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2. Der Mörder

[Heute beginnen wir mit einem Mann, dessen Pflichtgefühl es einfach nicht erlaubt, auch nur ein einziges undichtes Lüftungsrohr seinem Schicksal zu überlassen...]

---MASCHINENRAUM

Ripley sah sich verzweifelt die neue Situation auf einem der Monitore an. Er seufzte. Wie konnte man ein Versteck für die modernsten Schiffswerften der Föderation finden - ohne aufzufallen selbstverständlich - und zeitgleich noch möglichst unverdächtig das Lüftungssystem auf Coon reparieren?!

,Moment!'

"Ripley an Brücke! Im Zuge des zukünftigen Stellenabbaus der Sternenflotte möchte ich Ihnen meine Gedanken mitteilen: Die Mirage besitzt den Multi-Angriffs-Modus. Lassen Sie ein Teil nach Coon fliegen. Der Rest macht sich auf den Weg, um ein Versteck zu suchen. Ich biete mich als Chefingenieur der Reparaturarbeiten an. Sobald wir die in Rekordzeit abgeschlossen haben, kommen wir Ihnen zu Hilfe. Alles was wir jetzt noch brauchen ist eine Ausrede, warum wir nicht komplett auftreten!"

---BRÜCKE

Tommok zog eine Augenbraue hoch. "Tommok an USS Livingston! Commander Mywell, besitzt Ihr Schiff ein warpfähiges Shuttle?"

Auf dem Bildschirm erschien das etwas überraschte Gesicht des Offiziers, der gerade zwei Bretter zusammennagelte. "Äääh... natürlich Sir."

Tommok zögerte nicht. "Schicken Sie eins davon nach Coon, um dort die Lüftung zu reparieren. Mr. Belloni, senden Sie eine Nachricht an die Sternenflotte, mit folgendem Inhalt: 'Haben das Coon-Problem einem geeigneteren und schnelleren Schiff übertragen, kümmern uns jetzt um das Vermächtnis des Polyhagenes.'" Er fügte nach einigem Zögern hinzu: "Verschlüsseln Sie es so stark, dass auch die Experten der Sternenflotte mindestens 3 Tage brauchen, um es zu verstehen."

Belloni nickte. Hätte er es nicht besser gewusst, hätte er behauptet, ein Grinsen im Gesicht des Vulkaniers zu sehen.

[HtB: Das wage ich mir gar nicht vorzustellen...]

Tommok ließ sich einige Sternenkarten aufs Display legen und wandte sich dann wieder Belloni zu. "Nachricht an die USS Livingston, die USS Bright und die USS Phantom. Kurs setzen auf 39.253. Wir steuern die unerforschte Zone von Katharsis 3 an. Warp 7 für alle Schiffe der Flotte. Beschleunigen nach eigenem Ermessen."

Er zog seine neue Uniform zu Recht und nickte ein wenig unbeholfen. "Machen Sie es so."

---MASCHINENRAUM

Ysdi war froh, dass die Feierlichkeiten, wie es hier alle nannten, vorüber waren. Er hatte es lieber vorgezogen, in seinem Quartier Recherchen zu betreiben. Letztendlich hatte ihn dann doch noch Magnees pünktlich zur Bescherung zum Fest geschleift. Zehn Minuten später war er allerdings wieder in seiner Kabine. Immerhin hatte das Geschenk einen Platz in seinem Regal gefunden.

Nun endlich war aber alles vorbei, die Crew wirkte sichtlich gelassen und Ysdi konnte endlich wieder normal arbeiten. Eine Gruppe von Technikern war immer noch damit beschäftigt die Weihnachtsdekoration zu entfernen. Wenn Ysdi zurzeit irgendwelche Emotionen empfinden würde, hätte er wohl verächtlich den Kopf geschüttelt und kurz nach oben geschaut oder er hätte der Gruppe signalisiert, dass er sie nicht für ganz dicht halten würde. Aber er empfand zurzeit keine Emotionen und so arbeitete er gelassen an den Warpkernspezifikationen.

Widerwillig musste er Ripleys Anfrage zuhören. Er schaute Ripley schräg an.

"Sagen Sie, Mr. Ripley. Ist es Ihnen bewusst, dass Sie da eine total inkompatible und irrationale Aussage gemacht haben? Was hat denn ihr Vorschlag mit dem Stellenabbau zu tun? Woher nehmen Sie denn die Horden von Antimaterie und wie wollen Sie die Mirage denn wieder finden, ohne gleich ein Funkfeuer zu veranstalten? Davon mal abgesehen würde ein warpfähiges Shuttle ja wohl reichen oder wollen Sie eine Invasion auf den Planeten Coon starten? Im Übrigen implementieren Sie schon Aussagen, die Sie noch gar nicht wissen können. Na ja, Sie müssen es ja wissen.", kommentierte Ysdi zynisch und tippte auf den Kommunikator.

"Ysdi an Magnees! Abgesehen vom Antimateriemangel liegt die maximale theoretische Warpgeschwindigkeit momentan bei knapp Warp 6. Ich habe die Warpplasmakühlung rekonfiguriert. Uns fehlen noch einige Ersatzteile, um wieder auf unser altes Limit zu kommen. Ich schau mal, was sich noch improvisieren lässt. Ysdi Ende!"

Ripley trat an Ysdi heran. Er hatte ein verdammt ernstes und angefressenes Gesicht aufgesetzt.

"Mr. Ysdi..." stieß er durch zusammengepresste Zähne hervor "...ich wollte mit der Aufteilung der Crew zeigen, dass wir in der Lage sind, zwei Dinge gleichzeitig zu tun und deshalb jeden einzelnen Mann und jede einzelne Frau auf dem Schiff brauchen. Die Antimaterie nehmen wir von der Livingston, man hat sie uns bereits versprochen. Kein Wunder, jedes andere Schiff im Alpha-Quadranten hat zurzeit mehr Antimaterie als wir! Ach ja, und schon mal was von Sensoren gehört, Ysdi? ... Jetzt entschuldigen Sie mich! Ich muss noch den Warpreaktor polieren."

Ripley ging strengen Schrittes an Ysdi vorbei und touchierte ihn dabei auffällig mit der Schulter. Dies bereute er allerdings einen Augenblick später, als er das Gefühl hatte, eine Wand touchiert zu haben.

[GB: Wird hier grad ein "Fight-Club" gegründet?]

Der Android stutzte eine Zeiteinheit lang und blickte kurz auf die Konsole, die Ripley gerade eifrig in Augenschein genommen hatte. Es wurde ihm dann einiges klar. Außerdem bemerkte er, wie einige Crewmitglieder das Geschehen verfolgten, was kein großes Wunder war, wenn man die Lautstärke betrachtete, die Ripley benutzt hatte. Das konnte er nicht auf sich sitzen lassen.

"Mr. Ripley!", stoppte er Ripleys Vormarsch zum Warpkern, "Könnten Sie mir erklären, wie Sie sich über die Anwesenheit der Livington in Kenntnis gesetzt haben?"

Sogar Ysdi sah, dass Ripley im Begriff war, rot anzulaufen. Der Android trat nun näher an den Techniker heran, so dass er sich außer Hörweite anderer mit ihm unterhalten konnte.

"Was ist Ihnen in den Sinn gekommen, dass Sie die Komm-Verbindungen der Brücke abhören? Und kommen Sie mir nicht damit, dass Sie das nicht haben. Das sind Informationen, die gerade erst über die Brücke laufen. Sie können sie anders überhaupt nicht wissen. Ich verlange eine Erklärung, Mr. Ripley!"

Jason war nun in der Tat tiefrot angelaufen. Außerdem bemerkte er eine Cyborghand an seinem Arm, die ihn festhielt.

"Lassen Sie mich los, Ysdi... sonst geschieht ein Unglück. Ich habe die Komm-Verbindung der Brücke überhaupt nicht abgehört... außerdem..." er riss sich los "...woher wissen Sie denn eigentlich all diese Sachen, mein lieber Blechkamerad? Es sieht mir fast so aus, als ob Sie sich weniger auf Ihre Arbeit als mehr auf die Überwachung anderer Crewmitglieder konzentrieren."

Nach diesem letzten Satz fand sich Ripleys tiefrotes Gesicht ca. einen Zentimeter von Ysdis entfernt wieder.

"So, ist das so?", grummelte Ysdi, der nun genug von dem ganzen Theater hatte. Er packte Ripley fest an der Schulter und schleifte ihn zwei große Schritte zu der Konsole, an der er gerade gearbeitet hatte. Sie zeigte immer noch die derzeitige Verbindung zur Livington an.

"Vielleicht sollten Sie derartiges besser vertuschen und sich nicht so sehr von ihren Emotionen ablenken lassen, Mr. Ripley.", Ysdi versuchte eine wütende Stimme zu imitieren, was ihm einigermaßen zu misslingen schien. Sie hatte eher den sonst üblichen neutralen Charakter.

"Und wie erklären Sie sich die dünne Schweißschicht an ihren Händen und die geweiteten Pupillen ihrer Augen?",

[GB: "Regel Nummer 1: Niemand redet über den Fight-Club! ... "]

Der Android schaute ein weiteres Mal auf die Konsole und stockte dann. Er liess schlagartig Ripley los, der den plötzlichen Stimmungswandel nicht ganz verstand.

"Da hört noch jemand die Nachricht ab! Mr. Ripley, wir vertagen das Gespräch bis auf weiteres!"

Ripley reagierte sofort und überprüfte instinktiv die Protokolle.

"Da versucht jemand manuell eine Verbindung mit jemand herzustellen! Von hier aus können wir ihn nicht daran hindern."

"Korrigieren Sie mich wenn ich falsch liege", Ysdi entfernte sich von der Konsole und ging auf den Waffenschrank zu, "aber ich denke, wir haben mindestens einen Spion oder Eindringling an Bord. [GB: Beamt ihn einfach ins Unterdeck, zu den anderen...] Lokalisieren Sie ihn! Wir beide werden mal nach den Rechten schauen!"

Der Techniker nahm zwei Handphaser aus dem Schrank. Einen warf er Ripley zu, dann schickte er eine kurze verschlüsselte Nachricht an den Sicherheitschef
persönlich: "Eindringling und versuchter Kommunikationsaufbau entdeckt! Werden dies überprüfen. Empfehle höchste Geheimhaltung! Ensign Ysdi."

"Es kommt aus Frachtraum 4. Er versucht das Signal durch das EPS-Gitter zu senden. Gehen wir!", sagte Ripley.

Sie gingen schnell zum Ausgang, als sich Ripley noch einmal kurz in Ysdis Weg stellte.

