Bauer schien sehr verzweifelt
über seine Konsole zu hängen. Es war leichter gesagt als getan eine Wettkampf-Disziplin
zu finden, woraus die Mirage einen Vorteil ziehen könnte. Bis jetzt hatten
sie nicht eine einzige ansatzweise Lösung gefunden. Bauer versuchte sich zu
entspannen und starrte ein wenig in der Gegend herum. G'dehn war noch ein
junger Spund. Voller Enthusiasmus suchte er unaufhaltsam einen Weg zum Ziel.
Von G'dehn schweifte der Blick zu Ysdi. Bauer erinnerte sich, was für ein
komischer Kauz schon sein Entwickler war. Dieser Android dort war aber noch
viel verrückter. Bauer schloss kurz seine Augen.
Als er diese wieder öffnete,
glaubte er seinen Augen nicht zu trauen. Ein seichter Wind wehte ihm entgegen.
Staubiger Geschmack machte sich in seinem Mund breit. Bauer sah eine Reihe
von Ruinen. Viele hatten keine Dächer mehr und mehrere Löcher in den Wänden,
die wie Einschusslöcher aussahen. Überall lag Schutt und Asche herum. Es dämmerte
bereits.
"Stehen Sie auf,
Mr. Bauer!", sagte Ysdi, "Das ist vielleicht eine Disziplin, die
wir austragen können !"
[GB: Aufstehen?]
"Wie ?", Bauer
schien ein wenig irritiert. Offensichtlich war er der einzige, denn G'dehn
war total begeistert und aufgeregt.
"Ich denke, wir
sollten versuchen 2 Disziplinen, zumindest aber eine hier auf der Mirage stattfinden
zu lassen. Das verschafft uns einen Hausvorteil. Das hier wird so eine Art
Orts- und Häuserkampf. Gespielt wird hier höchstens dreimal. Zumindest einmal
als Verteidiger und einmal als Angreifer. Entsprechende Meldung habe ich schon
an Magnees gemacht. Er wird gleich hier sein."
Bauer rieb sich die Augen.
"Solange können
wir uns ja hier schon mal 'einspielen' !", grinste Ysdi und warf Bauer
ein Gotcha-Gewehr zu.
Schon im nächsten Augenblick
betrat Magnees mit "seinen Leuten" das Holodeck.
"Ich habe Ihre Meldung
bekommen. Wir sind bei uns schon mit ein paar Tücken auf Erfolgskurs."
Magnees schaute sich
um. "Sieht wie 'Erobert die Flagge!' aus von der Starfleet- Akademie."
Jeremy hatte seinen Dienst
auf der Krankenstation beendet und wollte eigentlich zum Fitnessraum, um sich
etwas abzureagieren, als er am Holodeck vorbei kam. Der Eingang war offen
und so konnte er die Mannschaftsmitglieder die sich darin befanden sehr gut
sehen. Etwas erstaunt registrierte er das sie sich scheinbar zu einem Gotchaspiel
entschieden hatten. Er erinnerte sich daran das sie diese sportliche Betätigung
auf der Academy auch nur allzu häufig gewählt hatten, da sie zum einen einen
guten körperlichen Energieabbau garantierte und zum anderen im Grunde genommen
sehr ungefährlich war.
Er schmunzelte und betrat
das Holodeck. "Benötigen sie noch jemanden?", fragte er freundlich
und wartete ab.
Ysdi erhob sich aus seinem
Versteck, welches aus einem Haufen von Trümmerteilen und Schotter bestand,
und wandte sich an die frisch eingetretene Gruppe. "Meinen Berechnungen
zufolge, ist das einer der optimalen Disziplinen, aus der wir mehrere Vorteile
ziehen können. Im Gegensatz zu den Tahol können wir uns auf ein ausgeprägtes
Teambewusstsein stützen und wir können den Verlauf des Spiels unbemerkt ein
wenig abändern. Die beiden Punkte seien beispielhaft mal erwähnt."
Ysdi blickte in die Runde.
Auffordernd sah er Magnees kurz an, dann schweifte sein Blick zu Jeremy.
"Mr. Alardos! Was
meinen Sie ?"
Im nächsten Augenblick
hörten die Anwesenden eine Reihe von ploppenden Geräuschen. Etliche kleiner
Kugeln flogen durch die Luft und nicht wenig zerplatzten mit einer hellgrünen
oder neonroten Flüssigkeit auf der Uniform und der Haut der kleinen Gruppen.
Aus einem Gebüsch erhob
sich Bauer und G'dehn. "Ja! Hab ich S...", Bauer liess seinen Jubelschrei
ersticken, als er sah, wen er da 'erschossen' hatte.
