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22. Die Rückkehr zum Anfang

---JEM'HADAR WRACK

Ysdirian machte die Augen auf. Irgendwie war ihm schwindelig zumute.
Er sah verschwommen Ceram ueber ihn gebeugt. Dann fiel ihm
wieder ein was kuerzlich passiert war und ihm fiel auf, dass er nicht
fror oder am ersticken war. Der endgueltige Schluss war einleuchtend:
er musste Tod sein! Aber irgendwie kann das auch nicht stimmen.
Schliesslich nahm er ja noch etwas auf oder doch nicht ? Also traeumte
er vielleicht. Irgendetwas veranlasste ihn dazu, dass jetzt genau
fuer sich zu eroertern

Er sah wie Ceram etwas zu ihm sagte, aber Ysdirian war voellig
realitaetsfern und starrte Kadija an als haette er zu tief in ein
Whiskeyglas geschaut.

Kadija ueberlegte, ob sie ihm ein paar Ohrfeigen verpassen sollte.
Pulchoff war indes so weit gediegen, dass er mit einer Hand klaeglich
nach dem letzten Roehrchen grapschte, das sie ihm allerdings
vorenthielt und selbst an den Mund setzte.

"Meins!" sagte sie nach dem Input grosser Bestimmtheit.

Offensichtlich wirkte die Droge verschieden bei ihnen, immerhin
war er noch am Leben. Nachdenklich betrachtete sie ihn und dann
das leere Roehrchen. Nachschub war vonnoeten. Draussen gab es
viel, viel davon.

Leise gackernd zog sie Pulchoff unsanft hinter sich her zur Bruecke.

Offensichtlich schlief er doch nicht wie er schmerzlich feststellte als er
gezwungenermassen mit einer Abdeckplatte kollidierte. Dies war auch
der Moment in der er sich wieder schlagartig um die Gegenwart
kuemmerte.

"Was machen Sie da ?" kam es ihm heraus, waehrend er sich von
ihr losreissen wollte, "Wir haben hier etwas zu erledigen !"

In ihm wuehlte es gewaltig. Irgendwie scheint diese Droge verheerende
Nebenwirkungen zu haben. Ysdirian hatte das dringende Beduerfnis zu
denken. Alles was ihm in den Sinn kam musste bis in das letzte Detail
auseinandergenommen werden. Schon jetzt konnte er sich ausmalen
was passiert wenn die Nachwirkungen der Droge eintreten.

Kadija hoerte nicht auf ihn. Da er unheimlich beschaeftigt aussah, liess
sie ihn auf der Bruecke schliesslich einfach auf dem Boden liegen und
zertruemmerte gut gelaunt ein paar Konsolen. Vergnuegt summte sie
dabei.

[GM: Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, die beiden wissen,
wovon sie reden...]

---AUF DEM NAECHSTEN JEM'HADAR SCHIFF

Nummer Eins war mit recht veraergert, als gemeldet wurde, dass zwei
Jem`Hadar Biostrukturen sich noch an Bord des zerstoerten Schiffes
befanden und bisher noch nicht gerettet worden waren. Er gab Befehl
zum sofortigen beamen.

---TRANSPORTERRAUM

Kadija war gerade dabei gewesen, einen gesalzenen Tritt auszufuehren,
als der Beamvorgang einsetzte. Nun streckte mit diesem Tritt den
Transporterchef nieder. Ueberrascht sah sie zu Pulchoff, fand aber noch
Zeit, das Roehrchen an sich zu nehmen.

Auch Ysdirian spuerte den Beamvorgang und noch waehrend er
rematerialisierte, machte er sich Gedanken wer sie jetzt alles wohin
gebeamt haben koennte. Neben Klingonen, Romulaner und der Mirage
schien ihm das Dominion als die wahrscheinlichste Moeglichkeit, denn
er vermisste den gelblichen Schimmer den der Standardtransporter der
Sternenflotte verursachte. Nun entsann er sich ploetzlich, dass der
Vorgang schon laengst vorbei war.

Er sah noch wie der Jem'Hadar knackend zusammenbrach. Auf einmal
kam ihm der Gedanke den Transporter zu benutzen um die Besatzung
zu entfernen. Geschwind stand er auf und machten sich an der Konsole
zu schaffen. Wenn er auch anfangs die Bedeutung nicht verstand, so
wusste er ein paar Sekunden spaeter sehr genau mit ihr umzugehen.
[GM: Schaut, so machts die Sternenflotte!!!]

Unnatuerlich schnell und zielsicher glitten sie nun ueber die blanke
Flaeche. Er achtete nicht auf Kadija doch schliesslich liess er
schwerfaellig von der Konsole ab. Es waere sicherlich interessant
gewesen noch einige Experimente durchzufuehren.

