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4. Leben aus dem Tod

Besorgt stand Thora Wollester vor dem Krankenbett von Neroi. Sie hatte alle Hände voll zu tun, als ploetzlich...

Neroi schlug die Augen auf und blickte starr zur Decke. "Nicht sterben ..." stammelte sie in einer Tonlage, die man vor der attraktiven Krankenschwester nicht gewohnt war. Dr. Basani fing an, hektische Messungen vorzunehmen. Seine Besognis war Ihm deutlich ins Gesicht geschrieben.

"Wir wollen nicht sterben, ...ahh ... helft uns, bitte ... Angst ..." konnte nun wieder jeder im Raum anwesende deutlich vernehmen.

"Was zum Teufel ist das, Doc?" wandte sich Wollester mit Ihrer Stoppelfrisur sich an den bleichen Doktor.

Basani: "Ich habe keine Ahnung, aber es sieht so aus, als koenne der Mikroorganismus ueber Neroi mit und kommunizieren. Es schein Angst zu haben"

Wollester: "Und wie koennen wir mit IHM kommunizieren?"

"Der Wirt stibt... wir wollen... leben... helft... leben" polterte es nun wieder aus der immernoch starr an die Decke blickenden Nymphe.

Basani: "'Denken' sie einfach in Nerois Richtung, es sieht so aus, als sei sie Vermittler."

Einige Minuten vergingen, in denen Wolli Wollester mit geschlossenen Augen vor dem Bett von Neroi stand. Gerade wollte der Doc mit einer neuen Untersuchungsreihe beginnen, als ploetzlich...

"Pasoleati an Wollester"

Wollester: "Sprechen Sie."

"Wir haben hier oben neue Messwerte erhalten. Es sieht so aus, als ob alle Abwehrmechanismen des Zerstoerers deaktiviert wurden."

Wollester:"Dann hat es funktioniert, ich komme auf die Bruecke"

---BRUECKE:

Wollester: "Eine Verbindung ueber das ganze Schiff."

"Aye, Ma'm"

Wollester: "Hier spricht T. Wollester! Die Zerstoerer gelangten eher zufaellig zu den Ramiren, was aber trotzdem fuer Veraergerung sorgte. Die unbekannte Lebensform an Bord des Zerstoerers ist ein intelligenter Mikroorganismus mit kristalliner Struktur, (die in Symbiose mit dem Mineralgestein des Zerstoerers lebt) und dem der Untergang des 'Wirtes' durchaus bewusst ist, der aber selbst nicht in der Lage ist, den Kurs zu aendern. Den Ramiren ist es egal, was aus dieser Lebensform wird. Die Lebensform ist intelligent und bittet uns um Hilfe bei einer Kurskorrektur. Die Humanoiden an Bord des Zerstoerers sind MENSCHEN!!! Sie sind von der Besatzung der USS Infinity, die zu Sternzeit 199006.02 spurlos verschwunden ist. Ein Phaenomaen, welches uns in den AQ bringen koennte, brachte sie hierher. Der Mikroorganissmus hat keinen Namen und bereits alle Abwehrmassnahmen unterdrueckt. Gelber Alarm!"

Nachdem die Uebertragung beendet war... "Doc Basani, machen sie Neroi reisefertig, wir werden rueberbeamen."

Carpenter sass auf der Bruecke in seinem Sessel und studierte auf seinem PADD alles, was bisher an Daten ueber die Lebensformen ermittelt wurde, als sich die Tuer zum Buero des Captains oeffnete und Thora Wollester so schnell hereinstuerzte, dass der Counselor beinahe Eindringlingsalarm gegeben haette, weil er sich noch immer nicht an Wollesters Stoppellook gewoehnt hatte.

Carpenter: "Captain, ich habe mir schon gedacht, dass Sie rueber wollen. Brauchen Sie mich in diplomatischen Angelegenheiten? Wer wird Sie begleiten?"

Wollester: "Mr. Basani und Mrs. Neroi, sowie zwei von der Sicherheit. Ja, diplomatischer Beistand waere nicht schlecht. Nummer 1... aeh... Counselor, besorgen sie sich einen Phaser und kommen sie in 25 Minuten in die Shuttlerampe 1."

"Jawoll!" sagte Carpenter und verliess die Bruecke.

