Als Tamara
wieder zu sich kam, lag neben ihr ein schweißgebadeter Alaney, um
dessen Hals sich Mahons Hände klammerten.
"Was
machen Sie da?" murmelte sie.
"I..ich?
NIX." erwiderte er. Er war kalkweiß und sah aus, wie jemand der mit
seinem Leben
in Gedanken abgeschlossen hatte. Tamara erhob sich vorsichtig und
sah von Mahon - zu dessen leicht gewölbten Bauch - und dann auf Alaney.
"Sagen
se bloß Sie haben... der killt Sie." sagte Tamara.
"Sagen
Sie bloß." kam es von Alaney trocken zurück. Tamara versuchte Mahons
Hände von
seinem Hals zu bekommen, was sich doch als ganz schön schwierig gestaltete.
Alaney hielt still und gab keinen Mucks von sich.
"So
ein verdammter Mist!" fluchte Tamara gepresst.
Ihre
Augen hatten sich dunkel verfärbt. Mit einer überraschenden Kraft schaffte
sie es dann doch plötzlich, Alaney aus dem Würgegriff rauszubekommen. Er rutschte
gleich ein paar Meter von Mahon weg.
Tamara
stand auf und scannte Mahon mit einem Tricorder. Er würde aufwachen! Irgendwann...
Die
Katastrophe war nicht aufzuhalten...
Genau
wie die, die sich zur Zeit draußen im Weltall anbahnte...
[GM: aber
noch viel, viel schlimmer...]
---MASCHINENRAUM
"Magnees
an Brücke, wir haben hier ein kleines Problem. Wir wurden von einem Traktorstrahl
erfasst und werden.... moment..... anscheind auch in die Sonne gezogen.
Das kleine Schwarze Schiff vereitelt leider alle meine Versuche den Traktorstrahl
zu unterbrechen. Es ist auch ein Traktorstrahl, der mir so noch nie untergekommen
ist!!"
---WELTALL
Wie
von einem unsichtbaren Spinnenfaden wurde der silberne Rumpf der USS Mirage
auf die Sonne zugezogen! Ihre kraftvollen Antriebe brüllten auf, doch trotz
aller Anstrengung stürzte das Föderationsschiff unaufhaltsam hinter dem schwarzen
Schiff her auf den gewaltigen Feuerball zu!! Immer kleiner
wurde die
Mirage vor dem riesigen Stern, der nur einen Augenschlag brauchen
würde, um
sie mitsamt all der Lebensformen an Bord zu verdampfen.
---BRÜCKE
Captain
Tommok war aus seinem Sessel aufgestanden, das einzige Zeichen für
irgendeine
Art von Anspannung. Die Offiziere um ihn herum starrten entsetzt
auf den Bildschirm,
der sich langsam mit grellen Farben füllte, sie vergaßen
aber nicht
ihre Pflicht.
"Captain,
das dunkle Schiff ist besser abgeschirmt als wir, es kann uns soweit
in die Sonne ziehen, dass wir verglühen werden!! Ich schätze, uns
bleiben etwa
7 Minuten..."
Tommok
quittierte Bellonis Meldung mit einem kurzen Blick und trat dann einen
Schritt näher an den Bildschirm heran.
"Roter
Alarm!"
---MR
Urplötzlich
begann die Hektik auf den Maschinenraum überzugreifen. Durch
die eben
gewonnenen Kenntnisse wusste jeder, was man zu befürchten hatte, wenn
der schlimmste
Fall eintreten würde.
Nach nur kurzer
Zeit waren die ersten Szenarien fertig und Magnees rannte
auf die Brücke,
bemüht, nicht auch nur ein Daten-Padd zu verlieren.
---BRÜCKE
Die
Turbolift Tür öffnete. "Captain,
Sir, wir haben da was für Sie entworfen....."
[HtB:
Ein neues Kleid? Schön, das kann ich gerade gut gebrauchen...]
Tommok
drehte den Kopf, wurde aber von Belloni abgelenkt.
"Captain,
wir nähern uns der äußeren Korona, Schilde auf 50 Prozent!
Strahlungsalarm Stufe 1 auf Deck 1!"
Ein sanftes
- aber umso bedrohlicheres Vibrieren lief durch das
gesamte Schiff. Und
dann plötzlich schaltet der Hauptbildschirm den Lichtfilter ein,
Dunkelheit machte sich auf der Brücke breit.
"Wir
haben noch 5 Minuten!", meldete Belloni mit dem richtigen Gespür
für Dramatik und Timing...
Tommoks
Augen suchten Magnees.
"Was
genau haben Sie, Mr. Magnees - und wieviel Zeit benötigen Sie
dafür?"
Magnees:
"Nun Sir, der Traktorstrahl beschränkt sich auf die Brücke, was
eigentlich
auch nicht üblich ist, aber egal. Wenn wir nun schnell das gesamte
Schiff teilen, und mit den beiden Rumpf Sektionen das Schiff mit
einen Traktorstrahl
in die entgegengesetzte Richtung zwingen, dann können
wir es, ohne
dass wir uns bewegen und das andere Schiff sich bewegen muß,
auf einer
Stelle halten. Somit würden wir Zeit gewinnen. Alle anderen Szenarien
sehen den Angriff des Schiffes vor bzw. unsere Zerstörung und die
Flucht mit
Rettungskapseln. Wobei mir beides nicht sonderlich lieb ist. Ihnen?!?"
