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14. Auf Messers Schneide

Carpenter materialisiert auf der Krankenstation. Er liegt immer noch im Koma. Rixx hat das Transporterfeld bemerkt und ahnt schon schlimmes, als er Carpenter sieht.

"Neroi, schnell! Bitte helfen Sie mir, Carpenter auf ein Bio-Bett zu legen."

Sie legen ihn auf das Bett und stellen außer seinem hohen Blutverlust, durch zahlreiche Wunden am ganzen Körper, zwei zertrümmerte Wirbel im oberen Lendenbereich fest, welche durch einen großen Splitter, der durch den Bauch eingetreten ist, die Wirbel zertrümmert hat. Die Nervenbahnen sind glücklicherweise nur angekratzt, jedoch besteht die Gefahr, daß sie durch die Wirbeltrümmer oder den Splitter noch durchtrennt werden könnten.

"Das sieht nicht gut aus.", sagt Rixx zu Neroi, "Wir müssen die beiden Wirbel und den Splitter operativ entfernen, und zwei neue replizierte Wirbel implantieren".

Rixx steht der Schweiß auf der Stirn, als er daran denkt, daß er so kurz nach seinem Dienstantritt auf diesem Schiff schon eine so schwierige Aufgabe zu erfüllen hat.

"Geben Sie ihm zwei Plasmainfusionen und halten Sie ihn in einem künstlichen Koma. Es wäre nicht gut, wenn er jetzt gerade aufwachen würde. Er darf auf keinen Fall bewegt werden! Bitte stabilisieren Sie noch seinen Kreislauf, und beobachten Sie ihn, während ich den genetronischen Replikator programmiere."

'Zum Glück ist der von Toby Rußel entwickelte Replikator seit einiger Zeit Standard auf jedem Schiff mit einer Krankenstation!', denkt sich Rixx, wärend seine Finger über die Tastatur des Replikators huschen. Jetzt kommen ihm seine strengen vulkanischen Lehrer in den Sinn, welche er so oft verflucht hat. Aber dieses Wissen kommt ihm jetzt wieder zugute.

"Neroi, bitte bereiten Sie den Operationstisch vor, und geben sie dem Captain Bescheid, daß wir Carpenter operieren müssen."

Nymphe Neroi nickt und betätigt ihren Kommunikator.

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Auf der Brücke zittern Captain Rothes Hände.

"Warum haben wir keinen Kontakt zum Außenteam, Furston?" bellt er den Sicherheitsoffizier an der taktischen Station an.

Da meldet sich die Krankenstation über Interkom: "Neroi an Captain. Carpenter ist soeben an Bord gebeamt worden. Er ist schwer verletzt. Ensign Rixx meint, wir müßten sofort operieren!"

Rothes Augen weiten sich. "WAS? OHNE einen Arzt an Bord?"

Der Captain beißt sich auf die Lippen. Die Daventry ist noch immer nicht mit dem neuen holographischen medizinischen Notfallprogramm umgerüstet worden. Rixx ist kein promovierter Arzt, sondern Krankenpfleger. Aber keinen Versuch zu starten, mag ein Todesurteil für Carpenter bedeuten. Die Chancen stehen besser, wenn Rixx es versucht.

"Okay, Miß Neroi, sagen Sie Ensign Rixx, daß er meine Erlaubnis hat. Er soll sofort mit der Operation beginnen und alles tun, was in seiner Macht steht, um Carpenters Leben zu retten. Wenn er ihn wie Duvalle verlieren sollte, werfe ich ihn eigenhändig über Bord."

"Aye, Sir!" bestätigt Neroi und unterbricht die Kommunikation.

"Mr. Furston, sind die Phaser auf Ziel? Auf mein Kommando feuern Sie einen fein gebündelten Strahl von der Stufe 5 auf die Außenhülle des Fremdschiffs direkt über dem zweiten Generator. Der Treffer sollte bei dieser Stärke die Hülle schmelzen und bis zum Generator vordringen und ihn zusammenschmelzen, ohne daß das ganze Schiff dabei in die Luft fliegt. Die erste Explosion ist ja auch nicht weiter schlimm. Wenn der Generator vernichtet ist, sollten wir keine Probleme mehr mit der Störstrahlung haben.

