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23. Größenverhältnisse

[GB: Umfrage: Jeder Dritte fühlt sich zu Höherem berufen.]

---USS MIRAGE / SHUTTLE-RAMPE

"1..."

"2..."

"Vortreten!"

"1..."

"2..."

"Vortreten!"

"1..."

"2..."

"Vortreten!"

"1..."

In kurzem zackigen Rhythmus wanderten die Rufe die gewaltige Schlange von Besatzungsmitgliedern entlang. Fast die gesamte Crew war in der Shuttlerampe versammelt, um die Verteilung auf die drei Mirage-Teile vorzunehmen.

"Und wie läuft es, Mr. Broek?", fragte Tommok seinen neuen 1. Offizier über zwei Mitglieder des Theta-Teams hinweg.

"Oh, gut...wir sind gleich durch."

"Kommen auch wirklich die Besten auf den kleinsten Teil des Schiffes? Wir brauchen Klasse statt Masse."

"Kein Sorge, Captain, die Stehordnung wurde entsprechend getürkt!"

Zwei entrüstete Blicke der Theta-Team'ler konterte Hajo mit einem
gelassenen: "Und wer eh nicht bis drei zählen kann..."

---MIRAGE-OBERSCHIFF / BRÜCKE

"Noch 12 Minuten bis zur Schiffstrennung, Sir!", meldete Paseolati zur Taktik, wo Ba'Rina Balwok stand, "ich geh dann mal."

Dann verließ der letztens etwas fülliger gewordene zweite Navigationsoffizier die Brücke Richtung Mittelschiff. Er war einem der beiden Schiffsteile zugeordnet worden, die schon bald gehörig wachsen würden....

"Viel Glück!", nickte Ba'Rina ihm höflich hinterher und war heilfroh, dass sie neulich noch etwas für ihre Fitness getan hatte. Tagelanger Extremsport!
Ihr tat jetzt noch der Arm weh vom Angelhalten...

---AUSGANG SHUTTLERAMPE

"Die Guten ins Köpfchen, die Schlechten ins Kröpfchen!!", kommentierte Hajo die zwei Schlangen, sie sich an der Tür in unterschiedliche Richtungen aufteilten.

Dann schloss er sich Tommok an, der der kleineren Schar verdienter und wohlbekannter Offiziere folgte, die mit ihm per Oberschiff das Sonnensystem an seine richtige Stelle bringen würden.

"Captain, wieso eigentlich Jakkala, Lekal und Varak? Ich dachte, nur die Besten..."

Eine verwirrte Falte in Tommoks Gesicht zeigte seine Erinnerung an das Gespräch mit Jakkala.

"Nun, ich habe in der Tat wenig von ihren Theorien verstanden. Aber doch soviel, dass wir uns VOR der Vergrößerung der Mirage noch um einen verdoppelten Klingonen-Planeten kümmern müssen. Solange dieses doppelte KRONOS existiert, würde die Wiedervergrößerung des Glaskätschens unsere Galaxie und jede Logik kollabieren lassen..."

---OBERSCHIFF / WISSENSCHAFTSLABOR

"Wir sind soweit!", rief Wissenschaftschef Dor, während in seinem Geist Bilder der anmutigen Counselor McKay vorüberzogen. Hoffentlich ging es ihr gut, da unten auf dem Unterschiff...

"Chenge, Ms. Lekal - sowie die Mirage getrennt ist, starten Sie das Programm Kronos Double 1."


---GANG

"Vorwärts, Sie Glückskind!", stichelte Ceram hinter Keller her. "Glauben Sie ja nicht, dass es ein Vorteil für Sie ist, dass wir im Oberschiff keine Arrestzellen haben! Mein Phaser ist immer direkt hinter Ihnen!"

Damit bogen die zwei in die Besprechungslounge ein, deren Panoramafenster einen herrlichen Ausblick auf das tiefschwarze Weltall boten...

---WELTALL

Mit lautlosem Rumoren schoben sich die Mirage-Teile auseinander. Ihre silbernen Rümpfe blinkten, die Halteklappen wurden eingezogen und die drei neugeborenen Schiffe bildeten eine enge Formation.

---OBERSCHIFF / BRÜCKE

"Tommok an Wissenschaft, wie weit sind Sie?"

"Das Programm läuft, das geklonte Kronos wird in 5 Minuten erscheinen! "

"Gut. Tommok an alle drei Schiffsteile. In 5 Minuten wird in unserer Nähe ein Planet auftauchen, der aussieht wie der Planet Kronos. Die genaueren physikalischen Erklärungen entnehmen Sie bitte dem 345-seitigen Thesenpapier der Wissenschaft. Entscheidend ist, dass DIESER Planet Kronos vollständig zerstört werden muss. Die ethischen Konsequenten wurden von mir ausgiebig abgewogen. Meine Entscheidung gründet auf der Gewissheit, dass der wahre Planet Kronos, mitsamt allen anderen Planeten und unserem Sonnensystem nur erfolgreich wiedervergrößert werden kann, wenn wir diesen falschen Kronos-Planeten beseitigen. Es ist die einzige Möglichkeit. Zur Zerstörung des 'falschen' Kronosplaneten wurde von Wissenschaft und Technik bereits ein Plan entwickelt..."

---OBERSCHIFF / TECHNIKLABOR

"...unsere Shuttles müssen genau diesen Graben in Bodennähe durchfliegen.", erläuterte Magnees, sein Zeigestock fuhr über ein holographisches Abbild des südlichen Kronos. "Offenbar halten die Klingonen kleine Schiffe nicht für eine Bedrohung, sonst hätten Sie da ein dichteres Verteidigungsnetz!!"

"Aber Sir!", protestierte einer der auf dem Fußboden ringsum sitzenden Offiziere. "Was soll ein Shuttle denn ausrichten, gegen einen ganzen Planeten!!"

Magnees lächelte nachsichtig, er hatte diese Frage natürlich erwartet.

"Eine Analyse der Geostruktur von Kronos hat eine Schwachstelle des Planeten ergeben! Es handelt sich um eine kleine Erdhöhle, gerade mal 2 Meter breit!
Ein Phaser-Treffer in diesen Höhleneingang wurde eine Kettenreaktion auslösen, die den Planeten vernichtet. Doch nur ein genauer Treffer wird die nötige Kettenreaktion entwickeln! Noch Fragen?"

"Nein, Sir!!", erscholl es vielstimmig ringsumher.

"Bemannt Eure Schiffe!!"

---WELTALL

Ein kleines Glaskästchen wurde plötzlich mitten in den leeren Raum gebeamt, es verharrte kurz und verschwand dann wieder. Doch nicht vollständig...

Ein winziger, unsichtbarer Materieklumpen blieb zurück. Und explodierte plötzlich!!

So schien es jedenfalls den Betrachtern an den Aussenfenstern der drei Mirage-Schiffe. Denn von einem Moment auf den anderen war der Planet Kronos im All erschienen. In Originalgröße.

[HtB: Live und in Farbe, nehme ich an. Jedoch nicht gleiche Stelle, gleiche Welle.]

---MIRAGE-OBERSCHIFF / BRÜCKE

[HtB: Oberschiff klingt wie Oberschwester.]
[GB: Mirage-Sprachbeauftragter übernehmen Sie!! :o)]

"Tommok an alle Schiffe: Es ist soweit, den Shuttleangriff beginnen!! Achten Sie auf klingonische Verteidigungsschiffe! Wir haben genau eine Stunde Zeit, um diesen falschen Kronos-Planeten zu zerstören. Denn spätestens nach einer Stunde müssen wir mit der Vergrößerung der Mirage-Teile beginnen und unser Sonnensystem zurück an seine Position bringen. Viel Glück!"

---OBERSCHIFF / WISSENSCHAFTSLABOR

"Eine Stunde! ...wir brauchen ganz schnell Ideen!", hastete Lekal durch den Raum, Lou stand ihr ständig im Weg rum.

Irgendwo überwachte Chenge die Vorbereitungen für die Mirage-Vergrößerungen, doch die Cardassianerin und ihre neue Bekannte hatten eine andere Aufgabe:
In spätestens einer Stunde wollte die Brücke wissen, wie man die 6 einzelnen Planeten und ihre Monde, die AUSSER Kronos auch noch mit in den Glaskasten miniaturisiert worden waren, zurück an ihre richtige Stelle im All bringen konnten. Diese 6 Himmelskörper konnte man natürlich nicht mitsamt des Sonnensystems rückvergrößern. Denn schliesslich gehörten sie da nicht rein.

"59 Minuten...", rauschte Lekal wieder an Lou vorbei.

"Und ausserdem müssen wir unsere Idee auch noch so formulieren, dass sie der Captain versteht!!", fügte Jakkala nervös hinzu.

Lou stellte sich an die Wand. [GB: Na, na...wir sind doch keine Unmenschen!] Das ständige hin und her von Lekal ging ihr auf die Protonen.

"Es nützt ihnen doch nichts, wenn Sie wie von einer Beta Trancitia gestochen durch den Raum fegen. So wird keiner von uns einen Gedanken fassen können, der uns weiter hilft." Lou sah sie an.

Lekal aber stürzte weiter von einer Seite zur anderen.