Tommok
zögerte nicht. "Nein, mir auch nicht. Maschinenraum, wir brauchen
den Multi-Modus
in 2 Minuten und 23 Sekunden. Tommok an alle. Wir teilen das
Schiff. Begeben
Sie sich ohne Hektik - aber so schnell es geht - auf die
entsprechenden
Stationen."
Tommok
wandte sich zur taktischen Station um:
"Mr.Belloni,
wir müssen dazu den Traktorstrahl mit Hilfsenergie versorgen
und zusätzliche
Energie aus der Lebenserhaltung abzweigen. Sie haben 1:38.4
Minuten Zeit,
dies vorzubereiten. Und berechnen Sie einen Kurs, mit dem das
ganze funktioniert,
ohne dass unsere Außenhülle bricht. Legen Sie los!"
Während
Belloni hektisch auf seiner Konsole herumhämmerte, ging Tommok zur
Navigationskontrolle.
"Mr. tom Broek, können Sie die Reaktionszeit der Navigation
bitte innerhalb von 1:25 Minuten um 26% optimieren, sonst wird
es eng."
Auf dem
ganzen Schiff brach hektische Betriebsamkeit los. Der
Steuermann war es zwar eigentlich gewohnt, dass der Technikercrew annähernd
unmögliche Aufgaben gestellt wurden, aber er war da flexibel. Nach
einigen kleinen
Modifikationen, die SUSI nicht unbedingt gefielen [hGM:
kein
Strom mehr
für die Kameras in den Offiziersquartieren] und den Doktoren auch
nicht gerade
passen würden [hGM: Thermostaten der Schluncafétornister in
Frachtraum
1, 2 und 4 abgeschaltet], konnte Hajo nach 30 Sekunden dem Captain
melden:
"Reaktionszeit
der Navigationskontrolle um gut und gerne 26% erhöht, meine
Reaktionszeit
um 50% erhöht, Sir. Vorbereitungen für den Multiangriffsmodus
abgeschlossen.
Testamente gemacht. Wir sind für jede Schandtat bereit, Sir!"
Tommok
fand, dass es an der Zeit war, für einige farbige Metaphern, allerdings
reichte dafür die Zeit nicht. "Hilfsenergie umleiten,Kampfstationen.
Mr. Belloni, können wir die Quelle der Energie-Entladungen
und der Traktorstrahlen
orten?"
Belloni
tippte immer wieder auf seiner Konsole herum: "Ja, Sir, wir haben
insgesamt
3 Traktorstrahlen-Emitter und vier unbestimmte Emitter... das heißt...
genaugenommen haben wir vier Emitter-Attrappen und sechs Löcher,
die Emitter
sein könnten. Und vier echte Traktorstrahl-Emitter."
Tommok
zögerte nicht. "Mr. tom Broek, drei Photonentorpedos auf die Löcher,
aus denen
die Entladungen kamen. Und projizieren Sie irgend ein angreifendes
furchterregendes
Schiff hinter dieses Objekt! Was macht eigentlich das Außenteam?"
---AUF
DEM DUNKLEN SCHIFF
Noch immer
stand Kadijas Bewusstsein unter dem Einfluss des Geistes des Dunklen
Schiffes. Und - viel schlimmer noch - Dr. Teresias Reimmittel wirkte
und wirkte...
"Der
Worte Zahl,
die sprechen
für sich,
sie sind der
Weisheit Gral.
für manche
offen, für andre nicht.
Mein Geist
ist nicht der Eure,
und der Eure
nicht der meine.
Es ist für
mich nicht wichtig,
zu wissen,
was mit Euch mal war.
Mein Leben
ist nur Kurzgeschichte, sie ist nichtig.
Für das Weltall
bloß ein Gähnen gar.
Doch die Geschichte
lehrt,
dass alles
wiederkehrt.
Die Trauer
ist bald nicht mehr wert
sobald die
Renaissance uns alle ehrt."
McKay
blickte kurz zu Teresias und Ripley, stumm sprach sie mit deutlicher
Lippenbewegung
das Wort "Mirage" aus. Sie war blass geworden, feine Schweißperlen
lagen auf der Stirn. Sie hockte sich nun vor die weiter murmelnde
Kadija, beugte sich etwas vor.
"Das
silbern Wort, mein Auge kann es hören.
Das
Eure, es ist schwarz geworden,
Eure Kinder
wollt Ihr reißen ins Verderben,
weil Ihr nicht
mehr wart geborgen,
von der Kinder
Glauben?
Doch wer hat
denn nun mehr Angst vor dem Sterben,
vor dem Vergessen
werden?"
"Eindeutig
ich!" sagte Kadija heftig und stand wackelig auf. "Scheiß Mond,
soweit kommt
das noch. Und diese dämliche Reimerei ist jetzt auch vorbei,
klar?"
schrie sie dem Strahl entgegen, aus dessen Reichweite sie entkommen
war. Ihr Reimpotential
schien aufgebraucht.
---WELTALL
Wie Fliegen
im Netz zappelten die drei Rumpfteile der Mirage an den drei
Traktorstrahlen
des dunklen Schiffes - und stürzten immer schneller auf die
Sonne zu.
Plötzlich
schossen einige Photonentorpedos lautlos durch den Raum und rasten
auf das schwarze Objekt zu. Sie erreichten die Oberfläche und explodierten...fast!
Kurz vor dem Aufschlag wurden sie von einer unsichtbaren
Kraft aus ihrer Bahn gerissen und um das Schiff herum gelenkt.
