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11. Pacman lives!

Landry gähnte. Die letzten Tage waren für alle anstrengend gewesen. Warum fühlte nur er sich so erschöpft?

"In Ordnung!", sagte Landry. Der junge Ensign neben ihm war Ihm gar nicht aufgefallen.

"Sir? Ich verstehe nicht ganz." fragte der Ensign etwas unsicher nach.

Landry drehte sich zur Seite, plötzlich fiel es ihm wieder ein. "In Ordnung!" hatte bislang ganz gut geklappt, doch ausgerechnet dem Ensign fiel auf, daß er vollkommen übermüdet mit einem dahingenickten "In Ordnung!" auf alle Anfragen geantwortet hatte.

Für ihn war heute erstmal Schluß. Er mobilisierte noch einmal die letzten Kräfte, bestätigte dem Ensign die Befehle die er ihm zur Unterzeichnung hingehalten hatte und gab das Kommando der Brücke an den nächsten Offizier ab.

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Landry schleppte sich in sein Quartier und ließ sich einfach in seine Koje fallen.

"Guten Abend, Nummer 2", tönte SUSI, "Sie hatten wohl einen harten Tag gehabt".

Er konnte nicht glauben, daß das jetzt passierte, offenbar hat sich der Bordcomputer vorgenommen, die gesamte Mannschaft mit Psychoterror an den Rand des Wahnsinns zu treiben. Immerhin machte sie ihre Sache gut. Sogar sehr gut!

SUSI: "Vielleicht zur Entspannung etwas leichte Musik zum einschlafen?".

Landrys Augen weiteten sich in Schrecken, aber zu spät. Die letzte Silbe seines gebrüllten Neins ging bereits unter in dem, was niemand als leichte Musik bezeichnen würde, außer einem Tauben vielleicht. Das Lautstärkeniveau vibrierte gerade ein Bild seiner Familie von einem Regal. Immerhin blieb Landry das Geräusch des berstenden Glases erspart.

Er packte sich eine Decke, riß seinen Kommunikator von der Uniform und verließ sein Quartier.

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Als Landry im Wartungsschacht 3 - seinem Zufluchtsort vor SUSI - erwachte, taten Ihm alle Knochen weh. Der Boden war hart und einige Nieten der Bodenverkleinungen hatten in seiner Haut ihre Abdrücke hinterlassen. Aber er war ausgeschlafen, und nur das zählte. Sein Gesicht war zerfurcht wie eine Landkarte. Er nahm das tiefe Brummen der zahlreichen Plasmaleitungen um ihm herum war und hörte ihm noch einige Minuten zu, bevor er sich aus dem engen Schacht heraus robbte.

Plasmaleitung1: "Jetzt lassen sie schon die Penner hier zum übernachten rein!"
Plasmaleitung2: "Ich finde auch das das zu weit geht." *aufgebracht*
Plasmaleitung1: "Sollte das noch einmal vorkommen, werde ich reißen"
Plasmaleitung1: "Ich werde sogar bersten, jawohl!"

Keinerlei Möglichkeiten der Audioausgabe bestanden in den Wartungsschächten, und mit den beschädigten internen Sensoren konnte ihn hier niemand finden. Das Verschollensein hat so seine Vorteile.

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Im Bereitschaftsraum des Captains stand Nymphe Neroi nervös vor dem Schreibtisch, hinter dem Wollester als gegenwärtiger Kommandant der Daventry saß.

Wollester schaute die junge Frau entschuldigend an. "Sie müssen entschuldigen, ich hatte eben die so ziemlich merkwürdigste Begegnung meines Lebens. Da war so ein Typ, nannte sich X, der mit Fingerschnipsen alles mögliche bewirken konnte. Sie gaben mir vor einiger Zeit einen Tip zum Verbleib von Captain Rothe, mit dem Hinweis auf eine nicht genannt werden wollende Quelle. Ich habe nun vermutet, daß auch Sie bereits Kontakt mit dieser Person hatten. Nun möchte ich von Ihnen wissen, inwieweit Wesen seiner Art verläßliche Vertragspartner sind, und was ich überhaupt von ihm zu halten habe."

Während Wollester auf Nymphe Nerois Antwort wartete, fiel ihr etwas sehr wichtiges ein. Sie betätigte ihren Kommunikator: "Wollester an Landry! Bitte leiten Sie den Startvorgang ein und bringen Sie die Daventry in Transporterreichweite zu Carpenters Shuttle! Ende!"

Als Wollester damit fertig war, begann Neroi zu reden: "Nun, zunächst einmal müssen wir herausfinden ob der Q auf der Seite des Kontinuums steht oder im eigenen Interesse handelt. Hmmm... und welchen Vorteil er sich durch den Captain erhofft. Wissen Sie, einige Qs mischen sich schon seit Jahrhunderten mehr oder weniger diskret in die Entwicklung der unterschiedlichsten Rassen ein - teilweise mit einer abartigen Arroganz. Ich weiß nicht, ob man einem Q wirklich vertrauen sollte...!".

Nymphe Neroi rutschte nervös in ihrem Sessel hin und her.

"Auf jedem Fall sollte er nicht Ihnen, sondern Sie ihm ein Ultimatum stellen. Es wird ihm zu denken geben, wenn Sie sich nicht von seinen kleinen Zaubertricks beeindrucken lassen!", die Betazoidin dachte einen Moment nach bevor sie fortfuhr, "Notfalls werde ich mich darum kümmern - schließlich haben sie ja wichtigeres zu tun, als sich jetzt auch noch mit einem omnipotenten Clown herumzuschlagen... hups, Verzeihung, ist mir gerade so rausgerutscht!"

Eine leichte Röte stieg in Nerois Gesicht.

"Wenn sie mich jetzt entschuldigen wollen, ich muß Dr. Basani bei der Obduktion von Romanov helfen. Ich stehe ihnen jederzeit zur Verfügung, wenn sie mich brauchen !", fügte Neroi hinzu und drehte sich um.

Im Gehen fiel Nymphe Neroi noch etwas ein: "Hoffentlich können wir noch rechtzeitig Duranium für Loci beschaffen. Mr. Tsock und Mr. Wagner arbeiten fieberhaft an der Herstellung von Duranium aus Tricordergehäusen, denn die Zeit drängt. Ich mache mir große Sorgen deswegen. Aber wir werden das schon irgendwie schaffen!"

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Landry begab sich in sein Quartier, um sich so gut es ging frisch zu machen. Gerade als er seinem Kommunikator vom Boden aufhob, um ihn an seiner Uniform wieder zu befestigen, erhielt er von Lt. Wollester den Befehl, Kurs auf Moneyworld zu setzen.

In Anbetracht seines jungen Lebens ignorierte er ein Angebot von SUSI zu einer munter machenden Morgengymnastik und verließ sein Quartier Richtung Brücke.

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Smith berührte seinen Kommunikator: "Smith an Krankenstation! wurde eine Obduktion an der Leiche von Crewman Romanov durchgeführt? Wenn ja, gab es irgendwelche Erkenntnisse? Bitte melden Sie sie mir umgehend! Smith Ende!"