Wie wäre es mit einem Schlepptau? Wir könnten doch ein so genanntes "Schwarzes Loch", oder eine Gravitationsvallance [GB: Die französische Schreibweise...] kontrolliert als Schlepptau benutzen. So etwas wie in dem Buch ,Das Korn im All' von." Aber Lou wurde unterbrochen.

---BEOBACHTUNGSLOUNGE

"Könnten Sie sich etwas leiser angiften!", fragte Basani höflich und blickte Kadija Ceram und Roland Keller an. Die zwei saßen sich gegenüber, Kadijas Phaser lag genau in der Mitte des Tisches.

"Greifen Sie schon zu...", flüsterte sie gefährlich...

Basani wandte sich wieder ab. Leider gab es im Mirage-Oberschiff keine medizinischen Labore. Aber er konnte ja froh sein, dass man ihn überhaupt mit in dieses Schiffsteil gelassen hatte. Also widmete er sich weiter einigen sehr interessanten Datenbankeintragungen, auf die ihn Ashley Taylor hingewiesen hatte.

Offenbar hatten die Iconianer ein großangelegtes "Projekt" in diesem Raumquadranten geplant, dass dann aber gescheitert war und zur Flucht der Iconianer geführt hatte.

Basani recherchierte jetzt schon zwei Stunden hier, nicht einmal die grossartige Aussicht lenkte ihn ab. Und seine Erkenntnisse waren
faszinierend: Einiges deutete darauf hin, dass die Iconianer kreuz und quer durch die Galaxis gereist waren, um PROBEN einzusammeln!! Proben diverser Lebewesen.

[GB: "Könnte ich kurz Ihr Bein?..."]

Und zwar jeweils das genetisch ausgereifteste Exemplar!! Unter anderem hatten sie höchstwahrscheinlich den reichsten Ferengi von Ferengi Prime entführt!! Außerdem gab es Hinweise auf die Ermordung des vulkanischen Philosophen Garmok, der die Schrift "Logik als unmoralische Leidenschaft"
verfasst hatte. Darüberhinaus hatte Basani in den vulkanischen Chroniken Verweise auf seltsame, zeitgleiche Ereignisse entdeckt: Der Heerführer eines Kriegervolkes war verschwunden, eine 25-fache Mutter auf Aphrodia 2 ebenso, außerdem die größte Kaulquappe auf Aqua 9, die längste Alge auf Schlinga 7, der gepriesenste Sänger auf Lyra 3 und so weiter...

Was hatten die Iconianer mit all diesen Wesen, ihren unterschiedlichen, hervorstechenden Eigenschaften gewollt? Und was war schief gegangen??

Basani wusste, dass gerade ein schlechter Zeitpunkt für seltsame Projekte war, die Mirage hatte noch genug mit Kronos und dem Sonnensystem zu tun.

Doch sowie das erledigt war, würde er seinen Vorschlag unterbreiten: Den Plan der Iconianer soweit wiederholen, dass man ihn verstand!! Denn schliesslich gab es auch heute noch einen reichsten Ferengi, eine fruchtbarste Mutter, einen kühnsten Klingonen, einen verknöchertsten Vulkanier...


---IRGENDWO / IRGENDWER

[GB: In Zukunft werden Züge ohne Orts- und Personenangaben, noch dazu ohne nachvollziehbare Weiterführung vorheriger Züge mit Eierbewurf nicht unter zwei 12er Packs bestraft!!]

"Hatten sie ihn allen Ernstes dafür aus dem Arrest geholt? Damit er eine Welt bei ihrem Untergang betrachten konnte? Auf der einen Seite die Mirage in ihrer geballten Zerstörungskraft, auf der anderen eine Welt, die sich durchaus zu verteidigen wusste und das alles wahrscheinlich in der Reichweite der versteckten Sensorfelder des Obsidianischen Ordens und des Tal'Shiar. Natürlich würde die Mirage gewinnen - das Gesetz der karmatischen Kausalknoten unter Einbeziehung der Antithesen über Murphy und der Situationslogik von Valen gebot dies - aber es würde nicht ohne Opfer gehen.

[GB: Murphy: "VIELE Opfer..."]

"In den Krieg ziehen Tausende, aber die Geschichte behält immer nur ein paar Namen..." Er ertappte sich dabei, laut gesprochen zu haben, tat aber so, als würde es ihn nicht wirklich interessieren.

---SHUTTLERAMPE

Die Türen zischten unaufhaltsam, während immer mehr zwangsrekrutierte Piloten eintraten. Die meisten von ihnen waren alles andere als Kampfpiloten. Ysdi stand neben sein zugeteiltes Shuttle. [HtB: Rettet dem Dativ]. Er wusste nicht, wer mit ihm an Bord gehen würde. Hatte er sich doch überraschen lassen wollen.

Stattdessen plagten ihn seine Ethikroutinen. Er war sich nicht sicher, ob die Auslöschung eines ganzen Planeten mitsamt seiner Lebensformen, welchen Ursprung sie auch immer haben mochten, wirklich zu einem richtigen Weg gehören konnte. Machte sie das nicht alle zu unbarmherzigen Massenmördern?

Nichtsdestotrotz war da der Befehl des Captains und dieser war sehr eindeutig. Das Wort 'zerstören' ließ eine weiträumige Interpretation wohl eher nicht zu.

Ysdi seufzte. Befehl war Befehl und derzeit war in Anbetracht des Zeitmangels keine weitere logische Lösung in Sicht. Was mochte wohl der klingonische Besatzungsteil derzeit denken?

Der Android betrat das Shuttle, setzte sich an seinen Platz und initialisierte die Systeme. Wo waren nur seine Kameraden? Unglaublich, wieviel Zeit manche Individuen brauchten.

Ein weiterer Offizier betrat das Shuttle. Er hatte blaue Haut, zwischen seinen schneeweißen Haaren streckten sich zwei sich langsam bewegende Fühler ans Licht. Er trug im Moment keinerlei Rangabzeichen, seine Uniform fehlte, dafür trug er ein Hemd von der Krankenstation.

[GB: Das letzte...]

Bevor Ysdi etwas sagen konnte, öffnete Mahon einen Kasten, entnahm ein Phasergewehr und entsicherte es. Einen kurzen Moment deutete der Lauf auf den Androiden, dann nahm der Andorianer neben diesem Platz und aktivierte die Waffensysteme des Schiffes.

Danach wandte er sich an Ysdi: "Ich weis nicht, was hier los ist, Ysdi. Ich weis nur, dass der Captain etwas von 'zerstören' gesagt hat. Und es soll etwas ganz Großes sein. Ich glaube, bin der richtige Mann dafür. Auf der Krankenstation benötigt man mich im Moment nicht. Kann's losgehen? 4 Milliarden Klingonen warten auf uns."

Mahons Gesicht zeigte plötzlich ein vorfreudiges Grinsen. Eines der Sorte, die manchen Menschen Angst machen würde.

---VARAKS QUARTIER

Varak lief unruhig in seinem Zimmer auf und ab. Überall hetzte man durch die Gegend, kein Wunder, ein Planet sollte ja auch zerstört werden. Aber genau das war es. Es war nicht irgendein Planet, es war Quo'nos, sein Heimatplanet! Gut, geboren wurde er auf der Erde, und es war nur ein Duplikat Quo'nos, aber er hatte mehr Zeit auf Quo'nos als auf der Erde verbracht... er konnte doch nicht bei der Zerstörung helfen! ... oder sollte er doch?

Wütend fegte er einen Stapel Pads vom Tisch, und konnte sich grade noch beherrschen, nicht den Tisch selbst umzuwerfen - und noch einiges mehr in seinem Quartier. Nein. Er hatte sich entschlossen. Er würde nicht an der Mission teilnehmen, egal, was man von ihm hielt. Es war bei ihm zwar selten, aber er wollte plötzlich mit irgendjemandem reden. Aber doch mit niemandem auf der Mirage. Das wäre unehrenhaft! Es sei denn... plötzlich kam ihm ein Einfall.

"Computer, holografischen Counsellor materialisieren."

Ein kurzes Flimmern, dann stand die von Magnees und ihm entwickelte Counsellor vor ihm.

"Und? Was haben wir für ein Problem?", fragte sie und lächelte ihn an.

Varak lächelte nicht zurück. Ihm gefiel dieses Lächeln nicht. Es war so...
aufdringlich. "Es... im Grund ist es kein Problem.", sagte er.

[GB: Ich habe gerade heute ein Interview über Impotenz geführt...*dejavu-hab*]

Dann setzte er sich in einen Sessel, sie sich auf einen Stuhl ihm gegenüber.
Er erklärte ihr grob die momentane Situation.

"Und warum wollen Sie nicht auf diese Mission gehen?", fragte sie, und lächelte.

"Na, weil ich meinen Heimatplaneten zerstören würde! Das ist doch klar!"

"Und damit haben Sie ein Problem.", schlussfolgerte sie und lächelte.

Varak kam es vor, als sei ihr Lächeln gerade noch breiter geworden, was er für unmöglich gehalten hatte. Ihm reichte es jetzt. "Holographische Counsellor deaktivieren!", grollte er.

Wütender als zuvor griff er sich sein Bat'leth und machte sich auf den Weg zu Holodeck 2. Er musste sich erst mal abreagieren, er hatte keine Schicht - und es gab sonst nichts Konkretes für ihn zu tun.

