Zum HauptmenüZum Hauptmenü

14. Die Portal-Reisen: Team Rot

Geraeuschvoll wurde das rote Team aus dem Portal geschleudert. Hajo tom Broek richtete sich leicht benommen auf. Es gab wahrlich angenehmere Arten zu reisen. Instinktiv griff er nach seinem nichtvorhandenem Phaser um die Gegend zu sichern. Fluchend fasste er ins leere.

Er sah sich nach seinen Teamkollegen um. Carpenter stand bereits wieder und musterte die Gegend, während der Doktor der Crewman aus seinem Stab aufhalf. Hajo schüttelte kurz den Kopf. Früher waere wohl Neroi an ihrer Stelle gewesen. Aber der Captain hatte wohl (wie auch alle anderen) gemerkt, dass etwas zwischen den beiden nicht stimmte und teilte sie einem anderen Team zu. Oder sie ist einfach nach dem Alphabet gegangen.

Hajo tom Broek riss sich von diesen Gedanken los und wandte sich dem Counselor zu, der mit einem Tricorder, jedes Team hatte einen erhalten, die Gegend scannte.

Hajo versuchte zu Scherzen: "Ich nehme an, die Atmosphaere ist atembar, Sir?"

Keiner lachte, wie erwartet. Seufzend sah Hajo sich um. Das Portal schien lange keinen Besuch mehr erhalten zu haben, jedenfalls deutete nichts darauf hin. An eine Felswand geschmiegt stand es da, davor eine kleine Lichtung und diese umgeben von Baeumen und Gestruepp. Der Tageszeit nach mochte es Abend sein, aber wer weiss sowas auf fremden Planeten schon so genau. Jedenfalls war es empfindlich kuehl.

Hajo versuchte verzweifelt irgendwelche guten Seiten an seiner Lage zu entdecken. 'Ich bin quasi dritter in der Kommandoreihenfolge. Das gibt es auch nicht so oft.'

Bis er jedenfalls davon profitieren konnte, musste er auf Anweisungen seiner Vorgesetzten warten.

---

Bevor Basani Carpenter den Tricorder ueberlassen hatte, hatte er die ersten Scans abgeschlossen. Die Umweltbedingungen auf diesem Planeten bedeuteten keine Gefahr fuer ihr Ueberleben. Der Doktor hatte die Untersuchungen genutzt, Crewman Hillman mit den Standard-Analysen fuer den Kontakt mit einer fremden Atmosphaere vertraut zu machen. Seines Wissens war dies hier Hillmans erste Mission auf einem unerforschtem Planeten, sie konnte hier sicher einiges dazulernen.

Basani war es nur recht, dass sein medizinischen Stab neue Erfahrungen machte und seine Ausbildung verfeinerte. Besonders jetzt, wo seine bisherige erste Assistentin Neroi als Mensch und Aerztin sein Vertrauen verloren hatte.

Von links rief Carpenter herueber: "Ich habe da etwas."

Binnen Sekunden waren der Counselor und sein Tricorder von den anderen umringt. Carpenter senkte seine Stimme zu einem Fluestern: "Irgendetwas kommt auf uns zu. Eine Art Flugkoerper wie es scheint. Sein Kurs fuehrt aus Richtung Nordnordost genau zu unserer Position. Ich schlage vor, wir verstecken uns zunaechst, um es in Augenschein nehmen zu koennen. Ich kann keinerlei Anzeichen fuer irgendeine Art Sensorentechnik scannen, wahrscheinlich bemerkt man uns nicht, wenn wir uns im Unterholz verbergen."

Wenig spaeter kauerten die vier Sternenflottenoffiziere an vier verstreuten Punkten im Gehoelz, als ein Rauschen durch die Baeume zu ziehen begann. Inmitten eines Sturmes senkte sich ein dunkler Schatten ueber die Lichtung. Und dann sahen sie es alle: Ein Drache.

Im Gebuesch schlossen sich vier Paar Augen, oeffneten sich wieder. Vier Hande kniffen ihren Koerper, doch ausser einem leichten Schmerz aenderte sich nichts. Vor allem nicht auf der Lichtung.

Dort landete noch immer ein schwarzer gefluegelter Wurm, wie man ihn nur in den Maerchen der Urvoelker und den verschrobenen Hirnen gewisser Subkulturen vermutete. Sein Rumpf mass etwa 12m, seine Fluegel breiteten sich mindestens ueber 15m aus. Und wie, um den Verstand der perplexen Sternenflottler vollends schachmatt zusetzen, schob sich auf dem Ruecken des Drachens eine Gestalt in Schwarz in den Sichtkreis. Hinter seinen buschigen Augenbrauen richtete er seinen Blick auf das flimmernde Portal, um dann misstrauisch die Umgebung zu mustern.

Zum Glueck waren die Mitglieder des Teams Rot sprachlos vor Staunen.

Weniger gelaehmt aber umso wuetender war allerdings die Vertreterin einer wespenaehnlichen Gattung, der es soeben gelungen war, trotz des Gewichtes von Carpenters Hinterteil ihren Stachel in die richtige Stellung zu bringen....

Carpenter: "Autsch !"

Der Counselor stand sofort kerzengerade in seinem Gebuesch. Seine weit aufgerissenen Augen und die der schwarzen Gestalt trafen sich...

Der Drache drehte seinen langen Hals und blies dem vor Schreck erstarrten Counselor aus naechster Naehe seinen heissen Atem ins Gesicht.

"H-Hi!!!", wisperte Carpenter und laechelte verkrampft.