Dort flogen sie weiter und schlugen nach wenigen Sekunden in
die äußere Sonnenschicht ein. Feurige Springfluten bildeten sich... Zur
gleichen Zeit flog das dunkle Schiff unbeirrt auf Bellonis projizierte
Bild eines
elkasianischen Kamikaze-Sprengfrachters zu, der normaler- weise
von nomadisierenden Elkasianern zur Zerstörung ganzer Planeten
verwendet wurde. Doch
das dunkle Schiff wich nicht vom Kurs ab und flog schließlich mitten
hindurch durch die Projektion.
---USSMIRAGE
/ BRÜCKE
"Captain,
sie haben die Projektion ignoriert. Vielleicht...", Belloni zögerte
angesichts der niederschmetternden Erkenntnis, "...wollen sie
ja auch unbedingt zerstört werden und sind deshalb nicht ausgewichen.
Außerdem...", Belloni konnte einen Unterton von ernster
Panik nicht unterdrücken, "...sind unsere abgelenkten Torpedos in
die Sonne eingeschlagen und haben eine Koronaeruption ausgelöst. Sie
wird uns in wenigen Sekunden..."
Ein heißer
Schlag traf das obere, und auch die anderen einzelnen Schiffsteile
und warfen sie in den Fängen des Traktorstrahls hin und her...
"SIR!!""SIR!""SIR!",
brüllten mehrere Brückenoffiziere durcheinander.
Dann einigten
sie sich auf eine Reihenfolge, was ihre Nachrichten aber
nicht im geringsten besser klingen liess:
"Sir,
Schilde zusammengebrochen, der Maschinenraum meldet ein schweres
Strahlungsleck!! Impulsantrieb ausgefallen..."
"Captain,
Hüllenbruch auf Deck 3, es gibt viele Verletzte und Tote! Außerdem
zeigen die internen Sensoren ein Loch im Bereich der Bar
an, von dort meldet sich niemand..."
"Sekundäre
Lebenserhaltung ausgefallen. Waffensysteme außer Funktion!"
"Shuttlerampe
zerstört!"
"Strahlungsalarm
auf Deck zwei, komplett abgeriegelt!"
"Sekundärenergie
auf 27 Prozent, schnell fallend..."
Drei Sekunden
war es still, als die Meldungen verklungen waren. Dann rief
Belloni heiser
und mit zitternder Stimme in die allgemeine Lethargie hinein:
"Aufschlag
in 35 Sekunden!!"
[GM: Ich
liebe solche Tage...]
Tommok
überlegte für 35/100 Sekunden. Eine Evakuierung würde alle Rettungskapseln
mit in die Sonne reißen. Er drehte sich um und brüllte Belloni
an: "Können wir mit dem Ding denn wirklich überhaupt nicht kommunizieren???"
---DUNKLES
SCHIFF / AUSSENTEAM
Kadija
Ceram sah sich um und genoss das Gefühl, in klaren ungereimten Worten
zu sprechen.
"Irgendwelche
Vorschläge, wie man den Mond - oder dieses Ding - zerstören
kann?"
Auffordernd
sah sie McKay, Teresias und Ripley an. Ripley scannte hektisch,
aber Teresias meldete sich zu Wort:
"Ich
glaube nicht, dass es sinnvoll ist, dieses Schiff zu zerstören. Der
einstige Mond war der Auslöser für den Reimboom auf Penelopea. Durch
seine Auflösung wurden wahrscheinlich die Penelopeaner in die reimende
und nicht-reimende Klasse unterschieden. Wenn wir den alten Mond
wieder herstellen könnten, würde die Klassengleichheit wiederhergestellt
und jeder könnte freiwillig reimen."
"Dem
stimme ich zu," sagte Ripley. "Meine Scans ergeben, dass das
Schiff konsequent
einen `Reimstrahl` auf die Planetenoberfläche sendet, aber
nur einige Penelopeaner wirklich beeinflusst. Jemand muss dieses Schiff
gebaut haben, um die Reimfähigkeit zu erhalten, aber dabei übersehen,
dass der alte Mond seine Persönlichkeit oder was auch immer ins
Schiff übertragen hat. Wenn der Mond sein altes Leben wiederaufnähme,
würde der Reimstrahl abgeschaltet und alle wäre in Butter.
Der Strahl wird allerdings auch abgeschaltet, wenn sich der Mond
zerstört. Nur überleben wir bei der ersten Methode."
"Klarer
Fall. Wir retten den Mond, wodurch die Penelopeaner gerettet werden,
was wiederum uns rettet, die wir die Mirage retten. Wie bekommen
wir das Schiff - den Mond - zur Vernunft und zurück in eine
andere Umlaufbahn?" fragte Kadija.
"Befolgt
die Riten unserer Ahnen," ließ der Strahl wieder von sich hören,
diesmal aus dem Munde von McKay,
"denkt
in alten Mondesbahnen.
Beschwört
zuerst den heiligen Kreis,
stellt dann
auf fünf Kerzen, weiß...."
McKay
umklammerte mit den Händen ihren Kopf, sie bekam plötzlich Nasenbluten.
[HtB:
So ist das eben mit den Frauen]
"Kreis
des Sternenlichts,
Kreis des
Feuers,
Drehend, sich
drehend,
Anfang zu
End',
End' zu Anfang,
immer wieder
neu.
Kreis der
Weisheit,
silbrig im
Mondenschein erstrahlt,
Kreis des
Todes,
Kreis
der Wiedergeburt,
Kreis des
Lebens.
Leuchtend,
leuchtend,
Für
immer und ewig.
Drehend, sich
drehend,
ohne End'.
Drehend, sich drehend,
ohne End'."