"Ich möchte nur festhalten, dass wir das ohne mich nie festgestellt hätten!", sagte er und zwinkerte kurz mit dem rechten Auge.

---KRANKENSTATION

Justin Steal rappelte sich verärgert auf. Er spürte seinen Sturz in den Hyposprayschrank noch in vielerlei Knochen. Und er bemerkte die Blicke der Anwesenden. Justins Ärger stieg weiter an und sein Auge fiel auf das MHB.

"Sie spinnen ja völlig", knurrte er Basani wütend an, "ich bin kein Mitglied Ihrer Crew und eines können Sie glauben, Sie können froh darüber sein, denn dann würde hier sicher ein anderer Wind wehen. Was ist denn das überhaupt hier für eine Krankenstation? Gemäß Paragraph 6 der Unfallverhütungsvorschriften, die natürlich insbesondere in Krankenstationen eingehalten werden sollte, da man hier bereits geschädigte Personen hat, sind die Gänge und Wege stets frei zu halten und ungehindert begehbar zu sein. Und mögliche Stolperfallen..."

Er stoppte und warf einen Blick auf Basanis herumliegenden Weihnachtsmantel, ehe er fortfuhr:" ...sind umgehend zu entfernen, um Unfällen vorzubeugen. Na ja, was weiß ich. Vielleicht sind die Regeln der Sternenflotte noch nicht bis zu Ihnen vorgedrungen, Doktor, aber in diesem Fall würde ich Ihnen doch sehr dringend empfehlen, sich einmal das Handbuch zukommen zu lassen. Sonst haben Sie bei der nächsten Kompetenzüberprüfung sicher Schwierigkeiten, da neuerdings auch solche Dinge in den Prüfungsbereich aufgenommen wurden, um genau so was hier zu verhindern. Das wäre dann Punkt 1.

Punkt 2 ich bin 26 Jahre alt, meine Damen und Herren", Steal sah ringsum auf die Anwesenden, die ihm eben nach seinem Stolperer über Basanis Mantel hatten aufhelfen wollen"...und ich bin durchaus in der Lage, wenn ich aufgrund diverser herumliegender Gegenstände stolpere, alleine wieder aufzustehen. Ihre Hilfsbereitschaft in allen Ehren, aber beim nächsten Mal lassen Sie mich bitte in Ruhe. Sollte ich mich gar nicht rühren, dann können Sie mir immer noch helfen. Danke.

Ach ja, und wo ich gerade dabei bin, Doktor. Das Regal ist unsachgemäß aufgestellt worden. Es ist nur unzureichend befestigt worden, wobei wir wieder bei den Unfallverhütungsvorschriften landen. Zusätzlich ist es nicht gestattet zerbrechliche Gegenstände in offenen Regalen stehen zu lassen, denn das ist eine offene Gefahrenquelle. Gläserne Behälter müssen sich in geschlossenen Schränken befinden. Und dreimal dürfen Sie raten, wo diese Vorschrift steht. Ach, was soll's, ich weiß gar nicht, warum ich ihnen das sage, denn Ihnen ist es egal und mir kann es egal sein, was Sie hier machen.

Nun zum letzten Punkt. Ich habe eine Nachricht erhalten, dass ich mich hier melden soll. Wären Sie bitte so freundlich mir zu sagen, warum? Und ich wäre ihnen dankbar, wenn Sie das schnell tun könnten, denn die letzte Nacht war lang und ich könnte dringend noch etwas Schlaf gebrauchen."

[GB: Diesen Zug bitte auf die HP unter der Rubrik "Erster Eindruck - was Sie NICHT tun sollten..." ;o)]

Ceoladh McKay war kurz nach Steal auf die Krankenstation gekommen und hatte sich mit gelangweilter Miene seinen Vortrag über diverse Sicherheitsmaßnahmen angehört. Sicher, recht hatte der junge Mann, aber trotzdem hatte er noch lange nicht das Recht hier, auf diesem Schiff, zu dessen Crew er eigentlich (noch) nicht richtig gehörte, in solch einem Umfang Kritik zu üben. Mehr als für ihn gesund sein könnte, denn Basani hatte ja so seine Marotten... Aber davon wusste der junge Arzt nichts... noch nichts...

"Ja ja, beschweren Sie sich mal hier über die anthropometrische Arbeitsplatzgestaltung (NRPG - ich liebe die Wirtschaftswissenschaften...
*g* NRPG - off), da wachsen Sie auch noch rein", bemerkte sie einfach nebenbei, ehe sich Basani zu Wort meldete.

(HtB: Wirtschaftswissenschaft? Ich möchte eher wissen, wie er es wieder in die Wirtschaft geschafft hat.]

Der Chefdoktor hatte eine ganze Weile regungslos dagestanden, nachdem Steal seine Rede beendet hatte. Seine holographische Matrix schien sich noch nicht so recht für einen Gesichtsausdruck entscheiden zu können...

Plötzlich lächelte er Steal freundlich an und bemerkte sanft: "Sie haben recht, Crewman. Hier gibt es einiges zu verbessern. Sehr aufmerksam von Ihnen. Danke."

Immer noch offenherzig lächelnd - legte Basani das Baby auf seinem Arm in die Hände seiner Stellvertreterin, die Vulkanierin Elen D'Sulan - und machte dann einen Schritt auf Steal zu.

"Entschuldigen Sie bitte die unangekündigte Störung. Es ist nur so, dass Sie seit Ihrer Ankunft an Bord noch keine Gelegenheit hatten, die obligatorische Mannschaftsuntersuchung für alle Crewmitglieder zu absolvieren. Sie kennen sicher den Paragraphen, der dies unumgänglich vorschreibt. Bitte folgen Sie mir, es tut nicht weh und geht sehr schnell..."

Eine Minute später lag Justin entspannt auf einem Medibett, auch hier in Labor 2 waren einige Gerätschaften nicht ganz vorschriftsgemäß angeordnet... Steal spürte einen kleinen Pieks am Arm, doch das entschuldigende Lächeln von Basani beruhigte ihn halbwegs.

Nebel breitete sich ringsherum aus, Basanis sanfte Schritte und das Geklapper von Geräten, die an das Medibett herangezogen wurden, machten Steal nicht weiter nervös, er fühlte sich leicht, entspannt, sorgenfrei ... ...schlafend.

---BAR

Nur langsam hob sich der weiße Dunst von Justins verschleierten Augen. Ein leises Flüstern und unterdrücktes Kichern holte ihn unaufhaltsam in die reale Welt zurück. Er lag in der Bar, fürsorglich gebettet auf zwei zusammen geschobenen Sesseln. Ein seltsames Ziehen pochte in seiner Brust. Er versuchte sich aufzurichten, es ging irgendwie oben seltsam schwer und unten seltsam leicht, ein eigenartiges Gefühl...

"Hey Bes!", rief er der Bardame zu, als er verschwommen ihr Gesicht zwischen den Umstehenden erkannte. Er versuchte zu husten, denn irgendwie klang seine Stimme seltsam heiser und hoch. Die saurianische Barfrau kam ein paar Schritte auf ihn zu, sagte aber kein Wort. Ein unterdrücktes Prusten ertönte hinter ihrem Rücken.

"Was ist denn los, darf man mitlachen?", rief Justin, versuchte wieder seine Heiserkeit wegzuhusten und plötzlich hielt ihm jemand einen ausgeschalteten Tricorder hin. In der dunklen Bildschirmfläche sah Justin sein Gesicht ... und nach einer kleinen Drehung auch den Rest seines Körpers.

Er sah...Justine Steal.

---KS / BASANIS BÜRO

"Drastisch verstärktes Agressionspotential, völlig überhöhtes Selbstwertgefühl, akuter Mangel an Beherrschung und sozialem Verhalten, fehlende Hemmschwelle physischer Gewalttätigkeit, Redezwang, zerstörtes Urteilsvermögen, Autoritätsallergie ...."

Doktor Basani tippte geschäftig den Abschlussbericht in seinen Computer. Auf seinen Lippen lag ein stilles, kaum sichtbares holographisches Lächeln. Er war zufrieden. Er hatte helfen können. Auch in diesem schweren Fall. Vielleicht etwas unorthodox, aber die Methode war ebenso neu wie brilliant, nach seinem Empfinden. Seinem Patienten hatten eindeutig weibliche Tugenden gefehlt.

"Hormontherapie - erfolgreich. Zum Dienst tauglich.", schloss Basani. Und beglückwünschte sich noch nachträglich zu seinem Einfall, Justine Steal in der Bar aufwachen zu lassen. Der soziale Kontakt würde ihr helfen, schnell mit der veränderten Situation umzugehen.

"Der nächste bitte.", erlaubte sich das MHB einen antiquierten Ausdruck gelungener Medizinerarbeit.

Die Tür öffnete sich und McKay schlenderte herein.

"Meinen Sie nicht, ein wenig zu weit gegangen zu sein, Doktor Basani?" fragte sie trocken. Ihr Zynismus war in den letzten Wochen erheblich gestiegen. Überhaupt war ihrerseits eine leichte Wesensveränderung zu erkennen, seit dem Zwischenfall... Sie hatte sich noch immer vom Dienst freistellen lassen. Also hatte Sie den ganzen Tag Zeit, und wenn hin und wieder ihre Kopfschmerzen mal wieder ins Unermessliche zu steigen schienen, ging sie einfach auf die Krankenstation und schaute Basani bei seinem Handwerk über die Schulter.

Ceoladh stand mit verschränkten Armen lehnend in der Tür. Sie warf einen kurzen Blick zu D'Sulan und dem Baby herüber, die im Hauptlabor saßen.

"Ich weiß gar nicht, warum ich nicht auf der Erde zur Reha geblieben bin," grummelte sie, "Doktor Basani, mir scheint ich bin ein wenig verrückt geworden, seit ich auf diesem Schiff bin..."

Basani erwiderte nichts, er sah sie nur an.

McKay wußte nicht, was das zu bedeuten hatte.

Damals...ja damals, als sie auf der Mirage angefangen hatte, war sie erst ein wenig erschüttert über die Umgangsformen und dem ganzen Prozedere, und insgeheim hatte dieses Schiff für sie den Untertitel "fliegendes Irrenhaus" bekommen. Allerdings: In ihrem Kopf begann sich eine Idee zu formen, wie man vielleicht zwischendurch die Moral der Crew heben könnte. Basani wäre sicher sofort Feuer und Flamme dafür, z. B. Schnapsbrennerei im Maschinenraum. Besonders viel Energie musste dafür vom Warpkern ja nicht gerade abgezweigt werden... Oder auch Jeffriesröhren-Wettkriechen, natürlich - wie es sich nach traditioneller irischer Art gehört.- mit abzuschließenden Wetten...

