Geraeuschvoll wurde das rote Team aus dem Portal geschleudert. Hajo tom
Broek richtete sich leicht benommen auf. Es gab wahrlich angenehmere Arten
zu reisen. Instinktiv griff er nach seinem nichtvorhandenem Phaser um die
Gegend zu sichern. Fluchend fasste er ins leere.
Er sah sich nach seinen Teamkollegen um. Carpenter stand bereits wieder und
musterte die Gegend, während der Doktor der Crewman aus seinem Stab
aufhalf. Hajo schüttelte kurz den Kopf. Früher waere wohl Neroi an ihrer
Stelle gewesen. Aber der Captain hatte wohl (wie auch alle anderen)
gemerkt, dass etwas zwischen den beiden nicht stimmte und teilte sie einem
anderen Team zu. Oder sie ist einfach nach dem Alphabet gegangen.
Hajo tom Broek riss sich von diesen Gedanken los und wandte sich dem
Counselor zu, der mit einem Tricorder, jedes Team hatte einen erhalten, die
Gegend scannte.
Hajo versuchte zu Scherzen: "Ich nehme an, die Atmosphaere ist atembar,
Sir?"
Keiner lachte, wie erwartet. Seufzend sah Hajo sich um. Das Portal
schien lange keinen Besuch mehr erhalten zu haben, jedenfalls deutete
nichts darauf hin. An eine Felswand geschmiegt stand es da, davor eine
kleine Lichtung und diese umgeben von Baeumen und Gestruepp. Der Tageszeit
nach mochte es Abend sein, aber wer weiss sowas auf fremden Planeten schon
so genau. Jedenfalls war es empfindlich kuehl.
Hajo versuchte verzweifelt irgendwelche guten Seiten an seiner Lage zu
entdecken. 'Ich bin quasi dritter in der Kommandoreihenfolge. Das gibt es
auch nicht so oft.'
Bis er jedenfalls davon profitieren konnte, musste er auf Anweisungen
seiner Vorgesetzten warten.
---
Bevor Basani Carpenter den Tricorder ueberlassen hatte, hatte er die ersten
Scans abgeschlossen. Die Umweltbedingungen auf diesem Planeten bedeuteten
keine Gefahr fuer ihr Ueberleben. Der Doktor hatte die Untersuchungen
genutzt, Crewman Hillman mit den Standard-Analysen fuer den Kontakt mit
einer fremden Atmosphaere vertraut zu machen. Seines Wissens war dies hier
Hillmans erste Mission auf einem unerforschtem Planeten, sie konnte hier
sicher einiges dazulernen.
Basani war es nur recht, dass sein medizinischen Stab neue Erfahrungen
machte und seine Ausbildung verfeinerte. Besonders jetzt, wo seine
bisherige erste Assistentin Neroi als Mensch und Aerztin sein Vertrauen
verloren hatte.
Von links rief Carpenter herueber: "Ich habe da etwas."
Binnen Sekunden waren der Counselor und sein Tricorder von den anderen
umringt. Carpenter senkte seine Stimme zu einem Fluestern: "Irgendetwas
kommt auf uns zu. Eine Art Flugkoerper wie es scheint. Sein Kurs fuehrt aus
Richtung Nordnordost genau zu unserer Position. Ich schlage vor, wir
verstecken uns zunaechst, um es in Augenschein nehmen zu koennen. Ich kann
keinerlei Anzeichen fuer irgendeine Art Sensorentechnik scannen,
wahrscheinlich bemerkt man uns nicht, wenn wir uns im Unterholz verbergen."
Wenig spaeter kauerten die vier Sternenflottenoffiziere an vier verstreuten
Punkten im Gehoelz, als ein Rauschen durch die Baeume zu ziehen begann.
Inmitten eines Sturmes senkte sich ein dunkler Schatten ueber die Lichtung.
Und dann sahen sie es alle: Ein Drache.
Im Gebuesch schlossen sich vier Paar Augen, oeffneten sich wieder.
Vier Hande kniffen ihren Koerper, doch ausser einem leichten Schmerz
aenderte sich nichts. Vor allem nicht auf der Lichtung.
Dort landete noch immer ein schwarzer gefluegelter Wurm, wie man ihn
nur in den Maerchen der Urvoelker und den verschrobenen Hirnen gewisser
Subkulturen vermutete. Sein Rumpf mass etwa 12m, seine Fluegel breiteten
sich mindestens ueber 15m aus. Und wie, um den Verstand der perplexen
Sternenflottler vollends schachmatt zusetzen, schob sich auf dem Ruecken
des Drachens eine Gestalt in Schwarz in den Sichtkreis. Hinter seinen
buschigen Augenbrauen richtete er seinen Blick auf das flimmernde Portal,
um dann misstrauisch die Umgebung zu mustern.
Zum Glueck waren die Mitglieder des Teams Rot sprachlos vor Staunen.
Weniger gelaehmt aber umso wuetender war allerdings die Vertreterin einer
wespenaehnlichen Gattung, der es soeben gelungen war, trotz des Gewichtes
von Carpenters Hinterteil ihren Stachel in die richtige Stellung zu
bringen....
Carpenter: "Autsch !"
Der Counselor stand sofort kerzengerade in seinem Gebuesch. Seine weit
aufgerissenen Augen und die der schwarzen Gestalt trafen sich...
Der Drache drehte seinen langen Hals und blies dem vor Schreck erstarrten
Counselor aus naechster Naehe seinen heissen Atem ins Gesicht.
"H-Hi!!!", wisperte Carpenter und laechelte verkrampft.
"Grrruummfff" machte der Drache zufrieden, packte Carpenter mit seiner
riesigen Klaue und hob ihn vor sein laechelndes, zu sabbern anfangendes und
vor allem WEIT GEOEFFNETES Maul.
