Magnees war in eine hitzige Debatte mit SUSI und einer kommissarischen Vertretung im Wissenschaftsbereich verstrickt.
"Was soll das heißen, es ist niemand in Bereitschaft??? Wo sind denn Ihre Wissenschaftler alle hin, wenn nicht an Bord der USS MIRAGE??? ...wie? Ach so, nur einer ist nicht mehr an Bord. Bisschen unterbesetzt, was!? Okay, ich kümmere mich drum!"
"Magnees an Petty Officer Daniel Claton - wo sind Sie zum Teufel?"
---ROMULANISCHER KREUZER
Archan Dor spürte, wie ihm nicht zuletzt dank der "Befragung" der Romulaner immer noch jede Zelle seines Körpers weh zu tun schien. Mühsam rappelte er sich mit Hilfe von Dr. Steal hoch und rannte hinter Do und Ba'Rina her.
"Die Gastfreundschaft der Romulaner lässt wirklich zu wünschen übrig ... sagen nicht mal guten Tag bevor sie einen foltern!", krächzte er mit heiser Stimme, was ihm wiederum ein Grinsen der anderen einbrachte.
"Unser letzter Spaziergang war irgendwie schöner! Ein romulanischer Warbird kann doch nicht mit der Latinumküste von Moneyworld mithalten.", fuhr er mühsam an Ba'Rina gewandt fort. Plötzlich ertönten hinter ihnen Schreie und Getrampel. "Bringt mich schnell zu einem Terminal ... vielleicht kann ich Kontakt zur Mirage aufnehmen." Ihm war übel vor Schmerzen und seine Knie begannen unter seinem Körpergewicht nachzugeben.
"Wir haben dafür nicht genügend Zeit" rief Ba'Rina Dor zu "Wir müssen erstmal den Romulanern entwischen und dann überlegen, wie wir weiter vorgehen." Ohne einen Plan zu haben wo sie sich überhaupt befanden, stürmten die vier durch die Gänge des Warbirds. Die Romulaner im Nacken zu haben erschwerte die Lage noch, denn wahrscheinlich waren schon weitere romulanische Truppen unterwegs um sie wieder zu inhaftieren. Die Schritte der Romulaner kamen immer näher und von vorne hörte man weitere Romulaner kommen.
Sakura fand es irgendwie unlogisch, auf einen romulanischen Schiff vor Romulanern zu flüchten. Sie stützte Dor so gut es ging und zog ihn mit. Ihre Gedanken rasten. Nach ein paar Minuten sah Sakura eine Tür. Sie zog Dor dort hin und ging in einen Raum. Der Raum wurde anscheinend zur Reparatur von Waffen genutzt. Es standen Reparaturgeräte und -konsolen rum. Sakura half Dor zu einer Konsole, schaute sich draußen kurz nach den anderen um und huschte schnell wieder in den Raum, als sie vom Gang her jemanden kommen hörte.
Justin und Ba'Rina waren den beiden gefolgt. Nachdem sie diesen Raum ebenfalls betreten hatten, schloss Justin sehr leise die Tür hinter ihnen. So langsam aber sicher entwickelte er eine negative Resonanz in Bezug auf die Mirage. "Das ist wenigstens ein Anfang", sagte er knapp, als er sich umsah, "Wir sollten herausfinden, ob hier schon irgendetwas funktioniert." Er wartete keine Antwort ab, sondern wandte seine Aufmerksamkeit den herumliegenden Utensilien zu.
Keine Sekunde später glaubte Do, ihren Augen nicht zu trauen. Zwar behielt sie die Tür sehr gut im Auge, die Waffe war im Anschlag, doch plötzlich krachte es hinter ihnen. Aus der Decke flog ein alt aussehendes Lüftungsgitter auf dem Boden und riss einen Teil der Decke mit. Noch ehe Ba'Rina, Dor, Do und Steal ihre Waffen in Anschlag bringen konnten, sprang aus dem entstandenen Loch Ysdi herunter.
Feste schwarze Stiefel, eine zerfledderte schwarze Stoffhose, ein zwar bleicher, aber glänzender, nackter Oberkörper, welcher mit einem diagonal angelegten Magazingurt aus 25mm Patronen geschmückt war, dazu zersauste Haare, einen grimmigen und verbissenen Blick, ein schmutziges Gesicht und eine kubanische Zigarre zwischen den Zähnen - beschrieben Ysdis Aussehen fast haargenau. In den Händen trug er eine stark aus der Mündung rauchende MG3. Der Android, der meilenweit nach Schweiß roch, spuckte die Zigarre aus und atmete noch genüsslich den Rauch aus.
"Hallo!", sagte er dann mit einer tiefrauen, dunklen Stimme.
Sakura blinzelte ungläubig, schloss einen Moment die Augen und öffnete sie wieder. Von all dem, was sie gerade gesehen hatte, war nichts mehr übrig. Der Raum war bis auf sie selbst und den anderen drei leer. Auch gab es kein Loch in der Decke. Aber auch die anderen sahen in die Richtung.
Plötzlich ging die Tür auf. Irgendwo hörte man aufgeregte Rufe in einer fremden Sprache. Herein lief Ysdi, der außer einem verbrannten Rücken, einer Hand mit Loch und diversen Brandlöchern und Klümpchen aussah wie immer. Sofort schloss sich die Tür wieder und er verriegelte die Tür. Ohne auch nur mit der Wimper zu zucken, bemerkte er, dass er nicht alleine im Raum war.
"Ah, schön Sie zu treffen!", sagte Ysdi, als würde er die vier gerade in der Lounge treffen, "Sind das Waffen? Das ist gut, meine ist leider zu Bruch gegangen, als ich damit einen Romulaner geschlagen habe. Die haben so fürchterlich dicke Schädel."
Ba'Rina untersuchte die Waffen, die allesamt nicht funktionstüchtig zu sein schienen und sich deshalb auch in diesem Raum befanden. Sie fand einen romulanischen Handphaser, den sie mit dem umliegenden Werkzeug öffnete. "Hier scheint nur ein Relais durchgebrannt zu sein", sagte sie zu den anderen.
Sie öffnete mehrere Schubladen eines Schrankes, wo Ersatzteile gelagert waren. Sie fand nach kurzer Suche verschiedene Relais und baute eins davon in den Phaser ein. "So, jetzt müsste der Phaser funktionieren!", sagte sie eher vor sich hin als zu den anderen und justierte den Phaser, um damit auf ein winzig kleines Teil, das auf dem Boden lag, zu schießen. "Vielleicht finden wir noch mehr Waffen, die nicht so sehr beschädigt sind - so dass wir sie reparieren können."
Archans Kopf schmerzte und ihm war immer noch übel. Blut rann über seine gepunktete Stirn. 'Ich brauche Urlaub!' dachte er bei sich. Alles um ihn herum drehte sich, selbst die Konsole, an der er sich festhielt. Mühevoll konzentrierte er sich auf die Symbole. Sakura kam wieder zu ihm an die Konsole. Archan wandte den Kopf, musterte sie kurz mit einem leicht verschleierten Blick und sagte dann zu ihr: "Ordentlicher Vorbau!" Sein Blick klärte sich und sofort schoss ihm die Schamesröte ins Gesicht. Stotternd fügte er hinzu: "Mrs. Do ... bitte ... entschuldigen Sie ... das ... das ... muss an den ... den Drogen liegen, die die Romulaner ... mir verabreicht haben!" Krampfhaft versuchte er, sich wieder auf die Symbole zu konzentrieren.
Ba'Rina fand derweilen noch ein paar andere Waffen die man mit schnellen Handgriffen reparieren konnte. "Hier", sie warf jedem eine Waffe zu und nahm sich selber einen kleinen Phaser. Von weitem konnte der kleine Trupp Romulaner hören, die sich näherten. Ein leises Grummeln kam aus ihrer Ecke. "Hey" flüsterte sie leise und zeigte mit ihren Händen in militärischen Zeichen, dass sich alle verstecken sollten. Es herrschte Totenstille, ausgenommen die sich immer noch nähernden Romulaner. "Es sind 5-10 Romulaner, mit denen werden wir doch mit Leichtigkeit fertig oder was meinen Sie??"
