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6. Odyssee?

Als Rothe und Carpenter im Bereitschaftsraum des Captains alleine waren, ließ sich Rothe auf seinen Sessel fallen, während Carpenter eine neue Uniform aus einem der Schränke holte. Rothe bedankte sich, und begann, sich anzuziehen.

Carpenter: "Ich muß erstmal wissen, wie es Ihnen geht. Was hat man mit ihnen angestellt? Sind sie verletzt? Wurden Sie gefoltert? Was ist der Grund für Ihren psychischen Zustand?

"Ich weiß nicht", gestand der Captain. "Da war diese... diese faszinierende Frau und dieses kleine Männchen mit den grünen Ohren. Es ging um eine geheimnisvolle Macht. Nein, verletzt bin ich nicht. Gefoltert haben mich nur diese Träume... ich kann Ihnen nicht mehr dazu sagen, Carpenter... ehrlich, ich erinnere mich kaum an die Dinge."

Während Rothe dieses sagte, lehnte Carpenter sich dummerweise an eine Säule, auf der eine Vase stand. Die Säule wackelte, und die Vase kam ins trudeln und fiel herunter. Carpenter konnte sie gerade noch auffangen, doch leider riß er dabei einen Kleiderständer um, den er schnell mit einem Bein abstützte. Nach kurzem abenteuerlichen Jonglieren mit Vase, Säule und Kleiderständer konnte er alles wieder in Ordnung bringen, gerade rechtzeitig, bevor Rothe sich wieder in seine Richtung wandte.

"Hey, stand die Vase vorher schon dort?" fragte Rothe. "Naja, egal, vielleicht drehe ich langsam durch."

Carpenter überhörte die Frage und versuchte, auf den Punkt zu kommen, der ihn eigentlich interessierte: "Admiral Derdenhir und Captain Romano verhielten sich sehr komisch. So ein drastisches Vorgehen gegen uns hat bestimmt Gründe, und ich vermute, Ihre Entführung hat damit zu tun. Was wissen Sie darüber, Sir?"

"Hä?" Rothe schreckt wie aus einem Traum hoch. "Was haben Sie gesagt? Wer ist Captain Romano? Welcher Admiral?"

Carpenter erschrak. *blasswerd* Konnte sich Rothe tatsächlich nichtmal daran erinnern, daß er vorhin erst mit Captain Nadia Romano von der USS Coventry gesprochen hatte?

"Carpenter, ich übertrage Wollester das Kommando und ziehe mich in mein Quartier zurück, bis wir den romulanischen Raum erreicht haben. Sorgen Sie dafür, daß mich niemand stört."

Carpenter entschied sich, Rothe auf sein Quartier gehen zu lassen, ihn jedoch heimlich auf den Weg dorthin überwachen zu lassen und Doc Basani zu ihm zu schicken.

"In Ordnung, Sir!" sagte er, und beide betraten wieder die Brücke.

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Auf der Brücke beobachtete man, wie Captain Rothe geradewegs zum Turbolift ging. Wollester wollte gerade ansetzen, dem Captain Neuigkeiten zu berichten, doch Carpenter deutete durch eine Geste an, sie solle Rothe gehen lassen.

Kaum war Rothe verschwunden, da veranlaßte Carpenter, daß die Sicherheit ihn unauffällig im Auge behielt und aktivierte für alle hörbar das Schiffslogbuch:

"Computerlogbuch der Daventry, Sternzeit 199706.13. Hiermit erkläre ich Captain Rothe aus psychischen Gründen für dienstuntauglich, bis Doktor Basani oder ich das wieder aufheben. Counselor Carpenter, Ende."

[GL: Der Eintrag ist gemacht, hat aber keine Wirkung. Dies kann nur Basani bestimmen.]

Dann rief er Basani: "Doktor, hier spricht Carpenter. Ich habe Rothe für dienstuntauglich erklärt. Er ist geistig stark strapaziert und hat Erinnerungsschwächen. Könnten sie ihn in seinem Quartier aufsuchen? Carpenter Ende."

Basani: "Sie wissen das sie damit ihre Kompetenzen überschreiten. Ich werde mich selber vom Zusand des Alten überzeugen. Und sie von meinem Urteil unterricheten. Ach, Sunfire wurde gerade eingeliefert. Er wurde unter der Schiffsladung romulanischen Ales gefunden, völlig zerquetscht. Ich konnte nichts mehr für ihn tun. Basani Ende."

