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10. Wir haben einen Counselor

[Wie sich das gehört, beginnt unsere Geschichte auf der...]

---BRUECKE

Etwas angespannt trommelte Captain Wollester mit den Fingern
auf der Konsole herum, als plötzlich Mahon meldete:

"Captain, wir erhalten eine Nachricht vom Romulanerschiff.
Allerdings..."

Wollester drehte sich um.

"Was ist, Mr.Mahon?"

Der Andorianer wurde vor Überraschung etwas lila im Gesicht:

"Die Frequenz ist sehr ungewöhnlich, Captain. Irgend etwas
stimmt nicht..."

Wollester runzelte die Stirn. "Auf den Schirm!"

Was die Brückenbesatzung dort zu sehen bekam, ließ sie
buchstäblich erschaudern. Auf dem Bildschirm erschien das
Gesicht Torreks, der anscheinend versuchte, etwas zu sagen.
Allerdings konnte man nur bei sehr genauem Hinsehen entdecken,
daß er tatsächlich seine Lippen bewegte. In kaum noch hörbar
tiefer Tonlage grunzte er ein Geräusch, das entfernt an die ersten
beiden Buchstaben des Wortes "Captain" erinnerte.

"Mr. Tommok, was hat das zu bedeuten?"

Tommok zog eine Augenbraue hoch.

"Ganz einfach, Captain. Die Romulanerschiffe befinden
sich in dichter Nähe zum Ereignishorizont einer Singularität.
An diesem Ort ist das Raum-Zeit-Kontinuum sehr stark gekrümmt,
so daß die Zeit dort aus unserer Sicht erheblich langsamer vergeht.
Wenn wir auch noch in diese Verzerrung hineingeraten, ist es
wahrscheinlich, daß, falls wir dort jemals wieder herauskommen,
im restlichen Teil der Galaxis mehrere tausend Jahre vergangen sind."

Wollester schluckte und strich sich über die Glatze.

Tommok trat einen Schritt auf sie zu. "Captain, wenn es uns nicht
gelingt, die Einstein-Kompensatoren in bahnbrechender Weise zu
modifizieren, MÜSSEN wir das Problem lösen, ohne in die Verzerrung
einzudringen!"

Wollester nickte. "Wir sind also auf uns allein gestellt."


---BAR

Vor dem Panoramafenster hatte sich eine kleine Menschenmenge
versammelt, um atemlos den Anblick des Tariga-Systems zu bestaunen.

Eine tiefschwarzer Dunst verdeckte den Blick auf die Tariga-Sonne,
alles schien in Bewegung, Licht und Schwärze wirbelten durcheinander.
Etwas Gewaltiges ging dort im Zentrum vor sich.
Nur an manchen Stellen schien der Dunst durchsichtig zu seien,
als könnte man durch das System hindurchlicken. Dahinter blitzten
Fixsterne auf, dutzende, eng nebeneinander, der Weg ihres Lichtes
war seltsam unwirklich verzerrt.

Manche Augen meinten am Rand des dunklen Schleiers zwei winzige,
silbern-blinkende Punkte zu erkennen - die Schiffe der Roumulaner.
Sie hingen unbeweglich im Raum. Außerhalb des Strudels kreisten
in gemächlicher Ruhe die Planeten. Doch ihre Bahn war seltsam
gekrümmt, den Beobachtern schien es fast, als flögen sie aufeinander
zu. Der innerste Planet, Tariga I, war auf seiner Bahn eingefroren,
nachdem er in die Ausläufer der wirbelnden Schatten eingetaucht war.

Lichtfunken, mit glühendem Schweif wie Kometen, waren erstarrt,
oder krochen unendlich langsam auf das Zentrum zu. Je näher die
Augen zum gedachten Mittelpunkt wanderten, desto mehr glich
der Weltraum einem Bild - unbeweglich, unvergänglich, zeitlos.

Eingerahmt wurde die Szenerie von einem gigantischen ringförmigen
Asteroiden-Gürtel. Seine Ausläufer berührten die Bahnen von Tariga III
und Tariga IV. Zerklüftet, glattgeschliffen, leuchtend, erloschen,
staubwinzig oder mondartig strömten die Gesteinsbrocken in einem
elipsenförmigen Strudel in das Tariga-System.
Je näher sie kamen, desto langsamer wurden sie, fast, als würde
das All dichter werden, irgendwie zähflüssig und sie festhalten.


---KRANKENSTATION

Crewman Milas Rundum-Auge drehte sich mit einem überraschten
Schwenk von vorne nach hinten. Hatte er etwas gehört?

Der kleinwuechsiger Gilianer bewegte seine drei Beine an das
Medi-Bett in der Ecke heran. Seine drei Haende berührten die
Frauengestalt, die hier seit Wochen in einer Art Koma, wie Doktor
Basani gesagt hatte, lag. Hatte sie sich bewegt?

Ihr Körper atmete regelmäßig, ihre Augen waren geschlossen.
Die Apparaturen zeigten nur künstliche Aktivität.
Milas schlug seine beiden Fühler zusammen, die gilianische
Geste für Ärger oder Wut. Er haßte es, sie hier seit Wochen
liegen zu sehen. Für ihn war sie tot.

Mila hatte Basani nicht geglaubt, als der behauptet hatte,
die Frau würde vielleicht wieder aufwachen.
Mila erlaubte sich ein knurriges Zirpen: Bei solchen Verletzungen
würden ihr nicht mal ihre klingonische Körperteile helfen.
Sie hätten sie längst zur letzten Ruhe kommen lassen sollen.

[HM:Bravo! Der beste NSC, den ich je gesehen habe!]
[GB: Apropos: Es wäre doch toll, wenn jeder genau wüßte,
welche NSC's in den einzelnen Abteilungen existieren.
Man hätte ein noch viel lebendigere Vorstellung des Schiffes.
Das bedeutet, am besten nur wenige NSC's (1-3) pro Abteilung
(nicht immer neue) und die möglichst einprägsam und originell.
Ein Haufen Crewman, die nur "Ja, Sir" oder "Sir, dieser Kurs
bringt uns in die Neutrale Zone!" sagen, ist nicht so toll.
Laßt uns doch einfach mal versuchen, bei jeder Aktion eines
NSC diesen weiter zu beschreiben, ihm eine weitere
Charaktereigenschaft zuzuweisen, ihn weiter auszubauen.
Ihr glaubt ja gar nicht, wieviel EP's das gibt...;-)]

Plötzlich ging ein Zitterm durch den Körper der Frau.
Ein lautes Stöhnen löste ihre künstlich regelmäßige Atmung ab.

Mila zirpte laut auf, vor Nervosität berührte er mit allen drei
Händen gleichzeitig seinen Kommunikator:

"Crewman Mila an Doktor Basani."

"Basani hier."

"Schnell, kommen Sie in Labor 2, die Frau wird wach !"

"Wie...was...hat sie........Ich bin unterwegs."

Drei Sekunden später stürmte Basani in den Raum.

Im Vorbeihasten aktivierte er die Analyse-Apparaturen,
schaltete den Computer auf Diagnose-Modus und
griff sich einen medizinischen Tricorder.

Als er das Bett erreichte, hatte die Patientin die Augen
bereits aufgeschlagen. Schwach und verstört blickte sie
zunächst den dreihändigen Mila und seine beiden Fühler an,
die sich vor Aufregung verknotet hatten.

Dann fiel ihr Blick auf den jungen Menschen in blauer Uniform,
der ihr überaus begeistert einen medizinischen Tricorder
unter die Nase hielt.

Sie kannte keinen von beiden.

Der Mensch klappte seinen Tricorder zu, eilte an die
naheliegende Wand, wo er einige Leuchtanzeigen ablas.
Dann fuhren seine Hände über zwei rotglühende
Sensorflächen und schaltete weitere Bildschirme ein.

Josiah sah immer wieder die gleichen Bilder, obwohl sie für
sie keinen Sinn ergaben. Dann mischten sich Stimmen in ihre
Gedanken, viele, immer lauter werdende Stimmen. Nachdem
sie ihre betazoidischen Kräfte wieder unter Kontrolle hatte,
öffnete sie ihre Augen.

Sie sah sich zwei Gestalten gegenüber, die ihr auf Garantie
noch nie begegnet waren. Verwirrt, und überrascht, wie schwach
ihre Stimme klang, fragte sie: "Wo bin ich?"

Jedoch noch im gleichen Augenblick registrierte sie ihre Umgebung
genauer und erinnerte sich - sie war auf der KS der Mirage.
Also korrigierte sie sich: "Wer sind Sie?"
Und was ihr noch viel wichtiger erschien: "Was ist geschehen?"