---HOLODECK 2

Varak startete sein Programm. Bald war der Boden der Halle der Krieger an den meisten Stellen mit dem Blut seiner Feinde verschmiert. Er schaltete die Sicherheit eine Stufe runter - und griff sein Bat'leth fester. Das Letzte was er nun wollte, war gestört zu werden.

---WELTRAUM

Ysdi war nicht überrascht. Er hatte schon vorher registriert, dass sich Mahon näherte. Zumindest hatte er sein altes Bein bemerkt.

Im hintersten Augenwinkel bemerkte der Android, dass soeben zwei Sicherheitscrewmen die Rampe betraten und sich hektisch umsahen. Der Android hob kurz beide Augenbrauen, flink glitten seine Finger über die Kontrollen.
Zischend schloss sich die Shuttletür. Die Triebwerke heulten auf.

"Aye, Sir!", sagte er wie jedes andere "Aye, Sir!", dass er auch sonst aussprach. Die Pegelanzeige der Soll-Geschwindigkeit sprang in die Höhe. Das Shuttle hob nur wenige Zentimeter vom Boden ab und schoss dann schnurstracks hinaus in die unendlichen Weiten des Weltalls. Nur kurz flackerte das schützende Schutzschild der Rampe, das die Luft dort ließ, wo sie hingehörte.

---

Nur wenige Sekunden später verdeckte ein dunkelroter Planet die vielen kleinen Sterne auf der Frontscheibe des Shuttles.

"Schön Sie an Bord zu haben, Sir!", unterbrach der Android schließlich kurz die Stille. Dann war es wieder ruhig im Cockpit.

Wieder einen kurzen Moment später summte hinter ihnen der Replikator.

"Commander, wenn sie möchten, können sie sich umziehen. Wir haben noch ein paar Minuten bis zum Sturm. Ihre Uniform liegt im Replikator und die ist wohl besser, als dieser hinten offene Umhang. Heute ist ein guter Tag zum Sterben und das sollten wir doch wenigstens gut gekleidet tun, nicht wahr?", unterbrach Ysdi ein zweites Mal die Ruhe.

Dagegen hatte Mahon nichts einzuwenden. Er kleidete sich zügig an, bewaffnete sich und nahm das ebenfalls replizierte Rangabzeichen eines Commanders in seine Hand. Kurz zögerte er, dann steckte er sich die drei Pins an den Kragen.

[HtB: Ich würde eher sagen, die kann er sich an den Hut stecken.]

Als er wieder Platz genommen hatte, passierte etwas, was man von Mahon so gut wie nie sah, selbst wenn man mit ihm zusammenlebte: Für einen Bruchteil einer Sekunde lächelte er Ysdi dankbar und mit einem Hauch entstandener Freundschaft an.

Dann verfinsterten sich seine Züge. Er las die Sensoren ab: "'Ungeschützt'
würde ich zu dem Graben nicht sagen. Da stehen 412 Disruptortürme, genug, um eine kleine Flotte angreifender Schiffe zu zerstören. Unsere einzige Chance besteht tatsächlich darin, Deckung in dem Graben zu suchen und in ihm bis zur besagten Luke vorzudringen. Doch selbst dort registriere ich insgesamt
54 Türme kleinerer Bauart. Das wird holprig. Gut sie dabei zu haben, Ysdi.
Wann erreichen wir den Graben?"

In diesem Moment lösten sich 6 kleinere klingonische Kampfjäger und ein Bird of Prey aus der Formation der verteidigenden Schiffe und nahmen Kurs auf die Shuttles.

---KLINGONISCHE VERTEIDIGUNSZENTRALE

"Krach Vkrott N'tarr Pak...." usw. - zu deutsch:

"Sir, wir haben Ihren Angriff analysiert! Es besteht Gefahr! Soll Ihr Schiff klargemacht werden?"

"EVAKUIEREN??!! ........ TÖTET IHN!!! .... Und schickt mehr Jäger raus, wir müssen Sie einzeln vernichten!!"

---USS MIRAGE - BÜRO DES COUNSELLORS

Jakkala war am Verzweifeln. Sie hatte alle Berichte fertig gestellt und abgegeben, inklusive dem, der bestätigte, dass die Besatzung der Mirage keine psychischen Schäden beim Vergrößern des Sonnensystems davontragen würde, und hatte nun auch den letzten Crewman vor sich, der sich einer Behandlung unterziehen sollte, doch erwies sich das als schwerer, als sie vermutet hatte. Er war im Grunde nicht aggressiv, doch verlor er in den unmöglichsten Situationen einfach die Kontrolle. Einmal hätte er beinah einen Kellner totgeschlagen, weil dieser ihm das falsche Getränk gebracht hatte, was in seiner Sternenflottenakte aber nicht aufgeführt war, wie er ihr flüsternd berichtet hatte.

Jedenfalls hatte Jakkala schon alles versucht, aber seine "Anfälle", wenn auch in abgemilderter Form, blieben bestehen. Das heißt... nicht ganz alles.
Jakkala lief es eiskalt den Rücken herunter, als sie an die Radikal-Therapie bei solchen Fällen dachte. "Nur im absoluten Notfall anwenden", hatte man ihnen gepredigt. Es sah aus, als wäre einer eingetreten.

"Crewman Thompson, kommen Sie bitte mit.", sagte sie, und machte sich auf den Weg zu einem freien Holodeck.

---GANG

Vor der Tür zu Holodeck 1 blieb sie stehen. "Warten Sie einen Moment.", sagte sie, und gab schnell etwas auf der Konsole davor ein. "Das ist ein spezielles Programm, dass Ihnen bei dem Aggressionsabbau helfen soll.", erklärte Jakkala.

"Und was..." Doch die Türen hatten sich schon geöffnet, und Jakkala stieß ihn hinein.

"SUSI, Tür versiegeln, Autorisation Tobal Alpha zwei sieben." Ein paar Sekunden war nichts zu hören, doch dann startete das Programm...
"Tinkywinky, Dipsi, Lala, Po! Teletubbys, Teletubbys, sagen..."

Als sie den verzweifelten Schrei ihres Patienten hörte, wandte sie sich ab.
Zwei Stunden würde sie ihn wohl dort drin lassen müssen... schnell gab sie noch eine Nachricht in die Konsole vor dem Holodeck ein. Die Behandlung sollte möglichst nicht unterbrochen werden.

Sie wollte gerade wieder zurück in ihr Büro gehen, als sie aus dem anderen Holodeck Geräusche vernahm. Dort drinnen kämpfte jemand. Und als ein klingonischer Fluch ertönte, wusste sie auch wer. Zögernd trat sie ein.

[HtB: Wat'n Zufall aber auch.]
[GB: Wenn wenigstens mal was Handfestes zwischen den beiden passieren würde...
*gelangweiltpopcorrnfutter*]

---HOLODECK 2

Varak hatte sein Bat'leth erhoben, und schlug gerade jemanden damit nieder.
Er kämpfte diesmal nicht mit Klingonen, es waren Menschen. Fünf, jetzt vier, um genau zu sein. Varak kämpfte ganz anders, als vor ein paar Tagen mit ihr.
Er schlug mit voller Kraft zu, und seine Augen hatten ein gefährliches Funkeln bekommen.

"Varak?", rief sie. "Varak!" ... "Computer, Programm stoppen."

Leicht verwirrt und wütend sah er sich um. "Entschuldigen Sie die Störung,"
meinte Jakkala. "Aber wollen Sie nicht lieber mit einem echten Gegner kämpfen?" Sie war sich plötzlich gar nicht mehr so sicher, ob sie kämpfen wollte, doch sie trat einen Schritt vor und ließ ein Bat'leth in ihrer Hand materialisieren. Wenn das nur mal gut ging.

[GB: So meinte ich das nicht...]

Doch kaum, dass die ersten paar Schläge gefallen waren, hörten die beiden eine barsche Stimme.

"Was beim Klabautermann...?"

Hajo tom Broek stand im Eingang des Holodecks. Mit ungehaltener Stimme und dementsprechend zerknittertem Gesicht stieß er hervor: "Sagen Sie mal, sind Sie noch zu retten?" Ein etwas ungläubiger Unterton war nicht zu überhören, als ob der Steuermann einen Augenblick lang an der Realität der Szenerie zweifelte, die sich ihm bot.

"Aus welchem Grund?", fragte Varak, mit zusammengebissenen Zähnen. "Es gab nichts, was ich tun könnte, und an dieser Mission werde ich auf keinen Fall teilnehmen. Alle Stationen sind besetzt. Darüber habe ich mich vorher informiert. Ich dachte es würde immer etwas geben, was man tun kann, gerade in dieser Situation, selbst wenn es Plasmaleitungen schrubben wäre, aber selbst die sind sauber."

Varak warf einen Seitenblick auf Tobal. Im Grunde war er tom Broek gar nicht so undankbar, dass der Kampf unterbrochen worden war. Denn diesmal hätte er Tobal keine Angriffsmöglichkeiten, ebenfalls so gut wie keine zum Ausweichen gegeben. Wäre der Kampf nicht unterbrochen worden, er hätte nicht gewusst was er hätte tun sollen, es war schließlich unehrenhaft einen Kampf abzubrechen.

Hajo sah den Klingonen einen Moment kuhäugig und ungläubig an. Dann sagte
er: "Computer, Figur Varak löschen!" Aber nichts geschah. Der Varak war also echt und hatte das also wirklich gesagt.