Zuletzt drehte Carpenter sich zur verdutzten Wollester und zum perplexen Landry und sagte: "Tja, ging leider nicht anders. Gibt es sonst noch was Neues, Sir?"

Wenige Augenblicke später war Carpenter auf dem neuesten Stand.

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In der Sicherheitsabteilung rieb sich John Smith die Beule an seinem Kopf, welche er sich bei den Erschütterungen der Daventry unter dem Phaserfeuer zugezogen hatte.

"Smith an Carpenter! Befehl erhalten, wird sofort ausgeführt. Smith Ende!", übermittelte er dem Counselor, nachdem er bemerkt hatte, daß der Sicherheitschef nicht im HQ war. Der Chief der Sicherheit mußte wirklich viel um die abgerundeten Ohren haben, bei dem ganzen Durcheinander auf dem Schiff, dachte Trano bei sich.

Ian Blackthorn richtete seine Uniform wieder, die etwas gelitten hatte, als er beim letzten Einschlag durch das Sicherheits-HQ geschleudert wurde. Während er sich noch Gedanken über den letzten Treffer machte, über nahm John Smith in Abwesenheit von Lt. Furston das Kommando:

[GL: Er liegt zur Zeit unter einem Titaniumpfeiler. Alleine wird er den auch nicht hoch bekommen, den Pfeiler meine ich!]

"Okay, widmen wir uns mal dem Alten! 2 Mann werden am Besten vor seinem Quartier als Sicherheitsteam Stellung beziehen, nachdem wir ihn beschattet haben.", sagte er zu den anderen. "Computer, momentaner Auffenthaltsort von Captain Rothe feststellen!"

Computer: "Captain Rothe ist in seinem Quartier."

"Wir werden uns unauffällig postieren. Ich muß auf die Brücke, Ihr habt es ja gehört", erwiderte Blackthorn und machte sich auf den Weg zu höheren Weihen.

Sofort verließen die Sicherheitsleute Smith, Trano und Scotsch das HQ, während der Captain sich schon im Halbschlaf befand. Auf dem Weg zum Turbolift wurde über den Einsatz beraten.

Trano sagte: "Wenn Sie, Ensign Smith, den linken Flügel nehmen, werde ich mit Crewman Scotsch rechts herum über den B-Flügel gehen. So sollten wir die Hauptwege zu seinem Quartier im Auge haben und uns dort treffen. Ich schlage vor, das Smith und ich die erste Schicht vor dem Quartier des Captains übernehmen. Sie sollten dann mit Lt. Furston den weiteren Schichtplan besprechen."

Beide eilten durch die Korridore des Schiffes Richtung Captains Quartier.

"So, da wären wir nun. Ich hoffe allerdings, daß wir hier völlig umsonst stehen."

John Smith nickte zustimmend und überprüfte auch seinen Handphaser. "Ich möchte nur wissen, wovor die Leute auf der Brücke Angst haben, daß sie den Captain überwachen lassen."

Die beiden Teams trafen sich ohne besondere Vorkommnisse vor dem Zimmer von Captain Rothe. Smith und Trano nahmen Stellung neben der Tür auf, und die beiden anderen Sicherheitsleute machten sich auf den Weg zu Lt. Furston. Noch keine 2 Minuten später ging die Tür zu Rothes Quartier auf, und ein sichtlich irritierter Captain sah die beiden Sicherheitsleute an.

"Sir, wir sind nur zu Ihrer Sicherheit hier postiert. Wir wollen Sie doch kein zweitesmal verlieren."

Rothe schaute die beiden leicht verwirrt an, nickte dann aber und ging in seinen Raum zurück. Smith und Trano schauten sich an. Das war nicht unbedingt der Captain, den sie in Erinnerung hatten. Aber wer wußte schon, was man mit ihm angestellt hatte. Das würde Doc Basani schon herausfinden.

Just in diesem Moment bog dieser um die Ecke un betrat das Quartier des Captains.

Und so standen beide regungslos vor der Tür, und verspürten den tristen Alltag der Sicherheit: warten, aufpassen und warten.

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Auf der Brücke konzentrierte man sich nur noch auf die Welle, die die Coventry verschluckt hatte.

"Welche Energie weist die Welle auf? Mit welcher Geschwindigkeit verfolgt uns die Welle??", fragte Tom Lalas.