Erst jetzt bemerkte sie die Stimme des Mannes.

"Ich bin Doktor Fahir Basani, das hier neben mir ist
Mr. Mila. Wie geht es Ihnen, Mrs. Carrington ?"

"Dr. Basani? Mila? Ich habe diese Namen noch nie gehört.
Was ist geschehen? Und was suchen sie auf der Mirage?"
fragte sie etwas energischer und verwirrt.

Basani versuchte, sich in die Lage der Frau zu versetzen,
um dann die richtigen Worte zu finden.
Nach 5 Sekunden gab er es auf, sowas konnte er nicht
besonders gut. Also sah er sie einfach ehrlich mitfühlend an.

"Sie haben recht, Sie befinden sich immer noch an Bord ihres
Schiffes. Zuletzt befand sich die Mirage auf einer Rettungsmission.
Auf Betazed sollte die Crew der USS Hope vor den Jem'Hadar
gerettet werden. Erinnern Sie sich ?"

Carrington nickte schwach und ein bißchen ungduldig.

Basani fuhr fort, obwohl ihm die Worte immer schwerer fielen.
Er kam sich vor wie ein unerfahrener Psychologiestudent.

"Nun, ich bin der Chefarzt der USS Hope. Fast die gesamte
Crew der Hope konnte an Bord der Mirage gebeamt werden.
Allerdings wurde die Mirage dabei von mehreren Jem'Hadar-Schiffen
angegriffen...und..." Basani stockte.
". . . und dann . . . die . . . sie wurden..."

Doktor Basani verfluchte sich innerlich für seine Stotterei.
Sie waren bei der Sternenflotte, da passierte sowas,
es würde hart für sie sein, aber sie war auch auf solche Fälle
vorbereitet worden. Und vielleicht kam sie sogar recht gut
damit klar. Basani unterliess jegliches weitere Nachdenken
und brachte die Worte einfach heraus:

"Fast die gesamte Besatzung der Mirage wurde bei dem
Angriff getoetet. Sowas passiert...tut mir leid...die Besatzung
der Hope hat jetzt das Schiff übernommen..."

Carringtons Schweigen war beunruhigender als jeder Schrei.
Basani griff etwas ungeschickt nach einem Datenpad und
legte es in ihre Hände.

"Hier können Sie genau nachlesen, was passiert ist.
Darin steht auch, wer.....welche Besatzungsmitglieder...
ich meine....ihre...wer noch....lesen Sie es einfach!"

Basani war sich ziemlich sicher, alles falsch gemacht zu haben.
Er warf Mila einen hilflosen Blick zu und eilte dann zu den
Diagnose-Displays an der Wand. Damit konnte er umgehen...

Josiah starrte das Padd in ihrer Hand an, ohne auch nur ein Wort
zu lesen. Sie hatte die Beunruhigung des Mannes, der sich Basani
nannte, gespürt, diese jedoch anders interpretiert. Tränen standen
in ihren Augen, auf einmal fühlte sie sich sehr hilflos.

Unwillkürlich hob sie ihre Hand und sah auf ihren Ehering,
den sie immer noch trug, obwohl ihr Mann schon vor über vier
Jahren verstorben war. Dann schoss ihr das Bild ihrer Tochter
in den Kopf, wie sie damals auf der Starfighter in ihrem Büro
gesessen hatte, und ein unfreundlicher Sternenflottenoffizier hatte
ihr mitgeteilt, daß ihre Tochter spurlos verschwunden sei.
Knapp drei Jahre später hatte sie ihr Schiff verloren, und jetzt
noch die Crew ihres neuen Schiffes.

Josiah schloss die Augen und presste die Hände gegen die Schläfen,
um diese Bilder zu vergessen - es gelang ihr nicht. Statt dessen
ließ ihre Konzentration nach und sie spürte wieder die Emotionen
einer ganzen, ihr fremdem Besatzung. Erneut schüttelte sie den
Kopf und verdrängte die Erinnerungen. Dann setzte sie sich auf,
und versuchte, wenn auch etwas wackelig, aufzustehen - was ihr
nach dem fünften Versuch auch gelang.

Mit tapsigen Schritten bewegte Josiah sich auf den Arzt zu und fragte,
als sie hinter ihm angelangt war:

"Ich muss den Captain sprechen, oder wenigstens den XO."

Sie wollte noch etwas hinzufügen, als plötzlich der rote Alarm losging.

"Verdammt, was ist hier los? Ich glaube, mir ist jemand mal eine
Erklärung schuldig.", fluchte sie, drehte sich um, und ging zu einer
Konsole. Sie betrachtete die Anzeigen einen Moment, holte sich einige
Informationen und wandte sich blitzschnell wieder zu Basani um:

"Wir sind im Tariga-System? Wenn ich mich noch richtig an den
Gebrauch so einer Konsole erinnere, müssten wir uns in der Nähe
eines gravimetrischen Felders oder gar schwarzen Loches befinden.
Was haben Sie mit dem Schiff gemacht?"

[GB: "Ich bin Arzt und kein Techniker..."]


---BRUECKE

Wollester traf ihre Entscheidung:

"Wollester an Maschinenaum. Mr. McDuck, berichten Sie uns sofort,
wenn Sie Fortschritte bei der Lösung des Einstein-Problems machen.
Koordinieren Sie ihre Bemühungen weiterhin mit der Wissenschaft.
Wenn Sie eine Lösung haben, erwarte ich eine eine detaillierte
Risiko-Analyse. Tun Sie ihr Bestes, wir haben nicht viel Zeit."

"Ja, Sir."

"Bruecke Ende."

Der Captain machte ein paar Schritte auf den Haupt-Bildschirm zu
und drehte sich dann zur Brueckenbesatzung um:

"Die Sicherheit des Schiffes hat oberste Priorität, wir werden
uns also dem Schwarzen Loch nicht naehern, wenn wir keinen
erfolgversprechenden Plan haben. Mag ja sein, daß die Romulaner
jetzt unsere Verbündeten sind. Trotzdem werde ich es mir dreimal
überlegen, bevor ich für Sie unser Leben riskiere. Und bis es soweit
ist, werden wir uns um die Forschungsstation auf Tariga IV kümmern.
Mr. Broek setzen Sie einen Kurs am Rande des Asteroidengürtels,
der uns so nahe wie möglich an Tariga IV heranführt !"

"Kurs liegt an, Sir."

"Dann los !"

"Ja, Sir."

"Mr. Mahon, wie stark ist die Zeitverzerrung bei Tariga IV ?"

Mahon tippte, wartete und gab die Daten weiter:

"Die Zeit verläuft dort um den Faktor 3 langsamer verglichen
mit der Standardzeit der Förderation."

Wollester nickte zufrieden; Mahon fügte nachdenklich hinzu:

"Das heißt, wenn wir einen Tag dort verbingen, vergehen auf der
Erde drei Tage."

Wollester schaute den Andorianer amüsiert an:

"Viellen Dank, für diese Milchmädchenrechnung, Mr. Mahon.
Am besten geben Sie dieses Beispiel an die Besatzung weiter,
damit JEDER versteht, was uns erwartet..."

"Ja, Sir."

Mahon wusste nicht, ob er grinsen oder sich ärgern sollte.

---

Langsam glitt die Mirage zwischen den gespenstigen Gesteins-
formationen der Asteroiden dahin. Manchmal beschleunigte sie,
um eine vorrübergehende Lücke zwischen den umherfliegenden
Felsen auszunutzen.Dann wieder blieb sie fast stehen, verharrte,
um einen dunklen Schatten vorrüberschweben zu lassen.

Auf der Brücke herrschte gespannte Stille.
Steuermann Hajo tom Broek flüsterte vor sich in:

"Ich werde dichter an einen der großen Brocken heranfliegen."

Der silberne Rumpf der Mirage vollführte eine gekonnte Drehung,
um sich der Oberfläche eines riesigen zerklüfteten Asteroiden
anzupassen.

Mahon bemerkte die Gefahr als erster:
Auf seinen taktischen Anzeigenblinkten drei Punkte auf,
Datenströme wanderten über die Displays.

Gerade nachdem das Schiff den fast mondgrossen Asteroiden
hinter sich gelassen hatte, waren hinter ihm drei kleinere Asteroiden
"erschienen" und bewegten sich jetzt zielgerichtet auf die Mirage zu.

"Sir, etwas verfolgt uns."

[GB: Wir brauchen endlich einen Counselor...;-)]

Wollester Stimme war gespannt aber fest:

"Etwas präziser bitte."