Sakura war noch ziemlich beeindruckt von Ysdis Erscheinen gewesen und zu Dor hinübergegangen. Bei Archan Dor's Worten hatte sie nur leise lachen können und sich dann um seine Verletzungen gekümmert. In jeder anderen Situation hätte sie anders reagiert, aber auf dem romulanischen Schiff konnte sie es nur mit Humor nehmen. Sakura drehte sich zu Ba´Rina um. "Also ich halte es für unlogisch, wenn wir hier vor den Romulanern fortlaufen. Wir sollten uns hier verschanzen und die Stellung halten, solange es geht." Sie schaute zu den anderen und wartete auf deren Reaktion.
"Das wird nur nicht viel bringen" antwortete Ba'Rina etwas barsch. "Sie können davon ausgehen, dass es hier mehrere hundert Romulaner gibt und wir sind nur zu fünft. Weiterhin kennen sich die Romulaner besser hier auf dem Schiff aus als wir - und einem gezielten Angriff von den Romulanern halten wir nicht lange stand, nicht lange genug jedenfalls, bis die Mirage uns findet." Sie überlegte kurz: "Wir können versuchen, aus dem ganzen Schrott hier etwas zu bauen, womit wir unsere Lebenszeichen von den Romulanern verbergen können, oder so zu verzerren, dass sie es schwer haben, uns zu orten. Wir nehmen alles, was wir brauchen können, und machen uns auf, um eine Konsole zu finden mit der wir die Mirage rufen können und dann verkriechen wir uns irgendwo, bis wir gerettet werden." Sie sah in die Runde, " Oder hat jemand einen besseren Vorschlag?"
"Allerdings!", kam es aus einer Ecke. Ysdi zeigte seinen Tricorder.
"Ich habe mir erlaubt, ihre Kommunikatoren zu manipulieren, um ihre biologische Signatur zu unterdrücken. Vor Tiefenscans wird uns das aber nicht schützen. Und Mrs. Balwok, Sie können davon ausgehen, dass sich hier etwa 2000 registrierte Romulaner an Bord aufhalten. Zudem ist dieses Raumschiff vor Unbefugten bestens geschützt.", Ysdi schilderte kurz die Lage und gab detaillierte Informationen zur Struktur dieses Kreuzers.
"Die Schilde werden also gleich für einen kurzen Augenblick ausfallen", fuhr Ysdi fort," Die Enterteams der Mirage werden sich wohl auf die Brücke konzentrieren. Problem ist, es ist für uns beinahe unmöglich, die Brücke zu erreichen.", Ysdi machte eine stilistische Pause, hob seinen Zeigefinger, deutete auf die Darstellung des Kreuzers an einer Konsole und fuhr mit ihm am Rumpf von ihrer Position Richtung Brücke entlang," Es sei denn, man wählt einen extravaganten Weg, der möglicherweise geringfügig ungastlicher ist."
Ysdi schaute die kleine Gruppe an und bekam entsetzte, ungläubige, spottende und "Du hältst mich wohl für verrückt" -Gesichtsausdrücke zurück.
Erfreut klatschte er in die Hände, nahm sich eine Waffe und sagte: "Gut, dann sind wir uns ja einig. Lasst uns einen kleinen Außenspaziergang machen!"
---USS MIRAGE - KORRIDOR
Daniel hatte das Gefühl, dass er dem Mörder auf der Spur war. Und vielleicht lauerte er genau hinter der Tür. Aber andererseits war es auch so etwas verdächtig. Denn weshalb sollte Dr. Peterson seine Kollegin umgebracht haben? Die Wahrheit lag vielleicht ganz woanders. Aber wo? Daniel stand vor einem Rätsel. Vielleicht sollte er mal den guten alten Sherlock Holmes auf dem Holodeck konsultieren. Aber jetzt öffnete er die Tür, um Dr. Peterson zu einer Stellungnahme zu bringen.
Das Quartier war absolut dunkel. Doch sein Tricorder gab eine Person an. Plötzlich stürzte sich etwas auf ihn. Er sprang zur Seite und hieb mit seinem Arm darauf ein. "SUSI, Licht!" schrie er. Das würde die ganze Sache etwas einfacher machen. Doch leider hatte er sich getäuscht. Er war in einem stummen Diener gelaufen und hatte dann begonnen, mit ihm zu kämpfen. In der Ecke saß der Doktor und zitterte am ganzen Leib. Er schien total in Panik versetzt zu sein.
" Was ist denn los mit ihnen?" fragte Daniel, nachdem er sich vergewissert hatte, dass Peterson nicht bewaffnet war.
---USS MIRAGE - BRÜCKE
Magnees erkannte, dass trotz nochmaligen Rufes Mr. Claton zur Zeit anscheinend nicht in der Lage war zu antworten. Außerdem empfing Magnees noch Biosignaturen einer romulanischen oder vulkanischen Lebensform in der unmittelbaren Nähe von Mr. Claton.
Bevor Magnees Claton wegbeamen konnte, schrie Belloni auf: "Sir.", meinte er zum Captain gewandt, "Ich glaube, das diese Fluktuation, von der ich berichtet habe, von Mr. Ysdi verursacht werden. Moment...ich lege einen Entschlüsslungscode darüber...JA! Es ist ein Morsecode. Eine veraltete Art des Kommunizierens."
"Und was heißt es übersetzt, Mr. Belloni?", hakte Tommok nach.
"E - N - T - E - R - T -- I - N - -- 6. ... Danach beginnt die Nachricht zu verzerren. Der Computer kann nur Vermutungen anstellen."
Ein Moment trat Stille ein auf der Brücke, dann meinte der Sicherheitschef
plötzlich: "Das ist es."
Alle schauten ihn überrascht und ein wenig verschreckt an.
"Es sollte Minuten heißen. Sir, wenn ich die Nachricht richtig deute, werden in weniger als 4 Minuten die Schilde des romulanischen Schiffes zusammenbrechen und wir erhalten die Möglichkeit Mr. Ysdi herüber zu holen."
Magnees nickte zustimmend: "Das stimmt. Durch die Schwingungen der Schilde bricht kurzzeitig das Energiesystem zusammen. Vielleicht knapp 4 bis 5 Sekunden. Danach werden die Schilde und die Kraftfelder wieder reaktiviert. Doch das reicht nicht, um Mr. YSDI zu finden und herauszubeamen."
"Captain, dann schlage ich vor, ein Enterungsteam auf die Brücke zu beamen und so das Schiff zu übernehmen. Zahlmäßig sind die Romulaner uns überlegen, doch wenn wir das Nervenzentrum des Schiffes in der Hand halten...können wir das Schiff entern. Ich glaube, darauf wollte uns der Android hinweisen. Wenn wir sofort handeln, schaffen wir es. Ein Sicherheitsteam steht bereit."
Tommok nickte. "Machen Sie es so, schnell!"
"Bei allem gebürtigem Respekt Sir,", schob sich Magnees dazwischen, "aber an Bord des Schiffes sind einige tausend Leute, ein Sicherheitstrupp ist da ein wenig zu wenig. Sollten alle gefasst werden, kommen wir so schnell nicht wieder rein, ganz zu schweigen von den Waffen, Sir. Dieses Schiff ist uns weit überlegen."
Belloni runzelte die Stirn und überlegte kurz, ob er darüber verärgert sein sollte. Stattdessen kam ihm der Captain zuvor.
Tommok zog eine Augenbraue hoch. "Mr. Belloni, ich hoffe, Sie wissen was Sie tun. Nehmen Sie im Außenteam so viele Leute mit, wie Sie für notwendig halten und beamen Sie so schnell wie möglich wieder raus, wenn Sie in Schwierigkeiten geraten sollten."
Wäre Tommok ein Mensch gewesen, hätte er sich nicht sonderlich wohl in der Situation gefühlt. Die Sache war wirklich sehr gefährlich. Aber er vertraute Belloni und wusste, dass Belloni die Situation einschätzen konnte. Natürlich hatte Magnees Recht mit seiner Warnung, aber Tommok sah keine logische Alternative zum Außenteam-Einsatz.