"So?" sagte er dann, erneut recht barsch. "Es ist roter Alarm und gibt angeblich nichts zu tun und deshalb denkt sich ein Petty Officer, Dienstplan und Vorschriften hin oder her: Ich mach blau!"

Kopfschütteln des Steuermanns.

"Wenn Sie partout glauben, nirgendwo gebraucht zu werden oder einfach nichts können, dann gehen sie sofort zu Lieutenant Ceram. Da können sie zumindest als Blitzableiter dienen, damit sie Keller nicht in einem unbedachten Moment umbringt. Und wenn Sie selbst damit überfordert sind, dann fressen Sie ein paar Barren Blei und melden sich als Ballast auf dem anderen Schiffsteil!
Wegtreten! Sie haben bis auf
weiteres Holodeck-Verbot!"

Doch da war ja noch jemand - Jakkala. "Und Sie!" Der Steuermann wandte sich die Counselor. "Erzählen Sie mir nicht, dass es bei rotem Alarm zu den Pflichten des Couselors gehört, sich auf dem Holodeck den Schädel einschlagen zu lassen! Wenn Sie nicht schneller auf der Brücke sind, als ich 'Poortjepahl' sagen kann, dann binde ich sie persönlich als Trägheitskatalysator an ein Triebwerk der vergrößerten Schiffssektion! Und auch Sie will ich bis auf weiteres nicht auf dem Holodeck sehen! Und nun ab!"

[GB: Ich liebe Seemannsfilme!! *popcornfutter*]

---BEOBACHTUNGSLOUNGE

Traurig sah Keller durch die Kraftfelder nach außen und beobachtete die einzelnen Shuttles genau so wie das Flimmern, das entweder durch das Kraftfeld oder durch verteidigende Bird of Prey entstand. Er erinnerte sich an die Worte Katzul - eines Zakdorn-Generals - der gesagt hatte, dass ein Krieg weniger Opfer fordert, je schneller man die Gegenseite auslöscht. Er haderte eine Weile mit sich, ob er für den Tod verantwortlich sein wollte aber er war es sowieso. Jeder, der einen Mord nicht verhinderte, war mitschuldig.

Seine linke Hand griff nach einem Datenpad und er merkte die Enttäuschung in Cerams Augen, die wohl immer noch darauf wartete, dass er nach dem Phaser griff. Er fing an zu schreiben. Er konnte sich nicht erinnern, dass sich seine Finger jemals so schnell über ein Datenpad bewegt hatten, aber es war wichtig.

"An Ensign Chenge: Alternative Zerstörung von Quonos Beta: Schicken eines Antimaterietorpedos und Vergrößerung mittels Miniaturisierungstechnologie um Faktor 23. Die freiwerdende Nullenergie dürfte Quonos wie die Verteidigungsflotte sofort zerstören. Letzte bekannte Tarnschildfrequenz der
Heimatverteidigung: 3-976-364-6"

[GB: Angeblich halten die Klingonen seit Jahrzehnten einen Vulkanier gefangen, der sich diese Zahlen merken muss...]

Dass er sich mit dem letzten Text des Geheimnisverrats schuldig machte, störte ihn, aber er würde sich vor einem anderen, als dem Kriegsgericht dafür verantworten müssen und hier war es notwendig. Nun gab es nicht mehr viel für ihn zu tun. Bis auf eines, und dafür schloss er die Augen und versetzte sich in einen Zustand der Ruhe.

"Gütiger Vater, breite Deine Hände aus über denen, die heute Deines Schutzes bedürfen, geleite alle, die heute sterben, in ihr Himmelreich und schenke denen Vergebung, die töten mussten. Vergib ihnen ihre Schuld und tröste jene, die Freunde und Anverwandte verloren, auf dass sie Deine Güte erkennen und eines Tages in ihrem Paradies erwachen." Er öffnete seine Augen und schickte nur ein kurzes "So sei es" nach, dann sah er wieder zum grünen Planeten vor ihm und hoffte, dass Gott nicht allzu viele Seelen würde leiten müssen.

---WELTRAUM

Quonos war direkt vor ihnen. Nur über die Seitenfenster konnte man noch wage den Rand der Atmosphäre erkennen. Das Shuttle stürzte direkt auf den Planeten zu. Der atmosphärische Schild begann feurig orange zu glühen.

"Noch 38,5 Sekunden zum Graben, Sir!", rief Ysdi. [GB: Hier gibt's kein Gold...] Der Kommunikationsterminal piepste. Der Android las beiläufig die Mitteilung, während er drei Kampfjägern auswich, die sich von vorne näherten.

"Sir! Neue Informationen von Chenge. Unsere Zielkoordinaten werden von einem Tarnschild geschützt. Letzte bekannte Frequenz wurde übermittelt. Nach Abschuss wird die MIRAGE den Torpedo stark vergrößern. Die anschließende Detonation wird uns höchstwahrscheinlich mitzerstören. Er schreibt, sie arbeiten noch am letzteren Problem! Wir müssen die Frequenz einstellen."

Auf der Planetenoberfläche, die merkwürdigerweise ständig ihre Färbung von rötlich nach Grün und umgekehrt änderte, leuchteten plötzlich zahlreiche kleine helle Punkte auf.

"Verteidigungsstellungen!", bemerkte der Android, "Ich setze einen Ausweichkurs."

Plötzlich wurden sie getroffen. Nicht von vorne, der Bird of Prey war direkt hinter ihnen. Es polterte im Shuttle, der Replikator überlud sich. Mahon stand mit gezücktem Phaser auf und ging rasch zu einer Abdeckklappe nahe dem Ruhebereich.

"Der Alpha-Flügel kommt zu unserer Unterstützung, Sir!", rief Ysdi,"
Immerhin dre... zwei Shuttles!"

Der Andorianer riss die Abdeckplatte ab und wollte gerade schießen, als er unter den schützenden Händen seines Gegenübers das Gesicht erkannte.

"Bauer?!", sagte er überrascht.

"Aber sicher, Sir!" grunzte Bauer beim Aussteigen aus der Abdeckluke.
"Konnte sie doch nicht so alleine hier rumfliegen lassen. So, was gibts hier zu reparieren?"

Mahon zuckte mit den Schultern. Er kannte Bauer zwar nicht sehr gut, er war jedoch einer von den eher sympathischen Crewmitgliedern. Außerdem war jetzt nicht die Zeit für Fragen und Maßregelungen. "Dann machen sie sich nützlich.
Die hinteren Schildsysteme sind etwas angeschlagen. Willkommen an Bord!"

Der Andorianer eilte zurück auf seinen Platz: "Ausweichkurs. Überlassen sie den Bird of Prey dem Alpha-Flügel. Übermitteln sie den Code. Hoffentlich ist er korrekt, oder die Reise endet hier. Und... Moment!"

Mahon justierte die Waffen und feuerte. Ysdi riss das Shuttle instinktiv herum, was dem Andorianer einen zweiten Schuss ermöglichte. Eine blendend weiße Explosion und eine unangenehme Erschütterung meldeten die Zerstörung eines der klingonischen Kampfgleiter. Heute war tatsächlich ein guter Tag zum Sterben.

"Wie weit bis zum Graben? Achten sie auf diesen Turm dort..."

---USS MIRAGE / BEOBACHTUNGSLOUNGE

Die Bilder der Schlacht und des heldenmütigen Angriffs durch eines der Shuttles bewegten Keller mehr als sie es eigentlich sollten. Sie hatten unverschämtes Glück, wie es schien. Vielleicht wollten die klingonischen Schiffe auch nicht ihre Kameraden treffen. Oder sie besaßen dass, was man in seiner Einheit als "Schurkenwaffen" tituliert hatte. Waffen, die durch Chips so modifiziert worden waren, dass sie immer mindestens zehn Meter an Föderationsschiffen vorbeischossen.

Wäre dies hier ein romulanischer Planet, hätte man wohl Teile des Grabens gesprengt, um einen Einflug zu verhindern und er machte sich die gedankliche Notiz, dass er, wenn er jemals einen Planeten besäße, der so einfach zu zerstören wäre, eine Festung auf diese Öffnung setzen würde und keine Einflugschneise mit einer Öffnung über der wahrscheinlich in klingonisch ein "Zur Planetenzerstörung bitte hier reinschießen" stand.

[GB: Schwachstellen sind meist eher schwach geschützt...]

Vielleicht entsprach es auch dem klingonischen Ehrenkodex, dass ein wahrhaft mutiger Kämpfer durchaus das Recht haben sollte, sie zu zerstören... Oder es war nur eine Trainingsanlage für Shuttle und B'rel Bird of Prey Piloten...
Er würde sich später darüber Gedanken machen.

Ein Blick von Kadija traf ihn. Und er schien nicht mehr nur wütend auf IHN zu sein! Eine deutliche Veränderung...

"...eines Tages im Paradies erwachen, ts....", wiederholte Ceram verächtliche Kellers Worte von vor einigen Minuten.

Wenn es nach ihr ging, würde zumindest von der Mirage Crew niemand so schnell irgendwo erwachen, es sei denn auf der KS. Genervt griff sie nach dem Phaser und stand auf.

"Also ich pfeife auf irgendwelche Vergebung, aber da sie so schön beten können nehm ich sie trotzdem mit." Sie zerrte Keller hinter sich her. "Und damit das klar ist: Sie fliegen und ich schieße."