"Grrruummfff" machte der Drache zufrieden, packte Carpenter mit seiner riesigen Klaue und hob ihn vor sein laechelndes, zu sabbern anfangendes und vor allem WEIT GEOEFFNETES Maul.

Carpenter: "Aiiieeeaeeeeiiii!!!!"

Noch bevor Hillman, tom Broek und Basani reagieren konnten, rutschte die schwarze Gestalt fluchend vom Ruecken des Drachens und trat diesem ins Hinterteil. Das Ungetuem zog einen Riesenflunsch und liess Carpenter sofort unsanft fallen.

*Plumms*

Die schwarze Gestalt nahm die Kapuze ab. Zum Vorschein kam ein hutzeliger alter Greis mit weissem Haar, buschigen Augenbrauen und einem Rauschebart. Dann umrundete er, immer noch fluchend, sein Reittier und steuerte auf Carpenter zu.

Greis: "Potziblitzi, Mistikacki! Gumta-uffta idioti grosso, schmarrnschnarch!"

Carpenter: "Aeh, vielen Dan..."

Weiter kam er nicht. Der Greis hob beide Haende, und sofort zuckten aus ihnen zwei grelle Blitze, die Carpenter mit einem lauten Puff in einen Rauchball verschwinden liessen.

*PUFFF*

Der Alte stieg wieder auf seinen Drachen. Der Rauch um Carpenter verzog sich, und zum Vorschein kam ein kleiner Drache in Sternenflottenuniform...

"Uiuiuiooo!!", machte der grosse Drache entzueckt und gab der neuen Miniaturausgabe einen dicken, schleimigen Kuss. Doch der Greis hatte bereits die Kaputze aufgesetzt und gab ihm die Sporen. So schnell, wie die beiden gekommen waren, flogen sie wieder davon.

"Scheissikackimisti, imma-ichi!", redete Carpenter in seiner neuen Gestalt und in einer fremden Sprache und drehte sich, mit grossen treuen Augen blickend, in Richtung seiner Teamkameraden.

"So was..." murmelte tom Broek verwirrt und trat auf den Couselor zu. Er war sich nicht ganz sicher, wie er sich nun verhalten sollte. "Aeh, schoen das sie noch am Leben sind, Sir." Der kleine Drache brabbelte etwas vor sich hin und schlug ein paar mal vorsichtig mit den Flügeln. 'Ich hoffe mal, das er nun nicht Feuerwehrmann werden will' dachte Hajo waehrend der Doktor, ein wenig blass geworden, das kleine Reptil vorsichtig mit dem Tricorder umrundete.

"Wo sind wir hier nur gelandet?" fragte Hajo sich selbst. Wieder auf Grisu-Carpenter blickend fragte er den Doktor: "Sie kriegen das doch sicher wieder hin, Sir? Sie haben doch bisher alles wieder hingekriegt!" Der kleine Drache hatte inzwischen einen Pilz mit seinem kleinen Feueratem gebrutzelt und sah irgendwie sehr zufrieden aus.

Basani: "Nun..." Bevor der Doktor den Satz beenden konnte, schwang sich das kleine Untier etwas wackelig in die Luft. Hajo hatte noch nie einen Drachen grinsen sehen (allerdings hatte Hajo auch noch nie einen Drachen gesehen). Jedenfalls hatte sich der Counselor in den Kopf gesetzt, wie ein Papagei auf der Schulter des Steuermanns zu landen.

Aber da selbst ein Miniaturdrache immer noch ein Drache ist, brach Hajo schwankend unter dem Gewicht Grisu-Carpenters zusammen.

"So was..." aechzte Hajo am Boden liegend. Er wiederholte sich bisweilen.

Minidrache Carpenter witterte die Zimtstange des Doktors, der gerade gemeinsam mit Crewman Claudia Hillman den unverletzten tom Broek auf die Beine half. Schmatzend griff das Tier nach dem unbewachten Leckerli.

Basani: "Heee!"

Im selben Augenblick verwandelte sich die stehlende Klaue wieder in Carpenters Hand. Carpenter stutzte und fuhr mit der Zimtstange langsam an seinem Koerper entlang. Immer im Umkreis von 20 cm wurde sein Koerper voruebergehend normal!

Carpenter legte die Zimtstange kurzentschlossen auf seinen Kopf (der Rest von ihm war wieder Drache) und wandte sich an sein Team: "Der erste, der lacht, wird mit Feuer bespieen. Irgendwelche Ideen, was hier los sein koennte?"

Basani erwiderte etwas hilflos: "Wie es scheint sind wir dahin gelangt, wo noch kein vernunftbegabter Mensch zuvor gewesen ist."

Mit dem Tricorder in der Hand versuchte der Doktor den Eindruck zu vermitteln, die Lage waere noch ueberschaubar. Dies gelang ihm erst nach 15 langen Minuten.

Dann fuhr er etwas entschlossener fort: "Ich kann Ihnen soviel sagen: Diese Riesenechse scheint mir eine kuenstliche genetische Zuechtung gewesen zu sein. Eine Art hochgezuechtete Eidechse." Dann zeigte er auf Carpenter. "Ihre Verwandlung wurde durch eine Art Virus-Sonde verursacht, die der aeltere Herr mit Vollbart in seiner eindrucksvollen aber simpel zu erzeugenden Rauchwolke verbarg. Die Sonde durchdrang Ihre Haut und transferierte den genetischen Code, den sie in sich trug. Ihre DNA wurde ueberlagert, einiges jedoch uebernommen. Warum man sie gerade in einen Drachen verwandelt hat, ist mir nicht so ganz klar. Vielleicht man hat nur diesen einen genetischen Code vollstaendig entschluesselt, immerhin zuechtet man diese Drachen. Es koennte sich aber auch um eine Art..... ....Fortpflanzung handeln."