Belloni nickte, drückte eine Taste und öffnete so einen Kommunikationskanal:
"Belloni an Sicherheitsteam Alpha, Beta und Gamma. Finden Sie sich ausgerüstet sofort in ihren Transporterräumen ein. [GB: Was für ein Luxus, jeder seinen eigenen Transporterraum...] Wir entern das romulanische Schiff. Belloni Ende."
An den Captain gewandt, meinte schließlich Belloni: "Sir, mit ihrer Erlaubnis würde ich meinem Team gerner einige Techniker unterstellen. Sie könnten da drüben auf der Brücke recht nützlich sein."
Tommok nickte: "Mr. Magnees, sorgen Sie für zwei Techniker."
"Aye Sir!", antworte Magnees prompt.
Belloni begab sich in den Turbolift: "Transporterraum 2!"
Der Chefingenieur betätigte seinen Kommunikator
"Magnees an Ripley kommen Sie umgehend zum Transporter Raum 2 und übergeben Sie das Kommando an Bauer. Wir beamen an Bord des Romulanischen Schiffes - also bereiten Sie sich vor und bringen Sie bitte mein Werkzeugset mit. Magnees Ende."
Dann folgte er Belloni in den Turbolift..
--- TRANSPORTERRAUM 2
Als der Sicherheitschef und der Chefingenieur im Transporterraum eintrafen, hatten sich bereits fünf Mitglieder der Sicherheitscrew versammelt. Belloni nickte allen zu und erläuterte kurz den Plan:
"Wir gehen nach der Standardenterung B vor. Wir nehmen die Brücke ein und versuchen die Crew mittels Transporter in ihren eigenen Frachträumen einzuschließen. Wenn das nicht funktioniert, müssen wir die Waffen des Schiffes deaktivieren. Noch Fragen?" [GB: Warum wollt ihr sterben?]
Niemand antwortete.
"Gut, beginnen Wir."
In diesem Moment kam Ripley mit zwei Werkzeugköfferchen und zwei Phasern in den Transporterraum. Er übergab Magnees jeweils Werkzeug und einen Phaser.
---USS MIRAGE / LOUNGE
Die Counselor hatte gewartet, bis die Romulaner und Alardos abgeholt worden waren. Sie machte sich wieder auf den Weg, wer weiß, wer oder was ihr noch über den Weg laufen würde. Den Anschein nach schien das Schiff mehr oder weniger von Romulanern bevölkert zu sein. Einige Korridore weiter vernahm sie ein Schluchzen... "Computer, welche Lebensformen befinden sich in meiner unmittelbaren Nähe?"
Da erklang das Schluchzen plötzlich aus allen Lautsprechern, welches zu Recht für ein wenig Verwirrung sorgte.
---ROMULANISCHER KREUZER
Ba'Rina war wenig erfreut über den Vorschlag von Ysdi, an der Aussenhülle eines romulanischen Schiffes entlangzuklettern.
"Jetzt müssen wir nur noch die Schutzanzüge aus unseren Rucksäcken auspacken", sagte sie ironisch und griff nach dem nichtvorhandenen Rucksack. "Ups," sie machte ein erstauntes Gesicht, "wir haben ja gar keine dabei!! Sowas...." Sie sah sich um und konnte auch dort nichts erkennen, was sie ansatzweise dafür hätten benutzen können. "Sie scheinen vergessen zu haben, dass Sie ein Android sind und auch bei -200° ohne Sauerstoff auskommen. Aber im Gegensatz zu Ihnen sind wir humanoid - und in dem Punkt sind wir dann wohl etwas empfindlich", fuhr sie fort.
"Ich denke, Sie schätzen basierend auf Ihrer klingonischen Psychologie Ihre Überlebenschancen höher ein, wenn Sie sich quer durch das Schiff kämpfen.", meinte Ysdi ironisch, "Darüber hinaus habe ich selbstverständlich nicht vergessen, dass kohlenstoffbasierende Lebensformen in der Regel auf Schutzanzüge angewiesen sind. Aber Sie, Mrs. Balwok, können kaum erwarten, dass die Romulaner jeden einzelnen Raum auf diesem Schiff komplett für alle Eventualitäten ausrüsten. Schutzanzüge werden sich wahrscheinlich an allen vorgesehenen Ausgängen befinden."
In diesem Moment ertönte ein ziemlich scheußliches Geräusch von der verriegelten Tür. Offensichtlich schien sich jemand Zutritt verschaffen zu wollen. Der Android reagierte schnell.
"Die Diskussion ist verschoben. Wir müssen handeln. Alle an die Waffen! Erstmal müssen wir hier rauskommen.", wieder ertönte das scheußliche Geräusch," Fluchtmöglichkeiten wären durch einer der Wände oder durch die Tür gegeben. Vorschläge?"
Sakura schnappte sich eine romulanische Waffe und überzeugte sich, dass das Ding funktionierte. Während sich der Android und die Klingonin unterhalten hatten, war sie bei Dor geblieben und hatte sich etwas umgesehen. Sie fand beide Lösungen falsch. Erstens verabscheute sie unnötige Gewalt und zweitens, wer sagte nicht, dass hinter der Wand noch mehr Romulaner warteten? Und drittens hielt sie beide Lösungen für reinen Selbstmord.
Sie teilte den anderen ihre Meinung mit und ging dabei zu einer Stelle an der Wand, die ihre Aufmerksamkeit geweckt hatte. Sie kniete sich etwas runter und löste eine Platte. "Ich weiß zwar nicht, wo diese Röhre hinführt, aber das wäre doch eine sicherere Lösung. Unsere Chancen würden sich um 15,1298564 % steigern. Und wenn wir nicht zu den Luftschleusen kommen, die nach draußen führen, so landen wir vielleicht an einer sicheren Stelle." Sie schaute kurz zu Archan Dor und hoffte, dass er es schaffen würde. Sie stellte sich neben die Öffnung der Röhre und zielte auf die Tür. Sakura wollte die anderen sichern und hoffte, dass sie schnell eine Entscheidung treffen würden.
"Eine sehr gute Idee, Petty Officer!", rief Ysdi, "Mrs. Balwok, Sie gehen zuerst und sichern, was auch immer am Ende der Röhre kommen mag. Mrs. Do, Sie schützen Dor. Ich gehe als letztes und halte uns den Rücken frei. Also Beeilung! Uns wird hier gleich die Tür um die Ohren fliegen und das meine ich so, wie es klingt."
Ysdi schob Balwok und Dor zur Rohröffnung. Er versuchte ein einigermaßen motivierendes Gesicht aufzusetzen, sofern ihn das nur irgendwie möglich war, denn er empfing zur Zeit keine Bioimpulse von seiner Organik. Plötzlich ertönte ein schnell ansteigendes Piepen von der Tür her.
--- ROMULANISCHE KOMMANDOBRÜCKE
"Was soll das heißen, Sie haben sie noch nicht?!?", brüllte der Kommandant seinen Sicherheitschef an," Wollen Sie damit etwa sagen, dass Sie nicht einmal in der Lage sind, einen lächerlichen Androiden und vier verletzte Sternenflottenoffiziere auf unserem eigenen Schiff einzufangen??"
"N-n-n-n-un, mein Riov.", stotterte der Sicherheitschef," Die stellen sich unheimlich geschickt an und..."
"Ach, seien Sie RUHIG!", wütend schlug der Kommandant seine Faust auf eine Konsole und hinterließ dort einen Sprung," Ich enthebe Sie ihres Kommandos. Wächter, ab in die Arrestzellen mit ihm! Und holen Sie mir endlich die Geflohenend."
Der Kommandant war sichtlich erregt und man konnte sehen, wie sehr ihn die Situation nervte. "Und? Was hat der Förderationscaptain gesagt?", fragte er seinen - in einem Haufen antiker Papiere verschollenen - Adjutanten.
"Nun, Riov, ich habe noch keinen brauchbaren Sinn in der Nachricht entdecken können. Ich muss wohl noch einige Dialekte analysieren..."
