---USS MERKEL - BRÜCKE
Admiral McKleers rückte seine Uniform zurecht. Die Operation "Blinde Henne" war angelaufen. Tatsächlich wusste er nicht, was genau sich auf Galen III abgespielt hatte. Aber die Situation brachte einige Möglichkeiten hervor, die alte Probleme von förderationspolitischer und persönlicher Natur auf
einen Schlag lösen könnte. Zum einen könnte er der ewig heldenhaften Crew der Mirage endlich einen Dämpfer verpassen.
"Warum Tommok", hatte die Führung der Sternenflotte Admiral McKleers immer wieder gefragt und er hatte ihnen die gleiche Begründung wie Tommok selbst gegeben. Relativ unbekanntes Tarnschiff mit guten Angriffskapazitäten und einer Heldencrew. Der wahre Grund war ein wenig anders.
Tommok und seine Besatzung waren Helden, deren weiße Weste dringend eine Ladung Teer brauchte. Ständiges Nichtbefolgen direkter Befehle und Nichtherausgabe einer biomechanischen Einheit an ihn waren nur einige Schlechtigkeiten in ihrem Repertoire und sie galten immer noch als
galaktische Helden und nicht als der Abschaum, als den man sie hätte sehen müssen. So etwas hatte es seid Kirk nicht mehr gegeben! Bei einem Auftrag wie diesem würden sie versagen - mussten sie versagen. Und dann würde er mit der 4. Flotte kommen und den Sack zumachen. Nach dem Verlust der Mirage würde Tommok seine zweite große Schlappe hinnehmen, McKleers wäre der strahlende Retter und die Talarianer könnte man im Vorbeigehen auch noch auslöschen und sich damit einen alten Wunsch erfüllen. Hätte man auf ihn gehört, wäre es gar nicht erst dazu gekommen!
"Sir?", machte sich ein Lieutenant bemerkbar, "Wir haben den Wegpunkt erreicht!"
"Gut, gut", brummte der Admiral, "Setzen Sie den nächsten Kurs und aktivieren Sie das Tauron-System!"
Nicht einmal Tommok würde wissen, wo genau sich die 4. Flotte aufhalten wird. Irgendwo im leeren Raum würden sie warten, bis die Mirage sie rufen würde... oder Dutzende Rettungskapseln darauf warten würden aufgelesen zu werden.
---IN DEN WEITEN DES UNIVERSUMS
Gleich einer silbrigen Pfeilspitze glitt die Mirage durch den Raum. Vielleicht sollte man eher sagen, dass sie gerade eher den Raum streifte. Denn obgleich Schiffe mit Warpgeschwindigkeit alltäglich waren, wurde sich kaum über diese Besonderheit Gedanken gemacht. Dabei handelte es sich um
eine äußerst faszinierende Technologie, die durch eine Trickserei eine überlichtschnelle Reisemöglichkeit geschaffen hatte, ohne wirklich jemals diese alles begrenzende Barriere der Lichtgeschwindigkeit zu überschreiten.
In diesem Moment jedenfalls fand in der Besprechungslounge auf Deck 1 dieses Schiffes eine Sitzung der besonderen Art statt. Ein Schlachtplan für die kommende Mission wurde geschmiedet, Theorien wurden gesponnen und Debatten gehalten.
Irgendwann kam Paseolati in den Raum und flüsterte Mahon etwas in sein Ohr. Wortlos verließ der zweite Steuermann wieder die Lounge. Mahon runzelte nur wage die Stirn und zappelte etwas mit seinen Fühlern.
"Soeben ist die USS Merkel von dem Sensorfeld spurlos verschwunden!"
Dabei blickte der erste Offizier auf eine auffordernde Art und Weise Keller in die Augen. Als wolle er fragen: "Was führt der Geheimdienst der Sternenflotte im Schilde?"
Lauren runzelt die Stirn, USS Merkel. Er hatte das unbestimmte Gefühl, ob er nicht lieber seinen Austritt aus der Sternenflotte verkünden sollte. Dieser Name bereitete ihm Unbehagen. Aber seine Kollegen schienen keineswegs davon irritiert zu seien. Also verscheuchte er seine Zweifel und konzentrierte sich auf die Ausarbeitung der Außenmission.
Auch Mahon dachte in diesem Moment an den seltsamen Namen des Schiffes des Admirals. Er konnte sich einfach nicht entscheiden, ob er weiblich oder männlich klang. Er nahm den Blick von Keller und räusperte sich:
"Nur um sie aufzuklären: Das Schiff des Admirals fliegt seit dem Sol-System im Tarnmodus. Allerdings haben wir Freunde, besser Freundinnen auf seinem Schiff, welche uns gewisse Tarnfeldmodifikationen übermittelt haben. Aus unerfindlichen Gründen muss die USS MERKEL den Tarnmodus geändert haben. Möglicherweise handelt es sich um eine Standardroutine."
Mahon warf erst einen fragenden Blick auf Ysdi, dann besann er sich und lenkte eben diesen fragenden Blick auf Magnees.
"Interessant ist nur, dass uns der Admiral nicht darüber informiert hat, dass er die Erde verlässt und die Flotte aufsucht. Darüber hinaus versucht sowohl seine Abreise, als auch sein Schiff zu verbergen."
"In der Tat ist es eine Standardprozedur des Föderationsgeheimdienstes.", merkte Keller in einem beiläufigen Tonfall an. "Seit unseren Erfahrungen mit Bird of Prey, die im Tarnmodus schießen können, haben die Wissenschaftler der Föderation und der Sternenflotte Technologien entwickelt, um Tarnfelder aufzuspüren. Der Tal Shiar hat hier einen gewaltigen Vorsprung und die meisten anderen der großen Sternenreiche sind mittlerweile auf diesen Zug aufgesprungen. Also versucht man seine ‚Anwesenheit’ zu verschleiern, beziehungsweise sich nur einen kurzen Zeitraum in einem bestimmten Tarnmodus zu befinden, um die Suche so weit wie möglich zu erschweren. Im Orbit um Galen III befand sich eine Oberth des Archäologischen Instituts mit einem älteren Tarngenerator, sie ist offiziell verschollen. "
Mit einer Handbewegung warf er Mahon das Datenpad mit Codes, Kennwörtern, einer Abhandlung über andorianische Klingenwaffen und seiner Lieblingsdatei - sinnlos aneinander gehängte Wortfetzen - zu. "Die Datei, die sie haben wollten, Sir." Dann wartete er. Er hatte schon zu viel gesagt.
"Die Frage ist doch eher, ob es etwas mit unserem Auftrag zu tun hat, dass die USS Merkel zu unbekannten Welten aufgebrochen ist, oder ob der Admiral einfach nur einen anderen Auftrag erhalten hat. Wie auch immer, solange wir keine konkreten Informationen haben, sollten wir uns auf unsere Aufgabe konzentrieren. Ich könnte natürlich wenn gewünscht einige Kapazitäten zur Aufspürung der USS Merkel bereitstellen.“ Nachdem Magnees geendet hatte, kam er zum dem gedanklichen Schluss, dass es sich bei "Merkel“ um ein Neutrum handeln muss, also weder männlich noch weiblich, sondern sächlich, sprich: "Das Merkel“. Tief im Inneren hoffte Magnees damit endlich Mahon’s fragenden Blick eine entsprechende Antwort gegeben zu haben und blickte ihn nun zuversichtlich an.
Ysdi räusperte sich.
"Da kann ich nur zustimmen. Die Absichten McKleers und die seines Schiffnamens sind momentan bestenfalls sekundär zu betrachten. Wir sollten unser Augenmerk eher auf den verschollenen Agenten lenken. Immerhin scheint sein Leben, wenn es nicht schon zu spät ist, in Gefahr zu sein. Oder er ist tatsächlich übergelaufen. Auf jeden Fall sollten wir mehr über seine letzten Bewegungsabläufe in Erfahrung bringen. Welche Identität hatte er denn zuletzt?"
Er erntete schon den einen oder anderen verwunderten Blick. Kommentare zur taktischen Lage war man von einem Mediziner nicht gewohnt.
"Meinen Nachforschungen zufolge war er der Sekretär des cardassianischen Kulturatachee's. Wobei es interessant wäre zu wissen, was 'cardassianische Kultur' bedeutet. Unser Spion hatte eine perfekte Tarnung als Tamarianer. Er kannte sich mit den Sitten und Gebräuchen dieses Volkes besser aus, als jeder andere. Möglich, dass die Cardassianer etwas mit seinem Verschwinden zu tun haben." Mahon lehnte sich wieder zurück.
