In der Krankenstation blieb
Doktor Basani zusammengesunken auf dem Boden sitzen,
nachdem er angekündigt hatte, mit Carpenter sprechen zu wollen.
Wagner nickte: "Ja Sir, das ist eine gute Idee!"
Tsock stimmte zu.
Wagner wieder:
"Beruhigen sie sich erst mal, sie werden sehen, wenn sie die Tabletten
eine Zeit lang nicht genommen haben, werden sie sie gar nicht mehr
vermissen. Sicher, anfangs wird es ein wenig schwer, aber so schnell
sind sie doch nicht unterzukriegen!"
Er führte Basani zu seinem Sessel und ließ ihn hineinfallen.
Tsock:"Wenn sie möchten, könnte ich Ihnen eine der vulkanischen
Entspannungsmethoden zeigen. Mr.Wagner hat recht - Wenn sie wollen,
dann klappt der Entzug auch."
Bevor Basani antworten konnte, legte Tsock die Arme des Doktors auf
den Tisch und berührte seinen Kopf.
Tsock:"Doc, sie werden sich jetzt entspannen. Sie werden müde, Ihre
Augenlider werden schwer, Sie hören nur noch meine Stimme und die
wird schwächer."
2 oder 3 Sekunden später schnarchte der Doktor schon.
Tsock:"Ich finde wir sollten ihn in sein Quartier tragen, daß er sich
mal gründlich ausschläft."
---
Basanis flackernde Augenlider, sein unruhiger Atem und ein
gelegentliches Murmeln deuteten darauf hin, daß er träumte.
Und es schien kein schöner Traum zu sein.
Ab und zu war einige Worte zu hören:
"...Niemals !.........nicht erreicht......öde......Kindesträume...
....Sehnsucht....mehr Möglichkeiten...verlorene Zeit...vergessen...."
Urplötzlich schlug Basani die Augen auf.
Sein Blick streifte durch den Raum wie der eines gehetzten Tieres.
Tsocks besänftigende Stimme brachte ihn langsam zur Besinnung. Eine
ganze Weile verging, Tsock und Wagner schauten sich unschlüssig an.
Im nächsten Moment berührte Basani seinen Kommunikator.
"Basani an Carpenter. Wenn diese Situation geklärt und der Alarm
aufgehoben ist, würde ich gerne mit Ihnen privat sprechen. Es ist
wichtig für mich."
---
Carpenter stutzte. Er wußte zwar, daß Basani krank war, aber das
sich der Doktor nun an ihn wandte, deutete darauf hin, daß sein
Freund tiefergehende Probleme haben könnte. Er antwortete: "Carpenter
an Basani. Fahir, sobald ich kann, melde ich mich bei Ihnen! Carpenter
Ende."
---
Doktor Basani atmete erleichtert aus.
Er brauchte jetzt etwas Ablenkung, seine Arbeit mußte ihm helfen.
In diesem Moment meldete machte sich Tsock bemerkbar:
"Doktor, Petty Officier Isaac aus der Wissenschaftsabteilung fragte
vor einiger Zeit über Comm, mit welchem Gas die Thaison am sichersten
außer Gefecht zu setzen wären."
Basanis Körper straffte sich, seine Stimme klang wieder
zuversichtlich: "Also dann, an die Arbeit. Nehmen wir uns endlich die
Daten des ersten Thaison-Schiffes vor."
Mit einem Blick auf die Statusinformationen der Daventry fügte er
hinzu:
"Mr. Wagner, sagen Sie Neroi, sie soll ihre Tests mit dem Kind auf dem
Holodeck beenden, angeblich steckt in seiner organischen Struktur
etwas Unverträgliches für die Thaison. Das sollten wir mit
einbeziehen, vielleicht können wir es nutzen. Und fragen Sie auf der
Brücke nach, ob wir von dem zweiten Schiff noch zusätzliche
Informationen gewinnen können. Wir scheinen es ja so gut wie
kampfunfähig gemacht zu haben. Mr. Tsock, Sie und ich beginnen mit der
Auswertung der Daten. Ich denke, als erstes schaffen wir eine komplexe
Computer-Simulation eines Thaison, den wir dann allen denkbaren Tests
unterziehen."
Wagner nickte: "Aye aye, Sir !"
'Wenn er arbeitet, kommt er nicht auf dumme Gedanken',
dachte er bei sich, als er das Büro verließ.
Wagner betätigte seinen Kommunikator:
"Wagner an Neroi, bitte kommen sie sofort auf die Krankenstation ! Wir
müssen den Jungen noch mal untersuchen. Wagner Ende"
"Wagner an Brücke, bitte teilen Sie uns mit, ob wir Zugriff auf die
Datenbanken des zweiten Thaisonschiffes bekommen können. Wir
bräuchten noch einige medizinische Daten über die Thaison."
Gerade bemerkte er, daß Ensign Frei wieder bei Bewußtsein war.
"Na, Mr. Frei, wie geht es uns denn?"
Frei klagte über Schmerzen,
Wagner gab ihm gleich ein schmerzstillendes Mittel.
Tsock:"Computer, ich brauche eine Holosimulation eines Thaison,
wobei alle Faktoren des Körperbaus berücksichtigt werden sollen."
Eine Sekunde später erschien die Simulation.
Tsock:"Doc, wie fangen wir an?"
Basanis Blick war einigermaßen überrascht.
"Mr. Tsock, nichts gegen ihre Ideen, aber ich hatte eigentlich etwas
weniger Plastisches im Sinn. Ich denke, eine reine Computer-Simulation
eines Thaison genügt, ich muß nicht unbedingt SEHEN, wie sein Körper
auf tödliche Stoffe reagiert. Und das Gas können wir ohnehin nur
theoretisch beigeben, um nicht selbst in Mitleidenschaft gezogen zu
werden."
Damit begann Basani mit Tsocks Hilfe an einem Terminal die
medizinischen Daten der Thaison in eine komplexe biochemische
Simulation zu verwandeln.
Dabei sagte er zu Tsock:
"Ich denke wir setzen ihn ersteinmal allen für Standard-Humanoide
hochgiftigen Gasen aus, da sowas ja angeblich am dringendsten
benötigt wird. Rufen Sie doch bitte die diesbezüglichen Datenbanken
auf und ordnen Sie die Gase nach Wirkungen. Nützlich werden vor allem
betäubende Gase sein. Wir sollten sicherstellen, daß sie die Thaison
nicht zwangsläufig töten, vielleicht will ja jemand Gefangene."