McKay
wirkte sichtlich benommen, sie wischte sich das Blut ab,
"Nehmen
Sie die Taschenlampen, und legen Sie sie in 72 Grad Abständen kreisförmig
aus," sie stöhnte auf und atmete tief durch.Ripley
hielt seine Lampe in die Luft, "das sind aber komische weiße Kerzen."
"Na,
schön, ich geb Ihnen gleich ein paar Goldrandtaler, dann laufe er geschwind
ins nächste Geschäft,
und er hole das Gewünschte. Immerhin haben
Sie aber eine
zweite Lampe mitgenommen, und unser illuminatives Quintett
ist komplett,"
reagierte McKay zynisch, sie rieb sich die Schläfen. Das dieser
Strahl Besitz
von ihre ergriffen hatte, war nicht gerade förderlich für ihre
Kopfschmerzen
gewesen.
Die fünf
Taschenlampen waren um den Kubus herum ausgelegt. "Und
wie weiter?" wollte Teresias wissen.
"Es
ist wichtig, dass sich jeder so bildhaft wie möglich einen leuchtenden
Kreis um uns
herum vorstellt, er darf nicht überschritten werden. Am besten
wir fassen
uns an den Händen."
"Haben
Sie so was schon öfters gemacht?" Ripley war von den Ringelreien
gar nicht
so ganz angetan.
"Andere
gehen in eine Kirche," McKay nickte. Sie schloss für einen Moment
die Augen,
richtete dann den Blick auf den Kubus.
"Vor
aller Zeit war da Eine und das Eine war alles und alles war das Eine.
Und die große
Weite, Universum genannt, war das All-Eine: allwissend,
allgegenwärtig, allmächtig und allzeit im Wandel. Alles
entsteht, alles lebt und stirbt und entsteht wieder im Licht von Mond
und Sonne.
Alles ereignet sich hier. Und alles hat den Segen des All-Einen,
das da war
vor aller Zeit.
...ego
te voco!
Wer seid
Ihr schon, mich zu verstehn,
habt alle
Angst, vor dem Vergehn.
Weiß denn
keiner mehr, wer ich bin?
Ich bin das
Kind, die Mutter, die Säerin,
wenns mit
Euch zu Ende geht,
so hol ich
Euch, wohin's Euch strebt.
Es war doch sonst die große Tugend,
wohl zu sein,
damit
ihr könnt ins lichte Reich der Jugend.
Doch habt keine Angst,
mein schwarzes
Antlitz, wird bald zur Sichel weiß,
es formet
sich das Halb, dann bald der Kreis.
Vergessen, nein, das dürft Ihr nicht.
Habt Ihr Eurer
Wort gebricht'.
Zum Leben,
dazu gehört das Sterben,
Sterben
gleicht Ihr all' mit großem Verderben,
habt vergessen,
daraus wird Werden.
Wenn ich sterbe,
verlöret Ihr
ein großes Erbe.
Ihr seht mich
nicht,
doch bin ich
nicht fort.
Mein Leib,
er existiert an andern Ort.
Als ewiges
Zeichen, so hab ich's gemeint,
damit Ihr
wisst, von meinem Versprechen,
welches ich
wollt Euch niemals brechen.
Mein Wort, das hab ich gehalten,
Ihr habt es
wohl vergessen.
Drum musste
ich es neu gestalten,
denn ich werde
nicht besessen.
So ward mein Herz ganz kalt,
und ich versuchte
es mit harter Gewalt.
Ich ward zur
Alten,
einher ging
ich mit strengem Walten.
Mein Gesicht, Ihre könnt's nimmer mehr seh'n,
aber die Zeiten,
sie soll'n nicht mehr steh'n.
Ich werd wieder
leuchten weiß, und bescheine silbern Eure Herzen,
und zu meiner
Ehr, werden wieder bald brennen geweihte Kerzen.
In meinem Namen sollt ihr nicht mehr sterben,
nur noch werden!
Hin zum Leben,
so werden
alle Streben.
Freudig sollt
ihr meinen Namen,
rufen, ehren,
lächelnd sagen.
Denk daran, vergisst Du mich,
so wirst Du
vergessen dann auch Dich!"
[HtB:
Frei nach Schopenhauer?]
Ein sanftes
Lächeln blieb nun auf Ceoladhs Gesicht zurück, kein Zeichen von
Schmerzen,
die sie zuvor empfunden hatte. Die
Worte waren verklungen, und mit ihnen auch jegliches andere Geräusch.
Es war
ganz still auf dem Schiff, nichts zu hören, es war... friedlich. Unsichere
Blicke wurden ausgetauscht. Momente vergingen.Dr.
Teresias drückte McKays linke Hand, aber sie reagierte gar nicht. Ihre
Züge hatten
sich mittlerweile wieder entspannt, sie sah recht erschöpft aus.
Das blasse
Gesicht war die ganze Zeit unverändert geblieben. Ripley
schnappte sich seinen Tricorder und begann wieder zu scannen,erstaunt
sah er auf,
"Wir
nähern uns nicht mehr der Sonne!!"
McKay
blickte mit großen Augen umher, das Zittern hatte sie wieder ergriffen
und eine Kälte
überfiel sie geradewegs, sie ballte die Hände zu Fäusten.
--- BRÜCKE
Hajo tom
Broek hatte gerade mit seinem Leben abgeschlossen und wunderte sich
über sein
Gefühl, dass das MHB an allem Schuld war [hGM: Im Angesicht des
Todes erscheint
einem die Wahrheit...], als die Traktorstrahlen plötzlich
erloschen.