---WELTRAUM / SHUTTLE

Sie waren in einem Inferno, einem Meer aus Disruptorenfeuer. Der Bird of Prey ließ sich nicht von seinem Ziel abwimmeln. Die mächtigen Geschütztürme am Boden feuerten ununterbrochen auf das Shuttle, welches mit beinah dreifacher Schallgeschwindigkeit zackige Kurven fliegend auf die Oberfläche zudonnerte.

Soeben schossen zwei Torpedos dicht an ihnen vorbei und schlugen rücksichtslos in einer Stadt ein.

[GB: Gibt's auch einfühlsame Torpedos?]

Ysdi flog waghalsige Flugmanöver und half damit dem Glück etwas nach. Mahon schoss, wann immer er ein Ziel vor den starren Phaser bekam. Es war völlig unmöglich dem stetigen Feuer auszuweichen. Er musste immer das kleinere Übel suchen. Die Stabilisatoren des Shuttles konnten die mächtigen Kräfte nicht mehr kompensieren, sodass zeitweise in alle möglichen Richtungen bis zu 7G wirkten.

Die Klingonen schienen in einen Blutrausch gefallen zu sein. Ysdi fand das durchaus verständlich, abern was hätten sie tun sollen? Hätten sie die Klingonen vorher informieren sollen und dann erwarten könnent, dass sie sich zerstören liessen, weil es sie wegen eines tragischen Unfalls doppelt gab?
Logisch gesehen taten die Klingonen tatsächlich den einzig gangbaren Weg.

"10 Sekunden, Sir!", sagte der Android kühl, "Schilde bei 40%."

Auf einmal erschien kurz ein Torpedo auf der Konsolenanzeige. Dann krachte es. Sie wurden schlagartig nach links gedrückt. Das Shuttle drehte sich von der Wucht des Aufpralls. Die Anzeigen flackerten, das Licht und zahlreiche andere Systeme fielen aus. Bauer gab einen Schmerzlaut von sich.

"Wir wurden getroffen. Es ist... die linke Warpgondel!"

Sie sahen sie noch. Die Gondel trudelte der Oberfläche zu und riss gerade einen Turm mit in den Tod. Ysdi versuchte das Shuttle zu stabilisieren. Dann waren sie im Graben.

"Haben wir Kontakt zur MIRAGE? Bitte übermitteln sie dem Captain meine Hochachtung. Er ist zweifellos der beste Captain der Flotte. Ich entschuldige mich für meine vorschnelle Faust." Mahon war zufrieden. Das war geklärt. Ohne Warpgondel kamen sie hier sowieso nicht weg. Aber was gab es für einen besseren Tod, als den in der Schlacht. Vor allem wenn man sie gewonnen hat - zu dritt gegen 4 Milliarden Gegner. Vier Milliarden KLINGONEN! Mahon war zufrieden und hochkonzentriert.

Ysdi: "Ein weiteres Shuttle hat den Graben erreicht. Es ist uns weit voraus und erreicht das Zielgebiet in fünf Sekunden! Programmiere Ausweichkurs!"

Mahon war bestürzt: "Was? Das kann nicht sein. Wie können die VOR UNS ankommen. Wer ist das? Verdammt nochmal, ich könnte..."

Bauer unterbrach ihn: "Sie haben verfehlt! Sie waren um Zielgebiet und haben die Luke verfehlt! Und das mit computergesteuerten Torpedos!"

Mahons zielsicheres Lächeln kehrte zurück: "Gott sei Dank. Ysdi, lassen sie das mit dem Ausweichkurs sein. Bauer, analysieren sie den Fehlschuss.
Berechnen sie eine Korrektur. Unser Torpedo WIRD treffen. Sie haben 23 Sekunden!"

Währenddessen tat Ysdi, was er tun konnte, um dem zahllosen Feuer auszuweichen. Nicht weit entfernt hinter ihnen tauchten drei weitere Schiffe in den Graben - klingonische.

---MITTLERES KLINGONENSCHIFF

"EKRIS N'GORROT K'RTAB T'OLLOK!! - Bleiben Sie beim Anführer!"


---SHUTTLE KELLER/CERAM

"...*zensiert*..", fluchte Kadija, "Verfehlt! Fliegen sie zurück ich versuch's noch mal!"

"Wenn Mahon es nicht vorher schafft," entgegnete Keller. "Er und dieser Android sind direkt hinter uns. - Sie werden von drei Klingonen verfolgt."

"Dann fliegen sie halt dort hin. Wir geben Feuerschutz."

---USS MIRAGE / BRÜCKE

Hajo tom Broek betrat die Kommandobrücke und sah sich um. Keine Counselor weit und breit. Hajo überlegte einen Moment, ob er schon mal Drahtseile replizieren sollte, entschied sich dann aber dagegen.
Es gab Wichtigeres zu tun.

Er ließ sich an der Steuerkontrolle nieder und griff nach der Tasse Tee, die ihm eine junge Crewman rasch kredenzt hatte. Dann warf er einen Blick auf den Hauptschirm, wo eine kleine Schlacht tobte. "Wie lange brauchen die denn? Wir haben nicht ewig Zeit", brummelte er vor sich hin.

---SHUTTLE KELLER/CERAM

"Ich dachte schon, sie würden mich nie fragen..." Keller fühlte sich wie befreit und sein Adrenalin hatte eine Höhe erreicht, die bisher kaum gekannt hatte. Sein Shuttle war eigentlich wegen enger Schluchten und Canyons für Beweglichkeit konzipiert worden, in der Schlacht spielte es diese Stärke aber voll aus.

Keller flog einen wunderhübschen Looping, sodass sie sich plötzlich hinter den Klingonen befanden und Kadija schoss etwas lustlos das erste und das zweite Shuttle ab.

"Komm und hol mich, komm und hol mich!" Die Augen des Halbvulkaniers gingen nur kurz zu den Sensoren, als ein weiteres Shuttle hinter ihm auftauchte und versuchte, auf ihn zu schießen. Mit einer schnellen Bewegung schaltete er die Trägheitsdämpfer auf Maximum, ging in eine Korkenzieherschleife und fing sich kurz über dem Boden wieder ab.

Irgendwie hatte es der Pilot hinter ihm geschafft, ihm zu folgen, aber das war jetzt egal. In einer Kehrtwende, wegen der man ihn "Pasu Leati" getauft hatte, brachte er die Shuttles mit der Front zueinander und Ceram holte einen weiteren Klingonen vom Himmel. Sofort beschleunigte Keller wieder in dem Wissen, dass Stillstand den Tod bedeuten konnte, wenn man im Raumkampf war. Dicht über den Graben hing er sich in die Flanke von Mahons Shuttle und programmierte schon mal einen Kollisionskurs mit ihrem Ziel, sollte Mahon verfehlen.

---SHUTTLE MAHON/YSDI

"Ziel erfasst! Feuer!", rief Mahon siegessicher. Ihr Shuttle glich fast einer ausgebrannten Hülle. Erste Risse bildeten sich in der Frontscheibe.

[GB: Verdammte Fliegen...]

Das Zielgebiet war 1000 km voraus - für einen Torpedo keine Distanz. Trotz Rückendeckung nahm das feindliche Feuer, das sie einstecken mussten, nicht gerade ab. Auch Keller und Ceram mussten zweifellos mit demselben Problem kämpfen. Die Klingonen feuerten wie verrückt und fügten sich dabei hauptsächlich selbst Schaden zu.

Zahlreiche Disruptorschüsse und Torpedos schlugen um sie herum im Graben ein und produzierten etliche Explosionswolken.

Mahon drückte auf die rote Schaltfläche. Der Computer fing wie wild zu piepsen an.

"Was zum...", fluchte der Commander. Auf der Konsole erschien eine schematische Darstellung des Unterrumpfes und vom Torpedo, der mittig unter dem Shuttle angebracht war. Die ganze Anzeige blinkte rot.

"Die Halterung klemmt!", rief Ysdi.

"Ich kümmer mich drum!", bemerkte Bauer und wollte todesmutig die Tür nach außen öffnen. Ysdi wusste, dass bei dieser Geschwindigkeit Bauer ohne Zweifel, nachdem er eines seiner Körperpartien herausstrecken würde, sonst wohin gerissen werden würde.

"Nein!", rief der Android barsch, "Sie setzen sich hier hin und fliegen. Ich gehe raus!"

Ysdi war bereits an der Shuttletür. Er bewegte sich sehr flink. Sie hatten keine Zeit mehr.

"Aber ich kann nicht...", erhob Bauer Einspruch.

"Sie machen das schon.", antwortete der Android hastig und dann wandte er sich noch an Mahon, als die Tür bereits aufglitt.

Ein tosender, schmerzhafter Lärm drang in das Shuttle und niemand konnte mehr etwas verstehen. Doch der erste Offizier konnte an Ysdis Lippen erkennen, was dieser sagte: "Leben Sie wohl und bis bald." war sein Gruß und schon war er verschwunden.

Wenige Sekunden später tönte wieder der Alarm. Mahon schmunzelte erlöst. Der Torpedo hatte sich von den Klammern gelöst. Ein Knopfdruck und er schoss dem Shuttle davon.