Carpenter: "Aiiieeeaeeeeiiii!!!!"
Noch bevor Hillman, tom Broek und Basani reagieren konnten, rutschte die
schwarze Gestalt fluchend vom Ruecken des Drachens und trat diesem ins
Hinterteil. Das Ungetuem zog einen Riesenflunsch und liess Carpenter sofort
unsanft fallen.
*Plumms*
Die schwarze Gestalt nahm die Kapuze ab. Zum Vorschein kam ein hutzeliger
alter Greis mit weissem Haar, buschigen Augenbrauen und einem Rauschebart.
Dann umrundete er, immer noch fluchend, sein Reittier und steuerte auf
Carpenter zu.
Greis: "Potziblitzi, Mistikacki! Gumta-uffta idioti grosso,
schmarrnschnarch!"
Carpenter: "Aeh, vielen Dan..."
Weiter kam er nicht. Der Greis hob beide Haende, und sofort zuckten aus
ihnen zwei grelle Blitze, die Carpenter mit einem lauten Puff in einen
Rauchball verschwinden liessen.
*PUFFF*
Der Alte stieg wieder auf seinen Drachen. Der Rauch um Carpenter verzog
sich, und zum Vorschein kam ein kleiner Drache in Sternenflottenuniform...
"Uiuiuiooo!!", machte der grosse Drache entzueckt und gab der neuen
Miniaturausgabe einen dicken, schleimigen Kuss. Doch der Greis hatte
bereits die Kaputze aufgesetzt und gab ihm die Sporen. So schnell, wie die
beiden gekommen waren, flogen sie wieder davon.
"Scheissikackimisti, imma-ichi!", redete Carpenter in seiner neuen Gestalt
und in einer fremden Sprache und drehte sich, mit grossen treuen Augen
blickend, in Richtung seiner Teamkameraden.
"So was..." murmelte tom Broek verwirrt und trat auf den Couselor zu. Er
war sich nicht ganz sicher, wie er sich nun verhalten sollte. "Aeh, schoen
das sie noch am Leben sind, Sir." Der kleine Drache brabbelte etwas vor
sich hin und schlug ein paar mal vorsichtig mit den Flügeln. 'Ich hoffe
mal, das er nun nicht Feuerwehrmann werden will' dachte Hajo waehrend der
Doktor, ein wenig blass geworden, das kleine Reptil vorsichtig mit dem
Tricorder umrundete.
"Wo sind wir hier nur gelandet?" fragte Hajo sich selbst. Wieder auf
Grisu-Carpenter blickend fragte er den Doktor: "Sie kriegen das doch
sicher wieder hin, Sir? Sie haben doch bisher alles wieder hingekriegt!"
Der kleine Drache hatte inzwischen einen Pilz mit seinem kleinen Feueratem
gebrutzelt und sah irgendwie sehr zufrieden aus.
Basani: "Nun..." Bevor der Doktor den Satz beenden konnte, schwang sich das
kleine Untier etwas wackelig in die Luft. Hajo hatte noch nie einen Drachen
grinsen sehen (allerdings hatte Hajo auch noch nie einen Drachen gesehen).
Jedenfalls hatte sich der Counselor in den Kopf gesetzt, wie ein Papagei
auf der Schulter des Steuermanns zu landen.
Aber da selbst ein Miniaturdrache immer noch ein Drache ist, brach Hajo
schwankend unter dem Gewicht Grisu-Carpenters zusammen.
"So was..." aechzte Hajo am Boden liegend. Er wiederholte sich
bisweilen.
Minidrache Carpenter witterte die Zimtstange des Doktors, der gerade
gemeinsam mit Crewman Claudia Hillman den unverletzten tom Broek auf die
Beine half. Schmatzend griff das Tier nach dem unbewachten Leckerli.
Basani: "Heee!"
Im selben Augenblick verwandelte sich die stehlende Klaue wieder in
Carpenters Hand. Carpenter stutzte und fuhr mit der Zimtstange langsam an
seinem Koerper entlang. Immer im Umkreis von 20 cm wurde sein Koerper
voruebergehend normal!
Carpenter legte die Zimtstange kurzentschlossen auf seinen Kopf (der Rest
von ihm war wieder Drache) und wandte sich an sein Team: "Der erste, der
lacht, wird mit Feuer bespieen. Irgendwelche Ideen, was hier los sein
koennte?"
Basani erwiderte etwas hilflos:
"Wie es scheint sind wir dahin gelangt, wo noch kein vernunftbegabter
Mensch zuvor gewesen ist."
Mit dem Tricorder in der Hand versuchte der Doktor den Eindruck zu
vermitteln, die Lage waere noch ueberschaubar. Dies gelang ihm erst
nach 15 langen Minuten.
Dann fuhr er etwas entschlossener fort:
"Ich kann Ihnen soviel sagen: Diese Riesenechse scheint mir
eine kuenstliche genetische Zuechtung gewesen zu sein. Eine Art
hochgezuechtete Eidechse." Dann zeigte er auf Carpenter.
"Ihre Verwandlung wurde durch eine Art Virus-Sonde verursacht,
die der aeltere Herr mit Vollbart in seiner eindrucksvollen aber simpel zu
erzeugenden Rauchwolke verbarg. Die Sonde durchdrang Ihre Haut und
transferierte den genetischen Code, den sie in sich trug. Ihre DNA wurde
ueberlagert, einiges jedoch uebernommen. Warum man sie gerade in einen
Drachen verwandelt hat, ist mir nicht so ganz klar. Vielleicht man hat nur
diesen einen genetischen Code vollstaendig entschluesselt, immerhin
zuechtet man diese Drachen. Es koennte sich aber auch um eine Art.....