"Verzeihung Sir, aber wichtiger wäre meines Erachtens jedoch eher, dass der Agent nach seiner Mission als Tamarianer als Talarianer die Absichten des Volkes der Talarianern auskundschaften sollte. Sicher wäre es möglich, dass die Cardassianer bemerkt haben, dass der Agent bei seiner letzten Mission die Cardassianer unterwandert hat. Jedoch die aktuelle Mission des Agenten betraf die Talarianer. Weder wir noch die Cardassianer unterhalten "offizielle“ Kanäle zu diesem Volk. Die Talarianer haben sich im Laufe der Zeit auch nach den Kämpfen zwischen der Föderation und den Cardassianer isoliert und das Talarianische Territorium wird von der Föderation und den Cardassianern als neutral anerkannt. Jegliches Eindringen von uns in das Talarianische Territorium würde sofort in einem Krieg zwischen Talarianern und der Föderation enden. Wobei die Talarianer zwar der Föderation unterlegen wären sich aber auf die Seite der Cardassianer stellen würden, was der Föderation gewiss nicht dienlich sein würde.“
"Gemäß der Datenbank gibt es auf Endar jedoch einige menschliche Talarianer. Einer von diesen ist Jono, welche nach dem Kontakt mit der Enterprise unter Captain Picard eine Karriere im Militär machte. Jono ist wahrscheinlich einer der wenigen talarianischen Menschen, die sich auch Ihrer menschlichen Abstammung bewusst sind. Jono befehligt die Raumstreitkräfte bei Galen IV und Castal I also in unmittelbarer Nähe zum Föderationsraum und Galen I-III. Vielleicht sollten wir auf diesem "offiziellen“ Weg Kontakt aufnehmen, um etwas herauszufinden?“
Mahon kniff die Augen zusammen und holte tief Luft. Magnees war Techniker, schien sich aber in Sachen Diplomatie und Geheimdienst ziemlich viel zuzutrauen: "Mr. Magnees, Cardassia unterhält 'kulturelle' Verbindungen mit den Talarianern. Es gibt einen cardassianischen Kulturattaché auf Galen III. Es steht außer Frage, dass diese Person noch andere Aufgaben als den Kulturaustausch hat. Dies ist auch der Grund, warum unser Spion genau dort, als Sekretär, eingeschleust wurde. Getarnt ist er als Tamarianer, weil die Kopie eines Talarianers, wie Ysdi schon erwähnte, recht kompliziert ist."
Keller hingegen sah nachdenklich aus. "Sir, ich muss dringend davon abraten, Kontakt zu einem Subjekt der Talarianischen Spezies aufzubauen und dabei unsere Identität zu offenbaren. Genauso gut könnten wir in einem Clownskostüm in die cardassianische Botschaft gehen und dem örtlichen Privatsekretär des Botschafters erzählen, was wir hier machen."
Roland schien alles andere als glücklich zu sein, aber er versuchte sich, unter Kontrolle zu halten. "Tamarianer sind eine sehr glückliche Spezies für Tarnungen. Die metaphorische Sprache macht die Decodierung schwer, vieles kann man mit der Neugier der Rasse erklären, die Tamarianer sind unsere Verbündeten und - viel wichtiger - sie sind humanoid."
Tommok nickte. Ihm erschien die ganze Situation unlogisch, die Erklärungsversuche des Admirals hatten daran nicht viel ändern können, und der Aufbruch des USS MERKEL fügte sich nahtlos in das unlogische Bild ein.
Er zog eine Augenbraue hoch.
"Meine Damen und Herren, wir sollten nicht vergessen, dass es hier anscheinend um eine ernste Bedrohung für die Föderation geht. Wir reden also wohl nicht von irgendwelchen Grenzkonflikten."
Er zog seine Uniform zurecht. "Wir müssen damit rechnen, dass der Agent auf eine völlig neue und bislang unbekannte Konstellation größeren Ausmaßes gestoßen ist. Möglicherweise handelt es sich um eine neuartige Waffe oder einen bevorstehenden kriegerischen Angriff oder eine Unterwanderung der Föderation."
Betretenes Schweigen war die Folge. Offensichtlich hatte der Agent nicht ohne Grund das Wort "Pflaumenbaum" gesendet.
Petty Officer Bauer war anderer Ansicht. Die Nachricht hatte möglicherweise mit der Obst-Versorgungslage auf dem Planeten zu tun und nicht mit einer bevorstehenden Invasion. Er brach die Stille. "Sir, bei allem Respekt, ich meine, ich sag mal so: Vielleicht will auch einfach irgendjemand, dass wir da hinfliegen und irgendwelches Chaos verursachen? Vielleicht die Cardassianer, die gerne mal wieder ein bisschen Ärger wollen?"
Tommok nickte. "Auch das ist vorstellbar. Bevor wir allerdings weiter spekulieren, sollten wir uns ein Bild von der Situation machen. Mr. Mahon, haben Sie einen Vorschlag für den Einsatzplan vor Ort?"
"Jetzt wird's spannend!", flüsterte Ysdi Bersa zu. Es war klar, dass im Grunde der Job der Mediziner schon getan war. Es blieb kaum etwas zu tun, als zuzuhören. So polierte der Androide unauffällig die spiegelnde Fläche des Tisches direkt vor ihm. Er hatte einen winzigen Fettfleck ausgemacht. Zu spät bemerkte er, dass er genau den Ärmel seiner Uniform benutzte, mit den er zuvor die Lippenstiftschmierereien auf der Krankenstation entfernt hatte.
Mahon räusperte sich: "Erst mal fliegen wir hin. Die Tarnung sollte modifiziert werden. Wenn das eine Falle ist, sollten wir das herausfinden, bevor sie uns entdecken. Vielleicht können wir ihr Satellitensystem anzapfen, um einen ausgedehnten Scan zu machen. Interessant wären menschliche, tamarianische und cardassianische Lebenszeichen. Wenn wir uns über die Situation auf dem Planeten und in seiner Umgebung sicher sind, schicken wir ein paar Teams runter. Ausgekundschaftet werden sollten das talarianisch-cardassianische Kulturzentrum, an welchem unser Spion gearbeitet hat, und der Ort, zu welchem der letzte Funkspruch zurückverfolgt werden konnte. Eine unscheinbare Lokalität in einem Wohngebiet der Hauptstadt. Wohin genau können wir aber erst nach Erhalt der im Orbit gesammelten Informationen beschließen. Auf dem Planeten schließlich kommt es an, die richtigen Fragen auf die richtige Art und Weise den richtigen Personen zu stellen. "
Während Tommok nickte, ertönte ein Ruf von der Brücke. "Fleet Captain Tommok, wir empfangen einen Notruf!"
Der Vulkanier stand auf. "Ursprung?"
Quasi direkt aus der Richtung, in die wir fliegen. Und Fleet Captain, Ursprung ist... die USS MERKEL!
Ysdi erhob sich von seinem Platz und ließ von dem nun sehr verschmierten Tisch ab. Er gab Bersa ein Zeichen und sie verließen hinter Tommok den Raum und betraten über die Brücke den Turbolift. Magnees und Asayama begleiteten sie.
--- BRÜCKE
Tommok betrat die Brücke, mit Mahon, Keller und Paseolati vor ihm: "Bericht!"
"Unspezifischer Föderationsnotruf. Anscheinend sind die Kommunikationssysteme des Schiffs ausgefallen. Unsere Sensoren können noch nicht bis zur MERKEL vordringen, es scheint da irgendeine Art Subraum-Kraftfeld zu geben."
Tommok: "Gelber Alarm. Rufen Sie sie."
"Keine Antwort Sir. Ich erhalte keinerlei schlüssige Daten vom Schiff!"
--- TURBOLIFT 1
"Deck 7!", befahl der Android.
"Deck 17!", konterte Magnees.
Die Turboliftkontrolle bestätigte beide Anweisungen und setzte den Lift in Bewegung.
"Na, das geht ja früh los mit den Problemen. Dr., waren Sie eigentlich schon mal unter schwierigen Bedingungen tätig?"