Bauer machte ein sehr entsetztes Gesicht. So, als ob er gerade ihre derzeitige Lage verstanden hatte. Es blieb nur noch zu hoffen, dass Chenge und seine Abteilung einen Plan ausgearbeitet hatten, denn weder für ihn, Mahon, Ysdi, Keller oder Ceram war es nun möglich dem explodierenden Planeten zu entkommen.

---BRÜCKE

Tommok betrat die Brücke und verbarg durch seinen hochgezogenen Kragen geschickt die Knutschbisse, die ihm kürzlich zugefügt worden waren. Er hatte jetzt keine Zeit, diese und auch sein blaues Auge vom MHB behandeln zu lassen.

Er blickte sich auf der Brücke um und erblickte unter anderem tom Broek, jed och keinen Counselor.

"Mr. tom Broek, abhörsicheren Kanal öffnen. Tommok an alle, BERICHT!"

Hajo gehorchte, hörte dem Kapitän aber nur mit einem halben Ohr zu. Halb entsetzt, halb interessiert war seine Aufmerksamkeit vom Anblick des zweiten Steuermanns der Mirage gefangen. Dieser drehte sich mit großem Vergnügen und dümmlichem Gesichtsausdruck auf seinem Drehstuhl um Kreis herum. Wegen dieser Kehrtwende nannte man ihn "den Paso Leati".

Tommok zog eine Augenbraue hoch, als er dies bemerkte. "Mr.Paseolati, auch wenn Sie dies öfter tun, dies ist kein geeigneter Moment, sich auf Ihrem Drehstuhl im Kreis herumzudrehen. Wir haben roten Alarm."

Paseolati grinste und kippelte ein wenig auf seinem Stuhl.

Petty Officer LeFleur, der im Moment Dienst habende Sicherheitsoffizier auf der Brücke betätigte seinen Kommunikator. "LeFleur an Logistik. Der Stuhl des zweiten Steuermanns ist so bald wie möglich gegen einen zementfixierten Küchenhocker auszutauschen. LeFleur Ende."

Hajo tom Broek nickte dem langhaarigen Exil-Chinesen zustimmend zu.

"Volltreffer!", rief die dramaturgisch auch nicht unbegabte Ba'Raina Balwok von der taktischen Konsole runter.

"Sir, die Scanner zeigen, dass der Höhleneingang getroffen wurde, eine Kettenreaktion hat eingesetzt."

Sofort erhob sich Tommok.

"An alle drei Schiffe, Abstand zu Kronos vergrößern!! Explosion steht bevor.
Tommok Ende."

---ALL

Zunächst schwerfällig und dann immer schneller drehten sich alle drei Mirage-Teile und gewannen an Fahrt.

---MIRAGE-OBERSCHIFF / WS

"Volltreffer!!", brüllte der für die dramaturgischen Zwischenrufe zuständige Crewman durch das Labor.

Chenge, Lekal und Lou standen um einen kreisrunden Holoterminal herum, der ein grobes dreidimensionales Abbild der Schlacht darstellte.

"Was ist mit unseren Shuttles und Piloten?", hauchte Chenge besorgt.

"Sie... sie...", stotterte der für die dramaturgisch quälenden Pausen zuständige Crewman..."Sir, Sie... sind noch da unten! Ysdis, Mahons und Bauers Shuttle hat eine Antriebsgondel verloren.... "

"Oh nein...", flüsterte es aus Chenges Lippen, gefolgt von einem bärbeißigen "Scheiße, die gehn da unten vor die Hunde!! Verdammt gute Männer das!"

"Sir,", rief der für die sinnlose dramaturgische Verzweiflung zuständige Crewman, "...wir müssen etwas tun!! Unsere Leute da rausholen!!!"

"Wie lange noch bis zur Explosion?", kam Chenges Frage und zum ersten mal klang auch ihre weibliche Seite rau und ernst.

"Die Kettenreaktion läuft", rief der für dramaturgische Hochspannung zuständige Crewman, "...die Planetenhülle wird in 55 Sekunden kollabieren.
Explosion und Druckwelle folgen 30 Sekunden später."

Chenges Befehle kamen blitzschnell und so knapp wie möglich. "Alle herhören!", brüllte sie, "Jeder checkt eine Möglichkeit! Ich - Traktorstrahl! Henson - Transporter! Lou und Lekal - Ausnutzung der Explosionswelle!"

Damit stürzte jeder an die entsprechende Konsole.

Bis auf den für den dramaturgischen Countdown zuständige Crewman:

"50 Sekunden bis Planetenkollaps!"

Lou sah sich blitzschnell um. "Explosionswelle? Ausnutzung? Irgendwas tun!Schnell!" Ihre Parameter arbeiteten plötzlich auf Hochtouren. "Ich würde sagen, dass die Explosionswelle dazu genutzt werden könnte, dass in einer Mikrosekunde die Sensoren, den Energiefluss der Energiewelle differenziert und gleichzeitig nach den Crewmitgliedern scannt und wir sie dann herausbeamen. Allerdings müsste der Beammechanismus auf die Signale der Sonden genau abgestimmt sein."

Niemand reagierte auf Lous Selbstgespräche, nur der unrasierte Hinterkopf von Chenge polterte los: "Das versteht ja kein Schwein!! Keine Zeit für Erklärungen oder Tests, machen Sie einfach!!! Mehr als schief geh'n kann's nicht. Und dann sind Sie halt schuld und für immer raus!!"

"40 Sekunden bis Planetenkollaps!", platzierte der Countdown-Crewman wohldosiert im Raum.

Lou zog die Augenbraue hoch und zuckte mit den Schultern. "Die Wahrscheinlichkeit das mein Programm deaktiviert wird liegt bei 98%, da die Wahrscheinlichkeit des Erfolges bei 74% liegt. Drücken sie nur die Daumen das die Schiffsenergie nicht versagt!"

[HY: Nur zur Erklärung: Lou hat uns hier einfach einen Faktor unterschlagen.Die 74% beziehen sich nur auf das Rausholen (was gefordert war). Ist das geschehen, besteht eine Wahrscheinlichkeit von ca. 2,2027%, dass die Geretteten noch LEBEN (war nicht gefordert). dann passt's :-)]

Lou zögerte nicht und versuchte die Sensoren einzustellen.

Während sie dies tat, sah man den Countdown-Crewman stirnrunzelnd und fragend dreinblickend mit einem Taschenrechner hantieren, während man im Shuttle ein merkwürdiges Geräusch wahrnahm. Der Crewman fragte sich, ob es sich dabei wohl um die kollabierende Außenhülle oder um das Geräusch knackender Pistazien handelte.

[GB: HtB's Erklärung hat vielen unschuldigen Pistazzien das Leben gerettet...:o)]


---OBERSCHIFF GANG

Endlich hatte Jakkala den Klingonen aus dem Holodeck "gequatscht", hastig liefen die Zwei durch einen Gang. Irgendetwas passierte gerade, das Schiff hatte abrupt gedreht und alles stürmte durcheinander. Die meisten zum Dienst, einige zum nächsten Panorama-Fenster. So auch Jakkala mit Varak.

Schon sahen sie die meterlange Fensterreihe im Gang, durch die das Licht des duplizierten Kronosplaneten hereinstrahlte. "Kommen Sie!", rief Jakkala, doch bevor sie endlich ins All schauen konnten, schoss plötzlich eine Tür auf und eine Gruppe von schreienden Kindern stürzte in den Gang.

Sie mussten sich auf dem Oberschiff versteckt haben... wahrscheinlich, um "dabei" zu sein.

In geübter Formation scharrten sich die 20 Minioffiziere vor dem Fenster und ihre Augen sprangen vor Faszination weit auf: - Kronos flackerte!! Auch Jakkal und Varak sahen es jetzt, als sie ans Fenster traten. Der südliche Planet war mit Flammenherden übersät und ringsherum flimmerte die Atmosphäre.

Dann plötzlich brach ein Teil der Planetenkugel ein, gewaltige Materiemassen wurden ins All geschleudert.

Die eben noch neugierigen Kinder am Schaufenster wurden still, einige begannen zu weinen: "Ich will zu meiner Mami."

Ein gewaltiger Leuchtblitz schoss im nächsten Moment von Kronos herüber. Er schüttelte das Schiff durch, begleitet von einem hässlichen Kreischen, die die Blitzladung beim Auftreffen auf das Schiff verursachte. Im Gang brach die totale Panik aus. Und Jakkala und Varak waren mittendrin.

"Maaaami!!"

"Paaapi!!"

"Onkel Haajo!!!"


---OBERSCHIFF / BRÜCKE

"Was ist mit unseren Shuttles!"

"Mahon und Ysdi haben einen defekten Antrieb, Shuttle 2 mit Keller und Ceram ist direkt in Ihrer Nähe. Die anderen sind auf dem Rückweg, werden es aber nicht rechtzeitig schaffen.", übersetzte Ba'Rina die Computeranzeigen und wurde sich erst hinterher bewusst, dass sie gerade allen Shuttlebesatzungen das Todesurteil ausgesprochen hatte. "Die Wissenschaft ist auf Stand-by, sie melden, wenn sie eine Idee haben.", führte Ba'Rina mit zitternder Stimme ihren Bericht zu Ende.

Die dramaturgisch unangemessen ruhige Stimme des Captains sagte nur ein
Wort:

"Vorschläge."

"Die Wissenschaft, die Wissenschaft...", brummelte tom Broek gewohnt ungehalten. "Die brauchen doch alleine zwei Minuten, bis die ihren Rechner hochgefahren haben."