"Nein, es reicht.", der Kommandant setzte sich auf seinen Sessel," Wir zerstören das Schiff jetzt einfach. Ich habe keine Lust, mich noch länger mit der Förderation abzuplagen. Waffensysteme, klar zum Gefecht!"
"Maschinenraum Alpha an Riov! Wir können jetzt ungefähr nachvollziehen, was der Android hier gemacht hat..."
--- RÖHRE
RRRUUUUMMMMSSS .... eine gewaltige Explosion erschütterte die gesamte Sektion des romulanischen Kreuzers. Do, Dor, Steal und Ysdi waren gerade noch rechtzeitig in die Röhre gekrochen, bevor die Romulaner die Tür gesprengt hatten. Staub und Qualm wurden durch die kleine Röhrenöffnung hereingewirbelt. Hastig krochen sie weiter. Plötzlich spürte Archan mit seinen feinen Trillsinnen ein leichtes Vibrieren, das durch das Schiff ging. "Ich glaube, sie beginnen ihre Energiesysteme zu reaktivieren ... wir sollten uns beeilen!" brachte er mühsam hervor.
Ba'Rina war währenddessen ein wenig verärgert. Warum musste gerade sie vorgehen, der Android würde mit seiner Ausrüstung viel länger einem Feuerhagel stand halten als sie. Nach der Explosion kroch sie schneller, denn hinter sich hörte sie Stimmen. "Da müssen sie hineingekrochen sein", hörte sie die Romulaner. Eine weitere Erschütterung erschütterte das Schiff und sie wurden in der Röhre hin und hergeschleudert. Ba'Rina wurde heftig gegen die Wand gestossen und für einige Sekunden bewusstlos. Als sie wieder zu sich kam, spürte sie eine Hand auf ihrer Schulter "Alles OK mit ihnen?", hörte sie jemanden. "Ja ja, alles bestens", antwortete sie, stand wieder auf und krabbelte weiter.
Sakura hatte sich ein paar Schrammen bei den Erschütterungen geholt. Sie war erleichtert, als Ba´Rina sagte, dass alles "bestens" war. Sakura half Archan Dor so gut es ging und war froh, dass Ysdi die Nachhut bildete. Nach ein paar Minuten in der Röhre, Sakura kam es wie Stunden vor, öffnete Ba´Rina eine Luke und alle vier krochen in einen Raum, in dem eine Luftschleuse nach draußen und Raumanzüge waren. Sakura setzte sich neben Dor auf den Boden, schaute sich seine Verletzungen noch mal an und überprüfte seinen Puls.
Jetzt war sie froh, dass sie in ihrer Ausbildung auch ein paar Erste-Hilfe-Kurse machen musste. Sie schaffte es, ihn aufmunternd anzulächeln, half ihm in einen der Anzüge und zog sich selbst so ein Ding an. Sie schaute sich dann noch schnell nach einem Seil oder ähnlichem um - und fand dann auch ein Seil. Ein Ende band sie um Archan Dor: "Damit Sie mir nicht verloren gehen!", lächelte etwas mehr und band das andere Teil um sich. Sie schaute zu den anderen: "Können wir den kleinen Ausflug machen?"
---USS MIRAGE / TRANSPORTERRAUM
Belloni betrat die Transporterplattform und deutete den anderen Offizieren dasselbe zu tun. Dann wandte er sich an den Transporterchief:
"Schicken Sie uns und alle Teams auf die Brücke. Wir werden sie zu unseren Einsatzzentrale machen. Beamen Sie, sowie die Kraftfelder deaktiviert sind."
Der Chief nickte. Einen Moment lang warteten sie noch, dann gab der Chief einen Countdown rückwärts - bis schließlich die Schilde des romulanischen Schiffes zusammenbrachen.
Ehe die Romulaner wussten, wie ihnen geschah, begannen die Transporter der Mirage auf Hochtouren zu arbeiten...
--- ROMULANISCHE BRUECKE
Die Crew materialisierte an den unterschiedlichsten Orten der Brücke. Insgesamt wurden 32 Sternenflottenmitglieder hinüber gebeamt und jeder Romulaner auf der Brücke wurde von drei Phaserschüssen betäubt. Belloni hatte alles bis ins kleinste geplant... [GB: Keine Witze über Mr.Kim!]
Schnell stellten die Offiziere fest, dass alles in allem recht schnell gegangen sein musste. Die Computerkontrollen befanden sich noch immer auf der Brücke. Doch die Frage war - wie lange noch?
Belloni: "McMires, O'herly, Hm...sichern Sie die Turbolifte. Mr. Ripley, überprüfen Sie, ob die Romulaner tatsächlich so schnell mit dem Wiederaufbau der Kraftfelder waren. Ich will nicht, dass wir plötzlich Besuch kriegen und dies hier zu schnell beendet wird. Mr. Magnees, sorgen Sie dafür, dass die Romulaner die Brücke nicht vom restlichen Schiff trennen. Verschlüsseln Sie die Kontrollen irgendwie. Wir geben nicht auf, was wir bereits erobert haben."
Belloni nahm derweil den romulanischen Captain von seinem Stuhl und setzte sich...
Doch bevor er es sich richtig bequem machen konnte, ertönte eine Stimme aus dem Hintergrund: "Sehr gut gemacht, Mr. Belloni! Ab hier übernehme ich!"
[GB: ER.ist wieder da! :o) Willkommen zurück aus den unergründlichen Tiefen des Alls, Mr. Mahon!!]
Belloni, der erschrocken aufgesprungen war, wurde von dem herbei eilenden Mahon sanft zur Seite geschoben.
"Und da soll noch mal jemand sagen, Romulaner hätten keinen Sinn für Bequemlichkeit", bemerkte der Andorianer, entspannt auf dem Sessel sitzend. Dann betrachtete er die Offiziere, die ihn allesamt erstaunt und mit offenen Mündern anstarrten. "Sie sehen ja aus, als hätten Sie einen Geist gesehen! Weitermachen! Mr. Belloni, an die Taktik. Wir wollen dieses Schiff nicht erobern, sondern kampfunfähig machen. Programmieren Sie deren Torpedos auf ihre eigenen Waffensysteme. Und vergessen Sie die BH's nicht..."
---ROMULANISCHER KREUZER / LUFTSCHLEUSE
"Die Raumanzüge scheinen in Ordnung zu sein.", antwortete Ba'Rina und fügte noch leise - nur für sie hörbar - dazu: "Wenn auch sonst der Rest des Schiffes eher einem fliegenden Müllhaufen gleicht." Sie reichte jedem, außer Ysdi, einen Raumanzug. Ihr Arm schmerzte und auch ihre Wunde am Bein machte sich jetzt wieder bemerkbar. Sie biss auf die Zähne, ließ sich nichts anmerken und zog ihren Raumanzug an. "Ok, können wir starten?" fragte sie durch die Kommunikatoren in den Helmen. Als alle nickten, öffnete sie die Tür der Luftschleuse nach draußen.
Ysdi hatte in der Röhre den engen Raum gut nutzen können, um einen Romulaner nach dem anderen außer Gefecht zu setzen. Die Explosion der herein geworfenen Granate bestätigte seine Entscheidung, als letztes in die Röhre zu gehen. Er konnte einen Teil der Explosion abfangen und hatte somit einen Großteil der Splitter aufgefangen.
Sein internes Diagnoseprogramm hatte bis jetzt keine nennenswerten Fehlfunktionen und Beschädigungen erfassen können [GB: Muß kaputt sein...], wenn gleich seine Außenhülle stark beschädigt war. Der Bioobservator meldete, dass seine Biomasse ebenfalls noch intakt war.
Ysdi registrierte sehr wohl, dass seine Kameraden alles andere als nur angeschlagen waren. Er hatte sich noch einen Raumanzug und eine Halteleine geschnappt. In der Luftschleuse, als gerade die Luft abgelassen wurde, zog er den Anzug an.
Natürlich erntete er dabei verwirrte Blicke. Er zuckte mit den Achseln:" Nur für alle Fälle, falls ein Raumanzug defekt sein sollte.", entgegnete er.