Mr. Vale, sobald der Generator vernichtet ist, orten Sie die einzelnen Mitglieder des Außenteams und überspielen die Daten zu Mr. ben Yussuf in Transporterraum Nr. 3. Er soll sofort Beamen, sobald er die Ziele erfaßt hat."

'Duvalle tot ?' Landry ist sichtlich geschockt, entschließt sich aber, seine Gefühle herunterzuschlucken, bis das hier vorbei ist. Er wendet sich seiner Console zu, um noch einmal sicherzustellen, daß es sich tatsächlich um eine Fehlfunktion der Instrumente gehandelt hat. Das Ergebnis des Scan's beruhigt ihn sichtlich, keine neuen Überraschungen festzustellen.

"Captain, jetzt wo die Situtation keinen Rückzug der Daventry mehr erfordert, könnten wir das fremde Schiffe doch im Schlepp mit zur Sternenbasis Delos nehmen. Die Informationen und technischen Einrichtungen an Bord des Schiffes sind sicherlich sehr wertvoll für die Sternenflotte."

Rothe nickt. "Richtig, aber Sie haben vergessen, daß der Traktorstrahl abgeprallt ist. Außerdem befinden sich immer noch diese Cyborgs an Bord. Bevor wir diese Schritte unternehmen, müssen wir unsere Crew erst sicher geborgen haben."

Der Captain wendet sich an Vale an der Ops und erkundigt sich nach dem erlassenen Befehl.

"Verstanden, Captain" erwidert Vale. "Nach meinen Berechnungen braucht der Phaserstrahl genau 3,7 Sekunden, um die Außenhülle zu schmelzen, und nochmal 1,7 Sekunden für den Generator. Allerdings..." Vale dreht sich in seinem Stuhl zu Rothe herum "...erhalte ich eine nur sehr ungenaue Computeranalyse über das Verhalten des Deuteriumkerns im Reaktor."

"Ich denke, das müssen wir in Kauf nehmen, Mr. Vale."

Ein paar unüberschaubare Konsoleneinstellungen weiter bekommt Ensign ben Yussuf die Standbymeldung der Ops.

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Im Maschinenraum fühlt sich Lt. Garrison nicht besonders wohl in ihrer Haut; nach der freundlichen Begrüßung von Lt. Tommok geht es auch gleich zur Sache. Lt. Tommok hat Garrison, Savok und Takleh um sich versammelt und um Lösungen zu den wohlbekannten Problemen gebeten. Lt. Garrison macht sich so ihre Gedanken über die Probleme, aber da Sie ja die "Neue" ist, traut sie sich nicht so recht, ihre Vorschläge darzulegen.

"Vieleicht könnte man ja... nein wohl doch nicht."

Garrison ist so nervös, daß ihr eigentlich nichts gescheites einfallen will. Sie schaut in die Gesichter der anderen. Die wiederum warten darauf, daß sie endlich etwas sagt.

"Wie wäre es, wenn wir das Energiefeld einfach überlasten, so daß es zusammenbricht???"

Etwas Verlegen über ihren selten blöden Einfall (!!) schaut Sie auf die Konsole vor sich. Etwas verängstigt auf die Reaktion der anderen wartet sie auf die Antwort. Was meinen wohl die anderen, was für Vorschläge haben Sie wohl zu machen?

Tommok zieht eine Augenbraue hoch: "Mrs. Garrison, wie genau stellen Sie sich das vor?"

'Eigentlich', so denkt Tommok sich, 'ist die Idee nicht grundsätzlich falsch. Die Daventry könnte das fremde Schiff dann in Schlepp nehmen, ohne es zerstören zu müssen.'