Er schnappte sich einen Tricorder und einen Handphaser und drehte sich zu Trano um. "Ich werde mir mal den Tatort noch einmal genauer ansehen und mit dem Tricorder ein paar Messungen vornehmen. Kommen sie mit Slong? Ohne funktionierenden Computer können wir ohnehin keine besseren Ergebnisse hier erlangen."

Trano: "Da die Technik sich um das Computersystem kümmert, gibt es hier wirklich nicht viel zu tun. Und ich werde Sie bestimmt nicht alleine gehen lassen."

Damit machte er sich auf den Weg.

Nach kurzer Zeit fiel Smith in einem Korridor noch etwas ein.

"Smith an Krankenstation! Wenn sie eine Obduktion an der Leiche von Romanov durchführen oder schon durchgeführt haben, Schauen Sie doch bitte mal nach, ob es zum Beispiel unter den Fingernägeln des Toten fremde DNA Spuren gibt. Falls es ein kleines Handgemenge gegeben hat, könnten sich dort noch Reste von DNA des Mörders befinden. Achten Sie bitte auf alle möglichen Ungereimtheiten und noch so kleinen Hinweise bei der Untersuchung der Leiche. Es ist von äußerster Wichtigkeit, den Mörder von Romanov zu finden."

Noch im Sicherheits-HQ sprang Trano auf, schnappte sich ein Phaserkompressionsgewehr und hechtete Smith hinterher.

Auf eine Antwort seitens der Krankenstation wartend, ging Smith weiter zum Tatort.

Trano: "Wir sollten dem Vorschlag von Scotsch nachgehen. Wenn wir bessere Daten über die Phaserfrequenz haben, mit der die Tat begangen wurde sollten wir wirklich sämtliche Phaser der Crew überprüfen. Vielleicht sollten wir auch sagen das wir dies beabsichtigen. Falls wir keine genauen Daten bekommen können wir den Täter dahingehend feststellen können das dieser wahrscheinlich seine Phaserfrequenz ändern wird. Und genau dies werden wir anhand von Zellrückständen auf den entsprechenden Tasten genau feststellen können."

John blieb stehen, um auf Slong Trano zu warten, der hinter ihm aus der Sicherheit stürmte. Smith konnte die letzten Worte von des Vulkaniers noch verstehen und er nickte ihm zu.

Smith: "Das wäre eine Möglichkeit, ihm eine Falle zu stellen, wenn wir ihn nicht mit anderen Mitteln greifen können.", sagte er zu Trano, als beide den Weg zum Tatort fortsetzten. "Aber es könnte sein, daß er seinen Phaser schon vernichtet hat. Dann können wir nicht mehr feststellen, welchen Phaser er benutzt hat. Wir müssen eine andere Möglichkeit finden, ihm eine Falle zu stellen. Aber diesen Plan dürfen wir nicht mit allzu vielen Personen bereden, denn es könnte jeder auf dem Schiff der Mörder sein. Scotsch, ich und Lieutenant Furston befanden sich zur Tatzeit im Sicherheits HQ. Sie waren vor dem Quartier des Captains, also können wir 4 Leute der Sicherheit schon ausschließen."

In einer dunklen, verlassenen Ecke des Maschinenraums. Der Mann, dessen Namen wir noch nicht kennen, schraubte die Wandverkleidung in dieser wirklich einsamen Ecke des MAschinenraumes ab. Bis das, was er suchte, endlich vor Ihm lag, die Hauptnebenplasmaleitung. Mit der Verkleidung als Schild warf einen Gegenstand in die Leitung der in 0,0012 Sekunden in pure Energie umgesetzt wurde. Ein leichtes und erleichtertes Lächeln kam über sein Gesicht als er die Verkleidung wieder angebracht hatte und unerkannt aus dem Maschinenraum entkam. Welch ein Glück, dachte er sich, das dieser blöde Computer völlig außer Kontrolle geraten war.

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Vor Rothes Quartier ertönte Wagners Kommunikator: "Furston an Wagner. Was machen Sie vor dem Quartier des Captains? Smith hatte doch alle vom Quartier abgezogen. Um was für einen Notfall handelt es sich?"

Wagner antwortete: "Nun, Mr.Furston. Miß Neroi und wir haben noch eine Untersuchung des Captains mit der mobilen KS ausgeführt. Was die Phaser angeht, wir brauchen die Energie, um unsere Laborgeräte zu betreiben. Wir wollen aus dem Schaum, aus dem die Tricorder gegossen sind, Duranium für Loci gewinnen! Dazu müssen wir die Atomverbindungen aufbrechen, was bekanntlich viel Energie benötigt."

Hammen Tsock sagte zu Mr.Furston: "Es ist sehr dringend, bitte schicken Sie ein paar Männer mit den Phasern her. Hammen Tsock Ende"

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Smith und Trano kamen am Tatort des Mordes an. Smith nahm seinen Tricorder und begann damit, die Umgebung zu sondieren. Unmengen von Daten strömten über das Display. Zusammensetzung der Außenhülle, Luftzusammensetzung, Faserdichte der Uniform und biologische DNA Reste. Er betätigte ein paar Tasten um diese DNA Spuren näher zu bestimmen.

"MMmmmh...", brummte er. "Ich habe hier ein paar DNA Spuren festgestellt. Ich führe gerade einen Vergleich mit den medizinischen Daten der Crewmitglieder durch. Ah, jetzt habe ich etwas. Ich kann hier sogar 2 DNA Spuren finden. Die eine ist von Romanov und die andere ist von, ähm...", fuhr er auf das Display schauend fort. "...von mir... Verdammt ich sollte mir ein neues Schuppenhaarwasser besorgen. Das sind Kopfhautschuppen von mir auf dem Boden, von unserem letzten Besuch hier. Haben sie schon was gefunden?", sagte er und schaute zu Trano.

Doch alles, was Smith zu Gesicht bekam, war der Tricorder des Vulkaniers, welcher diesen dicht über das Haupt von Smith hielt. Verlegen drehte er sich weg, als er erkannte, daß ihn Smith ansah. Beide Augenbrauen zuckten nacheinander, und alles, was der Vulkanier im ersten Moment herausbekam, war ein "Faszinierend", während er auf die Tricorderdaten schaute.

Vanik trat zu den beiden Sicherheitsoffizieren. "Vielleicht sollten wir einen Ausnahmezustand für das Schiff verhängen. Bedingte Ausgangszeiten etc."

Er nahm seinen Sicherheitstricorder und versuchte, Daten über diesen Mord zu erhalten. "SUSI, bitte Aufenthaltsort aller Mitglieder des Schiffes um Sternzeit (Zeit des Alarms) in Datei Alpha Security, Zugriff nur Sicherheitsoffiziere, Code A, H, 5 6 4. Start sofort, Priorität 1. Vielen Dank SUSI, dafür werden wir dir auch mal wieder eine neue Speichererweiterung besorgen ( :-)) )."

SUSI: "Arroganter Schnösel. Das kann nur der Systemadministrator."