Plötzlich kam Ripley
aus seinem Hinterhalt hervorgesprungen und ballerte die beiden mit einer gekonnten
Salve über den Haufen. Der Aufschlag der Patronen war so stark, dass die beiden
ca. einen Meter durch die Luft flogen.
"Das ist es! Ich
habe einige Modifikationen an den Waffen vorgenommen. Sie haben jetzt eine
höhere Reichweite und eine schnellere Schussfrequenz. Außerdem müssen wir
die Kugeln nicht manuell nachladen... wir könnten Sie dort hineinbeamen, um
Zeit zu sparen. So hätten wir einen starken Vorteil gegenüber den Tahol.",
fügte Ripley hinzu nachdem er Bauer und G'Dehn auf die Beine geholfen hatte.
"Interessant!",
erwiderte Ysdi, "Und Sie meinen, dass die Tahol so dumm sind, dass sie
diese Art der Manipulation nicht bemerken würden ?"
Ysdi wandte sich an Magnees:
"Sir, ich habe einige 'schleichende' Änderungen vorgenommen, die nicht
allzu offensichtlich sind und unsere Chancen dennoch um ein vielfaches erhöhen.
Hier auf diesem PAD sind einige erwähnt." Ysdi gab dem Chefingenieur
das PAD und hob nun seine Gewehr zielte auf Ripley und schoss. Völlig überrascht
fiel er hinten über, während ihn alle abgeschossenen Patronen trafen.
"Die Kugeln haben
ein programmiertes Ziel. Es handelt sich dabei um die Mitte des Gegners. Die
Projektile haben eine ovalförmige Flugbahn, die aber einen bestimmten Prozentsatz
der Abweichung zwecks der Auffälligkeit nicht überschreitet. Bei Geschossen,
die gegen uns gerichtet sind, tritt ein gegenteiliger Effekt ein. Ich denke,
wir können diese Disziplin zu den Favoriten setzen. Wie sieht es sonst aus,
Andy? Mr. Alardos, haben Sie vielleicht etwas?"
Ysdi reichte dabei den
immer noch am Boden liegenden Ripley seine Hand.
Jeremy überlegte sehr
genau ehe er zögernd auf diese Frage antwortete: "Theoretisch wäre es
eventuell möglich den Geschossen eine Form der Intelligenz mit zu geben, in
Verbindung mit einem einfachen Zellensystems zum Beispiel, das sich beim Aufprall
oder ähnliches auflöst. Aber ich glaube man benötigt etwas Zeit um dementsprechende
Versuche in die Wege zu leiten."
"Ein recht guter
Gedanke, aber er würde in der Tat zu zeitintensiv sein. Irgendetwas sagt mir,
dass wir von der Zeit nicht allzu viel haben. Sie vergeht doch schneller als
man denkt!", Magnees grübelte, bevor er dann zu einem Entschluss kam.
Ripley zog sich gerade seine Uniform wieder zurecht und entstaubte sie, worauf
eine große, milchige Staubwolke um ihn entstand, die sich aber schnell auflöste.
"Wir schließen das
jetzt hier ab. Der Captain sollte bestimmen, welche Crewmitglieder für welche
Disziplin in Frage kommen. Auf der Liste stehen Orts- und Häuserkampf, eine
Art Weltraumballspiel, bei der jeweils drei Shuttle gegeneinander in einem
Asteroidenfeld antreten, und eine Art Schnitzeljagd in einer Rollenspielsituation,
bei der die Gruppen in einer altertümlichen Welt mit altertümlicher Ausrüstung,
beispielsweise mittelalterlich, durch Kommunikation, Geschick, Mut und Teamwork
Informationen gewinnen um als erstes ein Objekt zu finden oder zu erobern,
beispielsweise eine Krone oder ein Drachenhort. Das wird wohl die finale Disziplin
werden und auch die längste.", Magnees schnaufte eine Sekunde lang,"
Gute Arbeit, alle Miteinander. Möge das Glück auf unserer Seite liegen!"
Magnees grinste kurz
und tippte auf den Kommunikator: "Magnees an Brücke! Wir haben da ein
paar Lösungen parat, die ich Ihnen kurz...."
Die Tür des Holodecks
schloss sich, nachdem Magnees diesen verlassen hatte. Der Rest stand fast
wie versteinert da. Bauer löste als erstes die Situation.
"Also... Da wir
ja jetzt üben müssen, könnten wir ja.. Na ja, zu Übungszwecken.", vorsichtig
hob er seine Waffe und drehte sie mit einem vielsagenden Blick hin und her.
Ysdi schüttelte kurz
den Kopf. "Nein, ohne mich. Ich hab noch etwas zu tun. Ein gutes Spiel,
wünsche ich.", Ysdi drehte sich um und verließ ebenfalls das Holodeck
Richtung Shuttlehangar.