"Es ist unglaublich Sir, aber die Welle bewegt sich mit schneller als Warp 1 Geschwindigkeit vorwärts. Sie scheint sich unserer Geschwindigket immer so anzupassen, daß sie langsam den Abstand verringert. Im Moment fliegen wir mit unserer maximalen Geschwindigkeit von Warp 1, und die Welle bewegt sich mit Warp 1.5 hinter uns her. Wenn wir es nicht schaffen weiter zu beschleunigen, wird uns die Welle jetzt in 30 Sekunden einholen. Ich kann die Art der Energie nicht exakt bestimmen, sie hat aber Ähnlichkeit mit einer Soliton-Welle."

Computer: "Ich habs gewußt, aber mich hat ja keiner gefragt"

Nervös blickte Isaac auf dem Monitor, der die sich rasch nähernde Welle zeigte...

"Sir, ich werde versuchen die Welle durch einen gebündelten Protonenstrahl zu zerstreuen. Shi... Negativ Sir, der Deflektor scheint defekt zu sein, ich kann keinen Protonenstrahl abfeuern."

Noch 15 Sekunden...

Isaac: "Ich habe eine Idee. Gehen Sie sofort auf Warp 0.5 zurück, dann müßte sich die Welle nach meiner Therorie auf Warp 1 verlangsamen. Kurz bevor wir Kontakt haben, beschleunigen wir dann wieder auf Warp 1, dadurch könnten wir sozusagen auf der Welle 'dahinreiten', wenn es sich tatsächlich um eine Art von Soliton-Welle handelt."

Lalas überlegte kurz und meinte: "Wenn wir auf der Welle reiten, können wir da überhaupt noch ausbrechen? Wo ist jedoch die Coventry geblieben??? Fragen über Fragen..." Fragend wendete er sich an Lt. Wollester und Isaac: "Möglicherweise gelingt es, durch einen Tropedo die Welle zu zerstreuen... Sind die Torpedobänke einsatzbereit?"

Plötzlich sprang Carpenter auf: "Natürlich, die Soliton-Welle! Ich habe vor dem Erscheinen von Rothe per Computer herausgefunden, daß die Coventry über einen experimentellen digitalen Sublimitter verfügt. Das ist eine Waffe, die durch den Subraum feuern kann. Leider kann ein unerwünschter Nebeneffekt eintreten: eine Soliton-Welle! Da haben wir DIE Erklärung! Das können wir zwar nutzen, aber dummerweise kann die Sternenbasis und alles Leben im Delos-System durch die Soliton-Welle zerstört worden sein."

Lalas mischte sich abermals ein und wies eindrindlich darauf hin: "Wenn von der Coventry nichts mehr übrig ist und wir sie auch nicht aufspüren können, schlage ich vor, diese Welle zu zerstören. Torpedoexplosionen sollten die Welle destabilisieren und auflösen."

Computer: "Ich könnte 1 bis 2 Photonentorpedos locker machen."

---

Inzwischen widmete sich Tommok im Maschinenraum wieder den unmittelbaren Problemen: "Ensign! Bitte legen Sie ein Eindämmungsfeld um den Warpkern!"

Ensign Fox tat dies mit großer Eile. Tatsächlich war er, ebenso wie der Chefingenieur, gar nicht begeistert davon, daß man wieder auf Warp gegangen war.

"Schon erledigt! Feld stabil bei 78% - Korrektur: 74%, 65% - Sir, wir müssen Abschalten!!!"

"Tommok an Brücke! Lange können wir nicht mehr mit Warp fliegen! Wir haben Schwierigkeiten mit dem Eindämmungsfeld!"

Gespannt wartete er auf die Ergebnisse der Energiefeld-Untersuchung.

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Wollester: "Gehen sie auf 0.5 Warp zurück. Ah, Mr Blackthorn, nehmen Sie am Steuer Platz. Isaac, machen Sie alle möglichen Torpedos scharf und streuen sie diese direkt vor die Welle.

Issac: "Torpedos scharf"

Wollester: "Feuer!"

[GL: Carpi hält ihr ein Feuerzeug unter die Nase]

*Rummmmmmmmms*

Isaac: "Die Torpedos zeigen keinerlei Wirkung. Kontakt mit der Welle!"

Stille. Absolute Stille! Nix. Keine ohrenbetäubende Explosion. Keine Körperzerfezende Druckwelle.

Blackthorn: "Sir, ich habe keinerlei Kontrolle über das Schiff"

Wollester: "Was sagen die Sensoren?"

Landry: "Wir haben keine Werte, nichts."

Auch der Bildschirm zeigt immer nur das feurig gelbe Aufflackern der Solitonwellensubstanz.

Isaac: "Sir, sie sollten sich das mal hier anschauen. Seit wir in der Welle liegen, hat sich unsere Geschwindigkeit um 10% erhöht, und sie steigt weiter."