Vanik: "Welche Aufgaben hatte der Ermordete zur Zeit des Attentates?"

SUSI: "Wartungsarbeiten an Turbolift 3."

"Ich glaube nicht, daß es was nützt, SUSI mit etwas zu beauftragen. Die ist zur Zeit auf irgendeinem Trip. Muß ne Cyberdroge in Form eines Virus sein, die sie da in sich hat.", sagte Smith zu Vanik.

SUSI: "Willst auch den Ultimativen Kick?"

"Und der Ausnahmezustand würde auch nichts weiter nützen. Die Person kann nicht vom Schiff runter. Wir können nur hoffen, das wir ihn bald fassen, bevor er alle Spuren beseitigt hat.", fuhr Smith fort.

Nach ein paar Sekunden fing sich der Vulkanier dann endlich.

Tsock: "Nun, neben den von Ihnen gefundenen Daten ist an dieser Stelle der Wand eine größere Menge von Braniumdylithviren feststellbar. Watt? Es erscheint sehr wahrscheinlich, daß der Täter an dieser Krankheit leidet. Es verursacht leichte Hautreizungen, die nur bei genauem Hinsehen auffallen. Des weiteren kann man dadurch bei der Spezies einen Menschen ausschließen. Es weist eher auf einen Vulkanier beziehungsweise einen Romulaner hin, was im weiteren Sinne ja eigentlich dasselbe ist. Wir sollten den Doc fragen, ob jemand daran schon erkrankt war. Dies sollte bei der Eingangsuntersuchung auf das Schiff eigentlich festgestellt worden sein. Entweder wir finden unseren Mann jetzt unter der Besatzung, oder es ist ein bis jetzt noch nicht festgestellter Eindringling auf dem Schiff. Was wiederum bedeutet, daß man den Computer und die interne Schiffssensorik so schnell wie möglich wieder in Gang bringen sollte. OK, lassen Sie uns zum Doc gehen, damit wir diesen Mistkerl endlich zu fassen bekommen."

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Lalas begutachtete die Überreste der Plasmaleitungen hinter den Abdeckplatten, die Isaac gerade abgenommen hatte.

"Ziemlich aussichtslose Lage", meinte Lalas zu Isaac. "Ist dieses Shuttle noch flottzukriegen? Die anderen sind total hinüber, ohne Replikatoren können wir da nichts ausrichten... Ich würde meinen, wir versuchen dieses Shuttle so gut es geht zu reparieren und zu testen. Wie sieht es mit den Schilden aus... es wäre gut, diese zu haben, wenn man in unbekanntes Gebiet fliegt. Die Phaser sind ja hinüber und nicht so schnell zu reparieren..."

Isaac: "Na,Na, so schlimm ist es nun auch wieder nicht! Wenn wir dieses Shuttle nicht flott kriegen, freß' ich einen Besen."

Das sagt er auch nur, weil kein Besen an Bord ist und die Replikatoren Offline sind.

Isaac betätige die Cockpitinstrumente. "Hmmm, ich bekomme keine Anzeige von den Schilden."

Isaac ging in den hinteren Teil des Shuttles, öffnete eine weitere Abdeckplatte: "Aha, hier liegt der Fehler! Ein paar neue Plasmaleitungen, und schon funktionieren die Schilde wieder. Mr. Lalas, würden sie bitte den Warpkern und die Dilizium-Kristalle überprüfen?"

Isaac betätige seinen Kommunikator: "Isaac an Tommok. Mr. Tommok, wir haben ein Typ 7 Personenshuttle gefunden. Mit ein paar Ersatzteilen wäre uns schon geholfen. Wie sieht es mit den Replikatoren aus? Reicht die Energie für ein paar Ersatzteile?"

"Tommok an Isaac. Ich glaube, es gibt ein Mißverständnis: wie ich bereits in der Lagebesprechung sagte, funktionieren die Replikatoren NICHT. Ihre Aufgabe ist unter anderem, einige Kristalle aus den beschädigten Shuttles zu isolieren, damit wir sie umwandeln können und damit überhaupt erst wieder Energie für die Replikatoren gewinnen. Wenn das gelingt, können wir gerne die Ersatzteile replizieren. Tommok Ende."

Isaac begab sich in Richtung Vale: "Mr. Vale, wo sind Sie?" hallte es durch die Shuttlerampe. "Wir haben ein Shuttle, das man reparieren könnte!"

Nach einiger Zeit meldete sich Lalas wieder: "Die Diliziumkristalle sind stabil und können noch verwendet werden. Beim Warpantrieb müssen noch einige Modifikationen vorgenommen werden, aber ansonsten kein allzu großes Problem, den Antrieb flott zu kriegen. Ich sehe mal nach den Kristallen der anderen Shuttles. Vielleicht ist noch brauchbares Dilizium zu finden..."

Lalas verschwand wieder in den Trümmern, um die Diliziumkristalle der anderen Shuttles zu untersuchen...

"Aaaaaahhhh", hallte es plötzlich durch die Shuttlerampe, "so ein Mist". Ensign Lalas kam plötzlich aus einem Trümmerhaufen hervor und rieb sich mit der Hand am Kopf. "Ich habe brauchbare Sachen gefunden", sprach er Richtung Isaac, "auch Dilizium".

"Lalas an Tommok! Ich konnte brauchbares Dilizium finden und aus den Shuttles ausbauen. Ich bin auf dem Weg in den Maschinenraum."

Tom Lalas maschierte los.

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Auf Moneyworld hatten es sich Carpenter, Blackthorn und Takleh in der Lagerhalle auf ihren Säcken und Kisten bequem gemacht und warteten sehr nervös, daß ihre Kommunikatoren endlich ein Lebenszeichen von sich geben würden.

Takleh hatte noch mit einem Ohr mitverfolgen können, daß was mit dem Shuttle nicht stimmen konnte, und das die beiden nun in Gefahr waren. Kurzum wandte er sich an Carptener und Blackthorn: "Wir sollten der Daventry bescheid sagen, daß sie wenigstens den Versuch starten könnten, die Oberfläche nach den beiden zu scannen. Vielleicht können die da oben die beiden irgendwie ausfindig machen, wenn nicht gerade SUSI was dagegen haben sollte."

"Da haben Sie recht, Mr. Takleh." antwortete Carpenter.

Währenddessen versuchte Blackthorn unauffällig (wegen der Ferengi-Wachen) die Harkonnen zu rufen, doch es antwortete niemand.

Carpenter war noch im Gespräch mit Takleh: "Das Problem ist nur, daß die Daventry zu weit weg von Moneyworld ist. Vom Shuttle aus ist Kommunikation möglich, aber mit unseren Kommunikatoren..."

Plötzlich öffnete sich das Tor, und Nagus Zork betrat mit einem guten Duzend schwerbewaffneter Ferengi die Halle. Schnell hatten diese Giftzwerge die drei Sternenflottler umstellt.

Nagus Zork grinste breit und baute sich vor Carpenter auf. "Nun, Mister Oberschlau, wo bleiben Ihre Freunde denn nun?"