"Hmm... schwierige Bedingungen... Ich praktizierte eine Zeit lang auf Ferenginar, das kann man wohl als schwierig bezeichnen" grinste Bersa. Er verdrängte die unangenehme Erinnerung jedoch sofort wieder. "Und einige Male hatten wir auf der Starbase, wo ich vorher war, medizinische Großeinsätze, aber schwierig war das nicht wirklich" meinte er weiter.
Lauren wusste nicht, was er auf diese langwierige Diskussion antworten sollte, aber als nun Aufruhr in die Gruppe kam, dachte er bei sich, es wäre das Beste, wenn er auf seine Station ging und weitere Instruktionen abwartete.
Magnees verbrachte die Zeit im Turbolift, ohne ein Wort zu verlieren. Er war immer noch der Meinung, man sollte die offiziellen Kanäle in Betracht ziehen, insbesondere nachdem vor einigen Stunden in dem Subraumdatenpackupdate für Susi die Information enthalten war, dass das cardassianische Büro auf Gallen III geschlossen wurde und sämtliche Mitarbeiter den Planeten verlassen hätten. Magnees ging eigentlich davon aus, dass Mahon dies wusste, hatte aber anscheinend zu viel erwartet und hackte nun die Besprechung als "unheimliche Begegnung der dritten Art" ab.
--- BÜRO VON MAGNEES
Da momentan das Schiff in einem Tipp Top Zustand war, konnten nun endlich alle Mitarbeiter des technischen Bereichs die Überstunden der Gleitzeitkonten abbauen. So war der MR nur mit 3 Mitarbeitern besetzt als Magnees auf eine interessante Mitteilung in seiner To Do Liste stieß:
"Ihr Auftrag Mr. Magnees ist, falls Sie ihn nicht ablehnen, ist die Durchsicht der Bewerbung und Einsatzdisposition von Frau Hayes, Talya Jolene.
MFG Ihr automatischer Bewerbungsgenerator für Führungskräfte"
Nachdem Magnees die Notiz gelesen hatte, verschwand diese plötzlich. Er überlegte nur kurz und entschied sich dann dafür mal zu Abwechslung ein solches Gespräch mit Frau Hayes zu führen.
"Magnees an Hayes, kommen Sie bitte sofort zu mir auf Deck 17. Danke!"
"Aye Sir" ertönte die Antwort durchs Komm und 4 Minuten ertönte dann das Signal an der Tür und Hayes betrat das kleine Büro.
"Schön Sie zu sehen Mrs. Hayes, es geht um Ihre Bewerbung um die Position des Schiffscounselors. Wie Sie sicherlich wissen, wird diese Stelle momentan durch Hilfscounselor F'Tar ausgeführt. Bevor wir Ihnen die Position anbieten, würde ich gerne wissen, was Sie Ihrer Meinung nach für diese Position so qualifiziert?"
Gerade als Hayes beginnen wollte, ertönte mal wieder der gelbe Alarm und die übliche Alarmbereitschaft begann.
"Nun Mrs. Hayes, vertagen wir dieses Gespräch. Ich würde sagen, Sie haben den Job. Melden Sie sich am besten auf der Brücke beim Captain. Mag möglich sein, dass er Ihre Hilfe benötigt.
Hayes: "Aye Sir.”
--- BRÜCKE
Dem Captain zunickend, ging Keller von der Brücke.
"Werde alles Nötige veranlassen, Sir."
Der Admiral war verschwunden, direkt nach dem Gespräch. Eigentlich noch während des Gespräches in der Besprechungslounge.
"SUSI, wer hat in den letzten 15 Minuten die Kommunikationsphalanx des Schiffes benutzt?"
"Niemand, Sir."
"Scanne nach Überlagerungen der Kommunikationsprotokolle und überprüfe die aktiven Sensoren."
“Sir?"
"Das war ein Befehl."
Er begann, intelligente Computersysteme zu hassen. Sie machten nie sofort das, was man ihnen sagte. Und im schlimmsten Fall konnten sie die Mirage alleine steuern und irgendwann würde es kein biologisches Personal der Sternenflotte mehr geben.
"Über die aktiven Sensoren wurde eine Nachricht geschickt. Ein Rezept für Mürbeteigkekse. Verschlüsselt."
Sie hatten also einen Verräter an Bord. Einen Verräter, der nicht bei der Besprechung war, aber ihr zugehört haben musste. Jemand, der erst kurze Zeit...
--- BÜRO DES COUNSELORS
"Hilfscounselor F’Tar, ich verhafte sie im Namen des Gesetzes."
"Welchen Namen hat es denn?" Keller war eine Sekunde irritiert, aber das reichte F’Tar aus und ein Phaser erschien in seiner Hand, dessen Strahl sich einen halben Zentimeter am Halbvulkanier vorbei in die Wand bohrte. Dass der Alarm über Schusswaffen nicht anging, bedeutete, dass sein Gegenüber auch Waffen hatte, die dem Scanner sagten: 'Wir sind keine Waffen, sondern Haushaltsgegenstände. Und außerdem gehören wir zum Geheimdienst.’
Er zog seinen Typ I Phaser und feuerte zurück, was auch keinen Alarm auslösen würde, nebenbei drückte er seinen Kommunikator:
"Keller an Captain Mahon. Habe Verräter enttarnt und befinde mich im Feuergefecht. Es ist F'argh..." Getroffen ging Keller zu Boden und schaute auf seine linke Schulter, die von einem Phaserstrahl versengt war. Dann sah er in Richtung F’Tar und feuerte erneut, traf aber nicht. In der Deckung eines Sessels wartete er eine Sekunde, dann wurde der Sessel desintegriert und Keller feuerte mit Betäubung zurück, während er es aus dem Raum schaffte und ein Schuss seinen Unterschenkel streifte. Wieder sprach er in den Kommunikator:
"Wir brauchen ihn lebend. Und wir brauchen einen Betazoiden, der alle nötigen Informationen aus seinem Kopf holen ka... Mist!" Kurze Zeit später explodierte etwas. Noch während der durch den Gang katapultiert wurde, freute er sich darüber, dass zumindest die Explosion einer Thermogranate auf den Schiffsensoren angezeigt werden würde. Dann wurde es schwarz um ihn.
--- BRÜCKE
Tommok sprang auf. "Sicherheitsteam, Nottransport zum Büro des Counselors. Mr. Mahon, Mr. Ysdi, ich treffe Sie dort. Mr. Magnees auf die Brücke, Mr. Paseolati, sie haben die Brücke, bis Mr. Magnees eintrifft.
Nur wenige Augenblicke traf Magnees ein, der Mr. Paseolati nur kurz zunickte und dann Platz nahm.
---KRANKENSTATION
Ysdi wollte gerade eine gekonnte Einführung in das medizinische Labor geben, als ein dumpfes Dröhnen hörbar wurde. Kaum einen Augenblick später ertönte Tommoks Ruf.
"Also, Dr. Bersa", begann der Androide, "seit Sie an Bord sind, hat man hier keine ruhige Minute mehr. Nehmen Sie sich ein Arztkoffer und kommen Sie mit. Vielleicht werden unsere Dienste benötigt."
Ein weiteres dumpfes Dröhnen erklang, dabei zitterten einige Instrumente auf den Tischen.
Ysdi fügte hinzu: "Wahrscheinlich sogar! Los, beeilen Sie sich!"
Dann verließen sie mal wieder die Krankenstation.
--- WISSENSCHAFT
Lauren saß an seiner Arbeitsstation, als auf gelben Alarm geschaltet wurde und die Umgebungslichter sich änderten. Die Station änderte ihr Interface auf eine von den Protokollen vorgegebene Form. Er wartete auf Befehle, Keller war zurzeit nicht da. Kurz danach kam eine Meldung über Phaserfeuer an Bord, was sollte er tun. "Am besten schütze ich das wichtige wissenschaftliche Equipment" und mich damit dachte er sich, und ließ die Tür so verriegeln das nur autorisierte Personen eintreten konnten.
--- BÜRO DES COUNSELORS
"Sie dachten wirklich, sie könnten mich aufhalten, Keller?"
Keller wurde langsam wieder wach und sah F’Tar verächtlich an. Nicht ohne festzustellen, dass sein Rücken schmerzte und sein linker Arm sich taub anfühlte. Trotzdem griff er mit aller Schnelligkeit, die er noch aufbringen konnte, an seinen Rücken und sah dann das lächelnde Gesicht F’Tars.
"Dachten sie wirklich, ich hätte sie nicht durchsucht, nachdem ich dieses lächerliche Sicherheitsteam ausgeschaltet habe?"