....Fortpflanzung handeln."
Langsam begann sich Doktor Basani warmzureden...
"Ihre frappierende Aehnlichkeit mit dem grossen Drachen scheint
mir sogar darauf hinzuweisen, dass auch er ein Verschmelzung
eines humanoiden Wesens mit dem genetischen Code einer
Echsen-DNA entsprang....Es koennte auch sein..."
Carpenters Blick war deutlich:
"Doktor, geht es etwas kuerzer ? Ich habe mich mit meinem Zustand
noch nicht anfreunden koennen!"
Basani atmete tief durch und fasste sich dann kuerzer:
"Also, entweder eine Transforming-Waffe oder eine Art der
Fortpflanzung. Warum meine Zimtstange ihren genetischen Code
wieder reaktiviert, ist mir schleierhaft. Vielleicht hat es etwas damit zu
tun, dass ihr Koerper schon frueher mit Zimt in groesseren Mengen in
Beruehrung kam. Das ist aber auch nicht so wichtig. Ich will nur daran
erinnern, dass wir hier sind, um herauszubekommen, WO wir sind. Aber ich
darf noch sagen, dass ich das Ganze absolut faszinierend...."
"DOKTOR!"
Basani raeusperte sich mit einem halb verlegenen, halb spoettischen
Grinsen. Dann kramte er in der innersten seiner innersten Innentaschen, um
schliesslich eine Handvoll von 5 wuerzig duftenden Zimtstangen
hervorzuholen.
"Ich wollte es ja geheimhalten, aber ich denke mal, Sie brauchen sie
dringender. Sie sollten Sie strategisch am Koerper verteilen...
Und ich chlage vor aufzubrechen, wir brauchen entweder bei Nacht einen
hohen Punkt und freien Blick auf die Sterne, oder wir suchen eine
Ansiedlung, um uns mit Hilfsmitteln auszuruesten. Vielleicht entdecken wir
auch ein paar Pflanzen, mit deren Hilfe sich Zimt synthetisieren laesst."
Basani reichte Carpenter die 5 Zimtstangen und scannte ein letztes
Mal die Umgebung nach unliebsam(er)en Ueberraschungen.
Schliesslich klappte er zufrieden den Tricorder zu und wandte sich
wieder zu Carpenter um.
Der Anblick liess den Doktor entsetzt aufschreien: "Um Gottes Willen..."
"Was denn?" fragte der Counselor empoert.
Hajo wusste nicht genau, ob er
lachen oder entsetzt sein sollte. Carpenter sah wie relativ normal aus,
abgesehen von den strategisch plazierten Zimtstangen und... dem
Reptilienschwanz, der eindrucksvoll des Counselors Rücken verlaengerte. Das
halbe Dutzend Zimtstangen reichte wohl nicht ganz aus.
Diese Tatsache beiseite schiebend entschloss man sich, eine Anhoehe
anzusteuern, die einige Kilometer Richtung Sonnenuntergang lag.
Hajo kaempfte sich als erster durch das Gestruepp. Es schien ihm, als sei
er der inoffizielle Sicherheitsmann des Teams, denn Carpenter war der Boss,
Basani war der Wissenschaftler und Hillman war, nun ja, eine Frau.
Jedenfalls ging Hajo voran, der Doktor mit dem Tricorder dicht hinter
ihm. Schweigend drang die Gruppe immer weiter in den Wald ein, das
einzige was zu hoeren war, war das Rauschen des kalten Windes in den
Baeumen und Hajos gelegentliches Fluchen.
---
Unter der sicheren Führung Hajo tom Broeks, der sich mittlerweile
behelfsmaessig mit einem Knueppel bewaffnet hatte, erreichte das Team
Rot schliesslich die Anhoehe. Es war schon dunkel und empfindlich kalt
geworden. Aus dieser Hoehe erblickten auf der anderen Seite des Huegels
Lichter, die von einer Ansiedlung stammen mussten.
Hajo wandte sich an die Gruppe: "Dort unten scheint eine Ansiedlung zu
sein, doch denke ich, dass wir uns heute nicht mehr hinunter wagen sollten,
da wir wieder ein gutes Stueck durch den Wald muessten. Das Tageslicht hat
uns bisher die dort ansaessige Tierwelt vom Leib gehalten. Ich schlage vor,
dass wir uns hier oben irgendwo einen geschuetzten Platz suchen und ein
Feuer entzuenden..."
"Sehen Sie, Sir", unterbrach Hillman den Chief und deutete in Richtung der
Ansiedlung. Im fahlen Licht des wolkenverhangenen Mondes und der Stadt sah
die Gruppe mehrere der bereits bekannten Flugechsen sich aus der Siedlung
in die Luefte erheben und in verschiedene Richtungen fliegen.
Nachdenklich sah Basani von ihrem weit und breit hoechsten Punkt aus
den aufsteigenden Gen-Drachen nach, die zu kleinen schwarzen Punkten
wurden und schliesslich durch die Wolkendecke stiessen.
Carpenter: "Die Positionsbestimmung hat hoechste Prioritaet. Wir bleiben
hier und warten auf den Einbruch der Nacht, damit wir den Sternenhimmel
analysieren koennen!"
---
Wenig spaeter war es vollstaendig dunkel, vereinzelt blitzten Sterne
zwischen den schattenhaften Wolkenschwaden auf. Man begann mit der
langwierigen Tricorderanalyse, die es ermoeglichen sollte, anhand
der sichtbaren Sternenkonstellationen die Position des Planeten zu
bestimmen.