"Drei Asteroiden haben Kurs auf uns genommen."

"Wie bitte ?"

Mahon hämmerte etwas in seinen Pult.

Tommok zog eine Augenbraue hoch (dank der Trägheitsdämpfer fiel
ihm dies trotz der Nähe eines schwarzen Loches noch nicht spürbar
schwerer...) und fragte:

"Mr. Mahon, ziehen wir diese Asteroiden möglicherweise irgendwie an?"

Mahon schaute auf:

"Nein, Sir, so wie sie sich unserem Kurs anpassen, werden sie
eindeutig von einer Intelligenz gesteuert."

Wollester klappte ihre Konsole auf:

"Roter Alarm, Kampfstationen."

Die Sirenen heulten auf und das altbekannte rote Licht blinkte auf.

Plötzlich piepte etwas...

Die Asteroiden naeherten sich noch immer mit hoher Geschwindigkeit.
Sie flogen einen indirekten Kurs und schienen so schon im Vorfeld
jedem Felsbrocken auszuweichen.

Mahon: "Die unbekannten Objekte naehern sich immer noch.
Sie kommen in zwei Minuten in Phaserreichweite. Unsere Schilde
sind oben, Phaser sind einsatzfaehig und bereit. Wir koennen
jederzeit zum Multi-Angriffsmodus uebergehen."

Der Andorianer unternahm einen Scan nach dem anderen, umsonst.
Die Sensoren registrierten nur fuer Asteroiden typische Werte.

Mahon versuchte es mit einem Niederfrequenz-Subraumscan, eine
andere Idee hatte er nicht mehr. Ploetzlich: Ein Ausschlag - er empfing
ein Signal. 'Bingo!' dachte der Sicherheitschef. Es war sehr schwach
und - es kam nicht von den sich naehernden Schiffen.

Mahon wiederholte den Scan :"Captain ich habe noch etwas anderes
geortet. Etwa 200.000 km vor uns. Es ist eine Rettungskapsel.
Sie entspricht dem Typus, den die USS Bothan an Bord hatte."

Mahon: "Captain, die drei Asteroiden scheinen ihre Waffensysteme..."

Ein Treffer erschütterte die Mirage.

"Die Schilde halten, Captain. Die Asteroiden feuern mit
Phaser-ähnlichen Waffen."

Wollester stand auf und zog ihre Uniform zurecht.

"Wollester an alle Kampfstationen. Abtrennung vorbereiten.
Wir kämpfen im Multi-Funktions-Kampfmodus. Machen sie es so."

Kurze Zeit später signalisierte ein deutliches Rumpeln, daß sich
die MIRAGE in drei Teile zerteilt hatte.

"Angriffssequenz Alpha."
(auch Wollester hatte noch wenig Erfahrung mit dreigeteilten
Kampfeinsätzen.)

[GB: Angriffssequenz Beta hätte bestimmt auch funktioniert...:-)]

Kurze Zeit später waren die Asteroiden pulverisiert.

"Mr. Mahon, eine ausführliche Analyse unserer Angreifer bitte!"

Mahon fuehrte einige Scans durch. "Dass ist interessant, Captain.
Ich erhalte immer noch keine genauen Werte ueber diese Asteroiden.
Ich beame ein paar Bruchstuecke in Wissenschaftslabor drei.
Dann koennen wir sie genau untersuchen."

Waehrend der Transport durchgefuehrt wurde, wandte Mahon sich
der Rettungskapsel zu. Sie schien intakt zu sein. "Sir, wir sind nun
in Traktorreichweite zu der Rettungskapsel der USS Bothan.
Ich scanne kein Lebenszeichen. Sollen wir sie an Bord holen?"

Wollester nickte.

"Mahon an Wissenschaft, der Captain verlangt eine genaue
Untersuchung der an Bord gebeamten Truemmer. Ausserdem
wartet bald eine Rettungskapsel auf sie, in der Shuttlerampe."

"Mahon an McDuck und Urga, bitte sehen sie sich die Kapsel der
Bothan genauer an, wenn sie an Bord ist. Urga, bitte assistieren
Sie McDuck und sorgen sie fuer die noetige Sicherheit."


---MCDUCKS QUARTIER

Jason sass in seinem Quartier und die ganze Aktion über das
schwarze Loch und die Kompensatoren machte ihn komplett
verrückt, wie eine Biene welche den Honig riecht, aber ihn nicht findet.

"McDuck, an Maschinenraum. Haben sie schon irgendeine Lösung
zu unserem derzeitigen Problem, ich kaufe alles, was Sie haben??"

[GB: Der Schwarzmarkt blüht...]

"Morris, hier. Nein, gar nichts. Ich habe so das Gefühl, dass wir
das Ganze völlig falsch angehen."

"Da haben sie ausnahmsweise recht.........vielleicht kann die
Wissenschaft uns weiterhelfen. Ich werde es mal versuchen.
McDuck Ende."

Jason musste den Kopf freibekommen und entschied sich,
einen Spaziergang zur Wissenschaft zu machen.

Um die Rettungskapsel wuerde er sich kuemmern,
wenn sie endlich an Bord gebracht wurde.


---WISSENSCHAFTSSTATION

Jason musste feststellen, dass die Chief gar nicht anwesend war.
Diese war naemlich immer noch in ihrem Quartier, und hatte sich
ein paar Ausgaben von der Zeitschrift "Maedchen" replizieren lassen,
nun versuchte sie, sich die Fingernaegel in der gleichen Art zu
lackieren, wie es in dem Heft beschrieben war.

Die Meldung von der Bruecke traf zwar in der Wissenschaftsstation
ein, aber zu diesem Zeitpunkt hatte Storrt ihren Posten schon
verlassen. Sie hatte zuerst noch versucht, McCourt dazu zu ueber-
reden, mit ihr zu kommen, aber die PO wollte die Wissenschaftsstation
in der derzeitigen Situation nicht unbesetzt lassen. Storrt verstand das
gar nicht, schliesslich war der Dienst gerade vorbei. Mit ein paar
Hopsern und Drehungen war sie aus dem Raum verschwunden.

McCourt an Bruecke: "Ich hab mir mal erlaubt die chemische und
metallurgische Zusammensetzung der Dinger unter die Lupe zu
nehmen. Es handelt sich dabei um eine Tritium-Lethanium Legierung,
in kubisch raumzentrierter Konfiguration, was eigentlich ganz und
gar unmöglich ist, ein paar Aluminium-Eisen-Gamma Inclusionen
sind auch eingelagert und ich moechte DRINGEND davon abraten
auf die Dinger zu ballern, außer sie wollen sich unbedingt selbst
zerstören! Wenn sie allerdings nicht davon abzubringen sind denk
ich mir mal was aus. Tja das wollt ich ihnen nur kurz mitteilen.
McCourt Ende."

Zu McDuck: "Ach, McDuck, schoen sie zu sehen. Storrt ist in
ihrem Quartier. Ich habe leider keine Zeit, ich muss etwas
ueberpruefen und werde Sie rufen, sollte ich etwas finden!"


---STORRTS QUARTIER

Storrt war in dutzenden von rosa Herzpolstern versunken. Schmachtend
und mit gezuecktem Taschentuch sass sie vor dem Holoprojektor,
der gerade die 382. Folge von "Melrose Space" zeigte ...

[GB: Was muß sie eigentlich noch alles tun, damit sie mal jemand
krank meldet...? Nicht, daß es nicht lustig wäre, aber findet keiner
Ihr Verhalten UNNORMAL ? Wir brauchen einen Counselor...;-)]


---BELLONIS QUARTIER

Belloni sass gerade in seinem Quartier und langweilte sich.
Da er keinen Dienst hatte und die Ergebnisse, der Scans aus
Hillmans Quartier noch nicht fertig waren, entschloss er sich auf's
Holodeck zu gehen und ein wenig den Nahkampf zu trainieren.
'Vielleicht kommt ja Urga mit.....'

"Computer, wo befindet sich Mr. Urga ?"

SUSI: "CM Urga befindet sich in seinem Quartier !"

'Oh, ja ich hatte es vergessen, er wollte sich hinlegen
und ein wenig schlafen. Also gehe ich alleine !'


---HOLODECK 2

"Computer, mit welchem Programm trainiert Sicherheitschef
Mahon immer auf dem Holodeck ?"

SUSI: "Ensign Mahon benutzt folgende Programme:
"

"Computer halt, das nehme ich !"

Nichtsahnend startete Belloni das Programm, wobei er sich
die Frage stellte, was Mahon wohl mit Stufe 5 meinte....