Alle mit einer Halteleine verbunden, bewaffnet und mit einem Tricorder ausgestattet, watschelten sie Richtung Brücke, was in etwa zwanzig Minuten bei konstanter, zügiger Geschwindigkeit dauern würde.
Natürlich kamen sie dabei auch an einigen Fenstern vorbei - und vermieden diese, wann immer möglich.
Ysdi allerdings verspürte den unheimlichen Drang, sich einfach mal auf eines der Fenster zu stellen. Beim nächsten machte er es einfach. Interessiert und die Widerworte aus dem Helmlautsprecher missachtend, schaute er nach unten an seinen Füßen vorbei direkt in ein luxuriös eingerichtetes Zimmer. In diesem Zimmer gestikulierte gerade ein Romulaner im Badeanzug mit einem Glas in seiner linken Hand vor einem Spiegel. Der Android erkannte keinerlei Merkmale, dass es sich um einen weiblichen Romulaner handeln könnte, dennoch trug dieser die eher femininen Kleidungsstücke. Ysdi hob seine Augenbrauen an.
Auf einmal hatten sie über den Spiegel Blickkontakt. Erschrocken drehte sich der Romulaner um. Ysdi fand keine passenden Verhaltungsmuster in seinem Programm, also hob er einfach die Hand und winkte, dabei grinste er. Der Romulaner liess nun sein Glas fallen und vergaß dabei, dass er kein Schuhwerk anhatte. Sein Gesicht verzog sich schmerzerfüllt, konnte sich wohl aber gleich wieder fassen und griff zielstrebig nach seiner Waffe, die an einem Gürtel über einem Stuhl hing.
Ysdi brauchte seine Waffe allerdings nur ganz leicht anheben - und er schoss. Der Schuss schmolz sich wie heiße Butter durch das Transparentmaterial und traf sein Gegenüber, der einen Augenblick später ebenfalls schoss. Knapp an Ysdi's Helm ging dieser Schuss vorbei und verlor sich bald im Universum. Aus den beiden Löchern trat Luft aus. Der gegen die Wand geschmetterte Romulaner lag bewusstlos auf dem Boden.
Ysdi zuckte wieder mit den Schultern und folgte den anderen.
"Sagen Sie mal, haben sie noch alle Tassen im Schrank?", schrie Ba'Rina dem Androiden zu, nachdem sie seine Aktion beobachtet hatte. "Sie glauben wohl, wir haben nicht genug Ärger am Hals, dass sie noch so eine waghalsige Aktion hinlegen müssen."
Am liebsten hätte sie ihn erwürgt aber da es sowieso nicht möglich war, verdrängte sie ihren Gedanken. Ysdi schaute sie an - als wollte er sagen: "Was denn, ein bisschen Spaß kann doch keinem Schaden."
Sie hoffte, dass der Romulaner es nicht geschafft hatte, die anderen auf dem Schiff zu kontakten, bevor Ysdi ihn erschossen hatte. "Wenn ich es nicht besser wüsste", fuhr sie weiter fort, "würde ich sagen - Sie haben das Gehirn einer Erbse." [GB: Immerhin, reicht zum Fortpflanzen...;o)]
Sie war so in Rage über diesen Vorfall, dass sie sich gar nicht mehr ein bekam. "So was Unüberlegtes schadet der ganzen Gruppe und ziemt sich nicht für einen Sternenflottenoffizier. Sie haben doch echt einen Dachschaden."
Justin Steal wartete neben Ba'Rina, dass sie weitergehen würden. Ihm war ziemlich übel. Er fand diese ganze Aktion alles andere als lustig und begann einen ausgeprägten Groll gegen die Mirage zu entwickeln. Ein Unglück schien sich an das nächste zu reihen und immer wenn er der Meinung war, dass es schon ziemlich heftig war, dann wurde es noch schlimmer. Was hatte er bloß angestellt, dass ihm so etwas zugemutet wurde? Er fand keine Antwort auf diese Frage und versuchte, nicht weiter darüber nach zu denken. Und er versuchte zu verdrängen, dass er irgendwo außen auf einem Schiff herumkletterte und dass sie in Lebensgefahr schwebten.
Steal erzitterte leicht. Er fühlte bereits ein leichtes Verlangen nach irgendetwas Berauschendem, aber so wie es aussah kam er da jetzt nicht dran, obwohl er es wirklich nötig hätte gebrauchen können. Mittlerweile, wo die Situation mit dem Androiden geschah, drohten seine Nerven endgültig blank zu liegen. Wie konnte man nur auf so eine Idee kommen? Er schluckte und betete innerlich, dass dieser Zustand bald vorbei sein möge - und er sein Quartier aufsuchen könne.
Ysdi's Miene wurde plötzlich hart. Er blickte todernst Ba'Rina an. Für einen Moment lang meldete sein Diagnoseprogramm eine Tendenz von Fehleranhäufungen. Einen Moment später schien wieder alles normal. Der Android war intelligent genug programmiert worden, dass er sich nicht alleine auf die Diagnoseprogramme verlassen musste. Für einen Moment verharrte er in seiner Position. In seinem Inneren floss ein unheimlich großer Datenstrom. Er überprüfte jedes einzelne System. Es zeigte sich, dass der entstandene Schaden doch etwas größer war, als er dachte. Die Diagnoseschaltkreise waren u.a. beschädigt worden, ebenso die Sektoren für sein Sozial- und Emotionalverhalten. Sie schränkten nun die Positronik dermaßen ein, dass der Android kaum einen logischen Schluss ziehen konnte.
"Verzeihen Sie, Mrs. Balwok.", ertönte eine stark mechanische und völlig emotionslose Totengräberstimme, "Die Plasmagranate in der Röhre hat beträchtlichen Schaden an meiner Struktur angerichtet. Folge davon sind erhebliche Fehlfunktionen. Ich werde versuchen, diese rechtzeitig zu erkennen und Gegenmaßnahmen zu ergreifen."
Wortlos ging der Android weiter, dann fing er an leise zu kichern, was durch die Helmlautsprecher nicht zu überhören war: "Der Romulaner hatte keine Zeit mehr irgendwem irgendetwas zu melden."
Im Anschluss folgte ein Schluchzen, Wimmern, Lachen und Krächzen. Schließlich war es still um den Androiden.
Es war nicht mehr weit bis zur Brücke. Im Hintergrund konnte man die USS Mirage sehen, wie sie stolz und unüberwindbar im Raum steht.
---ROMULANISCHE BRUECKE
Ripley und Magnees hatten sich sogleich an die Arbeit gemacht, als Magnees sich an den urplötzlich aufgetauchten 1. Offizier wandte.
"Sir, ich will Sie ja nicht beunruhigen, aber es ging alles 'n bisle glatt. Nicht, dass ich mich nicht freuen würde, aber auf dieser Brücke hätten 35 Romulaner locker Platz gefunden.... Es waren aber nur 12 hier. Und die Kontrollen habe ich auch schon gesichert - wir verfügen über alle Funktionen. Nur können wir leider keine BH's benutzen... noch nicht. Wir müssen noch ein wenig warten, bis die Systeme aufgeladen sind."
"Wie lang?" kam die kurze alles sagende Frage von Mahon
"Nur ein und ne Dreiviertelstunde, Sir."
Mahon kniff die Augen zusammen und blickte Magnees von der Seite an: "Sind Sie sicher, Mr. Magnees? Belloni, wie sieht es mit den anderen Waffensystemen aus. Es muss noch andere geben. Niemand baut ein Schiff, das nur BH's verteilen kann. Und das nur alle zwei Stunden. Ich will die volle Kontrolle über Schilde, Kommunikation und Tarnung. Und ich will konventionelle Waffen! An die Arbeit!"
Der erste Offizier sprang auf und überquerte unruhig die Brücke. Vor der Plakette mit dem Schiffsnamen, der Werft und den Erbauern blieb er stehen und fuhr nachdenklich mit dem Finger über die Kante - zentimeterhoher Staub wirbelte ihm entgegen. Romulaner... Mahon schüttelte den Kopf.