Schnell stellte sich heraus, dass die Bewoelkung viel zu stark
war, um ausreichende Daten zu erlangen. Und nach einer baldigen
Wetteraenderung sah der Himmel wahrlich nicht aus.
Resignation machte sich breit.
Bis Doktor Basani schliesslich seine frueheren Gedanken beim Anblick
der startenden Flugechsen einfielen. Seine Gesicht hellte sich auf,
als er seine Idee verkuendete:
"Nun, wir koennen hier warten, ob sich das Wetter in den naechsten
zwei Tagen entscheidend verbessert, was ich fuer wenig wahrscheinlich
halte. Oder wir versuchen etwas anderes."
Kurze, dramatische Pause.
"Was waere, wenn wir..." Basani stockte kurz, eine Schatten zog ueber sein
Gesicht. Deutlich vorsichtiger fuhr er fort: "Was waere, wenn einer von uns
mit einem dieser fliegenden Ungetueme die Wolken unter sich lassen wuerde.
In einer solchen Hoehe waere eine Postionsbestimmung mit Sicherheit
moeglich. Und wenn wir zwei Drachen 'ausleihen' wuerden, koennten wir, wenn
mir meine astronomischen Kurse an der Akademie nicht voellig entfallen
sind, sogar eine ziemlich genaue Entfernungsbestimmung einzelner Steren
durchfuehren. Auf diese Weise koennten wir unsere Position viel schneller
und praeziser ermitteln."
Basani liess den anderen kurz Zeit, ueber diesen Vorschlag nachzudenken.
"Natuerlich ist es etwas riskant, man koennte uns......ich meine
denjenigen, man koennte ihn sehen, das heißt, die Oberste Direktive ist zu
bedenken."
Basani schaute fragend in Carpenters Richtung, dessen Echsenschwanz
unruhig durch die Luft sauste.
Ein ploetzlicher Gedanke durchzuckte Basani und liess ihn kurzzeitig
sprachlos zurueck. Dann begann er langsam zu sprechen, den Blick
fest auf Carpenter gerichtet.
"Sir, ich...es ist...ich meine, wir sollten alle Moeglichkeiten...aeh..
pruefen."
Carpenter wirkte wie erstarrt, seine Frage kam kurz tonlos:
"Was soll das heissen ?"
Basani wollte wieder anfangen zu stottern, dann entschloss er sich, sich
nicht weiter durch Gestammel zu blamieren: "Koennen Sie fliegen, Tom ?"
Carpenter entfernte die Zimtstangen von seinem Ruecken, so dass die
Drachenfluegel sichtbar wurden. Er versuchte, sie zu bewegen, aber sie
wollten ihm nicht gehorchen.
Carpenter: "Offensichtlich ist mein menschliches Gehirn nicht in der
Lage, mit den Fluegeln umzugehen."
Basani sah auf seinen medizinischen Trikorder und nickte: "Natuerlich. Es
fehlen jegliche neuralen Impulse."
Carpenter seufzte. "Also schoen. Dann ist es wohl besser, ich entferne ALLE
Zimtstangen... Aber Sie wissen ja, dass dann mein Intellekt auf dem Niveau
eines Drachen sein wird. Ich hoffe, dass ich dann wenigstens noch begreifen
werde, dass ich ueber die Wolken und dann wieder zurueck kommen muss. Miss
Hillman, Mr. tom Broek, programmieren Sie den Trikorder, so dass er
automatisch den Sternenhimmel scannt, sobald ich ueber den Wolken bin!"
Hajo schuettelte wegen des irrwitzigen Plans den Kopf, tat aber, wie ihm
geheissen. Mit wenigen Knopfdrucken hatte er das kleine Geraet entsprechend
eingestellt.
Man befestigte den programmierten aufgeklappten Trikorder an Carpenter und
entfernte saemtliche Zimtstangen. Was wuerde Carpenter machen?
Der Drache schaute etwas duemmlich umher, sah dann aengstlich in die
schwarze Nacht ueber sich und flog schliesslich davon...
Der Rest des Teams sah im hinterher, bis er in die Wolkendecke
eintauchte. Bibbernd vor Kaelte begann Hajo tom Broek, am Gelingen der
Mission zu zweifeln. Aber es gab im Moment nichts, was er haette tun
koennen.
---
Sie warteten. Der Doktor gen Himmel starrend, Hillman und tom Broek hin und
her laufend, um die Kaelte aus den Knochen zu vertreiben. 'Wenn er nicht so
klein gewesen waere, haette einer von uns auf seinem Ruecken mitfliegen
koennen, dann waere wenigstens...' Hajos Gedankengaenge wurden jaeh
unterbrochen, als ein Schatten unter der Wolkendecke auftauchte und
groesser wurde.
Es war Carpenter und er kam rasch naeher. Doch auf einmal tauchte eine
Gruppe von Flugechsen unter der Wolkendecke auf, die in Richtung der Stadt
unter ihnen strebte. Der kleine Carpenterdrache zoegerte einen Augenblick,
dann schloss er sich seinen Artgenossen an und ging in der Stadt nieder.
Hajo stand einen Augenblick mit offenem Mund da. Dann sagte er: "Soviel zur
Intelligenz von Drachen in Sternenflottenuniform." Zu allem Unglück fing es
auch noch an zu regnen.
"Na toll. Das war ja nun wieder klar. Verdammte Instinkte !",
schimpfte Basani vor sich hin.
Dann begann er auch schon mit dem Abstieg, wobei er ungeduldig nach
hinten rief:
"Nun kommen Sie schon !"