Ensign Frei hörte sich das alles ziemlich gelassen an.
Es ging ihm recht gut, er hatte dank des schmerzstillenden Mittels
keine Schmerzen mehr und saß also so auf seiner Krankenliege rum.
"Sagen Sie mal, bin ich jetzt eigentlich schon wieder vollkommen
intakt? Irgendwelche Folgeschäden oder so?"
Er konnte nicht glauben, einen Treffer aus nächster Nähe überlebt
zu haben und dankte dem Allmächtigen für sein wiedergeschenktes
Leben.
"Wann kann ich meinen Dienst wieder aufnehmen?"
Etwas leiser fügte er hinzu:
"Sie müssen wissen, im Grunde läuft auf der Brücke ja nichts
ohne mich".
Und wieder etwas lauter:
"Wie lange war ich eigentlich ohne Bewußtsein?
Was habe ich alles verpaßt? Rede ich zuviel?
Oh, und ist das Kaffee dahinten?"
Wagner: "Nun Mr. Frei, sie hatten eine Menge Glück, es wird soweit
keine Folgeschäden geben, aber wir müssen sie leider noch ein wenig
zur Beobachtung hier behalten. Es könnte ja sein, daß sie uns
plötzlich auf der Brücke umkippen. Und was den Kaffee angeht, würde
ich ihnen gerne eine Tasse geben, nur ihr Kreislauf mag den leider
noch gar nicht. Ach so - sie waren ca. 5 Stunden ohne Bewußtsein."
Mit diesen Worten beendete Wagner das Gespräch mit Frei,
und ging zu Basani und Tsock hinüber, die konzentriert an zwei
Computer-Konsolen arbeiteten.
"Doc, Mr. Frei ist wieder wach, ihm scheint es soweit gut zu gehen,
geistig auch. Sie müssen aber aufpassen, der trinkt ihnen glatt den
Schlunzkaffee weg!"
Basani knurrte nur:
"Erinnern Sie mich nur nicht daran, am besten geben Sie ihm den ganzen
Rest mit, wenn er geht. Neroi kann dann neuen kochen, ohne
Zusatzstoffe."
Dann wandte er sich Tsock zu:
"Nun, Mr. Tsock ? Sind sie fertig ?"
Tsock berührte einige Schaltflächen und erwiderte:
"Ja, Sir, ich transferiere ihnen die Daten. Wir haben 41 leicht
herstellbare Gase, die bei Standard-Humanoiden in kürzester Zeit
starke Betäubung auslösen."
Basani musterte die Datenkolonnen.
"Dann wollen wir mal. Ich verbinde die Substanzen in alphabetische
Reihenfolge mit der Computersimulation."
Sämtliche Anzeigen verwandelten sich in geschäftig blinkende
Farbmuster, die Basani kommentierte:
"Alinosyn-III.....Betäubung innerhalb 45 Minuten, diese Thaison
scheinen eine starke Konstitution zu besitzen.
Aristhat-Bormin....keine Wirkung....erstaunlich. Computer, alle der 41
ausgewählten Substanzen anzeigen, deren Wirkung innerhalb von 5
Minuten eintritt."
Vier Sekunden vergingen, Frei näherte sich Wagner, Tsock und Basani,
um ihnen über die Schulter zu schauen.
Basanis Augen leuchteten überrascht auf:
"Was denn, nur 12 ?? Bei Menschen sind es 26 !
Nun gut, wir brauchen nur eins, aber die Thaison-Physiologie muß
irgendwie manipuliert sein, wahrscheinlich genetisch, um so eine hohe
Widerstandskraft zu erzeugen. Das sollten wir mal untersuchen, aber
erst später."
Tsock: "Sir, da steht Framacyn-479, was nur bei bestimmten
Temperaturen, zwischen minus 120 °C und minus 40 °C, stabil bleibt.
Wir können es zwar leicht herstellen, seine Anwendung könnte aber
Probleme bereiten, wenn wir kein Umwelt-Kontrollsystem zur freien
Verfügung haben."
Basani: "Sie haben recht, Tsock.
Computer: Aus diesen 12 Stoffen diejenigen streichen, die bei 20 °C
instabil sind."
Wagner meldete sich zu Wort:
"Wir sollten auch auf etwaige Nebenwirkungen achten."
Mittlerweile verloschen auf dem Bildschirm 7 Datengruppen.
Basani: "Computer, aus diesen 5 Substanzen, diejenigen isolieren, die
keine zersetzende Wirkung auf Standard-Baustoffe auf Raumschiffen der
Sternenflotte haben." Er fügte hinzu: "Wir wollen ja unser Schiff
nicht beschädigen."
Auf dem Bildschirm blieben 3 Datengruppen erhalten.
Basani: "Computer, Auflistung der 3 isolierten Substanzen nach der
Stärke ihrer Nebenwirkungen bei den Thaison."
Der Bildschirm füllte sich wieder.
Basani: "Also, da haben wir Tri-Solubmin-II, verursacht bei Thaison
nach einer Stunde Lungenverätzungen bis zum Atmungsstillstand nach
circa 3 h. Dann Poly-Methanyl-III-Coronthat, führt nach 4-5 h zum
Zusammenbruch des Kreislaufsystems mit dauerhaften Organschäden. Und
Tetra-Toronthyl-Cerical......Gehirnstörungen, Muskelzuckungen und
Motorikstörungen in Folge des Absterbens von Nervennbahnen."
Er wandte er sich den anderen zu: "Das ist doch ein Anfang !"
---
Neroi betrat eilig die Krankenstation. Sie hatte nicht nur den Jungen
auf dem Arm, sondern hielt auch eine dickbäuchige Flasche in der
Hand.
"So meine Herren, meine Einladung ins Zehn Vorne steht immer noch, da
sie aber alle keine Zeit zu haben scheinen, muß der Berg eben zum
Propheten kommen ! Na nun raten sie mal, was in der Flasche ist ?"
Dr. Basani sah sie äußerst überrascht an, doch ehe er einen
Kommentar abgeben konnte, drückte ihm die Betazoidin einen
klingonischen Kelch in die Hand und füllte ihn mit klingonischem
Blutwein. Die Krankenschwester zwinkerte ihm frech zu und begann damit
auch die restlichen Stationsmitglieder mit Hochprozentigem zu
versorgen.
"Schließlich muß man seinen Rang gebührend feiern, nicht ?",
feixte die junge Frau.