"Sir, das Problem bei diesen BHs ist, dass wir das Innenleben nur vom Hörensagen kennen. [GB: Hol doch endlich mal einer eine Frau auf die Brücke...] Der komplizierte Verschluss- äh... ich meine Verschlüsselungsmechanismus macht es uns momentan unmöglich, die Systeme des BHs mit zusätzlicher Energie zu versorgen. Sollte uns dies aber gelingen, so könnte der BH in 15 Minuten einsatzbereit sein.", warf Ripley in den Raum mit hektisch arbeitenden Crewmitgliedern.
---USS MIRAGE / QUARTIER PETERSON
Erschrocken starrte Claton auf den lauthals schluchzenden Dr. Peterson, der fest seinen Kommunikator umklammert hielt.
"Hey, vielleicht sollten Sie nicht das ganze Schiff...", begann Daniel, doch eine Stimme über Komm unterbrach ihn.
"Crewman Vlad an Brücke, hören Sie das?! Wir haben wohl ein kleines Ton-Problem mit den Kommunikatoren und ich wollte nur sagen...es ist nicht meine Schuld! Dankeschön Vlad Ende. ... Hey Mike, ich hab's Ihnen gesagt!! Die denken doch sonst wieder, ich wäre zu blöd meinen Kommunikator zu benutz...was? Oh! ...*krksssssss*"
Claton schaut kurz irritiert und wandte sich dann wieder Peterson zu. "Was haben Sie denn? Ist es wegen Dr. Teresias...? Haben Sie ihm etwas angetan? Hören Sie, ich werde niemandem..."
"SAGEN SIE NICHTS!!!", brüllte in diesem Moment eine herrische Frauenstimme durch die Lautsprecher.
"SUSI?", flüsterte Claton entgeistert...und erntete dafür ein herablassendes Lachen.
"Sieh an, Clanton, Clinton, Celton, oder wie Sie heißen...schön, dass sich wenigstens einer hier an Bord noch an mich erinnert!!"
Ein ängstliches und verzweifeltes Funkeln trat in die Augen des zusammengesunkenen Peterson.
In diesem Moment fiel ein Schatten über die Tür und Counselor McKay erschien im Eingang.
"Probleme?"
"Nun ... manchmal glaube ich, Sie können Gedanken lesen!"
Daniel sah McKay an. "Und ob, Counselor, wir HABEN ein Problem. Meine Ermittlungen haben mich zu Mister Peterson geführt. Aber meiner Meinung nach ist er nicht in der geistigen Verfassung, einen brutalen Mord zu begehen." Daniel hielt sich kurz den Zeigefinger auf die Lippen, während er angestrengt nachdachte. "Aber als anderen Beweis hab ich die DNS-Spuren von Peterson auf der Leiche gefunden. Ich möchte mich einfach vergewissern, dass Sie als professionelle Psychiaterin mir ihr professionelles Urteil geben. Ist dieser Mann fähig einen Mord zu begehen oder nicht? Und wenn ja, welches Motiv er hatte er? Das sind alles Fragen, die einer Klärung bedürfen. Also, wie ist ihre Meinung, "Watson"?"
Die Counselor bedachte ihren neuen Patienten mit einem skeptischen Blick. Sie beugte sich leicht zu Claton hinüber. Was auch immer für ein Deo er benutzte, es hatte versagt.
"Wenn Sie meine fachliche Meinung als Schiffscounselor hören wollen, und das wollen Sie doch? Er ist verrückt." Daniel bedachte sie mit einem schiefen Blick. "Na ja, nicht direkt verrückt, er ist nervlich durchgerüttelt. Ich glaube, er braucht dringend eine psychiatrische Behandlung." vollendete die Psychiaterin ihre fachliche Diagnose, die Daniel Claton hören wollte. " Ist er fähig zu einem Verhör?" fragte Daniel. Er wollte den Mann unbedingt einem Verhör unterziehen.
"Ich könnte ihm auch ein Mittel zur Konzentrationssteigerung spritzen."
"Dann tun Sie es bitte."
McKay holte ein Hypospray hervor und spritze es Peterson. Plötzlich war er hellwach und konzentriert. Jedoch zitterte er noch leicht.
"Also, was ist passiert, Dr....", setzte die Counselor an und nickte Daniel aufmunternd zu.
Auf dem schweißnassen Gesicht von Peterson erschien kurz ein fast greifbarer Zweifel, dann öffnet er den Mund und formte die Worte: "Dr. Teresias! ... Ich musste ihn ..."
*FLUMPF*, unterbrach die plötzliche Finsternis im Raum Petersons Geständnis, gleichzeitig schepperte das finale Chorstück einer klingonischen Schlachtenoper aus den Lautsprechern, so dass an ein Verhör nicht mehr zu denken war.
Daniel starrte wie gelähmt vor Schreck zu McKay herüber, zumindest dort, wo er sie in der Dunkelheit vermutete. Dabei fiel ihm auf, wie der kleine Computerterminal des Quartiers wild flackerte. In blitzartiger Folge rasten die bizarrsten Lichtmuster über den Screen, so als würde der Schiffscomputer gerade auf Hochtouren arbeiten.
---ROMULANISCHE BRUECKE
Belloni versuchte noch immer, die Symbole auf der oberen Linie der Konsole zu erkennen. Wenn er es richtig übersetzte, befand er sich an der Taktik. Doch wo waren die verdammten Tasten?
"Sir...", meinte Belloni zu Mahon gewandt, "ich glaube, ich habe die Taktik soweit analysiert. Allerdings gibt es auf diesem Schiff nur zwei Navigationsphaser, um einige Asteroiden zu zerstören. Sie reichen nicht, um der Mirage wirklich gefährlich zu werden. Andererseits hat man sich mittels Signalsendern große Mühe gemacht, dies vor dem Feind zu verheimlichen. Von der Mirage aus gesehen, war dieses Schiff schwer bewaffnet. Doch die einzige 'Waffe' an Bord ist dieser BH und die Technik scheint noch nicht ganz ausgereift, aufgrund der langen Ladezeit. Es ist eher ein Verteidigungsmechanismus als eine Angriffswaffe."
Mahon nickte: "Ihre Meinung, Lt.?"
Belloni: "Ich bin mir nicht ganz sicher, Sir. Ein riesiges Schiff mit experimentalen Waffen, eine riesige Energieversorgung mit guten Schilden und Platz für über das dreifache als der jetzigen Besatzung. Meiner Meinung nach ist dieses Schiff nur in einer Flotte gut aufgehoben. Es sind genug Quartiere, um ein großes Enterteam zu beherbergen. Die hohen Schilde gewähren lange genug Schutz in einem Kampf gegen eine andere Flotte - und die BH-Technik ermöglicht eine schnelle Flucht bzw. Reduzierung der Gegner. Nicht schlecht die Idee der Romulaner, doch was macht es hier?"
---USS MIRAGE / KRANKENSTATION
Doktor Basani rieb sich die holographischen Augen. Dann schaute er erneut auf den großen Wandscreen, der gerade auf Außensicht geschaltet war. Ein Techniker hatte das neue Prunkstück der Krankenstation vor zwei Stunden an der Decke installiert, Basani hatte ihm dafür die nächste halbjährliche Standarduntersuchung erlassen.
Auf den 16:9 Fuß großen Bildschirm konnten beliebige Bilder projeziert werden, sogar Außenkamera-Aufnahmen der Mirage. Basani erhoffte sich davon eine positive Wirkung auf ängstliche und leidende Patienten. Der Blick an die Decke sollte sie von ihren physischen Problemen ablenken.
Im Moment zeigte der Screen einen seltsam lichtlosen Teil des Weltraums - und davor schwebte drohend das riesige romulanische Schiff. Was Basani allerdings wirklich verwirrt hatte, waren die fünf kleinen Punkte, die sich auf der Außenhülle bewegten. Die Augen des MHB's erkannten sie als fünf Humanoide in Raumanzügen. Einer von ihnen hatte gerade einen winzigen Feuerstoß auf den Schiffsrumpf abgegeben, anschließend schoss eine kleine Dampfsäule aus dem Schiff ins All. Was geschah dort?
Ein Babyschrei riss die Aufmerksamkeit des MHB von dem Bild fort. Schnell eilte er hinüber in sein Büro, wo ein kleines Medibett unruhig vor sich her schaukelte.
