Etwas außer Atem stand das Aussenteam einen Moment in einem
Generatorkontrollraum. Die Bewegung durch die Innereien des Warbirds
war sehr anstrengend und kräftezerrend gewesen. Ein paar mal wären sie
fast von romulanischen Sicherheitsteams gefangen genommen worden.
Einmal mussten sie sogar ihre Waffen gebrauchen.
McDuck war mittlerweile Meister im Umgehen von romulanischen
Sicherheitskraftfeldern und Basani hatte eine Menge über deren
Physiologie lernen können.
Glücklicherweise wurde niemand getötet oder ernstaft verletzt. Bis auf
einen Centurio, dessen Handgelenk Mahon brechen musste, weil der
Romulaner einfach nicht einsah, plötzlich in der unterlegenden Position
gewesen zu sein. Doch Basani lobte den sauberen Bruch und hatte
keinerlei Bedenken wegen der Heilungschancen.
Nun befanden sie sich direkt über den Arrestzellen, die sicherlich
stark bewacht waren. Die Abdeckplatte zu ihren Füßen führte in
den Zellenblock A, in dem sich auch die Arrestzelle 3 befinden mußte.
Mahon schaute auf seine Begleiter. Er befürchtete, dass das
Folgende nicht ohne ernste Verletzungen ablaufen würde.
"Meine Herren, wir werden uns beeilen müssen. McDuck, Sie werden
zusammen mit dem Doctor den Ylena befreien. Urga und ich werden
das Feuer auf uns lenken. Viel Glück, ich zähle auf Sie."
Mahon riß mit unglaublicher Geschwindigkeit den Deckel nach oben
und sprang hinunter. Urga folgte ihm mit einem Schulterzucken.
---ZELLENBLOCK A / WARBIRD
Bei den Arrestzellen waren die Wachen verstärkt worden, weil ein
kluger Subcommander auf die Idee gekommen war, die Eindringlinge
wollten vielleicht den Captain der Ylena befreien. Es gab nicht viele
Wege zu den Arrestzellen und diese liessen sich ganz gut bewachen.
Jedenfalls sprangen Mahon und Urga geradewegs in einen Haufen gut
bewaffneter Romulaner.
Die sechs Romulaner, denen sie jetzt gegenüber standen, waren
nicht sonderlich überrascht über das plötzliche Auftauchen der
beiden Sternenflottenoffiziere und erwiderten unverzüglich das Feuer.
Mahon und Urga rollten sich hinter eine Konsole und feuerten, was die
Phaser hergaben. Mahon traf einen der Romulaner und betäubte ihn.
Die andern waren gut verschanzt und in der besseren Position.
Urga überschrie den Lärm der Disruptorschüsse:
"Und, Lt., haben Sie irgendeine Idee?", schrie er und feuerte rücklings
in Richtung der Romulaner.
Mahon: "Ich arbeite daran, was halten Sie von..." In diesem Moment traf
ein romulanischer Schuß die Konsole hinter ihnen. Sie zerbarst und ein
Splitter traf Mahon genau in die Schulter. Blaues Blut spritzte und sein
Phaser flog durch die Luft. Mahon stöhnte kurz auf.
Durch die kurze Feuerpause hörten sie ein Stimme. "Centurio Glena an
Brücke. Haben die Eindringlinge sichergestellt." Und nach einer Pause:
"Ergeben Sie sich. Werfen Ssie die andere Waffe vor die Konsole und
heben Sie die Hände!"
Mahon nahm Urga den Phaser in die Hand und programmierte die
Überladungssequenz.
"Das ist der älteste Trick der Welt!" flüsterte Urga.
"Stimmt!" flüsterte Mahon zurück, erhob sich und warf den Phaser
vor die Füße des Romulaners.
Centurio Glena erhob sich und sah auf den Phaser.
"Vorsicht, Überladung!", rief er, als er den schrillen Pfeifton hörte,
der von der Waffe ausging und sprang zurück.
Die folgende Explosion gaben Mahon und Urga genug Zeit,
ihren Standort zu wechseln.
Sie sprangen in die Nische des betäubten Romulaners.
