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20. Jenseitsreise

[Heute beginnen wir mal an dem Ort, an dem die meisten
Karrieren ihrem Anfang nehmen...Die Rede ist vom...]

---TRANSPORTERRAUM

Nachdem Magnees, der von der U.S.S. Starfighter auf die Mirage
versetzte technische Offizier, materialisiert war, erkundigte er sich
sofort beim Transporterchief, wo sein Freund und Kollege verblieben war.
Er konnte nicht wissen, daß der Transport von Ivory durch den
Angriff eines klingonischen Kreuzers unterbrochen worden war.

Transporterchief.:"Tut mir leid, Crewman, es gab eine Fehlfunktion,
Genaueres weiß ich leider nicht...Sie sollen sich aber auf der Brücke
melden....beim Captain. Am besten Sie....ja wo wollen Sie denn hin?
Wissen Sie denn den Weg?..."

Magnees wartete gar nicht ab bis der Transporterchief zu Ende gesprochen
hatte...er wollte wissen, was mit Ivory geschehen war....
Magnees ging zielstrebig zur nächsten Konsole...

Magnees: "Computer..."

SUSI:"Hier gibts keinen Computer..!"

Magnees leicht verwirrt:"Ehhh....was....wer...womit spreche ich?"

SUSI:" Ich würde mal sagen mit MIR!?

Magnees, nun schon schwerer verwirrt:"Wer bist du?"

SUSI: "Susi"

Magnees nun schon fast völlig verwirrt...:
"Susi, wie komme ich zur Brücke?"

SUSI:"Von hier aus?"

Magnees nun total verwirrt: "Natürlich von hier aus...."

SUSI:" Am besten mit dem nächsten Turbolift, durch die Jeffries-Röhren
würde dies zu lange dauern!"

Magnees, nun völlig verzweifelt, versuchte, sich zu beruhigen.
Im Geheimen wünschte er sich, Susi einen Computer-Virus
zu verpassen.

[GB: Alles schon versucht worden...;-)]

Magnees:" Und wo ist der Turbolift?!?`"

SUSI:" Also, rechts oder links den Gang runter und dann jeweils rechts
oder links jeweils die dritte abzweigung...."

Am liebsten hätte Magnees dieser Susi den Virus gleich verpasst...
aber sie hatte vielleicht auch ihre Stärken....Auskünfte gehörten nicht
dazu....beim nächsten Mal nahm er sich vor, ein Crewmitglied nach dem
Weg zu fragen.....Er begab sich nun auf gut Glück den Gang runter und
nahm den Turbolift....Richtung Brücke....


--- YLENAISCHER WARBIRD / SEITENGANG

Urga fuhr erschrocken zurück. Das plötzliche Aufblinken des
Terminals hatte ihn überrascht. Nur langsam näherte er sich wieder
dem Bildschirm. Bevor er ihn verdecken konnte, warfen auch
Mahon, McDuck, Belloni und Basani einen Blick auf die Anzeigen.

"Was ist das?" Basani schien etwas zu vermuten, seine Stimme
klang ahnungsvoll.

"Sieht nach einer taktischen Karte dieses Quadranten aus.
Aber irgendetwas stimmt nicht..."
Urga schüttelte verwirrt den Kopf.

Fast bedauerte er, daß sie die 24 Sicherheitsoffiziere der Mirage
in andere Teile des fremden Raumschiffes geschickt hatten,
um nach einer Fluchtmöglichkeit zu suchen.

Mahon ließ seine Augen über die bunten kleinen Balken gleiten,
die sich langsam in- und übereinander schoben und schaute
dann auf: "Die Zeit stimmt nicht. Ich glaube, das hier ist kein
aktueller Scan, sondern ein Planspiel. Die Zukunft. "

Basani fluesterte tonlos: "Was geschieht hier?"

Mahon setzte ein grimmiges Gesicht auf.
"Die Frage ist, was geschieht wann!?! Leider kann ich mit diesen
Symbolen und Farben nicht viel anfangen."

McDuck hatte die ganze Zeit über die Displays studiert,
jetzt machte er sich bemerkbar.

"Eins ist sicher, das hier ist keine Technologie der Ylena.
Ich habe soetwas noch nie gesehen, es scheint..."

Ein lauter Schrei von Urga unterbrach ihn -
"Sehen Sie doch! Der Captain der Ylena..."

Mahon, Belloni, Basani und McDuck fuhren herum, konnten aber
niemanden sehen. Urga lief los: "Kommen Sie. Er war es.
Er ist einfach da vorbeigegangen, ohne Wachen."

Die Sternenflottenoffiziere rannten um die Ecke und entdeckten
für einen kurzen Moment am Ende des Ganges eine Gestalt.

Urga: "Das ist er! Schnell!"

Kurz hinter der Ecke, wo die Gestalt verschwunden war, standen die 5
Offiziere völlig überraschend einem romulanischen Techniker gegenüber.
Der war genauso schockiert wie sie, wagte nicht, sein Plasmaskalpell
zu heben, mit dem er etwas an der geöffneten Wand justiert hatte.

Mahon hielt dem Mann seinen Phaser unter die Nase und warnte ihn,
auch nur einen Mucks von sich zu geben.
Gerade wollte er ihn etwas fragen, als er überraschte Rufe hörte
von den vier anderen, die weiter dem Ylena-Captain nachgelaufen
waren. Mahon schlug den Techniker nieder, der ging doch erstaunlich
schnell zu Boden, und der Sicherheitschef eilte den anderen nach.

Hinter der nächsten Abzweigung traf er sie....in einer Sackgasse.


--- MIRAGE / BRUECKE

Hajo hatte gerade den ersten klaren Gedanken gefaßt, da würfelte
ihm die nächste Hiobsbotschaft schon wieder alles durcheinander.

"Sir, ich empfange ein Signal von der USS Hindenburg.
Die USS Nightway ist soeben von der Ylena-Flotte zerstört worden."

Tommok tat, was ein Vulkanier in solch einem Moment tun mußte...

"Sie haben die Abmachung gebrochen. Das Ultimatum ist noch
nicht abgelaufen."

Tommoks unbeweglicher Gesichtsausdruck war einer ungläubigen
Miene noch am ähnlichsten.

"Ich habe mit Ihnen gesprochen, sie waren ernsthaft und
vertrauenswürdig an einem befristeten Abkommen interessiert."

Irgendwo zwischen seinen beiden spitzen Ohren verschwand ein
kleiner nagender Zweifel im Unterbewußtsein. Hatte er die Ylena
falsch beurteilt, hatte er sich geirrt?

"Mr. Broek, haben die Sensoren Daten über den Angriff empfangen?"

Hajo hatte diese Frage erwartet und fieberhaft versucht, sich darauf
vorzubereiten. Aber inzwischen wußte er, daß er den Captain nicht
zufriedenstellen konnte.

"Wir haben etwas gescannt, aber es ist leider nur wage.
Es gab wohl einen großen Energiesprung im Phasenraum,
der Subraum wurde zeitweilig gekrümmt und Gravitationswellen
durchqueren das System. Die Explosion eines Förderations-Schiffes
würde diese Effekte hervorrufen, aber das ist kein Beweis."

Hajo stocke..."Mit anderen Worten, ich kann Ihnen nicht genau
sagen, was dort vor sich gegangen ist."

Tommok wollte sich abwenden, aber Hajo war schneller.
Den einen Hinweis wollte er noch loswerden...

"Sir, ich glaube nicht so recht, daß die Ylena trotz Ihrer Überzahl
die USS Nightway zum Explodieren bringen können, schon gar
nicht in so kurzer Zeit."

Tommok blickte den Chief direkt an:
"Was genau läßt Sie das denken?"

Hajo bereute die Worte schon, als er sie aussprach:

"Nur so ein Gefühl..."

Tommoks rechte Augenbraue gesellte sich zur Linken....

"Irgendetwas stimmt hier nicht", murmelte Josiah.
"Ich... fühle etwas, ich kann es nicht beschreiben.
Auf jeden Fall ist da drüben was im Gange."