"Sorry, Jungs! Auch
ich muss wieder an die Arbeit! Die Schilde rufen! [GB: ...das sollten Sie
bei der nächsten Mannschaftsuntersuchung vielleicht nicht erwähnen, Mr. Ripley...]
Viel Spaß. Und Bauer: Bitte übetreiben sie es nicht! Wir brauchen Sie im MR!",
sagte Ripley, der sein Gewehr auf einen Stein legte und das Holodeck schnellen
Schrittes verliess.
--- Quartier Ceoladh
McKay
Ceoladh hatte nach Mr.
Pursuit gesucht, aber ihn nicht gefunden. Der Computer hatte ihr auch nicht
sagen koennen, wohin sich der Ensign verkrochen hatte, er hatte seinen Kommunikator
deaktiviert.
Sich einen Tee zu genehmigen
hatte sich die Counselor letztendlich nun doch verkniffen und war in ihr Quartier
zurueckgekehrt. Immerhin war der Replikator noch seines Dienstes faehig und
gab das gewuenschte Getraenk heraus.
Ceoladh ließ sich auf
dem Sofa nieder und legte die Fuesse auf den Tisch. Sie genoss die wohlige
Waerme des Getraenks und schloss die Augen. Die Ruhe wurde allerdings nach
einigen Momenten von einem einzelnen Knacken gestoert. Es kam aus dem Schlafzimmer...
[GB: Wunschdenken? ;o)]
Sie erhob sich wieder
und schlich zur vermuteten Geraeuschquelle. Im Schlafzimmer war niemand und
Ceoladh seufzte. Sie wollte sich wieder ihrem Tee zuwenden als diese fremde
Frau vor ihr stand. Es war die Braunhaarige, mit der sie sich bereits einen
Kampf geliefert hatte. Sie reagierte zu langsam und erntete einen Schlag ins
Gesicht. Mit dem Hinterkopf schlug sie gegen die Wand und sank benommen zu
Boden. Wie ihr noch geschah, nahm sie nicht mehr wahr.
---KS / Basanis Büro
"Schummeln?"
"Betrügen?"
"Die Karten zinken?"
"Unfair spielen?"
Das holographische Stirnrunzeln
auf Basanis Gesicht war ziemlich gut gelungen...es sah fast echt aus. Ein
spitzer Schrei riß ihn aus seinen Gedanken.
'Ah, der Milchinjektor!',
erinnerte er sich und sah auf den Flüssigkeitsbehälter. Er war noch fast voll!!
Aus dem kleinen Medibettchen neben ihm drang ein unzufriedenes Quengeln. Die
Rädchen am Bettgestell quietschten unruhig und Basani generierte ein weiteres
Stirnrunzeln. Anscheinend mußte er doch Fütterungsplan B anwenden.
Er klinkte den Milchbehälter
aus der Maschine, ein Flackern raste über seine Matrix und sein Körper verformte
sich leicht. Eine halbe Minute später hing das seltsame kleine Ding aus dem
Medibett an Basanis holographischer Mutterbrust. Aus ästhetischen Gründen
hatte er gleich zwei generiert...
Und während er so da
saß, mit sanftem
Lächeln, ging er nochmal seine Gedanken von
eben durch und tippte dann auf seinen Kommunikator.
"Basani an Captain...ich..*räusper*",
Basani stockte, senkte seine seltsam erhöhte Stimme 2 Oktaven ab und sprach
dann betont rauh und tief weiter: "...Sir, ich habe ein-zwei Vorschläge
für den Wettkampf mit den Tahol. Ich finde es problematisch, zu unfairen Tricksereien
zu greifen. Einerseits sind sie...nunja...unfair eben. Mein Imag...*räusper*...meine...ich...ich
mein, das Image der...MIRAGE!!!....könnte leiden. Anderseits sind Schummeleien
riskant, wenn sie auffliegen und könnten zu Eskalationen führen. Ich bin dafür,
dass wir zumindest nicht diejenigen sind, die als erste die Regeln beugen."
"Sprechen Sie ruhig
weiter, Doctor...", kam Tommok irgendwie abwesend klingende Stimme nach
einer kurzen Stille.
"Nun...", fuhr
Basani fort, "wir sollten unsere Stärken nutzen! Ich habe in der letzten
Stunden einen Datenbankvergleich mit sämtlichen uns bekannten Kulturen vorgenommen.