"Wir haben ein vollstaendig intaktes und absolut leeres Schiff ergattert !
Ich schlage vor wir begeben uns auf die Bruecke !", wandte er sich zu
Ceram. 'Da gibt es auch mehr zum experimentieren' dachte er sich im
stillen.

" **Zensiert** !" fluchte Kadija. Immer diese voreiligen Techniker! Da
gab es ein ganzes Schiff voller Stoff und genug Folterpotenzial und was
tat der werte Herr? Wegbeamen! Aus dem Weg schaffen!

"Ich kann fuer Sie nur hoffen, dass ein Vorta an Bord war!" Mit ordentlich
Vorrat fuer seine Untergebenen. Kadijas Laune war soeben unter den
Nullpunkt gesunken.

---BRUECKE Jem'Hadar - SCHIFF

Pulchoff begab sich zur Steuerung und versuchte, Kontakt zur Mirage
herzustellen, waehrend Kadija einen angrenzenden Raum besichtigte
und einen ganzen Koffer voller weisser Ampullen fand!

Pulchoff hatte bereits die Bruecke der Mirage auf dem Schirm. Kadija
gab ihm gnaedigerweise eine Ampulle und vor den Augen der
Brueckenbesatzung lutschten sie munter drauflos. Sofort fuehlte
Kadija sich besser.

Noch bevor jemand reagieren konnte, huepfte Kadija zur naechsten
Konsole und schoss das vierte Schiff ab.

Ysdirian sah vergnuegt auf den Bildschirm. Ihm ist da gerade etwas
aeusserst wichtiges eingefallen. "Ahh, Mirage! Hier spricht das
Spezialeinsatzkommando des unbemannten Jem'Hadar
Schlachtkreuzers...*raeusper*", Ysdirian sah sich um, offensichtlich
suchte er irgendetwas,

" na ja, mit einem bestimmten Namen... wahrscheinlich. Aber zur Sache!
Mir sind da ein paar wichtige Einzelheiten eingefallen wie wir wieder in
unser Universum kommen koennen. Wir sollten das jetzt erlaeutern."

In diesem Augenblick erschuetterte das Schiff durch einen Treffer der
immer noch angreifenden Jem'Hadar Schiffe. Trotzdem liess sich
Ysdirian nicht irritieren. Er musste sich jetzt mit einem anderen Problem
beschaeftigen. Was interessieren ihm da diese paar Jem'Hadar.
Erwartungsvoll und mit einem Laecheln strahlte er den Bildschirm und
damit die Brueckencrew der Mirage an.

---USS MIRAGE - BRUECKE

Tommok zog eine Augenbraue hoch, beschloss ueber Storrts durchaus
nicht gaenzlich unlogische Tat spaeter nachzudenken, nickte ihr kurz zu,
zog dann seine Hand an sich und wandte sich dem Schirm zu.

"Mr. Pulchoff, was treiben sie da? Bericht!"

"Sie meinen nachdem wir uns von unserem Shuttle beamten und auf
dem nachtraeglich verschrottetem Jem'Hadar Schiff beinahe erfroren
oder erstickt waeren ?
Nun ja, wir nehmen jetzt regelmaessig diese Droge zu uns, da sie uns
praktisch vor dem Tod gerettet hat. Allerdings koennen wir sie jetzt nicht
mehr absetzen, da wir die Nacherscheinungen nicht kennen.
Uebrigens, bei Kadija und mir gibt es unterschiedliche
Begleiterscheinungen. Das ist ganz interessant, die Sache, wenn sie
wollen, dann erklaere ich ihnen meine Vermutungen, Captain !"

Ysdirian fing an zu erklaeren, waehrend Ceram die Waffensteuerung wie
wild bediente und eine weitere heftigere Erschuetterung durch das Schiff
ging. Aber Ysdirian liess sich davon auch weiterhin nicht stoeren und
wuerde mit ruhiger Stimme fortfahren.

Tommok zog die eine oder andere Augenbraue hoch und wandte sich
zu Belloni.

"Bericht! Wie ist der Stand der Dinge?"

---MC COURTS QUATIER

McCourt lag auf ihrem Bett und hoerte bei geschlossenen Augen ihrer
Lieblingsmusik zu: You will be the light. Sie war gluecklich.
In der einen Hand hielt sie ein Bild ihres Seelenpartners, und in der
anderen die Pillen die er ihr gegeben hatte: "wann immer du zu mir
kommen willst, nimm sie", hatte er ihr damals gesagt als er ging.