Wollester: "Tommok, schalten sie den Warpkern ab, voller Impuls-Inversschub."

Tommok: "Der Warpkern ist schon vor 15 Sekunden von alleine ausgegangen. Der Impusantrieb ist tot."

Wollester: "Verdammt, irgendwelche Vorschläge?

Isaac: "Wir habe bereits Warp 5 erreicht. Das Schiff wird allerdings keinerlei Belastung ausgesetzt. Warp 7, oh mein Gott, die Welle wird schneller."

Wollester: "Ich erwarte Lösungen, schnell!"

Isaac: "Warp 9.5 und es geht weiter, nun schon Warp 9.89, das ist unglaublich! Wir fliegen jetzt mit Warp 9.97 und verdoppeln pro Sekunde unsere Geschwindigkeit, das bedeutet, daß wir bei gleichbleibender Beschleunigung in etwa 20 Sekunden Transwarp-Geschwindigkeit erreichen.

[VG: Es ist definitiv nicht möglich, Warp 10 zu erreichen, geschweige denn, zu überschreiten, da ein Raumschiff, welches sich "nur" mit Warp 10 fortbewegt,
1.) eine unendlich hohe Geschwindigkeit besitzt
2.) einen unendlich hohen Energieverbrauch hat
3.) und das Raumschiff bei einer unendlich hohen Geschwindigkeit alle Punkte im Universum gleichzeitig besetzen würde!!!
Der Transwarp-Antrieb ist vergleichbar mit einem normalen Warpantrieb - mit einem wichtigen Unterschied: Er schafft entweder ein künstliches "Universum", in dem die Gesetze der Physik keine bedeutung haben (das haben die ST-Autoren noch nicht festgelegt) oder er erzeugt eine Art Wurmloch. (Hierzu folgendes: der Weltraum ist kein normaler dreidimensionaler Raum, er ist auch in sich selbst gekrümmt - ähnlich einer Zeitung, die man zu einem Knäuel geformt hat - es gibt also Abkürzungen zwischen zwei Orten, die von einem 3d-Wesen nicht erkannt werden können (man Stelle sich ein Hufeisen vor: an einem ende ist Punkt A, am anderen Punkt B. Ein 2d-Wesen würde jetzt das ganze Hufeisen entlangwandern, bis es am anderen Punkt ankommt. Ein 3d-Wesen erkennt jedoch sofort, das man auch direkt von A nach B gelangen kann, wenn man beide Punkte mit einer Geraden verbindet. Das ist der Wurmloch-Effekt. - soviel zum Kurs für angewandte Physik ;) )]

Die Hüllenintegrität bleibt normal, es scheint als ob uns die Solitonwelle ausreichend schützen würde, allerdings weiß ich nicht, was geschieht, wenn wir Transwarp erreichen. Wir sollten deshalb versuchen, so bald wie möglich aus der Welle zu entkommen."

Wollester rappelte sich nach ihrem Gepurzele durch die Brücke wieder auf. 'Hätte ich doch bloß die Grifflehne nicht losgelaßen!' stöhnte sie in Gedanken. Es schien ihr jedoch nichts passiert zu sein.

Nachdem sie wieder sicher auf den Beinen stand, wandte sie sich an Landry: "Mr. Landry, ich kann mich dumpf erinnern, daß da eben noch zwei Männer auf der Brücke waren, die behaupteten, das alles erklären zu können. Kümmern Sie sich um die beiden! Ich erwarte in spätestens einer Stunde einen Bericht über das, was Sie herausfinden können!"

Ein leichtes Schwindelgefühl zwang sie, sich erstmal hinzusetzen.

Landry merkte, daß Stehen, wenn man von einer Soliton-Welle erfaßt wurde, nicht leicht ist. Er stand wieder auf und betrachtete die Delle in der Plastikverkleidung der Konsole, die sein Kopf dort hinterlassen hatte. Seine Hand ging zu seinem Kopf, diesmal nicht um eine statische Aufladung zu erzeugen, sondern um eine Beule zu suchen. Er fand sie und kontrollierte kurz seine Hand, um sicherzustellen, daß nichts aufgeplatzt war.

Lt. Wollesters Befehle waren eindeutig, er nickte ihr kurz zu und hob ein Datenpad vom Boden auf. Irgendwer mußte ja aufräumen. Mit dem Pad in der Hand ging er zum nächsten Turbolift und fuhr zur Sicherheitsabteilung, wo die beiden "Gäste" Quartier bezogen hatten.