[GB: ... Ich kann es nicht genau beschreiben aber irgendeine
unbestimmte Ahnung sagt mir, daß es für sowas wahrscheinlich
relativ wenig Erfahrungspunkte geben könnte...
......ist aber nur so ein Gefühl...;-)]


---YLENAISCHER WARBIRD / SACKGASSE

Mahon sah sich nach dem Ylena-Captain um, der doch genau
in diesen Gang gerannt war.

"Wo ist er hin?"

Belloni und Urga sahen Mahon etwas verlegen an. "Weg."

"Weggebeamt?", überlegte Basani.

McDuck klappte seinen Tricorder auf und schuettelte dann den Kopf.

"Nein, hier gibt es keine Restenergiespuren."

Sekundenlang wanderten vier Blicke die Wände entlang auf der Suche
nach irgendetwas, daß sie übersehen hatten.

Plötzlich rief Mahon aus:
"Der Techniker!"

Als sie zurückgerannt waren, war die doch eigentlich bewußtlose
Gestalt verschwunden. McDuck sah auf seinen Tricorder.

"Sir, ich scanne hier etwas. Es ist organisch. Und es ist, als ob es
im Fluß wäre. Die phänotypischen Gene fluktuieren."

Basani atmete hörbar ein: "Ein Gestaltwandler?"

Ein kaltes, unheimliches Schwiegen breitete sich im Gang aus.

Urga unterbrach die dramatische Pause: "Wir muessen einen
Weg hier raus finden. Laut dem Plan, den ich aus dem Terminal
habe, befindet sich der Transporterraum zwei Gaenge weiter. "

Die Truppe machte sich schweigend wieder auf den Weg.


---ZWEI GAENGE WEITER

Eine Tuer mit seltsamer Beschriftung sah verdaechtig
nach einem Eingang zum Transporterraum aus.
Nach der Betaetigung des Öffnungsmechanismus
ging die Tuer mit einem leisen Zischen auf.
Als Empfangskomitee erschien ein Andorianer mit einem
Disruptor in der linken Hand und einer stark blutenden
Wunde an der rechten Schulter.
Der Andorianer sah dem Sicherheitschef verdammt aehnlich...

"Ich glaube, wir haben ein Problem.", fluesterte Urga.

"Das glaube ich auch!", röchelte der Andorianer im Transporterraum
und stützte sich mit der Hand an der Tür ab. Er sah nicht sehr gut aus.

An seinem Kopf sah man eine neue Wunde, mehr verbrannt als blutend,
und hinter ihm, im Transporterraum (es war tatsächlich einer) sah man
zwei Ylena bewußtlos am Boden liegen.

Als dieser Mahon den Blick der anderen bemerkte: "Die beiden hatten
mich nicht erwartet. Egal. Aber sie haben unterwegs einen Wechselbalg
aufgelesen!" sagte er und richtete seine Waffe auf den Mahon in der
Gruppe. "Ich denke, er ist gerade sehr verwundert darüber, daß mich sein
Skalpell nicht getötet hat."

Der Mahon in der Gruppe sah beinahe ebenso schwach aus, wie der
andere. Nur ohne Kopfwunde. Er richtete seinen Disruptor ebenfalls auf
sein Spiegelbild.
"Nein, ich frage mich, warum ich nicht gleich bemerkt habe, dass dieser
Romulaner nicht echt war. Sie gingen zu schnell zu Boden. Und nun
nehmen Sie ganz langsam die Waffe runter!"

Jason blickte beide Mahons an und wusste immer noch nicht recht,
was er davon halten sollte. Er sah Urga und Belloni an und gab ihnen
zu verstehen, daß sie beide Mahons mit dem Phaser in Schach
halten sollten. Urga zielte mit seiner Waffe auf Mahon, Belloni
und McDuck taten dasselbe mit dem Anderen.

"Legen sie ihre Waffen weg......aber sehr langsam. Solange
wir nicht wissen, wer wer ist, kann ich kein Risiko eingehen!",
sagte Jason mit ruhiger Stimme.

Die beiden Andorianer legten ihre Waffen weg und ging dann
gemeinsam in den Transporterraum. Jason versiegelte die Tür,
während er Mahon I und II nicht aus den Augen liess.

"Mr. Basani, entnehmen Sie jedem der beiden etwas Blut und testen
Sie es. Wir werden dann wohl herausfinden, wer der falsche Mahon ist."

Basani überlegte noch, ob er es besser mit einer Fangfrage versuchen
sollte. Zum Beispiel: 'Hey Ohros, erinnerst Du Dich noch an unseren
Badeurlaub auf Centauri!? Welche Farbe hatte meine Badehose...?'

In diesem Augenblick veränderte Mahon die Gestalt und riss McDuck
von den Füssen, ohne dass dieser die Chance hatte einen Schuss
abzugeben. Der Wechselbalg verschwand in einer Öffnung.

Jason rappelte sich wieder auf und fluchte leise vor sich hin,
wandte sich an Mahon, welcher gerade vom Doktor gescannt wurde:

"Sir, es war die einzige Möglichkeit. Die Frage bleibt, wie werden
wir die Biester wieder los?"

Belloni sah McDuck an:
"Sir. Soviel ich weiß, könnten diese Wechselbaelger ueberall sein.
Sie koennten sich auf die Uniform gelegt haben, ohne dass wir es
bemerkt haetten."

"Und was schlagen Sie vor ?", fragte McDuck.

"Ich habe davon gehört, dass man in einer Situation wie dieser,
die Personen mit einen niedrig eingestellten Phaser auf einer
bestimmten Frequenz bestrahlen soll. Wir sollen wohl davon
keinen Schaden nehmen, aber die Wechselbaelger muessten
ihre Form aendern, um zu ueberleben........"

McDuck unterbrach Belloni: "Dann tun wir das doch !"

"Aehm, Sir. Das Problem besteht nur leider darin,
dass ich vergessen habe, auf welcher Frequenz der Phaser
eingestellt sein muss, damit es wirkt."

Belloni sah mit einem hilflosen Blick zum Doktor:
"Haben Sie vielleicht eine Idee ?"

Basani schuettelte den Kopf: "Bisher nicht...unsere Ausrüstung
ist zu begrenzt."

Mahon beendete diese Diskussion: "Meine Herren, wenn ich Sie
unterbrechen darf. Wechselbälger sind geschickt und hinterlistig.
Aber sich unbemerkt auf unsere Kleidung zu legen, das überschreitet
doch ihre Fähigkeiten. Wir werden uns deshalb nicht mit Phasern
beschiessen! Aber wir werden alle hier gefundenen Gegenstände
zurücklassen und schnellstens auf die Mirage beamen.
Ich denke, wir werden hier nicht lange unentdeckt bleiben."

Seine vier Begleiter nickten.

Mahon: "Stellen Sie sich auf die Plattform. McDuck, Sie bedienen den
Transporter." und zu Basani: "Wir hatten Glück, daß der Formwandler
nicht auf die Untersuchung vorbereitet war. Ich glaube nicht, dass er
wirklich auf dieses Schiff gehört! Und wenn, haben wir ihn ziemlich
überrascht."

Basani: "Ohros, ich habe den Eindruck, Du blickst bei der Sache
noch durch. Sehr beruhigend...wahrscheinlich bis Du deshalb erster
Offizier geworden..."

Mahon erlaubte sich ein stilles Lächeln.

McDuck war inzwischen am Terminal angelangt.

Mahon: "McDuck, Autosequenz aktivieren und - Energie!"


---IRGENDWO AUF EINER FREMDEN BRÜCKE!

"Faszinierend" war das einzige, das Starling noch herausbrachte,
waehrend sie die Geschehnisse von der Bruecke des Schiffes aus
beobachtete, auf das sie gebeamt war.

"Sie muessen doch zugeben, Kjarika", der Captain sprach sie an,
"daß wir auch einige sehr gute Einfaelle haben. Mir hat zum Beispiel
meine Idee mit dem Wechselbalg besonders gut gefallen."

"Ich fand es etwas zu einfach...", warf Kjarika dazwischen.