Dann zum Captain: "Wir haben offenbar wenig Zeit. Wer eine Hand frei hat, soll die heranfliegenden Shuttles mit Traktorstrahlen einfangen und/oder die Leute reinbeamen, wenn sie in Reichweite sind. Wir sind ja nicht umsonst jetzt zu dritt. Die Besatzungen von Cerams und Mahons Shuttles sollen sich auf dem weniger beschädigten Shuttle zusammentun. Das andere bringen wir von hier aus gezielt zur Explosion. Die kleine Explosionswelle kann genutzt werden, um der großen zu entkommen und in unsere Traktorstrahl- beziehungsweise Transporterreichweite zu kommen. Wir warten hier so lange, wie wir können..."

Dann blinkte etwas auf seinem Pult. "Kinder auf dem Schiff?" platzte es ungläubig aus ihm heraus.

---SHUTTLE

Mahon lächelte Bauer an: "Mr. Bauer, wir haben die Föderation gerettet! Sie, Ysdi und ich. Auch wenn uns das jetzt auch nicht weiterhilft. Viele, viele Milliarden Menschen wurden von uns vor dem sicheren Tod bewahrt. Wir sind nicht umsonst gestorben."

Der Shuttlealarm kündigte das baldige Ende des Gefährts an. Ein sich unangenehm schnell vergrößernder Riss über die Frontscheibe unterstrich die Dringlichkeit. Mahon eilte zur Taktik: "Wir werden zwar sterben, aber die letzte Minute lass ich mir nicht nehmen. Außerdem will ich mich noch von Ceram verabschieden. Offensichtlich hat sie den Wettstreit verloren."

---WELTRAUM

Langsam erlangte er wieder das Bewusstsein und versuchte sich zu orientieren. Ceram hing an der "Decke" des Shuttles, was für einen Ausfall der shuttleinternen Gravitation sprach und ein kurzer Blick auf eine der noch funktionierenden Datenausgaben sagte ihm, dass das Schiff noch 23% Lebenserhaltung hatte.

Schilde waren natürlich wegen Überlastung ausgefallen, nur der Deflektor tat noch seine Arbeit und wenigstens waren die Trägheitsstabilisatoren noch aktiv. Ruhig zog er Ceram in ihren Shuttlesitz und band sie provisorisch mit den Resten ihres Sitzgurtes fest. Die Frau neben ihm war merkwürdig unverletzt, als hätte Gott aus irgendeinem obskuren Grund eine schützende Hand über sie gelegt, er selbst...

Er musste noch unter Schock stehen, denn er fühlte nichts. Dann erinnerte er sich seines vulkanischen Erbes und versank in stiller Meditation. Sein rechtes Bein war gebrochen, zwei Rippen hatten es ihm gleichgetan und die warme Flüssigkeit, die seinen Hinterkopf runterlief, konnte Blut sein. Aber er war am Leben... noch...

Er ging wieder aus seiner Meditation und sah aus dem Fenster, wo ein Shuttle der Föderation an ihm vorbei schwebte. Irgendwo anders glitt ein Oberkörper eines toten Klingonen durch den Raum und am Horizont - wenn man im All von so etwas sprechen konnte - sah er die Mirage. Er sah auf seine Systeme, alleine würde er es nicht mehr schaffen... Außer, er machte einen Warpsprung aus einer Atmosphäre heraus, womit er andere alleine lassen würde... Es wurde interessant ... Und neben ihm schien Ceram wieder aufzuwachen.

In diesem Moment materialisierten Bauer, Ysdi (stark lädiert) und Mahon im Shuttle.

Mahon grunzte nur, als er den Zustand des Schiffes sah. Da waren sie ja vom Regen in die Traufe teleportiert. Er eilte zur aufwachenden Ceram und übernahm die Kontrollen des Shuttles.

Mahon schüttelte den Kopf. Hauptenergieversorgung, Lebenserhaltung, Schilde, Transporter, Warpantrieb - alles hinüber. Das Shuttle war ein Wrack.
"Bericht!"

---BRÜCKE

Tommok nickte seinem ersten Offizier zu. "Sehr gut, Mr. tom Broek. Tommok an Mahon, wir scannen Ihre Lebenszeichen auf diesem Shuttle, aber wir können Sie noch nicht herausbeamen. Wir werden das von ihnen verlassene Shuttle gezielt zur Explosion bringen, um ihr Shuttle durch die Druckwelle in unsere Richtung zu beschleunigen. Bitte auf Druckwellen-Einschlag vorbereiten."

Er wandte sich wieder an seinen Steuermann. "Mr.tom Broek, lassen Sie ein Torpedo an Position..." (er tippte auf der Haupt-Konsole herum) "...83.243 explodieren. Das wird das Shuttle in Richtung 73.23 beschleunigen und nach
12 Sekunden zur Explosion bringen. Hoffen wir, dass das andere Shuttle nicht von Trümmern oder herumfliegenden Klingonen durchsiebt wird."

Was tom Broek für merkwürdigen Galgenhumor hielt, meinte Tommok durchaus ernst. Überall im Umkreis schwirrten Reste von Klingonischen Shuttles herum.
Zum Glück waren die ja alle nicht real.

[HtB: Wat? Hatte ich nicht Holodeck-Verbot erteilt?]

"Feuer, Mr. tom Broek!"

Der Steuermann tat, wie ihm geheißen. Die kurze Zeit später auf dem Hauptschirm aufflackernde Explosion nahm sich allerdings recht mickrig aus vor dem Hintergrund des sterbenden Planeten.

---SHUTTLE

"Mister Keller, schön sie zu sehen!", bemerkte Ysdi. Die Nachricht des Captains ertönte. Skeptisch wanderten die Blicke zu dem Haufen Schrott in unmittelbarer Nähe. Da hätte man auch gleich den Torpedo alleine explodieren



lassen können.

"Wir brauchen einen intakten Schutzschild, sonst gehen wir mit drauf. Bauer, bringen sie den intakten atmosphärischen Schild online, ich werde ihn rekonfigurieren. Keller, haben wir noch eine Warpspule mit Restenergie?
Entladen sie sie im Zeitpunkt der Detonation. Commander, versuchen sie dieses Shuttle seinen Ziel ein wenig näher zu bringen!", Ysdi war bereits an den Programmstiften zugange, da die entsprechenden Konsolen defekt waren.

Fast wie in Zeitlupe näherte sich der helle Torpedo von der Mirage.

Mahon tat wie ihm geheißen. Er leitete alle verfügbare Energie in den Antrieb. Die Generatoren heulten auf und schoben das Shuttle ein Stückchen in Richtung MIRAGE.

Der Computer nahm das nicht so ruhig hin: "Ausfall des sekundären Scheinwerfersystems. Zusammenbruch der Lebenserhaltung in drei Minuten.
Bruch der Hülle in vier Minuten. Empfehle, das Schiff zu verlassen!"

"Wenn wir doch noch drei Minuten hätten. Ich würde sonst was dafür geben!"
murmelte Bauer, der gerade fieberhaft einen Schildgenerator neu justierte.

Mahon hämmerte auf die Tasten. Der Torpedo der MIRAGE erreicht sein Ziel.
Das andere Shuttle detonierte. "Es ist soweit. Bauer, wir brauchen die Schilde. Leite Energie um. Auf Aufprall vorbereiten!"

---BRÜCKE MIRAGE

Paseolati hörte auf zu kippeln. "Captain, Ausfall der Lebenserhaltung und Hüllenbruch auf dem Shuttle in 96 Sekunden!"

Tommok zuckte mit der Augenbraue. "Mr. tom Broek, voller Impuls in Richtung des Shuttles, alle Energie in die Schilde umleiten. Wie lange noch bis wir beamen können?"

"Ein Stück noch, ein kleines Stück noch...", murmelte Hajo hochkonzentriert und betrachtete angestrengt das tapfere kleine Schiff, dass auf einer Welle von Feuer und Trümmern auf sie zu ritt, während im Hintergrund das Inferno losbrach. Eine Meldung auf seinem Schirm teilte ihm mit, dass die übrigen Shuttles evakuiert oder zurückgekehrt waren, die anderen beiden Schiffsteile der Mirage entfernten sich rasch.

"Schilde ausdehnen", rief Hajo plötzlich. "Beamen Sie, beamen Sie, zum Teufel!"

[GB: "Willkommen auf der Krankenstation! Wie kann ich Ihnen helfen..." ;o)]

---SHUTTLE

Keller war zunächst in seinem Stolz verletzt. Hatte man ihn also von seinem Pilotensitz vertrieben...

Auf der anderen Seite war es nicht schlecht gewesen, einem Andorianer beim Fliegen zuzusehen. Aufgrund ihrer höheren Sauerstoffaufnahme hatten sie viel schnellere Reflexe als Menschen oder Vulkanier - und das konnten sie mehr als gebrauchen. Keller selbst überlegte, was er noch tun konnte, aber so verringerte er seine Lebensfunktionen und seinen Atemrhythmus, um nach Ausfall der Lebenserhaltung den Anderen den Restsauerstoff nicht wegzuatmen, der noch im Shuttle verbleiben würde.

"Ysdi, übermitteln sie bitte dem Rat der Archäologie Mars die Worte "Omega Order 318", sollte ich nicht überleben."