McKay hob den Blick und sah Basani an. Kurz überlegte sie, dann entschied sie aber, dem Doktor ihre Idee besser schriftlich zu präsentieren und verließ sein Büro wieder.

---BAR

Justin benötigte einen ziemlich langen Zeitraum, ehe er das, was er sah, umsetzen konnte. Er war aufrichtig schockiert und sein Aggressionsstatus stieg unglaublich an. Er hatte ja schon sehr viel mitbekommen, aber das überstieg sogar seine eigene Vorstellungskraft.

Dieser Holodoc musste völlig durchgeknallt sein und stellte in seine Augen eine Gefahr für jeden Patienten und sein persönliches Umfeld dar. [GB: *gähn*...;o)] Eigentlich sollte das Programm pflicht- und verantwortungsbewusst handeln, was es überhaupt nicht tat. Alleine dieser Gedanke war schon unglaublich, und es war noch schlimmer zu wissen, dass dieses Programm so etwas auch wirklich tat. Wieder sah er entsetzt in den Spiegel. Justin war eigentlich ein verantwortungsbewusster und freundlicher, junger Mann. Es konnte sein, dass er aufgrund dieser unerwünschten Störung etwas überreagiert hatte, aber das rechtfertigte so eine Behandlung keineswegs. Er /Sie atmete tief durch und suchte den Doktor auf. Er fühlte sich unwohl in diesem Körper und konnte sich nur mühsam beherrschen, als er das Büro betrat.

---KS / BASANIS BÜRO

"Ich möchte, dass Sie, was immer Sie auch getan haben, es rückgängig machen.", sagte er zu dem Arzt und seine Stimme spiegelte eine unbeschreibliche Kälte wieder, "Ehrlich gesagt ist mir jetzt klar, warum man das Personal in den Raumschiffen teilweise reduziert. Davon abgesehen werde ich mir in Zukunft auch sehr ernsthaft überlegen, ob ich mich noch einmal auf einem der Schiffe bewerbe, denn eine solche Behandlung kann man nicht in Worte fassen. Ich weiß nicht, was Sie sich dabei gedacht haben, falls Sie überhaupt gedacht haben, aber ich kann ihnen versichern, dass die von ihnen durchgeführte Therapieform meine Verärgerung um ein erhebliches steigert und sicher nicht dazu dient, dass ich mich darauf freue, bei ihnen zu arbeiten. Im Gegenteil - ich werde umgehend meine Versetzung beantragen und dieses Schiff so schnell wie möglich wieder verlassen."

Basani starrte Justin(e) eine Weile entsetzt an, während seine kognitive Matrix den Behandlungsfehler suchte. Offensichtlich waren die Respektlosigkeit und die Unfreundlichkeit doch nicht behoben worden.

Für einen kurzen Moment - 0,34 Sekunden genau - erwog das MHB, es mit einer genetischen Verjüngung zu versuchen, menschliche Kinder konnte schließlich sehr lieb und höflich sein. Und gab es eigentlich Katzen, die respektlos waren??

Doch dann stahl sich der Gedanke, dass seine Behandlung nicht ganz standardmäßig gewesen war, aus einem verdrängten Teil seiner Matrix hervor und Basani beschloss, zunächst etwas mehr Informationen zu sammeln.

"Liebe Mrs. Steal. Ich versichere Ihnen, dass ich nur Ihr medizinisches Wohl im Sinne habe und keinerlei private Aversionen gegen Sie hege."

Basani sah ehrlich aus bei dieser Aussage, die er mit Hilfe seines "Drechselsatz" -Programms erstellt hatte, das er sonst nur bei medizinischen Berichten verwendete.

"Es war nicht meine Absicht, Ihnen Unwohlsein zu bereiten. Ich sah nur keine andere Möglichkeit, Sie diensttauglich zu machen. Denn um ehrlich zu sein, ihr bisheriges Verhalten bringt mich zu der Frage: Wo würden Sie denn auf diesem Schiff gerne arbeiten? Sie wirken, als wären Sie gegen Ihren Willen auf diesem Schiff. In Ihrer Akte stand, Sie wären im Urlaub...allerdings nur für 3 Wochen, und diese sind seit heute morgen vorbei. Es tut mir leid, dass wir zur Zeit keinen Kontakt zu anderen Schiffen haben, Sie müssen also entweder für die Dauer der momentanen Mission einen Posten übernehmen, oder aus der Sternenflotte austreten und sich als Zivilist in der Bar oder Ihrem Quartier die Zeit vertreiben. Alles andere wäre Arbeitsverweigerung, schließlich sind Sie Mitglied der Sternenflotte. Es ist Ihre Entscheidung."

Basani zögerte etwas, und setzte dann plötzlich leiser hinzu: "Falls Sie auf der Krankenstation arbeiten wollen, muss ich Sie bitten, Ihre persönliche Kritik an der Einrichtung der Räume oder meinen Methoden etwas diskreter zu äußern. Mein Programm...", der Holodoc fuhr sich nervös durch die holographischen Haare, "...nun ja, ich versuche, allen ein guter Vorgesetzter zu sein und den schlechten Ruf der Krankenstation zu verbessern, allerdings mit mäßigem Erfolg. Mein Schöpfer hatte keine Gelegenheit mehr, mich mit Informationen über die richtige Führung eines Teams zu füttern. Ich muss viel improvisieren..."

Justin hatte dem MHB zugehört, ohne sich dazu zu äußern. Selbst als es fertig war, wartete er einen Augenblick, ehe sich dann an Basani wandte.

"Gut, ich werde versuchen, diese Sache sachlich mit Ihnen zu klären", begann er schließlich, "zum ersten denke ich nicht, dass Sie meinen Austritt aus der Sternenflotte ohne wirklich Grundlage, die dieses erfordern würde, veranlassen können, aber das sei einmal dahin gestellt. Zum nächsten: Es ist richtig, dass ich heute morgen überreagiert habe, aber immerhin haben sie mich mitten aus meinem Urlaub einfach kurzerhand auf die Krankenstation geholt, um mich in den Dienst zu stellen. Ohne mich im Vorfeld überhaupt zu fragen, ob ich auf diesem Schiff arbeiten möchte! Was ihre Aussage wegen der Kritik im Allgemeinen betrifft, so denke ich, dass Sie einige wichtige Tatsachen schlichtweg übersehen. Ich finde Ihre Therapie, die Sie in Bezug auf mich gewählt haben, absolut respektlos und entwürdigend. Wenn ich nur daran denke, dass Sie mich jemals behandeln sollten, jagt es mir einen kalten Schauer über den Rücken. Ich glaube auch nicht, dass ich mit Ihnen unter diesen Umständen zusammen arbeiten könnte, denn ich bin noch nicht einmal in der Lage zu begreifen, was Sie getan haben, was vielleicht auch besser so ist. Ich werde auf jeden Fall gleich versuchen, einen Weg zu finden, diese rückgängig zu machen, denn so will und werde ich nicht weiterleben. Aber ich glaube nicht, dass Sie das nachvollziehen können."

Er stoppte und wandte sich einfach zum Gehen. Dann drehte er sich noch einmal zu Basani um.

"Noch eine Kleinigkeit", begann er um einiges freundlicher, "was die Teamfähigkeit betrifft. Vielleicht sollten Sie sich einfach ein Zusatzprogramm installieren lassen oder sich das nötige Wissen anlesen. Das könnte helfen. Schönen Tag noch, Doc."

Doktor Basani stand bewegungslos im Raum. In atemberaubender Geschwindigkeit durchforstete er seine persönlichen Datenbanken, um irgendwo einen hilfreichen Eintrag zu finden, wie er auf diesen Crewman reagieren sollte.

Nicht, dass er nicht mit Feindseeligkeit umgehen konnte, aber normalerweise lag diese fest angeschnallt und ruhig gestellt auf seinen Medi-Liegen und war ihm hilflos ausgeliefert...

Doch Steal war kein Patient. Und es schien im Moment auch keine legale Möglichkeit zu geben, das zu ändern...

"Mr. Steal. Bitte machen Sie sich keine Sorgen. Ich kann die Hormontherapie sehr leicht rückgängig machen. Da Sie ganz offensichtlich nicht gewirkt hat, wollte ich Ihnen dies ohnehin vorschlagen. Im Übrigen - ich kann Ihr Unwohlsein durchaus nachvollziehen. Sehen Sie..."

Basani hielt kurz inne, seine Gestalt flackerte - und plötzlich materialisierten zwei wohlgeformte Brüste an seinem Oberkörper.

"Ich bin kürzlich Vater geworden. Zum Stillen brauche ich die hier. Ein sehr seltsamer Zustand. Kaum zu glauben, dass die Hälfte aller menschenartigen Humanoiden ihn dauerhaft ertragen muss."

Mit einem erneuten Flackern wurde Basanis Oberkörper wieder flach.

"Also, Mr. Steal, wenn Sie wollen, mache ich die Behandlung rückgängig. Und wegen ihres Postens auf der Mirage - an was hatten Sie denn gedacht?"

Justin beobachte die Ausführungen des Arztes leicht amüsiert und fragte sich insgeheim, wo er hier hingeraten war. Dieses Schiff, insbesondere die Krankenstation, erschien ihm doch sehr chaotisch und ziemlich unorganisiert.

"Es wäre mir sehr recht, wenn wir diese Therapie rückgängig machen könnten", erklärte er schließlich, "und was das andere betrifft, so muss ich erst einmal darüber nachdenken. Von meiner Qualifikation her bin ich Arzt und ich mag diese Arbeit sehr. Aber.. ich denke nicht, dass ich mit jemanden wie Ihnen zusammen arbeiten kann oder will. Ich habe während meiner Ausbildungszeit bereits nebenher in irgendwelchen Bars gearbeitet, vielleicht wäre das passender, bis wir auf ein anderes Schiff treffen, denn dann werde ich die Mirage sofort verlassen."

Justin war wirklich mit Herz und Seele bei seinem Beruf und es bedeutete ein großes Opfer für ihn, jetzt eben darauf zu verzichten. Während seiner Arbeitszeit und im Umgang mit den Patienten war er völlig anders als im Augenblick. Was aber auch durchaus daran liegen konnte, dass er zum einen ziemlich müde und zum anderen aufgrund der letzten Vorkommnisse extrem gereizt war.

Wie er es auch drehte, Basani und er hatten einen sehr schlechten Start gehabt und er konnte sich einfach nicht vorstellen, mit dem Arzt zusammen zu arbeiten, zumal er ja selbst schon einen Eindruck seiner "Therapieformen" erhalten hatte, der sich sehr fest in sein Gedächtnis einbrennen würde.