"Tommok an Captain Rothe. Wir sind unterwegs zu Ihrem Terminal. Captain, wir werden hier versuchen, das fremde Energiefeld zum Kollabieren zu bringen. Dann könnten wir sowohl beamen als auch das Schiff mit dem Traktorstrahl in Schlepp nehmen, wenn Sie dies wünschen."

"Rothe an Tommok", in Ordnung, tun sie das, obwohl ich bereits einen Feuerbefehl erlassen..."

Tommok schaut die umstehenden Personen an:

"Mr. Takleh, bitte begleiten Sie Savok zur Brücke, dort muß ein Terminal repariert werden."

Tommok wendet sich Garrison zu.

"Mrs. Garrison, bitte führen Sie eine genaue Analyse des Feldes durch. Ich werde derweil den Phasen-Emitter unserer Sensoren-Phallanx auf Resonanz-Emission umkonfigurieren."

Garrison begibt sich übereifrig an die Konsole und meldet nach einiger Zeit, daß es sich um ein kombiniertes Ebene-4 Kraft- und Polarisationsfeld handelt. Herkunft und genaue Konfiguration unbekannt.

"Da haben wir's!" Tommok befragt den Computer nach Frequenzinformationen:

Computer: "Die genaue Natur des Kraftfeldes ist unbekannt. Die Frequenz variiert in einer linearen Graduationskurve zwischen 36 und 283 Terahertz."

Tommok zieht erneut eine Augenbraue hoch und begibt sich an die Programm-Konsole.

"Computer, Berechnung einer Synchronisationskurve für das Kraftfeld! Mrs. Garrison, bitte bereiten Sie die Deflektoren für einen computergesteuerten modulierten Impuls vor."

Vor seinem geistigen Auge erscheint das Bild einer Stahlbeton-Hängebrücke, die vom Wind hin- und hergeworfen und schließlich zerstört wird. Ein Resonanz-Phänomen, das er noch von der vulkanischen Wissenschaftsakademie kennt.

"Tommok an Captain Rothe: wir sind soweit. Mit einem Resonanz-Impuls sollte es uns gelingen, das Feld zum Kollabieren zu bringen. Wir warten auf Ihr OK."

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Erschreckt vom Bellen des Captains nimmt Tom Furston an der taktischen Station die nötigen Einstellungen vor und wartet auf den Befehl des Captains.

'Hoffentlich geht es den anderen gut', denkt sich Tom; er hat Schuldgefühle, weil er als Sicherheitsoffizier nicht auf diesem Höllenschiff ist, und nicht helfen kann, seinen Kameraden gegen den Gegner auf diesem fremden Schiff.

"Sir, sobald ich das Kommando erhalten habe und ich registriere, daß der Generator zerstört ist, werde ich dem Transporterraum bescheid geben, daß er unsere Leute herüberbeamen soll; ich schlage direkten Transfer in die Krankenstation vor, da anscheinend einige unserer Leute veletzt sind! Des weiteren sollten ein paar Sicherheitsleute in der Krankenstation stationiert werden, falls wir irgendein fremdes Wesen aus Versehen auf unser Schiff beamen", meint Tom Furston.

Captain Rothe nagt an der Unterlippe. Er ist hin- und hergerissen zwischen seinem eigenen Vorschlag des direkten Beschusses und Tommoks Alternative.

"In Ordnung, Mr. Furston. Halten Sie sich bereit. Captain Rothe an Sicherheitshauptquartier. Ensign Smith und Ensign Trano, bitte sichern Sie umgehend den Bereich der Krankenstation!"

Rothe atmet tief durch. "Lieutenant Tommok, Lieutenant Garrison, initiieren Sie den Sendeimpuls. Mal sehen, was Ihre Ideen hergeben."

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Im Maschinenraum nickt Tommok Tina Garrison zu. Sie betätigt die entsprechenden Sensorkontrollfelder und sendet den Impuls. Die Deflektorschüssel der Daventry glüht kurz auf, als ein Resonanzfeld zum gegnerischen Schiff aufgebaut wird.