"Haette ich es komplizierter ablaufen lassen, waeren sie noch immer
nicht im Transporterraum und somit auch nicht endlich zurück auf
der Mirage." Der Captain sprang auf und deutete auf den Bildschirm:
"Ich meine, sehen Sie sich das an. Sie jagen Gespenster und
brauchen eine halbe Ewigkeit, bis sie das bemerken."

Starling versuchte, das fuer sie interessantere Thema auf den Punkt
zu bringen: "Die 24 Sicherheits-Offiziere sind noch nicht auf der Mirage.
Ich habe einen Teil der Abmachung erfuellt...."

"....und ich auch.", unterbrach sie der Captain.

"...und wir werden erst weiterreden, wenn auch diese Leute wieder
auf der Mirage sind!", beendete Starling ihren Satz.

"Wissen Sie, Kjarika , ich bin mir eigentlich noch nicht sicher, dass
Sie wissen, was ich wissen will. Wenn ich diese Leute entkommen
lasse, habe ich Ihnen gegenueber nichts mehr in der Hand.",
antwortete er.

"Ich bin an Board ihres Schiffes. Wenn ich Pech habe, wird diese
Kooperation mit Ihnen von der Sternenflotte ganz anders gesehen
und ich komme vor ein Kriegsgericht, wenn ich zurueckgehe.
Was kann denn noch besser fuer Sie sein als das hier?"

Starling machte eine Pause und fuhr nach ein paar Sekunden fort:

"Lassen Sie diese Leute gehen und ich helfe Ihnen."

"Heisst das so viel wie, ich kann Sie zu meiner Crew zaehlen?
Ich wuerde mich freuen, wenn Sie auf meinem Schiff dienen wuerden,
nicht nur, weil Sie wahrscheinlich hier am meisten von der
'heiligen Erde' verstehen."

Das Angebot des Captain klang ernstgemeint und Starling erwischte
sich selbst dabei, wie sie einen Augenblick tatsaechlich darueber
nachdachte. Dann aber fasste sie sich wieder und antwortete ihm
kurz und abweisend:

"Vielleicht, ich werde darueber nachdenken."


---WISSENSCHAFT

Storrt und McCourt liessen auch weiterhin die Sensordaten,
die von der Bruecke uebermittelt wurden durch die Analyseroutinen
laufen. Jedem kleinen Hinweis wurde nachgegangen und die Sensoren
entsprechend angepasst.

Bald stand fest: Die Zerstoerung der USS Nightway war nicht so
einfach zu erklaeren wie jene des Bird of Prey. Die Daten der
Langstreckenscanner waren fast bis zu Unkenntlichkeit mit
Ionen-Interferenzen ueberlagert und ausserdem war noch etwas
anderes zu entdecken, das offenbar absichtlich im Subraum
als Stoergeraeusch initialisiert wurde. Irgendeines der Schiffe
fuellte den Subraum mit schwachen Laerm.

Die beiden Wissenschaftlerinnen wussten natuerlich, daß die Bruecke
vollauf beschaeftigt war, aber wenn Tommok nicht bald die Freigabe
zum Bergen des mysterioesen Artefakts gab, wuerden sie das Teil
wohl ohne Erlaubnis an Bord holen. Man konnte beinahe riechen,
daß man dadurch ein paar Teile des Puzzles in die Hand bekam.

Endlich kam die Nachricht von der Brücke: "Tommok an Wissenschaft.
Bergen Sie das Artefakt und analysieren Sie jedes Molekül. Ich will
jetzt endlich wissen, was hier los ist. Machen Sie es so."


---BRUECKE

Als gemeldet worden war, daß das Außenteam wieder an Bord war,
war Josiah aufgestanden und von der Brücke gestürmt. Ihr Ziel war
der Transporterraum. Mittlerweile wußte sie, daß die Eindrücke,
die sie gehabt hatte, mit Mahon im Zusammenhang standen,
jedoch nicht wie und warum.


---TRANSPORTERRAUM

Basani war Josiah auf dem Gang entgegen gekommen, jetzt trat
sie durch die Tür zum Transporterraum. Das Außenteam war
- bis auf Basani - noch anwesend. Josiah ging schnellen Schrittes
auf Mahon zu und setzte an:

"Was zum Teufel ist... " Sie brach jedoch ab, als sie Mahons Zustand
bemerkte. Er sah nicht gut aus - milde ausgedrückt. Erneut setzte sie
an, diesmal mit besorgter Stimme: "Was ist passiert?"

Mahon ließ Urga los, der ihn gestützt hatte und stand wankend
auf eigenen Beinen. Seine Uniform war blutverschmiert, sein Kopf
verletzt und sein Gesicht fast purpurn gefärbt. Seine Hand hing in
lebensunechter Art und Weise, von Datenpadds geschient,
an seiner Seite.

Er sprach mit fester, wenn auch schwacher Stimme:
"Ah, Carrington. Sie wollen wissen, was da drüben los war?
Begleiten Sie mich zur Brücke, ich werde Capt. Tommok berichten."

"Sie wollen doch nicht in dem Zustand auf die Brücke?"
fragte Josiah zurück.

Sie sah aber, daß Mahon sich wahrscheinlich nicht davon abbringen
lassen würde. So entschied sie sich, ihn zu stützen, was ihr am
Anfang gar nicht so einfach erschien. "Mahon, was war da drüben los?
Ich konnte deutlich spüren, daß da was nicht stimmte."

Mahon sah Carrington kurz an. Er konnte Empathen nicht leiden.
Ihre ständigen unpräzisen Aussagen brachten seiner Meinung nach
mehr Schaden als Nutzen, vor allem, wenn diese Empathen ihre
Kräfte nicht unter Kontrolle hatten. Und die Gerüchte über den
Counselor waren ihm gut bekannt. Er gab nicht viel darauf,
und doch war ihm Carrington ein wenig unheimlich.

"Sie werden es erfahren, wenn ich dem Captain Bericht erstatte!
Nur eines: Es war nicht sehr schön auf diesem Schiff."

Mahon wollte nicht beleidigend sein, aber er brachte noch ein
paar Minuten, um das Erlebte zu verarbeiten. Und das konnte
er ganz gut ohne einen Counselor.


---KRANKENSTATION

Doktor Basani war schnurstracks vom Transporterraum zur
Krankenstation geeilt. Den Bericht des Außenteams würde
Mahon dem Captain vortragen.

Der Transporteroffizier hatte irgendeine wage Andeutung gemacht,
das Starling von Bord verschwunden sein. Basani war in großer
Sorge, hoffte inständig, die junge Medizinierin in der Krankenstation
zu treffen.

*ZSCHSSSssss*

Der Doktor trat ein und ließ seine Augen durch den Raum fliegen.
D'Sulan, Alaney und zwei, drei andere waren anwesend,
aber schon an ihren bedrückten Gesichtern konnte es
Basani erkennnen - Starling war nicht mehr da...

Die Schultern des Doktors sackten tiefer, sein Gesicht wurde blaß.
Einige Sekunden lang stand er in der Tür.

Dann stuermte er durch den Raum, rief D'Sulan noch zu:
"Ich will genau wissen, was vorgefallen ist, in fünf Minuten
in meinem Raum!"

"Ja Sir, ich..."

Doch Basani war schon in seinem Labor verschwunden.

Crewman Alaney warf D'Sulan einen besorgten Blick zu und
schlenderte dann wie zufällig durch den Raum, bis er durch
die Glasscheibe in Basanis Raum sehen konnte.

Der Doktor saß an seinem Schreibtisch und wühlte mit beiden
Händen in den seitlichen Schubladen. Er schien etwas zu suchen.
Plötzlich hielt er inne, langsam zog er die rechte Hand aus einem
der Fächer und warf einen langen Blick darauf.

Alaney konnte nicht erkennen, ob die Hand leer war.

[GB: Zur Erläuterung für die Nachwelt: Vor der nächsten Szene
erreichte die Mirage die Nachricht, daß DeForest Kelley,
der Schauspieler von "Er ist tot Jim"-Pille das 21. Jahrhundert
nicht mehr erlebt hat. Möge seine Asche neben der von
Gene Roddenberry kreisen und ganz sanft verglühen...)

