Es folgt Dr. Wangs Bericht.
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Sternzeit 9612.15
Bericht über die ungewöhnlichen Vorfälle auf der Quarantänestation
Erstellt von Dr. Wang (Chefarzt)
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Die Quarantänestation der USS. Daventry macht der Besatzung, und
besonders mir, dem leitenden Chefmediziner, sehr große Sorgen. Allein
schon die Tatsache, daß die Quarantänestation nicht funktionstüchtig
ist, stellt im Falle eines Notfalls ein großes Risiko dar. Es ist ein
Mysterium, denn wir haben alle möglichen Ursachen, die zu dem Defekt
hätten führen können, geprüft. Ohne Erfolg, alle Systeme laufen einwandfrei.
Dennoch ist es mir nicht möglich, das biogenetisch abschirmende
Kraftfeld zu initiieren. Aber das ist nicht alles, denn zusätzlich
empfange ich aus eben dieser Quarantänestation verwirrenden Gefühle, was
ich meiner Abstammung von Betazed zu verdanken habe. Nun, verwirrende
Gefühle deshalb, da sie recht gegensätzlich sind. Ich empfange Wut,
Haß und Ärger, aber auch Verzweiflung und Schmerz, was die ersten
Gefühle erklären könnte. Das unerklärliche an diesem Phänomen ist, daß
man mit dem Tricoder keine Lebenssignale empfangen kann. Anscheinend
"ist“da nichts", aber das ist unmöglich. Crewmitglieder der Daventry
haben schon die Vermutung geäußert, daß es sich um eine Art temporäre
Anomalie handeln könnte, was wiederum den Schluß zuläßt, daß ich Gefühle
aus der Vergangenheit, oder vielleicht aus der Zukunft empfange. Dies
ist noch zu klären.
Vor einer Woche (Standart Erdzeit) passierte etwas sehr merkwürdiges
auf der Quarantänestation. Plötzlich leuchtete ein lila-violettes Licht
auf, das seine Quelle im Zentrum der Station zu scheinen hatte. Wie
gelähmt bewegte ich mich auf das Zentrum zu, ich konnte nichts dagegen
machen, ich war fast wie in Trance. Ich kann mir das nur so erklären,
daß von dem Licht eine gewisse hypnotische Wirkung ausging, die mich
steuerte. Danach kann ich mich an fast gar nichts mehr erinnern. Wie mir
später von Dr. Basani geschildert wurde, befand ich mich ganze 2 Tage
nicht an Bord der Daventry, ich wurde entführt. An dieser Stelle möchte
ich die Vermutung äußern, daß ich in eine andere Zeit entführt wurde,
so könnte ich mir auch die Gefühle erklären, die ich empfangen habe.
Vielleicht waren es meine eigenen, aber das kann ich nicht mit
Sicherheit sagen, es spricht sogar einiges dagegen, da ich normalerweise
meine eigenen Gefühle nicht empfange. Letztendlich bleibt es ein Rätsel,
das es zu lösen gilt.
Dr. Jason Wang
------------------ end of pad transmission ------------
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"Sternzeit 9701.20, USS. Daventry (Excelsior Class).
Dieser Eintrag soll noch einmal zusammenfassen, was zuletzt geschah:
Die USS Daventry war der Warpsignatur des fremden Schiffes gefolgt, das von
der Oberfläche des Planeten Delos VII gestartet war. Zum einen wollten wir
endlich herausfinden, wer die geheimnisvollen Fremden waren, die auf Delos
eine getarnte Basis errichtet und die Föderationsschiffe angegriffen haben,
und zum anderen galt das Besatzungsmitglied Lieutenant Kelly Dughal noch als
verschollen - so lange die Möglichkeit bestand, daß sich Kelly auf dem
fremden Schiff aufhielt, wollte ich alles zu ihrer Rettung unternehmen.