Langsam begann sich Doktor Basani warmzureden... "Ihre frappierende Aehnlichkeit mit dem grossen Drachen scheint mir sogar darauf hinzuweisen, dass auch er ein Verschmelzung eines humanoiden Wesens mit dem genetischen Code einer Echsen-DNA entsprang....Es koennte auch sein..."

Carpenters Blick war deutlich: "Doktor, geht es etwas kuerzer ? Ich habe mich mit meinem Zustand noch nicht anfreunden koennen!"

Basani atmete tief durch und fasste sich dann kuerzer: "Also, entweder eine Transforming-Waffe oder eine Art der Fortpflanzung. Warum meine Zimtstange ihren genetischen Code wieder reaktiviert, ist mir schleierhaft. Vielleicht hat es etwas damit zu tun, dass ihr Koerper schon frueher mit Zimt in groesseren Mengen in Beruehrung kam. Das ist aber auch nicht so wichtig. Ich will nur daran erinnern, dass wir hier sind, um herauszubekommen, WO wir sind. Aber ich darf noch sagen, dass ich das Ganze absolut faszinierend...."

"DOKTOR!"

Basani raeusperte sich mit einem halb verlegenen, halb spoettischen Grinsen. Dann kramte er in der innersten seiner innersten Innentaschen, um schliesslich eine Handvoll von 5 wuerzig duftenden Zimtstangen hervorzuholen.

"Ich wollte es ja geheimhalten, aber ich denke mal, Sie brauchen sie dringender. Sie sollten Sie strategisch am Koerper verteilen... Und ich chlage vor aufzubrechen, wir brauchen entweder bei Nacht einen hohen Punkt und freien Blick auf die Sterne, oder wir suchen eine Ansiedlung, um uns mit Hilfsmitteln auszuruesten. Vielleicht entdecken wir auch ein paar Pflanzen, mit deren Hilfe sich Zimt synthetisieren laesst."

Basani reichte Carpenter die 5 Zimtstangen und scannte ein letztes Mal die Umgebung nach unliebsam(er)en Ueberraschungen. Schliesslich klappte er zufrieden den Tricorder zu und wandte sich wieder zu Carpenter um.

Der Anblick liess den Doktor entsetzt aufschreien: "Um Gottes Willen..."

"Was denn?" fragte der Counselor empoert.

Hajo wusste nicht genau, ob er lachen oder entsetzt sein sollte. Carpenter sah wie relativ normal aus, abgesehen von den strategisch plazierten Zimtstangen und... dem Reptilienschwanz, der eindrucksvoll des Counselors Rücken verlaengerte. Das halbe Dutzend Zimtstangen reichte wohl nicht ganz aus.

Diese Tatsache beiseite schiebend entschloss man sich, eine Anhoehe anzusteuern, die einige Kilometer Richtung Sonnenuntergang lag.

Hajo kaempfte sich als erster durch das Gestruepp. Es schien ihm, als sei er der inoffizielle Sicherheitsmann des Teams, denn Carpenter war der Boss, Basani war der Wissenschaftler und Hillman war, nun ja, eine Frau.

Jedenfalls ging Hajo voran, der Doktor mit dem Tricorder dicht hinter ihm. Schweigend drang die Gruppe immer weiter in den Wald ein, das einzige was zu hoeren war, war das Rauschen des kalten Windes in den Baeumen und Hajos gelegentliches Fluchen.

---

Unter der sicheren Führung Hajo tom Broeks, der sich mittlerweile behelfsmaessig mit einem Knueppel bewaffnet hatte, erreichte das Team Rot schliesslich die Anhoehe. Es war schon dunkel und empfindlich kalt geworden. Aus dieser Hoehe erblickten auf der anderen Seite des Huegels Lichter, die von einer Ansiedlung stammen mussten.

Hajo wandte sich an die Gruppe: "Dort unten scheint eine Ansiedlung zu sein, doch denke ich, dass wir uns heute nicht mehr hinunter wagen sollten, da wir wieder ein gutes Stueck durch den Wald muessten. Das Tageslicht hat uns bisher die dort ansaessige Tierwelt vom Leib gehalten. Ich schlage vor, dass wir uns hier oben irgendwo einen geschuetzten Platz suchen und ein Feuer entzuenden..."

"Sehen Sie, Sir", unterbrach Hillman den Chief und deutete in Richtung der Ansiedlung. Im fahlen Licht des wolkenverhangenen Mondes und der Stadt sah die Gruppe mehrere der bereits bekannten Flugechsen sich aus der Siedlung in die Luefte erheben und in verschiedene Richtungen fliegen.

Nachdenklich sah Basani von ihrem weit und breit hoechsten Punkt aus den aufsteigenden Gen-Drachen nach, die zu kleinen schwarzen Punkten wurden und schliesslich durch die Wolkendecke stiessen.

Carpenter: "Die Positionsbestimmung hat hoechste Prioritaet. Wir bleiben hier und warten auf den Einbruch der Nacht, damit wir den Sternenhimmel analysieren koennen!"

---

Wenig spaeter war es vollstaendig dunkel, vereinzelt blitzten Sterne zwischen den schattenhaften Wolkenschwaden auf. Man begann mit der langwierigen Tricorderanalyse, die es ermoeglichen sollte, anhand der sichtbaren Sternenkonstellationen die Position des Planeten zu bestimmen.

Schnell stellte sich heraus, dass die Bewoelkung viel zu stark war, um ausreichende Daten zu erlangen. Und nach einer baldigen Wetteraenderung sah der Himmel wahrlich nicht aus. Resignation machte sich breit.