"Bevor wir alle gemeinsam anstoßen, werde ich noch meine Ergebnisse
vom Holodeck bekanntgeben. Der Junge produziert eine unglaubliche
Anzahl von hochtoxischen Bakterien, die er über die Haut an seine
Umwelt abgeben kann. Dies geschieht in noch nicht einmal fünf Minuten
- danach ist der Kleine allerdings so erschöpft, daß er beinahe
hyperventiliert. Die Bakterien legen nicht nur den gesamten
Stoffwechsel sondern auch bestimmte Nervenbahn lahm !"
Frei hatte überhaupt keine Ahnung von Bakterien oder ähnlichem Kram.
Er saß wieder auf seiner Liege und ließ die Schultern hängen, weil
er keinen Kaffee bekommen hatte... Vielleicht sprang ja auch etwas
Blutwein für ihn heraus?
"Herzlichen Glückwunsch!" rief er Nymphe zu.
Dann legte er sich zurück und kraulte sich am Bauch .
Basani wollte sich gerade zum dritten Mal Blutwein einschenken, als
ihn Tsocks und Wagners Blicke trafen. Halbwegs unbeteiligt wirkend
setzte er das Glas ab und sagte zu Neroi:
"Wunderschön ! Das Sie wieder da sind, meine ich.
Auch von mir Herzlichen Glückwunsch.
Ich hoffe, das war nicht die letzte Auszeichnung.
Jetzt müssen wir allerdings noch etwas Arbeit erledigen, hinterher
haben wir noch genügend Zeit zu feiern."
Mit diesen Worten wandte er sich wieder den Computerkonsolen zu
und erklärte Neroi:
"Also, wir haben drei Gase, die die Thaison außer Gefecht setzen. Wir
können sie schnell und in großen Mengen herstellen. Trotzdem sollten
wir die Bakterien von diesem Kind untersuchen. Sie scheinen für die
Thaison tödlich, und daher sehr wichtig zu sein. Wenn wir sie
reproduzieren könnten, wäre das ein entscheidender taktischer
Vorteil."
"Der Blutwein schmeckt sehr gut, Miss Neroi", bemerkte Wagner.
Er stellte seinen leeren Becher hin.
"Vieleicht können wir noch ausgiebig in Zehn Vorne feiern, wenn wir
Zeit haben!"
Er stellte sich neben Basani und ging die Daten des Computers durch.
Der Doktor stellte eben ein Anfrage:
"Computer, liste bitte alle in der Datenbank befindlichen
gasförmigen, bei 20 °C stabilen Stoffe auf, die eine betäubende,
lähmende, tödliche oder stark handlungshemmende Wirkung auf den
Thaison-Mechanismus haben, aber keine gesundheitsschädigende Wirkung
auf irgendwelche Crew-Mitglieder ausüben. Prüfe dabei für jede
Substanz einzeln ihre Auswirkungen auf die Computer-Simulation des
Thaisons."
In Richtung der Anderen bemerkte er:
"Das dürfte eine Weile dauern."
Dann tippte er auf seinen Kommunikator:
"Doktor Basani an Brücke und Wissenschaftsektion:
Wir haben drei gasförmige Substanzen isoliert, die bei Thaison
schnelle Betäubung auslösen. Alle drei lassen sich durch das
Umweltsystem der Daventry verbreiten, lösen jedoch auch bei Menschen,
Vulkaniern und sonstigen Rassen an Bord Betäubung aus. Momentan
suchen wir nach Substanzen, die ausschließlich auf Thaison wirken.
Mit ihnen könnten wir die Schiffsatmosphäre durchfluten, womit die
Thaison sich auf der Daventry nicht mehr ohne Atemschutz bewegen
dürften. Außerdem hoffen wir, die thaisonschädigenden Emissionen
unseres Besucherkindes zu reproduzieren, um sie vielleicht gegen die
Thaison anwenden zu können. Ich melde mich, wenn wir weitere
Fortschritte gemacht haben. Basani Ende."
Zu Neroi, Tsock und Wagner:
"Jetzt wollen wir doch mal sehen, ob wir nicht ein paar dieser
Bakterien von dem Jungen isolieren können."
Dabei griff er nach einem Tricorder und bewegte sich auf Nerois Gast
zu, der noch immer in ihren Armen hing.
---
In der Wissenschaft kippte McIntyre seinen Kaffee auf einmal hinunter.
'Na, das ging aber schnell mit dem Außenteam!' dachte er sich. Seinen
Phaser und Trikorder nahm er von seinem Terminal und vergaß auch nicht
den modifizierten Thaison-Trikorder, mit dem er den Virus steuern
konnte.
McIntyre: "Stimmt Mr. Isaac, ein paar Sicherheitsleute wären nicht
schlecht. Und vielleicht einer von der Technik."
Währende McIntyre seine Ausrüstung kontrollierte, dachte er: 'Meine
erste Außenmission. Hoffentlich geht alles gut da drüben auf dem
Thaisonschiff.' Um die Wartezeit bis zum definitiven Aufbruchbefehl zu
verkürzen, ging er zu dem Trümmerhaufen, der anscheinend
größtenteils aus Teilen verschiedenster Computerkonsolen der Thaison
bestand.
Ein Teil, es sah aus wie eine Kreuzung zwischen einem Küchenmixer und
eines zu groß geratenen Trikorder, erweckte sofort seine
Aufmerksamkeit. Irgendwie hatte McIntyre das Gefühl, daß dieses Ding
wichtig war. Er legte es auf seine Konsole. "Computer, bitte einen
normalen Tiefenscan und einen Scan auf Thetastrahlenbasis dieses
Objektes. Ergebnisse bitte in Sektion Beta/MI/3, in datei MI/O2-2
ablegen. Ausgabe auf die Konsole"
Kurz darauf war der Computer fertig. McIntyre las sich die Ergebnisse
durch und kam immer mehr ins Grübeln: "Mr. Sheldon, Mr. Isaac, Mr.
Henderson, könnten sie sich das einmal ansehen?"
---
Henderson hatte die Abteilung kurzzeitig verlassen und war in das
gegenüberliegende Materiallager gegangen. Dort nahm er sich einen
Antigrav-Schlitten und belud ihn mit einem Dutzend Antigrav-Stiefel.
Dann schob er ihn wieder zurück in die wissenschaftliche Abteilung.