Urga ergriff dessen Waffe und begann zu feuern.
Mahons gelbe Uniform hatte sich nun blau gefärbt und er war auf
den Boden gesunken und versuchte, den Schmerz zu unterdrücken.
Er bemerkte, dass sich das Feuer wieder auf sie richtete und sah,
wie Basani und McDuck im Schutz der Ablenkung aus der Luke
kletterten und sich der Arrestzelle 3 näherten, ohne dass sie einer
der schießwütenden Romulaner bemerkte.
---BRÜCKE / MIRAGE
Belloni schaute auf seine Konsole.
"Sir !"....Tommok drehte sich herum..."Ich habe endlich eine Reaktion
des Aussenteam. Offensichtlich wird dort drueben wie verrueckt mit
Phasern geschossen und den Anzeigen zu Folge sieht es nicht so
gut fuer unsere Offiziere aus. Wenn ich Sie daran erinnern duerfte:
Wir haben immer noch ein 25 Mann starkes Team im Transporterraum,
das auf einen Einsatz wartet. Wenn Sie wollen, koennten ein paar
Maenner und ich auf das romulanische Schiff beamen und Mahon
und den anderen zu Hilfe kommen."
Einige Sekunden lang war es still auf der Brücke.
Belloni schaute den Captain erwartungsvoll an: "Sir ?"
Tommok verriet mit keiner Miene, daß die Situation außer Kontrolle
geraten war. Das Risiko, 25 Crewmitglieder an Bord eines offensichtlich
feindlich gesinnten romulanischen Warbirds zu beamen, war überhaupt
nicht abzuschätzen. Tommok fehlten eindeutig die Grundlagen für eine
100%ig vernünftige Entscheidung. Er konnte nur noch die vernünftigste
aller Alternativen auswählen.
"Mr. Belloni, schicken Sie Ihr Team nach drüben. Ihr Auftrag lautet
nicht, den ylenaischen Captain zu retten, sondern das Außenteam
zurückzubringen. Sollte die Befreiung des Ylenaner-Captains sich
aufdrängen, dann tun Sie es, aber riskieren Sie dafür keinen
offenen Konflikt!"
"Aye, Sir."
---ZELLENBLOCK D / WARBIRD
Bellonis Team materialisierte innerhalb und außerhalb der leerstehenden
Zellentrakts. Wie vermutet, waren diese Bereiche unbenutzt.
Von irgendwo in der Nähe waren Schuesse zu hören.
Belloni lief zur Tür und rief dem Trupp zu:
"Los, los, los, der Eindringlingsalarm wird längst ausgelöst sein,
wir haben nur wenige Minuten, unser Team rauszuholen."
Nur wenige Augenblicke später stand das Team im Zellenblock A,
rings herum waren die Körper von 6 toten Romulanern zu sehen.
Doch von Mahon, McDuck, Basani und Urga fehlte jede Spur...
Die Sicherheitsleute verteilten sich im Raum, sicherten die Tuer,
checkten die Zellen und untersuchten die toten Romulaner.
Ein blonder Sicherheitsoffizier mit ansehnlichen Muskeln aber
auch halbwegs intelligentem Blick wandte sich an Belloni.
"Sir, der hier wurde von einem romulanischen Disruptor getoetet."
Belloni versuchte eine Augenbraue hochzuziehen, es mißlang
und sah eher wie ein kleiner epileptischer Anfall aus.
Eine kleine stämmige Frau, die mit geöffnetem Tricorder am Boden
kniete, sah sich ebenfalls zu Belloni um, stutzte kurz angesichts
seiner komischen Grimasse, dann bemerkte sie ernsthaft:
"Ich scanne hier den Rest einer Art Transportersignatur.
Sie scheint mir andorianisch zu sein..."
Belloni vergaß das mit der Augenbraue, Entsetzen und schwere
Nervosität machten sich ringsum breit.
Belloni versuchte, Souveränität an den Tag zu legen:
"Ok, anscheinend wurden unsere Leute weggebeamt,
wir können von hier aus wohl kaum ermitteln wohin und von wem.
