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6. Mirage-Rettung: Gruppe V

---STORY 5/ MRS. EGG (NPC)



---ERDE / 21. JAHHUNDERT / EIN FERNSEHSTUDIO AUF DER NÖRDLICHEN HEMISPHÄRE  

"...jeder von Ihnen hat 90 Sekunden Zeit für seine Antwort, dann darf der andere Kandidat 60 Sekunden lang antworten, woraufhin der erste Kandidat noch einmal 30 Sekund..."

*ZRRWWUUUSSCCCHHH* Ein lautes mißtöniges Geräusch zerstörte die feierliche Stille des Studios. Die sterilen Farben ringsherum wurden in einen Lichtblitz getaucht, dann verblassten sie wieder zu alter Langeweile...und auch der zeremoniell gekleidete Sprecher setzte seine begonne Rede fort. Weder er noch sein ebenfalls uniformierter Nebenmann (ihre Uniformen war blau und grau, seltsam streng geschnitten und mit einem zungenförmigen Stofffetzen in der Mitte...) - schienen bemerkt zu haben, dass sich etwas verändert hatte. Die beiden Personen an den Pulten vor ihnen waren ausgetauscht worden!! Aus einem weißhaarigen Opa - war ein jugendlicher Q mit weinrot-schwarzer Galauniform und einem spöttischen Lächeln geworden - und auf der anderen Seite stand nicht länger ein untersetzter mürrischer Mann mit gefärbten Haaren - sondern eine gebeugte Greisin, die kaum über das Pult schauen konnte und gerade aus ihrem zerschlissenen aschgrauen Umhang ein paar modfarbene Eier herauszog und diese bedächtig nebeneinander auf die Ablage legte...

"Also, Herr Kandidat, was werden Sie als erstes tun, falls Sie gewählt werden?!", beendete der Redner seine Frage und strich sich selbstverliebt durch die Haare. Rote Lichter wechselten von einer riesigen Kamera zur anderen, erwartungsvolles Schweigen machte sich breit. Irgendwo tickte eine Stoppuhr...

"Nun...", begann der Q, mit den Händen fest am linken Pult. "...zunächst einmal werde ich die USS Mirage ihrer Zerstörung in der Sonnenkorona überlassen - und dann werde ich im Kontinuumsrat einen Antrag auf Unterbindung des transgalaktischen menschlichen Reiseverkehrs einbringen!! Ich bin sicher, dass ich dafür die nötige Mehrheit erhalten werden, schliesslich haben Sie..."

Q's Augen durchbohrten den Fragesteller, der über diesen Blick einigermaßen verwirrt schien..."oder viel mehr...Sie!!", korrigierte sich der Q und drehte sich mit einer steifen unbeholfenen Bewegung zu der Greisin um..."

Sie haben 7 Jahre Zeit gehabt, die Menschheit zu reformieren! Doch nun ist Ihre Zeit abgelaufen!! "  

"Sehr gut Herr Kandidat!", meldete sich der andere der beiden Fragesteller mit einem glücklichen Lächeln, "Sie haben für Ihre Antwort nur 40 Sekunden gebraucht. Sie haben jetzt 50 Sekunden Gutschrift auf Ihrem Zeitkonto! Möchten Sie davon später eine Kaffeepause machen? Oder vielleicht müssen Sie ja nachher auch mal kurz für kleine Kandida..."

"Verrechnen Sie's!", unterbrach ihn der junge Q und blickte dann herausfordernd seine Gegnerin an. Die alte Frau klammerte sich müde an ihrem Pult fest und hustete schwach.Nach einigen Sekunden begann sie leise zu flüstern:

"Nun, mein lieber Q..."

"Moment, Mrs. Egg!!", rief der erste Interviewer, "Sie müssen warten, bis ich Ihnen eine Frage stelle!"




"So...? ...muss ich das?", säuselte Mrs. Egg."...wieso denn das?" "So sind die Regeln, Mrs. Egg. Es geht hier um Neutralität und Fairness, verstehen Sie..."

"Sehr gut, junger Mann...", kicherte Mrs. Egg, " Das ist eine sehr gute Frage, die sie da aufwerfen. Verstehe ich das?..." Der Fragesteller wollte sie unterbrechen, aber Mrs. Egg ignorierte seine stotternden Ansätze.

"NEIN, Q, ich verstehe es nicht! Seit vielen Jahren kritisieren Sie an der Menschheit herum - drohen uns mit Vernichtung - und spielen sich als Moralapostel des Universums auf. Von Ihren sadistischen Spielsucht mal ganz abgesehen...Sie sollten mittlerweile erkannt haben, dass wir uns von Ihnen nicht unsere Evolution vorschreiben lassen. Also, entweder lassen Sie uns in Ruhe, oder zeigen Sie uns, dass Ihre Weisheit mit Ihrer Allmacht mithalten kann!"

Während dieser Worte hatte sich Mrs. Egg regelrecht in Eifer geredet, jetzt  keuchte sie erschöpft und sank wieder hinter ihrem Pult zusammen. Ihre knochigen Finger schlossen sich wie zur Beruhigung um eins der Eier und schon bald fielen die ersten Schalenstücken auf den Boden...

"Nun, Kandidat Q, Sie haben jetzt 30 Sekunden für Ihre Antwo.."

"Ach was, halten Sie den Mund, dummer Mensch!", fuhr ihn der Q an. "Wenn ich will, hab ich ewig Zeit!"

"Aber ihr Zeitkonto...", wagte sich der jüngere der beiden Interviewer noch einmal zu melden, wobei er als Argument eine kleine Stoppuhr in die Luft hielt...