--- BASANIS RAUM

Basani blickte starr auf die kleine blaue Kugel auf seiner Handfläche.
Er hatte nach einer Nachricht von Starling gesucht, einer Erklärung,
einem Weg, sie zu finden und womöglich zu retten.
Dann hatte er die winzige Pille entdeckt.

Sein erster Reflex war, sie auf den Boden fallen zu lassen, sie zu
zertreten oder sie mit dem Phaser zu verdampfen, nur um ihr nicht
ins "Gesicht" sehen zu müssen. Doch dann zögerte er...
Seine Gedanken begannen, um die kleine Pille zu kreisen.

Sie mußte vor Monaten aus der Packung gefallen sein. Wahrscheinlich
war sie die letzte, die überhaupt noch existierte. Alle anderen waren
entweder Tom Carpenters Säuberungen zum Opfer gefallen oder von
Basani selbst entsorgt worden. Der Doktor hatte sogar höchstpersönlich
eine Sicherung in die Bordreplikatoren eingebaut, die es fast unmöglich
machte, auch nur eine kleine Menge der blauen Droge wiederherzustellen.
Es würde Wochen dauern, das Rezept zu reproduzieren.

Das war sie also - das letzte Überbleibsel seiner Vergangenheit.
Längst verdrängte Gefühle und Gedanken überkamen Basani.

Wie hatte er die Pille verabscheut, doch ohne sie wäre er niemals
zu dem Mann geworden, der er jetzt war. Seine Karriere wäre längst
steckengeblieben. Mit einem Frösteln mußte er sich eingestehen
- die blaue Pille hatte ihn in den entscheidenden Stationen seines
Lebens begleitet, ihm Stärke gegeben, ihm den Weg gezeigt.

Basani sah sich um - der Posten des Chefdoktors, seine Fähigkeiten,
sein Wissen, ja sogar dieses Labor und die ganze Krankenstation,
so wie sie jetzt war, wären ohne die Pille wohl niemals entstanden.

Sie war klein, rund und schlicht blau. Keine Zwischentöne,
kein Vielfalt, nichts Kompliziertes. Keine Ecken, keine Kanten -
und nur eine einzige Aufgabe, nur eine einfache Wirkung.
Und dennoch hatte diese Pille Basanis Leben und die ganze Medizin
an Bord entscheidend beeinflußt.

Ein Klopfen riß Basani aus seinen Gedanken.

"Herein!"

D'Sulan betrat den Raum.

Basani nickte ihr überraschend gelöst und freundlich zu
und bot ihr einen Stuhl ein. Dann setzte auch er sich.

Als die Medizinerin mit ihrem Bericht begann, ließ der Doktor die
kleine blaue Pille, die noch immer in seiner Handfläche ruhte,
in die Tasche seiner Uniform gleiten. Fast liebevoll strich er über
die glatte, runde Oberfläche.

Sie fühlte sich kalt an...

Basani ließ seine Hand in der Tasche. In diesem Moment war er sich
so sicher wie noch nie, daß er die Pille nicht mehr brauchen würde.

Und gerade deshalb gab sie ihm Ruhe und Gelassenheit.

Nein, er würde sie nicht fallenlassen und zertreten.
Er würde sie aufheben...als letzte Erinnerung, die ihm Kraft gab.


---MASCHINENRAUM

Auf dem Weg zum Maschinenraum konnte Jason den Wechselbalg
nicht vergessen und konnte sich immer noch keinen Reim auf die
Dinge machen, welche da drüben geschehen waren.

[GB: Gefangen, gefoltert, befreit und gefloh'n
erschien uns der doppelte Purpur-Mahon!! ...geht doch...;-)]

Im Maschinenraum ging alles seinen gewohnten Gang. Jeder arbeitete
an den diversen Systemen. P.O. Morris erstattete Bericht und übergab
dem Chefingenieur die letzten Berichte.

'Diagnose....Diagnose....Diagnose....Diagnose....Neujustierung
des EPS-Flussregulators.....aha, mal etwas Interessantes....
Computerkernanalyse wurde abgeschlossen und man hat alle Daten,
welche Melissa betrafen entfernt...hoffentlich...diverse Fluktuationen
in den Schildgeneratoren...wurden behoben...sekundäre Energiegitter
im Normbereich..... Deflektorschildgeneratoren i.O......
also im Grossen und Ganzen hab ich nicht viel verpaßt...',
dachte sich McDuck als er die Berichte überflog.


---WISSENSCHAFT

Auf die Erlaubnis von der Brücke, die seltsamen Trümmer an Bord
zu beamen, hatten die beiden Wissenschaftlerinnen schon brennend
gewartet. Sobald die Kraftfelder im Labor stabil waren, sprachen sie
sich mit dem Transporteroffizier ab.

Storrt gab den Transportbefehl und schon schimmerte es innerhalb
der Sicherheitszone. Ploetzlich, das Teil hatte schon fast Gestalt
angenommen, fing es an zu knistern und zu funken, dann
verschwanden die Umrisse wieder. Storrt sah verwundert
zu McCourt und aktivierte dann das Intercom
"Was ist passiert?" fragte sie den Transporterchef.

PO Johnson antwortete "Der zu transferierende Koerper loeste eine
Rueckkopplung innerhalb der Schaltkreise ab. Das Sicherheitsprotokoll
hat den Transport automatisch abgebrochen. Ich muss den Transporter-
Strahl modifizieren, um das zu vermeiden. Ich kann Hilfe bei der
Ermittlung der Parameter gebrauchen."

Storrt bat McCourt sich zum Transporterrraum zu begeben
und dem PO behilflich zu sein.

McCourt machte sich auch sofort auf den langen Weg von der
Wissenschaftsstation in den Transporterraum.


---TRANSPORTERRAUM

Als sie eintrat, war Johnson schon eifrig dabei, wie wild in die Tasten
zu klopfen. McCourt trat an ihn heran und sah ihm ueber die Schulter,
sie hatte nicht recht viel praktische Ahnung, wie so ein Ding einzustellen
war, jedoch hatte sie einiges darueber gelesen und war mit der
Matrixverzerrung innerhalb des Beamfeldes mehr als nur vertraut,
es schien ihr in diesem Fall aber ziemlich unwahrscheinlich zu sein.

Sie fragte den PO: "Sagen Sie mal, welche Fehlermeldung haben
Sie denn bekommen? Warum war es nicht moeglich zu beamen?"

Der PO antwortete entnervt: " Fehlercode 645, die Verbindung
wurde getrennt, weil die Konfiguration nicht uebereinstimmt,
ueberpruefen Sie die Parameter und probieren sie es erneut.
Ich habe die Einstellungen jetzt auf Sternenflotte-extra-scharfe
Peak-Aufloesung eingestellt und werde es nun erneut probieren."

"Nun tun sie das."



"Was stimmt jetzt wieder nicht?

"Wir haben einen neuen Fehlercode 9103. Miss McCourt,
wuerden Sie wohl mal im Manual nachsehen und mir vorlesen,
was dies wieder zu bedeuten hat?"

McCourt stand auf und ging zum Regal, nahm den Band
"F9100-9200" heraus und begann vorzulesen:

"Fehler 9103. Dieser Fehler ist ein Systemfehler. Sie haben die
Beamaufloesung entweder zu niedrig eingestellt oder es konnte
keine Kommunikation mit dem Beamgeräten hergestellt werden
oder ihr Paßwort ist falsch. Ueberpruefen Sie die Anschluesse
und probieren Sie es noch einmal."

[GB: Möglicherweise ist auch nur der Keilriemen gerissen...]

McCourt schlug den Band zu.
"So, wissen Sie was, mir reicht das jetzt."

Was hier gebraucht wurde war kein Transporterspezialist,
sondern eine Frau mit logischen, enschlossenen Handlungen,
die sich durchzusetzen vermochte.

Sie wandte sich zu dem PO:
"Sie schauen jetzt mal weg. Ich wuensche nicht, daß Sie
mitbekommen was ich jetzt mache.", kniete sich zu dem
klitzekleinen feuerroten Hebel (links unten am Tisch ungefaehr
3 cm innerhalb der Kante) und legte ihn um. Es zahlte sich halt
doch aus wenn man ab und zu die Gebrauchsanweisung las.