Bis Doktor Basani schliesslich seine frueheren Gedanken beim Anblick der startenden Flugechsen einfielen. Seine Gesicht hellte sich auf, als er seine Idee verkuendete: "Nun, wir koennen hier warten, ob sich das Wetter in den naechsten zwei Tagen entscheidend verbessert, was ich fuer wenig wahrscheinlich halte. Oder wir versuchen etwas anderes."

Kurze, dramatische Pause.

"Was waere, wenn wir..." Basani stockte kurz, eine Schatten zog ueber sein Gesicht. Deutlich vorsichtiger fuhr er fort: "Was waere, wenn einer von uns mit einem dieser fliegenden Ungetueme die Wolken unter sich lassen wuerde. In einer solchen Hoehe waere eine Postionsbestimmung mit Sicherheit moeglich. Und wenn wir zwei Drachen 'ausleihen' wuerden, koennten wir, wenn mir meine astronomischen Kurse an der Akademie nicht voellig entfallen sind, sogar eine ziemlich genaue Entfernungsbestimmung einzelner Steren durchfuehren. Auf diese Weise koennten wir unsere Position viel schneller und praeziser ermitteln."

Basani liess den anderen kurz Zeit, ueber diesen Vorschlag nachzudenken.

"Natuerlich ist es etwas riskant, man koennte uns......ich meine denjenigen, man koennte ihn sehen, das heißt, die Oberste Direktive ist zu bedenken."

Basani schaute fragend in Carpenters Richtung, dessen Echsenschwanz unruhig durch die Luft sauste. Ein ploetzlicher Gedanke durchzuckte Basani und liess ihn kurzzeitig sprachlos zurueck. Dann begann er langsam zu sprechen, den Blick fest auf Carpenter gerichtet.

"Sir, ich...es ist...ich meine, wir sollten alle Moeglichkeiten...aeh.. pruefen."

Carpenter wirkte wie erstarrt, seine Frage kam kurz tonlos: "Was soll das heissen ?"

Basani wollte wieder anfangen zu stottern, dann entschloss er sich, sich nicht weiter durch Gestammel zu blamieren: "Koennen Sie fliegen, Tom ?"

Carpenter entfernte die Zimtstangen von seinem Ruecken, so dass die Drachenfluegel sichtbar wurden. Er versuchte, sie zu bewegen, aber sie wollten ihm nicht gehorchen.

Carpenter: "Offensichtlich ist mein menschliches Gehirn nicht in der Lage, mit den Fluegeln umzugehen."

Basani sah auf seinen medizinischen Trikorder und nickte: "Natuerlich. Es fehlen jegliche neuralen Impulse."

Carpenter seufzte. "Also schoen. Dann ist es wohl besser, ich entferne ALLE Zimtstangen... Aber Sie wissen ja, dass dann mein Intellekt auf dem Niveau eines Drachen sein wird. Ich hoffe, dass ich dann wenigstens noch begreifen werde, dass ich ueber die Wolken und dann wieder zurueck kommen muss. Miss Hillman, Mr. tom Broek, programmieren Sie den Trikorder, so dass er automatisch den Sternenhimmel scannt, sobald ich ueber den Wolken bin!"

Hajo schuettelte wegen des irrwitzigen Plans den Kopf, tat aber, wie ihm geheissen. Mit wenigen Knopfdrucken hatte er das kleine Geraet entsprechend eingestellt.

Man befestigte den programmierten aufgeklappten Trikorder an Carpenter und entfernte saemtliche Zimtstangen. Was wuerde Carpenter machen?

Der Drache schaute etwas duemmlich umher, sah dann aengstlich in die schwarze Nacht ueber sich und flog schliesslich davon...

Der Rest des Teams sah im hinterher, bis er in die Wolkendecke eintauchte. Bibbernd vor Kaelte begann Hajo tom Broek, am Gelingen der Mission zu zweifeln. Aber es gab im Moment nichts, was er haette tun koennen.

---

Sie warteten. Der Doktor gen Himmel starrend, Hillman und tom Broek hin und her laufend, um die Kaelte aus den Knochen zu vertreiben. 'Wenn er nicht so klein gewesen waere, haette einer von uns auf seinem Ruecken mitfliegen koennen, dann waere wenigstens...' Hajos Gedankengaenge wurden jaeh unterbrochen, als ein Schatten unter der Wolkendecke auftauchte und groesser wurde.

Es war Carpenter und er kam rasch naeher. Doch auf einmal tauchte eine Gruppe von Flugechsen unter der Wolkendecke auf, die in Richtung der Stadt unter ihnen strebte. Der kleine Carpenterdrache zoegerte einen Augenblick, dann schloss er sich seinen Artgenossen an und ging in der Stadt nieder.

Hajo stand einen Augenblick mit offenem Mund da. Dann sagte er: "Soviel zur Intelligenz von Drachen in Sternenflottenuniform." Zu allem Unglück fing es auch noch an zu regnen.

"Na toll. Das war ja nun wieder klar. Verdammte Instinkte !", schimpfte Basani vor sich hin.

Dann begann er auch schon mit dem Abstieg, wobei er ungeduldig nach hinten rief:

"Nun kommen Sie schon !"

---

Waehrend sie sich der unbekannten Siedlung naeherten, durchnaesst und immer wieder auf dem feucht-glitschigen Boden umherstolpernd, wetterte Basani weiter vor sich hin, mehr um seine Lebensgeister wach zu halten:

"Wie konnte es nur so weit kommen, dass wir in einer verwunschenen Welt einem laeufigen Sternenflottendrachen hinterrennen, der es sich lieber bei seinen Artgenossen gemuetlich macht, als uns mit seinen wissenschaftlichen Daten zu versorgen.."