[GB: "Stufe 5 ist nur für Belloni..."]

Als Georg sich umdrehte, standen 3 Nausikaner vor ihm, die wohl
keinen sehr froehlichen Eindruck auf ihn machten. Belloni fing an
zu kaempfen und die ersten 5 min waren noch ziemlich leicht,
doch dann fand er sich auf einmal auf dem Boden der Matten
wieder und die Nausikaner standen alle neben ihm. Langsam
versuchte er aufzustehen, doch das Programm interpretierte
dies als Angriff und kurz darauf lager schon wieder unten.

Belloni: "Langsam werde ich aber sauer...".

Diesmal versuchte er schnell aufzustehen, aber 1 min spaeter lag
er dann wieder auf dem Boden, dies wiederholte sich 2, 3 mal und
dann beschloß er unter lautem Fluchen auf den Sicherheitschef
das Programm abzubrechen. Unter einigen Schmerzen verliess
er das Holodeck und begab sich auf die KS.


---KRANKENSTATION

Basani war froh, daß Carrington Fragen stellte, das war
immerhin besser als Schweigen.

"Die Besatzung der Mirage hat ihr Leben gegeben, um UNS,
von der USS Hope, zu retten. Wir stehen tief in ihrer Schuld.
Was die derzeitige Mission angeht, so unterliegt sie einer hohen
Geheimhaltungsstufe. Sie hat aber nichts mit dem Angriff auf
die Mirage zu tun. Sie haben lange Zeit im Koma gelegen...
inzwischen sind 4 Wochen vergangen..."

Basani versuchte, soviel wie möglich Zuversicht und Gelassenheit
in seine Stimme zu legen. Das Ergebnis war ein ziemlich
aufgesetztes Gesäusele: "Mrs. Carrington, ich schlage vor,
Sie sprechen mit Commander Tommok. Er kann entscheiden,
welche Informationen wir ihnen geben können. Er wird Ihnen
auch helfen, was ihre Zukunft angeht. Die Überlebenden der
Mirage befinden sich noch immer auf dem Schiff, vielleicht
sollten Sie auch mit denen sprechen..."

"Geheimhaltungsstufe? ich wache hier auf, finde mein Schiff
mit einer fremden Crew vor, die mir erzählt, meine Crew sei mit
wenigen Ausnahmen tot, das Schiff wird angegriffen und dann
sagen Sie, ich hätte nichts damit zu tun?"

Basani war verwirrt: "Das habe ich nicht gesagt, ich sprach von
unserer derzeitigen Mission, die hat nichts mit dem damaligen
Angriff auf die Mirage..."

Josiah konnte nicht glauben, was sie da hörte, sie ignorierte
Basanis Worte einfach und unterbrach ihn:

"Und wenn 4 Wochen vergangen sind, es ist immer noch mein
Schiff, und ich denke, dass ich wesentlich mehr damit zu tun
habe als Sie. Und wenn Sie in unserer Schuld stehen, dann
reden Sie wenigstens nicht so einen Unsinn! Verdammt nochmal,
ich habe ein Recht zu erfahren, was hier passiert!" fluchte sie.

Das war zweifellos ihre klingonische Seite, die mal wieder
einen der Ausbrüche verursachte, bevor ihre vulkanische Seite
sie wieder unter Kontrolle brachte. Mit etwas ruhigerer Stimme
sagte sie schließlich.

"Ich habe gerade meine Crew verloren, und Sie wollen mir weiß
machen, dass ich nichts mehr mit den Schiff oder dem Angriff
zu tun habe. Mag sein, dass ich die Gründe für den derzeitigen
Angriff nicht kenne, dennoch wird hier mein Schiff angegriffen.
Ich denke schon, dass mich das was angeht."

Nach einer kurzen Pause sagte sie: "Ohja, ich werde mit
Commander Tommok reden. Aber ich bin mir nicht sicher,
ob ich da nicht den gleichen Mist zu hören kriege, wie hier."

Mit den Worten drehte sie sich um, und beugte sich wieder
über die Kontrollen der Konsole, um wenigstens herauszufinden,
ob diese 'Crew' nicht das Schiff noch zerstörte.

Nach einer kurzen Pause erklang Basanis Stimme hinter ihr,
mitfühlend aber mit einer Spur von Härte.

"Mrs.Carrington, ich verstehe, daß sie es im Moment nicht
leicht haben, dennoch sollten sie sich ersteinmal in Ruhe
auf dem Schiff umsehen. Wir haben ihr Schiff weder gekapert,
noch wollen wir es irgendwie gefährden. Vergessen Sie nicht,
wir sind alle Offiziere der Sternenfltte. Und ich kann Ihnen
versichern, daß auch wir schwere Zeiten hinter uns haben.
Wir haben Monate im Delta-Quadranten verbracht..."

Carrington funkelte Basani mit wütender Trauer an:

"Sie verstehen gar nichts, Doktor..."

In diesem Moment kam Crewman Alaney herein.

Mit schlecht verhohlener Neugier musterte er die wieder-
auferstandene Patientin. Sein Blick schien jedes Detail im
Labor aufzunehmen. Er erschrak regelrecht, als ihn Basani
nach dem Grund für sein Hereinkommen fragte:

"Was ? Achso....ja...Mr. Belloni kam eben in die Krankenstation,
sieht aus, als hätten sich die von der Sicherheit mal wieder geprügelt.
Vielleicht führen die so eine Art Privatkrieg. Wissen Sie etwas
Genaueres, Doktor ?"

Basani ignorierte die Frage des ewig neugierigen Alaney,
runzelte ärgerlich die Stirn und rief dann ins Hauptlabor hinüber:

"Mr. Belloni kommen Sie doch bitte zu uns."

Etwas zögerlich trat Belloni ein.

Basani sah ihn prüfend an:

"Wo ist das passiert ? Doch sicher im Dienst ?"

Josiah sah auf als der Sicherheitsoffizier den Bahndlungsraum
betrat. Etwas verwundert musterte sie ihn. "Georg? Bist Du das?"

Hajo tom Broek, der gerade die KS betreten hatte, sah sich das
ganze Schauspiel an. Mit Blick auf Belloni dachte er 'Zum Glueck
gibt es Dinge, die sich nie aendern. Zum Beispiel, dass Herr Belloni
die Haelfte seiner Zeit auf der KS verbringt.'

[GB: Ja, wenn das so weiter geht, werden wir die Selbstbeteilung
anheben müssen und Belloni an seinen Hausarzt verweisen...]

Die Dame, die Hajo bisher noch nie gesehen hatte, bot allerdings
einen eher kuriosen Anblick, wie sie so auf Dr. Basani herumhackte.
'Noch ein Fall fuer den Counselor, den wir nicht mehr haben.
Vielleicht sollte ich mich um den Job bemuehen.'

Hajos Gedanken schweiften kurz ab, stellten sich vor, wie es wäre...

Hajo beschloss jedoch, die Lage nicht weiter zu verkomplizieren.
Er legte die mitgebrachten leeren Hyposprays einfach auf einen
Schrank und versuchte, die Krankenstation wieder zu verlassen,
ohne in irgendwelche Dinge hineingezogen zu werden,
die er nicht verstand.

Allerdings verstand er auf der Bruecke in letzter Zeit ebensowenig.

Wenn Technik, Tommok und Wissenschaft ihre Erkenntnisse ueber
schwarze Loecher, gravimetrische Felder und Ereignishorizonte
austauschten, wuenschte sich Hajo, dass irgendein Ereignis mal
seinen Horizont erweitern und die schwarzen Loecher in seinem
Wissen verschwinden lassen wuerde.

Nachdenklich, ob ihm noch eine Metapher zu "gravimetrisches Feld"
einfallen wuerde, drehte der Steuermann den erhitzten Gemuetern
den Ruecken zu.

[GB: In ein gravimetrisches Feld zu geraten, heißt so viel wie:
"Immer schön auf dem Teppich bleiben..."]

Belloni starrte noch immer Carrington an:

"Josiah ? Josiah ! Ich dachte Du wärst...wie ist das moeglich?"

Fragend sah Belloni Basani an.

Basani: "Sie lag die ganze Zeit im Koma und erwachte heute.
Ich dachte, daßs wäre bekannt. Sie haben nie gefragt..."

Basani sah Belloni ernst an:
"Aber sie haben meine Frage nicht beantwortet.
Also, mit wem haben sie diesesmal 'trainiert' ?"

"Nun, ja also,........ich habe nur ein wenig trainiert auf dem
Holodeck.", sagte Belloni schnell.