"Es wäre mir recht, wenn wir meinen Zustand so schnell wie möglich ändern könnten", begann er dann, nachdem er sich von den Gedanken losgerissen hatte, "und danach werde ich mich nach einer geeigneten Arbeit für mich umsehen."

Ein leises Piepen war zu hören.

Selten war Basani so froh gewesen, dass jemand an seine Tür klopfte.

"Ja, herein!", rief das MHB und Counselor McKay trat erneut herein.

"Hey, Dr., haben Sie meine Nachricht gelesen? Was ist nun mit meiner Destillerie, dem Wettkriechen und..."

"Counselor!!", unterbrach sie der Holodoc. "Schön, Sie zu sehen. Mr. Steal", das MHB zeigte auf die Frau neben ihm, "und ich hatten eine kleine Meinungsverschiedenheit. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie sich ein wenig um ihn kümmern könnten, nachdem ich ihm das hier..." Basani holte drei gut versiegelte Hypospray-Packs aus einem Privatschrank und mixte daraus in Sekundenschnelle ein hochkomplexes Hormonserum, "verabreicht habe. Es wird die Hormon-Behandlung rückgängig machen, sie war ohnehin bisher nicht dauerhaft. Innerhalb von 4-5 Stunden sollte Ihr Hormonhaushalt wieder dem früheren ähneln."

Basani injizierte Steal das Hypospray und schob ihn dann mit McKay gemeinsam zur Tür hinaus. Endlich, nach einem letzten Zischen der Tür, war er allein.

Langsamen Schrittes näherte er sich seinem Schreibtisch, riß plötzlich eine Schublade auf und begann sie hektisch zu durchwühlen. Was immer er suchte - den Krümeln nach, die er besonders prüfend in die Höhe hielt, schien es etwas kleines blaues zu sein - er fand es nicht.

Mit einer fahrigen Bewegung durchs Haar begann Basani sich zu beruhigen, er ließ sich in seinen Sessel sinken und plötzlich kam ihm die rettende Idee.

Sein Eindruck von Steal war derart negativ, er würde ihn niemals normal "behandeln" können. Wahrscheinlich würde er sogar allen Führungsoffizieren von Steal Verhalten erzählen und ihm damit jede Karriere an Bord verbauen. Es gab nur eine Möglichkeit, das Problem zu beheben - und ganz von vorne anzufangen.

Das MHB wanderte innerlich durch seine Datenbanken, fand die Datei 'Steal' - sie war mit "respektlos, 3mal die Woche Sonderbehandlung empfohlen" beschriftet - und mit einem innerlichen Klick löschte Basani das Gedächtnis-File von Justin Steal. Alle seine Erinnerungen an Steal und die Ereignisse zuvor verschwanden.

---BRÜCKE

"Captain, der Maschinenraum meldet, es gibt noch ein paar Probleme mit der Antimaterie. Mr. Magnees empfiehlt Warp 5,8." Bellonis Stimme klang leicht enttäuscht und aus den Augenwinkeln nahm er bereits weiteres Unheil wahr: Ein kleines gelbes Lämpchen blinkte auf seiner Konsole.

"Machen Sie es so!", sagte Tommok aus seinem Sessel, "Die Bright und die Phantom sollen ihre Geschwindigkeit entsprechend anpassen. Ankunft bis zur Grenze von Katharsis 3?"

"13 Stunden, 12 Minuten, Sir ...mit Milch?", fragte Hajo tom Broek und blickte gedankenversunken auf seine erste Tasse langkochenden Serellianischen Blütentee. Dann schreckt er plötzlich auf und korrigierte
sich: "7 Stunden 5 Minuten Sir!! 7 Stunden 5 Minuten bis nach Katharsis 3."

Belloni drückte zwei Tasten auf seiner Konsole und rief die Nachricht hinter der kleinen gelben Lampe ab. Sofort zog sich seine Stirn in Falten, mit einigen Fingerbewegungen rief er den Status seiner Sicherheitsoffiziere ab. Niemand war frei. Vier irrten auf Deck 3 herum, einer schlief, drei lagen auf der Krankenstation, der Rest war mit dem Eindringlingsalarm beschäftigt - nur ein Lämpchen leuchtete grün.

"Belloni an Sakura Do, wir haben einen nichtautorisierten Ort-zu-Ort-Transport auf der Wissenschaftsstation! Bitte sehen Sie sich die Sache an."

---WISSENSCHAFTSSTATION

Do betrat nur wenige Sekunden nach Bellonis Nachricht die Wissenschaftsstation, Chef Archan Dor, der Wissenschaftschef (und Trill) kam ihr entgegen. Hastig wischte er sich seine Hände ab, doch Do sah noch, dass Blut an ihnen klebte.

"Was kann ich für Sie tun?", fragte Dor mit deutlichen Anzeichen für Nervosität. Sakura schaute unauffällig an ihm vorbei und folgte mit den Augen der Blutspur auf dem Boden, die in den Nebenraum führte.

Ohne Dor eines weiteren Blickes zu würdigen, drängte sie an ihm vorbei und eilte zur Tür. Im Nebenraum, in einer riesigen Blutlache lag...Doktor Teresias. Zwei Hyposprays steckten in seinem Rücken, überall am Körper trug er Merkmale von Gewaltanwendung; Glasscherben, zertrümmerte Bildschirme und herausgerissene Kabel ließen den Raum aussehen, als hätte hier ein heftiger Kampf stattgefunden. [GB: "Regel Nummer 2: Niemand redet über den Fight-Club..."] Außer der Eingangstür führte eine weitere Tür hinaus - ins Labor. Die Tür war nur angelehnt. Doch niemand war drin.

"Oh mein Gott!", rief Archan Dor, der hereingekommen war - aber er klang nicht wirklich überrascht.

'Verdammt, sie wird mich verdächtigen!' dachte Archan 'Ich muss sie irgendwie hier raus schaffen!' "Was um Himmels Willen ist hier passiert ... Schnell helfen Sie mir, vielleicht lebt er noch!" fügte er stockend hinzu.

Sakura beugte sich misstrauisch über den leblosen Körper am Boden, als Archan eine Idee kam: 'Ich sage einfach, dass sie ohnmächtig wurde.' Und er griff vorsichtig nach einem Betäubungshypospray, das im Durcheinander auf dem Tisch lag...

Sakura glaubte nicht, dass das Opfer noch lebte, aber sie beugte sich trotzdem runter, um nach dem Puls zu tasten. Sie spürte hinter sich einen Luftzug und lies sich ohne nachzudenken zur Seite fallen. Sie rollte rum und sprang auf. Sie packte die Hand von Archan und schaute ihn eisig an. Sie hatte erstmal die Spuren sichern und Archan befragen wollen, aber mit dem Angriff auf sie, hatte er sich gerade freiwillig zum Hauptverdächtigen gemeldet.

"Do an Belloni! Auf der Wissenschaftsstation gab's einen Todesfall durch Fremdeinwirkung. Ich bring den Hauptverdächtigen in den Arrestbereich!", sie nahm mit der anderen Archan das Hypospray weg. "Na dann kommen Sie mal mit. Ich denke, Sie haben einiges zu erklären, Mr." Sie verließ mit ihm die Wissenschaftsstation, versiegelte sie schnell noch und ging mit ihm den Gang Richtung Arrestbereich lang. Später wollte sie die Spuren sichern und die KS informieren.

Archan schossen tausend Ausreden durch den Kopf, aber selbst ihm erschien keine plausibel. Sakura ging leicht versetzt hinter ihm den Gang entlang und hielt den Phaser fest auf ihn gerichtet, um ihn an der Flucht zu hindern.

"Es ist nicht so, wie Sie denken! Ich kann mir vorstellen wie das auf Sie gewirkt haben muss, aber ich kann Ihnen nur sagen, dass ich keine andere Wahl hatte. So glauben Sie mir doch ...", Archan setzte ab, als er sie ihm spöttisch zulächelte, aber ihre Augen ihn immer noch eiskalt anblickten.

'Kein Sinn, mit Ihr weiterzureden, Sie glaubt mir eh nicht mehr ... kann's Ihr nicht mal verübeln.', dachte Archan.

---FRACHTRAUM 4

Die Türen zischten auseinander.

Ripley trat zusammen mit Ysdi und gezogenem Phaser ein.

"Hallo? Wer ist da?", rief er laut in den Raum.

Sie gingen vorsichtig einen Schritt in den Raum, als plötzlich ein Phaserschuss Zentimeter an Ripleys Kopf vorbeischoss. Schnell suchten beide Deckung hinter einem Frachtcontainer.

Plötzlich rief den beiden eine seltsam bekannte Stimme zu: "Wer immer Sie auch sind: Stehen bleiben! Sie sind im Namen der Föderation wegen Spionage verhaftet. Ergeben Sie sich!"

Als Ripley wieder versuchte, zu verschwinden waren auf einmal die automatischen Türöffnungssequenzen blockiert und dieses mal kamen die Phaserschüsse aus zwei Ecken.

Wieder erhellte diese weibliche Stimme den Raum: "Dies ist die letzte Warnung ergeben Sie Sich oder wir werden Sie bewusstlos vor das Föderationstribunal zerren."

Ripley wollte sich zurückbewegen, doch er wurde von einem Phaserschuss getroffen und sackte bewusstlos zu Boden.

Nur Sekunden vergingen, da konnte Ysdi sehen, wie...Ba'Rina Balwok....auf Ripley zuschritt.

[GB: Willkommen zurück im Spiel Britta!! :o)]

Einen kurzen Moment von etwa zwei hundertstel Sekunden überdachte Ysdi die Situation. Dann stand er langsam auf, ohne den Phaser auf die Klingonin zu richten. Er hielt sich allerdings noch eine Möglichkeit zur Ausweichreaktion offen. Auch die zweite Person hatte er bereits zu seiner linken registriert. Balwoks Aufrufe, dass er seine Waffe fallenlassen solle, ignorierte er beherzt.

"Wunderbar! Wir haben den Eindringling verscheucht. Mr. Magnees, Sie können gerne aus Ihrem Versteck herauskommen. Wir sind aus demselben Grund hier wie Sie beide, das sollten Sie sich denken können. Es gibt jemanden an Bord, der versucht eine Subraumverbindung mit irgendjemanden herzustellen. Der Sache wollten wir auf den Grund gehen. Nun senken Sie endlich Ihre Waffe, Mrs. Balwok!", Ysdi achtete sorgsam auf sein Umfeld. Auf jede bösartige Reaktion würde er sofort handeln müssen.