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Nymphe Neroi schaute kurz auf, als Dr. Basani in die Krankenstation trat, dann blickte sie wieder auf den schwerkranken Borg. "Bei den Göttern, endlich sind sie wieder da, Dr. Basani. Locis Zustand hat sich noch verschlechtert, aber sie wissen ja genauso gut wie ich, das ein vom Kollektiv abgeschnittener Borg nicht genügend Selbstheilungskräfte entwickeln kann! Sir, wir müssen dafür sorgen, daß seine biologischen Komponenten nicht absterben. Nun, notfalls werde ich neues Gewebe replizieren!"

Die Betazoidin tupfte Mr. Loci behutsam die Schweißperlen mit einem Tuch von der Stirn. "Ich empfange Befürchtungen von ihnen, Dr. Basani!"

Basani: "Nichts kann man geheimhalten..."

Neroi fuhr fort: "Aber wir müssen das Risiko eingehen und ich kenne mich durch meine Forschungen in der Borgbiologie ziemlich gut aus."

Nymphe Neroi ging auf den Replikator zu und fing an, eine Unmenge genetischer Codes aufzuzählen. Nach etwa 10 Minuten trug die junge Frau den Behälter mit dem Borggewebe zu Dr. Basani: "Sir, ich bin fertig! Soll ich alles für die Transplantation vorbereiten?"

Basani: "Ja, wie ich sehe haben sie hier alles im Griff. Ich habe gerade mit Carpenter geredet. Ich muß dringen zum Alten. Schnappen sie sich noch einen oder zwei Assistenten und machen sie soviel sie können. Ich habe noch ein kleines Gespräch mit dem Alten!"

Mit finsterer Mine verließ der Doc die KS auf dem Weg zum Quartier des Captains.

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Als zuvor Smith und Trano das Quartier von Captain Rothe erreicht hatten, hatte sich Rothe ein wenig aufs Ohr gelegt, als er Schritte draußen auf dem Korridor vor seinem Quartier vernahm. Diese waren exakt vor seiner Tür verstummt.

Nun standen Smith und Trano immer noch wartend vor dem Quartier des Captains. Außer ein paar komischen Geräuschen hinter der Tür des Raumes konnten sie bis jetzt nichts ungewöhnliches feststellen.

Im Quartier fragte Rothe: "Computer? Wer ist da vor meinem Quartier?"

Computer: "Bitte spezifizieren."

"Wer befindet sich vor der Tür des Quartiers des Captains?"

Computer: "Vor der Tür befinden sich Ensign Trano und Ensign Smith von der Sicherheit".

"Hm", Rothe kratzte sich am Kinn. "Die werde ich später noch wegscheuchen. Werd' schon noch herausfinden, wer die beiden dort platziert hat, und dann Gnade ihm... war's Wollester oder Landry, vielleicht Carpenter oder gar der Doc?"

Nach 10 Minuten "Wachdienst" bog Dr. Basani um eine Ecke des Korridors und machte vor der Tür des Captains halt. Bevor er den Summer betätigte, wandte er sich an die beiden Sicherheitsleute und teilte ihnen mit, daß sie sich zurückziehen könnten.

Dann klingelte er an der Tür. Doc Basani trat ein und begrüßte den Captain.

"Was führt Sie zu mir, Doc?" fragte Rothe.

"Ich wollte mich mal erkundigen, wie es Ihnen geht. Man hört ja schlimme Sachen in letzter Zeit, und Ihre Entfürhung wird auch nicht gerade ein entspannend gewesen sein. Carpenter hat Sie dienstuntauglich erklärt."

Rothe zog die Brauen hoch. "CARPENTER? War der Mann von Sinnen? Laut Sternenflottenprotokoll kann nur der Chief Medical Officer den Captain für dienstuntauglich befinden. Und wer ist das momentan? Dr. Wang oder Sie? Kleiner Scherz, Doc, kleiner Scherz. Also, haben Sie etwa vor, sich davon zu gewissern, ob Carpenter Recht hat oder nicht? Ich erinnere daran, daß ich mein Kommando bereits zeitweilig an Wollester abgetreten habe, weil ich selbst weiß, daß mit mir noch nicht wieder alles in Ordnung ist. Also kommen Sie mir nicht mit so einem Sch*** von wegen Dienstuntauglichkeit!"

"Würden Sie mich denn trotzdem in die Krankenstation begleiten, für ein paar Nachuntersuchungen? Es ist nur zu Ihrem Schutz. Wir wissen nicht, was man drüben mit Ihnen angestellt hat."