Die Konsole wurde seeeeehr dunkel und begann dann nach
einer Ewigkeit wieder neu zu booten.

[GB: 'Harddrive not found...' ;-)]

"Sie koennen wieder herschauen, nun was haben Sie daraus gelernt?"

"Nichts, ich habe nicht bemerkt, daß Sie etwas gemacht haetten."

"Sehr brav PO."

"So und nun schaun mer mal", sagte sie und schob den PO von
der wieder frisch froehlich leuchtenden und blinkenden Konsole weg.

Noch Energie rein und es wurde gebeamt, was das Zeug hielt.

"McCourt an Storrt: Haben Sie es?"


---WISSENSCHAFT

Das Teil erschien diesmal ohne Funken und Zischen im Kraftfeld
des Labors.

Storrt sandte die Bestaetigung an McCourt und an die Bruecke.
Die da oben duerften schon auf die Meldung gewartet haben,
denn kaum kam die Übermittlungsbestaetigung an, kam von der
Bruecke der Befehl, die Bergung der Trümmer so schnell wie möglich
abzuschliessen, damit die Mirage bald dorthin aufbrechen konnte,
wo die U.S.S. Nightway zerstört worden war, bereit, das Schicksal
des anderen Schiffes aufzuklären.
Oder zu teilen...

---BRÜCKE

Auf der Brücke versuchte Hajo tom Broek immer noch verzweifelt
herauszufinden, was mit der Nightway passiert war. Tommok war
derweil in ein Zwiegespraech über die weitere Vorgehensweise mit
dem Captain der U.S.S. Starfighter vertieft, als die Hindenburg
plötzlich Fahrt aufnahm.

Hajos Finger flitzten über die Tasten. "Captain, die Hindenburg
hat Kurs auf den Raum der Ylena genommen."

Der Captain der Starfighter sah mehr als ueberrascht aus,
Tommok hingegen sah nach gar nichts aus.

Tommok: "Rufen Sie sie!"

Hajo schuettelte den Kopf. "Sie verweigern jegliche Kommunikation
und...Sir, die ylenische Flotte folgt der Hindenburg, genauso wie
(schluck)...wie das Romulanerschiff! Sir, Starling ist dort an Bord!"

Tommok brach das Gespraech mit seinem Kollegen
auf der Starfighter ab. "Wissenschaft! Beamen Sie die
letzten Trümmer an Bord! Und dann, Mr. tom Broek,
sehen Sie zu, dass Sie dran bleiben!"

[GB: Ok, dann mal schnell die *Werbung*...
"Das neue Solariel...entfernt sogar Sonnenflecken!
...schon bei 40 Grad..."]

"Jawohl, Sir!"

Hajo bereitete alles vor und signalisierte dem Maschinenraum, daß sie
gleich Warpenergie brauchen wuerden. Tommok wartete derweil so
gespannt, wie ein Vulkanier nur sein konnte, auf das Eintreffen und
den Bericht des Sicherheitscheffs und des Aussenteams.

Wenige Sekunden später kam die Meldung von der Wissenschaft,
daß alle Objekte an Bord waren, und sofort heftete sich Hajo an
die sprichwoertlichen Fersen des Romulanerschiffes.

In diesem Moment betrat Mahon, gestützt von Carrington, die Brücke.
Er sah sich kurz um, es war alles beim Alten. Aber nicht ganz,
denn Mahon war nun der 1. Offizier der USS MIRAGE!

Der Andorianer setzte sich zur Verwunderung des taktischen
Offiziers auf den Platz rechts neben Tommok und ignorierte dessen
Augenbraune, als der Vulkanier an Mahon herunterschaute.

Mahon: "Wir sind wieder an Bord. Im Gegensatz zu den 24 Sicherheits-
Offizieren, die immer noch an Bord des Schiffes sind. Ich hoffe, Sie haben
herausgefunden, wo wir gefangen gehalten wurden. Es war nämlich nicht
der Warbird. Der Captain der Ylena ist immer noch in der Hand der
Romulaner. Wir selbst wurden wohl von deren Schiff gebeamt und
gefangengenommen. Ein Yelaner-Romulaner-Mischling, wie Dr.Basani
glaubt, hat uns über etwas, das 'die heilige Erde' heißt, verhört."

Tommok gelang es mühelos, nicht eine Miene zu verziehen,
als die 'heilige Erde' erwähnt wurde. Allerdings stand er auf
und begann einen Rundgang über die Brücke.

"Sein Name war Kankrantis.", berichtete Mahon weiter, "Er ist nun tot.
Wir konnten uns befreien und einen Transporterraum erreichen.
Das Schiff selbst barg Technik, die uns unbekannt war. Sie könnte
dem Dominion zugeschrieben werden, denn unterwegs stießen wir
auf einen Wechselbalg. Ein echter Formwandler! Ich dachte, von
denen sind nicht viele im Alpha-Quadranten. Nun, ich werde ihnen
den genauen Bericht bald zukommen lassen."

Mahon ließ sich einen Moment zum Luftholen.

Dann setzte er hinzu: "Ich melde meinen Dienstantritt als erster
Offizier, Captain Tommok! Ich denke, wir werden uns wunderbar
ergänzen!"

Tommok nickte, trat dicht an den Hauptschirm heran und
überließ sich seinen logischen Gedankenspielen.

Hinter ihm seufzte Mahon vor Anstrengung und lehnte
sich erstmal zurück. Es war wohl nur eine Frage der Zeit,
bis Basani auf der Brücke aufkreuzte...

Josiah, die sich ebenfalls auf ihren Platz gesetzt hatte, musterte
Mahon. Er war verrückt, aber sie würde nicht anders handeln.
Sie schüttelte leicht den Kopf, dann blickte sie wieder
zum Hauptschirm.

Mahon rechnete noch immer damit, jede Sekunde Basanis Gesicht
auftauchen zu sehen. Doch die nächste Gestalt, die Mahon auffiel,
war nicht die des Doktors, sondern die eines jungen Mannes
im Ingenieurs-Anzug.

Der Crewman stand etwas seitlich von Tommoks Sessel und
fühlte sich offensichtlich im Moment etwas fehl am Platz.

Es wirkte fast so, als hätte Tommok ihn vergessen, das schien
immerhin vorstellbar angesichts der dramatischen Ereignisse.
Trotzdem wußte der Mann nicht so recht, was er tun sollte,
als er Mahons Blick bemerkte.

Mahon wunderte sich einen Moment über den Crewman.
Er hatte ihn noch nie gesehen.

Magnees stand immer noch auf der Brücke und fühlte sich
etwas vergessen. Es war zwar ein ziemliches Durcheinander
aber er wollte doch auch nur mithelfen. Der Captain ignorierte
ihn offensichtlich. Und dann war da noch der Andorianer, welcher
ihn nun entdeckt hatte und mit verwunderten Augen anblickte...

Mahon: "Crewman, kann ich ihnen weiterhelfen?" fragte er und
bemerkte, daß ihm das Reden nicht gerade leicht fiel.

Magnees:"Ja Sir, ich wurde von der Starfighter herrüber gebeamt
und sollte mich beim Captain melden, dieser hat aber anscheinend
ein bissel zuviel um die Ohren."

[GB: Eher etwas weniger...]

Tommok stand noch immer vor dem großen Bildschirm,
keine Bewegung verriet, ob er Magnees Worte gehört hatte.

Mahon antwortete dem Crewman: "Wir werden später über alles
reden. Ich bin Lt. Mahon, der I.Offizier. Ich werde Sie zu mir rufen,
wenn sich die Gelegenheit ergibt."

In diesem Moment vernahm Crewman Magnees von der taktischen
Konsole her seinen Namen, und hörte genauer hin.

"Ja, er ist hier. Soll ich ihn runterschicken ?!.......Aye Sir."

Der diensthabende taktische Offizier blickte Magnees an und sagte:
"Mr. Magnees, Chefingenieur McDuck ist zurück an Bord, wenn Sie
hier fertig sind, sollen Sie sich bei ihm im Maschinenraum melden!"