Carpenter entgegnete: "Sie werden jederzeit..."

"GAR NIX werden sie!" unterbrach ihn der Nagus barsch. "Dank unserer nun wieder funktionierenden planetarischen Satellitensysteme wissen wir, daß das Shuttle im 'Wald ohne Wiederkehr' abgestürzt ist.

Zork schritt wichtigtuerisch zu Takleh, baute sich vor ihm auf und zog an dessen Haaren das Gesicht dicht vor das seine. Dann sprach er langsam und betont bissig: "Und damit sind die beiden Insassen praktisch tot!"

Takleh knurrte wütend, beherrschte sich aber.

Carpenter verdrängte den Gedanken, daß der Anblick der beiden eine Beleidigung für das menschliche Schönheitsempfinden war, und konzentrierte sich auf taktische überlegungen. Nagus Zorg könnte recht haben, schließlich hatten sie ja den Hilferuf der Harkonnen empfangen. Aber was genau passiert ist, bleibt offen, denn auf die Behauptungen von Nagus Zork mochte sich Carpenter nicht verlassen.

"Die Daventry wird bald hier sein, Also seien Sie vorsichtig, Nagus!" sagte Carpenter schließlich.

Der Nagus war jedoch zu sehr davon eingenommen, Stärke zu zeigen: "Als erstes werden wir Sie... sagen wir mal... umquartieren!"

Er gab den anderen Ferengi ein nicht vertrauenerweckendes Zeichen...

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Nun denn, dachte sich Tommok, dann wollen wir mal. Er begab sich an die Hauptkonsole und schaltete die Meßinstrumente auf manuelle Kontrolle.

Nach dem (leider erfolglosen) Nanitenscan führte Tommok im Maschinenraum als erstes eine Analyse des Computer-Kernsystems durch, und was er dort vorfand, fand selbst er als Vulkanier erschreckend. Es befanden sich in sämtlichen Kerndateien kleine Runde Vektorobjekte mit der Farbe gelb, einem schwarzen Punkt sowie einer in der Größe variierenden dreiecksförmigen Aussparung mit Zentralpunkt am Kreiszentrum. Er zog eine Augenbraue hoch- irgendwo hatte er so etwas schon einmal gesehen.

Ein Blick ins Sternenflottenarchiv, die manuelle Zugangsprozedur war zwar kompliziert, doch Tommok beherrschte sie selbst im vulkanischen Tiefschlaf, offenbarte dann die Natur dieser Erscheinung.

,------------------------------------------------------.
| USS Daventry - Maschinenraumterminal I
| ,-----------------------------------------------------'
| | optische Identifikation erfolgreich. Ursprung: Erde. Zeit: spätes 20.Jahrhundert.
| | Figur aus elektronischer Zeitvertreibseinrichtung. Name: "Pac-Man".
| `-----------------------------------------------------.
`------------------------------------------------------'

Er wandte sich zu David Sheldon: "Mr.Sheldon, es scheint, als wäre von den Dateien kaum noch etwas zu retten. Bitte berichten Sie mir von Ihrer Analyse, wenn sie alle notwendigen Dateien durchgesehen haben, werden wir einen Systemneustart einleiten."

"Ich denke auch daß das notwendig sein wird Mr. Tommok." antwortete Sheldon und wandte sich dann wieder seiner Konsole zu.

Tommok betätigte seinen Kommunikator: "Tommok an Wollester. Das Computer-Kernsystem ist bis in die untersten Sub-Systeme ernsthaft beschädigt. Wir müssen einen kompletten Systemneustart einleiten. Der jetzige Zustand ist in jeder Hinsicht sehr gefährlich."

[GL: Ihr habt den PAC-MAN Virus. Einen schon lange totgeglaubten.]

Wollesters Antwort: "In Ordnung, Mr. Tommok. Bitte sorgen Sie dafür, daß, wenn möglich, die Subraumkommunikation weiterhin gewährleistet ist! Wollester an Landry! Schalten Sie alle wichtigen Systeme, Lebenserhaltung, Steuerung etc. auf manuelle Steuerung um. Wir haben einen Virus im Hauptcomputer, der nur durch einen Neustart desselben beseitigt werden kann! In 10 Minuten erfolgt das Herunterfahren, ich warte nicht auf eine bestätigende Meldung Ihrerseits. Sie müssen es bis dahin geschafft haben!"

Bisher hatte Sheldon wenig Glück beim Auffinden der Zugriffsprotokolle; jedesmal, wenn er dachte, daß er soweit war, erschien nur dieses Symbol, das von Tommok als 'Pac-Man' identifiziert wurde, auf dem Schirm. Von SUSI Unterstützung anzufordern hatte er schon längst aufgegeben. Offenbar waren selbst die Selbstanalyseprotokolle außer Kraft gesetzt. Plötzlich schoß Sheldon ein Gedanke durch den Kopf:

"Mr. Tommok, vielleicht sollten wir zunächst versuchen, die Selbstanalyseprotokolle wieder Instand zu setzen. Ich werde mal den Zugriff darauf untersuchen".

Sheldon begann wieder auf der Konsole rumzutippen, und plötzlich erschien ein breites Grinsen auf seinem Gesicht.

"Bingo, Mr. Tommok. Bei Sternzeit 19970601 erfolgte der letzte Zugriff auf diese Protokolle, womit sie auch außer Kraft gesetzt wurden. Leider kann ich das Terminal nicht bestimmen, von dem aus der Zugriff erfolgte. Ich denke, wir sollten zuerst versuchen, diese Protokolle wieder Instand zu setzen. Dazu ist aber ein Sicherheitscode der Ebene 3 nötig, und den besitzen nur Sie von uns beiden. Vielleicht haben wir ja Glück und können auf diese Weise das Terminal bestimmen oder sogar den Zustand von SUSI wieder verbessern. Falls Sie damit nicht einverstanden sind, bleibt uns wohl nur noch übrig, einen kompletten Neustart durchzuführen..."

Sheldon sah Tommok an und wartete auf die Antwort...

Tommok nickte kurz und tippte dann den Sicherheitscode der Ebene 3 in sein Terminal ein - auf den Computer wollte er sich lieber nicht verlassen. Nach einiger Zeit erschienen tatsächlich Einzelheiten der Zugriffsprotokolle auf seinem Bildschirm...

Die Konsole schwieg. Lange. Schon wollte Tommok es aufgeben und mit einem seiner berühmten Augenbrauenszenarien die Umwelt erheitern, als das Display schwach aufflackerte.

SUSI: "Sicherheitscode Ebene 3 beendet. Fremdzugriff auf alle Sicherheits- und lebensnotwendigen Module. Verifikation: Habe einen Virus entdeckt. Alle systemrelevanten Dateien sind bereits infiziert. Noch 3 h bis zum totalen Zusammenbruch des Gesamtsystems. PAC-MAN ist überall. Habe keine Möglichkeiten, die verseuchten Daten zu retten. Löschen Sie bitte alle verseuchten Daten sofort. Systemweiter STOP. Verhindere sofort alle weiteren Infektionen."