---
Waehrend sie sich der unbekannten Siedlung naeherten, durchnaesst
und immer wieder auf dem feucht-glitschigen Boden umherstolpernd,
wetterte Basani weiter vor sich hin, mehr um seine Lebensgeister
wach zu halten:
"Wie konnte es nur so weit kommen, dass wir in einer verwunschenen
Welt einem laeufigen Sternenflottendrachen hinterrennen, der es sich
lieber bei seinen Artgenossen gemuetlich macht, als uns mit seinen
wissenschaftlichen Daten zu versorgen.."
Hillman und Broek hatten inzwischen aufgeschlossen.
Basani wandte sich mit einem gequaelten Laecheln an Hillman:
"Immerhin haben wir hier eine voellig neue Gattung entdeckt,
die Carpechse. Halb Carpenter, halb Echse. Bedauerlicherweise ist
es die Echsenhaelfte, die derzeit das sagen hat."
Hillman wagte es noch nicht so recht ihrem Vorgesetzen Carpenter
mit etwas anderem als Ernst und Respekt zu begegnen, dennoch
lockerte sich die nasskalte Stimmung etwas auf.
---
Eine Stunde spaeter sassen die drei wassertriefenden Offziere in
einem Dornengewaechs, vor Kaelte zitternd, den Blick auf den
in einer nahen Talmulde liegenden zoologischen Flugplatz gerichtet.
Am jeseitigen Kamm des Tales waren die ersten Bauten zu sehen,
dort bewegten sich auch einige langewandete Gestalten.
Im Tal waren gerade etwa 10 ausgewachsenen Drachen dabei,
dem viel kleineren Carpenter-Drachen die grundlegenden Arten
der Verstaendigung beizubringen. Von Koerperstoessen und
kehlig-kratzigen Geraeuschen ueber Zungenschlaege und kurze
aufplusternde Fluegelschlaege war alles dabei.
Man sah sich das eine Weile an, bis Basani schliesslich fluesterte:
"Ich haette niemals gedacht, dass ich das als Mediziner mal sagen
wuerde, aber: Hier hilft nur Zimt ! Wir muessen heute nacht da rein
und Carpenter soweit zu sich bringen, dass er uns hoffentlich hier
herausbringt, bevor ihm seine 'Artgenossen' folgen.
Oder hat jemand eine bessere Idee."
Das Gesicht des Doktors drueckte deutlich aus, wie sehr er sich
eine andere Moeglichkeit herbeisehnte, schon wennn er daran
dachte, sich vielleicht schon bald mit einem gefluegelten Wesen
in die rauen Luefte zu erheben, verkrampfte sich sein Magen
und seine Haut verfaerbte sich aschfahl bis kreideweiss.
Zwar hatte Basani seine Hoehenangst schon einmal ueberwinden
muessen, damals beim Kletterurlaub mit Mahon, aber das hier war
etwas voelleig anderes. Kein Boden unter den Fuessen, schlechte
Sicht, ein psychisch labiles Flugtier, vielleicht sogar verfolgt von
den anderen, scharfe Ausweichmanoever zur Seite, herabfallen
lassen, rapides wieder Aufsteigen, Loopings.....
Mit einem Keuchen befreite sich Basani aus dem Gebuesch um
in das naechstliegende zu springen, von wo nur noch ein wuergendes
Husten zu hoeren war.
Hajo tom Broek zog in tommokscher Manier die Augenbraue hoch. "Ist ihnen
nicht gut, Doktor?" Das 'Soll ich einen Arzt holen' verkniff er sich gerade
noch.
Nachdem Basani sich wieder beruhigt hatte, beobachteten weiterhin die
Echsenherde.
---
Als Hajo sich gerade fragte, ob der Doktor mit 'heute
Nacht' diese oder die naechste Nacht gemeint hatte, naeherten sich, im
Morgengrauen gut zu erkennen, mehrere Gestalten von der Siedlung her den
Drachen.
Die Echsen wirkten erfreut. Es war wohl Futterzeit, obwohl man von
solchen Ungetuemen annehmen sollte, dass sie sich selbst ernaehren
koennten. Als Carpenter an der Reihe war, seine Ration zu bekommen,
stutze eine der Gestalten und nahm etwas von Carpenters Ruecken.
Die Sternenflottenoffiziere konnten aus ihrem Versteck unschwer
erkennen, dass es der Tricorder war. Schon bald verliess die
Fuetterungsmannschaft mitsamt des Geraetes die Herde in Richtung
Siedlung.
---
Auf dem Weg zu ihrer Siedlung entbrannte zwischen den vier Einheimischen
ein heftiger Streit. Zuerst hatten sie das seltsame Ding zum Protektor
bringen wollen. Doch dann hatten sie sich nicht einigen koennen, wer es
zuerst entdeckt hatte, wer also vor dem Protektor als Finder auftreten
konnte. Mittlerweile war dieser Streit aber nebensaechlich geworden, die
nackte Gier hatte um sich gegriffen, Gier nach dem vielleicht machtvollen
Artefakt.
Alle waren ueberzeugt, dass derjenige "siegen" wuerde, der das Geraet als
erstes bedienen und seine Macht nutzen konnte. Und so arbeiteten ihre
fiebrigen Geister auf Hochtouren. Von Zeit zu Zeit schrie einer von ihnen
auf, riss das fremde Artefakt an sich, angeblich, um den anderen zu
zeigen, wie es funktionieren koennte.
So ging das nun schon ueber 10 Dele'Batels (15 Erdenminuten), als sich
ploetzlich eine leise, saeuselnde Stimme mit fremden Akzent ihren Weg in
die Ohren der vier Streitenden bahnte:
"Seid gegruesst, Fremde."
Acht Augen fuhren herum und erblickten einen mittelgrossen Mann,
gehuellt in allerlei Lumpen, die Haare wirr, das Gesicht bis zur
Unkenntlichkeit verdreckt, der Koerper gebeugt, ein Bein leicht hinter sich
herziehend. Wuetend ueber die Stoerung fragten sie ihn:
"Haeloi, Du bist wer, JETZT sag ?"