"Mr. Belloni Sie reden mit einem vorgesetzten Offizier !"

"Ich habe wirklich trainiert, nur leider habe ich mich ein wenig
uebernommen. Wissen sie ich habe ein Programm von Ensign
Mahon benutzt und irgendwie war es schwieriger als ich dachte.
Vielleicht koennten wir das fuer uns behalten ?", sagte Georg.

"Schwieriger als Sie dachten ? Soweit ich weiß, sind die
Schwierigkeitsstufen mit einstelligen Ziffern einstellbar.
Bei so einem einfachen System hätten Sie wissen MÜSSEN,
was sie erwartet. Sie verschweigen doch etwas. Mr. Belloni,
so kann das nicht weitergehen, es tut mir leid, ich... "

Ploetzlich wurde der Doktor vom Counserlor unterbrochen....

"Ich glaube ihm. Ich kenne Mr. Belloni schon laenger als sie
und habe mir eine Meinung ueber ihn gebildet. Ich denke nicht,
dass er einen vorgesetzten Offizier anluegen wuerde.
Und da das hier ja kein Verhoer ist, kann er ja jetzt
wahrscheinlich gehen, oder ?"

Ohne eine Antwort zu erwarten, fuehrte Carrington Belloni
aus der KS, zurueck blieben die verdutzen Gesichter von
Basani und Alaney.

Basani: "Und diese Person soll Counselor gewesen sein ?"

Nach einer Weile wurde Basanis Ärgert gemildert, als er
sich Carrington Schicksalsschläge in Erinnerung rief.

"Sie braucht Zeit, sie hat viel durchgemacht...",
flüsterte er vor sich hin.

Alaneys beiläufig, einschmeichelnde Stimme riß Basani
aus seinen Gedanken.

"Doktor, was genau, wenn man fragen darf, hat diese Frau
durchgemacht ?"


---GANG

"Tut mir leid, mit eben. Mir ist vorhin mal wieder die Sicherung
durchgegangen, und ich bin immer noch sauer. Vielleicht kannst
Du mir mal erklären, wieso die unser Schiff führen? Aber erstmal,
wie geht es dir?" fragte Josiah etwas besorgt.

"Mir gehts es den Umstaenden entsprechend gut. Ich habe
versucht mich hier einzuleben, aber es ist sehr schwer.
Immer wieder diese neuen Crewmitglieder. Ich kenne sie nicht
und wie so soll ich dann Vertrauen aufbauen ? Alle meiner
Freunde sind tot, nur dafür, dass diese neue Crew ueberlebt.
Das ist so ungerecht !"

"Georg, beruhige dich," sagte Josiah sanft, "es sind nicht alle
Deine Freunde tot und außerdem war es doch damals genau
so als du auf dieses Schiff gekommen bist. Du kanntest auch
keinen und hast trotzdem Freundschaften geschlossen, oder?"

---BAR

Waehrend sie weiterredeten, betraten Belloni und Carrington
die Bar und setzten sich an einen Tisch.

"Ja, aber damals war alles irgendwie anders.....Niemand erwartete
etwas von mir. Ich konnte Fehler machen. Und jetzt denkt jeder,
nur weil ich von der alten Crew komme, muss ich gleich alles
wissen und fuer alles eine Loesung haben...
Aber bitte laß uns von was anderem reden !"

Belloni erinnerte sich:
"Jetzt zu deiner Frage: Als wir damals nach Betazed flogen,
fing uns eine Jem' Hadar Patrouille ab. Wir wurden stark
beschaedigt und die USS Defiant musste uns zur Hilfe kommen.
Eigentlich wurden alle Hope-Crewmitglieder in einen Frachtraum
gebeamt, aber als sie merkten, dass kaum noch jemand am Leben
war, fingen sie an das Schiff zu uebernehmen."
(Man hoerte ein wenig Zorn aus Belloni's Stimme heraus....)
"Na, ja und da eine Crew ohne Schiff und ein Schiff ohne
Crew vorhanden war, uebernahmen diese Leute das Schiff."

Josiahs Gesicht verdüsterte sich. "Ja, ich erinnere mich an die
Jem'Hadar. Aber alles andere ist weg. Ich glaube, mich hatte
irgendwas getroffen."

In ihrem Geist erschienen plötzlich wieder die Bilder, die sie
während der ganzen vier Wochen Koma hatte sehen müssen.
Ein brennendes Schiff, unzählige Schiffe, Torpedosalven wie
Feuerlanzen erfüllten die Fenster und den Sichtschirm.
Sie war auf der Brücke. Eine Torpedosalve raste auf das Schiff
zu. Plötzlich explodierte etwas direkt neben ihr. Sie wurde,
wie auch einige andere der Brückenbesatzung, gegen die
Wand geschleudert. EIn Geräusch. Als sie den Blick hob,
sah sie nur noch, wie ein Teil der Decke hinunter stürzte.

Josiah schüttelte den Kopf, um die Bilder wieder zu vergessen,
mit Mühe gelang es ihr. "Ja, ich erinnere mich an den Angriff.
Wer außer uns hat noch überlebt?"

"Nur noch Ireen Francis McCourt und Kjarika May Starling.
Sie beide haben es gerade noch ueberstanden. Es war wie ein
Wunder. Aber ich denke, dass koennen sie Dir selber erzaehlen."

"CM Kaledi an Mr. Belloni. Ich habe die Auswertung von
den Scans aus CM Hillman's Quartier. Sie sollten herkommen.
Das ist sicherlich interessant für sie."

"Ich habe verstanden. Ich komme gleich zu ihnen! Belloni Ende."

"Tut mir leid, Josiah, aber der Dienst ruft. Lass uns das Gespraech
heute Nachmittag weiterfuehren, ja ? Besuch doch mal Ireen. Ich
glaube sie würde sich sehr freuen. Wir sehen uns spaeter !", damit
verliess Belloni die Bar und ging auf die Wissenschaftsstation.


---WISSENSCHAFTSSTATION

"Ah, da sind sie ja Mr. Belloni", begruesste Kaledi Georg,
"hier, schauen Sie sich das hier an !"

Belloni sah auf die Anzeige, wobei er aber nur die Haelfte verstand.
Fragend schaute er den CM an. "Koennten Sie mir das auch noch
erklaeren ?"

"Oh, ja natuerlich. Also sehen sie diese Linie hier ? Das ist eine
graphische Darstellung der Omega-Strahlen, die normaler Weise
immer in unserer Umgebung zu finden sind. Man kann sie kaum
messen und sie ist ungefaehrlich. Nun sehen sie sich den Wert
in Hillman's Quartier an !"

"Mmm, der Wert ist ein wenig niedriger. Aber mehr kann ich
auch nicht erkennen."

"Ja, das stimmt. Aber normaler Weise darf er nicht niedriger sein.
Er darf hoechstens um 1/1000 abweichen. Ich habe sofort nach
einer Erklaerung dafuer gesucht und nur im Entferntesten etwas
gefunden, aber das ist keine Hypothese wert. "

Belloni: "Lassen sie trotzdem hoeren !"

"Also gut. Was waere wenn die Singularitaet irgendwie Einfluss
auf den Raum und die Zeit IM Schiff haette ? Was waere wenn
sie es irgendwie geschafft hat, die Omega-Strahlen aufzusaugen ?
Das ist jedenfalls die einzige Erklaerung, die ich habe. Ich kenne
nichts, das eine solche Wirkung auf Strahlen hat. Na, ja und
da Singularitaeten noch unerforscht sind und sowieso noch nie
jemand eine kuenstliche Singularitaet gesehen hat, ist das dort
draussen die einzige Erklaerung fuer die Geschehnisse.
Ausserdem ist da noch etwas.....Ich habe mir die Logbuecher
des CM angesehen. Sie hat kurz vor ihrem Verschwinden noch
einen Eintrag gemacht. Sehen sie die automatische Zeitangabe?
Laut dieser Angabe hat sie diesen Eintrag im letzten Jahrhundert
geschrieben, was ja voellig unmoeglich ist."

"Was koennte ihrer Meinung nach mit CM Hillman passiert sein?",
fragte Belloni.

"Das weiss ich nicht. Moeglicher Weise wurde sie in den Sog mit
hinein gerissen. Darueber kann man nur Vermutungen aussprechen.
Meiner Meinung nach koennte sie jetzt irgendwann, irgendwo in
irgendeiner Galaxie sein. Das laesst sich nicht genau feststellen.
Ehrlich gesagt ist das noch die wahrscheinlichste Theorie.
Tut mir leid."