---KRANKENSTATION:

Mit einigen ruhigen Handgriffen deaktivierte Doktor Basani das Neuro-Kraftfeld und beruehrte die Betazodin leicht, um ihre Aufmerksamkeit zu wecken. Doch ihr Blick strich ueber ihn hinweg und verlor sich irgendwo weiter hinten im Raum. Ihre Lippen formten tonlose Worte. Fahir konnte nur hoffen, dass sie da drueben mit Nymphes Hilfe rechnen konnten.

Er wies Elen D' Sulan an, seine medizinische Notfallausruestung zur Shuttlerampe zu bringen und folgte ihr dann, wobei er die abwesende Betazoidin ein ums andere Mal sanft aber bestimmt zurueck auf den Weg bringen musste.

[HC: ...und hoffentlich bald sanft aber bestimmt WEG vom Pfad der Tugend. Los ran, Basani! ;-) ]

---SR:

In der Shuttlerampe angekommen warf der Doktor dem wartenden Tom Carpenter einen gruessenden Blick voller Hintergedanken zu. Allerdings war Fahir klar, dass alles andere warten und sie zuerst diese Mission erfolgreich hinter sich bringen mussten.

Dem sonst so aufmerksamen Counselor entgingen Basanis Hintergedanken. Reinen Gewissens gruesste Carpenter freundlich zurueck.

Nach einigen Minuten traf eine energiegeladene Thora Wollester mit zwei pflichtbewusst dreinschauenden Sicherheitsoffizieren ein. Der Captain hatte auf die persoenliche Begleitung von Mahon trotz seines unverhohlenen Protestes verzichtet, sein Temperament konnte in dieser Situation gefaehrlich werden.

Das Shuttle wurde startklar gemacht und man verliess die U.S.S. Hope.

---SHUTTLE ARCHON:

Carpenters diplomatische Faehigkeiten waren vor allem bei der Steuerung des Shuttles hilfreich: "Was soll diese Anzeige?! Regulaerer Druckabfall in der Kabine? Voellig unmoeglich, dafuer muesste man schon manuell beide Off-Schalter des Umweltkontrollsystems betaetigen, was ja wohl kein vernuenftiger... oh, ist das mein Glas? Naja, ok... Trotzdem musst Du nicht gleich so rumpiepsen, verdammte Schrottkiste!"

Doktor Basani bedauerte in diesem Moment zutiefst, dass das Essen mit Carpenter in SEINEM Quartier stattfinden wuerde...

---ZERSTOERER:

Nachdem wie beim letzten Mal der Aufbau des Warpfeldes und der Transport vom Shuttle erfolgt war, fand sich das Aussenteam im Zentrum eines Labyrinths von Gaengen wieder. Die Tricorder zeigten, dass dies hier der Punkt mit der hoechsten neuralen Aktivitaet in den umliegenden Gesteinsformationen war - ein gewaltiges Gehirn, dessen Nervenbahnen aus den Mineralgesteinen gebildet wurden, in die das kristallinen Leben eingebettet war. Fast konnte man glauben, auf mikroskopische Groesse geschrumpft durch ein humanoides Gehirn zu spazieren.

Ploetzlich fegte ein Strom gigantomanischer Negativ-Gedanken durch das besagte hochaktive Hirngebiet und riss die beiden Sicherheitsleute mit sich. Ihre wild schreienden Koerper verschwanden in einem der endlosen Gaenge, um gleich darauf wieder aus einer voellig anderen Richtung aufzutauchen, ein paarmal derb aneinanderzuklatschen und wie verrueckt durch die Gegend zu wuseln. Doch da! Das Moral-Zentrum schickte ein paar Vernunft-Gedanken, die sofort kurzen Prozess mit dem Chaos machten. Leider nebenbei auch gleich mit unseren beiden tapferen Sicherheitsmokeln Mr. Unnown und Mr. Anonymous...

[HC: Tut mir leid, aber GL wollte das so. Haehae...]

Nymphe Neroi stiess einen erschreckten, schmerzvollen Schrei aus. Alle wandten sich ihr voller Entsetzen zu, doch die Betazoidin hatte sich schon wieder beruhigt. Ihre Augen waren voller Leben und doch war es nicht sie selbst, deren neugierig forschender Blick von einem zum anderen wanderte.

Schliesslich ertoente ihre seltsam verzerrte Stimme: "Wir danken Ihnen fuer Ihr Kommen und dafuer, dass Sie versuchen, uns zu helfen."