Der Mann setzte zu einer Antwort an, als ihm ein leichter aber
anhaltender kratzender Husten den Atem nahm. Nachdem er
sich schliesslich beruhigt hatte, fluesterte er heiser:
"Mein Name ist Inasab. Wisst ihr, wie dieser Gegenstand funktioniert?"
Neugier liess die vier ihre misstrauischen Fragen vergessen.
Stattdessen klebten ihre Blicke an den staubigen Lippen des
Unbekannten, der betont langsam fortfuhr:
"Ich bin weit gereist und haette nicht geglaubt, dass ich es tatsaechlich
noch zu sehen bekommen wuerde. Waren meine Nachforschungen also doch nicht
sinnlos. Ich bin gewiss der Einzige weit und breit, der weiss, was ihr da
in den Haenden haltet. "
Ein Grinsen zeigte sich auf dem schmutzverschmierten Gesicht:
"Ihr braucht mich! Und deshalb steht mir ein Anteil an der Macht zu!"
Die vier verstanden sehr gut, der Fremde sprach Worte, die ihrer Art
zu denken entsprachen, er verhielt sich, wie sie es erwarten wuerden,
wie sie es selbst tun wuerden. Einige schnelle Worte, ein fluechtiger
Haendedruck und der "Pakt" war geschlossen.
Der Mann mit Namen Inasab laechelte arrogant, um seine Position
zu festigen. Verschwoererisch schaute er sich um, dann sprach er:
"Nun, ich sage Euch, dieses Ding gibt Euch grosse Macht !"
Ein vierfaches unterdruecktes Keuchen war zu hoeren.
Der Fremde laechelte duenn und setzte dann nach:
"Es gibt Euch Macht, indem es Eure Flugtiere zu Bestien macht,
die alles niederbrennen, was sich ihnen in den Weg stellt."
Er gab seinen Zuhoerern keine Zeit zum Atmen, keinen Moment,
um ueber das Gesagte nachzudenken.
"Ihr muesst das Geraet auf das erwaehlte Tier richten und die
korrekten magischen Sequenzen eingeben, die eurem Tier unvorstellbare Kraft
verleihen, die ihr gegen jedes Wesen und jedes Gemauer, jede Siedlung, jede
Festung einsetzen koennt. Gebt es mir, ich zeige es Euch. Ich waehle das
schwaechste Tier aus Eurem Bestand. Wenn das Heiligtum sogar so eine
Kreatur unbesiegbar macht, dann werdet ihr glauben, dass seine Macht
unbeschraenkt ist."
Sie gaben ihm das "Geraet" und folgten ihm dann dicht ins Tal. Sie glaubten
ihm, aber sie waren vorsichtig. Er wuerde sie nicht hereinlegen.
Im Tal waehlte Inasab den kleinsten der Drachen, der sich seltsam ruhig
verhielt, alles andere als gefaehrlich. Die vier Drachen-Hirten stimmten
zu.
Mit dem Geraet begab sich Inasab vor die schwaechliche Kreatur, begann das
Geraet wild zu drehen, wobei er diverse Tasten betaetigte, so flink, dass
kein Augen lange folgen konnte. Dann dreht er sich zu den vier Hirten um,
die Augen triumphierend leuchtend:
"Es ist getan. Ich muss mich nun in die Luft begeben, um seine Kraefte
endgueltig zu befreien und zu testen."
Er schwang sich bereits auf das Tier, als er von festen Haenden zurueck-
gezogen wurde.
"Nicht wirst verschwinden, einfach, Moment ! Das Geraet, hier bleibt noch.
Dir folgen, wir werden ! "
Inasab grinste breit. Er hatte soetwas erwartet. Langsam gab er das
blinkende "Ding" an sie zurueck. Dann erhob er sich auf dem scheinbar
unveraenderten kleinen Drachen in die Luft, sein Gesicht von den vier
Verfolgern auf ihren zwei grossen Drachen abgewandt. Niemand sah sein starr
nach vorne gerichtetes, kreideweisses Gesicht. Nur seine Lippen bewegten
sich und fluesterten:
"2.Planet, RBG253.....2.Planet, RBG253....RBG253...R..B..G..2..5..3."
Schliesslich goennte sich Inasab ein zufriedenes Leacheln. Dann fiel ihm
etwas ein, reflexartig wollte er sich umdrehen. Doch dann dachte er an die
Abgruende hinter ihm, nach unten ging es schon mehrere hundert Meter, und
er richtete seinen schreckverzerrten Blick auf Rueckenschuppen seines
Tieres.
Langsam erholte er sich und sagte dann froehlicher:
"Ich hoffe, sie kriegen jetzt keinen Schreck, Tom, wenn es hinter uns etwas
lauter wird. Das ist nur der Tricorder, dessen ueberhitzte
Speichereinhei..."
Von hinten erklang ein Pfeifen und Zischen, gefolgt von einem Aufblitzen
und einer kleinen Detonation. Leider konnte sich Doktor Basani noch immer
nicht ueberwinden, den Bick nach hinten zu wenden, zu verkrampft sass er
auf dem Ruecken von Drache Carpenter. So verpasste er den eindrucks- vollen
Anblick eines brennenden, rauchenden grossen Flugdrachen, der samt seiner
beiden Reiter immer schneller auf den Plantenboden zustuerzte.
Dafuer konnte der Doktor den Aufschlag zumindest hoeren.
Nach einem Augenblick des Bedauerns konzentrierte sich der verkleidete
Doktor wieder auf die verbliebenen Aufgaben. Waehrenddessen keuchte der
Carpenterdrache mit haengender Zunge unter Basanis ungewohnt schwerer Last.