In der Zwischenzeit war ein Teil der Offiziere damit beschäftigt, die
mysteriösen Umstände in der Quarantäne-Station zu lösen. Dr. Wang,
Halb-Betazoid und daher empathisch veranlagt, spürte seltsame Schwingungen
davon ausgehend, und schließlich wurde er selbst von einer unheimlichen
Energie erfaßt und zeitweise an einen anderen Ort entführt. Mittlerweile
fand die Crew heraus, daß die Unregelmäßigkeiten in den Energiespulen die
gleiche Strahlenfrequenz wie die Signaturen des fremden Schiffes benutzen -
daher vermuten wir einen sehr starken Zusammenhang.
Ein drittes Rätsel stellt das Verschwinden einiger Crew-Mitglieder dar, die
entweder die Daventry nach ihrer Kommandierung nie erreichten oder jüngst
sogar direkt von der Daventry verschwanden. Im einzelnen handelt es sich
dabei um:
Lieutenant Reo (den Sicherheitschef der Daventry), Ensign Solrac, Ensign
Abnazer Druum, Ensign Julien Tifflor, Ensign John Sanders, Ensign Fosi,
Ensign Torek, Ensign Harry, Ensign Ramirez Roderam, Ensign Tom Clegg, Ensign
Lorgh und Lieutenant James Cohan.
Personenverteilung auf dem Schiff:
1) Brücke:
Captain André Rothe - Kommandositz
Lieutenant Darian Landry - Pilotensessel
Ensign David Sheldon - Ops
Ensign Tom Furston - Taktik
Ensign Slong Trano - Sicherheit Turbolift
Ensign John Smith - Sicherheit 2. Turbolift
Ensign Thomas Lalas - Nähe des Captains
2) Q-Station:
Dr. Jason Wang
Dr. Fahir Basani
Ensign Loci
Lieutenant Thora Wollester
Lieutenant Tommok
Lieutenant Machadi ben Yussuf
Counselor Tom Carpenter
3) Shuttledock:
Ensign Mar Loran
Ensign John Motti
- die beiden Herren sollten zwei Shuttles vorbereiten: jeweils ein Pilot und
Co-Pilot mit Standardausrüstung, zusätzlich Phaserkompressionsgewehre und
Außenbordphaserkanonen.
Soweit der Stand der Dinge.
Captain Rothe, Ende."
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Die junge Betazoidin Nymphe Neroi kam zufällig am Quartier des Captains
vorbei. Sollte sie, oder sollte sie lieber nicht? Nervös fuhr sie sich
durch ihr dunkelblondes Haar und versuchte die Emotionen dieses Mannes zu
empfangen. Sie empfand Stressgeplagtheit und Angespanntheit, trotzdem mußte
sie jetzt mit ihm sprechen. Zaghaft berührte sie den Sensor des
Türsignals. Die Tür öffnete sich und Nymphe Neroi betrat schüchtern das
Quartier des Captains.
Nanu, also das waren doch die typischen Gedanken eines männlichen
Wesens, ts, ts... Sie konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen...
"Sir, darf ich sie vorher noch darauf
aufmerksam machen, daß meine empathischen Fähigkeiten voll ausgebildet sind!?"
So, dies hatte gesessen, und die Schüchternheit der jungen attraktiven
Frau wich einem gesunden Selbstbewußtsein.
Der Captain runzelte überrascht die Stirn und machte eine abwehrende
Handbewegung.
"Sie müssen schon entschuldigen, Ma'am, aber jeder andere hätte ähnlich
gedacht."
Ihre dunkelgrünen Augen funkelten: "Sir, ich werde hier als
Krankenschwester fungieren, und ich werde meine Arbeit, so hoffe ich, zu
Ihrer Zufriedenheit verrichten. Aber denken Sie bitte daran, daß ich auch
Biologin und Ethno-Sozialwissenschaftlerin bin und einen elementaren
Forschungstrieb habe!"
Sie machte eine kurze Pause, um ihren Worten Ausdruck zu verleihen.
"Wenn wir jemanden Ihres Fachbereichs benötigen, dann werden wir auf jeden
Fall auf Ihre Unterstützung zurückgreifen, Crewman", erwiderte der Captain
gelassen.