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Furston behält die Displays im Auge und stellt fest, daß das Störfeld um das Fremdschiff tatsächlich in sich zusammenfällt.

"In Ordnung, wir könnten jetzt... oh nein, der Generator baut das Störfeld wieder auf. Ein Beamen ist weiterhin unmöglich, es sei denn das Außenteam setzt die Musterverstärker ein!"

Rothe runzelt die Stirn. "Okay, Tommok, Sie hatten Ihre Chance. Ensign Furston, Feuer!"

Furston betätigt den Auslösemechanismus der unteren Phaserphalanx. Ein einzelner goldgelber Blitz jagt auf das gegnerische Schiff zu, berührt dessen ungeschützte Außenhülle, frißt sich durch die unbekannte Stahllegierung und erreicht den dritten Generator, der von Carpenters Himmelfahrtskommando verschont geblieben ist. Die Detonation ist auf dem Bildschirm deutlich zu sehen. Das fremde Schiff wird erschüttert.

"Was sagen die Anzeigen, Mr. Vale, Mr. Furston?" fragt der Captain.

"Oh-oh", macht Furston. "Jetzt haben wir ein Problem. Radiokative Strahlung dringt aus dem Reaktor. Sie überlagert alle Frequenzen und ist mindestens so wirksam wie das Störfeld, das von dem Reaktor ausging. Beamen weiterhin nicht möglich."

"Verflucht!" knurrt der Captain.

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Auf der Krankenstation hat Rixx mit Neroi alles für die Operation vorbereitet.

"So jetzt wird's ernst", sagt Rixx. "Neroi, bitte bringen Sie mir die replizierten Wirbel in einem transportablen Stasisfeld, um jeglichen bakteriellen Befall auszuschließen."

Rixx nimmt das Laserskalpell zur Hand, murmelt kurz ein paar Worte auf vulkanisch, atmet noch einmal tief durch und macht den ersten Schnitt, um den zerstörten Teil der Wirbelsäule freizulegen. Neroi beobachtet die Sauerstoffsättigung des Blutes und die restlichen Vitalwerte ununterbrochen auf Ihrem medizinischen Tricorder. Rixx gibt Neroi eine mentale Anweisung, ihm bei der Entfernung der Splitter zur Hand zu gehen. Er glaubt, eine kurze Unsicherheit bei Neroi zu erkennen. Wahrscheinlich hat Sie bis jetzt nicht gewußt, daß Rixx ebenfalls ein Betazoide ist. Sie arbeiten Hand in Hand, wie ein perfekt eingespieltes Team. Als Rixx alle Splitter entfernt hat, kümmert er sich um Nerven, die jetzt frei liegen und leicht beschädigt sind. Dies ist der schwierigste Teil der Operation, da hier die Gefahr besteht, daß Carpenter teilweise gelähmt bleibt. Rixx programmiert den Operationscomputer, der jetzt über Carpenters Rücken installiert ist so, daß er die zertrennten Nervenbahnen wieder verschweißt. Ein kurzer Augenblick der Spannung kommt auf, als er das Programm startet...

"Nervenbahnen vollständig regeneriert" meldet der Computer.

Rixx und Neroi atmen auf. 'Das wäre schon einmal geschafft', denkt Rixx und beginnt nun, die neuen Wirbel zu implantieren. Auch dies geht glatt. Das Verschließen der Wunde ist jetzt nur noch Routine. Rixx sieht Neroi an, und sie versteht. Es ist Zeit, Carpenter aus dem Koma zu holen. Er hat es überstanden.

Nach einer Injektion über ein Hypospray schlägt Carpenter die Augen auf und lächelt. Er versucht etwas zu sagen, aber noch gehorcht seine Stimme ihm nicht. Er wartet ein paar Minuten, bis Rixx und Neroi seine Kräfte einigermaßen wiederhergestellt haben. Dann blickt er Neroi an und sagt leise:

"Wie angenehm, in Gegenwart einer so reizenden Krankenschwester aufzuwachen! Könnten Sie meine Liege ein wenig aufrichten?"