Es scheint, als gäbe es an Bord dieses Schiffes mindestens zwei
Romulanerparteien, die sich sogar töten. Wir kehren auf die Mirage
zurück, der Captain wird wiss...entscheiden, was zu tun ist."
Bellonis Beispiel folgend, wandte man sich zur Tuer.
Wenig später dematerialisierte der gesamte Sicheheitstrupp
in einer hübsch-flimmernden Energiesäule.
--- BRUECKE / MIRAGE
"Sir, wir haben seit 10 Minuten keinen Kontakt zu Bellonis Team,
soll ich mit dem Zurückbeamen beginnen?"
Tommok wünschte sich unbewußt eine dritte Augenbraue.
"Ja, Fähnrich, beamen Sie sie zurück. Haben Sie inzwischen
Mahons Team erfassen können ?"
"Leider nein, Sir. Ich beginne mit dem Beamen."
<5 schicksalhafte Sekunden später>
"SIR !!!!! Ich.....hier sind.....ich habe....es sind...26...aber...
.......es ist nicht..."
Tommok klang noch ruhiger als sonst:
"Fähnrich, eine klare Aussage bitte."
"Ja, Sir, ich habe 26 Koordinaten erfaßt und zurückgebaemt,
allerdings ist es nicht das Außenteam, sondern 26 Frachtcontainer.
Sie scheinen romulanischer Bauar....Aaahhhh....*kkrrrrrrrrrssssss* "
Eine ohrenbetäubende Explosion schnitt dem Fähnrich die letzten
Worte seines Lebens ab. Dann war von der Verbindung nur noch
ein nervenzehrendes Rauschen übrig.
Hajp tom Broek meldete eine Detonation in Transporterraum 2,
die Notfallkraftfelder versiegelten einen Hüllenbruch, die Sektion
war abgeschnitten.
--- EIN ZELLENTRAKT / IRGENDWO
Nacheinander oeffneten Mahon, Basani, Urga und McDuck ihre
geblendeten Augen. Das erste, was sie sahen, waren die vier (!)
gleißenden Neonlampen an der Decke.
Jeder war in einer Art gläsernen Kammer gefangen. In der Mitte der
vier Zellen saß ein Humanoid, der sowohl die grünlich-dunkle Haut
eines Romulaners, als auch die hochgebogene Nase einesYlenaners
aufwies.
Mit einem gebleckten Grinsen begrüßte er die vier Offiziere:
"Willkommen. Mein Name ist Kankratis. Ihre Namen sind mir
bekannt. Nun, da wir uns also kennen, können wir uns gleich
dem Wesentlichen zuwenden. Erzählen Sie mir doch bitte
liebenswürdigerweise alles, was sie über das Projekt
'Heilige Erde' wissen oder zu wissen glauben!
Ich möchte Ihnen schon im Voraus für Ihre Kooperation danken..."
Urga versuchte seine Gedanken zu ordnen. Im Moment war dies eine
ziemliche Anstrengung. "Mr. Kankratis. Ich verstehe ihre Neugierde
sehr gut. Leider muß ich Sie enttaeuschen. Es war eine unnuetze
Energieverschwendung, uns hierher zu bringen. Wir werden Ihnen
nichts sagen. Und zwar aus dem einem Grund, weil wir nichts wissen.
Wir sind nur kleine Sicherheitsleute, die losgeschickt wurden, um den
Captain der Ylena zurueckzubringen. Falls Sie noch weitere Fragen
haben, so richten Sie diese an mich. Ich bin naemlich der
kommandierende Offizier bei dieser Außenmission..."
[GB: "Achten Sie nicht auf die Knöpfe an meiner Uniform..."]
Der Humanoide drueckte auf einen Knopf auf seinem Armaturenbrett
und Mr. Urga fiel zuckend zu Boden, allem Anschein nach an grossen
Schmerzen leidend.
"Da waren es nur noch drei..." sagte das Wesen "Noch andere
Antworten vielleicht ? Wie waer's mit Ihnen Doktor?"
Basani nahm sich zusammen, konnte seine aufsteigende Panik
aber nicht ganz unterdrücken, als er hervorpresste:
"Wir wissen nichts. Sie haben die Falschen erwischt."