"SCHWEIGEN SIE!!!", donnerte der Q - und die vor Schreck fallengelassene Uhr zersplitterte auf dem Boden! "Wir sind allmächtig!", brüllte Q, "schon das allein gibt uns das Recht, die Maßstäbe zu setzen. Wo kämen wir denn hin, wenn jede kleine sterbliche Bazille im Universuum eine eigene Meinung hätte!! WIR bestimmen, was geschieht im Universum, denn nur WIR können es durchsetzen! Das ist die einzige Möglichkeit, für eine einheitliche Ordnung im Universum zu sorgen!! Aber ich erwarte nicht, dass Sie das begreifen. Es würde Jahrtausende dauern, Ihnen auch nur annähernd das Wissen und die Weisheit der Q zu

erklären!! Sie werden sterben!! Und niemand wird Ihr winziges Schiff und ihre paar Besatzungsmitglieder vermissen!! Basta!"

Zur Unterstreichung seiner Worte fuchtelte der junge Q wütend mit den Armen n der Luft herum, wobei er schließlich das Pult losliess. Mit einem peinlichen Scheppern fiel das Holzgestell nach vorne um.

"Was....??", rief Q empört.

Sofort stürzten die beiden Reporter herbei und stellten das Pult mit fahrigen Bewegungen wieder auf.  Ihre Gesichter waren dabei überaus verlegen: "Wir haben es Ihnen doch vor der Sendung gesagt, Sie dürfen es nicht loslassen!"

"Ja, die Zeit war eben etwas knapp...", fügte der andere hochrot stotternd hinzu "...mußte alles sehr schnell gehen...IKEA hatte schon zu..."

Der Q sah ihn verwirrt an, dann bemerkte er das Kichern von Mrs. Egg. "Sehen Sie, mein lieber Q, das haben sie nicht vorausgesehen! Nicht, weil sie es nicht gekonnt hätten, aber sie kümmern sich einfach nicht um solche 'Kleinigkeiten'!! Das ist Ihr Problem! Sie verstehen uns Menschen einfach nicht. Doch anstatt sich die Mühe zu machen, echten Kontakt mit uns aufzunehmen und uns vorurteilsfrei und mit Interesse zu studieren, umvielleicht sogar Ihren Horizont zu erweitern, stecken Sie uns lieber in eine Ihrer geistigen Schubladen, treiben Ihre makabren Spielchen mit uns und spielen Gott!! Sicher, wir können Sie nicht daran hindern, aber ich sage Ihnen, Sie sind weniger weise als Sie glauben!"

"Papperlapapp, ich verstehe Sie sehr gut!!", donnerte der Q hinter seinemfrisch aufgestellten Pult, seine Hände klammerten sich jetzt fest um denHolzrahmen.

"Ihre gesamte Kultur passt in eine meiner Gehirnzellen hinein!! I

ch...<*FLATSCH*>...WAS??? SIE WAGEN ES!!!!?"

Mit einem saftigen Flatsch hatte Mrs. Egg dem Q eines der Eier ins Gesicht g

eworfen. Es sah nicht sehr vorteilhaft - und wenig allmächtig aus...

"Mrs. Egg, Sie mißachten die Regeln...", riefen die Reporter entsetzt, doch

die alte Frau ignorierte sie.

"Schon wieder eine Kleinigkeit, Q, die sie nicht berücksichtigt haben...",

kicherte die alte Dame dem ungeschickt herumfuchtelnden Q zu, der rasend vorWut versuchte, das Pult nicht loszulassen und gleichzeitig sein eigelbklebriges Gesicht zu säubern.

"Sie können alles tun, was sie wollen. A

ber Sie müssen sich entscheiden, WAS Sie tun!"

<*FLATSCH*> Ein weiteres Eigeschoss war auf den Q zugeflogen, diesesmalhatte er es mit der Hand abgewehrt und gegen die Decke gelenkt. Wobei ihm da

s Holzpult erneut scheppernd vor die Füße fiel.

"ES REICHT!!!!!!", kreischte der junge Q, und mit einem lautenZRRWWUUUSSCCCHHH* verschwanden er und Mrs. Egg aus dem Studio.

An Ihrer Stelle standen nun wieder der habichtnasige weiße Opa und derhaargefärbte Kleinwüchsige.

Das linke Pult war wie von Geisterhand wieder aufgestellt worden, die beidenInterviewer schauten betont kritisch auf die beiden Männer und diefeierliche Langeweile war zurückgekehrt. Niemand machte den Eindruck, als hätte er eben bewußt etwas seltsames miterlebt.

"Erste Frage, Herr Kandidat, Sie haben, 90 Sekunden für Ihre Antwort. Was werden Sie als erstes tun, falls Sie gewählt werden?!",

Der kleine Mann am rechten Pult zuckte mit dem Kopf, so als wäre er gerade kurz eingenickt. Sein Gegenüber richtete sein weißes Haupt auf, setzte ein unnatürlichesGrinsen auf und dozierte: "Zunächst einmal, werde ich den

Reformstau...*flatsch*...", der weißhaarige Mann hielt überrascht inne. Einklebriger Tropfen war von der Decke direkt auf seinen makellosen Anzuggetropft: EIGELB!!!

Entsetzt sahen sich die Interviewer an, Kamerazooms wurden eingeschaltet,Aufregung im anliegenden Pressezentrum machte sich breit.

War die Wahl entschieden??

[HtB: Rettet die Wahlen]


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