"Sir, ich möchte Sie jetzt fragen, ob Sie mir eventuell ein kleines Labor
für meine Forschungen zu Verfügung stellen könnten. Ich bitte Sie recht
herzlich darum!!!"
Rothe rollte die Augen. 'Herrgott, sie ist Crewman, nicht mal Offizier, kaum
an Bord und will gleich jede Menge Extrawürstchen gebrüht haben...', dachte
der Captain bei sich, sprach es aber nicht laut aus. Im selben Moment
lief er rot an und erinnert sich daran, daß Neroi Betazoidin war, mit
vollen empathischen Fähigkeiten. Sie hatte seine Gedanken bereits
gelesen. Er nahm sich vor, in ihrer Gegenwart nicht mehr in menschlichen
Sprachbahnen, sondern nur noch in der schnelleren Bildform zu denken, die
auch für die Betazoiden nicht lesbar war.
Ein entwaffnendes Lächeln huschte über das Gesicht von Nymphe Neroi;
gespannt erwartete sie seine Antwort.
"Miss Neroi, ich werde darüber nachdenken. In ein, zwei Tagen kann ich
Ihnen vielleicht näheres dazu sagen. Wichtig war dabei, daß Sie Ihren
Dienst in der Krankenstation nicht vernachlässigen. Wegtreten!"
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Nachdem die USS Daventry aus dem Warp-Transit getreten war, liefen alle
Scanner auf Hochtouren, um den Standort des geflohenen Schiffes zu
erfassen.
Captain Rothe lies eine Konferenzschaltung aufbauen, so das die Brücke,
die Q-Station und die Shuttlerampe jeweils erfuhren, was in den anderen
Schiffsbereichen geschah.
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Nachdem in der Q-Station alle den Bericht Dr. Wangs gelesen hatten,
legte Loci das Pad langsam aus der Hand. 'Was zum Teufel hat das alles
zu bedeuten?' dachte er sich. 'Die Anomalie hat also eindeutig mit den
Fremden zu tun.' grübelte er weiter. Dann sagte er:
"Die Fremden scheinen über eine ausgereifte und uns überlegene
Technik zu verfügen. Desweiteren scheinen ihre empathischen
Kenntnisse und Fähigkeiten auch unseren" sein Blick wendet sich in
Richtung Dr. Wang "weit überlegen
zu sein. Eine Assimi... äh " (räusper) " Erforschung dieser Rasse
ist unbedingt zu empfehlen."
Carpenter warf ein:
"Daß ihre empathischen Fähigkeiten unseren überlegen war, würde
ich nicht sagen. Vielleicht haben sie biologisch gar keine! Das
Ergebnis Ihrer Energiespulen-Untersuchung legt eher nahe, daß sie
für empathische Dinge irgendwelche technischen Apparate benutzen
müssen. Vielleicht sind die Empfindungen Dr. Wangs ja auch gar nicht
beabsichtigt gewesen, sondern nur ein Nebeneffekt einer technischen
Manipulation?! Hm. Andererseits erscheint mir seine Entführung glatte
Absicht gewesen zu sein."
Das klang auch für Dr. Basani einleuchtend.
"Für Ihre Absichts-Theorie spricht auch, daß Dr. Wang selbst empathische
Fähigkeiten hat. Eventuell ist das seinen Entführern aufgefallen."
Carpenter half Dr. Wang auf die Beine und fragte ihn:
"Dr. Wang, sind Sie wieder in der Lage, weiterzumachen? Ich würde mich
gerne mit Ihnen unterhalten. Vielleicht können wir etwas mehr
herausfinden!"
Der inzwischen wieder aufrecht stehende Wang mußte sich erstmal wieder
hinsetzen. Sitzend und sich sichtlich besser fühlend antwortete er
Carpenter:
"Mir geht es schon besser. Lassen sie uns reden!"
Mit einem Schulterklapps untermauerte Wang seine Aussage.
Traurig wanderte Locis Blick zum nun (leider) wieder gesundeten Dr. Wang.
"Schön sie wieder auf den Beinen zu sehen, Doktor. Was würden wir nur
ohne ihren Bericht machen?"