Wenige Minuten spaeter kruemmte sich auch der Doktor auf dem Boden
der Arrestzelle. Als Kankratis mit allen durch war und immer noch keine
befriedigende Antwort zu hoeren bekam, wurde er wuetend und verliess
den Raum. Bevor sich die Tueren hinter ihm schlossen, hoerten die
Gefangenen nur noch "Ich werde wiederkommen und dann werden sie
sich wuenschen, ich waere nie weggewesen..."
Nur langsam gewann die Rettungscrew wieder die Besinnung...
---EIN FRACHTRAUM
Belloni wurde von einem Offizier geweckt. Schnell stand der Chief auf
und schaute sich um. Sie waren in einem etwas kleinerem Frachtraum,
der nicht gerade aussah, wie der Transporterraum der USS Mirage.
Die Waende des Frachtraumes sahen auch nicht gerade nach
Foerderation aus. Offenbar war der Transport zur Mirage umgeleitet
worden. Belloni sah den Offizier vor ihm an:
"Hm, was ist passiert ?", fragte er ihn.
[GB: Crewman Hm antwortete...]
"Ich weiss es auch nicht, Sir. Ich bin eben erst aufgewacht.
Es scheinen alle Sicherheitsoffiziere, bis auf einer, anwesend
zu sein. Allen wurden die Ausruestungsgegenstaende und
Kommunikatoren abgenommen."
"Hm, in Ordnung."
[GB: ;-)]
Belloni sah sich nach dem ersten Aussenteam um, aber anscheinend
hatte man sie nicht zusammen gesperrt. In dem Moment oeffnete sich
eine Frachtraumtuer und herein kamen 6 Romulaner mit Phasergewehren
bewaffnet. 2 Romulaner trugen den vermissten Sicherheitsoffizier herein.
Es schien so, als ob er von einem Verhör gekommen sei.
Als letztes betrat ein Romulaner den Raum:
"Mein Name ist Subcomander S'ulalk. Sie befinden sich in Gewahrsam
wegen versuchter Enterung unseres Schiffes trotz Friedensvertrag mit
der Foederation. Dies war ein aggressiver Akt und wird dementsprechend
bestraft werden. Ich hoffe, Sie werden es gemuetlich haben, so lange Sie
noch hier sind..." Ein breites Grinsen verlief ueber sein Gesicht.
Dann schnappten sich die Romulaner einen anderen Offizier
und verliessen den Raum.
Belloni wandte sich an 2 Sicherheitsoffiziere: "Untersuchen Sie den
Raum. Versuchen Sie, eine Fluchtmoeglichkeit zu finden, wenn Sie
keine finden, dann gehen wir durch die Vordertuer."
Mit einem Nicken fingen die Leute an zu suchen.
Waehrenddessen erkundigte sich Belloni ueber das Verhoer des Offiziers.
"Sir!", sagte ein CM wenige Minuten später zu Belloni, "Wir haben den
Raum untersucht und eine Oeffnung zur Jeffriesroehrensystem gefunden.
Allerdings ist sie mehrfach gesichert und ich denke nicht, dass wir sie
oeffnen koennen, ohne den Alarm auszuloesen."
"Hmm, denken sie nicht......" [GB: Der Bruder?]
Belloni ueberlegte eine Weile, dann sagte er:
"Also gut ! Kommen Sie, Sie und Sie mal her !" (er zeigte auf ein
paar Sicherheitsoffiziere, darunter ein Vulkanier und ein Halbklingone)
"Gehen Sie dort hinüber und warten Sie auf mich, die anderen gehen
zur Jeffriesroehrenoeffnung und wenn die Romulaner mit PO Boralsik
vom Verhoer wiederkommen, dann oeffnen Sie sie....."
"Aber Sir, was ist mit dem Alarm ?", unterbrach ihn der CM.
"Das ist mir schon klar, tun Sie, was ich Ihnen gesagt habe."