Bei diesen Worten fängt Sheldons Magen an zu knurren, und ihm fällt ein, daß er schon seit Ewigkeiten nichts mehr gegessen hat. Hier in der Krankenstation kann er auch keinen Nahrungsreplikator entdecken.

"Verdammt, hier gibt es aber auch gar nichts zu tun. Nicht einmal essen kann man hier."

'Was solls', denkt er bei sich, "wenigstens hab ich hier meine Ruhe. Er versucht ein wenig zu schlafen und hofft daß er endlich die Erlaubnis bekommt die Krankenstation zu verlassen.

Nachdem sich Carpenter umgeschaut hat, legt er Seine Hand auf seinen schmerzenden Kopf und verzieht ein wenig das Gesicht.

"Wer sind Sie beide eigentlich? Wo ist Basani? Sheldon, Sie hier? Die Generatoren... Was ist eigentlich passiert?"

"Wenn mein Arm wieder voll funktionsfähig ist, verschwinde ich sowieso von hier... Oh, Counselor, Sie sind ja wieder wach. Hey, Mann, wurde auch Zeit, dann wird es hier nicht so langweilig, wenn ich jemanden habe, mit dem ich mich unterhalten kann."

Sheldon klärt Carpenter kurz darüber auf, was aus seiner Sicht während Toms Bewußtlosigkeit geschehen ist.

"Naja", schließt er. "Und dieser zwielichtige Rixx, der Ihnen gerade das Leben gerettet und mich hier zur ewigen Verdammnis eingekerkert hat, kenne ich auch erst, seit ich wieder an Bord bin. Muss eine Menge Neuzugänge in der Zwischenzeit gegeben haben... ich wünschte nur, es hätte einige Abgänge gegeben..."

"Sie denken an Trano, stimmt's?" vermutet der Counselor.

Sheldon nickt. "Ja, wie ich den kenne, wird er versuchen, sich an diese neue Krankenschwester ranzumachen... aber das werde ich ihm vermiesen..."

Sheldon lächelt das gewinnbringendste Lächeln in Nerois Richtung, die es mit einem langsamen Augenaufschlag quittiert.

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Security HQ - einige Minuten vor Captain Rothes Befehl an Trano und Smith, sich in der Krankenstation zu melden.

Smith und Trano gehen in Richtung des HQ der Security. Dabei gehen beide nochmals die Außenmission durch, um bei weiteren Einsätzten besser als Team kooperieren zu können. Im HQ schreiben dann beide das Geschehene nieder:

- Die knapp über hundert Cyborgs, unter denen sich auch ehemalige Crewmitglieder befanden.

- Die plötzliche Explosion, nach der ein gewaltiges Feuerwerk entbrannte und 2 Mitglieder, unter denen auch Duvalle ist, gleich zu Boden gingen.

Ein Wunder, daß bis jetzt nur Duvalle tot ist. Von Wang weiß man ja leider zur Zeit noch nichts, auch wenn die beiden Sicherheitsleute das Beste für ihn hoffen. Denn leider lag er nach dem kurzen Feuergefecht so ungünstig, daß man ihn nicht mehr erreichen konnte. Ein Toter ist schon mehr als genug für Smith und Trano.

"So das hätten wir. Ich denke, daß der Captain da keine großen Probleme bekommen wird."

Mit diesen Worten nimmt Trano das Padd, stöpselt es an eine Schnittstelle an und überspielt die Daten direkt auf das Armlehnenterminal des Captains.

"Wir werden am besten hier bleiben und warten, bis wir wieder gebraucht werden. In der Zeit könnten wir ja etwas über vergangene Akademiezeiten reden. Am besten bei einem guten Schluck Rotwein."