Der Halbvulkanier sah sich mühsam im Büro des Counselors um. Es schien, als sei hier noch eine Thermogranate explodiert und er sah auch in die glasigen Augen eines Mitgliedes der Sicherheit. Außerdem gab es neue Phaserspuren und erst langsam dämmerte es ihm, dass der gelbe Alarm ausgerufen war.
"Drei Gehirne sind besser als eines, sie lächerliche Kopie eines Agenten. Dachten sie wirklich, sie könnten Sektion 31 besiegen?"
Das erklärte einiges. Zum einen, dass er noch lebte. Offiziell war Sektion 31 aufgelöst worden, aber er hatte es nie wirklich geglaubt. Außerdem weidete er sich am Schicksal seines Opfers. Keller hätte seinen Gegner einfach und schnell getötet, aber Sektion 31 galt ein wenig... sadistisch.
"Fleet Captain Tommok wird sie niemals von Bord kommen lassen, Counselor..." Das letzte Wort spuckte er fast aus.
"Vielleicht, aber sie werden das nicht mehr erleben."
Keller sah dem Phaser entgegen und schloss die Augen. Der Moment herauszufinden, ob es ein Leben nach dem Tod gab.
"Hoppla!", rief eine wohlbekannte Stimme vom Eingang her.
F'Tar fuhr herum. Es schien, als ob Kellers Ableben einstweilen vertagt wurde. Der Hilfscounselor sah in diesem Moment, den einzigen Androiden an Bord den Raum betreten, und er sah, wie sich ein Arztkoffer fliegend auf ihn zubewegte. Blitzschnell wich er aus und wollte seinen Phaser auf den Chefarzt richten, doch zu spät. Der Arztkoffer traf seinen Waffenarm. Der Phaser flog quer durch den Raum, nicht ohne vorher einen dicken schwarzen Strich in eine Wand zu schneiden. F'Tar fluchte. Er wusste, dass er zu lange brauchen würde, um seine zweite Waffe zu ziehen. Stattdessen trat er auf eine ganz bestimmte Stelle auf Kellers Brust. Dieser schrie vor Schmerz. F'Tar machte grinsend einen Satz zurück und schlug ein umgeworfenes Möbelstück beiseite. Dahinter klaffte ein großes ungleichmäßiges Loch in der Wand. Sie muss durch die zweite Thermogranate entstanden sein. Der ehemalige Hilfscounselor verschwand in diesem Loch.
Ysdi erreichte einen Augenblick zu spät den Ort des Geschehens. Keller quälte sich vor Schmerz. Der Arztkoffer lag neben ihm. Im ersten Augenblick wollte der Androide dem Flüchtigen nachlaufen, dann besann er sich auf seine Aufgabe. Ein kurzer Blick auf den Sicherheitscrewman zeigte ihm, dass da nichts mehr zu retten war.
Anders verhielt es sich mit Keller. Schnell holte er einige Instrumente aus dem Medikit. Dann tippte er auf seinen Kommunikator, während er den Wissenschaftschef notdürftig behandelte.
"Ysdi an Sicherheit und Tommok, Hilfscounselor F'Tar ist unverzüglich festzunehmen. Er ist bewaffnet und durch einen Wanddurchbruch aus seinem Büro geflohen. Er steht unter dringenden Verdacht, wenigstens einen Mord begangen zu haben. Ysdi Ende!"
Der Chefarzt schaute sich in dem Büro um: "Dr. Bersa, ich kann keinen anderen Sicherheitscrewman entdecken. Hier muss aber irgendwo noch einer liegen!"
Und schließlich tippte er noch einmal auf seinen Kommunikator. "Ysdi an Transporterraum, zwei Personen auf die Krankenstation beamen, sofort!"
Der Android und der Halbvulkanier verschwanden in einem leuchtenden Licht.
--- DECK 6
"Es gab eine Explosion auf Deck 6' hatte sie gesagt", murmelte Chasey Miller, "und jetzt habe ich sie ja zur stellvertretenden Sicherheitschefin ernannt, dann können sie auch mal nachschauen, was da genau los ist"
Kopfschüttelnd lief die Crewman den Gang entlang. Den Phaser hatte sie fest in der Hand. Die Meldungen hörte sie natürlich auch mit und sie wusste nun sehr genau, was denn auf Deck 6 los war. Das Deck war mittlerweile abgeriegelt, mehr als ein Dutzend Sicherheitscrewmen waren hier vertreten, dazu ein Arzt, der Fleet Captain und der erste Offizier. Sie aber zog es vor, alleine auf die Jagd zu gehen. Sie war fest entschlossen, diesen Verräter zu fassen. Lebend! So lautete die Anweisung...
Deck 6 war verdammt groß, aber Chasey konnte sich etwas an den Durchsagen orientieren, sie hatte den Phaser auf Betäubung gestellt und endlich war sie wieder in ihren Element. Ein weiter Gang und ohne ein Anzeichen von F'Tar, aber dafür befand sich in ein Loch in der Wand, er konnte noch nicht weit sein.
Mit einer leicht geduckten Haltung ging sie durch den Gang, denn so konnte sie schneller in Deckung gehen, falls es zu einer Auseinadersetzung kam und das war wohl heute unausweichlich. 'Dieses Deck ist verdammt groß, wenn man jemanden suchen muss.' dachte sie sich als sie die nächste Ecke erreichte und bliebt stehen und ging in Deckung an der Ecke, denn hier war nun Vorsicht geboten, schnell riskierte sie einen Blick um die Ecke denn sie wollte nicht von einem ehemaligen Counselor überrascht werden.
--- KELLER UND NICHTS
So fühlte es sich also an, wenn man Tod war. Keller war einem hellen Licht am Ende des Tunnels gefolgt und war ein wenig enttäuscht, als sich herausgestellt hatte, dass der Tunnel nicht in Flammen stand. Für einen Moment hatte ein Teil des Lichtes so ausgesehen wie die Krankenstation, aber das war wohl nur die Erinnerung seines Selbst an seine alte Zeit.
Er folgte dem Licht, bis zu einer alten Scheune um das herum viele komische weiße Wesen lebten. Schafe? Er hatte mal Bilder in historischen Aufzeichnungen davon gesehen.
"Fürchtet Euch nicht!"
Reflexartig glitt seine Hand zu der Stelle, wo früher sein Phaser gewesen war. Wie
"Wir kommen in Frieden."
gehörte dieser Satz zu den meistgebrauchten Kriegserklärungen der Galaxis.
"denn heute ist Euch der Heiland geboren."
Bitte? Ohne sich den Engel anzusehen - er wusste, dass er da sein musste - ging er in die Scheune, um sich den Heiland anzusehen. Vielleicht bestand sein Paradies ja aus gelebter Geschichte. Er hätte viel dafür gegeben, wenn es so wäre. Auch wenn "sein Leben" aus bekanntem Grund nicht dazugehören konnte. Als er die Scheune betrat, war ihm relativ klar, dass er nicht sofort den Heiland sehen würde, dafür sah er die Weisen. Und einer von ihnen hatte verdächtige Ähnlichkeit mit Ysdi.
"Willkommen in der Welt der Lebenden."
Und er klang auch wie Ysdi. Außerdem hatte die Scheune auf einmal verdächtige Ähnlichkeit mit der Krankenstation. Er lebte also noch.
"Ich nehme nicht an, ich habe Arme nach antiquiertem Modellplan bekommen?“
Ysdis Lächeln sagte alles.
---KRANKENSTATION
Es war grausam, unter welchen Bedingungen der Android arbeiten musste. Offenbar hatten die Holoemitter auf der Krankenstation eine Fehlfunktion. Als sie dort rematerialisierten, stand Ysdi mitten in einem Haufen zerbrechlicher, glänzender Kugeln. Keller landete statt auf einem Medibett butterweich auf meterweise Geschenkpapier. Der ganze Boden war von Schnee bedeckt, Zuckerstangen lagen herum, beleuchtete Tannenbäume mit Christbaumspitz standen an jeder Ecke. Hinzu kam das ein oder andere Lamm, das mähend durch die Gegend lief. Ysdis Büro sah wie eine schlecht gebaute, halboffene Holzhütte aus, in der mit seltsamen Gewändern bekleidete Menschen um ein schreiendes Neugeborenes standen und sich mit einem eigenartigen Akzent unterhielten. Nicht ganz mit diesem Bild in Einklang zu bringen waren diverse Bleifiguren und Papierluftschlangen, die sich auch zahlreich zu den anderen gesellten.