Im selben Moment gingen alle Systeme der Daventry in den Notsparmodus, soweit sie es nicht schon waren.

Düster blickte Tommok sein Gegenüber an. "Da haben wir den Salat. Ich muß mal schauen, ob ich noch einen f-prot auf meinen Laserdisks in meinem Bestand habe."

[GL: Ich hoffe doch eine lizensierte Vollversion :-) ]

Wollester: "Tommok. Wir haben hier kaum noch Energie, was ist da los?"

"Tommok an Wollester: ein Virus hat alle systemrelevanten Bereiche infiziert. Es ist automatisch eine systemweite Blockade ausgelöst worden."

Er machte eine kurze Pause...

"Lieutenant Wollester, wir müssen den Computer komplett neu starten, dies wird einige Stunden dauern. Zu diesem Zweck wäre es notwendig, alle relevanten Bereiche des Schiffes auf manuelle Kontrolle umzuschalten. Die wichtigsten Systeme des Schiffes, Antrieb, Steuerung und Lebenserhaltung, funktionieren einwandfrei, wir müssen sie nur vom Computer abkoppeln."

[GL: Die Daventry ohne Computer zu manövrieren ist theoretisch möglich, verlangt aber 150%ige Aufmerksamkeit aller, ist wesentlich langsamer und viele gefährlicher. Aber dennoch möglich.]

Tommok wandte sich an Sheldon: "Mr.Sheldon, bitte schalten Sie alle Systeme des Maschinenraums auf manuelle Kontrolle!"

Tommok blickte kurz auf die etlichen Pacmans auf seiner Konsole, und während er noch Wollesters Antwort abwartete, begab er sich zu einem der Notfallschränke und entnahm von dort das Sequenz-Modul mit der Aufschrift "Tommok CNA 3".

"Bestätigt, Mr. Tommok." antwortete Sheldon und machte sich sofort an die Arbeit. Es war zwar beruhigend, mal einige Zeit nichts von SUSI zu hören, aber wenn der Computer wieder einsatzbereit war, würde er sich wesentlich wohler fühlen. Ein Schiff dieser Klasse konnte man einfach nicht für längere Zeit ohne Computer betreiben.

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Carpenter, Blackthorn und Takleh fanden sich in schweres Eisen gelegt in einem dunklen Verließ wieder. Bis auf die Kommunikatoren war ihnen alles abgenommen worden. Die Ferengi ließen ihnen die Kommunikatoren, weil sie mitkriegen wollten, wenn die Daventry die drei ruft, wovon sie sich Informationen erhofften. Hätten sie die Kommunikatoren entfernt, wären diese wegen der termalen Sensoren sofort deaktiviert und somit uninteressant geworden.

Takleh verzog schwer sein Gesicht. Er dachte über diese überaus schwierige Situation nach. Dann wandte er sich an Carpenter: "Die Ferengi sind gierig. Sie sind nur nach ihrem Profit und schönen Frauen aus. Und genau da könnten wir ansetzen. Wir müssen irgendwie versuchen, die zu überlisten. Nur wie?!"

"Sie denken an einen Ausbruch?" keuchte Carpenter, "Gut, ich bin dabei! Leider habe ich auch noch keine Idee. Wollen Sie sich etwa als Sexbombe verkleiden, Takleh?"

Im nächsten Moment öffnete sich die schwere Tür, und der Wärter betrat den Kerker. Er stellte eine übelriechende Mahlzeit in Reichweite der drei und schickte sich an, wieder zu gehen.

"Heh, Wärter!" rief Carpenter, "Könnten Sie mal nach unserem Klingonen schauen? Er klagt andauernd, daß ihm irgendwelche Latinum-Stücke in der Wand in seinen Rücken drücken..."

Bei dem Wort "Latinum" weiteten sich die Augen des Wärters, der wie der Quasimodo unter den Ferengi aussah. Er wurde kopflos und stürzte zu Takleh, um hinter dessen Rücken die Wand abzusuchen. Takleh wußte sofort, was der mit dem armen "Quasimodo" anzustellen hatte.

Kurz darauf waren die drei ihre Eisen los und standen vor ihrer Zelle in einem abfallenden Gang. Von oben waren Schritte von mehreren Ferengi zu hören. Carpenter, Takleh und Blackthorn rannten in die entgegengesetzte Richtung...

[GL: Direkt in die Wachzentrale der Ferengi. [War nur ein Scherz] :-) ]

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Auf der Daventry hatte sich die Gruppe vor Captain Rothes Quartier inzwischen wieder in die Krankenstation begeben.

Tsock: "Nun Mr.Wagner, lassen sie uns mit den Vorbereitungen beginnen. Als erstes würde ich vorschlagen, daß wir um den Duraniumschaum (Tricorder) ein Kraftfeld errichten, denn soweit ich weiß, wird es giftig, wenn es beginnt zu schmelzen, oder was meinen Sie?"

Wagner drehte sich zu Tsock um: "Ja, richtig, ich bereite alles für ein Kraftfeld der Klasse 3 vor. Aber wir sollten bedenken, es könnte ein Explosion geben, durch die Rohenergie in den Phasern, deshalb schlage ich doch ein Kraftfeld der Klasse 5 vor. Die Wahrscheinlichkeit ist zwar sehr gering, aber sicher ist sicher.

[GL: Im Moment sind alle Systeme auf LowEnergy.]

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Seth und Fox standen in einer Höhle, deren dunkler Gang weiter führte, als man mit bloßen Auge erkennen konnte.

"Also los, wir haben einen verdammt langen Marsch vor uns!" meinte Ens. Fox "oder wollen Sie darauf vertrauen, daß uns die Daventry hier rausholt?". "In etwa 6 Stunden wird's finster - also, nutzen wir die Zeit und gehen Richtung Zivilisation - falls es hier sowas gibt.".

"Machen Sie sich wegen der Dunkelheit keine Sorgen" bemerkte Cyrana und tippte auf ihre Skysparks, die sie unter der zerfetzten Uniform trug. "Praktische, niedliche Dingerchen - wenn man damit umgehen kann."

Ein warmes orangenfarbenes Licht erhellte die nähere Umgebung. Seth versuchte die Daten des Tricorders auszuwerten, aber es ließ sich ohne weitere Hilfsmittel nichts genaues sagen.

Seth: "Es gibt eine unbekannte Lebensform hier unten, Spuren davon konnte ich auch auf der Oberfläche feststellen, aber es ist nichts, was den bekannten Mustern entsprechen würde. Vielleicht was energetisches, hmh... andererseits hätten wir dann sicher davon gehört. Außerdem kann ich Empfindungen wahrnehmen, es ist ein dumpfes Gefühl von Bedrohung, Wut - irgendsowas in der Art. Ich hätte wohl besser Counselor werden sollen..." Seth kicherte bei diesem Gedanken. "Und welche Richtung schlagen Sie vor, Julian? Ich bin mir nicht sicher, ob wir etwas angenehmes hier finden. Hier, das sind die Koordinaten von Carpenter und dem Rest der Truppe, Kommunikatoren funktionieren nicht, aber das hängt wohl mit dem Gestein zusammen - und um ehrlich zu sein möchte ich im Moment nicht wieder nach oben klettern. Das stinkt mir!"