Zögerlich ging Ba'Rina auf Ysdi zu: "Wer sagt mir, dass Sie der sind, den sie vorgeben zu sein?", fragte sie skeptisch und zielte immer noch mit ihrem Phaser auf Ysdi. "Wer sagt mir, dass Sie nicht ein Hologramm oder ein Klon sind??"

Langsam kam Ysdi auf Ba'Rina zu:
"Bleiben Sie stehen" schrie sie ihn an und hob den Phaser, den sie schon etwas gesenkt hatte, wieder nach oben.

Der Android hatte nun genug von diesem Spiel und ließ seinen Phaser fallen. In einem schnellen Seitenschritt nach vorne stand er fast neben Ba'Rina. Diese schoss sofort, verfehlte Ysdi aber um Haaresbreite. Ysdi nahm der Klingonin blitzartig den Phaser aus der Hand, sicherte die Waffe und steckte sie weg.

"Ein Klon...", murmelte er, "Ich bin ein Android, Mrs. Balwok. Ich kann nicht geklont werden und mich eben mal nachzubauen, ist beinahe unmöglich. Das sollten Sie schon wissen. Dass Ihr Phaser gegen Hologramme nicht allzu viel ausrichten kann, ist Ihnen doch hoffentlich auch bekannt.", Ysdi warf den abgeschalteten Phaser Ba'Rina wieder zu, "Und jetzt lassen Sie uns den wirklichen Eindringling finden!"

Die Klingonin zögerte immer noch, doch Ysdi war das jetzt egal. Er ging zur nächsten Konsole und überprüfte die letzten Vorgänge im Raum. In diesem Moment fing Ripley an zu stöhnen. Der Phaser-Treffer verursachte wohl erhebliche Kopfschmerzen.

Nur langsam kehrte das Leben in Jasons Glieder zurück... sein Kopf war aus Beton und die Beine aus Pudding. Er richtete sich langsam auf. Mit einer Hand stützte er sich von der Wand ab, um nicht umzufallen.

"Ouch... das tat weh... darf man erfahren, was hier gespielt wird?", fragte Ripley mit zusammengekniffenen Augen in die Runde bestehend aus Magnees, Balwok und Ysdi - der übrigens den Ansatz eines im Auge vor Zorn geplatzten Äderchens aufwies.

"Nun, ich hatte bemerkt, wie jemand von hier unsere internen Sensoren abzapfte und dem ging ich nach. Ich konnte ja nicht wissen, dass Sie beide mir folgen würden...."

"Mal wieder ein fantastisches Beispiel dafür, dass die eine Hand nicht weiß, was die andere macht.", sagte Jason und hielt sich den Kopf.

Dann zog er seinen Tricorder und las die Anzeige ab.

"Vielen Dank, dass Sie Ihren Phaser nicht auf volle Lähmung gestellt haben, Mrs. Balwok! Es wäre... Sir, ich entdecke ein Lebenszeichen in dieser Jeffreysröhre. Es entfernt sich schnell!", sagte Ripley und zeigte auf eine Jeffreysröhrenabdeckung.

Sofort brachen die Gespräche der Anderen ab, vier Augenpaare richteten sich misstrauisch auf den Eingang der Jeffreysröhre...

---BRÜCKE

Belloni schaute den Captain etwas irritiert an. "Äh, Captain, wie mir soeben gemeldet wurde, gab es einen Mord hier an Bord, und der Hauptverdächtige befindet sich bereits im Arrestbereich..."

Tommoks Augenbrauen liefen Amok. "Mr. Belloni, denken Sie nicht, dass man den gewaltsamen Tod eines Crewmitgliedes vielleicht dem Captain melden sollte, bevor man den Hauptverdächtigen sucht und festnimmt? Vielleicht sollten Sie mal mit Ihren Sicherheitsleuten reden. Ich bin auf dem Weg, bitte begleiten Sie mich. Mr. tom Broek, Sie haben die Brücke."

Kopfschüttelnd ging Tommok mit Belloni zum Turbolift.

---JEFFREYSRÖHRE

Nachdem sie schon ein paar Meter vorangekommen war, blickte sich Ba'Rina Balwok kurz um und konnte erkennen, dass die anderen dicht hinter ihr waren. Sie zog ihren Tricorder und scannte den Bereich. "Hier entlang!", sagte sie und bog an einer Kreuzung rechts ab. Nach wenigen Metern kamen sie zu einer weiteren Tür, dessen kleiner Raum die Verbindungen von Deck zu Deck war. Während alle nach und nach hier ankamen, scannte sie noch mal den Bereich.

"Er ist zum nächsthöheren Deck geklettert und hat Abstand gewonnen, vielleicht sollten nur zwei von uns ihn über diese Jeffreysröhre verfolgen und der Rest von uns versucht, ihn abzufangen."

"Das wird nicht nötig sein, die Jeffreyröhre endet nahe der Sicherheitsstation. Dort schnappen wir Ihn uns."

Kaum gesagt, kletterten alle vier hastig weiter.

---ARRESTBEREICH

Sakura Do sperrte Archan gerade in eine der Zellen, als sich die Tür öffnete.

Der Captain und der Sicherheitschef betraten den Zellenbereich. Tommok sah sich kurz um und dann Belloni an: "Mr. Belloni, Bericht!"

Der Sicherheitschef schämte sich für das Verhalten seiner Offiziere. Er sah sich um und nickte dem diensthabenden Offizier des Arrestes zu. Dann ging er zu Crewman Do.

"Mrs. Do, würden Sie dem Captain und mir erklären, was vorgefallen ist und wieso Sie bereits....", Belloni sah in die Zelle und erkannte Mr. Archan, "...den Wissenschaftschef in Gewahrsam genommen haben?!" Ein wenig wütend und ein wenig neugierig sah Belloni seine Untergebene an und erwartete eine Antwort.

Tommok nickte Belloni zustimmend zu und blickte ebenfalls in die Richtung von Mrs. Do.

Sakura sah Tommok und Belloni an. Sie schwang etwas ihre Braue hoch. Irgendwie hatte sie den Eindruck, etwas Falsches getan zu haben, sie wusste nur nicht genau, was. Sie straffte ihren Rücken.

"Ich sollte laut Mr. Belloni...", sie schaute zu ihm rüber, "in der Wissenschaftsstation nach dem Rechten sehen und einen unerlaubten Ort-zu-Ort-Transport überprüfen. Als ich dort ankam, sah ich Mister Archan mit blutigen Händen, folgte dann einer Blutspur und entdeckte das Opfer. Mister Archan folgte mir und bat mich zu schauen, ob das Opfer noch lebt. Als ich mich runterbeugte, griff er mich mit einem Hypospray an.", Sakura schaute alle drei abwechselnd an. "Da hielt ich's fürs beste, ihn erst mal einzusperren, später wollte ich den Tatort sichern und dann die KS informieren, dass sie das Opfer abholen und untersuchen."

Kaum hatte Sakura ihren Bericht beendet, als an einer Rückwand das Schott aufsprang und drei Techniker und ein Sicherheitsoffizier mit gezückten Phasern in den Raum sprangen.

Ohne sich die Beteiligten genauer anzuschauen, rief Ba'Rina:" Alle die Hände hoch!"

"Ich glaube, Sie brauchen ihren Chef und den Captain nicht so anzuschreien, Mrs. Balwok.", warf Magnees ein.

"Sir, mit Verlaub, wir hatten eigentlich jemand oder etwas verfolgt, aber diese Dinger sind auch nicht mehr das, was sie mal waren!" Magnees haute ein paar Mal gegen seinen Tricorder der daraufhin ziemlich gequälte Piepstöne abgab. bevor mit einem lauten *ppppppiiiiiieeeeepup* seinen Leiden erlag.

Auch Ripley hatte Schwierigkeiten, die Anzeige auf seinem Tricorder zu lesen... zumal er noch ziemliche Kopfschmerzen vom Phasertreffer hatte. Dann jedoch hellte er seine Mine kurz auf, nur um danach die Stirn in tiefe Falten zu legen.

"Sir, diesen Anzeigen zu Folge hat es vor wenigen Sekunden einen weiteren Ort-zu-Ort Transport gegeben. Er hat den Beam-Strahl durch das... unglaublich... durch das Replikatorsystem geschickt. Wenn er oder sie überhaupt wieder richtig zusammengesetzt wurde, dann kann ich zumindest nicht sagen wo. Der Spion könnte überall auf diesem Schiff sein.", sagte Ripley mit ungläubiger Stimme.

[HtB: Suchen wir systematisch: Fangen wir unterm Sofa an!]

"Wie ist das möglich?", fragte Balwok.

"Das bleibt ein Rätsel.... Es ist ja schon verdammt hohe Kunst, Reis mit Stäbchen zu essen, aber so was habe ich noch nie gesehen...", erwiderte Ripley lässig.

Für diese Analogie erntete er missbilligende Blicke seiner Vorgesetzten und Kollegen. Und aus den Augenwinkeln bemerkte Ripley, wie sich die Ausgangstür schloß, nachdem ein beleidigt wirkender Mr. Kim hinausgestiefelt war...

"Entschuldigen Sie bitte!", sagte Ripley mit einem verzweifelten Blick auf seinen Tricorder.

"Nun, ich denke, dass sich nun, wo hier auch Belloni ist, die Sicherheit mit allem weitern beschäftigen wird!?! Oder?" richtete Magnees seine Stimme an Belloni.

Ein Flackern und Britzeln verhinderte Bellonis Antwort. Blitzartig wurde es finster im Raum, das gleichmäßige Brummen der Wände starb ab, die Mirage fiel für eine Millisekunde unter Warp und raste dann weiter. Die Lichter und Anzeigen flammten wieder auf.

"Brücke, hier spricht der Captain, Bericht!", sagte Tommok so sachlich, als würde er den Lagerbestand an Gewürznelken abfragen.

"Sir, das Warpfeld ist für einen Moment zusammengebrochen, jetzt ist wieder alles in Ordnung. Die Scanner zeigen eine Art Quantumfaden hinter uns im Raum. Wir stellen gerade die Sensoren darauf ein...einen Moment!"

Für 10 Sekunden blickten sich alle Anwesenden geduldig an, Archan Dor sah in seiner Zelle wie ein Schwerverbrecher aus.

"Captain", meldete sich die Brücke wieder, "...wir orten ein langsam dichter werdendes Netz von Quantumfäden in Richtung Katharsis 3. Es sieht fast aus wie...wie ein Minenfeld! Jemand scheint dort keine Ankömmlinge zu mögen. Oder es ist ein natürliches Phänomen. Wir können den Fäden ausweichen, zumindest bis wir ganz dicht an der Grenze sind, dann wird das Netz zu eng."