Dann bewegten sich alle Offiziere zur Oeffnung. Belloni hatte sich mit
5 ausgewaehlten Offizieren neben die Tuer gestellt, so dass sie beim
Reinkommen nicht entdeckt werden wuerden. Als nach einiger Zeit
die Romulaner zurueckkehrten, wurde der Alarm ausgeloest und statt
nur 2 stuermten 6 Romulaner herein.
Wie erwartet, konnten Sie, dank des Ueberraschungseffekts,
schnell niedergeschlagen (ein Hoch auf den vulkanischen Wuergegriff)
und alle Waffen an sich genommen werden. Leider wurde dabei ein
Offizier leicht und ein anderer toedlich verletzt.
"Und jetzt kommen Sie alle hier raus, hier wird es gleich von
Romulanern nur so wimmeln !", schrie Belloni, "Jetzt muessen
wir nur noch den Transporterraum finden......"
Der Vulkanier untersuchte kurz die Toten, zog eine seiner Augenbrauen
hoch und wandte sich an Belloni: "Sir, das hier sind gar keine Romulaner.
Sie zeigen das typische Aussehen von Yelanern. Die Hautfarbe täuschte
uns und soweit ich mich erinnere, haben sich die Personen, die uns
verhörten immer im Schatten gehalten. Ich konnte ihre Rasse nicht
genau bestimmen!"
Belloni zuckte mit den Schultern und wiederholte seinen letzten Befehl.
Es war jetzt keine Zeit für anthropologische Forschung.
24 Sternenflottenoffiziere, bewaffnet mit sechs Disruptoren stürmten
durch die Gänge, angeführt von Belloni, der sein erstes Kommando
mehr als genoß.
Der Vulkanier lief neben ihm: "Sir, ich denke, das hier ist gar kein
romulanisches Schiff. Die erkennbaren Modifikationen stimmen nicht..."
Belloni sah zur Seite und erkannte, wie sich der Vulkanier in einem
Transporterflimmern auflöste, das ganz bestimmt nicht der Föderation
entstammte. Er drehte sich um und sah, dass alle seine Leute
verschwunden waren. Dann flimmerte es auch vor seinen Augen....
---IRGENDWO
Mahon sprach als erster: "Nun, ich denke, daß wir abgehört werden.
Aber wir haben sowieso nichts zu verbergen." Dabei machte er ein
paar Zeichen in einer primitiven Zeichensprache, die allgemein in den
Camps der Sternenflottenkadetten benutzt wurde, um sich hinter den
Rücken der Ausbilder verständigen zu können. Er hoffte, daß die
anderen genauso wenig Streber gewesen waren, wie er selbst.
Basani offensichtlich nicht. Der Doktor machte nämlich ein gekonnte
Geste für "Wenn wir ihm einen Schwamm auf den Stuhl..."
Mahon laut: "Hat irgend jemand eine Ahnung, wovon dieser Ylenaner
gesprochen hat oder eine Idee, warum er einem Romulaner so
verteufelt ähnlich sieht?"
Kurze Pause. Zwar hatte jeder seine Theorie, aber es war sicher nicht
ratsam, sie hier offen zu diskutieren. Mahon nickte allen unmerklich zu,
tat, als würde er resignieren.
"Übrigens Urga, Sie machen Fortschritte! Noch ein paar Aussenmissionen
und Sie können ins diplomatische Chor wechseln."
Gleichzeitig machte er das Zeichen für 'Wir müssen hier raus.'
Und dann: 'Seid bereit, wenn ich dran bin!'
Plötzlich öffnete sich eine Luke in der Decke des Traktes und eine
fünfte Zelle fuhr nach unten. Im gleichen Moment materialisierte sich
in ihr eine Person. Es war Belloni!
Die vier Gefangen starrten ihn fragend an.
Mahon kniff die Augen zusammen: "Bericht, Chief!"
Belloni schaute sich verwirrt um. Nach kurzer Orientierungslosigkeit,
erkannte er das erste Aussenteam wieder. Immerhin hat er den ersten
Job jetzt schon erledigt: Finden Sie das Aussenteam! Jetzt mussten
sie nur noch hier rauskommen.