Zu allen gewandt, fuhr er fort:
"Ich vermute, daß von der Q-Station nun keine Gefahr mehr ausgeht, da
die Fremden geflohen oder was auch immer sind. Die Entführung des
Doktors halte ich für eine Erforschung unserer Spezies. Es könnte
ja sein, daß Sie auch nur den Raum erforschen, was meinen Sie?"
Carpenter:
"Ja, ich glaube auch, daß ihre Absichten mehr in Richtung Forschung gehen."
Dr. Basani:
"Also, wenn nach dem Wechsel der Energiespulen keine Auffälligkeiten
mehr feststellbar sind, sollten wir endgültig einen Selbstversuch
starten. Ich stehe nach wie vor dazu zur Verfügung."
Carpenter:
"Wir sollten die manipulierten Energiespulen aber lieber noch nicht
verschrotten! Mein Vorschlag: wir probieren nacheinander die alten
und neue Energiespulen aus, und sehen nach, ob zum einen die Q-Station
wieder funktioniert, und ob zum anderen Dr. Wang eine Veränderung
in seinen empathischen Wahrnehmungen feststellen kann."
Thora Wollester überlegte kurz und sagte dann in bester
Sternenflotten-Befehlshaber-Manier:
"Machen Sie's so!"
Fieberhaft begann die Gruppe mit dem Experiment. Nachdem sie
abwechselnd alte und neue Energiespulen ausprobiert hatten, stellen
sie fest: mit neuen Energiespulen funktionierte die Q-Station wieder,
dafür konnte Dr. Wang dann keine Emotionen mehr feststellen. Mit den
alten Spulen war es genau umgekehrt. Am Ende waren wieder die alten
Spulen eingebaut, und eine Pause des Nachdenkens entstanden.
Carpenter:
"Naja, jetzt wissen wir wenigstens, wie wir im Notfall die Q-Station
wieder benutzen können. Schätze, es wäre jetzt genau der richtige
Zeitpunkt für einen Selbstversuch a la Dr. Basani. Was schlagen
Sie vor?"
Basani, der den Technikern bei der Arbeit zugesehen hatte, bekommt nun
doch ein wenig weiche Knie:
"war festgestellt worden, was an den Spulen manipuliert wurde?
Ansonsten sollte jemand, der etwas von Technik versteht, mit mir in die
Q-Station gehen. Loci, stehen sie noch zu Ihrem Vorschlag, mitzukommen?"
"Was für eine Frage!"
"Ich schlage vor, daß die Q-Station in Betrieb genommen
wird, wenn wir sie betreten haben. Sollten wir dann auch entführt
werden, darf die Station KEINESFALLS deaktiviert werden."
fuhr Dr. Basani fort und betrat mit einem med. Trikorder, einem med.
Notfallkit und einem auf Betäubung eingestellten Phaser die Q-Station.
Loci:
"Dr., ich schlage vor, Sie lassen mich vorgehen. Sollte es eine Gefahr
geben, werde ich sicher schneller handeln können als Sie. Meine Servos
sind auf high-end eingestellt."
Basani:
"Nun, wo es hier ein vorne oder hinten gibt, werden wir erst
sehen, wenn die Station aktiviert wurde. Außerdem bin ich in der
Lage, zumindest ihre biologischen Systeme wieder in Ordnung zu
bringen, wenn etwas passiert."
Nach diesen Worten schob sich Loci am Dr. vorbei und
aktivierte seinen Ziellaser, der direkt aus seiner Schläfe trat. Sein
Deflektorschild war auf asyncron geschaltet.
Mit einem "Widerstand ist zwecklos" verschwand Loci in der Q-Station.
'Echt liebenswürdig, unser Borg' dachte sich Carpenter und lächelte.
Seine unbewußten Vorbehalte Loci gegenüber
hatten sich längst in Sympathie verwandelt.
Der Doc atmete noch einmal tief durch und gab Wollester ein Zeichen.
"Wenn Sie bereit sind, kann's losgehen."
Wollester nickte Basani und Loci zu und meinte:
"Ich wünsche Ihnen viel Glück, meine Herren!"