Henderson: "Auf dem Thaison-Schiff sind die Schwerkraftsysteme
ausgefallen. Ich hoffe, jeder von ihnen hat noch sein Training bei
Arbeiten unter Null-Schwerkraft in Erinnerung. Oder hat irgendjemand
vor, einen Segelflugschein zu erwerben?"
In dem Moment kam die Meldung von Furston rein:
"Furston an Außenteam und Brücke, das Außenteam trifft sich in
Transporterraum 3. Denken sie bitte an Antigravschuhe, da wir auf dem
Thaisonschiff keine Gravitation haben. Furston ende."
Sheldon: "Meine Herren, sie haben Lt. Furston gehört. Bitte melden
Sie sich unverzüglich beim Sicherheitsteam und beamen Sie dann auf
das Thaisonschiff. Denken Sie daran - die Deflektortechnologie, der
Antrieb sowie das Computersystem der Thaison sind von besonderem
Interesse. Wir bleiben in ständiger Verbindung. Bitte erstatten Sie
mir regelmäßig Bericht und gehen Sie keine unnötigen Risiken ein.
Ich erwarte Sie alle in einem Stück wiederzusehen. Viel Glück !"
"Sheldon an Furston, Basani und Tommok. Das Außenteam der
Wissenschaft befindet sich auf dem Weg zum Transporterraum und wird in
Kürze auf das Thaisonschiff beamen. Sheldon Ende."
Nachdem Isaac, McIntyre und Henderson in Richtung Transporterraum 3
verschwunden waren beschloß Sheldon sich um das Scannerproblem zu
kümmern.
"Sheldon an Crewman Bauer. Ich bin auf dem Weg zu Ihnen um mir die
Sache mit den Scannern einmal genauer anzusehen. Sheldon Ende."
---
Smith und Trano bewegten sich langsam den Gang entlang. Noch
etwa 10 Meter bis zu den Thaison. Vorsichtig schoben sich beide um die
Ecke und sahen 3 verängstigte Thaison vor sich sitzen. Ihnen war klar,
daß sie keine Chance gegen die beiden Sicherheitsoffiziere hatten, nur
mit einem Schneidbrenner bewaffnet.
Trano:"Das hatte ich mir schwerer vorgestellt. So gut werden wir es
wohl leider nicht immer haben. Trano an Lt. Furston, wir haben die 3
Thaison unter Konrtolle."
Im selben Moment kam Furston um die Ecke, gefolgt von 6 weiteren
Sicherheitsleuten. Furston sah etwas erstaunt auf die drei Thaison.
Dann deutete er auf 3 Sicherheitsleute. "Bringen sie die 3 Thaison in
die Arrestzellen, wir anderen begeben uns zu Transporter 3. Besorgen
sie sich unterwegs Phaserkompresionsgewehre, entsprechende Scanner und
Antigravstiefel. Furston an Außenteam und Brücke, das Außenteam
trifft sich in Transporterraum 3. Denken sie bitte an Antigravschuhe,
da wir auf dem Thaisonschiff keine Gravitation haben. Furston ende."
In diesem Moment riß einer der drei Thaison ein kleines faustgroßes
Gerät aus seinem Stiefel und zielte auf die Gruppe der 6
Sicherheitsleute. Geistesgegenwärtig entwaffnete Furston den
Thaisson, nicht ohne ihn schwer zu verletzten. An der Stelle an der
Rik Scotsch noch vor ein paar Sekunden gestanden hat, lag nur noch
seine Uniform, sein Phaser und sein Kommunikator.
Furston ging die Liste seiner Leute für die Außenmission durch.
Smith, Trano, Mahon, Blackthorn, Vanik und 4 weitere
Sicherheitsleute.
---
Nachdem Sheldon im Maschinenraum eingetroffen war ließ er sich von
Crewman Bauer die Situation erläutern...
Sheldon: "Na schön, schauen wir mal nach wo das Problem liegt..."
Sheldon begann auf seiner Konsole zu tippen nur um kurz darauf
blitzartig wieder zurückzuzucken. Die Konsole hatte ihm einen Schlag
versetzt !
Sheldon: "SUSI, wenn das wieder einer deiner Scherze sein soll, dann
kann ich nicht darüber lachen !"
Der Ensign schaute in Richtung Deckenlautsprecher aber SUSI ließ sich
zu keiner Antwort herab. Sheldon wollte sich schon seinen Ärger vom
Hals schimpfen als sein Blick wieder auf das Display fiel. 'Nicht
schlecht Mr. Fox, nicht schlecht..' dachte er sich als er sich die
Daten ansah - 'Nur zu dumm, daß ich Ihnen bei nächster Gelegenheit
den Hals rumdrehen muß'.
Sheldon holte sich erstmal einen Kaffee (mit einer Extraportion
Koffein)
[GL: Das reinste Wasser gegenueber Schlunzcafe]
vom Replikator und machte es sich dann vor der Konsole gemütlich. Auf
den fragenden Blick von CM Bauer antwortete er nur: "Nur noch wenig
Geduld. In ein paar Minuten ist es soweit...."
Wenig später erhellte sich Sheldons Miene und er begann wieder an der
Konsole zu arbeiten.
---
Eine halbe Stunde nach der Verhaftung der drei Thaison
traf das Team der Sicherheit im Transporterraum 3 ein.
"Trano an Yussuf, wir haben Scotsch verloren, erfassen Sie seinen
Kommunikator und beamen Sie seine Sachen auf die Daventry."
Wollester über Kom:"Ich erwarte einen ausführlichen Bericht über
diesen Vorfall vom Teamleiter sobald sie wieder zurück sind,
Wollester Ende." Im Transporterraum eingetroffen meldete wandte sich
Isaac an Furston: "Mr. Furston, P.O. Isaac, P.O. Henderson und
Crewman McIntyre melden sich bereit, um rübergebeamt zu werden. Darf
ich fragen, auf welchen Teil des Schiffes wir gebeamt werden?"
Furston: "Nun P.O. Isaac, sowie ich alles auf der Brücke mitbekommen
habe dürfte der Maschinenraum der beste Platz sein. Dort werden sie
am besten den Virus in den Schiffsinternen Computer einschleusen
können. Außerdem werden wir dort die beste Kontrolle über das
Schiff erreichen können und die Wissenschaft wird am schnellsten alle
Systeme lokalisieren, die sie interessieren. Oder hat irgend jemand der
hier Anwesenden einen besseren Vorschlag ? Schließlich war es ja die
Wissenschaftsabteilung die sich unbedingt in Gefahr stürzen wollte.