Hillman und Broek hatten inzwischen aufgeschlossen.

Basani wandte sich mit einem gequaelten Laecheln an Hillman: "Immerhin haben wir hier eine voellig neue Gattung entdeckt, die Carpechse. Halb Carpenter, halb Echse. Bedauerlicherweise ist es die Echsenhaelfte, die derzeit das sagen hat."

Hillman wagte es noch nicht so recht ihrem Vorgesetzen Carpenter mit etwas anderem als Ernst und Respekt zu begegnen, dennoch lockerte sich die nasskalte Stimmung etwas auf.

---

Eine Stunde spaeter sassen die drei wassertriefenden Offziere in einem Dornengewaechs, vor Kaelte zitternd, den Blick auf den in einer nahen Talmulde liegenden zoologischen Flugplatz gerichtet. Am jeseitigen Kamm des Tales waren die ersten Bauten zu sehen, dort bewegten sich auch einige langewandete Gestalten. Im Tal waren gerade etwa 10 ausgewachsenen Drachen dabei, dem viel kleineren Carpenter-Drachen die grundlegenden Arten der Verstaendigung beizubringen. Von Koerperstoessen und kehlig-kratzigen Geraeuschen ueber Zungenschlaege und kurze aufplusternde Fluegelschlaege war alles dabei.

Man sah sich das eine Weile an, bis Basani schliesslich fluesterte:

"Ich haette niemals gedacht, dass ich das als Mediziner mal sagen wuerde, aber: Hier hilft nur Zimt ! Wir muessen heute nacht da rein und Carpenter soweit zu sich bringen, dass er uns hoffentlich hier herausbringt, bevor ihm seine 'Artgenossen' folgen. Oder hat jemand eine bessere Idee."

Das Gesicht des Doktors drueckte deutlich aus, wie sehr er sich eine andere Moeglichkeit herbeisehnte, schon wennn er daran dachte, sich vielleicht schon bald mit einem gefluegelten Wesen in die rauen Luefte zu erheben, verkrampfte sich sein Magen und seine Haut verfaerbte sich aschfahl bis kreideweiss.

Zwar hatte Basani seine Hoehenangst schon einmal ueberwinden muessen, damals beim Kletterurlaub mit Mahon, aber das hier war etwas voelleig anderes. Kein Boden unter den Fuessen, schlechte Sicht, ein psychisch labiles Flugtier, vielleicht sogar verfolgt von den anderen, scharfe Ausweichmanoever zur Seite, herabfallen lassen, rapides wieder Aufsteigen, Loopings.....

Mit einem Keuchen befreite sich Basani aus dem Gebuesch um in das naechstliegende zu springen, von wo nur noch ein wuergendes Husten zu hoeren war.

Hajo tom Broek zog in tommokscher Manier die Augenbraue hoch. "Ist ihnen nicht gut, Doktor?" Das 'Soll ich einen Arzt holen' verkniff er sich gerade noch.

Nachdem Basani sich wieder beruhigt hatte, beobachteten weiterhin die Echsenherde.

---

Als Hajo sich gerade fragte, ob der Doktor mit 'heute Nacht' diese oder die naechste Nacht gemeint hatte, naeherten sich, im Morgengrauen gut zu erkennen, mehrere Gestalten von der Siedlung her den Drachen.

Die Echsen wirkten erfreut. Es war wohl Futterzeit, obwohl man von solchen Ungetuemen annehmen sollte, dass sie sich selbst ernaehren koennten. Als Carpenter an der Reihe war, seine Ration zu bekommen, stutze eine der Gestalten und nahm etwas von Carpenters Ruecken.

Die Sternenflottenoffiziere konnten aus ihrem Versteck unschwer erkennen, dass es der Tricorder war. Schon bald verliess die Fuetterungsmannschaft mitsamt des Geraetes die Herde in Richtung Siedlung.

---

Auf dem Weg zu ihrer Siedlung entbrannte zwischen den vier Einheimischen ein heftiger Streit. Zuerst hatten sie das seltsame Ding zum Protektor bringen wollen. Doch dann hatten sie sich nicht einigen koennen, wer es zuerst entdeckt hatte, wer also vor dem Protektor als Finder auftreten konnte. Mittlerweile war dieser Streit aber nebensaechlich geworden, die nackte Gier hatte um sich gegriffen, Gier nach dem vielleicht machtvollen Artefakt.

Alle waren ueberzeugt, dass derjenige "siegen" wuerde, der das Geraet als erstes bedienen und seine Macht nutzen konnte. Und so arbeiteten ihre fiebrigen Geister auf Hochtouren. Von Zeit zu Zeit schrie einer von ihnen auf, riss das fremde Artefakt an sich, angeblich, um den anderen zu zeigen, wie es funktionieren koennte.

So ging das nun schon ueber 10 Dele'Batels (15 Erdenminuten), als sich ploetzlich eine leise, saeuselnde Stimme mit fremden Akzent ihren Weg in die Ohren der vier Streitenden bahnte:

"Seid gegruesst, Fremde."

Acht Augen fuhren herum und erblickten einen mittelgrossen Mann, gehuellt in allerlei Lumpen, die Haare wirr, das Gesicht bis zur Unkenntlichkeit verdreckt, der Koerper gebeugt, ein Bein leicht hinter sich herziehend. Wuetend ueber die Stoerung fragten sie ihn:

"Haeloi, Du bist wer, JETZT sag ?"