"Aeh Sir ? Da sind Sie ja !..........Nun ja, wir bemerkten, dass Sie auf
dem Warbird einige Probleme mit Romulanern hatten und sind zu Ihnen
hinuebergebamt. Aber als wir Sie suchten, fanden wir nur noch einen
Romulaner, der von seinem eigenen Disrubtor erschossen wurde,
aber keine Spur von ihnen. Wir beschlossen, wieder zur Mirage
zu beamen, aber statt auf der Mirage, wurden wir in einem Frachtraum
rematerialisiert. Beim Versuch zu fliehen, schnappten sie uns wieder.
Und jetzt bin ich hier. Es waere noch zu erwaehnen, dass die Romulaner
gar keine Romulaner sind, sondern eher eine Mischung mit den Ylena.
Ausserdem befinden wir uns wahrscheinlich nicht auf einem
romulanischen Schiff, jedenfalls sahen die Gaenge draussen nicht
so aus! Haben Sie schon einen Plan, wie wir hier wieder rauskommen?"
P.O. Urga sah den Sicherheitschief an : "Sagen Sie, Georg,
sind Sie nicht empathisch veranlagt? Ich weiss ja, dass Sie
nur ein Halbbetazoid sind, aber koennten Sie nicht versuchen,
ihre Faehigkeiten in irgendeinerweise fuer uns einzusetzen?"
Chief Belloni sah P.O. Urga sehr verwundert an:
"Wie meinen, Sie das?"
Kurzes Zögern: "Ich bitte Sie, Sir. Nicht nur, dass ich meine Faehigkeiten
noch nie eingesetzt habe, es kommt noch hinzu, dass ich hoechstens
die Gefuehle anderer Personen lesen koennte und das hilft Ihnen
wahrscheinlich weitaus weniger, als sie glauben moegen.
Ich bin nicht in der Lage, Telekinese auszuueben."
Einige Minuten vergingen, bis Belloni auf einmal einen Lichtblick
hatte: "Sir ! Wenn sie uns hier eingeschlossen haben, dann
muessten wir doch irgendwie Luft zum Atmen bekommen, oder?
Das heisst......" Er machte eine Handbewegung nach oben.
[GB: "...das heißt, dort oben muß irgendwo eine Sauerstoffflasche
stehen, aus der wir einen Photonentorpedo basteln können, mit dem
wir zurück auf unser Schiff fliegen können..." ;-)]
Mahon schüttelte den Kopf.
Georg hoffte, dass sich die anderen den Rest selbst denken konnten,
waehrend er versuchte die Glasroehre hochzuklettern. Zum Glueck
war sie so klein gebaut worden, dass er sich hochstemmen konnte.
Allerdings war sie auch sehr glatt und hinauf zu kommen,
sah einfacher aus, als es war. So fiel er einige Male hinunter
bis er endlich in eine waagerechte Lage kam und sich umsah.
Es war ein sehr niedriger Raum, kaum ein 1 Meter hoch. Bei naeherem
Hinsehen, erkannte man einige weiter Loecher, wie die von Belloni.
Es handelte sich um die Roehren der anderen Crewmitglieder.....
'Na also!', dachte Belloni. Als er allerdings den Tunnel entlangkroch,
bemerkte er zu spät das hochenergetische Kraftfeld. Er berührte es
mit der Hand. Was nun folgte war eine gleißende Entladung,
in deren Folge Belloni zurück in die Zelle geschleudert wurde
und bewußtlos liegen blieb.
Mahon schüttelte den Kopf. Dann sah er weg.
Dafür erschien Kankratis. Er schob neben sich einen Stuhl, der mit
allerlei scharfen Geräten bestückt war, die bestimmt nicht für schöne
Sachen erfunden worden waren. Irgendwie erinnerten sie an Basanis
Zahnarztstuhl. Dieser mußte eben denselben Gedanken gehabt haben,
denn er wandte sich wissend mit schaudernden Gesicht ab.
Der Yelaner erschien keine Minute zu früh, denn Urga und Mahon
hatten soeben ihren Plan vollendet. Kankrantis schaute auf Belloni
und schüttelte den Kopf. "Ihr junger Freund scheint noch nicht häufig
im Gefängnis gewesen zu sein oder er hält uns für sehr dumm.