Mahon nickte: "Ja, gehen Sie in den Maschinenraum. Jason wird sich
um Sie kümmern." und als Magnees im Turbolift verschwunden war,
wandte er sich an Tommok: "Captain, haben Sie eine Ahnung,
wie sich die Puzzleteile zusammenfügen lassen?"

Tommok dreht sich um und blickte Mahon an. "Nein, Mr.Mahon,
ich habe keine Ahnung. Vieles von diesen Vorkommnissen ist
beunruhigend und aeusserst unlogisch. Ich..."

Bevor Tommok weiterreden konnte, winkte Mahon plötzlich ab.

Der Andorianer hatte nämlich gerade einen blauen Blutsfaden entdeckt,
der aus seiner verbundenen Hand fröhlich auf das Brückendeck
plätscherte. Einen Moment dankte er den Göttern, daß Tommok nicht
Wollester war. Dann erhob er sich und wankte zum Turbolift.
"Ich bin auf der Krankenstation!"

Tommok wandte sich dem Hajo tom Broek zu. "Mr. tom Broek,
bitte scannen Sie jedes Molekuel in dieser Gegend..."

SUSI: "Sucht Ihr ein bestimmtes?"

Tommok fuhr unbeirrt fort: "Ich will wissen..."

Paseolati unterbrach ihn. "Sir! Sie werden es nicht glauben!"

Unglaeubig drehte sich Tommok um. "Ein Ferengi-Schiff enttarnt sich
an Backbord."

Man hoerte das immer wieder beunruhigende Troeten des Computers.

"Captain! Das ist... nun ja, ein eckiges Schiff backbord voraus.
Bauart tholianisch. Sie spinnen ein Netz um uns herum!
Und Sir, wir haben ein vermißt gemeldetes Foederationsschiff
auf dem Schirm...es ist die USS Voyager!"

Tommoks Augenbrauen liefen Amok als Paseolati hinzufuegte:
"Gerade naehert sich ein kubisches Borg-Schiff...
Korrektur, Captain, es ist soeben explodiert."

Hajo tom Broek meldete sich zu Wort.
"Sir, irgend etwas stimmt hier nicht."

Tommok drehte sich zur Steuerkonsole. "Was sich nicht sagen."

Hajo schuettelte den Kopf. "Nein, Captain, ich scanne hier sehr
spezifische Signaturen..."

Tommok und der Rest der Brueckencrew sah ihn entgeistert an,
als er fortfuhr"...wie von sehr, SEHR leistungsstarken Holo-Emittern!"

Paseolati fügte hinzu "Captain, falls das stimmen sollte, dann scheint
der Kontrollcomputer gerade verrueckt zu spielen. Ich scanne drei
schwarze Löcher, sechs freischwebende Lebensformen im Weltall,
fünfzehn romulanische Shuttles und zwölf schlecht getarnte
Thaison-Schiffe, sowie drei X-Wings und einen sich naehernden
imperialen Todesstern."

Der taktische Offizier bemerkte ruhig:
"Ich habe Ihren Angriff analysiert Sir, es besteht Gefahr.
Sollen die Shuttles startklar gemacht werden?"

Tommok dreht sich ruckartig um:
"Im Augenblick der Erkenntnis ?!
Ich glaube doch, Sie überschätzen die Chancen,
daß es sich bei diesem Angriff um wirkliche Ereignisse handelt..."
Damit wandte er sich wieder dem Weltall zu.

Doch der Offizier tat weiter seine Pflicht, schliesslich konnte
der Angriff ja doch real sein:

"Captain, die Analyse der Scannerdaten von diesem 'Todesstern',
hat eine schwache Stelle aufgezeigt. Ein kleines Ein-Mann-Shuttle
müßte den äußeren Verteidigungsgürtel durchbrechen können."

Der Mann aktivierte eine rasendschnelle Grafik auf einem der
seitlichen Terminals, um seine Ausführungen zu illustrieren.

"Wir müßten genau diesen Graben in Bodennähe durchfliegen...
.......bis zu diesem Punkt - eine kleine Ventilationsöffnung. Ein genauer
Treffer würde eine Kettenreaktion auslösen, die die Kampfstation vernichten
würde. Doch nur ein genauer Treffer....
Der Schacht ist strahlengeschützt, wir brauchen also Photonentorpedos."

Jetzt wurde es Hajo tom Broek endgültig zu bunt:
"Soll das vielleicht ein Witz sein? Ein 2 Meter großes Ziel mit
einem Photonentorpedo zu beschiessen? Wenn das Ding explodiert,
gibt es im Umkreis von mehreren tausend Metern keine
Ventilationsöffnung mehr...wie soll der da rein..."

Aufgeregte Rufe der Brückencrew unterbrachen Broek und lenkten
seine Aufmerksamkeit zurück auf den Bildschirm.
Mit einem Mal schienen die Sterne und die vielen
merkwuerdigen Dinge zu verschwimmen...

Hajo tom Broek stand der Mund offen. Er wusste nun bald nicht mehr,
was echt war, und was nicht. Entmotiviert brachte er nur noch ein
"Da brat' mir doch einer 'nen Storch!" hervor.

Der nun vor dem Hauptschirm vorbeiflatternde Klapperstorch fand in
dem folgendem Schauspiel nur wenig Beachtung:
[GB: Man wird sich an ihn erinnernn - in 9 Monaten...]
Die sonderbaren Ansammlungen von Schiffen und anderen Objekten
verschwammen und quasi aus dem Nichts hielt die eben noch
verfolgte Armada aus Ylena-, Romulaner- und Foederationsschiffen
fast frontal auf sie zu und passierte die Mirage wenige Sekunden
spaeter nur einige Kilometer entfernt mit hoher Geschwindigkeit.

*ZZZWWWIIIUUUUISCH*


---MASCHINENRAUM

Magnees machte sich auf den Weg zum Maschinenraum,
um mit McDuck die weitere Vorgehensweise zu besprechen.

Im Maschinenraum traf er dann auf McDuck, welcher Berichte überflog.

Magnees:" Sir, darf ich stören?"

McDuck:"Ja, was gibts?

Magnees:" Sir, ich wollte mich zum Dienstantritt melden
und fragen, ob Sie schon wissen, welche Aufgaben ich
erfüllen könnte etc..."

Jason erhob sich und musterte Magnees.

"Willkommen an Bord, Crewman.
Zunächst gibt es hier im Maschinenraum einige Regeln:
1. Die Systeme kennen sie im Schlaf.
2. Bauen Sie keinen Scheiss oder ich drehe ihnen den Hals um.
3. Für Vorschläge bin ich immer offen, also kein Zaudern.
Das war's. Chief Petrovsky wird Sie nun einführen und ihnen
alles zeigen. Chief Petrovsky??!"

"Ja, Sir."

"Dies ist Crewman Magnees. Machen Sie ihn mit den
Systemen vertraut und geben sie ihm eine Aufgabe."

"Ja, Sir." Sie wandte sich an Magnees: "Folgen Sie mir."

Jason setzte sich wieder und las die restlichen Berichte durch.

Magnees:"Ist er eigentlich immer so?"

Petrovsky:"Er haut gerne auf den Putz. Sie müssen das nicht
so eng sehen. Wenn nichts los ist, ist er zahm wie ein Kätzchen.
In Gefahren-Situationen muss jeder Handgriff sitzen,
sonst staucht er sie zusammen."

Damit begann die Führung durch den Maschinenraum......



Magnees wurde von Chief Petrovsky mit der Überprüfung der
EPS-Gitter beauftragt...minimale Schwankungen sonst nichts...
Magnees untersuchte aus Langeweile auch die Einstellungen für die
Sensoren-Phalanx, dabei fielen ihm die merkwürdigen Daten auf,
Störche JediRitter etc. Auf einmal tratt eine Energiespitze auf und die
ganzen merkwürdigen Daten waren weg. Diese Energiespitzen machte
ihm zu schaffen. Beim Chief Petrvsky holte er sich die Erlaubnis,
der Sache nachzugehen. Nichts, er fand gar nix, aber etwas stimmte
da nicht, er wusste nicht so genau was er machen sollte, jeder Test,
den er machen liess war negativ.
Also besuchte er wieder McDuck.