Der Mann setzte zu einer Antwort an, als ihm ein leichter aber anhaltender kratzender Husten den Atem nahm. Nachdem er sich schliesslich beruhigt hatte, fluesterte er heiser:

"Mein Name ist Inasab. Wisst ihr, wie dieser Gegenstand funktioniert?"

Neugier liess die vier ihre misstrauischen Fragen vergessen. Stattdessen klebten ihre Blicke an den staubigen Lippen des Unbekannten, der betont langsam fortfuhr:

"Ich bin weit gereist und haette nicht geglaubt, dass ich es tatsaechlich noch zu sehen bekommen wuerde. Waren meine Nachforschungen also doch nicht sinnlos. Ich bin gewiss der Einzige weit und breit, der weiss, was ihr da in den Haenden haltet. "

Ein Grinsen zeigte sich auf dem schmutzverschmierten Gesicht:

"Ihr braucht mich! Und deshalb steht mir ein Anteil an der Macht zu!"

Die vier verstanden sehr gut, der Fremde sprach Worte, die ihrer Art zu denken entsprachen, er verhielt sich, wie sie es erwarten wuerden, wie sie es selbst tun wuerden. Einige schnelle Worte, ein fluechtiger Haendedruck und der "Pakt" war geschlossen.

Der Mann mit Namen Inasab laechelte arrogant, um seine Position zu festigen. Verschwoererisch schaute er sich um, dann sprach er:

"Nun, ich sage Euch, dieses Ding gibt Euch grosse Macht !"

Ein vierfaches unterdruecktes Keuchen war zu hoeren. Der Fremde laechelte duenn und setzte dann nach:

"Es gibt Euch Macht, indem es Eure Flugtiere zu Bestien macht, die alles niederbrennen, was sich ihnen in den Weg stellt."

Er gab seinen Zuhoerern keine Zeit zum Atmen, keinen Moment, um ueber das Gesagte nachzudenken.

"Ihr muesst das Geraet auf das erwaehlte Tier richten und die korrekten magischen Sequenzen eingeben, die eurem Tier unvorstellbare Kraft verleihen, die ihr gegen jedes Wesen und jedes Gemauer, jede Siedlung, jede Festung einsetzen koennt. Gebt es mir, ich zeige es Euch. Ich waehle das schwaechste Tier aus Eurem Bestand. Wenn das Heiligtum sogar so eine Kreatur unbesiegbar macht, dann werdet ihr glauben, dass seine Macht unbeschraenkt ist."

Sie gaben ihm das "Geraet" und folgten ihm dann dicht ins Tal. Sie glaubten ihm, aber sie waren vorsichtig. Er wuerde sie nicht hereinlegen.

Im Tal waehlte Inasab den kleinsten der Drachen, der sich seltsam ruhig verhielt, alles andere als gefaehrlich. Die vier Drachen-Hirten stimmten zu.

Mit dem Geraet begab sich Inasab vor die schwaechliche Kreatur, begann das Geraet wild zu drehen, wobei er diverse Tasten betaetigte, so flink, dass kein Augen lange folgen konnte. Dann dreht er sich zu den vier Hirten um, die Augen triumphierend leuchtend:

"Es ist getan. Ich muss mich nun in die Luft begeben, um seine Kraefte endgueltig zu befreien und zu testen."

Er schwang sich bereits auf das Tier, als er von festen Haenden zurueck- gezogen wurde.

"Nicht wirst verschwinden, einfach, Moment ! Das Geraet, hier bleibt noch. Dir folgen, wir werden ! "

Inasab grinste breit. Er hatte soetwas erwartet. Langsam gab er das blinkende "Ding" an sie zurueck. Dann erhob er sich auf dem scheinbar unveraenderten kleinen Drachen in die Luft, sein Gesicht von den vier Verfolgern auf ihren zwei grossen Drachen abgewandt. Niemand sah sein starr nach vorne gerichtetes, kreideweisses Gesicht. Nur seine Lippen bewegten sich und fluesterten:

"2.Planet, RBG253.....2.Planet, RBG253....RBG253...R..B..G..2..5..3."

Schliesslich goennte sich Inasab ein zufriedenes Leacheln. Dann fiel ihm etwas ein, reflexartig wollte er sich umdrehen. Doch dann dachte er an die Abgruende hinter ihm, nach unten ging es schon mehrere hundert Meter, und er richtete seinen schreckverzerrten Blick auf Rueckenschuppen seines Tieres.

Langsam erholte er sich und sagte dann froehlicher: "Ich hoffe, sie kriegen jetzt keinen Schreck, Tom, wenn es hinter uns etwas lauter wird. Das ist nur der Tricorder, dessen ueberhitzte Speichereinhei..."

Von hinten erklang ein Pfeifen und Zischen, gefolgt von einem Aufblitzen und einer kleinen Detonation. Leider konnte sich Doktor Basani noch immer nicht ueberwinden, den Bick nach hinten zu wenden, zu verkrampft sass er auf dem Ruecken von Drache Carpenter. So verpasste er den eindrucks- vollen Anblick eines brennenden, rauchenden grossen Flugdrachen, der samt seiner beiden Reiter immer schneller auf den Plantenboden zustuerzte.

Dafuer konnte der Doktor den Aufschlag zumindest hoeren. Nach einem Augenblick des Bedauerns konzentrierte sich der verkleidete Doktor wieder auf die verbliebenen Aufgaben. Waehrenddessen keuchte der Carpenterdrache mit haengender Zunge unter Basanis ungewohnt schwerer Last.

"Wir muessen noch tom Broek und Hillman aufnehmen, sie muessten irgendwo da vorne warten."