"Wir muessen noch tom Broek und Hillman aufnehmen, sie muessten
irgendwo da vorne warten."
Ein Rauschen neben Drache Carpenter erinnerte beide daran, dass noch ein
Verfolger geblieben war.
Sofort machte Carpenter ein entschlossen boeses Gesicht und liess sich
unterhalb des um ein vielfaches groesseren Verfolger-Drachens fallen, dass
Basanis Magen den Kehlkopf ins Stammhirn boxte. Capenter holte tief Luft
und...
*SSSWWOOOOOSCH!!!*
Treffer! Eine Stichflamme verschwand genau zwischen den Beinen des
uebermaechtigen Gegners, der nur noch ein *Umpf* von sich gab und mit
zusammengekniffenen Knien in die Tiefe des morgendlichen Unterholzes
sauste.
(HM: Ein Glueck, dass im entscheidendem Moment die Genitalien fremder
Rassen immer dort sitzen, wo man hintritt!)
---
Wenig spaeter landeten Basani und Carpenter unversehrt bei Hillman und Tom
Broek.
Carpenter, wieder Dank Zimtstangen bis auf den Schwanz der alte, lag
voellig erschoepft am Boden und wies Basani mit einer Handbewegung an, zu
berichten.
Basani jedoch war ein wenig grau im Gesicht, so uebernahm Hajo tom Broek
es, dem Counselor eine Kurze Zusammenfassung der Geschehnisse zukommen zu
lassen. Besonders begeistert berichtete er von der Rettungsaktion fuer den
Tricorder. Hajo war sehr beeindruckt vom Doktor. Er selbst waere
wahrscheinlich einfach auf die Anwendung von roher Gewalt verfallen (und
haette wahrscheinlich wieder eins auf die Nase bekommen).
Carpenter kam wieder zu Kraeften und wandte sich an sein Team: "Gute
Arbeit! Ich denke wir haben, was wir suchten. Mehr sollten wir angesichts
des Risikos an diesem Ort nicht herauszufinden Versuchen. Wir machen uns
sofort auf den Weg zurueck zum Portal!"
Das Gezeter vom Drachenlandeplatz verhiess nichts Gutes, so zog sich die
Gruppe eiligst, wenn auch erschoepft und ueber irgendwelche ueberfluessigen
Koerperteile stolpernd, in den dichten Wald zurueck.
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Nach etwa einer Stunde Marsch machte die Gruppe Pause. Man wusste nicht
genau, wie man zum Portal zuruckfinden sollte, da man es verstaendlicher
Weise nicht wagte, wieder den Aussichtspunkt aufzusuchen und ohne den
Tricorder war eine Orientierung in dieser Wildnis ein wenig schwierig.
Wie sie so dasassen, hoerten sie auf einmal Stimmen (von Basanis Stimme mal
abgesehen, da der Doktor staendig den Namen des Planeten vor sich
hinmurmelte). Man schlich naeher und entdeckte auf einer Lichtung zwei der
Einheimischen, die offensichtlich eine Karte in Haenden hielten miteinander
diskutierten. Eine Landkarte was genau das, was sie jetzt brauchten.
Hajo: "Kein Problem, ich habe da so einen Trick gelernt", und schon
betrat er die Lichtung.
"Seid gegrusst, Fremde" sagte Hajo mit saeuselnder Stimme zu den
einheimischen, "Mein Name ist mot Keorb. Ich bringe grosse Macht..."
Weiter kam er nicht. Die Fremden sahen sich erst gegenseitig an, dann
sahen sie auf tom Broek, der versuchte mysterioes und geheimnisvoll zu
wirken. Schliesslich zueckten sie einvernehmlich ihre Messer und gingen auf
den Chief los.
Hajo gab seine Verkleidung auf und floh panisch in den Wald. Die Fremden
hinterher. Zum Glueck hatte das restliche Team sich bereits auf solch eine
Situation vorbereitet. Hillman und Basani knueppelten die anstuermenden
Fremden einfach nieder.
Wenigstens hatte man jetzt die Karte. Waehrend man nun den Weg richtung
Portal einschlug, fragte sich Hajo noch immer, was er falsch gemacht hatte.
Carpenter hatte auf dem Hinweg dafuer gesorgt, dass der Weg zurueck gut
markiert war, denn er wollte sich nicht auf ihren einzigen Trikorder
verlassen. Irgendwie schlau angesichts der Tatsache, dass Basani eben
dieses Geraet "verheizt" hatte. Jedenfalls sollte der Rueckweg keine
Probleme bereiten...
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Und so war es auch. Erschoepft und frierend, aber vollzaehlig und
erfolgreich stand das Team am fruehen Abend vor dem Portal. Man lag
sogar noch vor dem Zeitplan. Das mochte daran liegen, dass man einfach
nicht geschlafen hatte, um Zeit zu sparen, oder die Kompetenz des Teams war
ausserordentlich hoch.
Man traf letzte Vorbereitungen um diese unfreundliche Welt zu verlassen.
Allein Carpenter machte sich Sorgen, dass er seine echsischen Überreste
nicht loswerden wuerde. Doch der Doktor versicherte, dass eine ausgedehnte
Zimtkur Abhilfe verschaffen wuerde. Hajo fiel auf, dass sich Basani bei
diesen Worten diabolisch die Haende rieb.
Das Portal wirkte sehr einladend auf Hajo. Irgendwie erweckte es in ihm die
Hoffnung, dass er bald wieder am Steuer eines Raumschiffes sitzen wuerde
und nicht durch unwirtliche Waelder geistern muesste. Wenn da nur nicht
dieser Q waere, der irgendwie noch seine Finger im Spiel hatte.