"Fliegen Sie uns näher ran, soweit es sicher ist.", befahl Tommok.

"Aye Sir. Wir erreichen Katharsis 3 in knapp vier Stunden. Brücke Ende."

Die Tür zum Arrestbereich zischte auf und Dr. Alardos kam herein. Seine Uniform war blutbeschmiert, Crewman Hm hielt ihm einen Phaser in den Rücken und betrat nach ihm den Raum.

"Sir", wandte er sich grimmig an Belloni und die Umstehenden, "dieser Mann hat Doktor Teresias ermordet!! Hab ihn im Wissenschaftslabor gefunden, wie er über dem Toten kniete. Er hatte ein Hypospray in der Hand. Wahrscheinlich wollte er ihn loswerden, um selbst schneller Karriere zu machen. Es heißt, die beiden wären Konkurrenten gewesen..."

Ziemlich alle im Arrestbereich waren erstaunt. Nur zwei zeigten keine derartige Reaktion. Tommok hob nicht einmal eine Augenbraue und Ysdi schien die beiden Neuen nicht bemerkt zu haben. Er tippte nur wild auf seinen Tricorder und auf den Replikator ein. Nun nahm er sich Magnees Werkzeugkoffer, schien irgendetwas an seinem Kommunikator zu manipulieren, anschließend wandte er sich wieder dem Replikator zu. Natürlich blieb sein Treiben nicht unbemerkt. Magnees wollte gerade protestieren und alle anderen bemühten sich um ein Interview mit dem gefährlichen Mörder - oder versuchten ihn genauer in Augenschein zu nehmen.

Ysdi drehte sich schlagartig um. Seine Augen und sein Gesicht erschienen recht ausdruckslos, als ob er gerade 15 Stunden ereignislosen Wachdienst hinter sich gebracht hätte. Jedoch nickte er Magnees kurz zu, so dass dieser seinen anstehenden Protest abbrach.

Im Angesicht der zahlreichen Anwesenden wusste der Android nicht 100%ig, wer jetzt nun zuständig war. Also sprach er mit lauter Stimme alle an.

"Mr. Belloni, ich hoffe Sie haben meine Nachricht erhalten. Captain, ich muss Sie darüber in Kenntnis setzen, dass sich ein Spion an Bord befindet. Ihr Gespräch mit der Livington wurde abgehört und jemand versuchte, anhand eines Hand-Senders Verbindung mit jemand anderen aufzunehmen. Unser Spion ist über den Replikator 'geflüchtet' und damit vorerst unauffindbar... Es sei denn, jemand folgt ihm über den gleichen Weg. Ich habe die Einstellung vorgenommen und zusätzlich meinen Kommunikator umgestellt. Sie können ihn dieser Frequenz abhören. Zudem habe ich ihn mit Germanium angereichert, so dass Sie mich orten können, falls es sein muss."

Ysdi zeigte ein Pad, auf dem deutlich eine recht lange Zahl stand.

Tommok wandte sich an den Androiden. "Mr.Ysdi, finden Sie Ihre Schlussfolgerung im Hinblick auf die Bestimmung des Mörders zweifelsfrei logisch?" Der Android stand da und antwortete zunächst nicht.

"Mr.Belloni", fuhr der Captain fort. "Niemand wird verurteilt ohne eine ausführliche Untersuchung der Vorfälle. Gehen Sie der Sache genaustens auf den Grund! Wir brauchen wirklich unwiderlegbare Beweise. Und, Mr.Ysdi, Ihr Vorschlag, dem Spion zu folgen, ist gut, machen Sie es so. Wie müsste ein Wesen beschaffen sein, damit es über den Replikator flüchten kann?"

Der Android hatte die letzten Ereignisse überprüft. Von einem Mörder war nie die Rede, nur von einem Spion. Er kombinierte jenes zusammen, was er aufgeschnappt hatte. Es ließen sich durchaus einige Schlüsse ziehen.

"Captain, die Technik hatte über die Protokolle einen Spion entdeckt, der sensible Daten weitergeben wollte. Dieser Spion wird wahrscheinlich eine Uniform tragen, wie wir alle hier. Von einem Mord war uns bis zu diesem Zeitpunkt nichts bekannt. Es ist aber durchaus möglich, dass er schon länger spioniert und von dem Ermordeten entlarvt wurde. Die nächsten Schritte des Eindringlings sind daher logisch. Er hatte sicherlich einige Notfallpläne parat. Dazu wird auch die Flucht über den Replikator gehören. Wahrscheinlich ähnlich, wie ich es gleich machen werde. Der Eindringling wird eher eine unauffällige Statur haben. Das alles deutet auf eine lange Planung und Vorbereitung hin. Es kann aber ebenso gut sein, dass der Spion und der Mörder zwei verschiedene Personen sind. Die Antwort finden wir mit Sicherheit am Tatort."

Sakura Do hörte ihm Hintergrund aufmerksam zu. Sie war ziemlich überrascht von den Ereignissen. Immer mehr Leute drängten sich in den Arrestbereich und kamen von allen Ecken und ein paar Fuchtelten mit Phasern rum. Langsam verstand sie nichts mehr und sehnte sich nach einem Tee. Sie schaffte es gerade noch, nicht alle mit offenem Mund anzusehen. Sie schaute nur von einem zum anderen und wartete, dass das Chaos sich auflöste. Sie schwang die Braue hoch, als Ysdi sagte, dass der Spion und oder Mörder im Replikator verschwunden war. Jetzt kratzte sich unauffällig hinterm Ohr:" Ähm, wie soll jemand im Replikator dem Spion folgen?"

Auch Ripley fühlte sich nicht gerade behaglich bei so vielen mit dem Phaser herumfuchtelnden karrieregeilen Sicherheitsoffizieren.

"Sir, mit Ihrer Erlaubnis würde ich Ysdis ähm... Reise gerne vom Maschinenraum mitverfolgen. Vielleicht kann ich noch ein paar Sachen über den Spion erfahren, wenn ich mir die Sensorenlogbücher genauer anschaue.", sagte Ripley zu Magnees gewand.

Ysdi schaute Sakura an:" Mrs. Do! Wie Sie wissen, ist der Replikator in der Lage, Materie zu dematerialisieren und wieder zusammenzusetzen. Zudem sind alle Replikatoren auf dem Schiff miteinander verbunden. Theoretisch ist es sogar möglich, über den Deflektor-Emitter die Informationen auf ein anderes Schiff zu senden. um dort einen kompatiblen Replikator anzusprechen."

Der Android wartete Ripleys Erklärung nicht ab, sondern legte seinen Tricorder in den Replikator und verscheuchte alle herumstehenden Sicherheitsleute, die von dem Tricorder erfasst werden könnten. "Da ich mich schlecht da hinein quetschen kann, habe ich meinen Tricorder modifiziert, so dass er das Signal verstärkt und meinen Körper vollständig erfassen müsste. Der Tricorder wird anschließend zuerst am Ziel materialisiert werden, damit es auch dort keinen Platzmangel für mich gibt. Mr. Ripley, kann ich Ihren Tricorder mitnehmen? Ich wäre dann soweit."

Der Android zog noch mal seine Uniform zurecht, prüfte seinen Phaser und steckte den Tricorder ein.

Sakura wich zurück, als Ysdi sich Platz machte. Sie war Sicherheitsofficier und kein Ingenieur. Sie sah kurz zu Archan Dor, dann wandte sie sich an Belloni "Sir, soll ich den Tatort untersuchen und die Spuren sichern oder meinen Tatverdächtigen verhören?"

Belloni nickte, sah Ms. Do an und meinte: "Gehen Sie zum Tatort und versuchen Sie dort einige Beweise zu finden. Vielleicht DNA-Spuren an den Hyprosprays oder in der Naehe der Leiche. Es waere uebrigens schoen, wenn Sie die KS informieren, damit die Leiche autopsiert wird. Vielleicht ergibt sich dadurch etwas. Waehrenddessen wird Mr. Ysdi seine Spur verfolgen,", er nickte dem Techniker zu, "Mrs. Balwok, ich moechte, dass Sie beginnen den Tatverdächtigen, Mr. Dor, zu verhoeren. Alle Ergebnisse an mich. Noch Fragen ?"

Niemand sagte etwas.

"Also beginnen Sie."

"Seien Sie verdammt nochmla vorsichtig Ysdi... wir können uns im Moment nicht leisten einen Techniker zu verlieren... und ich persönlich kann es mir nicht leisten, einen Freund zu verlieren.", sagte Ripley und legte Ysdi seine Hand auf die Schulter.

Nach ein paar Sekunden fügte er dann noch hinzu:

"Ich werde alles vom Maschinenraum überwachen. Ich gebe Ihnen ein Zeichen wenn ich da bin!"

Magnees: "Sir, wenn Sie nichts dagegen haben, werde ich später von der Brücke die oberen Decks und Systeme überprüfen, die technischen Möglichkeiten sind dort optimiert."

"Natürlich." kam die sachliche Antwort vom Captain.

Während Ysdi sich mental, physisch und technisch auf seine Reise durch das Replikatorsystem der Mirage vorbereitete, verfrachtete Crewman Hm den zweiten Mordverdächtigen in die Arrest-Zelle neben Dor.

"Doktor D'Sulan an Belloni.", meldete sich eine emotionslose Stimme über Kom. "Ich habe Informationen über Mr. Teresias, die vielleicht von Belang sind."

"Sprechen Sie.", forderte der Sicherheitschef die Vulkanierin auf.

"Sir, Dr. Teresias hatte scheinbar gerade einige Akten näher angeschaut, ich fand eine geöffnete Datenbank, in der er sich eingeloggt hatte. Er war gerade dabei, Informationen über Counselor McKay einzuholen. Nach meinen Nachforschungen hat ihn ein Komm-Ruf der Counselor unterbrochen, er verließ daraufhin die Krankenstation und begab sich auf Deck 2, Sektion Beta. Dort liegt Ms. McKays Quartier Sir... Und Crewman Seen will gesehen haben, wie die Counselor und Dr. Teresias zusammen die Wissenschaftsstation betraten."

"Was für Daten hatte Teresias denn über McKay aufgerufen?", fragte Belloni nach, ohne seine Schlussfolgerungen zu äußern.

"Es war eine geheime Patientenakte der Sternenflotte geöffnet. Offenbar hat Counselor McKay vor Jahren jemanden behandelt, dessen Fall anschließend versiegelt wurde. Es wurde kein Name genannt, fast so, als wäre der Patient verschwunden oder verstorben."