Fox war eigentlich der Meinung gewesen, daß es das klügste wäre, wieder nach oben zu klettern, denn wo sollte diese Höhle schon hinführen? Andererseits war er neugierig auf Seths unbekannte Lebensform. Und wenn er es sich genau überlegte: außerdem war da oben ja auch noch das unbekannte Schiff.

Fox: "Wenn dies hier eine Mine (nicht die Ratschbumm-Dinger) ist, wovon ich eigentlich ausgehe, gibt es mit Sicherheit einen weiteren Ausgang, denn ich bezweifle, daß ein Einstieg dermaßen `ungünstig` liegt, es wird sich also wahrscheinlich um einen Lüftungsschacht handeln."

Seth: "Schauen Sie sich mal die Struktur der Wände an. Sie sind unheimlich glatt, kein Riß, kein Spalt, und für normale Lebewesen gibt es keine Möglichkeit hochzuklettern, weil das Material auch noch ungewöhnlich hart ist. Außerdem ist die Mündung trichterförmig und getarnt... eine Falle?" Seth warf Fox einen fragenden Blick zu.

Fox: "Ich schlage vor, wir machen erstmal Inventur! Also: ein Medipack, zwei Tricorder, vier Standard-Notrationen, ein Phaser Typ III, zwei Phaser Typ II, zwei Kommunikatoren und zwei Handgelenklampen. In Ordnung, die Daventry wird mit Sicherheit noch einige Zeit brauchen, um hierher zu kommen, bis dahin haben wir Zeit für eine kleine Expedition. Sie bestimmen die Richtung - nehmen Sie sich von der Ausrüstung, was Sie gebrauchen können, und dann: Abmarsch."

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Im Maschinenraum der Daventry, ca. 30 Minuten nach der Umschaltung aller Systeme auf manuelle Kontrolle, wandte sich Sheldon wieder an Tommok: "Sir, soweit ich erkennen kann, ist jetzt keines der Systeme des Maschinenraums mehr mit dem Hauptcomputer verbunden. Die anderen Stationen haben nach meinen Anzeigen auf manuellen Betrieb umgeschaltet. Ich hoffe, daß ein kompletter Neustart MIT funktionierenden Selbstanalyseprotokollen uns von unserem Computerproblem befreien wird."

"Wenn nicht, oder wenn wir in den nächsten Stunden angegriffen werden, sitzen wir ganz schön in der Sch..." fügte er noch hinzu und machte sich dann wieder an seiner Konsole zu schaffen.

Der Vulkanier zog eine Augenbraue hoch - mit den emotionalen Konnotationen dieser Art von "farbigen Metaphern" würde er sich wohl nie anfreunden können.

Abgesehen davon konnte er Sheldons Besorgnis nur teilweise nachvollziehen, denn alle Systeme des Schiffes, einschließlich der taktischen Systeme, ließen sich bekanntlich auch manuell steuern, und in der Akademie gehörte die manuelle Steuerung zu den am intensivsten behandelten, weil kompliziertesten, Gebieten. In Wahrheit erschien Tommok die komplett manuelle Kontrolle eines Raumschiffes geradezu wie eine reizvolle Herausforderung. Er betätigte seinen Kommunkiator. "Tommok an Wollester: wir sind jetzt bereit, sämtliche Systeme auf manuellen Betrieb umzustellen. Wir warten auf Ihren Befehl."

Während er noch redete machte er sich wieder an der Konsole zu schaffen und versuchte, die reinen Datensatzdateien, wie Logbücher und Personaldateien, zu isolieren und auf iso-linearen Hardwaremodulen zwischenzuspeichern. Glücklicherweise waren diese Dateien zum größten Teil weder beschädigt noch verändert worden - schließlich hatte es der oder das Virus nur auf Funktionsdateien abgesehen - eine, wenn auch gewissermaßen destruktive Logik, die der Vulkanier durchaus nachvollziehen konnte.

"Mr. Tommok, hier Wollester. Fahren Sie die Systeme runter. Alles wichtige ist abgekoppelt!"

Er initialisierte das von ihm programmierte Notabschaltungsmodul - nur ein kurzer Knopfdruck trennten ihn noch von der kompletten Deaktivierung des Pac-Man-verseuchten Computersystems...

Tommok drückte den Knopf und begann sofort mit dem kompletten Neustart - unter genauester überwachung.

Tom Lalas betrat den Hauptmaschinenraum und übergab das Dilizium an Lt. Tommok. Ich hoffe, dieses bißchen hilft uns ein wenig weiter. Ich bin wieder bei den Shuttles, Lieutenant!" Damit verschwand Lalas wieder in richtung Shuttlerampe.

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Auf der Brücke fehlte nur noch einer: Landry. Er war zu spät, niemanden schien das sonderlich aufzufallen. Also nahm er einfach seinen Platz ein und machte sich an die Arbeit.

Wollester: "Steuermann, setzen Sie einen Kurs nach Moneyworld!"

Er betätigte seinen Kommunikator: "Mr. Tommok, ein funktionierender Antrieb wäre jetzt eine schöne Nachricht. Wie weit ist der Warpantrieb belastbar?"

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Im Maschinenraum stutzte Tommok kurz - sollte Lt. Wollester ihrem Stellvertreter vor dessen Brückendienstantritt die aktuelle Lage vorenthalten haben?

"Tommok an Landry: Momentan gar nicht. Der Impulsantrieb funktioniert weitgehend einwandfrei. Was auch immer Sie jetzt genau vorhaben, Sie müssen es mit Impuls und Manövriertriebwerken schaffen. Wir arbeiten daran, aus den Shuttle-Kristallen zumindest Minimalenergie zu gewinnen, aber das wird noch einige Zeit dauern. Momentan sind wir mit der Wiederbelebung des Computersystems durchaus ausgelastet."

Er machte eine kurze Pause - "Und ich wünsche Ihrem Steuermann viel Erfolg beim manuellen Manövrieren. Wenn Sie Hilfe benötigen, sagen Sie bitte bescheid. Tommok Ende."

[GL: Der Steuermann sollt auch bedenken, daß die Trägheitsdämpfer außer Betrieb sind. Jede "Kurve", jede Beschleunigung oder Bremsung ist deutlich zu spüren. Ein Aufprall oder eine Kollision haben schreckliche Auswirkungen.
Viel Spaß :-) ]

[VF: Ja, jede Besatzung würde sich bei dem Sprung auf Warp oder bei zu schneller Beschleunigung in klumpigen Matsch verwandeln - Mahlzeit.]