Ein Rauschen neben Drache Carpenter erinnerte beide daran, dass noch ein Verfolger geblieben war.

Sofort machte Carpenter ein entschlossen boeses Gesicht und liess sich unterhalb des um ein vielfaches groesseren Verfolger-Drachens fallen, dass Basanis Magen den Kehlkopf ins Stammhirn boxte. Capenter holte tief Luft und...

*SSSWWOOOOOSCH!!!*

Treffer! Eine Stichflamme verschwand genau zwischen den Beinen des uebermaechtigen Gegners, der nur noch ein *Umpf* von sich gab und mit zusammengekniffenen Knien in die Tiefe des morgendlichen Unterholzes sauste.

(HM: Ein Glueck, dass im entscheidendem Moment die Genitalien fremder Rassen immer dort sitzen, wo man hintritt!)

---

Wenig spaeter landeten Basani und Carpenter unversehrt bei Hillman und Tom Broek.

Carpenter, wieder Dank Zimtstangen bis auf den Schwanz der alte, lag voellig erschoepft am Boden und wies Basani mit einer Handbewegung an, zu berichten.

Basani jedoch war ein wenig grau im Gesicht, so uebernahm Hajo tom Broek es, dem Counselor eine Kurze Zusammenfassung der Geschehnisse zukommen zu lassen. Besonders begeistert berichtete er von der Rettungsaktion fuer den Tricorder. Hajo war sehr beeindruckt vom Doktor. Er selbst waere wahrscheinlich einfach auf die Anwendung von roher Gewalt verfallen (und haette wahrscheinlich wieder eins auf die Nase bekommen).

Carpenter kam wieder zu Kraeften und wandte sich an sein Team: "Gute Arbeit! Ich denke wir haben, was wir suchten. Mehr sollten wir angesichts des Risikos an diesem Ort nicht herauszufinden Versuchen. Wir machen uns sofort auf den Weg zurueck zum Portal!"

Das Gezeter vom Drachenlandeplatz verhiess nichts Gutes, so zog sich die Gruppe eiligst, wenn auch erschoepft und ueber irgendwelche ueberfluessigen Koerperteile stolpernd, in den dichten Wald zurueck.

---

Nach etwa einer Stunde Marsch machte die Gruppe Pause. Man wusste nicht genau, wie man zum Portal zuruckfinden sollte, da man es verstaendlicher Weise nicht wagte, wieder den Aussichtspunkt aufzusuchen und ohne den Tricorder war eine Orientierung in dieser Wildnis ein wenig schwierig.

Wie sie so dasassen, hoerten sie auf einmal Stimmen (von Basanis Stimme mal abgesehen, da der Doktor staendig den Namen des Planeten vor sich hinmurmelte). Man schlich naeher und entdeckte auf einer Lichtung zwei der Einheimischen, die offensichtlich eine Karte in Haenden hielten miteinander diskutierten. Eine Landkarte was genau das, was sie jetzt brauchten.

Hajo: "Kein Problem, ich habe da so einen Trick gelernt", und schon betrat er die Lichtung.

"Seid gegrusst, Fremde" sagte Hajo mit saeuselnder Stimme zu den einheimischen, "Mein Name ist mot Keorb. Ich bringe grosse Macht..." Weiter kam er nicht. Die Fremden sahen sich erst gegenseitig an, dann sahen sie auf tom Broek, der versuchte mysterioes und geheimnisvoll zu wirken. Schliesslich zueckten sie einvernehmlich ihre Messer und gingen auf den Chief los.

Hajo gab seine Verkleidung auf und floh panisch in den Wald. Die Fremden hinterher. Zum Glueck hatte das restliche Team sich bereits auf solch eine Situation vorbereitet. Hillman und Basani knueppelten die anstuermenden Fremden einfach nieder.

Wenigstens hatte man jetzt die Karte. Waehrend man nun den Weg richtung Portal einschlug, fragte sich Hajo noch immer, was er falsch gemacht hatte.

Carpenter hatte auf dem Hinweg dafuer gesorgt, dass der Weg zurueck gut markiert war, denn er wollte sich nicht auf ihren einzigen Trikorder verlassen. Irgendwie schlau angesichts der Tatsache, dass Basani eben dieses Geraet "verheizt" hatte. Jedenfalls sollte der Rueckweg keine Probleme bereiten...

---

Und so war es auch. Erschoepft und frierend, aber vollzaehlig und erfolgreich stand das Team am fruehen Abend vor dem Portal. Man lag sogar noch vor dem Zeitplan. Das mochte daran liegen, dass man einfach nicht geschlafen hatte, um Zeit zu sparen, oder die Kompetenz des Teams war ausserordentlich hoch.

Man traf letzte Vorbereitungen um diese unfreundliche Welt zu verlassen. Allein Carpenter machte sich Sorgen, dass er seine echsischen Überreste nicht loswerden wuerde. Doch der Doktor versicherte, dass eine ausgedehnte Zimtkur Abhilfe verschaffen wuerde. Hajo fiel auf, dass sich Basani bei diesen Worten diabolisch die Haende rieb.

Das Portal wirkte sehr einladend auf Hajo. Irgendwie erweckte es in ihm die Hoffnung, dass er bald wieder am Steuer eines Raumschiffes sitzen wuerde und nicht durch unwirtliche Waelder geistern muesste. Wenn da nur nicht dieser Q waere, der irgendwie noch seine Finger im Spiel hatte.

Carpenter gab nach einer kurzen Verschnaufpause das Signal zum Aufbruch. Einer nach dem anderen verschwand in dem mysterioesen Tor, das ihre Rettung und ihr Weg nach Hause sein koennte, bzw. das Aequivalent des Portals auf der andren Seite. Hajo tom Broek ging als letzter. Er liess seinen Blick noch ein letztes mal ueber die Waelder streifen, bevor auch er sich auf den Rueckweg machte.