Ysdi schüttelte den Kopf. Techniker konnte er jetzt wohl kaum anfordern. Nicht in der momentanen Lage. Er selbst musste sich nun dringend um Keller kümmern. Also verscheuchte der Chefarzt einen Esel, der jedes einzelne medizinische Instrument auf seine Essbarkeit prüfte, und versorgte den Wissenschaftschef. Erst als dies geschehen war, Keller war noch nicht bei Bewusstsein, entfernte Ysdi eine Wandabdeckung und entfernte einen Holospeicher aus der dahinter liegenden Kontrolle: die Projektorkontrolle.
Mit einem Schlag verschwand das Chaos aus der Krankenstation und wich einem sterilen aufgeräumten Labor. Keller begann, sich zu bewegen.
Eilig lief der Androide zu dem Medibett. "Willkommen in der Welt der Lebenden.", rief er. Auf Kellers Frage hin, lächelte er.
Nach einigen Momenten sagte er weiterhin lächelnd: "Ich habe langsam den Eindruck, dass Sie Ihre Arme nicht mögen. Naja, dieses Mal haben Sie Glück gehabt... Und das ganz ohne größere Operation..."
Commander, darf ich offen reden?"
Es schien, als würde Ysdi nicht widersprechen zu wollen, also machte Keller weiter:
"Ich weiß nicht, welchen Plan der Herr damit verfolgt, mich immer wieder in Kampfsituationen geraten zu lassen, aber ich bin der Meinung, dass ich lieber meinen Arm als mein Leben verliere. Es passt nicht zu einem Wissenschaftler, immer zu kämpfen, hm?"
Nur kurze Zeit später kam ihm der Gedanke, dass jedes Mitglied der Kommandocrew ständig im Kampf war.
"Außerdem würde ich sonst nicht in den Genuss ihrer Kreationen kommen und meine Mithumanoiden dadurch erschrecken können, dass meine Hände ihnen ab und zu Blitze schenken. Commander, hat man F'Tar lebend bekommen? Ich wäre gerne bei seinem Verhör anwesend."
Im ersten Moment war Ysdi ein wenig verwirrt. Wer um alles in der Welt war mit "Herr" gemeint? Er konnte auf die Schnelle zu allen gegebenen Informationen keine passende, männliche Person ermitteln. Er stellte diese Frage schließlich bis auf Weiteres in den Hintergrund. Wahrscheinlich war Keller noch etwas von dem Beruhigungsmittel verwirrt.
"Nun", wiederholte Ysdi, "Ihr Arm war dieses Mal nicht wirklich bedroht. Sie hatten Glück!"
Etwas ernster wurde dann der Chefarzt doch: "Soweit ich weiß, wurde F'Tar merkwürdigerweise noch nicht gefasst. Ich bin aber nicht auf dem Laufenden. Die Frage des Verhörs müssen Sie aber jemanden mit passender Sicherheitsstufe stellen. Ich denke aber, dass dagegen wohl nichts sprechen würde."
--- WISSENSCHAFT
Natürlich konnte man versuchen, ihn einzusperren, aber er hatte etwas dagegen. Nach Lauren musste es da draußen irgendetwas wie einen Kampf geben und er hasste Kämpfe. Auf allen Vieren und mit hüpfenden Flügeln bewegte er sich auf eine Sicherheitskonsole zu.
"Sir Lauren, vielleicht wäre dies der perfekte Moment, ihre "Personenschildgeneratoren“ auszuprobieren. Haben sie vielleicht etwas für 20 cm Körperlänge, 20 cm Schwanz und 82 cm Flügelspannweite?"
[TGM: Die Antwort, ob er wirklich 20 cm Schwanzlänge und 20 cm Körperlänge hat, würde mich ja jetzt interessieren.... Wann kommt das Foto dazu auf die Homepage?]
Lauren arbeitete so hart das ihm die Schweißtropfen von der Stirn liefen. "Modifizieren sie den Personenschild, schnell" Ja klar dachte er sich, er müsse nur eben den Prototyp eines noch kaum erprobten Schild so modifizieren, dass er einen kleinen Roboter schützen soll. Aber na ja er machte halt seine Arbeit und befolgte die Befehle. Er ließ gerade wieder ein 20kg Gewicht auf einen geschützten Bereich krachen. Die Schilde hielten, jetzt wären die Phaser Tests dran. Er meldete SUSI, dass er auf der Wissenschaftsstation nun Phaser abfeuern würde. Nach 3 Schüssen waren die Schilde noch auf 49% doch 2 weitere Schüsse ließen sie zusammenbrechen. Er ging an die Station stellte die Phasengitter des Schildes neu ein. Jetzt hielt das Schild 8 Schüsse auf höchster Stufe aus, dies war nicht unbedingt zufrieden stellend, aber immerhin bot es einen taktischen Vorteil. Er wollte noch einen Test mit dem Gewicht machen. Lauren hob das Gewicht an und ließ es auf den Schild herunter krachen.
"Lauren an Krankenstation!"
"Ysdi hier, Art des medizinischen Notfalls?" irgendwo hatte Ysdi diesen Spruch aufgeschnappt.
"Ich habe den Personenschild modifiziert, er ist fertig"
"Dann haben sie das der falschen Station gemeldet, wenn sie das lieber der Brücke melden"
"Habe ich getan Ysdi, nur funktioniert er zu gut, ich habe mir den Fuß zerquetscht, ich kann nicht mehr richtig laufen."
Lauren verzog das Gesicht und versuchte vorsichtig den Fuß ruhig zu stellen, er guckte grimmig auf das 20kg Gewicht und verfluchte innerlich seinen Ehrgeiz immer noch einmal alles zu kontrollieren.
--- KRANKENSTATION
Jeder andere hätte vielleicht in dieser Situation unwillkürlich lächeln müssen. Es dürfte äußerst selten passieren, dass mitten im Hoheitsgebiet der Förderation sich gleich beide Wissenschaftschefs eines Raumschiffes so zeitnah und unterschiedlich verletzten. Angesichts der menschlichen Verluste und Ysdis mangelnden Humorverständnisses blieb dieses Lächeln aber aus.
Stattdessen hob er eine Augenbraue. Dieses Verhalten hatte er von Tommok adaptiert.
"Ist gut, Mr. Lauren, ich werde unmittelbar bei Ihnen sein. Bewegen Sie Ihren Fuß solange möglichst nicht. Ysdi Ende.", antwortete er mit beruhigender Stimme.
Mit wenigen Handgriffen ergriff der Androide das nötige Equipment und sagte zu Keller:
"Sie können gehen. Sie sollten noch Ihren Arm ein wenig schonen. Die anderen Wunden existieren nicht mehr. Begeben Sie sich zum Captain, dann werden Sie ein potenzielles Verhör sicherlich nicht versäumen."
Nun zeigte sich, was Ysdi unter "unmittelbar" verstand. Mit knappen Worten befahl er über den Kommunikator einen Nottransport zur Wissenschaftsstation und dematerialisierte... um einen Sekundenbruchteil später keinen Meter von Lauren entfernt wieder zu erscheinen.
--- BÜRO DES COUNSELORS
Der ganze Raum hatte mit einem Büro nicht mehr viel gemein. Der Spuren nach mussten hier mindestens zwei Granaten in die Luft gegangen sein. Wie konnten die bloß an Bord kommen? Bersa stellte diese Fragen erst mal in den Hintergrund und begann hastig in den Trümmerteilen der Büroeinrichtung zu suchen.
Er hatte schon fast die Hoffnung aufgegeben, als es hinter ihm raschelte. Der Doktor drehte sich um und sah eine zitternde, dunkelrot gefärbte Hand aus einem Haufen Zellulanenpapier hervorragen...
--- DECK 6 – QUARTIER ASAYAMA
Petty Officer Asayama war gerade vor 5 Minuten aus seinem Bett gestiegen und hatte noch alle Hände voll damit zu tun seine Augen offen zu halten.
Gähnend zog er sich die Uniform an und trat aus seiner Quartier in den Gang. Ja, als aller erstes würde er sich nun im Maschinenraum einen Kaffee genehmigen. Auf dem Weg zum Turbolift lies der Japaner seine Gedanken etwas schweifen. Hoffentlich war Lieutenant Commander Magnees noch nicht unten, er würde sicher gleich wieder eine Menge Arbeit für Asayama haben. Die Chancen von Max Asayama standen 30 zu 70 für seinen Kaffee im Maschinenraum. Mit einem Grinsen auf dem Gesicht ging er weiter den Gang entlang.