[GB: Stimmt, es ist schon ziemlich wahrscheinlich, daß jemand
zu irgendeiner Zeit irgendwo ist...]

"Nein, ist schon gut. Danke fuer ihre Muehe."

Belloni verliess den Raum und ging in Richtung Urga's Quartier.


---URGAS QUARTIER

Belloni traf bei Urga ein und klingelte. "Herein !",
ertoente aus dem Quartier.

Georg ging hinein und sah Urga auf seinem Bett liegen.
Er starrte in die Luft. Anscheinend hatte er Langeweile.

"Hier sehen sich das hier an. Es ist eine moegliche Erklaerung
fuer das Verschwinden von CM Hillman."

Belloni gab ihm ein Datenpadd, dass er auf dem Weg zu Urga
aus seinem Quartier geholt hatte. Dort war ziemlich genau die
derzeitige Theorie aufgeschrieben, die Belloni hatte.

[GB: Und schon wurde CM Kaledis Theorie zu Bellonis Theorie.
Typisches Crewmanschicksal...;-)]

"Meiner Meinung nach, war es ein Zufall, dass gerade Hillman
verschwand. Sie befand sich zur falschen Zeit am falschen Ort.
Sehen sie, wenn sich der Sog des Loches auf das Schiff
ausbreitet, dann wird dieser Raum als Erstes beeinflusst....."

Georg zeigte auf Hillman's Quartier.
"Sie wurde wahrscheinlich nur mitgerissen."

Urga: "Wieso verschwanden aber nicht weitere Gegenstaende
aus dem Raum ?"

"Das weiß ich nicht. Das wird wohl noch ein Raetsel bleiben.",
antwortete Belloni.

Urga dachte kurz nach: "Hmm, vielleicht wurde nur lebendige
Materie von dem Phänomen betroffen. Wir muessen auf jeden
Fall rausfinden ob eine Gefahr fuer die Mannschaft besteht und
ob wir CM Hillman wieder zurueckholen koennen.
Da es ansonsten keine Vermisstenfaelle gegeben hat, koennen
wir annehmen, dass dieses Phaenomen zeitlich begrenzt war."

Der P.O. starrte konzentriert ins Nichts.

Mr. Belloni unterbrach Urgas Denkprozess:
"Ich kenne mich in der Technik nicht besonders gut aus. Aber
eins weiss ich, um jemand von irgendwo zurueckzuholen, muss
man zumindest wissen, wo dieser jemand ist. Da wir ja nicht
mal wissen WANN CM Hillman sich befindet, ist die Aufgabe
sie zurueckzuholen wohl eher aus dem Bereich des Unmoeglichen."

Mr. Urga schwieg noch eine Weile, dann sagte er:

"Ich fuerchte Sie haben recht, die einzige Spur, die wir haben ist die
kaum messbare Abweichung der Omegastrahlen. Das ist zu wenig."

Nach einer Weile fuegte er hinzu: "In der Chronik der Sternenflotte
ist CM Hillman die erste Person, die einem schwarzen Loch zum
Opfer faellt. Man koennte es in den Akten als den Hillman-Effect
bezeichnen. Wer weiss ob sie ueberhaupt noch lebt. Wenn ja,
dann wo und wann? Vielleicht ist sie gar in einem Paralleluniversum
auf der anderen 'Mirage' gelandet. Wir werden es wohl nie erfahren."

"Was soll ich dann in meinem Bericht an Mahon schreiben",
fragte Georg.

Urgas Gesicht wirkte ein wenig traurig als er sagte:
"Schreiben Sie, dass der momentane Aufenthaltsort von CM Hillman
nicht zu bestimmen ist und das wir auch keine Aussage ueber
ihre vitalen Funktionen treffen koennen. Und zum Schluss noch,
dass das man mit relativ hoher Wahscheinlichkeit sagen kann,
dass CM Hillman nicht mehr ihren Dienst antreten wird.
Als Ursache geben Sie bitte den Hillman-Effect an und
erlaeutern Sie ihn, so gut Sie koennen. "

"Danke fuer ihre Hilfe, Urga. Ich werde mich gleich ran machen,
den Bericht fuer unseren 'heissgeliebten' Sicherheitschef schreiben."

"Ja, bis spaeter."

Georg verliess Urga und ging in sein Quartier. Dort setzte er
sich an den Computer und fing an, den Bericht zu schreiben.
Irgendwann war dieser auch fertig und mit einem Tastendruck
sandte er ihn an den Sicherheitschef.


---BRUECKE

Nach einiger Zeit meldete Hajo Tom Broek:
"Captain, wir nähern uns jetzt der Forschungsstation!"

Wollester stand auf und strich sich über dir Glatze (wobei Hajo
wiederum die furchterregende Tätowierung auf ihrer Stirn bemerkte).
"Alle Führungsoffiziere bitte zur Einsatzbesprechung in der
Beobachtungslounge melden."

[GB: Zur Klärung: Führungsoffiziere sind im Moment:
Wollester und Tommok, sowie Seth (ja, ja...], Basani, McDuck und
Mahon als Leiter der einzelnen Abteilungen.
Sollten wir einen neuen Counselor bekommen, zählt er (sie) mit dazu.
Ansonsten jeder, der den Rang eines Lieutenant j.g. trägt,
also 100000 EP hat. Diese ab sofort in Kraft tretende Regelung
soll der Motivation dienen, genug EP's anzusammeln, um bei den
großen Besprechungen dabei sein zu können.
Oder natürlich nach klingonischer Art den Abteilungsleiter umzubringen
und seinen Posten einzunehmen...;-)
In Einzelfällen nehmen auch die Offiziere an einer Besprechung teil,
die Teil des Besprochenen sind. Z.B. der Leiter des Außenteams,
wenn über eine Außenmission diskutiert wird,
oder der Wissenschaftler, der eine Entdeckung gemacht hat,
über die gesprochen wird.
Allgemein sollte die Teilnahme an einer Führungskonferenz
aber etwas besonderes, ein Privileg sein, das man sich erst
verdienen muß. Fragen, Proteste usw. bitte an mich.]

Tommok folgte seiner Kommandantin in die Beobachtungslounge.

Mahon schrieb noch schnell eine Nachricht an Belloni und Urga,
sie sollten sich gefaelligst an die Aufloesung der Hillman-Sache
machen und ihm schnellstmoeglich einen Zwischenbericht liefern.
Das dauerte dem Sicherheitschef einfach zu lange.
Er hatte die beiden wohl doch ueberschaetzt.

In diesem Moment erhielt Mahon aus der Shuttle-Rampe
die Bestätigung, daß die Rettungskapsel der USS Botha endlich
eingetroffen war, die Biofilterscans passiert hatte und an die
Energieversorgung angeschlossen worden war.

Mahon teilte dies McDuck und Urga mit und forderte sie auf,
mit der Untersuchung zu beginnen.

Danach machte auch er, dass er so schnell
wie moeglich den Konferenzraum aufsuchte.


---GANG

Josiah hatte sich entschlossen, zur Brücke zu gehen - Angriff
hin oder her. So eilte sie schnellen Schrittes durch die ihr nur
zu vertrauten und dennoch fremden Gänge; einige Offiziere
musterten sie misstrauisch, was auch nicht verwunderlich war.
Unabhängig davon, dass man sie nicht kannte, trug sie immer
noch die Keidung, die sie immer auf der Mirage getragen hatte.
Jedoch war diese ziemlich zerfetzt und nicht gerade mehr
vorschriftsmäßig. Das störte sie wenig, endlich hatte sie ihr
Ziel - die Brücke erreicht - und trat ein.


---BRUECKE

Als Josiah durch die Tür getreten war, schauten sie alle sehr
verwirrt an. Sie selbst bemerkte gerade noch, wie ein Andorianer
in der Tür zum Konferenzraum verschwand. Da sich auch der Captain
und der erste Offizier anschickten, die Brücke zu verlasssen, nahm
Josiah an, es würde gerade eine Besprechung stattfinden. So folgte
sie dem Andorianer und betrat kurz darauf die Beobachtungslounge.


---URGAS QUARTIER

Urga, der im Moment mehr damit beschaeftigt war, sich
auszudenken, was er Dr. Basani sagen würde, wenn er das
naechste mal, aus welchen Gruenden auch immer, in die
KS kommen würde, war von Mahons Anfrage zunaechst
ziemlich ueberascht.

"Wie? Ich soll jetzt eine Rettungskapsel untersuchen? Weiss
er nicht, dass ich vom Dienst suspendiert bin?", dachte der P.O.