Hoffen wir nur, daß es sich lohnen wird."
Henderson stellte seine Tasche mit den Werkzeugen auf den Boden. Der
Transporterraum selbst war mit Sicherheitsleuten überfüllt. Er
schaute sich kurz um und kam sich plötzlich ziemlich nackt vor: die
Typen von der Sicherheit waren teilweise mit Phasergewehren und
Phaserkompressionsgewehren ausgerüstet. Er selbst trug nur einen
Standardphaser. Aber der langte ihm. Schließlich waren die Leute der
Sicherheit dafür zuständig, damit er in Ruhe arbeiten konnte.
"Hoffentlich verstehen diese Leute was von ihrem Job", flüsterte er
McIntyre zu. "Nach unserer letzten 'Zusammenarbeit' mit der Sicherheit
bin ich davon nicht so überzeugt."
McIntyre musterte die Kollegen von der Sicherheit. "Naja, ich glaube
schon. Aber der eine da - links außen - der scheint auch ziemlich neu
zu sein. Der ist nervös." flüsterte er zurück. Laut meinte er:
"Gut, es sieht so aus, als ob wir dort drüben nichts mehr zu
befürchten haben. Ist überhaupt noch ein Sicherheitsmensch auf der
Daventry?"
Furston sah die gesammte Gruppe streng an. "Meine Herren, die Thaison
befinden sich zwar in Schwerelosigkeit, aber wir sollten damit rechnen
das sie genug Zeit hatten Gegenmaßnahmen durchzuführen. Also seien
sie trotz Antigravstiefeln extrem vorsichtig." Nach einer kurzen Pause
fuhr er fort. "Wir sind zuviele um uns auf einal hinüberzubeamen. Die
Sicherheit wird als erstes hinüberbeamen um die Lage einigermaßen
unter Kontrolle zu bringen. Unser Transporterchief wird sie dann
nachschicken. Seien sie darauf gefaßt, daß die Luft etwas stinkt." Den
letzten Satz hatte Furston mit einem Augenzwinkern gesagt.
Das Sicherheitsteam stellte sich Ringförmig auf die
Transporterplattform. "Meine Herren, Gefechtsbereit machen. Mr.
Yussuf, Energie."
Trano stellte sich auf seine Position im Kampfkreis. Seine rechte
Seite war relativ sicher. Mittlerweile vertraute er den Fähigkeiten
von Smith. Der Mann links neben ihm war relativ unerfahren. Trano
hoffte nur, er würde die Ruhe bewahren. Mit ein paar Griffen war das
Gewehr auf Betäubung eingestellt und auf das Kommando von Furston
hörte man das helle aufsummen der Gewehre, als sie schußbereit
gemacht wurden. Kurz darauf entmaterialisierte das Team.
---
Tsock:"Doc, ich finde wir sollten das mit dem Isolieren der
Bakterien von dem Kind etwas ruhiger angehen.
Es wirkt ganz verschreckt.
Sie müssen nicht unbedingt den Trikoder verwenden,
sondern sie können die schiffsinternen Sensoren verwenden.
Sie machen dem Kind nur Angst."
Nachdem Tsock das gesagt hatte, nahm er aus seiner Tasche
einen Lutscher, den er eigens für das Kind repliziert hatte.
[VF: Klebt das nicht, in der Tasche meine ich? :)]
In diesem Moment ertönte das Comm:
"Sheldon an Furston, Basani und Tommok.
Das Außenteam der Wissenschaft befindet sich auf dem
Weg zum Transporterraum und wird in Kürze auf das
Thaisonschiff beamen. Sheldon Ende."
Basani warf ein zufriedenes Lächeln in die Runde:
"Na das klingt doch irgendwie gut !
Wenn wir schon ein Wissenschaftsteam rüber schicken
klnnen, scheint die Lage erstmal unter Kontrolle zu sein.
Sehr schön."
Mit einer Flut blinkender Lichter machte ein Computerterminal
auf sich aufmerksam.
Basani studierte kurz die Daten. Dabei sagte er laut:
"Hm..., es gibt 2 gasförmige Substanzen, die stabil sind
und auf die Daventry-Crewmitglieder keine schädigende
Wirkung haben.
Die erste, TCD IV, ist für Thaison tödlich innerhalb von 45 Minuten.
Die zweite, Elaumin, wirkt bei Thaison betäubend innerhalb von 4-7
Minuten. Allerdings verursacht sie bei Menschen, Vullkaniern sowie
ähnlichen Rassen eine verstärkte Ausschüttung von
geschlechtsspezifischen Hormonen. Ein Mann wird noch mehr Mann, eine
Frau noch mehr Frau, sowohl physisch als auch emotional. Das ist zwar
nicht gesundheitsschädigend, aber ab und an vielleicht unangenehm."
Basani berührte einige Schaltflächen.
Dann wandte er sich seiner Crew zu:
"Also, Elaumin können wir soviel herstellen, daß die gesamte
Schiffsatmosphäre überflutet wird.
Allerdings verflüchtigt sich Elaumin innerhalb von 4 Stunden.
Mit TCD IV können wir nur alle 16 Stunden das gesamte Schiff
versorgen, solange brauchen wir, um genügende Mengen
davon herzustellen."
Mit diesen Worten betäetigte der Doktor seinen Kommunikator:
"Basani an Wollester. Wir haben zwei Gase
entdeckt, die den Thaison schaden, für die Rassen an Bord der
Daventry aber ungefährlich sind. Wir können beide der
Schiffsatmosphäre beigeben, um das Schiff vor Thaison-Eindringlingen
zu schützen. Nähere Informationen finden Sie im Computer unter
'Med-Thaison1'. Lesen Sie das bitte gründlich, um
Mißverständnisse zu vermeiden! Basani Ende."
Anschließend verfaßte Basani ein kurzes Dossier, daß er als frei
zugängliches File in den Computer gab:
===BASANIS DOSSIER===
(Med-Thaison1/File erstellt Sternzeit 199710.20/0:20 Uhr)
Zwei Gase, die Thaison durch Einatmen handlungsunfähig machen:
Ersten: TCD IV
Wirkung: tödlich innerhalb von 45 Minuten.
Verfügbarkeit: Alle 16 Stunden ausreichend herstellbar,
um die Daventry-Atmosphäre vollständig
zu überfluten. Das TCD IV verflüchtig sich
innerhalb von etwa 45 Minuten.