Nach allem, was die Förderation bisher über die Rassen des Universum weiss,
gibt es ein paar Eigenschaften, die bei menschenähnlichen Humanoiden im Vergleich
zu anderen überdurchschnittlich ausgeprägt sind. Vielleicht könnten wir sie
als Wettkampfdisziplin einbringen. Die Eigenschaften sind...", der Holodoc
legte eine dramatische Pause ein, plötzlich ertönte ein leiser Babyschrei.
"...entschuldigen Sie," sagte Basani hastig, ein schmatzendes, nuckelndes
Geräusch erklang, der Babyschrei verstummte und das MHB brachte seinen Satz
zu Ende:
"Autorität, Kampfgeist,
Humor, Brutalität und Phantasie. Das heißt im Einzelnen: Wenn es darum ginge,
entweder: Eine Gruppe von widerspenstigen Wesen schnellstmöglich unter Kontrolle
zu bringen
- oder: im Angesicht von Niederlage bzw. sicherem
Todes nicht aufzugeben - oder: selbst den denkbar schlechtgelauntesten Gegenüber
in kürzester Zeit zum Lachen zu bringen - oder: ausschweifend physische Gewalt
anzuwenden - oder: nur mit Gedanken Phantasiewelten zu erschaffen, etwa wie
auf dem Holodeck - dann sollten wir mit einiger Sicherheit einen Vorteil haben....Das
sind meine Ergebnisse, Captain, ich.."
Wieder war ein Schrei
zu hören, doch diesesmal kam er von Basani selbst... Einige Sekunden knisterte
es im Kommunikator leise vor sich hin und dann druckste Basanis Stimme:
"Mrs. D'Sulan, bitte
starren sie sie nicht an! Ich kann das erklären..."
Dann brach die Verbindung
ab.
---Korridor
Das war knapp gewesen.
Gerade rechtzeitig hatte sich die branuhaarige Frau hinter der Strebe versteckt,
als zwei Crewmitglieder sich laut unterhaltend an ihr vorbeibewegten. Sie
packte ihren Phaser weg und warf sich die regungslose Gestalt von McKay wieder
ueber die Schultern.
---Deck 6 - Shuttlehangar
Der Offizier, der seinen
Dienst an der Konsole verrichtete, wurde kurzerhand ueber den Haufen geschossen.
Die Unbekannte verschaffte sich einen Ueberblick der flugbereiten Shuttles
und suchte sich das defensiv staerkste heraus.
McKay wurde durch das
Piepen der Konsole wieder wach und wusste zunaechst nicht, wo sie war. Diese
Fremde hatte sie anscheinend mitgenommen und so wie es aussah, wollte sie
sich auf und davon machen. Die Counselor fragte sich, was geschehen wuerde,
wenn diese im Grunde nicht reale Person sich zu weit vom taholischen Nexus
entfernen wuerde. Sie erhob sich und wischte sich die blutige Nase ab, sie
ignorierte das gemeine Pochen in ihrem Kopf und stuerzte sich ein weiteres
Mal auf die Braunhaarige.
Die Ueberraschte hatte
reflexartig den Phaser neben sich gegriffen, McKay drehte ihr die Waffe jedoch
aus der Hand und hebelte den Arm kreisförmig um sich herum, aenderte die Richtung
und ließ sie ins Leere laufen.
"Ich sollte Sie
fliegen lassen, dann waeren wir sie 100%-ig los."
"Damit waere unser
beider Problem geloest," bekam Ceoladh patzig die verwirrende Antwort.
---Bruecke
An der Konsole der Sicherheit
wurde Phaserfeuer gemeldet.
Belloni ergriff das Wort:
"Sir, in der Shuttlerampe ist jetzt auch noch Phaserfeuer gemeldet worden.
Soll ich ein zweites Team schicken ?"
Mahon schuettelte den
Kopf. Er hatte die Sicherheit selbst mal geleitet, weshalb er die Sicherheitscrew
gut einschaetzen konnte. Doch für alle Faelle meinte er:
"Gehen Sie als Verstärkung."
Der Sicherheitschef nickte
und verliess die Bruecke auf den schnellsten Weg zur Shuttlerampe.
--- Turbolift
Georg dachte nochmal
an die Ereignisse der letzten 20 min. Sie hatten den Eindringling schon frueh
bemerkt, doch wollten sie zunächst den Grund für seinen Besuch herausfinden.
Die ganze Zeit von den Sensoren und einem Sicherheitsteam verfolgt, beobachtete
Belloni wie der Eindringling Mrs. McKay kidnappte. Jetzt sollte die Falle
endlich in der Shuttlerampe zuschnappen...
--- Deck 6
Nur wenige Sekunden nach
Verlassen der Bruecke stand der Sicherheitschef vor der Hangartuer. Er nickte
dem Team zu und kurz darauf stuermten sie den Raum...
Ein Webangebot von der Crew der USS Mirage NCC 24866
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