[GB: So, so, unsere Counselor hat also einige Leichen im Keller...]

Belloni sah sich grübelnd um. "Danke, Mrs. D'Sulan."

So langsam wurde die Liste der Verdächtigen etwas unübersichtlich. Höchste Zeit, dass sie ein paar Beweise suchten - und fanden. Ein Blick zu Do liess diese dem Raum verlassen, der Captain und der Sicherheitschef folgten wenig später.

Archan war immer noch in der Zelle gefangen und hatte das Gefühl, dass das in diesem ganzen Trubel untergegangen war. Er berührte das Kraftfeld, das kurz aufleuchtete, räusperte sich, um die restlichen Umstehenden auf sich aufmerksam zu machen und sagte dann: "Ich glaube ich habe Einiges zu erklären. Würden Sie mich bitte freilassen, dann kann ich versuchen meine Sicht des Mordes zu schildern. Ich möchte mich auch für meinen tätlichen Angriff auf Crewman Do entschuldigen!"

Kaum einer beachtete ihn, nur Ba'Rina baute sich plötzlich direkt vor ihm auf.

Eine gewisse Gehässigkeit legte sich auf ihr Gesicht, nachdem bis auf die anderwertig beschäftigten Magnees und Ysdi alle Offiziere die Arrestzelle verliessen, so als hätte sie schon lange darauf gewartet.

"Und - was haben Sie zu dem Mord zu sagen?" fragte sie Dor während sie mit ihrem Trikorder seine Adrenalin Werte beobachtete. Falls er lügen würde, könnte sie dies gleich erkennen, wenn der Adrenalinwert nach oben ging.

Ba'Rina stellte sich dicht neben Dor, und flüsterte nah an seinem Ohr, "Wagen Sie es bloss nicht zu lügen.". Ihre rechte Hand zuckte und hätte ihm ins Gesicht geschlagen, wenn das Kraftfeld sie nicht zurückgehalten hätte.

---MASCHINENRAUM

Ripley kam hineingestürmt.

"Bauer und die Alphaschicht zu mir! Unser guter Freund Ysdi ist dabei, sich mit Hilfe des Replikatorsystems an einen unbestimmten Ort transportieren zu lassen. Ich will, dass Sie ihn auf Schritt und Tritt verfolgen. Seine Reise beginnt im Arrestbereich. Also: An die Arbeit!", rief er in die Traube von Mechanikern, die um ihn herum standen.

"Ripley an Ysdi. Es kann losgehen!"

---ARRESTBEREICH

Magnees klappte seinen Tricorder ein:" Also, ich empfange klare Werte von Ihrem Communikator. Wir werden Sie schon wieder finden!"

Ysdi nickte nur. Das bisschen organisches Zellmaterial in seinem Kopf signalisierte ihm gerade äußerstes Bedenken im Bezug auf sein Vorhaben. Es schien wohl Angst um seine Existenz zu haben. Ysdi beschloss, es zu ignorieren. Derartige Impulse konnte er gerade wirklich nicht gebrauchen.

Der Android tippte auf den Replikator ein:"Initialisiere Datenstrom. Ich leite die Dematerialisierungsphase jetzt ein!"

Mit diesen Worten konnte man das übliche Auflösungsverfahren des im Replikator befindlichen Tricorders beobachten. Diesmal schien es nur ein wenig länger zu dauern. Der Tricorder löste sich nicht auf, sondern blieb in diesem Zwischenstadium. Ein kleines Bestätigungssignal ertönte von dem Scanner, Ysdi drehte sich um und blickte zuversichtlich in die Augen.

Ein kegelförmiger Replikationsstrahl ging von dem Tricorder aus. Der Boden des Kegels traf schließlich Ysdi, restliche Strahlen verpufften im Raum.

Langsam und träge begann der Dematerialisierungsprozess. Mal in grün, blau oder gelb schimmerten die Farben des Strahles. Zum Schluss war Ysdi verschwunden und der Kegel hörte auf zu existieren. Anschließend verschwand auch der Tricorder und es wurde schlagartig still und ruhig im Arrestbereich.

Dort, wo Ysdi gerade stand, stiegen feine Rauchfäden auf. Magnees schnüffelte in der Luft.

"Gummi!", murmelte er und sah auf den Boden. Ysdis Körper war zwar komplett dematerialisiert, aber der Kegel hatte ihn nicht ganz erwischt. Auf dem Boden lagen seine beiden Schuhsohlen mitsamt den Dienststrümpfenunterseiten.

[HtB: Das grenzt an Kunst]

---GANG VOR DER KS

Justin Steal, immer noch weiblich geformt, und Counselor McKay, etwas zerstreut wirkend, liefen nebeneinander durch den Gang. Steal musterte McKay. Blass und eingefallen war sie - und gar nicht so recht wie eine Counselor.

Ein Zwicken seines Oberkörpers rief ihm/ihr seinen Zustand zurück ins Gedächtnis. McKay schien es bemerkt zu haben.

"Doktor Basani, wie er leibt und lebt.", kommentierte sie trocken, "Obwohl, ich bin mir gar nicht sicher, in wieweit ein Hologramm als Lebewesen nun einzuordnen ist. Ich hab mich mittlerweile dran gewöhnt. An sich sind alle so leicht zu berechnen, selbst ich... " meinte sie müde und trottete plötzlich davon.

Erst einige Abzweige später merkte sie, dass Steal ihr nicht folgte. Wahrscheinlich wollte er sich in seinem Quartier verstecken, bis die weiblichen Rundungen verschwunden waren.

Ein aufgeregtes Flüstern hinter der nächsten Biegung liess McKay innehalten. Sie hob den Kopf und lauschte:

"...die wissen doch alle nich, worauf wir uns einlassen. Jemand muß es Ihnen sagen! Katharsis 3...acht Schiffe sind damals in der Region verschwunden, steht alles genau in den alten Berichten. Nur die Counselor der USS Farewell kam wieder raus, mit einer Rettungskapsel. Und die sitzt ja bis heute in der Psychiatie. Total durchgedreht!! Niemand weiss, was Sie gesehen hat...ihr Bericht war ziemlich seltsam..."

Inzwischen hatte McKay die Stimme erkannt. Es war ein Petty Officer aus der Stellarkartographie. Ziemlich mitteilsam, aber kein Hasenfuß...

Jetzt schlenderte er um die Ecke, an seiner Seite eine junge Crewman, ihre blassen Wangen und die vor Besorgnis geweiteten Augen waren dem Petty Officer zugewandt.

"Oh Counselor!", rief der, als McKay vor ihm auftauchte. Und die junge Frau starrte McKay entsetzt und irgendwie mitleidig an.

Ceoladh erwiderte den Blick mit gleicher Miene, "lassen Sie mich an Ihrem Gespraechsthema teilhaben?" hakte sie nach, " soweit ich noch mitbeommen habe, sprachen Sie beide von einer Kollegin von mir."

[HtB: Mobbing!]

P.O. Bädfieling zögerte kurz, dann sagte er in gedämpften Tonfall. "Counselor, die Mannschaft ist sehr besorgt. Jemand hat einen alten Bericht gefunden, in dem von einer verschwundenen Flotte bei Katharsis-3 die Rede ist. Vor 15 Jahren...alle sind wie vom Erdboden verschluckt! Nur Ihre Kollegin - eine Elaurianerin - kam zurück und stammelte etwas von einer 'Grenze', 'endlosen Tiefen' und 'lebenden Löchern'. Sie ist völlig verrückt geworden!!!", Bädfielings Stimme hatte einen Hauch von Hysterie angenommen, "Wir müssen umkehren, Sir!!"

Die Crewman neben ihm war noch blasser geworden und in diesem Moment durchlief ein Zittern das Schiff, die Luft schien zu flattern, das tiefe Brummen des Antriebes sank tiefer und ein leichter Druck legte sich auf die Ohren der drei. Eine Sekunde später war es wieder vorbei.

"Brücke an alle. Wir haben erneut die Ausläufer eines Quantumfadens gestreift, kein Grund zur Besorgnis. Gelber Alarm."

--- WISSENSCHAFTSSTATION

Sakura begann mit der Spurrensicherung und hielt als erstes alles mit der Holo-Kammra fest, so konnte man das Geschehen später auf dem Holodeck nachvollziehen. Sakura scannte gründlich den Raum und den Nebenraum, das Labor, mit den Tricorder und sicherte die beiden Hyposprays in einer Tüte. Dann kniete sie sich dann neben der Leiche und begann Proben einzusammeln. "Do an die KS. In der Wissenschaftsstation kam es zu einen Todesfall, können Sie bitte jemanden vorbeischicken, der die Leiche abholt und untersucht?"

Kaum 10 Sekunden später materialisierte die Gestalt von Doktor Basani neben dem Toten. Er liess seinen Medicorder einige Minuten über die leblose Gestalt flitzen und schaute dann zu Do auf:

"Im ersten Hypospray ist Tocaclovin, ein sekundenschnell tötendes Gift, das zweite Hypospray wurde ihm später verabreicht. Es enthält ein Gegenmittel. Offenbar wollte ihn jemand retten. Die Fingerabdrücke auf dem Anti-Gift stammen von...", Basani scannte kurz, "...Archan Dor."

Erneut schwang Basani den Tricorder: "Auf dem Gift sind keine Fingerabdrücke. Dafür aber Spuren eines energetischen Musters. Ich werde die Leiche nun obduzieren, vielleicht sollten Sie dieses Muster", Basani kopierte seinen Scan in einen herumliegenden Tricorder und gab ihn Do," mal einem Techniker zeigen. Chefingenieur Magnees zum Beispiel, er müßte auf der Brücke sein. Oder versuchen Sie, den Tathergang auf dem Holodeck zu rekonstruieren, auch dabei könnte ein Techniker helfen. Vorher sollten Sie aber vielleicht Mr. Dors Freilassung veranlassen." Basani beugte sich etwas zu Do herüber: "Wissen Sie, ich möchte ja nicht in der Haut desjenigen stecken, der ihn fälschlicherweise festgenommen hat..."

---YSDI'S REMATERIALISIERUNGSORT

In einem dunklen kühlen Raum geschah zunächst nichts. Ein dumpfes, fremdes Summen ließ den Boden vibrieren. Der Raum war in einer seltsamen Art und Weise derart charakterisierend möbliert, dass zumindest die Herkunft des Gejagten eindeutig erscheinen musste. Allein schon die auffällig betonte Verwendung von grün und grau waren Indizien genug.