Nebenwirkungen: keine bekannt
Zweitens: ELAUMIN
Wirkung: betäubend innerhalb von 4-7 Minuten.
Nebenwirkungen: Bei Menschen, Vullkaniern sowie ähnlichen Rassen
eine verstärkte Ausschüttung von geschlechts-
spezifischen Hormonen. Vorübergehende Verstärkung
von geschlechtseigenen Merkmalen, physisch und
emotional.
Verfügbarkeit: Dauerhafte Überflutung der gesamten Atmosphäre
der Daventry durch das Umweltkontrollsystem
möglich. Elaumin verflüchtigt sich nach 4 Stunden,
wenn es nicht ersetzt wird.
===END OF FILE===
Ensign Roberto Frei wachte auf.
Er wußte nicht, wie lange er geschlafen hatte,
er wußte nur, daß er sich sauwohl fühlte.
Lange würde es nicht mehr dauern, dann konnte er
seinen Dienst wieder aufnehmen.
Er ließ die Blicke schweifen, setzte sich hin und
streckte seine müden Glieder.
Die Besatzung der KS beachtete ihn nicht.
Alle waren in irgendwelche wichtigen Arbeiten vertieft -
jedenfalls schien es so.
Er erinnerte sich, wie er auf der Schule einmal während
des Unterrichtes bajoranisches Tetris gespielt hatte und
sein Lehrer ihm ernsthaft geglaubt hatte, es handele sich
um eine Teilchensimulation. Frei mußte grinsen.
Er stand vorsichtig auf, war etwas wackelig auf den Beinen,
konnte aber genausogut laufen wie vor seinem 'Arbeitsunfall'.
Er ging zu einem Replikator:
"Ein Tasse terranische Kuhmilch, 8 Grad Celsius, 0.3 Liter".
Frei genoß die Milch, als hätte er 12 Jahre lang nur
Brackwasser getrunken. Dann sah er die Computerkonsole.
Er schaute sich um. Noch immer hatte ihn niemand bemerkt.
'Naja' dachte er, 'es wird schon nicht so schlimm sein...'.
Mit diesen Worten fragte er die Geschehnisse ab, von denen er
hier auf der KS gar nichts bis wenig mitbekommen hatte.
Seine Augen wurden immer größer, sein Unterkiefer
klappte immer weiter herunter und Roberto bemerkte wieder
diese seltsame Art von Nervosität.
Doktor Basani dankte Tsock und Wagner herzlich für ihre Hilfe
bei der Untersuchung der Thaison-Biologie, die zu so einem
erfolgreichen Ergebnis geführt hatte.
Wagner ging zu Frei und fuhr mit einem Medizinischen Scanner
über ihn:
"Nun, wie es aussieht, können sie den Dienst wieder antreten.
Schonen sie sich aber noch ein paar Tage!"
Man sah Frei an, daß er froh war, wieder im Dienst zu sein.
"Wagner an Brücke. Ensign Roberto Frei ist ab sofort wieder
diensttauglich. Wagner Ende."
"Wollester an Frei, melden sie sich zum Dienst auf der Brücke"
Wagner zu Frei:"So, das war's!
Dort hinten können sie Ihre Uniform überstülpen,
und dann zur Brücke gehen."
Über Freis Gesicht huschte ein Lächeln.
Er verschwand in einer Umkleidkabine und erschien nach einiger Zeit
wieder mit seiner an der Brust versengten Uniform.
Wagner wandte sich von Frei ab und näherte sich wieder Basani.
"Doc, sehen sie sich mal diese Werte an!
Olaumonium wirkt sofort tödlich auf die Thaison,
allerdings verflüchtigt es sich schon nach 30 Minuten, und wir
können es nicht so schnell produzieren wie nötig."
Basani antwortete stirnrunzelnd:
"Sicher, Mr. Wagner, allerdings führt Olaumonium bei Vulkaniern
zu Nervenzerfallserscheinungen. Deswegen haben wir ja extra nach
Gasen gesucht, die NUR für die Thaison schädlich sind. Und das
sind nur zwei, ELAUMIN und TCD IV, wie sie wissen.
Aber vielleicht sind, wenn wir irgendwann gezwungen sein sollten,
einige Thaison zu töten, mal keine Vulkanier in der Nähe. Dann
können wir Olaumin verwenden. Speichern Sie auf jeden Fall die
Daten." Zu allen gewandt sagte er: "Sorgen Sie bitte dafür, daß alle
Notfallbetten einsatzbereit gemacht werden, die
Standard-Notfallprozeduren ausführbar und wir auch sonst auf alles
Denkbare vorbereitet sind. Ich bin hier gleich fertig. Hoffentlich
kommt das Außenteam heil zurück."
"Also!" rief Frei.
Als ihm alle zuhörten fuhr er fort:
"Ich... ja, also... ich möchte Ihnen allen danken, daß sie mein
Leben gerettet haben. Und ich denke, daß wir das beste Ärzte-Team im
Delta-Quadranten haben. Tja, dann werd ich mal wieder gehen!"
Er schüttelte jedem die Hand, die Tür der KS öffnete sich und
weg war er.
---
Als die Tür der KS sich hinter ihm schloß, atmete Frei auf. Er
spielte wieder mit. Er ging zum Turbolift und fuhr auf das Deck, auf
dem sich sein Quartier befand. Er traf einen Petty Officer, den er
vorher noch nie gesehen hatte. Dieser klopfte ihm auf die Schulter und
sagte: "Sie sind ja wieder wohlauf, Sir, was hätten wir auch ohne sie
gemacht." Frei blieb stehen und beobachtete, wie der PO hinter der
nächsten Kurve verschwand. 'Ja genau!' dachte er, 'was hättet ihr
ohne mich gemacht?'
---
Wollester hatte sich gerade auf der Brücke Basanis Dossier
durchgelesen und betätigte ihren Kommunikator: "Wollester an Basani,
sehr gute Arbeit. Wir werden ELAUMIN sofort einsetzten. Halten sie
sich für Krankennottransporte bereit. Wollester Ende." Dann ging sie
auf Tommok zu. "Sie haben gehört, was ELAUMIN kann. Fluten sie alle
Decks des Thaisonschiffes so schnell sie können, damit wir kein
unnötiges Risiko für die Außenteams eingehen."
Tommok zog eine Augenbraue hoch- ein fremdes Schiff von der Daventry
aus mit irgendeinem Gas zu fluten, war nicht gerade ein Kinderspiel.