Da die Fremden durch Nymphes telepathische Faehigkeiten Einblick in die Gedanken des Aussenteams hatten, gestaltete sich die Kommunikation schnell und fast ohne die sonst in solchen Faellen auftretenden kulturell bedingten Missverstaendnisse. Ueber die bedauerliche Sache mit den beiden Sicherheitsleuten sah man natuerlich geflissentlich hinweg...

Dank Carpenters diplomatischer Hilfe hatte Wollester schon nach 15 Minuten eine Art Vertrag mit dem Wesen geschlossen, der auf Nichtangriff, begrenztem Informationsaustausch, gegenwaertiger gegenseitiger Hilfe und anschliessender Nichteinmischung ausgenommen in Notstandssituationen beruhte.

Zu Wollester gutem Eindruck von den Fremden trug die Information bei, dass die Ueberlebenden der "USS Infinity" ihr Leben der Hilfe der Kristallin-Wesen zu verdanken hatten, die die Stasissysteme in Betrieb gehalten hatten, obwohl sie deren Energie in mehreren Situationen auf ihrer langen Reise sehr gut fuer andere Systeme haetten gebrauchen koennen. Thora konnte sich vorstellen, dass die Fremden, die jetzt Verbuendete geworden waren, spaeter sogar in die Foerderation hineinpassen wuerden. Carpenter riet ihr aber wohlweislich, die geknuepften Beziehungen nicht zu sehr zu belasten. Ein Standard-Informationspaket der Foerderation wuerde fuer den Anfang genuegen muessen, damit sich die Wesen in aller Ruhe einen Eindruck verschaffen konnten.

[HC: Friede, Freude, Eierkuchen...]

Nachdem man die diplomatischen Formalitaeten mit so viel Erfolg hinter sich gebracht hatte, ging man an die Loesung der praktischen Seite des Problems. Noch immer raste der Asteroid auf die Heimatwelt der Centauri zu. Angesichts weniger Alternativen einigte man sich auch hier schnell auf die wahrscheinlichste Moeglichkeit. Allerdings wuerde sich erst noch erweisen muessen, ob der Vorschlag durchfuehrbar war.

---BRUECKE:

In diesem Augenblick war Wollesters Stimme laut und deutlich im Maschinenraum zu hoeren:

"Aussenteam an Hope. Mr. Tommok, lassen Sie bitte die Moeglichkeit analysieren, die Flugbahn des Asteroiden in einen stationaeren Orbit um den Blue Giant umzulenken. Dieser Vorschlag stoesst hier drueben auf allgemeine Zustimmung, also tun Sie Ihr Bestes! Aussenteam Ende."

Tommok blickte auf... Cmdr. Wollester hatte sich seinen Protesten, dass der Platz des Captains auf der Bruecke sei und Aussenteams daher laut Sternenflottenvorschrift vom 1.Offizier anzufuehren seien, vehement widersetzt. Tommok fand das zwar unlogisch, aber dergleichen war in der Sternenflotte mittlerweile beinahe zum Usus geworden. Ausserdem fand er die Aufgabe; das Kommando auf der Bruecke zu haben, gewissermassen reizvoll, wenn ihm auch menschliche Gefuehle wie Ehrgeiz gaenzlich fremd waren. Daher hatte er auch, ohne auf die eventuell bevorstehende Befoerderung zu schielen, seinen dienstfreien Tag zur Wiedererlangung seiner fuer einen Vulkanier lebenswichtigen Konzentration durch Entspannungsuebungen in seinem Quartier verbracht.

Nunmehr jedoch war es an der Zeit, zu handeln. Tommok ging zur Hauptkonsole fuer den Maschinenraums, an der ein Mitglied von McDuck's technischer Abteilung stand.

Tommok: "Mr. Smith, koennten wir den Asteroiden mit unserem Traktorstrahl in eine Umlaufbahn zwingen?"

Smith: "Dafuer wuerde die Energie nicht ausreichen, Sir."

Tommok zog eine Augenbraue hoch. "Nun, dann muessen wir wohl fuer mehr Energie sorgen. Tommok an Sheldon und McDuck: um den Asteroiden weit genug von seinem Kurs abzubringen, muessen wir die Warp-Energie in unseren Traktorstrahl transferieren. Sie haben 20 Minuten Zeit, um ein Konzept zur Eindaemmung und Stabilisation zu entwerfen."