Und nach kurzem Zögern:
"Energie!"
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Inzwischen auf der Brücke:
"Aye Captain, ich tue mein Bestes",
rief David Sheldon nach der
Aufforderung, die gesamte Umgebung nach dem Stop der Daventry bei den
Zielkoordinaten zu scannen.
Er stellt die Sensorenbank auf volle Reichweite und wertete die ankommenden
Daten aus.
Sheldon:
"Innerhalb der Sensorenreichweite scheint es keine ungewöhnlichen Phänomene
zu geben. Zwischen dem 2. und 3. Planeten gibt es jedoch einen
Asteroidengürtel, in dem sich einige Bereiche aus unbekanntem Grund nicht
scannen lassen. Ich werde zur Sicherheit eine Sonde losschicken, da ich es
für zu gefährlich halte, die Daventry direkt durch den Asteroidengürtel zu
navigieren."
Der Captain nickt.
"Starten Sie die Sonde!"
"Sonde gestartet", verkündete Tom Furston von der taktischen Station her.
Während die Sonde unterwegs war, sah sich Sheldon noch mal auf der Brücke
um.
'Gut, Slong Trano hält einen gebührenden Abstand ein. Hoffentlich kommt mir
dieses Schlitzohr nicht zu nahe...' dachte er bei sich - niemand ahnte, was
zwischen den beiden je vorgefallen war...
Sheldon:
"Die Sonde tritt jetzt in den Gürtel ein. Empfange Daten..."
"Messergebnisse?" fragt Rothe.
"Captain, innerhalb des Asteroidengürtels gibt es eine Warpsignatur
unbekannter Herkunft!"
rief Sheldon aus, und alle Anwesenden auf der Brücke
zucken wie unter einem Hieb zusammen.
"Der Computer sollte in der Lage sein, daraus
Zielkoordinaten zu ermitteln. Diese Daten sollte man jedoch mit Vorsicht
genießen. Es ist nicht sicher, daß die Signatur wirklich von dem fremden
Schiff stammt. Ich schlage vor, auf alle Fälle die Sternenflotte zu
benachrichtigen, damit dieses System näher untersucht wird..."
"Wir werden später darüber nachdenken", entschied der Captain.
"Immerhin
sind WIR jetzt hier, um das System näher zu untersuchen. Wir SIND die
Sternenflotte."
Der Computer hatte seine Analyse abgeschlossen.
Sheldon:
"Sir, ich übermittle die Koordinaten auf Ihre Konsole (sowie eine Kopie an
Mr. Furston). Das Ziel scheint ein Punkt nur wenige zehntausend Kilometer entfernt
von hier zu sein. Es ist kein Planetensystem, und an dieser Stelle sind auch
keine ungewöhnlichen Phänomene bekannt. Falls Sie sich entscheiden sollten
dorthin zu fliegen, schlage ich größte Vorsicht vor. Es ist auch nicht mit
letzter Sicherheit zu sagen, ob dies die Zielkoordinaten des fremden oder
eines anderen Schiffes sind."
Der Captain lies seinen Blick in die Runde wandern.
"Mr. Landry, Mr. Furston, ich schlage vor, mit den beiden bereitstehenden
Shuttles das Asteroidenfeld zu erkunden, während sich die Daventry um die
Sprungkoordinaten kümmert. Hat jemand Einwände
oder einen besseren Vorschlag?"
Doch bevor sich jemand äußern konnte, überschlugen sich die
Ereignisse, als sich plötzlich Ensign Thomas Lalas zu Wort meldete:
"Captain, ich habe hier eine ungewöhnliche Energieanzeige gefunden...
ungewöhnlich stark, es ist unwahrscheinlich, daß es sich hier um ein
natürliches Phänomen handelt... möglicherweise ein getarntes Schiff!"
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Im selben Augenblick sprach Thora Wollester in der Q-Station das
verhängnisvolle Wort, das den Untergang der USS Daventry einleiten
sollte:
"Energie!"