"Tommok an Maschinenraum. Mr. Bauer, wir brauchen insgesamt 238
Gas-Schläuche aus Tetero-Vinol. Bitte replizieren Sie diese umgehend
und füllen Sie sie mit Elaumin. Tommok Ende."
"Tommok an Yussuf: wir werden in Kürze 238 Gasbehälter auf das
Thaison-Schiff beamen." Er programmierte ein wenig herum. "Bitte
entnehmen Sie die Koordinaten dieser Datei."
"Bauer an Brücke. Ich bin soweit. Ich habe die Vinol-Schlüuche hier
in einem Ebene-3-Eindämmungsfeld."
Tommok wandte sich an Lt. Wollester.
"Sir, die Schläuche werden sich mit Beendigung des Beam-Vorgangs
auflösen und das Gas freigeben. Das Thaison-Schiff wird dann in
relativ umfassendem Masse mit Elaumin "geflutet"."
Auf Wollesters Nicken hin wandte er sich wieder seiner Konsole zu.
Carpenter war auf der Brücke entbehrlich geworden, solange die
Außenteams im Einsatz waren und Thora Wollester alles im Griff hatte.
Er meldete sich bei ihr ab, um sich um Doktor Basani zu kümmern, und
verschwand dann im Turbolift.
Mit müdem Blick wandte sich Lalas von seinem Terminal weg:
"Commander Wollester - ich habe die Thaison-Daten gesichtet und in
unsere Datenbanken aufgenommen. Bin frei für weitere Befehle."
"Sie sehen müde aus, soll Mr. Loci sie ablösen?" entgegnete die
Kommandantin.
"Nein, es geht schon"
"Gut, dann erwarte ich eine komplette
Übersicht über alle im Moment zur Verfügung stehenden Shuttles und
Fighter. Außerdem könnte Mr. Yussuf Unterstützung beim beamen
brauchen."
[GL: Knallhart diese Frau]
---
Frei betrat sein Quartier, zog seine Uniform aus und warf sie in den
Müllentsorger. Zuvor betrachtete er noch mal das Riesenloch auf
seiner Brust. Ungläubig schüttelte er den Kopf, als die Uniform im
Schacht verschwand.
Frei ging Richtung Bad, stellte das Wasser in der Dusche an und
betrachtete sich zufällig im Spiegel. Er sah sich an. Unrasiert, fett
geworden, ein schmalziger Zopf und alles in allem vollkommen
körperlich unfit und träge. Er mochte mit Computersystemen alles
anstellen können und war wahrscheinlich ein Genie im Organisieren,
aber wenn es hart auf hart ging, war er verloren. Diese Disruptor-Sache
war ein Geschenk der Götter geworden. Er mußte was tun. Und zwar
duschte er.
Dann rasierte er sich. Zog sich eine frische Uniform an und schickte
ein Textnachricht an Furston: "Sir. Die Ereignisse auf der Brücke,
welche meine schwere Verwundung verursachten, sind nicht spurlos an
mir vorbeigegangen. Ich war nicht in der Lage, mich gegen die
Eindringlinge wehren zu können, was ein Offiziersanwärter der Flotte
eigentlich können sollte. Aus diesem Grund bitte ich sie, mir
Holodeck-Trainingsprogramme zu empfehlen, die mein körperliche Fitneß
auf Vordermann bringen und mein Nahkampfverhalten - mit und ohne Waffe
- schulen. Ich danke Ihnen. Ensign Roberto Frei. "
Er schickte die Nachricht ins Quartier von Furston. Frei atmete tief
durch. Das war erst der Anfang. Er verließ sein Quatier und begab
sich zum Friseur auf Deck 12. Er ließ sich seinen Zopf abschneiden
und das Haar stutzen, sowie etwas aufhellen.
[GL: GUTE IDEE, So mitten im Kampf um Leben und Tot. erinnert mich ein
wenig an Asterix bei den Briten. Teatime.]
[VF: It says 'time is the fire in which we burn', well but now it's teatime!]
"Sir, sie sehen fantastisch aus!" Der Friseur war völlig aus dem
Häuschen. Wahrscheinlich müssen Friseure so sein, dachte Frei und
machte sich auf den Weg, "seine" Station auf der Brücke wieder zu
bemannen.
---
Trano materialsierte im Maschinenraum der Thaison. Mit der linken Hand
aktivierte er die Antigravstiefel während er mit der rechten einen
Schuß auf den nächsten Thaison abfeuerte. Im selben Moment stellte
er entsetzt fest das die Schuhe nicht auf das Material der Thaison
ansprachen. In der Umgebung sah er verschiedene Thaison. Einige
klammerten sich verzweifelt mit ihren vier Beinen an Stuhlartigen
gebilden fest um an den Konsolen das Schiff wieder unter Kontrolle zu
bekommen. Andere hatten Schuhe an, welche sie sehr wohl auf dem Boden
hielten.
Die gesammte Sicherheit schwebte unkontrolliert durch die Gegend und
gab ihr bestes, die zum Glüeck nicht zu große Gegenwehr unter
Kontrolle zu bekommen. Und jeden Moment konnte die Wissenschaft
eintreffen.
Auch Smith riß sein Phasergewehr nach oben, als er materialisierte
und schickte den nächstschwebenden Thaisson ins Land der Träume.
Doch er hatte damit gerechnet, daß seine Magnetstiefel am Boden
kleben würden. Durch den Schwung des hastigen hochreissens des Gewehrs,
fing Smith an, sich kopfüber nach hinten zu drehen. Kurzzeitig verlor
er die Orientierung, konnte sich aber an irgendeinen Pfeiler
festhalten und die Drehung beenden. Hastig sah er sich um und sah den
Rest der Sicherheitsleute kopfüber schwebend, gegen die restlichen
Thaisson kämpfen. "Achtung Trano! Hinter ihnen!", rief er seinem
Kollegen zu, als hinter diesem, ein Thaisson schleichenderweise
versuchte heranzuschweben. Smith fackelte nicht lange und schickte
diesem Wildschweingesicht (der Thaison, nicht Trano ;) ) einen
Phaserstrahl entgegen, was ihn dazu veranlasste sein Bewußtsein
aufzugeben und wegzutrudeln.