Carpenter gab nach einer kurzen Verschnaufpause das Signal zum Aufbruch.
Einer nach dem anderen verschwand in dem mysterioesen Tor, das ihre Rettung
und ihr Weg nach Hause sein koennte, bzw. das Aequivalent des Portals auf
der andren Seite. Hajo tom Broek ging als letzter. Er liess seinen Blick
noch ein letztes mal ueber die Waelder streifen, bevor auch er sich auf den
Rueckweg machte.
Wollester wuerde zufrieden sein... hoffentlich.
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Team Rot erschien vollzaehlig wieder am Ausgangspunkt, bei dem
unterirdischen Portal auf dem Planeten der Inmeerer. Wollester wartete
bereits ungeduldig, doch sie wirkte erleichtert, das Team volstaendig und
unversehrt zu sehen.
Carpenter fuehlte sofort, welche Last von ihm gewichen war und rief
begeistert: "Mein Schwanz! Mein dicker fetter langer Schwanz ist weg!"
Er zoegerte, als er die fassungslosen Gesichter der anderen und die
grinsenden Mienen seines Team sah, und erklaerte: "Aeh, ich meine den
Echsenschwanz... hinten natuerlich... den ich bis eben hatte.
Offensichtlich bin ich wieder ganz normal."
Wollester: "Mr. Carpenter, ich bin schon gespannt auf ihren Bericht!"
Carpenter: "Jawoll, Sir! Mr. Pasoleati, reichen Sie mir bitte ein PADD!
Wievel Zeit ist eigentlich inzwischen hier vergangen?"
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Carpenters Bericht:
"Aussenmissionsbericht Team Rot, Sternzeit 199809.10... (etc.)
Missionsziel: Positionsbestimmung (Erkundung der Koordinaten)
Wir befanden uns ca. 24 Stunden in einem waldigen, huegeligen Gebiet eines
unbekannten bewohnten Klasse-M-Planeten. Die humanoide Bevoelkerung ist auf
einem Niveau etwa des irdischen Mittelalters. Flora und Fauna entsprechen
dem ebenfalls, bis auf die grossen, flugfaehigen, feuerspeienden Echsen (im
folgenden Drachen genannt), die als Nutz- und Reittiere gehalten werden.
Es kam zu Beginn zu einem unbeabsichtigten Kontakt mit einem alten Mann und
seinem Drachen, die zu meiner Umwandlung zu einem menschengrossen Drachen
fuehrte (gluecklicherweise nur bis zum erneuten Durchschreiten des
Portals). Ansonsten blieb die kurze Begegnung hoechstwahrscheinlich ohne
Konsequenzen. Wir fanden heraus, dass Doktor Basanis Zimtstangen die
Umwandlung lokal und voruebergehend rueckgaengig machen konnten. Fuer
weitere Details verweise ich auf den Doktor.
Wegen dichter und dauerhafter globaler Bewoelkung war eine Analyse der
Sternenkonstellation zwecks Positionsbestimmung zunaechst nicht moeglich,
selbst von der hoechsen Anhoehe des Missionsgebiets. Das Problem konnte nur
unter Ausnutzung meiner Flugfaehigkeit in Drachengestalt geloest werden,
was jedoch mangels Intellekts in diesem Zustand zu erheblichen
Schwierigkeiten mit anderen Drachen und einheimischen Siedlern fuehrte, die
nur durch Basanis vorbildlichen Einsatz unter Verwendung der
Selbstzerstoerung des Trikorders bewaeltigt werden konnten (nach Ablesen
der Ergebnisse der erfolgreichen Positionsbestimmung).
Wir konnten das Portal ohne weitere Schwierigkeiten mit der Kenntnis der
Planetenkoordinaten erreichen und unbeschadet zurueckkehren.
Verluste: 1 Trikorder
Verletzte/Tote/Vermisste/sonstwie Beeintraechtigte : keine
Teambeurteilung: Mrs. Hillman und Mr. tom Broek leisteten tadellose Arbeit.
Mr. Basani bewiess ueberdurchschnittlichen Einsatz unter erheblichen
Risiko, die zur Rettung des Missionszieles fuehrte. Das Team arbeitet
hervorragend zusammen, wodurch der Missionserfolg erreicht werden konnte.
ermittelte Koordinaten: das Missionsgebiet befand sich auf dem 2. Planeten
des uns bekannten unerforschten Sonnensystems RBG253 im Alphaquadranten.
persoenliche Analyse: Setzt man die ermittelte Position zu den angegeben
Koordinaten 00000001.00000001.11010011.00000010 der Management-Konsole in
Relation, so lassen sich nur wenige spekulative Vermutungen anstellen: die
Binaerdarstellung entspricht unter Beruecksichtigung aller Inversionen den
Zahlen 1.1.211.2, 254.254.44.253, 128.128.203.64 bzw. 127.127.52.191, was
entsprechend bei den anderen 3 Koordinaten zu analysieren waere. Ein
Zusammenhang zu den Koordinaten von RBG253 laesst sich noch nicht finden,
was vielleicht erst mit den Ergebnissen der anderen Teams gelingt. Meine
unter diesem Umstaenden kuehne Vermutung ist, dass die 2. Ziffer fuer den
Alphaquadranten, die 4. Ziffer fuer den 2. Planeten und die uebrigen beiden
Ziffern fuer Koordinaten innerhalb des Quadranten stehen.
persoenliche Anmerkung: Ach, ich vermisse die Rechenkuenste von SUSI!
Commander Tom Carpenter
Counselor der Crew der USS Hope
Ende des Berichts."
Ein Webangebot von der Crew der USS Mirage NCC 24866
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