...Sonnen werden geboren und sterben, ein Inferno nie dagewesenen
Ausmaßes wird die Galaxis, das Universum erschüttern und die Schöpfung
selbst in Frage stellen...!
Ein Energieblitz entlud sich aus der Deflektorschüssel der Daventry und
jagt in den Asteroidengürtel hinein. Für einen Moment schien es, als
würde das ganze Universum in einer grellen Lichterflut vergehen. Heller als
tausend Sonnen toste ein Gleißen durch den Raum. In den Gedanken der Crew
tauchen mit einem Mal die Bilder vermißter Crewmitglieder auf.
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Inmitten des Infernos öffneten sich die Turbolifttüren.
"Schadensbericht!" rief der Captain, doch alle starrten nur gebannt zum
abgedunkelten Bildschirm, der die glitzernden und speienden Lichtkaskaden
offenbarte. Lt. Cmdr. Duvalle stürzte auf die Brücke und widmete sich der
taktischen Station, an der Furston wie apathisch stand und nicht wußte, wo
vorne und hinten war.
"Keine Schäden!" meldete sie dem Captain.
"Die aufgeladenen Energiespulen
der Q-Station haben mit einer ähnlichen Quelle im Asteroidenfeld reagiert.
Es gab eine Rückkopplung - offenbar war die Entfernung für beide Quellen
viel zu kurz. Ein Dutzend kleinerer Asteroiden ist explodiert.
Trümmerstuecke wurden von unseren Schilden abgelenkt. Das Licht kann uns
nicht schaden."
Und dann ließ es endlich nach... und die anderen erwachten aus ihrer Starre.
Die Rückkopplung hatte offenbar die gesamte Energie aufgezehrt, und sowohl
die manipulierten Energiezellen der Q-Station, als auch die des Asteroidenfelds
durchgebrannt. Nun war auf dem Schirm das Schiff der Fremden zu sehen, das
manövrierunfähig im Raum trieb.
Der Captain wuchtete sich aus seinem Sessel hoch.
"Dort werden wir endlich antworten finden", sinnierte Rothe.
"Commander Duvalle, stellen Sie ein Außenteam zusammen."
Monique Duvalle tippte sich an den Kommunikator:
"Dr. Wang, Counselor Carpenter, Lieutenant Tommok,
Lieutenant ben Yussuf, melden Sie sich umgehend
in Transporterraum Nummer drei."
Sie sieht in die Runde.
"Mr. Sheldon, Mr.
Trano und Mr. Smith, Sie drei begleiten mich ebenfalls. Trano, Smith,
besorgen Sie sich aus der Waffenkammer Phaserkompressionsgewehre!"
Nun aktivierte auch noch der Captain das Interkom:
"Lieutenant Wollester, melden Sie sich auf der Brücke, um die Ops zu
besetzen! Ensigns Loran und Motti, halten Sie die Shuttles bereit. Erwarte
Bereitschaftsmeldung von Ihnen. Dr. Basani und Ensign Loci, isolieren Sie
die Q-Station und bereiten Sie die Krankenstation für Notfälle vor. Kann
sein, daß wir eine verletzte Kelly Dughal bergen werden, die wir direkt in
die Krankenstation beamen. Mr. ben Yussuf, Sie halten Kontakt zu allen
Mitgliedern des Außenteams. Sollte es Probleme aufgrund der implodierten
Energiequellen geben, werden wir notfalls auf die Shuttles zurückgreifen
müssen."
An die noch Anwesenden auf der Brücke meint Rothe:
"Mr. Furston, Photonenlauncher sichern. Eine Phaserbank mit minimaler
Energie laden und auf das fremde Schiff ausrichten. Falls sie versuchen,
ihre Schilde aufzubauen, vernichten Sie die Generatoren mit gezielten
Schüssen. Mr. Landry, berechnen Sie einen Fluchtsprung und geben ihn
vorsorglich ein. Mr. Lalas, Sie bleiben auf der Brücke und werden die
Aktionen des Außenteams mit auswerten. Ich bin für jede Unterstützung und
Vorschläge dankbar."
Ein Webangebot von der Crew der USS Mirage NCC 24866
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