Mit einem Schluck Champagner spuelte sie sie hinunter. Und als sie
langsam einschlief, sah McCourt ihn kommen um sie abzuholen.
Sie streckte ihm die Hand entgegen und laechelte. Er naeherte sich
langsam. Sehnsuchtsvoll erwartete sie die erste Beruehrung. Er
laechelte sie an als sich ihre Finger beruehrten.

"Meine Suesse" fluesterte er ihr zu als er ihre Hand nahm. Sie seufzte
leise und war nun bereit fuer das Kommende. Gemeinsam schwebten sie
von nun an in einer Dimension in der weder Zeit noch Raum wirklich eine
Rolle spielten. In einer Dimension in der nur eines zaehlte: seine Hand,
die die ihre hielt.

---JEM'HADAR SCHIFF

Als Ysdirian bemerkte, dass ihm Tommok offensichtlich nicht mehr
zuhoerte, verstummte er und wandte sich vom Bildschirm ab. Er
dachte wieder an das Universumproblem. Irgendetwas draengte in ihm
jetzt ein dafuer passendes Experiment durchzufuehren. Es wuerde
allerdings nur den Weg bestaetigen. Um komplett zurueckzukehren
beduerfte es an tagelangen Berechnungen des Computers der Mirage
wohlgemerkt.

Fest entschlossen wandte er sich an Kadija.

"Miss Ceram ! Ich habe einen Vorschlag zu machen. Haetten Sie nicht
Lust an einem Experiment teilzunehmen ?

Ich habe eine Idee wie wir wieder zurueck in unser Universum kommen
koennten, im Ansatz zumindest. Also wie erklaere ich das ihnen am
besten ?

Hmm, stellen Sie sich einfach den Subraum als unabhaengigen Raum
vor, in der unsere Dimensionen keine Bedeutung mehr haben. Treten
wir also in den Subraum ein so verlieren die Gesetze des Einsteinschen
Universums ihre Gueltigkeit. Stellen Sie sich vor wir treten in den
Subraum ein, kommen aber auf der anderen Seite wieder heraus.
Wie gesagt, dass ist eine sehr vereinfachte Darstellung. Es muesste
also moeglich sein so wieder zurueck zu kommen.

Wir koennten testen, ob das grundsaetzlich irgendwie moeglich ist.
Das koennte sehr gefaehrlich sein, ein Ueberleben ist vielleicht nicht
garantiert. Machen Sie mit ?"

Ysdirian wusste nicht, ob Ceram nun wirklich alles verfolgt hatte,
dennoch wartete er gespannt auf eine Antwort. Dass die Mirage
seine Worte auch gehoert hatte, stoerte ihn nicht weiter. Immerhin
gab es jetzt etwas wichtigeres zu tun.

Kadija schnaubte. Technik! Was wollte er von ihr? Der aufgeblasene
Vulkanier da vorne schien jedenfalls nichts spannenderes bieten zu
koennen. Schnell verpasste sie einem Feindschiff noch einen Schuss
in den Antrieb.

Hatte sie da das Wort `gefaehrlich` vernommen?

"Legen Sie los. Das Thema Subraum hab ich auf der Aca zwar
geschwaenzt, aber sie werden das schon schaffen, nicht wahr?"

Ihr war irgendwie nach sinnloser Gewalt zumute. Waehrend Pulchoff die
ueberfluessige Verbindung zur Mirage kappte, feuert sie ein bisschen
in den Raum. Macht durchstroemte sie. Sie merkte nicht, dass die
Schuesse immer mehr in Richtung Mirage gingen...

Ysdirian freute sich wie ein kleines Kind.

"Klar werde ich das schaffen. Fuer wen halten sie mich."

Eine Flut von Gedanken schoss durch seinen Kopf. Schwierige
Berechnungen loesten sich innerhalb von Sekunden. Diese Droge
erweiterte das menschliche Potential um ein Vielfaches. Gleichzeitig
schoss es ihm wieder durch den Kopf, welche Konsequenzen das
Einnehmen der Droge fuer ihn haben koennte. Es wurde ihm dabei
eiskalt zumute.

Aber dann widmete er sich wieder ganz und gar seiner Aufgabe.
Seine Finger huschten ueber die Konsolen, waehrend er immer quer
durch die Bruecke lief. Das Subraumfeld des Schiffes veraenderte
sich rapide.

"Ich schiesse noch eine Sonde ab, die die Daten sammelt und sende
einen kurzes Datenpaket zur Mirage. Ansonsten kann es in exakt
3 Minuten losgehen !"

---USS MIRAGE - BRUECKE

Tommok zog ploetzlich eine Augenbraue hoch. Irgendwie ueberkam
ihn eine ungute empathische Eingebung.

"Bruecke an McCourt, bitte sofort auf der Bruecke melden!"