"Abgelehnt, Doktor", wehrte Rothe ab. "Ich werde jetzt ein paar Tage in meinem Quartier verbringen und zu mir selbst zurückfinden versuchen. Anschließend melde ich mich gerne bei Ihnen, aber das muß ein Weilchen warten."

"OK. Sie haben genau eine Woche! und das auch nur, weil wir uns so nah stehen. Sehen sie zu, daß sie alles in den Griff bekommen!"

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Angestrengt beobachtete Isaac auf der Brücke seine Computerkonsole, man sah ihm an, daß er fieberhaft nach einer möglichen Lösung suchte. Plötzlich blitzten seine Augen auf, er hatte anscheinend einen möglichen Weg gefunden.

"Wir könnten versuchen, der Welle sozusagen die "Schubkraft" zu nehmen, indem wir Antimaterie freisetzen. Dies würde eine Explosion hinter dem Schiff bewirken und die Welle würde sich zerstreuen und mit ein bißchen Glück könnte die Daventry sozusagen aus der Welle "hinausrutschen" und wäre frei. Allerdings sollten die Schilde hierfür voll einsatzfähig sein. Computer, Status der Schilde?"

Computer: "Die Schilde sind bei 12%."

Ensign Lalas räusperte sich und meinte leise: "Das war ja mein Vorschlag - zwei, drei Torpedos und die Welle würde sich zerstreuen...". Etwas lauter fuhr er fort: "Die Heckschilde müßten auf 40% sein um einer Explosion von drei Torpedos in unmittelbarer nähe stand zu halten."

Isaac betätigte seinen Communikator: "Maschinenraum, ich benötige in spätestens 19 Sekunden eine Schildstärke von mindestens 20%, sonst können wir die Daventry auf die intergalaktische Müllhalde fliegen... oder besser noch fliegen lassen..."

An die anderen gewandt: "Ich bereite den Antimaterieausstoß vor."

15 Sekunden...

Isaac: "Maschinenraum, halten Sie sich bereit, sämtliche Energie auf die Schilde zu transferieren, auch die Lebenserhaltung, in exakt 12 Sekunden."

"Tommok an Wollester: Ist das Ihr Ernst? Haben Sie Schwierigkeiten mit dem Kommunikationssystem? Computer! Die gesamte verfügbare Energie direkt auf die Achterschilde leiten. Notfallsequenz Tommok 12, Umgehung der Standardprozedur. JETZT."

10 Sekunden...

Isaac: "Ich würde vorschlagen wir halten uns jetzt mal schön fest..."

Genervt verdrehte Carpenter die Augen und hielt sich irgendwo fest. 'Hört denn das nie auf?' dachte er bei sich. 'Lange halten wir nicht mehr durch. Naja, die Daventry ist ja wohl fast im Eimer. Nachdem sie nach Ausfall der Schilde weitere Treffer schlucken mußte, ist sie wahrscheinlich nur noch Schweizer Käse. Ein Wunder, daß Eindämmung und strukturelle Integrität noch halten. Nein wirklich, ich würde in so einen Pott nichtmal im Trockendock einen Fuß reinsetzen, geschweige denn damit fliegen! Also, Mama Daventry muß dringend in die Intensivstation...'

Nachdem sich Wollester wieder ein wenig gefangen hatte, der Sturz quer durch die Brücke war dann wohl doch nicht so glimpflich abgelaufen, wandte sie sich ziemlich verärgert an Crewman Isaac: "Mr. Isaac, für die Zukunft verbitte ich mir solche Eigenmächtigkeiten! Für derlei Entscheidungen sind doch wohl immer noch Mr. Carpenter, Mr. Landry oder ich zuständig. Es wäre nett, wenn Sie das nächtste Mal fragen, bevor Sie wieder die halbe Mannschaft durch irgendwelche Schüttelversuche in die Krankenstation verfrachten."

Seth an Computer: "Computer, bitte die genauen Koordinaten unserer derzeitigen Position."

Computer: Koordinaten Delta 1234 zu 4321.

Crewman Seth tippte in paar Werte ein und sah zweifelnd auf die Anzeige. "Die Langstreckensensoren zeigen einige Engergiefluktuationen, deren Ursache nicht erkennbar ist. Ich messe einen ungewöhnlichen Anstieg von Tachion-Partikeln, es gibt eine Bewegung im Subraum, die Metrik ändert sich - eine Raumkrümmung ?! - nein, das ist völlig unmöglich!!! Ensign Blackthorn, sind Sie sich Ihrer Anzeigen sicher? Da stimmt was nicht - die Koordinaten für den Kurs ändern sich. Ich weiß nicht WO wir landen, aber auf der Sternenbasis 287 garantiert nicht. Bitte überprüfen Sie nochmal die Korrdinaten und...