Wollester wuerde zufrieden sein... hoffentlich.

---

Team Rot erschien vollzaehlig wieder am Ausgangspunkt, bei dem unterirdischen Portal auf dem Planeten der Inmeerer. Wollester wartete bereits ungeduldig, doch sie wirkte erleichtert, das Team volstaendig und unversehrt zu sehen.

Carpenter fuehlte sofort, welche Last von ihm gewichen war und rief begeistert: "Mein Schwanz! Mein dicker fetter langer Schwanz ist weg!"

Er zoegerte, als er die fassungslosen Gesichter der anderen und die grinsenden Mienen seines Team sah, und erklaerte: "Aeh, ich meine den Echsenschwanz... hinten natuerlich... den ich bis eben hatte. Offensichtlich bin ich wieder ganz normal."

Wollester: "Mr. Carpenter, ich bin schon gespannt auf ihren Bericht!"

Carpenter: "Jawoll, Sir! Mr. Pasoleati, reichen Sie mir bitte ein PADD! Wievel Zeit ist eigentlich inzwischen hier vergangen?"

---

Carpenters Bericht:

"Aussenmissionsbericht Team Rot, Sternzeit 199809.10... (etc.)

Missionsziel: Positionsbestimmung (Erkundung der Koordinaten)

Wir befanden uns ca. 24 Stunden in einem waldigen, huegeligen Gebiet eines unbekannten bewohnten Klasse-M-Planeten. Die humanoide Bevoelkerung ist auf einem Niveau etwa des irdischen Mittelalters. Flora und Fauna entsprechen dem ebenfalls, bis auf die grossen, flugfaehigen, feuerspeienden Echsen (im folgenden Drachen genannt), die als Nutz- und Reittiere gehalten werden.

Es kam zu Beginn zu einem unbeabsichtigten Kontakt mit einem alten Mann und seinem Drachen, die zu meiner Umwandlung zu einem menschengrossen Drachen fuehrte (gluecklicherweise nur bis zum erneuten Durchschreiten des Portals). Ansonsten blieb die kurze Begegnung hoechstwahrscheinlich ohne Konsequenzen. Wir fanden heraus, dass Doktor Basanis Zimtstangen die Umwandlung lokal und voruebergehend rueckgaengig machen konnten. Fuer weitere Details verweise ich auf den Doktor.

Wegen dichter und dauerhafter globaler Bewoelkung war eine Analyse der Sternenkonstellation zwecks Positionsbestimmung zunaechst nicht moeglich, selbst von der hoechsen Anhoehe des Missionsgebiets. Das Problem konnte nur unter Ausnutzung meiner Flugfaehigkeit in Drachengestalt geloest werden, was jedoch mangels Intellekts in diesem Zustand zu erheblichen Schwierigkeiten mit anderen Drachen und einheimischen Siedlern fuehrte, die nur durch Basanis vorbildlichen Einsatz unter Verwendung der Selbstzerstoerung des Trikorders bewaeltigt werden konnten (nach Ablesen der Ergebnisse der erfolgreichen Positionsbestimmung).

Wir konnten das Portal ohne weitere Schwierigkeiten mit der Kenntnis der Planetenkoordinaten erreichen und unbeschadet zurueckkehren.

Verluste: 1 Trikorder

Verletzte/Tote/Vermisste/sonstwie Beeintraechtigte : keine

Teambeurteilung: Mrs. Hillman und Mr. tom Broek leisteten tadellose Arbeit. Mr. Basani bewiess ueberdurchschnittlichen Einsatz unter erheblichen Risiko, die zur Rettung des Missionszieles fuehrte. Das Team arbeitet hervorragend zusammen, wodurch der Missionserfolg erreicht werden konnte.

ermittelte Koordinaten: das Missionsgebiet befand sich auf dem 2. Planeten des uns bekannten unerforschten Sonnensystems RBG253 im Alphaquadranten.

persoenliche Analyse: Setzt man die ermittelte Position zu den angegeben Koordinaten 00000001.00000001.11010011.00000010 der Management-Konsole in Relation, so lassen sich nur wenige spekulative Vermutungen anstellen: die Binaerdarstellung entspricht unter Beruecksichtigung aller Inversionen den Zahlen 1.1.211.2, 254.254.44.253, 128.128.203.64 bzw. 127.127.52.191, was entsprechend bei den anderen 3 Koordinaten zu analysieren waere. Ein Zusammenhang zu den Koordinaten von RBG253 laesst sich noch nicht finden, was vielleicht erst mit den Ergebnissen der anderen Teams gelingt. Meine unter diesem Umstaenden kuehne Vermutung ist, dass die 2. Ziffer fuer den Alphaquadranten, die 4. Ziffer fuer den 2. Planeten und die uebrigen beiden Ziffern fuer Koordinaten innerhalb des Quadranten stehen.

persoenliche Anmerkung: Ach, ich vermisse die Rechenkuenste von SUSI!

Commander Tom Carpenter Counselor der Crew der USS Hope

Ende des Berichts."


Valid XHTML 1.1! Valid CSS! Level Double-A conformance icon, W3C-WAI Web Content Accessibility Guidelines 1.0

LinksymbolEin Webangebot von der Crew der USS Mirage NCC 24866

Linksymbol Zurück zur Startseite.
lcars-Designelement lcars-Designelement lcars-Designelement
Mail an den Gamemaster, seinen Stellvertreter oder an den Webmaster