(keine Antwort)

"Computer, Miss McCourt lokalisieren!"

SUSI: Liegt in ihrem Quartier und sieht gar nicht gut aus! Sehr schwache
Lebenszeichen!

Tommok sprang auf. "Nottransport auf die Krankenstation. Dr. Basani,
Mr. So'Jeb, kuemmern sie sich um Miss McCourt!"

---MAGNEES QUATIER

Magnees, immer noch verwirrt von den Ereignissen an Bord dachte
nicht mehr im Traum daran irgendetwas zu tun. Ihm wuchs die Situation
ueber den Kopf und so beschloss er, nur noch daran zu denken, wie
schoen es waere, wenn alle Jem'Hadar weg waeren und alles wieder
ganz normal wird und ploetzlich, als er fuer eine Sekunde eine leichte
Angstschauder bekam, wurden seine Gedanken real. Die Mirage befand
sich wieder im Gamma Quadranten und alle waren wohl auf, Gesund
und bei bester Laune. Nur die Tatsache, dass man sich im Gamma
Quadranten wiederfand beunruhigte einige Crewmitglieder.

---KRANKENSTATION

Kaum war Tommoks Ruf verklungen, machte sich Doktor
So'Jeb schon auf den Weg zum Medibett, auf dem McCourt
soeben rematerialisiert war.

Aufgrund seiner mikroskopischen Verkleinerung wuerde
So'Jeb die Patientin allerdings erst in etwa 27 Jahren erreichen...

---

Schneller zur Stelle war das MHB, mit hektischer Betriebsamkeit
schaltete es die Notfallapparaturen ein. Das erste offensichtliche
Symptom fuer McCourts Zustand war das leise Bewegen ihrer
Lippen. Fast tonlos, nur fuer das Gehoer des Holodocs zu vernehmen,
wehte aus dem so hart wirkenden Mund der Borgfrau eine kleine,
zarte Melodie hervor. "You will be the light"...glaubte das MHB
einige der Worte zu verstehen.

"Wo sind Sie, Ireen? Welches 'Licht' haelt sie da draussen gefangen?",
murmelte Basani besorgt vor sich hin.

Dann zeigten die Instrumente die fremde Substanz an, die sich
in McCourts Koerper ausbreitete. Die Borg musste irgendetwas
zu sich genommen haben, eine Tablette vielleicht...
Zeichen von Gewaltanwendung gab es nicht, hatte Ireen die
Substanz freiwillig geschluckt? Es schien so...

Basanis Gedanken durchsuchten fieberhaft die medizinische
Datenbank. Doch keine der bekannten Substanzen konnte
McCourts Symptome erklaeren. Denn wenn die Anzeigen stimmten,
befand sich Ireen trotz ihres aeusserlichen Kraftlosigkeit
in einem Zustand aeusserster Euphorie...ihr Hormonhaushalt spielte
verrueckt, die fremde Substanz regte das Gehirn an, erzeugte dabei
vermutlich traeumerische Halluzinationen, verbunden mit einem
Gefuehl groessten Gluecks und unendlicher Freude.

Basani konnte gut verstehen, dass sich McCourts Geist weigerte,
wieder auf der kalten, von Gefahren umgebenen Mirage aufzuwachen.
Dort wie die Borg jetzt war, war das Paradies.
Und dennoch, sie war allein, abgeschnitten von ihrem Kollektiv,
zu dem die Mirage inzwischen geworden war.
Wuerde Sie allein ueberleben?

Basani wusste nur eins: Er konnte nichts mehr fuer McCourt tun.
Wenn sie nicht selbst zurueckkehren wollte, hatten sie sie fuer
immer verloren...

---BRUECKE

Sekunden spaeter fiel Tommok ein, dass So'Jeb kuerzlich "verstorben"
war. Irgendwie knabberte diese irreale Situation an seinem logischen
Verstaendnis. Er betaetigte noch mal seinen Kommunikator.

"Ich meine natuerlich: MHB aktivieren, Miss McCourt versorgen. Doktor,
wie sie wissen, wird Mr. So'Jeb ihnen momentan nicht helfen koennen."

Kurze Zeit spaeter krachte es. Ein verirrter Schuss des
Jem'Hadar-Schiffes von Pulchoff und Ceram hatte die hinteren Schilde
getroffen. Tommok zog beide Augenbrauen hoch.

"Mr. Pulchoff, Miss Ceram, was genau tun sie da?"

Doch er erhielt keine Antwort mehr...

Ba'Rina ging zur taktischen Station um zu ueberpruefen, wie viel
Jem'Hadar sich noch in der Umgebung befanden. Der Offizier, der
sich zur Zeit dort aufhielt, liess sie wiederwillig an die Konsole.
Was sie sah, liess sie wieder aufatmen.