Er runzelte die Stirn... seinen spontanen Ueberschlagsrechnungen zu Folge wuerde die Energie auch dann nicht ausreichen, es mussten noch zusaetzliche Massnahmen ergriffen werden...

"Tommok an McDuck, bitte schicken Sie einen Ihrer Ingenieure auf die Bruecke, jemanden der sich mit Hochverdichtungsphysik auskennt. Tommok Ende."

Er wandte sich zum Hauptschirm um. "Tommok an Aussenteam: Ms. Wollester, wir brauchen ungefaehr eine Stunde, dann muesste es moeglich sein, den Asteroiden in eine Umlaufbahn zu zwingen."

"Verstanden, Mr. Tommok. Gute Arbeit!"

---ZERSTOERER:

Wollester war wirklich zufrieden, dass sie so bald einen ersten laut Tommok erfolgversprechenden Versuch unternehmen konnten. 'Meine Mannschaft!!', dachte sie stolz.

---- MCDUCKS QUARTIER:

Jason hatte in den lezten Tagen sehr schlecht geschlafen. Er lag wach in seinem Bett. Die letzten Ereignissen hatten ihn mitgenommen. Was ihm am meisten zu schaffen machte, war die Tatsache, dass er durch seinen Eifer einige Mitglieder der Crew in Gefahr gebracht hatte. Ausserdem waren noch viele Arbeiten auf dem Schiff zu erledigen und seine Teams arbeiteten rund um die Uhr.

Er schaute in Vanessas Gesicht und fuhlte sich besser. Sie war mittlerweile ein Teil seines Lebens geworden und er konnte auf sie bauen....

Die Com-Mitteilung von Tommok riss ihn aus seinen Gedanken. Er ging unter die Dusche, zog sich an und machte sich auf den Weg zum Maschinenraum.

Jason dachte nach und Mr. Chalef war der richtige in Hochverdichtungsphysik. Er war jung, dynamisch und ehrgeizig. Sein inovatives Denken brachte immer wieder ein Problem zum Erfolg.

"McDuck an Mr. Chalef und Mr. Carter, melden sie sich bei Mr. Tommok auf der Brucke, man braucht sie wegen ihrem Fachwissen in Hochverdichtungsphysik. McDuck Ende."

---MASCHINERAUM:

McDuck hatte schon ein Programm entwickelt, mit welchem man den Asteroiden auf einen anderen Kurs bringen konnte. Geordi hatte das gleiche Problem, aber er hatte die Energie eines Galaxy-Schiffes zur Verfugung. Vielleicht hatte Sheldon schon eine Idee, wie man das Energie Potential anheben konnte.

"McDuck an Tommok: Das Programm steht, aber wie bekommen wir mehr Energie? Wenn wir alle verfugbare Energie in den Traktorstrahl geben werden uns die EPS-Leitungen um die Ohren fliegen...... Einen Moment Sir..."

"Wenn wir die Deflektorphalanx remodulieren konnen wir sie dazu benutzen den Asteroiden von uns wegzudrucken, dazu kombinieren wir noch den Traktorstrahl und vielleicht klappt es."

---ZERSTOERER:

Die verbleibende Stunde wurde vom Aussenteam intensiv genutzt.

Wollester beantwortet alle auftauchenden Fragen ihrer neuen Freunde zur Foerderation und ihren Prinzipien.

Doktor Basani suchte die Stasiskammern auf und bereitete die im Tiefschlaf befindlichen Menschen auf den Transfer in das Shuttle vor.

Carpenter durchsuchte auf Bitte des Doktors mit der bereitwilligen Unterstuetzung der Bewohnern des Asteroiden die fremden Datenbanken nach Informationen ueber die lokalen Biosysteme. Mit deren Hilfe gelang es nach einer halben Stunde schliesslich, die genetische Sruktur des Erregers zu identifizieren, der das erste Aussenteam und mittlerweile auch das zweite infiziert hatte.

Doktor Basani uebermittelte die gewonnenen Daten auf die Hope, wo man sich an die Modifikation der Biofilter fuer ihre Rueckkehr machte. Sie wuerden vom Shuttle auf die HOPE beamen, wodurch der Erreger unschaedlich gemacht werden wuerde. Das Shuttle wuerde dann spaeter dekontaminiert werden.

---KS:

Wenig spaeter konnte auf der Krankenstation der HOPE mithilfe von Basanis konkreten Anweisungen fuer die Behandlung die Quarantaene fuer die Mitglieder des ersten Aussenteams aufgehoben werden.