Aber damit hat er wohl sichergestellt, dass er nicht der erste ist."
[GB: Wie dumm von ihm...]
Er drückte ein paar Knöpfe an einem Gerät am Handgelenk
und Mahon materialisierte sich auf dem Folterstuhl.
Er hatte keine Angst vor dem Yelaner, wohl aber vor seinen Geräten.
Kankrantis schaute ihn erstaunt an: "Sie werden ja ganz...purpurn...
im Gesicht."
Mahons: "Nicht schon wieder!!!"...konnte er nicht genau einordnen.
Was nun folgte, braucht nicht genau beschrieben werden.
Der Yelaner fing an, den Andorianer zu foltern. Er brach ihm die rechte
Hand, brannte unzählige Wunden und fügte unheimliche Schmerzen zu.
Mahon stöhnte ab und an, blieb aber verbissen. Nur der Gedanke,
bald seinen Peiniger töten zu können, liess ihn durchhalten.
"Nun gut!", sprach der Folterknecht und sperrte Mahons Mund auf:
"Sie haben es so gewollt!" Acht Bohrer begannen, die Zähne Mahons
anzubohren, geradewegs auf die Nerven zu.
Das war zuviel. Der Andorianer begann zu schreien,
was ein Lächeln auf dem Gesicht seines Folterers hervorrief.
Doch dann war es geschafft!!!
Mahons rechte Hand hatte sich befreit. Seit Beginn des Verhörs hatte er
nur daran gearbeitet und daran, keine Informationen preiszugeben. Seine
gebrochenen Finger tasteten, vor Schmerz zitternd, nach dem Gerät am
Handgelenk des Ylena und kurz darauf materialisierte Urga hinter diesem.
Mahon wurde ohnmächtig.
--- KRANKENSTATION / MIRAGE
Storrt hatte ihre erste Injektion erhalten und wurde
"auf freien Fuss" gesetzt.
Sie war sich sicher, dass es bezueglich der Meuterei und versuchter
Zerstoerung des Schiffs noch ein Nachspiel geben wuerde, aber bis
dahin wollte sie mal ihren Dienst versehen.
Also begab sie sich zur Wissenschaftstation.
---WISSENSCHAFTSSTATION
McCourt war gerade nicht anwesend, also nutzte Storrt die Gelegenheit,
sich wieder ins Geschehen einzulesen. Von der gesamten letzten Mission
war ihr eigentlich alles entgangen. Einige Stunden des Logbuch- und
Nachrichtenlesens lagen vor ihr. Zuerst sandte sie allerdings eine Message
an die Bruecke, daß sie wieder ihren Dienst angetreten hatte. Ein flaues
Gefuehl entstand dabei in ihrer Magengrube, als sie an Tommok dachte.
In diesem Moment McCourt betraten und ihr Hund die Wissenschaftsstation
und Ireen war hocherfreut, Storrt wieder dort anzutreffen. Die Einsamkeit
hier war ihr schon ziemlich auf den Wecker gegangen. Auch all die
Verantwortung die Sie gehabt hatte lag ihr nicht sehr.
McCourt wandte sich an Storrt:
"Freut mich Sie wiederzusehen, Storrt, ich hoffe, Sie haben sich
gut erholt. Wie finden Sie unser neues Interieur?"
Mit einem unhoerbaren Seufzer sah Storrt auf den Hund. Sie war kein
Liebhaber dieser Tierart. Fuer gewoehnlich roch diese Spezies aus Maul
und Fell und sabberte. Nichts desto trotz war sie froh, dass McCourt
offenbar nicht zum Konkurenzkampf geblasen hatte.
"Danke der Nachfrage, ich bin wieder einsatzbereit.
Allerdings war es nicht unbedingt eine Erholung fuer mich.
Nun ja, die Tapete ist nicht unbedingt mein Geschmack,
aber es ist zweifellos etwas gemuetlicher geworden."
---BRÜCKE
Die Nachricht von Storrts Genesung loeste bei Tommok ein leichtes
Kopfnicken aus. [GB: Er liebt sie doch...]