"Sir, die meisten Schiffe wurden stark beschaedigt oder zerstoert.
Nur leider kommen noch einige neue Jem'Hadar Schiffe hierher.
Was halten sie davon, dass wir etwas Antimaterie ablassen und
waehrend wir uns zurueckziehen schiessen, so dass sich die
Materie explodiert. Wir muessten es gut planen und sofort auf
Warp gehen, damit uns die Explosionswelle nicht erreicht."

Die Idee war gut, wenn nicht ploetzlich etwas unfassbares
eingetreten waere.

Captain Tommok entglitten mal wieder alle frisch gewonnen roten
Logikfaeden. Von einer Sekunde auf die andere war das Bild auf
dem Hauptschirm umgesprungen. Statt Truemmerfeldern und
Jem'Hadar-Beschuss schwebte die Mirage jetzt mutterseelenallein
durch den Weltraum, die Navigationsanzeigen deuteten auf eine
Position tief im Gamma-Quadranten hin.

Tommok ueberhoerte das freudige Murmeln seiner Offiziere und fragte
kritisch bei der Wissenschaft nach. Die Antwort kam schnell und wie
erwartet: Die Mirage befand sich noch immer jenseits des Universum,
unendlich gross und allein. Das Bild des Gamma Quadranten war nur
an die Stelle der zerschossenen Jem'Hadar-Flotte getreten.

Tommok war trotzdem dankbar und zufrieden. Die neue
Umgebung war wesentlich ungefaehrlicher fuer das Schiff und
man konnte in Ruhe nach Loesungen fuer eine Rueckkehr suchen.

---KRANKENSTATION

Quaelend langsam schlichen die Minuten dahin und McCourts
Lebenszeichen wurden immer schwaecher. Doktor Basani kam
sich schrecklich hilflos und unvollkommen programmiert vor.

Ploetzlich durchfuhr ihn ein Gedanke, vielleicht suchte er ja am
falschen Ort nach einer Loesung?
Kurzentschlossen uebergab das MHB die Borg in die Obhut von
Crewman Alaney, der sicher bald ueberall auf dem Schiff Geruechte
von der "an Glueck gestorbene Borgkoenigin" verbreiten wuerde.

Die Tuer der Krankenstation schloss sich hinter dem
hinauseilenden Holodoc.

---MCCOURTS QUARTIER

"Computer, Quartiertuer oeffnen, Autorisation Basani 4-2-Theta-B."

SUSI: "Wie waer's mit Sesam oeffne Dich?"

MHB: "Nicht jetzt, Susi!"

SUSI (ernsthaft!): "Schon gut, treten Sie ein, Doktor. Es lohnt sich..."

Basani schluckte seine Frage runter und betrat McCourts Quartier.

"WAS ZUM Q??????"

SUSI: "Na sag ich doch..."

Der holographische Doktor generierte eine zurueckklappende Kinnlade
und bestaunte atemlos den Anblick:
McCourts Quartier sah aus wie ein Raumhafen!

Hunderte Schiffsmodelle in allen Groessen hingen quer im Zimmer und
das seltsamste: Jedes Schiff trug die Aufschrift: "USS Mirage"!
Ringsum die "Mirage"-Flotte bildeten Millionen Lichtpunkte eine Art
Navigationskarte des Universums. Soweit Basani seine kuemmerlichen
Astronomiedateien verstand, stellte die gewaltige Anlage eine
holographische Nachbildung des Mirage-Problems dar.

Links oben hing ein besonders grosses Modell des Schiffes,
ausserhalb des Universums aus Lichtpunkten. Das sah ganz nach ihrer
derzeitigen Lage aus. Scheinbar hatte McCourt sogar zu Hause
in ihrem Quartier an einer Loesung fuer die Rueckkehr der Mirage
gearbeitet. Nur was bedeuteten die vielen anderen Modelle der
Mirage, die sich in einer langen Linie immer kleiner werdender
Schiffe durch das kuenstliche Universum zogen?

Basani schritt einige Minuten gedankenversunken durch das
Lichtermeer, dann traf ihn die Loesung wie ein Blitzschlag! Das war es!
Mit einem wehmuetigen Fluestern ("Sie haben es geschafft, Ireen!
Danke...") tippte Basani auf seinen Kommunikator:

"Doktor Basani an Bruecke! Miss McCourt wird vermutlich sterben,
aber ich stehe gerade in Ihrem Quartier und habe etwas erstaunliches
entdeckt. Miss McCourt scheint intensiv ueber eine Loesung fuer unsere
Rueckkehr nachgedacht zu haben und ich glaube, sie hat etwas
gefunden..."