[HC: Da werden sich Seth, tom Broek & Co aber freuen.]

---BRUECKE:

Tommok zog etwas ungeduldig eine Augenbraue hoch... seit seiner Nachricht an Maschinenraum und Wissenschaft waren bereits 24 Minuten und 28 Sekunden vergangen.

"Tommok an Sheldon und McDuck. Wie weit sind sie? Und wo bleibt der Verdichtungsphysiker?"

"Maschinenraum, Crewman Bauer hier. Sir, wir sind ziemlich gut davor, wir kriegen das mit der Warp-Eindaemmung astrein hin. McDuck und Sheldon sind gerade ziemlich am Arbeiten an den Induktoren, und ich schicke Ihnen jetzt gleich einen Kollegen hoch, ok?"

Tommok: "Danke, Mr.Bauer."

Kurze Zeit spaeter betrat Crewman Alison Limestone die Bruecke, mit wallenden langen Haaren und eng anliegender Crewman-Uniform.

[HC: DIE hat er FORTgeschickt?]

Limestone: "Crewman Limestone meldet sich wie befohlen, Sir."

Tommok nickte kurz, blickte auf seine Computerkonsole und sagte zum leicht grinsenden Steuermann gewandt "Mr. Paseolati, wir haben momentan wirklich keine Zeit fuer solche albernen Subraum-Nachrichten. Bitte halten sie diese Position und achten sie darauf, dass wir uns nicht zu weit vom Asteroiden entfernen."

Er wandte sich der langhaarigen Physikerin zu. "Ms Limestone, um die Flugbahn des Asteroiden zu beeinflussen, muessen wir zusaetzlich zum Traktorstrahl irgendeine Gravitationswirkung erzielen. Haben sie schon einmal ein schwarzes Loch repliziert?" Die Physikerin starrte ihn mit weit geoeffneten Augen an.

"Keine Angst, Miss Limestone. Vulkanier sind nicht zweideutig!", sagte Pasoleati und machte sich bald ins Hemd vor Lachen.

[HC: Gut, dass die Dame nur ein NSC ist...]

Tommok warf dem Steuermann einen missbilligenden Blick zu und wandte sich wieder an Crewman Limestone: "Vermutlich nicht. Was wir also brauchen ist ein Neutronenklumpen mit einer Masse von etwa 3 Teragramm, den wir fuer 0,2736 Sekunden direkt hinter den Asteroiden beamen. Das wird seinen Flug genuegend bremsen, so dass wir ihn mit dem Traktorstrahl in eine Umlaufbahn bekommen."

Er schaute die mittlerweile etwas erbleichte Physikerin mit strengem Blick an. "Bitte entwerfen sie ein Verdichtungsmuster der Klasse 6 fuer unser Replikatorsystem. Wir werden das Objekt replizieren, sofort beamen, es zurueckbeamen und direkt in Energie zurueckverwandeln. Insbesondere letzteres muss sehr zuverlaessig funktionieren, sonst versagen unsere Systeme aus Energiemangel. Bitte, fangen sie an."

---ZERSTOERER:

Dann war die Stunde vorbei, Wollester wartete ungeduldig auf die entscheidende Meldung, dass sie den Versuch starten konnten.

---USS HOPE:

Nach exakt 1 Stunde 4 Minuten und 31 Sekunden, auch wenn dem nur Tommok Beachtung schenkte, war es soweit.

"Hope an Aussenteam. Captain, wir sind hier drueben soweit und koennten sofort beginnen. Die Erfolgschance liegt bei 79 %, ein vielversprechender Wert angesichts einer Reihe von unbestimmten Variablen."

---ZERSTOERER:

Wollester bestaetigte und rief das Aussenteam zusammen. Sie hielt noch eine kurze geschliffene Rede, die Carpenter fuer sie formuliert hatte. Sie kam gut an. Besser konnte eine Beziehung zwischen zwei Kulturen nicht sein nach so kurzer Zeit des Kennenlernens. Mit warmherzigen, freundschaftlichen Worten verabschiedete man sich, Nymphe Neroi erhielt die volle Kontrolle ueber ihren Koerper zurueck und schaute anfangs ziemlich verwirrt drein.

Fast augenblicklich war Basani bei ihr und erkundigte sich nach ihrem Befinden. Fast aengstlich antwortete sie: "Fahir... Doktor, ich kann nicht... wo sind Sie?... Ich meine, ich sehe Sie, aber ich kann von niemandem hier etwas spueren..."