Ein paar Sekunden später: "Jetzt kommen gar keine Werte mehr rein, die Langstreckensensoren sind ausgefallen ... da war aber was! Ich korrigiere - nein DA ist jetzt nichts mehr. Was ist denn das für ein Mist?!" Seth war sichtlich verwirrt, aber niemand kümmerte sich um ihr Gestammel, denn auf der Brücke herrschte ein merkwürdige Stimmung - alle starrten wie paralysiert auf die Monitore...

... auf denen sich ein unbeschreibliches Schaupspiel darbot.

Nachdem Wollester ihrem Zorn ein wenig Luft machen konnte, ging es ihr gleich viel besser. Sie sah sich um...

Tom Lalas klammerte sich fest und ärgerte sich, daß sein Vorschlag dem Vorschlag eines Crewman hintenangestellt wurde... Jeden Moment erwartete er einen Rumms durch das Schiff gehen...

3 Sekunden...

Computer: "ACHTUNG, ACHTUNG, die Daventry gerät in den Einzugsbereich eines Wurmlochs. FESTHALTEN!".

Jetzt wurde Wollester aktiv: "Auch das noch! Sofort Photonentorpedos auf die Welle abfeuern. Mr. Isaac, gleich im Anschluß daran Antimaterie ausstoßen."

0,4 Sekunden...

"...JETZT!!!"

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Ein Meer von gewaltigen Explosionen durchzuckte die Soliton-Welle, als die Daventry in einem letzten Kraftakt noch einmal beschleunigte. Ein Restausläufer der kollabierenden Welle erreichte die Daventry, richtete aber Dank des geringen Geschwindigkeitsunterschiedes und der schwachen Achterschilde keinen Schaden mehr an. Die Welle war weg.

Computer: "Die Solitonwelle ist nicht mehr existent. Wir verlieren schnell an Relativgescheindigkeit."

Ein Blick auf den Hauptschirm der Brücke verriet den Anwesenden, daß sie aus dem Wurmloch ausgetreten waren. Eine noch nie gesehene Vielzahl von unbekannten Sternen wurde den Betrachtern gewahr.

Reglos hing die Daventry im Raum. Stille herrschte auf der Brücke, auf der die Crew erstmal realisieren mußte, was geschehen war. Nur vereinzelt blitzten Energieentladungen an den zahlreichen zerstörten Stellen der Außenhülle der Daventry auf.

---

Irgendwo auf dem Schiff:

Die Wucht eines Pfeilers und die Last raubten Furston seine letzten Kräfte, zu seinem Glück bemerkte er, daß sein Kommunikator noch funktionierte und mit einer letzten Anstrengung berührte er den Kommunikator...

"Furston an ALLE.. Ich .. unter einem Pfeiler.... großer Schmerz.. ich glaube ich... werde.. ohn.........."

---

Auf der Brücke richtete sich Ensign Lalas auf und schleppte sich zu einem funktionierenden Terminal. Sogleich machte er Meldung bei Lt. Wollester: "Die Lage ist nicht rosig, das Schiff weist schwere Schäden an der Außenhülle auf."

"Lalas an Mottok: Wir benötigen Reparaturteams auf den Decks 7-9 Sektionen 4-8, sowie Deck 12, Sektionen 1-2 damit die notwendigsten Reparaturen durchgeführt werden können. Mr. Mottok, können Sie uns Energie zumindest für die Lebenserhaltung und die internen Sensoren liefern?"

"Tommok an Ensign Lalas: haben Sie Probleme mit den Namen der Führungsoffiziere? Hier gibt es keinen 'Mottok'. Tommok an Wollester: haben Sie einKommunikationsproblem oder nicht? Wer hat zur Zeit das Kommando auf der Brücke? Tommok Ende."

"Sind auf der Brücke alle in Ordnung?", rief Tom Lalas, um sich zu vergewissern, daß er seine medizinischen Kenntnisse nicht einsetzen muß. Es war doch schon lange her, als er die medizinischen Kurse an der Akademie besuchte...

"Also, mir geht's gut", entgegnete Carpenter und rappelte sich auf, "Ganz im Gegensatz zu Furston! Haben Sie seinen Ruf gehört? Ich werde mal nach ihm sehen, und danach dem Captain einen Besuch abstatten."