Basani beschrieb in aller Kuerze das holographische Modell in
McCourts Quartier und kam dann zu seiner Schlussfolgerung.

"...Sir, ich glaube, die Linie der Mirageschiffe stellt einen Flugkurs dar!
McCourt scheint angenommen zu haben, dass die Mirage einen
bestimmten Weg zurueck in unserer Raum-Kontinuum nehmen muss.
Laut ihren Berechnungen existiert noch immer eine Art Tunnel zwischen
unserem Schiff und der Kyrellion-Anomalie, die uns hierher gebracht
hat. Wenn wir diesen Tunnel quasi rueckwaerts durchfliegen, kehren wir
in unser Universum zurueck und werden dabei auf Normalgroesse
verkleinert. Das ganze ist natuerlich nur Theorie aber ich gebe Ihnen
mal die Kursdaten, wie sie sich aus McCourts Modell ablesen lassen.
Sie beziehen sich natuerlich nicht auf Fixsterne sondern nehmen als
Basis die derzeitige Ausrichtung des Schiffes..."

Lange Zahlenkolonnen und Navigationsdaten wurden von
McCourts Quartierterminal zu den Brueckenkonsolen transferiert,
jetzt lag die Entscheidung beim Captain....

"Captain, noch etwas...ich habe hier weitere Aufzeichnungen von
McCourt gefunden...", meldete sich das MHB erneut,
"...laut ihrem Modell erreichen wir durch den Rueckflug nicht exakt
den Ausgangspunkt unserer Vergroesserung. Dann waeren wir ja auch
gleich wieder in der Kyrellion-Anomalie gefangen. McCourt hat den
Kurs deshalb so berechnet, dass wir sozusagen etwas 'schief' in den
Kyrellion-Tunnel hineinfliegen. Dadurch werden wir den Tunnel auch
etwas frueher verlassen. Die Schrumpfung, meint McCourt, wird
dabei trotzdem abgeschlossen, aber wir werden irgendwo anders
in unser Universum zurueckgeworfen. Die Chance, dass wir im
Alpha-Quadranten landen, betraegt nur 25 Prozent."
[GM: Na, wollen wir mal sehen...]

---JEM'HADAR SCHIFF

"Wir sollten uns besser beeilen, " Kadija betrachtete unglaeubig den
Schirm, "die Mirage ist naemlich weg!"

Tatsache! Magnees hatte sich nur auf das Schiff beschraenkt mit
seinem Wunsch, daher sass Team Gruen ziemlich verdutzt mit den
restlichen Jem`Hadar alleine da.

"Die Sensoren ergeben absolut nichts, nicht einmal eine Warpspur. Kein
Subraumkontakt, nichts! Was haben die nur gemacht?"

Ysdirian verspuerte Anzeichen dafuer, dass die Droge ihre Wirkung
verlor. Er hatte in den letzten Minuten, offensichtlich verbrauchte der
menschliche Koerper die Droge sehr schnell, vergessen etwas
einzunehmen. So erfuellten sich bereits schon ein Teil seiner
Befuerchtungen. Aber er versuchte die Symptome zu ignorieren.
Das Verschwinden der Mirage war synchron mit dem Erloeschen
des Kommunikationssignals wie daraufhin sachlich bemerkte.

Die restlichen Jem'Hadar formierten sich zu einem 3-Seiten-Angriff.
Kadija wurde aufgeregt. Ysdirian hingegen versuchte Ruhe zu
bewahren. Voellig gelassen gab er nur bekannt, dass es nur noch
56,36 Sekunden bis zum Start des Experimentes waren. Falls die
Schiffe ihr konzentriertes Feuer auf das Schiff eroeffneten, waren
sie so gut wie verloren.

Ceram wusste was zu tun war. Das Schiff musste solange wie
moeglich dem Feuer ausweichen. Mit wenigen Saetzen sprang
sie elegant zur Konsole des Steuermanns. Ihren Vernichtungszwang
unterdrueckte sie so gut sie konnte.

Die Jem'Hadar kamen gerade in Phaserreichweite und schossen mit
toedlichsten Phaserstrahlen und den intelligentesten Quantentorpedos
auf das still im Raum stehende Schiff. Doch mit einem Mal zeigte es
eine abnorme Aktivitaet. Mit wahnsinnigen Beschleunigungswerten
raste es durch den Raum und wich den Phaserstrahlen aus. Dicht
dahinter folgten die Torpedos. Einer alleine wurde genuegen das
gekaperte Schiff in seine atomaren Bestandteile zu zersetzen.
Aber Ceram liess sich in ihrem Rausch nicht davon irritieren und
das Schiff flog um die feindlichen Kraefte herum, die vergeblich ihr
Schiff zu treffen versuchten.