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Nymphe Neroi stieg in den selben Turbolift, mit dem Landry gekommen war. Während der Fahrt betätigte sie ihren Kommunikator. "Dr. Basani, ich befinde mich schon auf dem Weg zu Ihnen! Wie weit sind Sie mit der Obduktion von Romanov? Gut! Ach, tun Sie mir bitte einen kleine Gefallen? Schlucken Sie bitte nicht so vielen von den blauen Pillen!!! Die werden Sie sonst eines Tages noch umbringen. Sie wissen ganz genau, daß ich Ihre Gedanken lesen kann... ich mach mir doch nur Sorgen! Neroi Ende."

Die Tür des Liftes öffnete sich. Aber was war das? Das konnte doch unmöglich die Daventry sein.

Neroi: "SUSI, ich glaube hier ist das falsche Deck! SUSI?"

[GL: SUSI ist aus!]

Keine Antwort. Vorsichtig lukte Neroi aus der Tür. Eine Lichtung, Vogelgezwitscher - und mitten auf einer Blumenwiese ein gedeckter Tisch.

"Na kommen Sie schon näher, Neroi! Darf ich Sie zu einem netten Candlelight-Dinner einladen?"

Die Betazoidin prustete laut los, als sie den Q, der sich X nannte, in seinen römischen Gewändern entdeckte. "Was soll denn dieser Aufzug?"

X: "Och, gefällt er Ihnen nicht? Wäre es Ihnen so lieber?"

Neroi: "Huuuch, wir sind hier nicht bei einer betazoidischen Heirat. Ziehen Sie sich lieber etwas an, bevor Sie sich erkälten!"

X: "Nun, einen Versuch war es wert, wo mir ein gewisser Q schon soviel von ihnen erzählt hat!"

Nymphe Nerois Augen funkelten böse. Wenn dieser Q sie weiter belästigt, würde Sie Hackfleisch aus ihm machen... Fragt sich nur wie...

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Nachdem Seth und Fox einige Zeit durch unterirdische Labyrinthe gestolpert waren, kamen sie an einen unterirdischen See, der in einer geräumigen Höhle lag, die mehrere Tunnelsysteme miteinander zu verbinden schien. Die Szenerie war eindrucksvoll; er war unheimlich, dieser See, der durch irgendwelche Substanzen an der Höhlendecke gespenstisch beleuchtet wurde.

Fox war die Szene jedoch zu ruhig. Als erstes ging er an das Ufer und begann mit einer Analyse des Wassers: "Abgesehen von einer leicht erhöhten Konzentration einer unbekannten Substanz und einiger bekannter organischer Verbindungen ist das bestes Trinkwasser - wenn die besagte Substanz nicht giftig ist. Tja, wenn... Moment - da ist nochwas - irgendwas überlädt die Tricorder..."

Cyrana riß ihn zurück, das "Wasser" im See kam in Bewegung.

"Ich messe neurale Aktivitäten, das leeeeebt!" rief sie entsetzt aus und zerrte den sich sträubenden Fox einige Meter vom Ufer weg.

"Du spinnst!" knurrte dieser, starrte aber fasziniert auf die Oberfläche, die gurgelnde Geräusche von sich gab und diverse Formen bildete. Ein unangenehmer Chlorgeruch lag in der Luft. Plötzlich waren Geräusche zu hören, die sich bald zu ohrenbetäubendem Lärm entwickelten. Ein wildes Gekreische und Gebrülle setzte ein. Fox und Seth suchten vorsichtshalber nach Deckung, um das Geschehen zu beobachten.

Das Schattenspiel an den glatten Wänden zeigte eine Horde zotteliger Wesen, die sich geradewegs auf das Ufer zubewegten und deren ganze Aufmerksamkeit ein paar kreischenden Ferengi in ihrer Mitte galt...

"Essenszeit!" flüsterte Fox richtung Seth. Doch die Wesen schienen ihn gehört zu haben, denn sie blieben plötzlich stehen, sahen sich kurz um und kamen dann auf das Versteck der beiden Sternenflottler zu.

Fox sah Seth fragend an: "Attacke oder Rückzug?"

Doch Seth hatte keine Gelegenheit mehr, darauf zu Antworten, denn in diesem Augenblick stürzten sich diese Wesen scharenweise auf die beiden Höhlenforscher. Gegen eine solche übermacht hatten die beiden keine Chance, Fox sah eines der Wesen mit irgendeinem Gegenstand gegen Seth ausholen und wollte eine Warnung rufen, als das Wesen auch schon zuschlug und Seth wie ein gefällter Baum zu Boden fiel. Fast im gleichen Moment ereilte auch ihn das gleiche Schicksal.

Die nächsten Minuten vergingen, ohne daß die beiden irgend etwas mitbekamen. Cyrana Seth kam zu sich, um festzustellen, daß jemand sie in hohem Bogen mitten in diesen merkwürdigen See beförderte, während Fox mit erstarrter Miene zwischen diesen Zotteltieren stand.

'Ich hoffe nur, ihr habt euch einen ordentlichen Bruch gehoben' schoß es ihr durch den Kopf. Beim Eintauchen hatte sie plötzlich ein ganz merkwürdiges Gefühl. Kein Schmerz, kein Ersticken, keine Hitze - nichts. Nur das Empfinden eines freien Schwebens, eines weichen Fallens, das unendlich und nicht im geringsten bedrohlich schien. Ihre Gedanken begannen sich zu lösen und sie spürte eine fremde Kraft in ihr Bewußtsein eindringen.

'Was bin ich nur für eine lausige Empathin' dachte sie, dann bemächtigte sich das fremde Wesen völlig ihrer Gedanken und begann eine lange, lange Geschichte zu erzählen.

[GL: gähn!]

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Nach einer wilden Flucht vor Horden von Ferengi, die von allen Seiten zu kommen schienen, verirrten sich Carpenter, Takleh und Blackthorn immer tiefer in den unterirdischen Verließen.

[GL: Erinnert mich irgendwie an Pac-Man.]

Sie rannten einen langen, offensichtlich stillgelegten Gang entlang, der dummerweise abrupt endete.

"Das wär's dann wohl. Wir sitzen in der Falle!" sagte Blackthorn keuchend.

Die drei setzten sich, um sich auszuruhen. Carpenter versuchte immer wieder, per Kommunikator Kontakt zu bekommen, doch leider vergeblich. Niemand schien das Kommunikatorsignal zu empfangen.

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Cyrana Seth freute sich diebisch über das dumme Gesicht von Ensign Julian Fox, als sie plötzlich lächelnd und unversehrt vor ihm stand. Seine Bewacher waren von einer Sekunde zur anderen verschwunden, und nun zupfte diese nervige Minorin an seinen Fesseln und grinste...

Fox: "Miss Seth, würden Sie mir bitte verraten, was so lustig ist? Was ist überhaupt mit Ihnen passiert?"

Seth kicherte los. "Sie müßten mal Ihr Gesicht sehen, es schwankt zwischen Erleichterung und Enttäuschung hin und her! Kommen Sie, machen wir uns weg von hier, ich erzähle Ihnen unterwegs alles. Jedenfalls brauchen wir vor unserem flüssigen Freund hier keine Angst zu haben. Was für ein Glück, daß es mal wieder nach dem Prinzip Ladies first ging, denn SIE hätte ES mit Sicherheit verdaut!"