In einer Ecke des Quartiers fing ein unauffällig leuchtender Replikator an, wild grün zu blinken. Mit einem leichten Materialisierungssummen erschien Ysdis Replikator, der im folgenden seine Arbeit tat. Etwas lauter entstand der Android wie aus dem Nichts. Ysdi hatte bewusst verschwiegen, dass der Materialisierungsprozess je nach Entfernung länger dauern könnte. Mögliche Folgen waren ihm durchaus bewusst gewesen.

Nach etwa 3 Minuten 25 Sekunden und ein paar kleineren Größen war der Prozess abgeschlossen. Ysdi musterte sofort seine Umgebung, seinen Phaser hatte er in der Hand. Einrichtung und Hintergrundgeräusche ließen auf ein fremdes Schiff schließen. Er hatte den Eindruck, dass er kleiner geworden war, konnte aber keine fehlenden Teile ausmachen. Erst als er sich bewegte, bemerkte er, was ihm fehlte.

Er war allein. Der Android nahm seinen Tricorder vom Replikator. Dieser hatte gerade seinen Geist aufgegeben, die Energiezelle war leer. Passiv scannte Ysdi mit Ripleys Tricorder seine Umgebung. Nach wenigen Sekunden wusste er, dass sich jemand gänzlich anderes eingemischt hatte, als er vermutet hatte.

[HtB: Der Klabautermann!]

In einem Nachbarraum zischte plötzlich die Tür auf, eine Gestalt trat ein. Ysdi versteckte sich so leise wie möglich neben dem Eingang. Der Phaser würde ihm nicht viel nützen, wenn er unerkannt bleiben wollte. Er griff zu einer kleinen steinernen Figur, sie sollte genügen.

---MASCHINENRAUM

Ripley starrte immer noch auf die Anzeigen, die ihm ja über den Aufenthaltsort Ysdis doch nicht verraten konnten.

"Crewman Cuttler? Haben Sie was auf den internen Sensoren?", fragte er besorgt.

"Nichts außergewöhnliches... tut mir leid, Sir!", antwortete die junge Crewman, die erst vor kurzem auf das Schiff gekommen war.

Also lehnte sich Ripley auf seine geballte Faust, legte die Stirn in Falten und wartete ungeduldig.

--BRUECKE

Magnees hatte die Arrestzellen inzwischen verlassen und verfolgte nun in aller Ruhe Ysdi's Bewegungen im Netzwerk der Mirage. Plötzlich verschwand er.

"Captain, unser technischer Speiseplan Ysdi hat soeben die Mirage verlassen. Seine Theorie,über die Deflektoren das Schiff verlassen zu können, scheint zu funktionieren."

Tommok: "Können Sie seine Position bzw. die Richtung ermitteln, in die er.... "Tommok stockte, wie sollte man logisch den Zustand des Androiden bezeichnen. Er war eigentlich nichts weiter als Energie....

"Nun, Sir, ungefähr gradlinig vom Deflektor plus minus 57,3 Grad in alle Vektoren und maximal 0,918 Lichtjahre. Soll ich ihnen ausrechnen, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist ein getarntes Schiff zu Orten oder lieber wie lange wir brauchen würden, um alles abzusuchen?"

Tommok überschlug die Zahlen im Kopf, hörte jedoch auf zu rechnen, als die Zahlen deutlich gegen null und unendlich anfingen zu streben.

"Ehm, Sir, wenn ich noch was vorschlagen dürfte, durch die Daten, die ich sammeln konnte, könnte ich verhindern, dass wieder jemand über unser Energienetz eindringt. Dies würde leider auch zwangsläufig bedeuten, dass Ysdi auf diesem Weg das Schiff nie wieder sehen wird....."

Tommok zog eine Augenbraue hoch. "Das wäre weder logisch noch akzeptabel. Tommok an Wissenschaft, wissen wir genaueres über Mr.Ysdis Energiesignatur? Die müsste sich doch eigentlich nach unseren Daten ermitteln lassen. Ach ja, und wie weit sind Sie mit dem Quantumfaden-Problem? Können Sie da schon irgend etwas interessantes melden?" "So wie wir können, melden wir uns.", kam die wenig ermutigende Antwort.

Tommok wandte sich wieder an Magnees. "Mr.Magnees, wir werden Mr.Ysdi natürlich auf keinen Fall einfach aufgeben. Bereiten Sie dennoch die von Ihnen erwähnte Energie-Barriere vor, wir werden sie aktivieren, sobald Mr.Ysdi wieder an Bord ist. Ach ja, und versuchen Sie, eine Idee zu entwickeln, wie wir mit Mr.Ysdi kommunizieren können."

Der Captina stockte kurz, fuhr wie zufällig über seine neuen Kragenpins und verteilte dann weiter Befehle.

"Tommok an Sicherheit, Mr.Belloni, Bericht, kommen Sie mit Ihrer Untersuchung gut voran?"

Belloni drehte sich ueberrascht auf seinem Sessel um und sah den Captain an. Dieser schaute gerade auf seine Sessellehne und wartete auf eine Antwort ueber die Kom.

Der Sicherheitschef raeusperte sich: "Aeh, sir. Ich bin hier drueben. Die Untersuchung laeuft. Ich habe aber noch keinen Bericht erhalten..."

Gerade in diesem Moment erschien dieser von CM Do auf seiner Konsole.

"Das ist interessant..", meinte Belloni mehr zu sich selbst als zum Captain.

Tommok zog eine Augenbraue hoch: "Mr. Belloni?"

Belloni: "Nun, es sieht ganz so aus, dass Mr. Dor versucht hatte, Mr. Teresias zu retten, indem er mit einem Hyprospray ein Antigift spritzte. Nur auf dem mit Antigift gefüllten Spray fanden wir DNA-Spuren von Mr. Dor. Auf dem anderen am Tatort gefundenen Spray fand Ms. Do nur Energie-Spuren. Ich glaube, dies ist ein Indiz, dass dieser Spion etwas mit der Sache zu tun hat. Vielleicht wurde er von Mr. Teresias ueberrascht und musste deswegen sterben. Kurz darauf kam Mr. Dor, fand die Leiche und versuchte ein Gegengift zu spritzen - aus diesem Grund auch seine blutigen Haende. Sir, ich denke nicht, dass Mr. Dor für den Tot von dem Arzt verantwortlich ist."

Der Captain nickte nach diesem ausführlichen Bericht und meinte: "Gut, Mr. Belloni, sorgen Sie dafür, dass Mr. Dor diese Geschichte bestaetigt und dann lassen Sie ihn aus dem Arrest."

"Belloni an Crewman Do und Ba'rina Balwok. Bitte kümmern Sie sich darum, dass Archan Dor seine Version der Geschichte exakt und eindeutig beschreibt und lassen Sie ihn gegebenenfalls schnell frei."

--- YSDI'S REMATERIALISIERUNGSORT

Ysdi hörte wie die hereinkommende Gestalt erst eine Jacke auf den Boden warf, dann eine Konsole bediente und sich hinsetzte. Der Android bewegte sich keinen Millimeter, während der Unbekannte irgendetwas vor sich hin schnaufte und murmelte. Nach etwa zwei Minuten stand derjenige auf und lief gähnend in Ysdis Richtung, wohl um sich einen Kaffee oder ähnliches zu holen.

Das war Ysdi's Gelegenheit. Er hatte nur eine Chance, sonst würde er unweigerlich entdeckt werden. Die Person kam in den Raum und keinen Augenschlag später lag diese am Boden. Kurz und präzise hatte der Android zu geschlagen. Aus dem Kopf des Niedergeschlagenen quoll ein dünner Fluss grünen Blutes.

Ysdi drehte den Körper um. Es war so, wie er es vermutet hatte. ROMULANER.

Ysdi befand sich auf einen getarnten Schiff unweit der Mirage. Er war trotzdem auf sich allein gestellt, solange die Tarnvorrichtung aktiv war. Dem Androiden war schnell seine Aufgabe klar. In Windeseile zog er sich die Uniform des Romulaners über, denn die seinige würde schnell auffallen, und holte sich alle nötigen Informationen aus dem Computer. Dem Protokoll des Replikators entnahm er noch, dass er wohl auf dem richtigen Schiff gelandet war, aber glücklicherweise den falschen Replikator "erwischt" hatte.

Ein kurzer Scan seines Tricorders genügte. Er wartete ab bis keiner an der Kabine vorbei ging. Die Tür zischte auf, Ysdi verließ schnellen Schrittes das Quartier. Den Phaser hatte er notfalls in Sekundenschnelle im Anschlag. Noch etwa 46,76m bis zum nächsten Wartungsschacht. Der Android zeigte keine Gefühlsimpulse.

"Ared, was machen Sie hier!", ertönte eine strenge Stimme hinter ihm, kurz bevor Ysdi sein Ziel erreicht hatte.

Der Android blieb stehen.

"Sie wissen ganz genau, dass dieser Bereich nur Offizieren zugänglich ist. Wer ist Ihr Vorgesetzter?", die Stimme wurde zunehmend aggressiver. "Und drehen Sie sich gefälligst um, wenn ich mit Ihnen rede!", brüllte er zornig und kam einen Schritt auf Ysdi zu. Schließlich zog er eine Waffe aus seinem Gürtel.

"Wer sind Sie?", knurrte er.

---MIRAGE / MASCHINENRAUM

Ripley lief auf und ab... seit mehr als einer zwanzig Minuten war keine Nachricht von Ysdi reingekommen. Noch nicht mal ein "Ja hallo, bin gut angekommen". Zunehmend vernahm Jason das Gefühl, dass irgendwas schiefgegangen sein musste.

"Bauer! Bereiten Sie sich darauf vor eine inverse Trägerwelle in den offenen Raum zu senden. Wenn Ysdi nicht mehr auf dem Schiff ist, sondern sich seine Therorie bestätigt hat und er sich auf einem getarnten Schiff befindet, dann sendet sein Communicator ein Signal zurück. So könnte man ihn erfassen. Auf mein Kommando, Mr. Bauer!"

Die Crew des Maschinenraum war ruhig geworden.

"Ripley an Brücke! Ich habe glaube ich einen Weg gefunden Ensign Ysdi zu lokalisieren. Die Methode basiert auf einer inversen Trägerwelle. Mr. Magnees kann Sie darüber aufklären. Wichtig ist nur: Das ganze funktioniert nur in Communicationsreichweite. Aber bevor wir gar nichts tun, sollte man es zumindest versuchen... jedenfalls wenn Sie die ungefähre Lage haben!", erklärte Ripley mit einem Blick an die Decke wo sich ca. 10 Decks über ihm die "Chefs" des Schiffes den Kopf zermarterten.


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