"Nur noch 10 Sekunden " schrie Ysdirian aufgeregt. Schnell ueberpruefte
er noch einmal alle Berechnungen. Erschreckt starrte er auf eine Stelle.
Dort war ein Rechenfehler ! Aber es fehlte an Zeit und... irgendwohin
wuerden sie schon kommen.

Auf dem taktischen Bildschirm konnte jeder erkennen wie aus allen
Richtungen mittlerweile mindestens ein Torpedo auf sie zuflog.
Kadija blickte verzweifelt auf. Sie konnte nicht mehr ausweichen.
Einer kam direkt von vorne. Mit irrsinniger Geschwindigkeit flog er
auf sie zu und in nur wenigen Augenblicken, vielleicht eine Sekunde,
wuerde er zerschellen. Vor beider geistigen Auge lief wohl das
letzte Mal ihr Leben in Zeitraffer ab.

Doch da verschwamm der Raum. Das Experiment begann. Die
Plasmagondeln des Schiffes begannen unnatuerlich hell zu leuchten.
Das ganze Schiff schien zu flimmern. Direkt vor ihnen entstand ein
Riss im Raum. Roetlich schimmernd mit scharfen Kanten schien er
alles in sich aufsaugen zu wollen. Der Torpedo war laengst nicht mehr
zu sehen. Das Schiff beschleunigte auf Warp und dann wieder doch
nicht. In seiner Anfangsphase verharrte es und schoss in den Riss
hinein. Ein grelles Zucken ging ein letztes Mal durch den Raum und
ruckartig schloss sich der Spalt.

Ysdirian seufzte erleichtert auf. Sie waren gerettet. Gleichzeitig
ueberpruefte er seinen Rechenfehler. Ploetzlich schrie Ceram und
er blickte auf. Das (nicht reale) Schiff loeste sich auf. Eine voll
Energie schimmernde Wand schien sich auf sie zu zubewegen.
Mit grossen Augen starrten sie ihren Tod entgegen.

--- USS MIRAGE - BRUECKE

Tommok liess sofort alle noetigen Schritte einleiten. Es ist besser
fuer das Schiff so schnell wie moeglich zu verschwinden ehe sich
noch jemand irgendein Gegner herbeiwuenscht. Storrt machte sich
sofort an die noetigen Berechnungen. Es dauerte nicht lange dann
war die Mirage bereit. Inzwischen wurde festgestellt, dass an Bord
zwei Verluste zu beklagen waren. Ceram und Pulchoff befanden sich
nicht mehr an Bord und weder die Sensoren zeigten irgendetwas an
noch half ein heftiges herbeiwuenschen nicht.

Schliesslich schien es keinen weiteren Sinn mehr zu machen nach
ihnen zu suchen und Tommok befahl das Antreten des Rueckweges.
Alles schien zu klappen und die Mirage trat erfolgreich in den Tunnel
ein.

Die Reise wuerde noch einige Stunden dauern und es war jedem an
Bord anzusehen, dass die gesamte Crew sich auf den Eintritt in ihr
Universum, wie klein, gross, kugelfoermig oder platt es auch immer
sein moege, freute. Sogar Tommok konnte man seine Ungeduld
ablesen, wenn man genau seine Augenbrauen betrachtete.

Ploetzlich ertoente Storrt mit freudiger Stimme.

"Sie werden es nicht glauben, aber jetzt kann ich mit Bestimmtheit
sagen, wo genau wir in unserem Universum auftauchen. Wie es der
Zufall so will und ich glaube, dass McCourt da ziemlich genaue
Berechnungen angestellt hatte, werden wir nur wenige Lichtjahre von
der Erde entfernt auftauchen !"

Ein allgemeines, erleichtertes Seufzen ging durch die Bruecke.
Ueberall konnte man mittlerweile lachende und ueberglueckliche
Gesichter sehen. Die letzte Zeit war doch sehr anstrengend fuer
die Crew.

Ploetzlich gingen eine heftige Erschuetterung durch das Schiff.
Mehrere Warnsignale leuchteten, der rote Alarm droehnte. Storrt
eilte sofort auf ihren Posten zurueck.

"Wir werden von einer Subraumwelle unbekannter Struktur,
die praktisch unmittelbar hinter uns aufgetaucht ist, ueberrannt !"