Plötzlich schoss ein dunkles Etwas vor ihm aus einem Seitengang und Sekundenbruchteile später wurde Asayama die Spitze eines Phasers in den Rücken gedrückt. Eine, durch tiefes angestrengtes Atmen unterbrochene, Stimme hinter ihm zischte:
"Hände über den Kopf! Sie werden jetzt langsam vorausgehen und sollten Sie sich umdrehen..."
Petty Officer Asayama verstand den Satz auch ohne die fehlenden Worte am Ende, denn der Unbekannte drückte den Phaser noch etwas härter gegen die Wirbelsäule des Japaners.
Asayama tat wie geheißen und hob die Hände. Der Unbekannte schupste Max Asayama unsanft in Richtung des Turboliftes. Der Petty Officer sah sich im Gang um, er hoffte, ein Anzeichen der Sicherheitstrupps zu sehen oder eine Konsole, über die er Alarm schlagen konnte, ohne gleich ein Loch im Rücken zu haben. Zu seiner Enttäuschung fand er nichts Hilfreiches, bei dem er eine realistische Chance auf sein Überleben gehabt hätte.
Nun war er schon 2 Minuten in der Gewalt des Unbekannten und es waren nur noch wenige Minuten bis zum Turbolift. Dem Japaner schossen einige Gedanken durch den Kopf: 'Natürlich, so was muss ja wieder passieren heute. Kaum aus dem Bett und schon einen Phaser im Rücken, toller Start in den Tag. Und warum zum Teufel ist kein Eindringlingsalarm ausgelöst worden? Die Sicherheitsteams spielen sicher mal wieder im Casino Karten, statt ihren Job zu machen. Ja, ich hätte Sicherheitsoffizier werden sollen, wäre ein wesentlich unstressiger Job als Ingenieur...'
Aus dem Nichts tauchten zwei Crewman der Sicherheit vor dem Petty Officer auf und unterbrachen seine Gedanken. Der Unbekannte blieb stehen und das Herz des Japaners machte einen kleinen Hüpfer, er war gerettet!
"Bleiben Sie stehen und senken Sie Ihren Phaser!" schrie einer der beiden Sicherheitsoffiziere.
In diesem Moment zog der Unbekannte Asayama zurück und deutete durch Drücken des Phasers in seinen Rücken an langsam rückwärts zu laufen. Ein kurzer Blick des Japaners auf die beiden Sicherheitsoffiziere ließ ihn erschaudern: einer der beiden war Crewman Ehrwald. Der Petty Officer hatte ihn kennen gelernt: Er kam Asayama vom ersten Moment an sehr unbeholfen und nervös vor. Böse Zungen auf dem Schiff behaupteten Ehrwald wäre der schlechteste Phaserschütze an Bord der Mirage. Der Japaner schickte ein Stoßgebet gen Himmel.
In diesem Augenblick legte Ehrwald das Phasergewehr an, fest entschlossen den Mann hinter Asayama auszuschalten. Einen kurzen Moment sah Ehrwald dem Petty Officer in die Augen und Asayama brachte nur noch ein "Ehrwald, wehe! Ich werde Sie persönlich..." heraus dann verspürte er einen Schmerz in der linken Schulter und es wurde schwarz vor seinen Augen. Mit einem dumpfen Knall schlug Asayama auf dem Boden auf.
--- DECK 6 – GANG ZUM TURBOLIFT
Alles was sie sah, war ein unscheinbares Huschen, ein vager Schatten, der sofort wieder verschwand, am Ende des Ganges. Dann bemerkte sie, wie zwei Crewmen von der Sicherheit fast neben ihr standen. Aber der zweite Blick ließ sie für einige Sekunden das Blut in den Adern gefrieren. Sie konnte erkennen, wie die Körper der beiden in endloser Zeitlupe in sich zusammensackten. Die Augen waren starr und leblos, das Gesicht zeigte noch kurz eine tiefe Überraschung, dann war es völlig ausdruckslos.
Erst als die Waffen der beiden lautstark zu Boden polterten, erwachte Chasey aus ihrem Schock. Wut kam in ihr auf. Wut und Hass. Es wurde Zeit, dass diesem F'Tar das Handwerk gelegt wurde!
Nun war Chaseys Kampfgeist endgültig geweckt, dieser F'Tar musste aufgehalten werden.
'Er muss wohl verdammt gut ausgebildet worden sein, aber ich werde dich bekommen.'
Schnell nahm Chasey die Verfolgung auf, sie konnte es nicht mehr zulassen, dass noch mehr von der Sicherheit durch diesen verrückten Kerl ihr Leben lassen oder ein paar Tage auf der Krankenstation verbringen müssen. Sie versuchte ihre Wut so gut es ging zu verdrängen, denn einen klaren Kopf brauchte man in solchen Situationen. Endlich war sie wieder am Ende des Ganges und mit gezogenem Phaser schaute sie um die Ecke. Sie konnte noch kurz F'Tar sehen, wie er um die Kurve verschwand.
'Verdammt schnell bist du ja. Das muss man dir lassen.'
So schnell sie konnte rannte sie den Gang entlang, sie hatte jetzt nur noch ein Ziel: Diesen F'Tar zur Strecke zu bringen.
'Jetzt müsste ich ihn eigentlich eingeholt haben'
Sie presste sich an die Wand und drehte ihren Oberkörper so ab, dass sie gut den Gang überblicken und, wenn sie diesen verdammten F'Tar eingeholt hatte, ihm eine gute Phaserladung verpassen konnte. Sie hatte sich schon ein Manöver zurechtgelegt, falls sie ihn nicht mit ihrem ersten Schuss auf den Boden brachte.
Plötzlich bemerkte sie eine andere Person im Gang. Es war Cpt.Mahon. Er hatte sich wie sie an die Wand gepresst. Seine Mundwinkel umspielte ein Lächeln. In seiner Hand lag locker ein Phaser und seine Fühler zuckten vor Vorfreude. Der Andorianer schien wirklich Spaß zu haben.
Als Mahon sah, dass Chasey ihn endlich bemerkt hatte, nickte er ihr zu und machte eine kurze Kopfbewegung in Richtung einer Wartungsschachtöffnung.
Auch Chasey schien ihren Spaß zu haben, denn sie war total in ihren Element. Sie nickte kurz, um Cpt. Mahon zu zeigen, dass sie verstanden hatte, und ging dann schnell zu der Wartungsschachtöffnung. Jetzt wurde es interessant, denn auch F'Tar konnte sich nicht gerade schnell in einem Wartungsschacht bewegen, schnell ging sie neben diesen in die Hocke und zielte mit den Phasen in den Schacht und konnte am Ende noch erkennen, wie F’Tar in einen anderen Schacht wechselte. Das war ihre Chance, sie zielte kurz und traf ihn mit einem Phaserschuss am Bein, der zweite streifte leider nur das Bein. Hoffentlich würde das ausreichen, um ihn zum Fall zu bekommen oder ihn wenigstens etwas zu behindern. Denn dann hatte sie leichtes Spiel mit ihm, wenn nicht, musste sie ihm weiter folgen.
--- WISSENSCHAFT
Dem Androiden bot sich ein komisches Bild: Der Crewman lag mit einem sehr angeschwollenen Fuß, er hatte den Schuh ausgezogen, neben seiner Arbeitsstation. Im Replikator türmten sich Eiswürfel und neben Lauren lag ein schwarzes Gewicht.
"Oh Ysdi sehr... aaahh... schön das Sie so schnell da sein konnten... mein Fuß... mein Experiment ist geglückt"
Der Androide packte seinen Koffer auf die Arbeitsstation und wollte nun mit der Behandlung beginnen.
"Was hat das mit der Schießerei auf sich, und außerdem kommt gleich jemand von der Sicherheit und holt meinen Schild ab"
Lauren war sehr aufgebracht, teils wegen der Schmerzen, teils wegen der unsicheren Situation auf der Mirage, aber an sein Bewusstseinstürchen klopfte nun auch die Erinnerung an die etwas merkwürdigen Methoden des Chefarztes. Vielleicht war es doch keine gute Idee gewesen...