[HtB: Würde ich genauso machen, wenn ich kurz vorm Sterben wäre: Irgendetwas blödsinniges sagen. Da hätten Generationen hinterher noch was zu rätseln und man würde in allerlei zweifelhaften Geschichtsbüchern stehen und als Kopf der modernen Tempelritter gelten oder so was.]

[GB: Immer noch besser als: "Verzeih..."]

Er wusste, dass der Android die besten Voraussetzungen hatte, am Leben zu bleiben und Roland hatte schon vor Jahren mit seinem Leben abgeschlossen.
Mit etwas Glück würde er bald seinen Vater wieder sehen, mit etwas Pech die nächsten Jahrhunderte schön warm haben. Die Hülle seines Shuttles knarrte merkwürdig, als ob etwas an ihr zu reißen drohte. Entweder Tod im Vakuum oder verbrannt durch eine Explosion eines Planeten.

Auf Warp konnten sie nicht gehen, der Miniaturisierungsstrahl wäre zu spät einsatzbereit und ein Deckungsfeuer der Mirage-Teile wäre sinnlos gewesen.
Sie waren ja nicht einmal innerhalb der Schildemitter der Mirage, die sie so hätte decken können. Im Kopf malte er sich noch einmal aus, wie ein Tod im Vakuum aussah. [GB: Guck mal bei Big Brother rein...] Zuerst wurde man ins All hinausgeblasen, dann fing man an, zu erkalten.

Die Augen des einzigen Vakuumtoten, den er jemals aus der Nähe gesehen hatte, hatten sich wie Eis angefühlt. Vielleicht würde ihm das jetzt auch blühen. Wieder knarzte das Shuttle, dann hörte er eine Explosion.

"Verbrennen oder Erfrieren", ging ihm noch durch den Kopf, als die Deflektorschilde nachgaben und er für den Bruchteil einer Sekunde einen Riss in der Haut seines Shuttles sah. Dann aber hüllte ihn das blaue Licht ein, dass merkwürdigerweise beim Umwandeln von Organismen in Datenpakete entstand. Er und die anderen wurden gebeamt, er wusste nur noch nicht wohin.

---USS MIRAGE - TRANSPORTERRAUM

Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis sie wieder schemenhaft etwas erkennen konnten. Zuerst zeichneten sich die stetig rot blinkenden Alarmleuchten ab.
Dem Bild fügte sich langsam die grobe Struktur des Raumes und deren Insassen an.

Als ausreichend Teile von Ysdi rematerialisiert waren, konnte er die ersten Anwesenden identifizieren. Er hörte auch ein unglaublich schmerzhaftes Geschrei.

Das MHB war anwesend, neben ihm stand das Programm Lou0001 und an den Bedienelementen stand der Transporterchief Jim B'iehm mit einem sehr besorgten Gesicht. Um sie herum waren aktivierte Signalverstärker postiert.

"Wir haben sie, Doktor!", sagte der Chief - und schenkte sich und den anderen erst mal eine Runde Whiskey ein. Zumindest in Gedanken...

Das Geschrei war verstummt. Stattdessen sackten vier Körper in sich zusammen. Ysdi reagierte reflexartig und fing Ceram und Keller, zwischen denen er stand, auf, aber auch er hatte den Eindruck eine Menge Energie verloren zu haben.

Basani war schnell zur Stelle und hatte Bauer und Mahon aufgefangen. Er war schon mit einem medizinischen Tricorder zugange.

"Was ist passiert?", fragte der Android leicht verwirrt, obwohl er sich einen Teil der Antwort schon zurechtbauen konnte.

[GB: Bau erstmal Dich zusammen...]

Lou tippte auf ihren Kommunikator: "Lou an Tommok! Wir haben sie, Captain!"

---BRÜCKE

Tommok schnaufte erleichtert. "Brücke an Transporterraum. Herzlichen Glückwunsch."

Über den Kommunikator erklangen Grunz- und Stöhnlaute sowie einige Schreie auf der Brücke.

"Lou0001, Mr. B'iehm, MHB, kümmern Sie sich sofort um die Damen und Herren.
Wie ist ihr Zustand?"

Das MHB klappte den Tricorder zu: "Es geht mir gut, Captain, danke. Aber ich war ja auch nicht da unten.
Die anderen sind ohnmächtig. Der Transport über die 3-fache normale Maximalentfernung hat sie sehr viel Energie gekostet. Es kam außerdem zu einer elektrischen Überladung in den Synapsen. Wir verlegen sie auf die Kranken... ich meine... Beobachtungslounge! Sie sind bald wieder wohlauf.
MHB Ende."

Alles blickte erleichtert drein. Plötzlich ertönte es jedoch aus den
Lautsprechern: "Wissenschaft an Brücke: Sind soweit!! Wir haben jetzt eine Idee, wie wir unsere Leute retten können!! "


---TRANSPORTERRAUM

"Ich nehme an, der Transporter ist jetzt nicht das geeignetste Transportmittel.", bemerkte Ysdi, der immer noch interne Fehlerwartungsprotokolle laufen ließ und irgendwie neben sich stand.

Lou war schon bei ihm und schulterte Keller.

"Das sehen Sie richtig.", bemerkte sie.

"Dann gehen wir mal zu Fuß.", B'iehm übernahm Bauer.

---GANG

"... Sie haben also die Explosionswelle des Planeten als Resonanzkörper benutzt und darüber den Transporterstrahl aufgebaut.", Ysdi grübelte noch immer verschlafen vor sich hin. Er konnte schwer einen klaren Gedanken fassen. "Wie auch immer, es hat ja funktioniert. Lob und Anerkennung, Lou.
Na dann..."

Sie waren an einer Weggabelung angekommen. Der Android schlug urplötzlich eine andere Richtung ein. Der Rest blieb stehen.

"Ysdi?", ertönte ein einstimmiger Chor.

"Ja?", Ysdi drehte sich um, "Was gibt's?"

"Wo wollen Sie hin?"

"Na... auf mein Quartier! Wohin denn sonst?"

"Haben Sie da nicht irgendetwas vergessen?", bemerkte Basani und deutete auf Ysdis Schulter.

Der Android schaute darauf und für einen Moment konnte er sich nicht erklären, wie die stellvertretende Sicherheitschefin da hingekommen ist.
Dann fiel es ihm wieder ein.

"Oh!", bemerkte er und schloss sich der Gruppe wieder an.

---BEOBACHTUNGSLOUNGE

Vorsichtig wurden die Patienten in die provisorischen Medibetten gelegt und umgehend versorgt. Mahon zeigte bereits wieder erste aktive Lebenszeichen.

Der Android trottete bereits ein wenig orientierungslos aus der Lounge hinaus und nahm wenig von seinem Umfeld wahr.

Er hörte noch den Ruf aus Lous Kommunikator, bevor sich die Türen schlossen.

"Lekal an Lou! Wo bleiben Sie denn. Es liegt eine Menge Arbeit vor uns!"

---GANG

Ysdi hatte schon längst wieder vergessen, was er eigentlich tun wollte, da sah er zwischen einem Haufen Kinder Varak und Jakkala. Kurzum lief er zu ihnen.

"Mrs. Jakkala, ich glaub Sie werden in der Beobachtungslounge gebraucht.
Warum ist mir gerade entfallen.", bemerkte er, " Mr. Varak, können Sie mir helfen? Ich weiß allerdings auch nicht mehr wobei!"

---BEOBACHTUNGSLOUNGE

Ein Ruck ging durch den Andorianer. Mahon richtete sich auf, griff den nächsten Sanitäter und zog in zu sich: "Crewman, wie ist die Lage?"

Der Krankenpfleger zögerte. "Ähm, Sir? Ich bin doch nur..."

Währenddessen schweifte Mahons Blick durch den Raum: "Wo ist Ysdi? Ist er...? Was ist passiert?"

Der Krankenpfleger fühlte sich gar nicht wohl in seiner Haut. Das war doch DER ANDORIANER, über den das ganze Schiff sprach. Vorsichtig schielte er nach einer Rückzugsmöglichkeit. "Nein, Sir, dem Androiden geht's gut. Er ist irgendwo auf dem Schiff. Sie wurden alle gerettet. Ich glaube, der Planet ist zerstört!"

Mahon richtete sich auf. Vorsichtig betastete er seinen Körper. Schwach, aber vollständig, stellte er fest. Und man hatte ihn noch nicht in ein Krankenhemd gesteckt. [GB: Sind alle...] Das sollte auch so bleiben, beschloss er.

Eine kurze Weile später war ein günstiger Moment in Aussicht. Als ihn für einen Bruchteil einer Sekunde niemand beachtete, hechtete er zur Tür. Es erklang noch ein "Ich bin auf der Brücke!", bevor sie die Tür zur Beobachtungslounge wieder schloss.

---WISSENSCHAFT

Da Lekals Ruf sehr dringend war, deaktivierte Lou sich selbst und aktivierte sich in der Wissenschaft wieder.

"Da bin ich...", sagte sie hinter dem Rücken von Lekal, die sich daraufhin total erschrocken herumfuhr und Lou mit einem bellenden Blick ansah.

[HtB: Bei dem Blick jagt man keinen Hund vor die Tür.]

Lou lächelte: "Was gibt es?"

"Wir haben noch schnell 6 Planeten bzw. Monde zu vergrößern!"

to be continued...
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