Der Steuermann legte sofort vollen Rückwärtsschub für alle Teile
der Mirage
ein, noch bevor er dem Captain meldete:
"Sir,
die Traktorstrahlen sind deaktiviert worden, ich bringe uns aus der
Gefahrenzone."
In diesem
Moment meldete sich das Außenteam.
"Ceram
an Mirage! Können Sie mich hören?"
"Jawoll,
Ms. Ceram, laut und deutlich."
Temmo
grinste. Die Probleme lösten sich auf einmal wie von selbst.
"Freitee,
für alle!!", rief er enthusiastisch in die Runde.
---WELTALL
Bewegungslos
schwebten die drei flachen Schiffsteile im Raum. Kein Geräusch
war ringsherum
zu hören, schweigend erstreckte sich der gewaltige Horizont
der Sonne
unter den kleinen Silberscheiben, die zusammen die USS Mirage ergaben.
Es war, als würde ein tauber Mensch auf einen orkanzerwühlten Ozean
nieder blicken.
Die unfassbar heißen Eruptionswellen tobten wild durcheinander
und doch war alles still.
Hätte
ein Wesen allerdings sein Ohr an die teilweise aufgerissene Außenhülle
der Miragesektionen
gedrückt, so hätte er in diesem Moment erleichtert aufatmende
Crewmitglieder, ausgelassene Glückwünsche und sogar einige Jubelschreie
vernehmen können. Die Wesen an Bord des geteilten Schiffes feierten
ihre Rettung. Unsichtbare Funksignale gingen von dem ebenfalls zum
Stillstand
gekommenen dunklen Schiff aus und erreichten die Mirage. Einige
unbedeutende
Humanoide berichteten von ihren bedeutenden Heldentaten und
lösten damit
noch mehr Glückwünsche, Lob, Anerkennung und Erleichterung aus.
Zwar runzelte
irgendwo im Maschinenraum ein Techniker verwirrt die Stirn.
Er hatte
gerade vom Navigationsoffizier einen unausführbaren Befehl bekommen.
Der Impulsantrieb
war doch ausgefallen, sie konnten im Moment nur die Steuerdüsen
benutzen. Aber die würden genügen, um das Schiff in einigen Minuten
wieder zusammenzukoppeln - und die Techniker arbeiteten bereits
an der
Reparatur des Antriebes.
[HtB:
Mein Gott, wenn man den Rückwärtsgang einlegt, wird schon irgendwas
passieren]
Solange
bestand aber keine Gefahr, der Orbit der Mirage war ja stabil. Unbesorgt
und mit einem glücklichen Lächeln auf den Lippen stimmte der Techniker
in die fröhlichen Rufe ein, die sich im Maschinenraum und überall
auf der Mirage
ausbreiteten. Nur
das Weltall draußen schwieg. Das
Außenteam auf dem dunklen Schiff stellte sich, knallrot vor Stolz, zum
Beamen bereit.
Ein unsichtbarer Energiestrahl wurde von einem der Mirage-Teile
durch den Subraum gesandt und in diesem Moment
......brach
das Inferno los. Ein Subraumblitz entzündete die bis zum Zerreißen
gespannten,
aufgeheizten äußeren Koronaschichten...In einem Umkreis von vielen
Millionen Kilometern explodierte das Weltall und mit vier winzigen
Feuerblitzen
verdampfte die gewaltige Eruption das schwarze Objekt und dann
die drei kleinen
silbernen Schiffe neben ihm. Von einem Augenblick zum anderen
verstummten hunderte von fröhlichen Stimmen der humanoiden Wesen,
die gerade
eben noch ihre unbedeutenden kleinen Taten und ihr Überleben gefeiert
hatten.
Verglichen
mit den Zeitaltern des Universums war ihre jäh beendete kleine
Reise durchs
Weltall nicht mehr als ein Wimpernschlag gewesen. Und doch war
sie alles,
was ihre kleinen Gehirne im Moment des
Todes ausgefüllt hatte.
Hunderte von
Seelen und Erinnerungen - ausgelöscht durch einen kleinen Irrtum
- und von einem absolut unbedeutenden Ereignis in den Tiefen des unendlichen
Weltalls.
[HtB:
Bah!]
---EIN
FERNER ORT
Sein Geist
konnte nicht sagen, wie lange er es gesehen hatte, aber
langsam verblaßte Yvonne Storrts Bild in Tommoks Bewußtsein.
Er wurde wach und blinzelte...und plötzlich bemerkte
er die Stimmen:
"Es
gibt Trilliarden von parallelen Möglichkeiten, ich habe nur eine einzige
davon verändert!
Hier seht, es gibt tausende Parallelwelten, in dem das Förderationsschiff
noch existiert! Die Frau da zum Beispiel sieht doch glücklich
aus!! Lebt zufrieden ihre primitiven
Wald-Rituale aus. Was macht
da eine Mirage
mehr oder weniger?", sagte eine irgendwie machtvolle, aber
auch kleinlaute
und giftige Stimme.
Tommok
schlug die Augen auf und fand sich in der Bar der Mirage wieder. Rings
herum lagen die Besatzungsmitglieder der Mirage verstreut auf dem Boden.
Einige lehnten an den Wänden, andere "lagen" sogar an der Decke,
so als
gäbe es zur Zeit kein unten und kein oben in diesem Raum.
Die giftige
Stimme gehörte dem falschen Q, der vor wenigen Stunden im Turbolift
der Mirage aufgetaucht war, um Asyl gebeten hatte und von Mrs.
Egg vertrieben
worden war. Tommok hatte den Bericht gelesen.