Smith sah sich um. Überall verteilt schwebten bewußtlose Thaisson
herum. Anscheinend waren alle im Maschinendeck beseitigt. "Okay,
sichern wir erstmal die Eingänge zu diesem Deck!", rief er dem Rest
der Sicherheit zu. "Dann können die Wissenschaftler und Techniker in
Ruhe arbeiten." Er stieß sich ab und bezog Stellung an einem
Zugangsschott.
---
Isaac:"Gut, ich denke wir könne nun rüberbeamen."
Die drei stellten sich auf die Transporterplattform.
"Haben Sie alles?", fragte Isaac McIntyre und Henderson. Beide
nickten. "Das ist unsere erste Außenmission, ich bin schon mal
gespannt! Mr. Yussuf, wir sind bereit.", bemerkte Isaac.
Yussufs Finger flogen über die Kontrollen, und die Wissenschaftler
dematerialisierten.
---
Carpenter betrat unverhofft die Krankenstation. Doktor Basani war
gerade damit beschäftigt, das aufgeschlagene Knie von der hübschen
Petty Officer Nadine Chevalier aus der Plasmaphysik zu verarzten. Er
stellte sich hinter den Doktor und schaute ihm über die Schulter. Der
Doc hatte ihn nicht bemerkt und fuhr mit seinem Geweberegenerator
langsam immer höher den makellosen Innenschenkel herauf...
"Ähm" räusperte sich Carpenter, "Ist das die Standardprozedur bei
verletzten Knien? Miss Chevalier scheint doch wieder in Ordnung zu
sein?!"
Basani fuhr herum. Als er Carpenter erkannte, schlich sich eine
leichte rote Färbung in seine Gesichtszüge. Er faßte sich aber
schnell wieder und sagte betont gelassen zu der jungen Offizierin vor
sich: "Also, ich denke das wär's, Miss Chevalier. Und seien Sie in
Zukunft etwas weniger ungestüm. Ich muß sagen, es schmerzt mich doch
etwas, so eine zarte Schönheit wie Sie in der Nähe von lauter solch
gefährlichen Gerätschaften zu wissen. Wie leicht kann da unseren
Augen etwas wunderbares für immer verlorengehen."
Petty Officier Chevalier zeigte eines ihrer unschuldig-bezaubernden
Lächeln, wirkte aber etwas unsicher und warf dem an der Tür
stehenden Carpenter verlegene Blicke zu.
Basanis Ton wurde sachlich:
"Gut, seien Sie einfach vorsichtig. Sie können dann Ihren Dienst
wieder aufnehmen."
Chevalier verließ mit leichtem Schritt den Raum.
Basani ordnete die benutzten medizinischen Geräte und bemerkte zu
Carpenter: "Schauen Sie doch nicht so! Ein Arzt darf nichts tun gegen
den Willen der Patienten..."
Carpenter schmunzelte: "Soso, Fahir. Das Sie sich einfach nur auf's
Knie beschränken, war wohl gegen ihren Willen, wie?"
"Ich glaube, sie so verstanden zu haben.", erwiderte Basani mit einem
flüchtigen, zweideutigen Grinsen, dass ihn irgendwie jünger
erscheinen ließ. "Verstehen Sie, ihre Verletzung war nicht mal der
Rede wert, trotzdem wollte sie von mir behandelt werden."
Noch immer sortierte Basani allerlei Kleingeräte, ohne eine
erkennbare Ordnung herzustellen. Irgendwie schien er nervös zu
werden. "Ich weiß natürlich, warum Sie hier sind."
Unruhig strich er sich durch die Haare.
"Also, einige hier sind der Meinung, ich wäre reif für ein
Gespräch mit dem Schiffscounselor." Ich denke, vorher wird mich
keiner mehr 100prozentig respektieren oder offen ansehen können,
nachdem was passiert ist."
Tom Carpenter sah seinen Freund an. Er wußte, daß Basani
Schwierigkeiten damit hatte, daß er immer glaubte, die anderen
würden ihn wegen seines relativ jungen Alters nicht voll
respektieren. Worüber er allerdings noch wenig wußte, war dessen
Suchtproblem mit den blauen Pillen.
"Am besten, wir beide gehen in Ihr Büro, und Sie informieren mich
erstmal richtig", sagte Carpenter, und legte seine Hände auf die von
Basani, die immer noch ziellos in einer Schublade wühlten. Dann ging
Tom auf die Tür zur Antigrav-Besen-Kammer zu, und war im Begriff,
hineinzusteigen...
Basani: "Äh, Tom? Da drüben geht's zu meinem Büro!"
---
Doc Basani war mit dem Counselor alleine in seinem Büro und hatte ihm
alles erzählt, was in der letzten Zeit vorgefallen war.
Zwar fühlte sich Basani zunächst erleichtert, da er mit jemanden
offen sprechen konnte, der ihn nicht zu verurteilen oder zu belächeln
schien. Allerdings wurde ihm auch zum ersten Mal richtig bewußt, was
für große Probleme er haben mußte, um solche Ereignisse zu
verursachen. Der Doktor vermied es dabei so weit wie möglich, über
seine Gefühle zu sprechen.
Carpenter war entsetzt, besonders wegen der Naniten.
"Und wie ist gerade jetzt der Zustand ihres Körpers, Fahir?"
Basani: "Wissen Sie, Tom, seit einigen Stunden habe ich nichts zu tun,
nachdem wir die Sache mit dem Anti-Thaison Gas hinter uns gebracht
haben. Und seit einigen Stunden schütte ich einen Kaffee nach dem
anderen in mich rein, ohne Zusatzstoffe. In der lezten halben Stunde
bin ich auf Hyposprays umgestiegen. Sie glauben nicht, wie wahnsinnig
es mich macht, so etwas vor meiner Crew verbergen zu müssen."
Basani stockte kurz, schien mit sich ringen, und setzte dann mit
plötzlicher Entschlossenheit fort:
"In meinem Quartier liegen dutzende von diesen Schachteln, ich darf
nicht daran denken, daß ich dahin zurück muß. Ich bin schon total
übermüdet, weil ich versuche, mein Quartier zu meiden. Denn ich
weiß, daß ich es nicht aushalten werde. Tom, ich weiß nicht einmal
genau, was schief gelaufen ist, ich fühle mich einfach...nervös,
unruhig, unausgeglichen.....nein, besser...unausgefüllt.".
Basani zwang sich, ersteinmal tief durchzuatmen, um nicht von seinen
Gefühlen überwältigt zu werden.
Ein Webangebot von der Crew der USS Mirage NCC 24866
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