Mit diesen Worten ging Carpenter zum Turbolift. Während er ihn betrat, murmelte er: "Hoffentlich geht das Ding noch". Die Tür schloß sich hinter ihm.

Tom Lalas griff sich an den Kopf und spürte eine Beule. Als er sich seinem Terminal zuwandte, zuckte das Bild und verschwand schließlich. "Steuermann", rief er zur anderen Seite der Brücke, "wo befinden wir uns eigentlich genau?? Wie weit ist die nächste Sternbasis entfernt wo die Schäden an unserem Schiff wieder repariert werden können?" Es zuckte wieder am Terminal und es war wieder online...

Langsam raffte sich Isaac aus einer Ecke auf und blickte entsetzt auf seinen stark blutenden Arm.

"Es tut mir leid, ich wollte ihre Autorität keinesfalls übergehen, leider war es mir aufgrund der Situation nicht möglich lange Absprachen zu führen, der Zeitdrang war einfach zu hoch. Sie können sich sicher sein, daß ich normalerweise das Sternenflottenprotokoll nicht mißachte."

Plötzlich wurde es Isaac schwarz vor den Augen... er mußte viel Blut verloren haben... und er brach zusammen...

Ensign Lalas wollte Isaac auffangen, kam aber zu spät. 'Irgendwie muß diese Blutung gestoppt werden', dachte er sich. Kurzerhand riß er ein größeres Stück aus seiner Uniform heraus und fertigte einen provisorischen Druckverband an, ehe er die Krankenstation verständigte:

"Lalas an Krankenstation! Crewman Isaac hat das Bewußtsein verloren. Vorläufige Diagnose: Schock aufgrund hohen Blutverlustes! Können Sie jemanden entbehren?"

Tom lagerte die Beine von Isaac hoch... mehr konnte er nicht für ihn tun.

Ian Blackthorn schüttelte ungläubig den Kopf, als er auf die Instrumente schaute und die Werte ablaß. "Entweder haben die Instrument einen gehörigen Knacks weg oder wir haben einen unglaublichen Satz gemacht. Laut der Anzeige sind wir durch den ganzen Quadranten gereist, und noch ein bißchen weiter. Ich werde aber die Angaben noch einmal überprüfen."

Nach zwei weiteren Testläufen blickte Blackthorn von seinen Kontrollen auf und verkündete: "Sorry, aber die Anzeigen sind korrekt. Wir befinden uns tatsächlich weit ab von dem Standpunkt, an der die Welle uns traf. Genauer gesagt ziemlich weit weg! Wir befinden uns 70.434 Lichtjahre von dem Punkt entfernt.

Das muß mit der Explosion der Solitonwelle zusammenhängen, denn die Geschwindigkeit der Daventry betrug zu diesem Zeitpunkt nur 1.2 Warp. Laut meinen Anzeigen sind wir aber zwischenzeitlich sogar Warp 89(!!!) [GC: nach Isaacs modifizierter Skala, die bis Warp 100 reicht...] geflogen, das hätte das Schiff eigentlich zerreißen müssen, wenn man die Schäden durch die Coventry berücksichtigt. Aber um auf den Punkt zu kommen. Wir befinden uns in in völlig unerforschten Gebiet. Die Nächste Sternenbasie liegt also 70.000 Lichtjahre von hier entfernt. Der Kurs ist schon programmiert."

---

Mit Hilfe des Computers war es für Carpenter kein Problem, Lt. Furston zu lokalisieren. Mit dem Turbolift kam er jedoch wegen der Schäden nicht weit, so daß er sich zu Fuß durch ein paar Decks kämpfen mußte. Endlich erreichte Carpenter die Stelle, an der Furston lag. Er arbeitete sich durch die Trümmer und hebelte schließlich den Pfeiler beiseite.

Furston war bewußtlos. Carpenter vergewisserte sich, daß Furston transportfähig war. Dann schulterte er seinen Kameraden und machte sich auf den Weg zur Krankenstation.

Jemanden von dort herzurufen wäre wohl bei dem Durcheinander auf dem Schiff sinnlos, dachte er bei sich.

---

Die Tür der Krankenstation öffnete sich und Carpenter stolperte mit Furston über der Schulter hinein. Er suchte einen geeigneten Platz und legte Furston vorsichtig hin.

Nachdem er Neroi über Furston informiert hatte, machte sich Carpenter sofort auf den Weg zu Rothes Quartier, wo Doktor Basani bereits eingetroffen war.


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