Magnees:"Sir, ich fand irgendetwas heraus....", er reichte McDuck
ein Padd, "...sehen Sie nur, es gab eine minimale Fluktuation und
von der Brücke wurden zur gleichen Zeit merkwürdige Sensorendaten
gemeldet. Ich wollte mir die Erlaubnis einholen, dem weiter
nachzugehen...."

McDuck :"Hm.....was schwebt ihnen da durch den Kopf?"

Magnees:"Ich wollte mir die Sensoren-Phalanx aus nächster Nähe
anschauen...d.h. ich wollte auf der Aussenhülle ein bißchen
Bewegung treiben."

[GB: Wenn's Dir zu langweilig wird, nehmen wir die Schilde runter...]

McDuck:"Hm, nehmen Sie aber jemanden mit.
Allein gehn Sie mir nicht nach draussen!"

Jason sah sich um: "Sie da, begleiten Sie den Crewman."

Crewman:" Ja, Sir."

Magnees:" Aye Sir, wir machen uns dann auf den Weg...."


---KRANKENSTATION

Belloni war vom Transporterraum gleich in die KS gegangen,
um sich zu behandeln lassen. Er hatte von seiner letzten Verletzung
gelernt und wollte sich nicht noch einmal mit dem Doktor anlegen.

Mahon taumelte plötzlich herein und setzte sich auf eines der Betten.
Obwohl er Basani nicht sehen konnte, sprach er mit lauter Stimme:

"Fahir, ich bin da. Bringen Sie mich schnell in Ordnung und verpassen
Sie mir eine neue Hautfärbung. Und zwar Blau! Ich erinnere mich daran,
daß wir da eine gute Technik entwickelt hatten. Diesmal aber ohne
diese Tellarianerin. Wie war noch gleich ihr Name?"

Belloni sass in einer Nische, so dass Mahon ihn nicht sehen konnte.
Er runzelte die Stirn, trat aus der Nische heraus und sah einen purpurn
bis roten Andorianer. Georg musste sich zusammen reissen,
um nicht laut los zu lachen...

In dem Moment trat Basani aus seinem Buero heraus:
"Chief Belloni ! Ihre Werte sind soweit in Ordnung, Sie koennen
auf die Bruecke gehen, aber ueberanstrengen Sie sich nicht."

Belloni bestaetigte mit einem Nicken und verliess die KS. Er ging
in Richtung Bruecke und als er den Turbolift betrat, umspielte ein
Lächeln seine Lippen: Er fragte sich welche Regenbogenfarben
Mahon noch annehmen konnte.

In der Krankenstation trat Doktor Basani dicht an den purpurnen
Andorianer heran. "Ohros, ich habe den Eindruck, daß Du Dir nicht
vorstellen kannst, daß die Krankheit Dich dienstuntauglich machen
könnte. Aber das wird passieren, wenn uns nicht etwas einfällt!
Ja, ich kann Dir jetzt Deine Hautfarbe zurückgeben, Miss Steel hat
ihre Pigmentierungstechnik inzwischen verfeinert. Außerdem hat sie
glaube ich Euer erstes Treffen damals noch nicht vergessen können.
Sie redet viel darüber. Und immer, wenn sie es tut, klatscht sie
ihre Fellarmen so laut zusammen, daß man sein eigenes Wort
nicht mehr versteht. Naja und das lüsterne Grinsen auf ihrem fettigen
Gesicht hast Du bestimmt auch noch in 'guter' Erinnerung...
Aber das ist alles keine Lösung! Auch die Spritzen sind,
wie ich jetzt weiß, kein Durchbruch. Wir brauchen etwas völlig
Anderes, etwas Radikales..."

Mahon sah Fahir unruhig an:
"Denken Sie...denkst Du an etwas Bestimmtes ?"

Basani nickte nervös...zögerte es auszusprechen...erst nach
langem Schweigen: "Ohros, glaubst Du an einen Gott?"

Das hatte Mahon nicht erwartet, aus seinem weitgeöffneten Mund
war in den nächsten Sekunden wohl mit einer keiner Antwort
zu rechnen. Diese Zeit nutzte Basani:

"Und glaubst Du an ein Leben nach dem Tod?"

Mahon: "Doktor, ich...unser Volk...wir..."

Wieder unterbrach der Doktor seinen andorianischen Freund,
um seine Idee erstmal erklären zu können.

"Ich glaube, wenn ich Deinen Körper töte...und ihn nach frühestens
45 Minuten ins Leben zurückhole, wird sich die Krankheit besiegen
lassen...Aus medizinsicher Sicht liegt die Chance, Dich nach einer
dreiviertel Stunde wiederzubeleben bei etwas über 70 Prozent.
Aber ich kann unerwartete Reaktionen Deines geschwächten Körpers
nicht vorhersehen...Und da ist noch..."

Basani zögerte, erst als Mahon etwas sagen wollte, redete er weiter,
um seine Gedanken nicht unterbrechen zu müssen.

"Ich weiß nicht, wie Du das psychologisch verkraftest, Ohros!
Ich weiß nichts über Deinen Glauben. Du könntest in dieser dreiviertel
Stunde etwas erleben, daß Du nicht verarbeiten kannst...
Oder etwas, daß Du erwartest, könnte sich als Illusion erweisen...
Ich weiß es einfach nicht !! Ich bin kein religiöser Mensch. Trotzdem
kann ich auf die ewigen Fragen keine schluessige Antwort geben.
Kannst Du es? Was glaubt Dein Volk, wird mit Dir auf der anderen
Seite passieren?"

Mahon schauderte ein wenig. "Wir sind ein Volk von Kriegern. Wir leben
ständig mit dem Tod in der einen oder anderen Weise. Auf Andor gibt es
viele Relegionen. Bestimmt über zwanzig. Mein Clan sind die Glubi,
Anhänger eines weit verbreiteten Glaubens. Wir glauben, daß Männer,
die nicht Kampf fallen, denjenigen, die es tun, nach dem Tode dienen
werden. Jeder, der stirbt, muß 32 Prüfungen bestehen, die seine Seele
und sein Gewissen prüfen. Wenn er diese Prüfungen nicht schafft,
wird er als Gagh, als Geist, zurückgeschickt und muß 1000 Jahre
als Nichtsichtbarer sein Leben fristen, in dunklen Höhlen und feuchten
Kellern, denn Licht scherzt ihm in den Augen. Auch sind die
Nichtsichtbaren zum ewigen Kampf gegen andere ihrer Art verdammt,
was mit großen Qualen einhergeht."

Er machte eine Pause. Allzu lange hatte er diesen Teil seiner selbst
zurückgedrängt.

Dann fuhr er fort: "Diejenigen, die die heiligen Prüfungen bestehen,
als Diener oder als Herr, werden zu Geschöpfen des Lichts, die ewig
und unsterblich ihre Siege feiern, fernab der unwürdigen Gagh.
Manchmal, in einem Kampf, kann man ein Lichwesen sehen, wie es
sich in deiner Klinge spiegelt. Jeder Strahl, der deine Rüstung trifft,
jedes Leuchten, das deinen Schatten auslöscht, kann einer dieser
Veteranen sein, die, über die fleischlichen Kämpfe erhaben,
sich zurückerinnern an ihre alten Tage. Schon oft hat mir solch ein
Urahn das Leben gerettet, indem er mir meinene Feinde offenbahrte."

Mahon schaute Basani in die Augen: "Ich habe keine Angst vor dem Tod.
Obwohl ich nicht wirklich an die Erzählungen glaube, ziehe ich es vor,
im Kampf zu sterben und nicht auf dem Krankenbett. Und wenn auch das
Syndrom nach mir benannt wurde, so werde ich doch Diener und nicht Herr
sein, wenn ich daran sterbe. Ich weiß nicht, was geschehen wird,
wenn Du mich tötest und wieder zurückholst, aber ich glaube,
daß es die richtige Entscheidung ist. Vielleicht muß ich 45 Minuten
Diener sein, aber das ist besser als eine Ewigkeit!"