"Mr. Mahon, Urga hier. Ich koennte mich jetzt auf den Weg
machen, jedoch Sie muessen wissen, dass seit dem
Zwischenfall auf dem Holodeck 2, ich von Dr. Basani vom
Dienst suspendiert wurde...."

Die Stimme des Sicherheitschefs klang nun ein wenig wuetend:

"Es war ein Befehl Urga! Kuemmern Sie sich um ihren Job und ich
unterhalte mich mit dem Doktor. Mahon Ende"

Urga schluckte. Das klang nicht gut. Da ihm keine andere Wahl
blieb sammelte der P.O. seine sieben Sachen, die man für so
eine Rettungskapsel-Untersuchung braucht, erkundigte sich wo
die Rettungskapsel untergebracht wurde und machte sich auf
den Weg zum Frachtraum 2.


---FRACHTRAUM 2

An Ort und Stelle angekommen, sah Urga, dass McDuck
ihm zuvorgekommen war. "Sir, womit fangen wir an?",
erkundigte sich Urga.

"Ah, Mr. Urga, wir müssen einige Scans der Aussenhülle
durchführen, auf eventuellen Beschuss oder andere Krafteinwirkung,
ebenfalls müssen wir den Nav-Computer auswerten und vielleicht
gibt es noch weitere Telemetriedaten. Verstanden?"

Urga nickte.

"Sie müssen mich kurz entschuldigen, ich werde auf der
Wissenschaftsstation gebraucht, aber ich werde gleich
zurück sein, fangen sie schon ohne mich an.
Sie haben das Kommando über das Ingenieur-Team."

Jason verschwand durch die Frachtraumtür.


---WISSENSCHAFTSSTATION

McCourt war wieder einmal ganz alleine im Labor als sie davon
erfuhr, dass sie sich "irgendetwas fuer schwarze Loecher" aus
den Fingern saugen sollte.
Wiedereinmal dachte sie sehnsuechtig daran zurueck,
wie einfach alles mal gewesen war, vor langer Zeit.

[GB: Gerüchten zufolge würde das allererste Borg-Schiff
bei dem Versuch zerstört, ein Schwarzes Loch zu assimilieren...]

"Sch....." dachte sie sich "wieso immer ich", und machte sich
an die Arbeit. Laut ueberlegte sie vor sich hin:

"Hmmmmm...wir in das schwarze Loch hinein...na das wird wohl
kaum moeglich sein. Computer, eine Liste mit allen Begegnungen
mit einem Schwarzen Loch ausgeben. "

Kurz darauf hielt sie eine solche in den Haenden.
Ihr Blick fiel auf etwas Seltsames.

"Das ist ja interessant. Hmmm...tja, aber natuerlich!"

Ploetzlich hatte sie eine Idee....eine phaenomenale,
bahnbrechende natuerlich.
Aufgeregt kontaktierte sie McDuck:

"McCourt an McDuck, Jason, ich glaub ich hatte gerade eine Idee.
Wie gut sind sie in Geschichte????? Ich meine Geschichte des
20.Jahrhunderts. Ok, hoeren sie zu, wir treffen uns in meinem
Labor, jetzt gleich! McCourt Ende."

[GB: Menschen brauchen bekanntlich immer einen Vorwand,
um intim zu werden...;-)]

35 Sekunden spaeter oeffnete sich die Tuer und McDuck trat ein:

"Na, worauf sind sie gestoßen"

"Ich sage nur Mini-Schwarzes-Loch, Tunguska-Meteorit, 1906,
damals ist ein schwarzes Loch durch die Erde gepurzelt, das
war aber sehr klein, Was halten sie davon, wenn nicht wir in
das schwarze Loch fliegen, sondern das Loch in uns fliegen lassen?
Ich meine , wir könnten uns ein Maschinchen konstruieren, das uns
das Schwarze Loch zu uns herbringt, wir loeschen die
Gravitationskonstante dieses Sektors aus, was uns masselos
macht und nachdem wir ruhen, besitzen wir keine Art von Energie,
Restenergie tun wir einfach abschirmen. Na was halten Sie davon?"

Jason war etwas verblüfft, so schnell hätte er nicht mit einer
möglichen Lösung gerechnet. Irgendwie klang das Ganze sehr
vielversprechend, doch Jason runzelte die Stirn:

"Die Idee ist grandios, aber einen kleine Schönheitsfehler hat sie.
Wie eliminieren wir die Restenergie? Wenn wir alles abschalten,
bis auf die Lebenserhaltung und diese auf einige Decks konzentrieren,
haben wir noch einen Energieoutput von 1,46%........irgendwie
müssen wir sie abschirmen können?
Das ist die 5 Millionen Dollar Frage!!!"

[GB: Kann mal bitte jemand die amerikanische Flagge von der
Bruecke entfernen...;-)]

"Computer, gibt es eine Möglichkeit, den Energieoutput des
Schiffes auf Null zu bringen?"

"Positiv!"

"Was war denn das für eine Antwort, na egal." dachte Jason.

"Und wie?"

"Das ganze System ausschalten."

"Danke.....dann sind die Menschen innerhalb von 2 Minuten tot.
Findest Du das witzig ?"

Jason glaubte ein sofort unterdrücktes Kichern zu hören...
dann ertönte es sachlich und gefühlslos "wie sich das gehörte":

"Keine korrekte Anfrage, formulieren Sie neu."

"Kann man den Energieoutput des Schiffes, während
einer Mission mit Menschen an Board, auf Null bringen?"

"Negativ."

"Das habe ich fast erwartet. Ireen, hast du vielleicht noch
irgend eine Idee???"

"Naja, ich haette da schon auch noch was anzubieten, allerdings wird
das ziemlich kompliziert werden. Meine Annahmen basieren auf rein
statistischen Ueberlegungen. Ich werd es dir mal erklaeren: Um ein
physikalisches System, wie z.B. die Mirage es darstellt, statistisch
behandeln zu koennen, muß man wissen, welche Zustaende es
annehmen kann, und welche Energien und statistischen Gewichte die
einzelnen Zustaende haben. Die Boltzmann-Beziehung liefert dann
sofort die Verteilung dieser Zustaende. Manche sagen auch
Wahrscheinlichkeit dazu. Das statistische Gewicht, man nennt es
auch A PRIORI Wahrscheinlichkeit, ist die Wahscheinlichkeit, die
man dem Zustand ohne spezielle, besonders energetische Kenntnise
zugeschrieben hat. In einem System das wie unseres lediglich durch
Ortsangaben gekennzeichnet ist, z.B. der Lage der N Teilchen aus
denen es besteht ist die Sache relativ einfach. A priori, naemlich
unabhaengig von eventuellen Ungleichheiten der Potentiellen Energie,
ist jedes Teilchen ueberall gleich gern. Zur vollen Kennzeichnung
dieses Zustandes gehoeren allerdings auch Geschwindigkeit und Impuls.
Wir haben also fuer unsere N Teilchen k Lage und K Impuls Koordinaten
und jetzt stell Dir einfach ein diese Lage und Impuls k's als Koordinaten
in einem 2k -dimensionalen abstraktem Raum vor, den die Wissenschaft
salopp als Phasenraum bezeichnet. Jeder Zustand des Systems, wird
dann durch einen definierten Punkt eindeutig dargestellt und dieser
Punkt wird sich mit der Zeit verschieben, weil sich die Lagen oder Impulse
der Bestandteile sich aendern. Die Erhaltungssaetze legen der Wanderung
bestimmte Beschraenkungen auf, was dir ja noch aus der Akademie
bekannt sein duerfte. Wenn wir die Mirage als Massepunkt auf einer
Geraden betrachten, so fordert der Energiesatz, daß die Phasenbahn
eine Ellipse ist. Abgesehen von dieser Beschraenkung aber kann und
wird der Phasenpunkt jeden Bereich des Phasenraumes erreichen.
Alles was wir, oder eigentlich ihr im Maschinenraum tun mueßt ist, einen
solchen Phasenraum zu erzeugen in dem sich nur das schwarze Loch und
wir befinden, uns auf eine elliptische Bahn begeben und so werden wir in
das schwarze Loch fliegen, bzw das Loch zu uns, je nachdem wie man es
sieht. Ist das ein Problem fuer dich und deine Leute? Falls Du noch Fragen
hast, ich habe jetzt Dienstschluß und werde mir ein paar Guinness in
meinem Quartier genehmigen, du weißt ja wo du mich finden kannst."

Sprach's und verließ den Raum.