"Sie hat die Mirage voellig aus dem Kurs geworfen !
Korrektur nicht moeglich. Wir trudeln im Tunnel !"
rief Hajo tom'Broek

Tommok wollte gerade etwas erwidern als die heftigen
Erschuetterungen auf einmal aufhoerten und alles ruhig wurde.
Auf dem Schirm erschien der Weltall mit seinen unendlichen Weiten
und seinen endlosen und wunderschoenen Sternen, in deren
Planetensystemen Trilliarden von Lebensformen leben.

"Bericht !" hoerte jeder Tommok sagen als sich die Besatzung vom
Schock erholte.

"Captain, ich registriere zwei schwache Lebenszeichen auf Backbord !"
antwortete Storrt nach wenigen Augenblicken.

Tommok fand seine Fassung wieder und stand auf. "Mr. Belloni, Mr. tom
Broek, was ist das?"

Belloni meldete sich sofort zu Wort: "Es ist Schiff...der Groesse und
der Form zu urteilen koennte es ein Jem'Hadar Schiff sein.... SIR, ich
scanne Sternflottensignaturen, sie kommen von der Bruecke des
Jem'Hadar Schiffes..... Es sind Chief Ceram und Chief Pulchoff."

Tommok nickte. Seine Augenbraune huschte ein wenig zur Seite.
"Holen sie sie an Bord. Und bergen sie das Schiff der Jem'Hadar.
Räumen sie dazu Shuttlerampe zwei."

Dann wandte sich der Vulkanier an seinen Steuermann: "Mr. Broek,
wo befinden wir uns."

Broek hatte die Frage schon befürchtet: "Sir, die gute Nachricht ist:
Wir sind wieder in unserem Universum, in unserer Galaxie. Die
Schlechte, denke ich, wollen sie gar nicht hören." Ein Blick von Tommok
Belehrt ihn eines besseren. "Wie sie wollen: wir befinden uns
Delta-Quadranten, ca. 60.000 Lichtjahre von zu Hause entfernt.
Geschätzte Reisezeit bei maximal-Warp: 35 Jahre."

Eine erschrockende Stille herrschte auf der Brücke. Die Besatzung
Musste die niederschmetternden Worte erst einmal verarbeiten.

Tommok und Mahon sahen sich kurz in die Augen und nickten. Mahon
War absolut nicht böse über diese Verschiebung. Er dachte an seine
chönen Jahre auf der Hope und der Daventry. Alles im Leben schien
sich zu wiederholen.

Mahon: "Captain, ich schlage vor, die Führungsoffiziere zusammenzurufen."

Tommok nickte.

"Mahon an...moment!"

Ein Sensorenalarm unterbrach ihn.

Mahon: "Die Sensoren zeigen ein Schiff unbekannter Bauart, das sich
Unserer Position nähert. Sie rufen uns!"

Tommok: "Auf den Schirm".

Auf dem Schirm erschien eine humanoide Gestalt, dessen Kopf
Am meisten einem Eberkopf zu gleichen schien. Seine Kleidung
Deutete auf ein eher kriegerisches Volk, aber seine Stimme klang
Gehetzt: "Identifizieren sie sich!"

Mahon und Tommok blickten sich wissend an. Breok sprach aus,
was sie dachten: "Thaison!"

Tommok: "Ich bin Capt. Tommok. Dies ist die USS MIRAGE. Ein
Raumschiff der Vereinigten Föderation der Planeten. Wie
Können wir ihnen behilflich sein?"

Der Thaison antwortete: "Sie kommen aus dem Alphaquadranten!
Eines ihrer Schiffe hat die Plage über uns gebracht. Sie haben unsere
Wirtschaft übernommen, unsere Krieger gekauft, unsere Frauen
Versklavt und unser gesamtes Gold an sich gebracht. Heimlich und
Schleichend. Diese schleimigen, verräterischen Monster."

Tommok zog fragend eine seiner Augenbrauen in die Höhe.

Der Thaison: "Sie nennen sich Ferengie!"

Mr. Broeks Hand klatschte stöhnend an seinen Kopf, Mahons Fühler
tanzten verwirrt, Tommok schwieg.

Tommok: "Wir werden mit den Ferengie reden. Tommok Ende."

Tommok: "Alle Führungsoffiziere in den Konferenzraum. Maschinenraum:
Schadensbericht und erstellen sie einen Reperaturplan. Brücke an
Wissenschaft: Analysieren sie unsere Reise und versuchen sie unsere
Situation einzuschätzen. Ich möchte, daß sie sämtliche Probleme auffinden,
die unser Schiff und die Besatzung auf extrem - Langsteckenflügen
ereilen könnten. Mr. Balwok: Halten sie die Thaison im Auge. Unsere letzte
Begegnung war nicht so friedlich. Mrs. Storrt, sie haben die Brücke."

Damit verschwand Tommok, gefolgt von Belloni und Mahon, im Turbolift.


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