Basani wollte gerade anfangen, Mahon langsam und detailliert mit der
Methode vertraut zu machen, mit der er Mahons Lebensfunktionen
auf fast Null und anschliessend zurück auf ihre Normalwerte bringen
wollte, als Mahon die Augen verdrehte. Ein ruckartiges Zucken riß
den Körper des Andorianers von der Liege. Zitternd und schwitzend
knallte er auf den Boden.

Basani verlor keine Zeit...


---BRÜCKE

Hajo hatte sich instinktiv unter seine Konsole geduckt und lugte nun
wieder hervor. "Waren diese Schiffe jetzt holographisch oder nicht?"

"Keine Schäden!",
beantwortete der taktische Offizier indirekt die Frage.

Vom Hauptschirm her wurde die Brücke in diffuses, glitzerndes Licht
getaucht. Zwischen den Sternen stob leuchtender Staub auseinander,
als wären all die Schiffe, die noch eben auf die Mirage zugerast waren,
von einer gewaltigen Explosion in feinste Stücke gerissen worden.

Langsam verdunkelte sich das Glitzern, die Milliarden Funken verglühten,
zurück blieben nur die Schwärze des Alls und die wenigen konstanten
Lichtpunkte, dort wo die Fixsterne ihre Position für immer und ewig
zu halten schienen.

Gerade wollte der Captain die ersten Fragen stellen, als die taktische
Konsole zu blinken begann. Sofort rief der zuständige Offizier:

"Captain, dort draußen ist ein Schiff."

Trotz der skeptischen Blicke der Brückenbesatzung fuhr der Mann fort:

"Es ist die U.S.S. Hindenburg."

Hajo tom Broek mischte sich ein:
"Sir, ich glaube dieses Förderationsschiff ist die Quelle der
holographischen Emitter. Allerdings zeigen die Scanner zur Zeit
nichts an. Was wir jetzt sehen, sollte real sein..."

"Captain, sie fliegt auf den Mond zu."

Tommok versuchte sich zu erinnern, wo sich die Mirage befunden hatte,
bevor die Ereignisse ihren unwirklichen Charakter angenommen hatten.
Dort mußte sie logischerweise noch immer sein.
Das bedeutete aber...

"Von was für einem Mond sprechen Sie? Befinden wir uns noch immer
im Ylena-System?"

Die Frage brachte den taktischen Offizier sichtlich in Verlegenheit.

"Äh...Sir...nein...Sir...glaube ich...Sir...es scheint....nein....es
ist...ich..."

"Wo sind wir?"

Die emotionslose Frage brachte dem Mann die nötige Ruhe
zurück, er nahm sich die Zeit, die er brauchte, um zu einem
Ergebnis zu kommen:

"Wir befinden uns etwa 11 Lichtjahre von Ylena entfernt.
Im Kardes-Sektor, ein verlassener Teil des Raumes, nur ein paar
unwirtliche Planeten, kein Kolonien, kein intelligentes Leben.
Dafür jede Menge Subraumstörungen, unkartographierte Systene,
Nebel und vieles mehr...Die Sternenflotte meidet das Gebiet,
nachdem dutzende Schiffe verlorengingen. Angeblich werden
derzeit einige Schiffe modifiziert, um den Sektor endlich erkunden
zu können, es wird aber noch 3-4 Jahre dauern,
bis diese Missionen beginnen."

Der taktische Offizier hatte sichtlich Freude daran, seinen Captain
mit umfassenden Informationen zu versorgen. Vielleicht glaubte er
auch, etwas gutmachen zu müssen. Jedenfalls fuhr er fort,
wobei seine Stimme plötzlich irgendwie leicht verschwörerisch klang:

"Sir, dies hier ist von allen größeren unbekannten Sektoren derjenige,
der der Erde, also dem Herz der Förderation, am dichtesten liegt..."

"Und wie sind wir hierher gekommen?"

"Nun, Sir, der Computer zeigt an, daß wir einen direkten Kurs vom
Ylena-System hierher genommen haben. Anscheinend sind wir,
ohne es zu wissen und trotz der holographischen Ereignisse
einen geraden Weg geflogen."

Tommok zog eine Augenbraue hoch.

Hajo plötzlicher Ausruf unterstützte dies:
"Captain, wir haben sie verloren! Die Hindenburg meine ich.
Kurz nachdem sie diesen Mond passiert hat."

Der Captain erhob sich aus seinem Sessel:
"Grußfrequenzen öffnen, rufen Sie sie!"

"Aye! . . . . . . . . . . . keine Antwort, Sir!
Aber ich scanne hier eine scheinbar natürliche Quelle von Anti-Leptonen,
unsere Kommunikation dürfte in der Nähe dieses Mondes und dahinter
nicht mehr funktionieren."

Tommok schien seine Analyse der Situation bereits abgeschlossen
zu haben."Benachrichtigen Sie die Sternenflotte über unsere Lage.
Fragen Sie an, was im Ylena-Gebiet wirklich geschehen ist.
Bis wir Antworten erhalten, scannen Sie weiter nach der Hindenburg."

Ein paar Minuten später wurde die gespannte Stille plötzlich lautstark
von Hajo tom Broek unterbrochen.

"Sir, Starling ist noch immer von Bord !??"

Tommok wirkte unbeteiligt, reagierte aber sofort:
"Computer, wo befindet sich Chief Starling?"

SUSI: "Und ich dachte schon, ihr würdet nie fragen! Da habe ich
nämlich noch eine Überraschung für Euch. Starling ist wieder in
ihrem Quartier. Wieso und woher sagt sie Euch am besten selbst."

"Sir, eine Nachricht von der Sternenflotte. Wir sollen das Verschwinden
der Hindenburg untersuchen. Außerdem wird gemeldet..:"

Dem Offizier stockte der Atem. Zwar riß er sich schnell zusammen,
trotzdem hatte jeder auf der Brücke sein erschrockenes Luftholen gehört.
Alle schauten ihn besorgt und nervös an...als er fortfuhr:

"Aus dem Ylena-System wird eine gewaltige Supernova gemeldet,
Sir, die Druckwelle hat sämtliche Planeten auseinandergerissen.
Bisher fand man keine Überlebenden. Nach den Berichten der
U.S.S. Starfighter, die in der Nähe auf Patrouillenfahrt gewesen sei,
kam es in der ylenaischen Sonne zu spontaner Instabilität.
Man hätte nichts mehr tun können..."

Tommok stand auf und zog an seiner Uniform.

"Also gut. Mr. tom Broek, Kurs auf den Mond, 1/4 Impuls.
Bei der kleinsten sensorischen Merkwuerdigkeit sofort vollen Stop.
Tommok an Wissenschaft. Bitte finden Sie schnellstens einen Weg,
zuverlässig Holo-Projektionen als solche zu identifizieren.
Und untersuchen Sie jedes Lepton um den Mond herum,
das Ihnen irgendwie ungewoehnlich erscheint.
Bruecke an Maschinenraum, ich brauche so schnell wie moeglich
optimierte Steuerungsduesen. Bitte Lagebericht, Mr.McDuck!
Bruecke an Krankenstation, Doktor, bitte Meldung ueber Verletzte,
besonders ueber Mahon."

Er wandte sich Belloni zu. "Mr. Belloni, übermitteln sie permanent
unsere Position an das Sternenflottenhauptquartier. Und teilen Sie
mit, dass etwas faul sein muss, sobald sie uns nicht mehr empfangen."

"Wie Hänsel und Gretel..." murmelte Paseolati und whrte sich gegen
den Drang, ein paar Brotkrumen replizieren zu lassen...

Tommok setzte sich wieder. "An die Arbeit."

"Doktor Basani an Bruecke. Wir haben nur leichte Verletzte hier,
sie alle wurden behandelt, die Lage ist also unter Kontrolle,
was das angeht..." Der Doktor zögerte...

Tommok hakte nach: "Wie geht es Lieutenant Mahon?"

Basanis Antwort hallte noch lange auf der Bruecke wieder:

"Mahon ist tot, Sir."


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