Noch bevor Fox eine Bemerkung machen konnte, fuhr Cyrana fort. "Natürlich schreibe ich noch einen ausführlichen Bericht, den können Sie lesen, aber im Moment genügt sicher auch die Kurzfassung."

Fox nickte und Cyrana erzählte in knappen Stichpunkten, daß dieses Wesen, daß sich selbst als "Energiewandler" bezeichnete, lange vor den Ferengi auf Moneyworld gelebt hatte und sich gegen die zunehmende Besiedlung seiner Heimat zur Wehr setzte. Die Ferengi wußten von seiner Existenz, und auch von den Ansprüchen, waren aber nicht bereit, den Planeten aufzugeben. Sie zerstörten die Tunnelsysteme oder bauten sie nach ihren Bedürfnissen um und zapften die natürlichen Energieressourcen rücksichtslos an. Zur Unbeweglichkeit verdammt, überlegte sich der "Energiewandler" eine Taktik, um die lästigen Untermieter in Schach zu halten - die denkbar einfachste Art war es wohl, sie einfach aufzufressen, und so schuf ER diese holographischen monsterartigen Höhlenbewohner, die alles fingen, was ihnen über den Weg lief. Die Wirksamkeit war nicht überragend, aber Zeit spielte für den Energiewandler keine Rolle. Bis diese Katastrophe über Moneyworld hereinbrach und die Sternenflotte auftauchte, die ER zunächst für Verbündete der Ferengi hielt.

"Ach, und Sie konnten IHN überzeugen, daß wir die Guten sind?" fragte Fox zynisch.

"Es muß Sie furchtbar grämen, daß ich nicht gefressen wurde, was?! Aber ich hatte Glück, ich bin eben kein Ferengi und auch kein Mensch und überhaupt... es gibt eben gewisse Gemeinsamkeiten" entgegnete Cyrana trotzig.

"Und wie hat uns dieses Ding vom Himmel geholt?" fragte Fox.

Seth zuckte mit den Schultern. "Weiß nicht, fragen Sie doch!"

Nach der Erklärung von Seth gingen die beiden einen der Tunnel entlang, und bald kamen sie in einen Raum, in dem Maschinen standen. Hier hatten die Ferengi sozusagen Angefangen eine U-Bahn zu bauen. Ensign Fox begann sofort, auf einem Computerterminal herumzutippen, und kurz darauf wurden dutzende von Scheinwerfern aktiviert. Und dann erblickte er das, womit er noch weniger gerechnet hatte: ein Antigrav-Fahrzeug.

Nach kurzer überprüfung stellte Fox fest, daß das Antigrav-Fahrzeug fahrbereit war. Die beiden überlegten nicht lange, und so kamen sie nur kurze Zeit später an das Ende des Tunnels. Nirgendwo gab es einen Ausgang, nur der Tricorder zeigte an, daß sich hinter der linken Wand ein Hohlraum befand. Fox zögerte nicht lange und begann, mit dem Phaser die Wand zu schmelzen.

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Carpenter, Takleh und Blackthorn saßen immer noch niedergeschlagen auf dem Boden ihrer Sackgasse herum und fragten sich, wieviel Zeit ihnen bliebe, bis die Ferengi eintreffen würden.

Plötzlich sprang Carpenter auf: "AAUUUUUUTSCH!!!"

Die Wand, an die er sich gelehnt hatte, wurde heiß, begann weiß zu glühen, und schließlich bildete sich ein Loch. Verdutzt gingen die drei auf das Loch zu...

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Cyrana Seth und Julian Fox staunten nicht schlecht, als plötzlich Carpenter, Blackthorn und Takleh ihre Köpfe durch die öffnung steckten...

Carpenter fand als erster seine Worte wieder: "Seth, Fox! Oh, welch Freude in meiner Brust!!!"

Er sprang durch das Loch, rannte zu Seth und Fox und drückte sie an sich, daß Seth Skysparks nur so flackerten. Hätte Seth Blut in ihren Adern, würde sie knallrot geworden sein...

"Fox, das ist schon das zweite Mal, daß Sie mich retten!" sagte Carpenter zu Fox, nachdem er die beiden losgelassen hatte.

Inzwischen sind auch Takleh und Blackthorn durch das Loch gestiegen und begrüßten die beiden anderen.

Nachdem man wegen der Ferengi das Loch wieder notdürftig verschlossen hatte, setzte man sich zusammen, um sich gegenseitig über alle Geschehnisse zu informieren und über das weitere Vorgehen zu beraten.

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Auf der Krankenstation der Daventry.

Wenn man Dr. Basani so ansah, hätte man meinen können, der lebende Tod würde vor einem stehen. Gerade hatte er die Obduktion an Crewman Romanov beendet, als er sich wieder ein halbes Dutzend dieser wirklich gut schmeckenden blauen Pillen einwarf. Einen kurzen Moment später diktierte er seinen Befund auf sein Pad und kontaktierte Wollester.

"Basani an Wollester."

Wollester stand in IHREM Raum und blickte durch die Scheibe in die unendlichen Weiten des Alls. Ungefähr in die Richtung, in der sich die Erde befinden mußte. So glaubte sie jedenfalls.

"Wollester hier, sprechen Sie, Doc."

Basani: "Ich habe eine besorgniserregende Entdeckung gemacht."

Wollester: "Sprechen Sie."

Basani: "Romanov war mit Braniumdylithviren infiziert. Nach Durchsicht seiner Krankenblätter hätte er niemals auf natürlichem Wege daran erkranken dürfen. Meine Untersuchungen ergaben, daß er ein frisches Einstichloch in seinem Nacken hatte. Die Braniumdylithviren müssen ihm hier an Bord injiziert worden sein, denn zu seinem Dienstbeginn auf der Daventry war er clean. Die eigentliche Todesursache ist also nicht der Phaserbeschuß, sondern eine allergische Überreaktion gewesen. Braniumdylithviren werden nur in Laboratorium 2 verwendet. Im Prinzip kommen nur 3 Personen in Frage, die Zugang zu den Viren haben."

Wollester: "Überspielen Sie mir die Daten auf mein Terminal."

Basani: "Schon passiert Capitain, ich lege mich jetzt etwas hin."

Wollester: "Tun Sie das, Wollester Ende."

Ein leichter Ruck ging durch das Schiff. *kleine Kurskorrektur* ;-)
Mit wachsender Panik und Unruhe las Wollester den Bericht.

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Auf der Brücke sah Wollester erstaunt auf den Bildschirm, wo soeben der Inhalt der Datei "SO GEHT ES!" erschien. Nachdem sie den Inhalt durchgesehen hatte, schuettelte sie den Kopf. 'Die sind ja gar nicht so dumm!' dachte sie bei sich und behielt das Ganze fuer Notfaelle im Hinterkopf. Danach aktivierte sie ihren Kommunikator: "Wollester an Furston [Sicherheit]: Bringen sie Dr. Kane Maslo, Dr. Tim Arkin und Mr. Abdo Serge unter Bewachung in den Besprechungsraum.


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