Doch was
hatte es zu bedeuten, dass dieser Q von unzähligen anderen unbekannten
Menschen umgeben waren, deren Gestalten irgendwie durchsichtig
schienen?
Sie hatten
einen Kreis um den Q gebildet und ihre Hände in seine Richtung
erhoben.
Erst jetzt
bemerkte Tommok, was draußen vor dem Sichtschirm los war. Eine
riesige Wand
aus festgefrorenem Feuer umgab anscheinend das Schiff, so als
wäre die Mirage
mitten in einer Sonnenexplosion gerasten und plötzlich die
Zeit erstarrt.
"Ihr
wollt mir doch nicht meine Kräfte nehmen, bloß weil ich mich an ein
paar primitiven
Humanoiden gerächt habe??", rief der Q jetzt entrüstet.
Doch
die anderen
Wesen blinzelten plötzlich alle gleichzeitig mit ihre Augen
- im selben
Moment brach der falsche Q zusammen und veschwand plötzlich in einem
kleinen schwarzen
Lichtblitz. Ebenso
die meisten der anderen Gestalten, nur drei in samtrot gewandete Gestalten
kamen auf Tommok zu, stellten sich vor ihn und einer von Ihnen
sagte mit
dunkler, sanfter Stimme.
"Es
tut uns leid, Vulkanier der Förderation, das Kontinuum hat das Tun dieses
Q zu...spät...", er lächelte kurz, so als hätte er eben etwas sehr
seltsames
gesagt... "...bemerkt. Er hat Eure Realtiät verändert, um Euer
Schiff zu
zerstören, das ihn nicht aufnehmen wollte. Wir haben die Zeit angehalten,
doch es ist bereits passiert. Auch wenn Euch Unrecht widerfahren
ist, die Ereignisse
dürfen nicht rückgängig gemacht werden. Ihr sollt wissen,
dass wir Euren Tod nicht anstreben. Doch es ist geschehen..."
Damit
nickte der Sprecher Tommok zu und wandte sich zum Gehen...Tommok
stand auf und zog eine Augenbraue hoch.
"Sprecher
des Q-Kontinuums!"
Obwohl
dies sehr un-vulkanisch war, bemerkte er erstaunt in seiner Stimme
ein leises
Zittern.
[HtB:
Ein rhetorisches Stilmittel, nehme ich an...]
"Die
bisherigen Kontakte der Föderation mit Eurer Art zeigten uns ein Bild
von einer
teilweise vergnügungssüchtigen, dennoch aber stets formal korrekten
und gewissenhaften Spezies."
"Ach
Captain..." die Stimme klang noch eine Spur gelangweilter, "Ihr
Menschen und
Eure scheinbar immer gültigen Prinzipien von Gerechtigkeit allen
anderen Lebensformen gegenüber. Sagen Sie ehrlich, wie viele Insekten
haben Sie
in den letzten zwei Jahren versehentlich zerdrückt, wie viele Mikroorganismen
alleine durch Ihre Nahrungsaufnahme vernichtet? Was macht
schon eine
Mücke mehr oder weniger im Universum."
Tommok
zögerte nicht. "Es waren 2 Fliegen und drei Mücken, die sämtlich
ohne
Absicht getötet
wurden, und ich hätte es verhindert, hätte ich es rechtzeitig
bemerkt. Bei den Crewmitgliedern der MIRAGE handelt es sich um
intelligente,
sich ihrer selbst bewußte Lebensformen. Und Sie haben die Möglichkeit,
die Schuld eines Ihrer Mitglieder ohne nenenswerte negative
Konsequenzen
wettzumachen oder die Möglichkeit, mit ihm zusammen schuldig
zu werden
am Tod der gesamten Crew."
"SCHULD!"
Die Figur erhob ihre Stimme und wand sich ein wenig im Raum herum,
"SCHULD
ist für Euch wohl ein sehr zentraler Begriff. Nun, wir werden sehen,
wie es mit
diesem Begriff steht. Nehmen Sie Platz..."
Mit einem
lauten "Zawusch" und einem herrlichen Lichteffekt wurde der
Raum
plötzlich
in einen Gerichtssaal des 21.Jahrhunderts verwandelt. Die gesamte
Crew der MIRAGE
saß auf der Anklagebank, Tommok auf einem etwas unbequemen
Stuhl davor.
Auf dem Richter-Podium befanden sich Q höchstpersönlich, ein
Wesen mit
dem Aussehen von Jean-Luc Picard sowie ein Wesen, das das Aussehen
von Gene Roddenberry
hatte, wie Tommok aus seinen Kenntnissen über das 20.Jahrhundert
entnahm. "Ihr seht, das Gericht ist überaus paritätisch besetzt!"
sagte Q, und alle drei Richter lachten etwas hämisch, auch wenn
Picard damit
aufgrund seiner Gesichtszüge leichte Schwierigkeiten hatte.
"Ihr
seid angeklagt der extremen Dusseligkeit im Hinblick auf den Q im Turbolift,
der Leichtsinnigkeit und Ideenlosigkeit auf der Brücke, beim Versuch,
der Corona der Sonne zu entkommen, sowie allgemein der Minderwertigkeit
und sträflichen Dummheit beim Umgang mit Raum, Zeit und
den Penelopeanern.
Jeder einzelne möge jetzt spontan etwas zu seiner Verteidigung
vortragen."
"Ich
hatte eine schwere Kindheit!" rief Hajo tom Broek sofort in den
Raum.
McKay
erwachte aus ihrer Apathie und blickte tom Broek in Vulkanier-Manier
an, 'das ließe
sich klären...'