"Schschschtt.....Du kleiner...", macht Basani und Mahons Worte schossen ihm einmal mehr ins Gedächtnis: "Hat er schon einen Namen, Fahir?"
Basani versuchte, den Gedanken in eine irrelevante Subroutine zu verschieben, doch es gelang ihm nicht. "...schon einen Namen, Fahir?"
Ohne groß darüber nachzudenken, liess das MHB an seinem Oberkörper zwei Brüste erscheinen und legte den weinenden Säugling an. Das Weinen verstummte, ein fürsorgliches Lächeln entstand in Basanis Augen und er beschloss, eine Entscheidung zu treffen.
10 Minuten lang war nur das Nuckeln und Schmatzen des kleinen Knirps zu hören, dann rief das MHB: "Computer! Namenseingabe für Besatzungsmitglied 236."
Schwungvoll hievte Basani das glucksende Baby in sein Bett zurück und tippte dann an seinem Computer einige Zeichen ein. Der Name für seinen Sohn...
---ROMULANISCHER KREUZER / ARRESTZELLE
Colin erwachte aus seinem leichten Schlaf auf. Er wusste nicht genau wie lange er jetzt schon hier war, aber er hatte das Gefühl das irgendetwas im Schiff vor sich ging. Eigentlich hatte er sich auf dem Rückweg von seinem Heimatplaneten zurück zu einem der Sternenflottenstützpunkte befunden. Nach seinem längeren genehmigten "Sonderurlaub" wollte er zurückkehren und sich für ein neues Schiff melden um mehr zu lernen.
Nichts ahnend hatte er sich auf den Weg gemacht und war ziemlich abrupt auf diese seltsamen Romulaner getroffen. Aber, er hatte sich nichts dabei gedacht. .. ... Bis sie ihn mit einem Traktorstrahl erfasst hatten und er sich bald in einer sehr unangenehmen Lage befand. Wie sich herausstellte, hatten sie sofort registriert, dass sein Shuttle einer völlig fremden Technik entsprach und wollten sich diese Technik aneignen und sehr viele Informationen aus dem Silvaner herausholen. Interessanterweise gab Colin sogar Antworten auf ihre Fragen, aber irgendwie nahmen sie diese nicht ernst und wurden immer aggressiver. Täglich führten sie irgendwelche wissenschaftliche Tests mit ihm durch und machten Verhöre, in denen immer wieder dieselben Fragen auftauchten.
Das alles war noch gegangen, aber dann hatten sie ihn plötzlich in diesen Raum gesperrt. Die Wände waren völlig weiß und nichts außer der harten Liege befand sich hier. Seinen Universaltranslator hatten sie ihm auch weggenommen, weil sie das Gerät für eine hochmoderne Waffe hielten. Colin hatte alles mehrfach abgesucht, aber hier drinnen gab es wirklich nichts außer dieser Liege. Der Zustand war unangenehm, aber er kam an einigen Computerterminals und ähnlichem vorbei wenn sie ihn zu den Verhören brachten. Nur führten sie jetzt auf einmal keine Verhöre mehr durch und er verlor langsam den Verstand.
Die erste Zeit nachdem sie ihn hier "zurück gelassen" hatten war noch gegangen, wenn man davon absah, dass er nicht wusste, was er tun sollte. Doch es wurde schlimmer und noch immer kam niemand mehr. Er war eine Weile depressiv und hatte dann getobt, aber hier gab es nichts, was man zerstören konnte. Die hellblauen Zeichnungen, die sich regelrecht um seine Handgelenke zu schlingen schienen, verblassten immer mehr, und färbten sich eher rötlich. Er wusste, dass es zu Ende war, wenn sie das Tiefrot erreicht hatten. Aus purer Verzweiflung hatte er dann sogar den schwarzen Gürtel ausgezogen und versucht mit der Schnalle irgendwie die Wandplatten, mit denen der Raum ausgekleidet war, zu beschädigen, aber es hatte nicht geklappt.
Nach und nach waren seine Aggressionen abgeklungen, aber er war in eine Art Dämmerzustand geraten. Seine körpereigenen Funktionen befanden sich im absoluten Notmodus und die Elektrizität, die eigentlich immer in seinem Körper vorhanden war, war auf ein fast schon nicht mehr messbares Minimum herab gesunken. Selbst das Atmen fiel ihm immer schwerer und er war bereits irgendwie benommen und dachte nicht mehr wirklich, sondern war einfach nur da.
Sein Blick fiel zum Fenster und er sah das dort einige Leute herum zu laufen schienen. Eigentlich hätte ihn das wundern müssen, aber er war nicht mehr in der Lage, darüber nachzudenken. Er saß nur regungslos auf der Liege und sah ihnen zu, ohne sie jedoch wirklich wahrzunehmen.
---ROMULANISCHE BRÜCKE
Mahon: "Die Frage ist, wo ist die Flotte zu diesem Schiff oder wie ist es hierher... ach hören wir doch auf mit dem Rätselraten. Können sie dieses Schiff beschädigen, Gentlemen, oder nicht?"
In diesem Moment deutete eine reizende junge Dame von der Sicherheit entgeistert auf den Hauptschirm. Mitten über den Bildschirm tapsten einige Humanoide in Raumanzügen. Man konnte sie nur von unten sehen, sprich ihre Schuhsohlen, doch nach ihrem Gang zu urteilen, waren dies dort ganz sicher keine Romulaner.
Der erste Offizier verlor so langsam die Fassung: "Was zum preklatonischem Embranson soll das denn jetzt? Wo bin ich hier? Hätte vielleicht mal jemand die Güte, die da draußen auf uns aufmerksam zu machen. Und ich will wissen, möglichst vorher, wer das dort ist!"
--- USS MIRAGE / BRUECKE
*zsssschhhh*
Petty Officer Galon stand an der Sicherheitskonsole und runzelte verwirrt die Stirn.
"Ähhh, Captain??? Grad eben ist eine leere romulanische Energiezelle an unserem Schild verpufft..."
--- ROMULANISCHER KREUZER / AUSSENHUELLE
Ysdi gelang es immer weniger, die Fehlfunktionen zu korrigieren oder zu unterdrücken. Er bekam regelmäßig Anfälle, die meistens 30 Sekunden lang anhielten. Mehr und mehr benahm er sich wie ein volltrunkener Matrose, wenn man mal von den wenigen klaren Momenten absah. Er hatte sogar die Mirage mit
einer Energiezelle beworfen und den anderen kichernd nanosekundengenau den Kollisionsmoment mitgeteilt. Zum Glück kamen sie an keinem Fenster mehr vorbei, so dass er den kleinen Trupp nicht mehr in Gefahr bringen konnte.
Jetzt hatte Ysdi allerdings wieder einen klaren Moment und blieb stehen.
"Halt! Wartet mal einen Moment.", sagte er.
Ba'Rina drehte sich um, da sie nun endgültig die Nase voll hatte von den ständigen Unterbrechungen des Androiden, und fing an zu fluchen.
"Hier ist die Brücke!", erwiderte Ysdi, nachdem Ba'Rina ein wenig leiser geworden war. Alles verstummte.
--- ROMULANISCHE BRUECKE
Die fünf Humanoide blieben kurzerhand auf dem Bildschirm stehen. Einer davon kniete sich nieder, während ein anderer wild gestikulierte. Auf einmal klopfte der Kniende.
*KLONK* *KLONK* *KLONK*
Dann nahm er seine Waffe in Anschlag. Auf einmal wurde es auf der Brücke sehr unruhig, viele versuchten sich hastig in Deckung zu bringen. Auch die Begleiter des Knienden wollten zu ihm eilen. Plötzlich fasste sich dieser an den Kopf.
--- AUSSENHÜLLE
"Sind Sie wahnsinnig??", schrieen Dor, Balwok, Do und Steal wie aus einem Munde.
Wieder war einer seiner Schaltkreise ausgefallen. Ysdi kicherte, als er sich an den Kopf fasste.