--- DECK 6
Roland Keller dankte Mahons schneller Reaktion und Auffassungsgabe. Er war gerade erst um die Ecke des Ganges gekommen, als Mahon einen Phaser auf ihn richtete. Doch der Andorianer erkannte ihn rechtzeitig und schoss nicht auf ihn. Gut... Sehr gut... Er hatte sich den Phaser eines Verletzen Crewman der Sicherheit genommen und mit der linken Hand hielt er ihn fest, als ob sein Leben daran hängen würde. Wortlos nickte er Miller und Mahon zu, dann ging er in die Knie.
--- WISSENSCHAFT
Wir haben einen Verräter an Bord.", antwortete Ysdi zunächst auf die Frage und schaute den Crewman nur eben von der Seite an, "Er läuft noch frei und ungehindert auf diesem Deck rum."
Mit einem Augenblick maß er das Gewicht des schwarzen Gegenstandes ab. Mit Materialdichte, Volumen und ungefähre Fallhöhe errechnete er in Sekundenbruchteilen die Kraft, die auf Laurens Fuß gewirkt haben musste. Im Gegenzug schätzte er die größtmögliche zu erwartende Belastbarkeit des Fußes nach den konstitutionellen Werten aus Laurens jüngster medizinischen Untersuchung ab.
Ysdi holte also den Anabolic Protoplaser aus seinem Köfferchen und justierte ihn kurz. Dann fing er - zu Laurens Erstaunen ganz ohne den medizinischen Tricorder zur Rate zu ziehen - mit seiner Behandlung an.
"Sie haben sich den Fuß gebrochen!", stellte der Chefarzt fest und, als er den Fuß berührte, quittierte Lauren seine Diagnose mit einem schmerzverzogenen Gesicht, "Aber nur ganz leicht. Nehmen sie das nächste Mal einen Kilo weniger und der Bruch bleibt Ihnen wenigstens erspart."
Wieder wurde er in seiner Arbeit gestört. Bersas Stimme ertönte plötzlich aufgeregt aus Ysdis Kommunikator:
"Commander, Sie müssen unbedingt auf Deck 6 kommen. Dieser F'Tar hinterlässt eine Spur aus... Menschen. Ich kann unmöglich alle... Was ist hier nur los? Das ist wie im Krieg!"
Ysdi ließ nicht lange auf sich warten: "Einen Augenblick, Doktor, ich bin gleich da. Versorgen Sie, so viele Sie können. Ysdi Ende!"
Zu Lauren gewand bemerkte er noch: "Also, es tut mir leid, Sie müssen sich heute selbst behandeln. Nehmen Sie den Protoplaser und lassen Sie ihn etwa 20 Minuten auf Ihren Fuß einwirken. Ich gebe Ihnen noch ein Hypospray mit einem Schmerzmittel und Vitaminen."
Noch während er sprach und ohne dass Lauren auch nur eine Chance gehabt hätte Einspruch zu erheben, hielt der Crewman schon das kreisrunde Gerät mit der kleinen Öffnung in der Mitte in seiner Hand und spürte bereits nur noch einen leichten Druck an seiner linken Halshälfte. Dann packte der Chefarzt eilig seine sieben Sachen.
"Sie sollten Ihren Fuß die nächsten Stunden möglichst schonen und Sie schauen in zwei Tagen noch mal auf der Krankenstation vorbei."
Ysdi stockte kurz, sein Blick verharrte auf den Personenschildgenerator. Er dachte relativ lange über irgendetwas nach.
Nein, er musste nun dafür sorgen, dass keiner starb. Das war nun seine Aufgabe. Er wandte sich mit einem Ruck um, wünschte Lauren einen schönen Tag sowie gute Besserung und verschwand aus der Wissenschaftsstation, nachdem er die Tür entriegeln musste.
Da war er nun auf Deck 6 und wieder mitten im Geschehen.
---DECK 6 – MAHON,MILLER,KELLER
Mahon stand mittlerweile hinter Miller und nahm ihr wütend den Phaser aus der Hand: "Wir sind hier nicht mehr auf der Akademie. Ihr Schuss hätte F'Tar erledigen müssen." Mahon erhöhte das Energieniveau des Phasers und gab ihn zurück. "Das nächste Mal verliert er vielleicht sein Bein oder Schlimmeres. Aber er wird gestoppt. Das hat Priorität."
Wortlos ließ sie sich den Phaser aus der Hand nehmen und sagte nur kurz:
"Verstanden Sir".
Dann schaute der Captain Keller an und grinste kurz: "Sollten sie nicht auf der Krankenstation liegen, Master Chief? Oder sich um die Wissenschaftsstation kümmern?" Mahon schnalzte mit der Zunge. "Nun gut. Mr. Keller, sie nehmen mit Miller die Verfolgung auf. Ich werde ihm den Weg abschneiden und auf sie warten. Hammer und Amboss. Seien sie ein guter Hammer!" Mit diesen Worten verschwand der Andorianer im Laufschritt um die Ecke.
Sie war zwar erst kürzlich hier auf das Schiff verwiesen worden, aber auch in dieser kurzen Zeit hatte sie schon einiges über Captain Mahon gehört und es war nicht immer die besten Äußerungen dabei gewesen, aber das brauchte sie jetzt nicht groß zu interessieren. Kurz nachdem sie den Phaser wieder etwas unsanft in die Hand gedrückt bekommen hatte, nahm sie wieder die Verfolgung auf. Der Wartungsschacht erschwerte etwas das Vorankommen, aber sie war recht geschickt und konnte schnell zu dem Ende gelangen, wo F’Tar verschwunden war. Wie immer war er schon wieder weg.
'Hoffentlich nimmt diese Verfolgungsjagd Ende'
dachte sie sich und gab kurz Keller zu verstehen das keine Gefahr an der Ecke lauerte, dann folgte sie dem ehemaligen Counselor so schnell sie konnte
"Ich werde mich nicht verstecken, wenn hier Menschen sterben, Sir...",
raunte er Mahon noch entgegen und umfasste den Phaser noch etwas fester. Nachdem er mit Miller um die Ecke gekommen war und er Mahon außer Hörweite wähnte, zeigte er auf ihren Phaser und dann mit dem Daumen nach unten. Sein Mund formte die Worte 'Auf meine Verantwortung'.
Oh, es gab eine Möglichkeit, an die Informationen, die er haben wollte, zu kommen, ohne dass F’Tar am Leben war - der obsidianische Orden hatte so etwas einmal entwickeln lassen - man musste nur das Gehirn hinreichend frisch halten, dann konnte man gespeicherte Informationen herausfiltern. Aber zum Einen dauerte dies mehr als lange und zum Anderen verstoß es gegen seine Ethik, einem Geschöpf Gottes - und mochte es auch F’Tar sein - so etwas anzutun.
Die lautlose Kommunikation mit Chasey Miller lief hervorragend und zusammen glitten sie durch die Wartungsschächte. Ohne dass er einen überflüssigen Laut machte, wie er erfreut feststellte. Dann hörten sie Phaserfeuer und kurz danach schnelle Schritte. F’Tar war also auf Mahon getroffen und sich danach sofort auf den Rückzug gemacht - dumm war F’Tar auf keinen Fall. Und er bewegte sich in ihre Richtung.
Es schien, als wären Hammer und Amboss vertauscht worden. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass Mahon ein besserer Hammer war als er. Miller kannte er noch nicht genug, um bei ihr ähnliche Gedanken zu haben. Miller feuerte vor ihm und zwang F’Tar damit in Deckung. Blut war noch auf dem Boden zu sehen, also hatte Mahon getroffen. Keller blieb in Deckung. Es war nur die Aufgabe des Ambosses, das Ziel unter Kontrolle zu halten. Und dazu musste er nicht in der Feuerlinie stehen.
Die Kommunikation hatte wirklich sehr gut geklappt und das erfreute sie, denn sie hatte es oft erlebt, dass durch eine schlechte Kommunikation große Fehler oder Gefahren entstanden, aber zum Glück hatte es keine Fehler geben. Sie waren sehr schnell vorangekommen.
Nach einiger Zeit hörte sie Phaserfeuer anscheinend war F’Tar auf den Captain gestoßen und es gab nur einen Weg zurück und der führte nur zu ihnen. Schnell begab sie sich in eine geeignete Position, um besser reagieren zu können. Ein kurzer Schuss und der Flüchtige musste in Deckung gehen, endlich saß der Kerl in der Falle.