Mit einer
Stimme, eher nach oben als nach VORN gerichtet, meldete
sich Crewman Vlad zu Wort.
"Crewman
Vlad an Q-Kontinuum!"
[GM: Ein
herzlichen Applaus für CM Vlad. Er hat es geschafft, zu
einem der weniger vom Tode bedrohten NPC's zu werden]
Leises
Kichern war ringsherum zu hören und dann der
Hinweis: "Hey Vlad, die da vorne SIND das Q-Kontinuum!"
Crewman
Vlad dreht sich zum Richter um - und wurde rot
im Gesicht. "Ah, verstehe...schon klar..."
Er nestelte
nervös an seinem Kommunikator herum, woraufhin
seine Stimme plötzlich im ganzen Raum
hallte und schallte,"ICH WOLLTE NUR EINS SAGEN...",erschrocken
über den Donnerhall seiner Worte und die vielen
Blicke ringsherum, flüsterte Vlad schließlich: "Sie
dürfen uns nicht vernichten, weil...wir sind vielleicht
minderwertiger als Sie! Aber dafür entwickeln
wir uns noch weiter!"
Der Q-Sprecher
sah Vlad direkt an und wirkte beleidigt, doch
Vlad hatte sich schon wieder irgendwo zwischen den anderen
Besatzungsmitgliedern verkrochen. In
diesem Moment war aus einer dunklen Ecke eine säuselnde
Stimme zu hören.
"Bevor
Sie uns vernichten, hätte ich eine Frage! Wissen Sie
zufällig, was zu erst da war...das Ei oder die Q??"
Der Q-Richter
wollte etwas antworten, zögerte dann aber, und
wandten sich schliesslich ab, so als wäre die Frage unter
seinem Niveau.
"Hm...ich
verstehe...", krächzte Mrs. Egg aus ihrer Ecke, "...na,
Sie haben ja mehr Zeit als wir, über solche Fragen nachzudenken...ich
habe übrigens eine Theorie was die Sache mit
dem Ei angeht! Es dauert allerdings einige Tage, sie zu erklären...möchten
Sie sie hören?"
Einer
der umstehenden Q sah die Alte neugierig an und wollte etwas
antworten, als ihm der Q-Sprecher einen giftigen Blick zuwarf. Ein
junger Mann mit neugierigen, flinken Augen meldete sich zu
Wort: "Hey, wennn Sie uns sterben lassen, werde ich Ihrem obersten
Kontinuumsrat alles über X's Affäre mit Captain Wollester
erzählen!! Könnte mir vorstellen, dass das seine Frau
interessieren würde..."
Alaney
stemmte die Arme in die Hüften und musterte die Q herausfordernd.
Der Richter starrte entgeistert zurück, ebenso
wie Captain Tommok.
"Mr.
Alaney, wir wissen weder, ob die Q Ehepartner haben, noch
ob sie das Prinzip des Seitensprungs kennen. Genau genommen
wissen wir nicht einmal, ob sie so etwas wie ein biologisches
Geschlecht haben."
Der Q
kräuselte die Mundwinkel: "Ganz recht Captain. Amüsant, mit
welchen unlogischen Argumenten sie sich verteidigen wollen..."
Im
selben Moment fiel Alaneys Blick auf Mahon. Dieser sah ihn sehr
seltsam an. Alaney hörte Mahons Finger knacken und begriff plötzlich,
daß es für ihn persönlich keine Rolle mehr spielte, ob er
hier starb, oder nicht.
Hinter
Tommok hoben sich zwei weitere Augenbrauen in die Höhe.Die
vulkanische Ärztin Elen D'Sulan bemerkte trocken: "Es
ist unlogisch, dass Sie uns die Bestrafung Ihres Mitgliedes vorführten,
um uns nun sterben zu lassen! Wenn wir Ihnen wirklich gleichgültig
sind, wäre unsere Meinung über Ihr Rechtssystem irrelevant.
Noch dazu, wenn wir jetzt zerstört werden. Es ist eindeutig
und logisch - sie wollen uns nicht sterben lassen, auch
wenn Sie es verbergen."
"Sie
irren sich, Vulkanierin!", widersetzte der Q-Sprecher kalt, "Ihre
Meinung über uns IST irrelevant, wir haben nur einen festen Verhaltenskodex.
Und der gibt Ihnen nur noch ganz wenig Zeit. Sie
sollten...", der Q hielt leicht verwirrt inne. Ein grinsender kleiner
Mann mit einem Datanpadd war neben ihm aufgetaucht und scannte
ihn neugierig.
"Ihre
Biowerte sind überhöht, Sir! Bitte konsultieren Sie einen Arzt..."
Mit einem
Augenzucken ließ der Q den aufdringlichen M. Kim wie eine Seifenblase
zerplatzen und rief dann laut in den Raum: "Es genügt, Sie
haben noch eine Minute für Ihre Verteidigung!!"
Ein Techniker
ließ sich hören: "Hey Mr.! Lassen Sie uns
besser am Leben, ihre Deckenbeleuchtung ist ziemlich ungleichmäßig!
Ich könnte eine energetisches Phasenfeld drüberlegen,
damit wäre das Problem gelöst. Kann sofort losgehen,
dauert höchsten ne Stunde..."
"Hm!!",
stimmte Crewman Hm eifrig zu.
Und plötzlich
schoben vier metergroße Pelzknäuel Mrs. East direkt
vor den Richter, strichen mit ihren Fellarmen liebevoll über
Tamaras Bauch und fiepten den Q herzergreifend an.
Crewman
Bauer stand auf, der Stuhl, auf dem er gesessen hatte, knarzte beunruhigend.