Als Trano das fragende Gesicht von Smith sieht, grinst er und sagt: "Schon gut, ist nur ein Scherz. Ich trinke keinen Alkohol, da bieten die Replikatoren viel besseres. Aber so wie Sie eben geschaut haben, hat Sheldon zumindest bei Ihnen noch keine dummen Sprüche gemacht. Das ist schon ein Leid mit dem und mir, aber lassen wir das."

Und damit setzen sich beide hin und warten auf den nächsten Einsatz, bis sie schließlich der Interkomspruch vom Captain erreicht.

"Ensign Trano, Ensign Smith, sichern Sie den Bereich der Krankenstation!"

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Auf dem fremden Schiff, kurz vor dem Beschuß durch die Daventry, ist John Motti in seinem Traum wieder auf Risa. Man, was ist das eine schöne Zeit gewesen, vor dem Schlamassel, in dem sie sich jetzt befinden. Irgendwo hört er Stimmen, aber es kommt ihm vor, als wäre er Kilometer weit von ihnen entfernt. Es ist warm und feucht, als ob er in einem der zahlreichen, klimakontrollierten Seen, die es auf dem Vergnügungsplaneten gab, schwimmen würde.

Plötzlich öffnet John Motti seine Augen, und die Erinnerungen verfliegen. Er liegt immer noch in dem Kontrollraum an Bord des fremden Schiffes. Ein Blick auf seine Schulter genügt, um zu sehen, daß ihn jemand notdürftig verarztet hat. Die Blutung scheint durch sein Kurzkoma auch gestoppt worden zu sein. Langsam setzt er sich auf. Erst jetzt bemerken die anderen, daß er wieder bei Bewußtsein ist. Er will hier raus. Nicht, daß es ihm nicht gefällt, fremde Kulturen kennenzulernen, aber müssen diese unbedingt auf ihn schießen? Er hofft, die anderen haben einen Plan, da ihm keiner einfällt. Sein Kopf hämmert so vor Schmerz, daß er keinen klaren Gedanken fassen kann. Sein Blick fällt auf das geschlossene Schott auf der anderen Seite des Raums.

"Na, da hat ja jemand ganze Arbeit geleistet" ist alles, was er herausbringt. Alle Blicke richten sich auf Crewman Seth, die ihn zuvor außer Gefecht gestzt hat. 'Naja, egal', denkt Motti.

"Wie wär's, wenn jemand uns mal hier heraus beamt!" mosert er die anderen an. Er hat wirklich keine Lust mehr auf diesen Laden.

Während sich Cyrana Seth, Tschiba, Dr. Basani und Ensign Lalas nur ratlos ansehen, versucht Julian Fox, zu handeln. Mit einem Seufzen und einen Blick auf seine mit Blut und Schmutz beschmierte Uniform verschwindet Fox im Lüftungsschacht. Es dauert eine zeitlang, bis er den richtigen Weg findet, aber schließlich erreicht er die Musterverstärker. Bald darauf ist er zurück im Kontrollraum.

Plötzlich geht ein starker Ruck durch das fremde Raumschiff, hervorgerufen durch den Beschuß durch die Daventry.

Fox wirft Cyrana Seth und Edo Tschiba je einen der Verstärker zu und meint "Ein Dreieck, bitte!"

Cyrana und Tschiba stellen die Musterverstärker auf. Ensign Fox nimmt seinen Kommunikator in die Hand und beginnt damit, ihn mit dem Tricorder zu verbinden.

"So, jetzt sollte der Kommunikator in der Lage sein, die Daventry zu erreichen... Ensign Fox an Daventry. Erfassen Sie unsere Koordinaten und beamen Sie uns hier raus!"

"Hier Daventry. Wir haben Sie erfaßt!"

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Kurz darauf materialisieren sie in der Krankenstation, wo sie sofort von Ensign Jakob Rixx und Crewman Nymphe Neroi empfangen und untersucht werden.

"Geschafft! Ich hoffe nur, Loci hat Dr. Wang gefunden!"