Aus ihrer Deckung heraus konnte sie gut die den Wartungsschacht überblicken, ein Phaserschuss verbrannte nah bei ihr den Boden und zwang sie etwas weiter in Deckung, er hatte sich etwas aus seiner Deckung hervorgebeugt damit er den Schuss abfeuern konnte und das reichte ihr, bevor sie in Deckung ging erwiderte sie das Feuer und traf ihn am Arm. Der Schuss hatte getroffen, denn als sie wieder aus der Deckung blickte, konnte sie wieder frisches Blut an der Stelle erkennen.
--- DECK 6 - TURBOLIFT
Talya hatte den Turbolift auf Deck 6 gestoppt, sie kam aus der Tür, sah sich kurz um und folgte dann den Phasergeräuschen. Da sie unbewaffnet war, bewegte sie sich vorsichtig um die nächste Ecke.
Obwohl sie wusste, dass sie als Counselor keine taktischen Aufgaben mehr hatte, war ihre Ausbildung bei den MACOs wieder durchgedrungen. Also wandte sie sich nach der nächsten Weggabelung nach rechts an eine Computerkonsole.
Zwar hatte sie als Counselor keine hohe Sicherheitsstufe, aber sie hoffte, dass ihre MACO-Codes akzeptiert wurden.
“Hayes Delta-6-3-4-Omega“ Sofort bekam sie einen Lageplan des Deckes mit den Leuten in der Gefechtszone angezeigt.
Talya prägte sich alles gut ein, hoffte, dass ihr Nahkampftechnik gut genug war und machte sich auf den Weg.
Sie aktivierte den Kommunikator: „Hayes an Mahon. Auf Deck 6 ist ein Feuergefecht im Gange.“
/*
(TJH: Ich weiß zwar, dass Mahon schon bei dem Gefecht ist, aber Talya ja nicht.)
[TGM: Wäre ja auch schlimm, wenn unsere Charaktere wüssten, was wir wüssten... dann wüssten die ja, dass die gar nicht real sind... obwohl... „ich denke also bin ich“] */
Mahon antwortete nicht sofort. Als er sich meldete, war seine Stimme von körperlicher Anstrengung gezeichnet. "Mrs. Hayes, vielleicht sollten sie das mal Ensign Balwok mitteilen. Und wenn sie das tun, teilen sie ihr mit, dass ich gerade ihren Job mache und mir das nicht sonderlich gefällt!" Mahon machte eine kurze Pause, er schien sich an irgendetwas hochzuziehen. Dann fuhr er fort: "Counselor, wo befinden sie sich gerade?"
Talya hatte Balwok informiert, sich von einem Mitglied der Sicherheit ein Phasergewehr geholt und bewegte sich nun auf die Feuergeräusche zu. Als sie sich dem Feuergefecht näherte, aktivierte sie den Kommunikator:
"Hayes an Mahon. Ich befinde mich jetzt in unmittelbarere Nähe des Feuergefechtes.“
Ohne auf eine Antwort zu warten, schlich sie um die nächste Ecke, das Phasergewehr in Bereitschaft an ihrer Schulter. An die nächste Wand gelehnt zielte sie in alle Richtungen, ohne wirklich zu wissen, wo das Feuergefecht stattfand. Ihre Augen wanderten von einer Seite zur anderen. Vorsichtig schlich sie weiter und kniete sich vor jeder Wand an die Ecke, spähte herum und deklarierte den Gang in ihrem Geist dann als frei.
Okay Talya, dachte sie. Sei vorsichtig.
Mit einer schnellen Bewegung war sie um die nächste Ecke und sah sich um. Das Phasergewehr in ihren Händen wog schwer und sie fragte sich, warum sie das Gewehr genommen hatte und keinen Handphaser.
Ihre Haare fielen über ihre Schulter und kitzelten sie unangenehm. Es war schlecht, wenn man hüftlange Haare hatte und nicht wusste wohin damit. Aber sie durfte sich nicht davon behindern lassen.
Sie war kurze Zeit darüber verwundert, dass sie das Gefecht nicht erreichte, bevor sie merkte, dass es aus einem Wartungsschacht kommen könnte. Talya tadelte sich, denn sie hätte es wissen müssen. Sie bewegte sich auf den nächsten Ausgang des Wartungsschachtes zu, kniete sich in eine gute Feuerposition und aktivierte abermals den Kommunikator: "Mahon, sind sie da drin?"
Sie öffnete die kleine Tür und zielte hinein. Dann atmete sie tief ein und hechtete in den Schacht.
Mahon blieb auf Position und ewig konnten sie ihn nicht in der Falle halten. Wie auf ein unsichtbares Kommando hin schnellten Miller und er los, um den Hammer auf das Ziel fallen zu lassen. Unablässig feuerten sie auf F’Tar, der dadurch immer weiter zurückgetrieben wurde, bis er Mahon erreichte. Einen Schuss, seinen Schrei und einen Schlag später war alles vorbei. F’Tar war erledigt.
Roland stand nur kurze Zeit später wieder auf dem Gang, wo Blutflecken noch immer an die Leichen der Sicherheitsleute erinnerten. Er hatte zu vorschnell gehandelt. Für sich selbst, um weitere Maßnahmen durch F’Tar zu verhindern. Aber nun waren Mitglieder der Besatzung tot, weil er sich beweisen musste, dass Intuition weiter führte als kalte Logik.
[HY: NIEMALS!!! ;-)]
Er hatte F’Tar dazu gebracht, sich zu öffnen. Und bald würde die Besatzung auch wissen, was sich hinter diesem ganzen Wahnsinn verbarg, der die Mirage schon wieder umgab. Er sah den Phaser in seiner Hand an und musste ein wenig lächeln. Wortlos stellte er ihn auf Desintegrieren hielt ihn sich an die Schläfe. Nicht, dass es vollkommen egal gewesen wäre wo, aber so würde sein Kopf eine Tausendstelsekunde vorher verschwinden. Nie wieder würde er ein Besatzungsmitglied zur Gefangenschaft auf einem Warbird verhelfen. Nie wieder jemanden töten oder für den Tod eines Menschen verantwortlich sein. Keinen weiteren Tag in der Vereinigung dienen, die seinen Vater posthum unehrenhaft entlassen hatte.
Nie wieder...
Es verstieß gegen Gottes Gesetz.
Er nahm die Waffe wieder herunter, stellte sie zurück auf Betäuben und hing sie in den Gürtel. Es gab noch viele Aufgaben zu erledigen und der Herr hatte einen Plan mit ihm, wie immer der auch lautete. Manchmal mochte er die Logik, die er vom Volk seiner Mutter mitbekommen hatte. Manchmal... Man konnte sich immer gut in die Kälte der Logik flüchten, in der es keinen Platz für Gefühle gab. Er ging auf die Wissenschaftsstation zu, die sich wieder erwarten nicht öffnete.
"Autorisation Master Chief Keller K-318-7. SUSI, öffnen."
Dann ging er hinein und wartete darauf, zum Verhör eingeladen zu werden. Er hoffte, dass ihn keiner gesehen hatte, aber außer den Jägern F’Tars hatte es auch nicht viele auf Deck 6 gegeben.
--- DECK 6
Keller war verschwunden. Typisch für ihn.
Mahon ignorierte die Versengung an seinem Unterschenkel. F'Tar hatte zum Glück sein künstliches Bein erwischt. Trotzdem würde er Ysdi aufsuchen müssen. Später.
Miller war gerade dabei, F'Tar zu stabilisieren. Mahon sah sie nachdenklich an. Sie war fähig. Kein Wunder, bei ihrer Ausbildung. Der Andorianer aktivierte seinen Kommunikator: "Mahon an Krankenstation, Notfall auf Deck 6! F'Tar ist stark verletzt. Möglicherweise Schädelbruch. So hat es sich jedenfalls angehört. Wir wollen ihn lebend, also beeilen sie sich."
"Mahon an Tommok: F'Tar ist in unserer Gewalt. Er braucht allerdings medizinische Hilfe. Ich melde mich wieder."
Dann lächelte der Captain Miller an: "Mrs. Miller, was halten sie von einem Job in meiner Task Force? Ich hatte den Eindruck, das hier hat ihnen Spaß gemacht! Ich könnte ihnen eine Menge solchen Spaßes anbieten! Die Sicherheit ist nichts für sie, sie brauchen was Anspruchsvolleres!"
Ein Webangebot von der Crew der USS Mirage NCC 24866
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