"Liebes
Q-Kontinuum" dröhnte er in der feierlichsten ihm möglichen Stimme,
"was
hier abgezogen wird ist doch in keiner Weise koscher. Wir werden hier
mit allen
möglichen Tricks übern Haufen gebrettert und dürfen hier dann noch
erklären,
warum wir alle so doof sind."
Jean-Luc
Picard räusperte sich, Gene Roddenberry meldete sich zu Wort.
"Crewman
Bauer, jemand mit derart jovialer Wortwahl passt gar nicht in diese
Serie. Ich
hätte einen Mars-Geborenen wir Sie niemals in irgend ein Drehbuch
hereingeschrieben!"
Bauer
schaute ihn etwas schief an. "Tut das not, hier rumzusülzen? Tatsache
ist doch nun
mal, wir können alle gar nichts dafür, dass wir hier jetzt dumm
abhängen und
nicht wissen, ob Sie uns gnädigerweise endlich wieder gehen
lassen. Machen
Sie maln bisschen schneller, ich müsste dringend mal den Warpkern
re-kalibrieren!"
Picard
erhob sich von seinem Sitz und begann zu deklamieren: "Zwei Haushalte,
beide gleich in Würde und Ehre..."
Das leichte
Würg-Geräusch von Paseolati unterbrach ihn. Crewman Bauer fuhrfort:
"Und jetzt müssen wir uns auch noch Shakespeare anhören. Ich finde
das war
jetzt Strafe genug."
Alle schauten
sich etwas irritiert an, während sich Bauer wieder auf seinen
knarzenden
Stuhl setzte.
McKays
Gesicht war die ganze Zeit immer roter angelaufen...
"SIE
wollen, dass WIR uns zur Verteidigung äußern?! Sie?? Wer hat denn nicht
auf seinen
kleinen Q aufgepasst?? Das der bei uns aufgetaucht ist, wenn einer
Schuld hat, dann doch Sie. Sie haben Ihre Aufsichtspflichten vernachlässigt.
Aber die Q sind ja so perfekt! Sie sind die Krone der Schöpfung.
Die obersten Richter im Weltall. Was nehmen Sie sich eigentlich
heraus, Ihnen
unterlaufene Fehler dann auf uns abzuwälzen?! Wäre dieser Q
nicht bei
uns aufgetaucht, dann hätte das ganze anders verlaufen können!
Von wegen,
dem Kerl auch noch Asyl geben... Da meinen Sie Erziehungsmaßnahmen
an uns
zu üben, sind aber geistig auf dem Niveau eine Cro-Magnon stehen geblieben.
Entweder Sie versetzen uns zu dem Zeitpunkt, an dem der Q auf
der Mirage
aufgetaucht ist, oder sie verhindern diese Supernova!"
McKay
nahm wieder Platz und warf jedem Richter einen scheltenden Blick zu.
Tamara stand
auf.
"Sie
hat recht. Wenn man eine Fehler gemacht hat soll man gefälligst dafür
gerade stehen.
Sie haben die Aufsichtspflicht über diesen Q und er konnte
trotzdem tun
was er will. Dafür können Sie uns nicht die Schuld geben. Achten
sie besser auf ihre Leute und suchen sie in Ihren Reihen den Sündenbock.
Nicht bei uns."
Danach
nahm sie wieder Platz
Hajo tom
Broek, der sein Argument nach wie vor für das beste hielt, fragte
sich, ob es
in der Rechtsprechung der Föderation einen Präzedenzfall gab,
über die Aufsichtspflicht
nahezu allmächtiger Wesen. Das ganze erinnerte
ihn unangenehmerweise
an seinen Kindergartenjob.
Jemand
aktivierte Basanis Emitter.
"Bitte
nennen Sie die Art des medizinischen Notfalls!", flötete das MHB.
"Die
Sonne ist explodiert, die Mirage wird gleich zerstört, die Q wollen
mal wieder
die Menschheit verurteilen und der Schlunzcafé ist alle...", flüsterte
jemand dem
Holodoc von hinten zu.
Basani
sah sich kurz um und zählte eins und eins zusammen.
"Zwei!",
rief er laut.
Und dann,
als er nur verwirrte Blicke erntete, kam er zum Punkt: "Wenn
Sie uns jetzt vernichten, werden Sie einen massiven Eingriff in den
Lauf des Universum
vornehmen! Jahrzehntelange Erfahrungen über den Weltraum
werden verloren
gehen, große Erkenntnisse, geniale Erfindungen, Millionen
von Daten,
hunderte Kontakte zu verschiedensten Rassen wären umsonst gewesen,
unzählige Wesen werden den unersetzlichen Verlust beklagen, tausende
Planeten und Völker werden in Trauer und Depression verfallen, alte
Kriege werden
wieder ausbrechen, neue Katastrophen werden nicht verhindert
werden, ...und
das alles wird Ihre Schuld sein!"
Basani
sah die Q beschwörend an:
"Also,
..... lassen Sie mich am Leben!!"
Das Gericht
guckte etwas säuerlich in die Runde. Q räusperte sich.
"Nun
gut, aufgrund dieser nicht zurückzuweisenden schlagenden Argumente
wollen wir Euch eine letzte Chance geben, euch zu rehabilitieren.
Ihr werdet schwere Aufgaben zu erfüllen haben und wir werden
dabei streng über Euch wachen! Und vergesst nicht: Wir sind keine
gnädigen Richter!"
Dann verschwand
das Gericht um die Crew herum...
Ein Webangebot von der Crew der USS Mirage NCC 24866