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In einem anderen Teil des Fremdschiffes. Dicke dichte Nebelschwaden von beißendem weißen Rauch ziehen durch die große Halle. War da ein Schatten? Nein wohl doch nicht. Ensign Loci verspürt das erste Mal so etwas wie Unsicherheit und... Furcht??? Das Gewicht von Doc Wang spürt er kaum auf seinen breiten Schultern.

"Doc... Doc, aufwachen. So ein alter Faulenzer, läßt mich hier plockern, während er von Whisky träumt..."

Nun gut, das mit dem Whisky muß ihm Doc Basani bei Gelegenheit mal auseinandersetzen. Er ist einergermaßen beruhigt, da er über Com mitbekommen hat, daß die anderen einen sicheren "Ausweg" gefunden haben. Im leichten Trab macht er sich auf den Rückweg zum Shuttle, immer darauf gefaßt, hinter der nächsten Ecke einem "Möchtegern-Borg" zu begegnen.

"Diese Stümper", geht es ihm durch den Kopf, "haben noch nicht einmal Rebonukleintanks, wovon die sich wohl ernähren??"

Im Shuttle angekommen, arbeitet er sich durch die Heckluke zur Newton durch, wo der Pilot Mar Loran noch geduldig wartet. Loci legt den Doc vorsichtig auf die Notfallbahre und schnallt ihn fest, verriegelt die Luke, schiebt Mar Loran mit einem Lächeln beiseite und initiiert die Startsequenz.

"Lassen Sie mich das mal machen, Ensign!" lächelt er den anderen an. "Computer, umschalten auf manuelle Steuerung."

Mann, diesen Joystick in den Händen zu halten ist er nicht mehr gewohnt, ein aufregendes Gefühl! Mit einer Loci-Saltori-Rolle legt Ensign Loci vom fremden Schiff ab, nimmt Kurs auf die Daventry und öffnet einen Kanal:

"Ensign Loci an Daventry, habe Dr. Wang, kann nicht sagen ob er noch zu retten ist, Krankenstation soll sich schon mal bereit machen, Loci Ende."

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Die Newton legt in der Shuttlebucht der Daventry an. Loci ist erstaunt, daß dort ein weiteres voll bemanntes Shuttle zum Abflug bereit steht. Offenbar hat der Captain für den Fall der Fälle ein weiteres Rettungsteam zusammenstellen lassen.

Loci schnappt sich die Antigravbahre und rennt mit dem bewußtlosen Dr. Wang zur Krankenstation, wo sich Doc Basani, Ensign Rixx und Nymphe Neroi sofort auf ihn stürzen und ihn von der Bahre ins zentrale Biobett heben.

Doc Basani prüft rasch mittels eines medizinischen Tricorders den Gesundheitszustand seines Kollegen und Chefmediziners... Seine Kinnlade fällt herunter, als er langsam den Kopf schüttelt.

"Heute wird es zwei Beerdigungen geben", murmelt er leise. "Doktor Basani an Captain Rothe. Leider muß ich Ihnen mitteilen, daß unser Chief Medical Officer, Dr. Jason Wang nur noch tot von dem fremden Schiff geborgen werden konnte."

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Draußen im All.

Die Explosion des dritten Generators scheint nicht ohne Folgen gewesen zu sein. Eine Reihe von kleineren Detonationen erschüttert das fremde Schiff, bis es schließlich in einem schillernden Funkenregen auseinander fliegt und seine Atome sich mit den Trümmern des naheliegenden Asteroidenfeldes vereinen...

Captain Rothe befielt für 19:00 Uhr eine Gedenkminute der gefallenen Kameraden einzuhalten. Anschließend gibt er Lieutenant Landry den Befehl zur Rückkehr zur Sternenbasis.

"Ensign Furston, nehmen Sie Kontakt zur Sternenbasis 143 auf und teilen Sie unsere Rückkehr mit. Lassen Sie einen Bestattungsgottesdienst einberufen. Die Beisetzung von Duvalle und Wang findet auf der Station statt."


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