Dass die Chefin der Wissenschaft nunmehr wieder dienstfaehig war,
wuerde der jetzigen Situation sehr zugute kommen.
"Mr. Paseolati, koennen wir das Aussenteam orten?"
"Nein, Sir. Es gibt zahlreiche Stoerfelder, die eine Erfassung
unmoeglich machen."
Crewman Smith an der Kommunikationskonsole meldete sich zu Wort.
"Captain, das klingonische Schiff ruft uns, ebenso wie die beiden
Foederationsschiffe!"
Tommok nickte. "Wir werden zuerst mit den Klingonen reden.
Öffnen Sie einen Kanal."
Auf dem Schirm erschien ein wild entschlossener Klingone.
"Captain des Foederationsschiffes! Was wollen Sie hier?"
Der Vulkanier zog eine Augenbraue hoch. "Ich bin Captain Tommok
von der USS MIRAGE. Mit wem spreche ich bitte?"
Der Klingone bruellte zurück:"Mit Khel'Pagh vom Bird of Prey "K'hal'tessa".
WAS WOLLEN SIE HIER?"
"Das gleiche koennte ich Sie fragen, Khel'Pagh!"
Tommoks Stimme wurde eine Winzigkeit lauter.
"Es gibt keinen Grund, dieses System in getarntem Zustand anzufliegen.
Wir sollten..." Er wurde von Paseolati unterbrochen
"Captain! Starke Energie-Fluktuationen auf dem Bird of Prey!
Irgendetwas stimmt da nicht..."
Auf dem Monitor sah man hinter dem Klingonen andere Wesen
hin- und herlaufen und schreien. Und urploetzlich explodierte
der Bird of Prey in einer riesigen Feuerwolke.
Die MIRAGE-Brueckencrew stand wie versteinert da.
Tommok fand als erster seine Sprache wieder.
"Tommok an Wissenschaft. Miss Storrt, koennen Sie mir das erklaeren?"
---WISSENSCHAFT
Tommoks Anfrage riss Storrt aus der spannenden Lektuere der Logbuecher.
Rasch rutschte sie zu den Instrumenten und machte sich an die Analyse
der Daten.
"Storrt an Bruecke", wieder entstand dieses flaue Gefuehl im Magen,
als sie an Tommok dachte "Die Explosion des Bird of Prey wurde nicht in
der Antriebssektion ausgeloest. Vielmehr befand sich der Explosionsherd
im Bereich der Mannschaftsquartiere. Es wurde eine altertuemliche
Antimaterie-Bombe verwendet. Es gibt keinerlei Überlebende.
Allerdings habe ich etwas anderes gefunden. Bei den Wracktruemmern,
die frueher die Frachtraeume darstellten, gibt es immer noch eine schwache
Energiesignatur. Es hat den Anschein, das dort noch immer ein Kraftfeld
aktiv ist. Dieses muesste natuerlich von einer autonomen Energiequelle
gespeist werden. Die Groesse dieses Teils betraegt gerade mal einen Meter.
Wir koennten es in Labor 2 beamen. Wenn Sie es wuenschen, bereite ich
das Labor vor. Was mir noch aufgefallen ist: Dieser Bird of Prey ist zwar
urspruenglich in der klingonischen Flotte gewesen, darauf gibt es deutliche
Hinweise, allerdings wurden in letzter Zeit einige bedeutende
Modifikationen vorgenommen, die nicht klingonischer Herkunft sind.
Ich wuerde sie der ylenanischen Technologie zuschreiben.
Einen ausfuehrlichen Bericht sende ich an die Bruecke, Storrt Ende."
Da McCourts Dienst offenbar gerade begann, bat Storrt sie, ihr bei der
Analyse der Energiesignatur in den Truemmern des Bird of Prey zu helfen.
"Wenn Tommok es so will, dann koennen wir das Ding da draussen bergen.
Labor 2 hat dafuer die entsprechenden Abschirmfelder. Mich interessiert
rasend, was so gut geschuetzt wird, dass es die Explosion eines
Schiffes uebersteht."
Ein Webangebot von der Crew der USS Mirage NCC 24866
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