Innerhalb eines nichtmessbaren Augenblicks hatte Basani seinen locker im Guertel steckenden medizinischen Tricorder gezueckt und beeilte sich nach einigen kurzen Scans, der Betazoidin zu versichern: "Kein Sorge, das ist nur vorruebergehend. Ihre telepathischen und emphatischen Sinne werde schon bald zurueckkehren! Es liegt wohl nur an der Ueberlastung durch die Vermittlung der..."

"WIE BALD??", rief Neroi nervoes aus.

Basani: "Ich schaetze hoechstens..."

"DOKTOR!! Wir muessen los!" Wollester Stimme war draengend und duldete keinen Widerspruch.

20 Sekunden spaeter stand das Aussenteam bereit, ausserdem hatten sie die genauen Koordinaten der Stasisroehren an den Transporter des Shuttles uebermittelt. Nach einem letzten Blick auf die scheinbar leblosen Gesteine des Asteroiden, wohlwissend, welche Intelligenz und Kultur darin verborgen lag, dematerialisierte das Aussenteam.

---SHUTTLE ARCHON:

Es fand sich wenig spaeter zusammen mit den Stasis-Menschen im Shuttle ARCHON wieder.

Wollester blickte sich kurz um, "zaehlte durch" und oeffnete dann einen Kanal zur HOPE: "Wollester an HOPE, beginnen Sie!!"

---USS HOPE:

Was in den nun folgenden Stunden hauptsaechlich von der technischen und der wissenschaftlichen Abteilung der USS HOPE vollbracht wurde, grenzte an ein kleines Wunder.

Natuerlich funktionierte der erste Plan trotz grosser Erfolgschance nicht reibungslos. Erst zahlreiche Modifikationen, zusaetzliche Energietransfers, schweisstreibende Kletterpartien, hastig aber effizient durchgefuehrte Reparaturen und einige bitterboese, jedoch stets problemorientierte Wortgefechte spaeter gab Mr. Tommok gruenes Licht fuer die letzte Phase der Kursaenderung.

Zur Abwechslung gelang diese ohne weitere Komplikationen, auch wenn die Schiffssysteme bis zum Aeussersten belastet wurden. Den genauen, technisch hochkomplexen, und ohne Zweifel unkonventionellen und innovativen Verlauf der Aktion wuerde man spaeter in den Schiffslogbuechern nachlesen koennen. Allen technisch Versierten wuerde es Freudestraenen in die Augen treiben, den anderen genuegte wohl die Feststellung, dass jeder an Bord sein Bestes gegeben hatte und moeglicherweise sogar etwas darueber hinaus.

---BRUECKE:

Schliesslich meldete sich Tommok mit fuer seine Verhaeltnisse sehr erschoepft klingender Stimme: "Captain, die Bahn des Asteroiden entspricht nun einem zu 100 % stabilen Standardorbit."

Auch Wollester war die geloeste Anspannung anzumerken: "Ausgezeichnet Tommok, uebermitteln Sie bitte allen Beteiligten meinen persoenlichen Dank!"

Sekunden spaeter waren in der Wissenschaft und der Technik neben vielen schweratmenden Seufzern befreite Jubelrufe und gegenseitige Glueckwuensche zu hoeren. Das gesamte Schiff schien aufzuatmen.

Auf der Bruecke liess sich Wollester derweil nach einigen Minuten der Besinnung von Tommok die Position des Subraum-Phaenomens auf dem Hauptschirm anzeigen, mit dem die "USS Infinity" aus dem Alphaquadranten hierhergelangt war und das sie womoeglich dorthin zurueckbringen konnte.

Tommok hatte erst vor kurzem die Informationen der Asteroiden-Wesen in eine exakte Ortsbestimmung umwandeln koennen.

"Mr. tom Broek, Kurs setzen und beschleunigen. Warp 8. Energie!", befahl Wollester dem jungen Steuermann, der Mr. Pasoleati wieder abgeloest hatte.

Dann verliess die Kommantantin die Bruecke, um in aller Ruhe den Replikatorkatalog nach Haarwuchsmitteln zu durchsuchen.

---WELTRAUM:

Im naechsten Moment tauchte die USS Hope mit einem grellen Blitz in den Subraum ein, um sich auf eine tagelange Reise in Richtung der von Tommok ermittelten Koordinaten zu begeben.


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