Jason schluckte erst mal: "hmpf"

[GB: Entschuldigt, wenn ich mich ins Fachgespräch einmische:
Wie schirmen wir denn nun die 1,46 Prozent Restenergie, auf die
die Gravitation wirkt, ab ? Und drückt Euch ruhig veständlich aus,
schliesslich müssen die Führungsoffiziere es auch verstehen,
wenn Sie den Plan genehmigen sollen...]


---BEOBACHTUNGSLOUNGE

Zawusch... die Tür des Turboliftes öffnete sich, und Wollester
und Tommok nahmen am Konferenztisch Platz, wenige Augenblicke
nachdem der andorianische Sicherheitschef sich auf seinem
Stuhl niedergelassen hatte.

Kurz darauf stuermte eine junge Frau in den Raum, ihre Rasse
war nicht erkennbar. Die drei Anwesenden schauten sie verdutzt
und fragend an. Joshia nahm Haltung an:

"CM Carrington, Counselor der USS Mirage!"

Wollester nickte. "Nun, 'Counselor'..."
sie warf Tommok einen bedeutungsvollen Blick zu...
"...ich muß Sie leider bitten, den Raum zu verlassen,
unsere Mission unterliegt strenger Geheimhaltung.
Bitte wenden Sie sich nach der Konferenz an Commander Tommok,
er wird Ihnen ihre Fragen beantworten. Und sicher werden sie
gemeinsam klären können, wie ihre Zukunft auf diesem oder
einem anderen Schiff aussehen könnte."

Nachdem Carrington mit ziemlich eindeutiger Miene den
Raum verlassen hatte, ergriff Mahon das Wort:

"Captain, wir haben immer noch keine Spur von Mrs.Hillman.
Sie bleibt verschwunden und meine Leute haben nicht mehr als
wage Theorien. Er scheint mit gravimetrischen Stoerungen
zusammenzuhaengen. Genaueres erfahren sie in ein paar Stunden,
im Zwischenbericht."

Hajo tom Broek betrat den Konferenzraum. Er hatte irgendwie das
Gefuehl, dass das Gespraech fuer ihn interessant werden koennte.
Ihn wunderte nur, dass die energische Frau von der KS auch
anwesend war, sich jedoch niemand um sie kuemmerte.
Vielleicht sollte er sie nachher mal auf ein Getraenk in der Bar
einladen, damit sie sich nicht ganz so alleingelassen fuehlte.

Hajo war stolz auf sich. Mit seiner Menschenfreundlichkeit wuerde
er glatt einen guten Counselor abgeben. Hajo schob jedoch diesen
Gedanken beiseite und setzte sich.

Dann begann er sich zu wundern, warum ihn die anderen so schweigend
anstarrten. Bevor er fragen konnte, bemerkte Tommok:

"Mr. Broek, Sie haben offensichtlich die neuen Kommandoprotokolle
noch nicht erhalten."

Er reichte dem Steuermann ein Padd.
Broek überflog es kurz und lief dann leicht rot an.

"Oh, dies ist eine Besprechung der Führungsoffiziere...nun, ja, dann
gehe ich wohl besser gleich...."

Wollester unterbrach ihn:

"Dieses eine Mal können Sie bleiben, die Protokolle befinden sich
noch in der Testphase. Wir halten es aber in Zukunft für besser,
wenn ein erfahrener Steuermann auf der Brücke verbleibt,
um schnell auf bedrohliche Situaionen reagieren zu können,
wenn die Führungsoffiziere abwesend sind."

Broek setzte sich wieder.

Dann übernahm der Sicherheitschef das Wort:

"Wir haben die Anflugsequenz der Asteroiden analysiert.
Alles deutet darauf hin, dass sie ferngesteuert wurden, oder dass
sich eine Besatzung in ihnen befunden hat. Die Analyse schliesst
eine Computersteuerung aus. Ich denke, wir haben es hier mit
einem nicht einzuschaetzenden Feind zu tun und schlage groesste
Vosicht vor. Es koennten sich hunderte ihrer Schiffe in der
Umgebung befinden, ohne dass wir sie bemerken.
Ich schlage vor, bis auf weiteres beim roten Alarm zu bleiben.
Die Forschungsstation sollten wir nur mit groesster Vorsicht
betreten. Ich habe die Trupps schon zusammengestellt."

Hajo tom Broek schaltete sich ein. "Sir, 'mit groesster Vorsicht' halte
ich noch fuer untertrieben. Da wir keine Kommunikation zu Station
oder zur Bothan haben und auch nicht vernuenftig scannen koennen,
halte ich ein Hinueberbeamen fuer viel zu riskant. Wir sollten zuallererst
herausfinden, was diese Astroidenschiffe und deren Halter mit der
ganzen Geschichte zu tun haben und mit welcher Absicht sie handeln.
Das einzige, was wir ueber die wissen, ist, dass die uns nicht unbedingt
moegen."

Er unterbrach seinen Redefluss, bevor er abschweifen konnte.

[GB: Zu spät...;-)]

"Ich weiss nicht, inwieweit unsere Tarnvorrichtung hier funktioniert.
Aber da wir die Mirage ja sowieso nicht verschwinden lassen koennen,
ohne gleich Misstrauen zu erwecken... Ich meine, ich kenne mich mit
der Technik nicht sonderlich aus, aber vielleicht koennte man ein
Shuttle irgendwie mit Tarnung und so weiter ausruesten und
waehrend die Mirage wieder ein paar kleine Schiffe anlockt
und die Aufmerksamkeit auf sich zieht..."

Hajo sprach den Gedanken nicht bis zum Schluss aus. Er schluckte.
Wenn er nun zu viel Bloedsinn geredet hatte, dann Befoederung
endgueltig ade (Manell hatte so etwas angedeutet).

Ploetzlich betrat ein Crewman in gelber Uniform den Konferenzraum.
Er nickte entschuldigend zum Captain und gab Mahon ein Datenpadd.

Mahon schaute kurz darauf und wackelte aufgeregt mit den Fuehlern.

Mahon: "Ich habe das Asteroidenfeld beobachten lassen. Einige der
Felsbrocken haben andere Bahnen, als sie durch das schwarze Loch
haben muessten. Es handelt sich dabei um ca. 200 Brocken mit
einem Durchmesser von je einigen 100 Metern. Sie fliegen alle
auf einen Punkt zu - auf uns."

Tommok zog eine Braune hoch: "Nach diesen Daten haben die
mysterioesen Objekte den Kreis um uns geschlossen. Es duerfte
aufgrund des Asteroidenfeldesschwierig sein hindurchzubrechen."

Mahon: "Ich schlage vor, die Ueberlebenden der Station zu bergen
und dann offensiv einen Kanal durch das Feld schaffen. Captain,
wir muessen kaempfen!"

Wollester stellte noch einige Fragen, bevor sie ihre Entscheidung traf:

"Mr. Broek, wie weit sind wir von der Forschungsstation entfernt ?!"

"15 bis 16 Minuten, Sir."

"Mr. Mahon, was wissen wir bisher über die Lage auf der Forschungs-
Station. "

"Nicht viel, Sir, Tariga IV ist von atmosphärischen Störungen umgeben,
die jeden Scan fast unmöglich machen. Das war sicher auch der Grund,
warum man den Planeten als Standort gewählt hat. Zusätzlich stören
die gravimetrischen Verzerrungen unsere Sensoren. Wir wissen nur,
daß auf der Station nur halb soviel Zeit vergangen ist, wie bei uns.
Außerdem dürfte die Station sich unter der Erde befinden.
Wir müßten also nach einer großen Öffnung suchen, durch
die Schiffe in den Komplex hineingelangen können.
Und wir sollten mit noch intakten Sicherheitsvorrichtungen in der
Atmosphäre und in der näheren Umgebung der Station rechnen."

Mahon beendet seinen Satz und schaute beiläufig auf sein Datenpadd
mit den Informationen über die angreifenden Asteroiden.

Wollester nickte.
"Gut, Mr. Mahon stellen Sie ein Außenteam zusammen.
Wir werden uns um die Asteroiden kümmern."

Der Captain wollte noch etwas fragen, als Mahon plötzlich
aufsprang. Einige Augenblicke herrschte erschrockenes Schweigen
im Raum, dann murmelte Mahon eine Entschuldigung und setzte
sich wieder, seine Haut war tiefviolett angelaufen:

"Entschuldigung, Sir, mir ist da nur etwas aufgefallen...
Hier steht, daß sich insgesamt 213 Asteroiden nähern.
Drei haben wir bereits ausgeschaltet, das macht 216."

"Kommen Sie zum Punkt !", bemerkte Wollester gereizt.

"Jawohl, Sir. Die Besatzung der USS Bothan betrug
genau 216 Mann..."


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