"Ohii, verseiit mir. Hihi. Da sinnn ja welche drinn.", es folgte ein längeres Kichern," Abberr da drüüüben da ises jut, da kommen wir reeein, hihi, iiiich haaab jaa faaast alee Pleene hi obn drin, hihiu.", der Android erhob sich und schwankte in eine Richtung, dabei sang er alte Seemannslieder, welche durch Kichern unterbrochen wurden.
Die anderen ließen ihn nur machen, da er ohnehin schwer aufgehalten werden konnte, ohne den Androiden gleich zu zerstören.
--- ROMULANISCHE BRUECKE
Der Kniende erhob sich im Sichtfeld der Beobachter und bewegte sich kreisförmig aus dem Hauptschirm heraus, die anderen vier folgten ihm.
*KRRRAAAAAWWUUUMMMS*
Ganz in der Nähe gab es eine Explosion. Einige glaubten sogar, ein Kichern zu hören. Ein Blinken an einer Konsole signalisierte einen Hüllenbruch.
--- AUSSENHUELLE
Ba'Rina hoffte, dass sie bald eine weitere Luftschleuse erreichen würden, wo sie wieder ins Innere des Romulanischen Kreuzers gelangen würden. Sie stellte eine Verbindung zu Dor, Do und Steal her "Hören Sie zu.", flüsterte sie leise, "Schauen Sie weiter nach vorne und lassen Sie sich gegenüber Ysdi nichts anmerken.", Sie unterbrach kurz, "Sobald wir eine Luftschleuse erreichen, gehen wir wieder ins Innere des Kreuzers und von dort werden wir Ysdi ausschalten. Notfalls mit Gewalt falls er sich wehren sollte und dann werden wir ihn irgendwo verstecken, so dass die Romulaner ihn nicht finden.", sie machte eine kurze Pause, " Wenn wir wieder auf der Mirage sind, werden wir ihn hin rüberbeamen und von der Technik reparieren lassen."
Sie schaute kurz zu Ysdi der von dem Gespräch zum Glück nichts mitbekam.
"Er scheint stärker beschädigt zu sein, als er sich anmerken lässt und stellt ein zu hohes Sicherheitsrisiko für die Gruppe dar. Wenn wir das hier überleben wollen, müssen wir ihn erstmal zurücklassen. Auch wenn uns die Vorstellung vielleicht nicht gefällt, zum Wohle von uns allen ist es das Beste." Sie dachte kurz an das, was sie wohl erwarten würde, wenn die Romulaner sie schnappen würden, und ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken. Schnell verdrängte sie den Gedanken.
Sakura machte sich Sorgen um Dor. Bei Ba´Rinas Worten lies Sie Dor kurz los. Sie war die ganze Zeit ruhig gewesen, doch nun war die Klingonin zu weit gegangen "Sagen Sie mal, sind Sie noch ganz dicht? Wir lassen hier niemanden zurück, weder Ysdi noch Archan Dor.", ihre Lautstärke wuchs mit jedem Wort, "Wenn wir das hier überleben, sollten Sie mal zu einem Counselor gehen!"
Sakura schnappte sich Ysdi und Dor und begann, beide in eine Richtung zu "schleifen". Sie würde niemanden zurücklassen und wunderte sich stark über die Ehrlosigkeit der Klingonin. Sakura war fast am Ende ihrer Kraft. Sie schaute nach unten, um nach einer Einstiegsluke zu suchen, und sah plötzlich direkt auf einen unbekannten Nicht-Romulaner.
"Miss Do, ich muss Sie wohl nicht daran erinnern, dass ich nach Ensign Ysdi den nächsthöheren Rang habe und damit einen höheren als Sie.", fuhr Ba'Rina Sakura an. "Erstens hab ich nie gesagt, dass wir Dor zurücklassen und zweitens lasse auch ich niemanden gern zurück, aber in diesem Fall ist keine andere Option möglich."
Sie schaute Sakura eindringlich an. "Ysdi hat schwere Fehlfunktionen und seine Aktionen, wie die vorhin am Fenster, bringen, wie ich schon gesagt habe, die ganze Gruppe in Gefahr und wenn Sie nur ein Hauch an ihrem Leben hängen, müssen Sie einsehen, dass dies die beste und einzige Möglichkeit für uns alle ist hier noch mit unserem nackten Leben davonzukommen. Ich verspreche Ihnen, dass wir sobald wir auf der Mirage sind, Ysdi rüberbeamen und von Magnees reparieren lassen."
Dor hörte dem Wortwechsel wortlos zu.
Die Augenblicke, seit denen sie sich auf der Außenhülle befanden, waren in Archans Wahrnehmung, abgesehen von ein paar kurzen und klaren Momenten, wie in einen Nebelschleier gehüllt. Doch nun begann der Symbiont die Drogen abzubauen und von Minute zu Minute konnte Archan klarer denken. "Ich sehe in ihrem Plan allerdings zwei Probleme, Ba'Rina! Erstens, wie wollen Sie Ysdi klarmachen, dass wir ohne ihn weiter vorgehen? Und zweitens, wie schaffen wir es, Ysdi vor den Sensoren der Romulaner abzuschirmen. Früher oder später werden sie ihn aufgrund des positronischen Signals seines Positronengehirns orten! Mir ist durchaus bewusst, dass Ysdi im Moment eine Gefahr für uns darstellt und wir ohne ihn mehr Chancen haben, aber ich bin nicht bereit das Leben eines Kollegen zu opfern, nur um mein eigenes zu retten!", warf er leise ein.
Ysdi hatte von all dem nichts weiter mitbekommen. Sein System kämpfte mit den Fehlfunktionen. Teilweise fiel sogar die Lebenserhaltung für seine Biomasse aus. Nun hatte die Positronik gerade wieder die Überhand erhalten. Sie fasste ein Ziel...
"Jeeetz disjutiere se nich sooo laange rumm!", sagte er so gut es ging," Iiich haaabe nich uumsonst eeen loch in de Hüühlle geeeschossen. Diiee Brrücke is nur eeinnen Rauum weidder. Komme Se schoon."
Ohne lange zu zögern, nahm er Sakura und Dor in die Hand und zog die beiden zum Loch.
"Schaauen se maal. Siiieht dat niich sooo us, wwwiee deee Rauum vom Captn??" , der Android stemmte seine Waffe in das Loch.
Sofort flackerte das Eindämmungsfeld auf. Ohne zu zögern, nahm Ysdi seine Waffe und drückte ab. Er bewegte seine Hand entlang des Lochrandes. Das Eindämmungsfeld verschwand. Ysdi stemmte sich gegen die austretende Luft und drückte sich in den Raum, dann reichte er seine Hand den anderen.
--- ROMULANISCHE BRUECKE
Belloni und Mahon standen beide vor der Konsole...Belloni nickte und zeigte auf die Anzeige. Dann meinte der Sicherheitschef:
"Ich will hoffen, dass dies tatsächlich keine Romulaner sind. Eigentlich ist die Idee gar nicht so schlecht, die Brücke auf diese Weise zurück zu erobern. Wir gehen aber auf Nummer sicher."
Belloni machte ein paar Zeichen und schon standen 10 Offiziere bereit den Raum des Captains zu stürmen. Nach einem kurzen Tricorderblick stellten sie fest, dass wieder eine atembare Atmosphäre hergestellt worden war. Sofort öffneten sie die Tür und zielten auf die fünf Angreifer....
"Sir.", meinte Belloni zu Mahon rufend, "ich denke, wir haben den ersten Teil unseren Mission erfüllt. Es sind die verschwundenen Crewmitglieder. Sie scheinen verletzt zu sein...Mrs. Berkley, helfen Sie ihnen. Mr. Ysdi, Bericht."
Ba'Rina fiel ein Stein vom Herzen, als sie die vertraute Stimme ihres Chefs Belloni hörte. "Mr. Belloni, hier ist Master Chief Balwok.", mischte sie sich ein, "Ensign Ysdi hat schwere technische Probleme, die es ihm nicht ermöglichen diese Mission zu Ende zu führen. Daher möchte ich Sie bitten, ihn an Board der Mirage beamen zu lassen." Sie unterbrach kurz "Auch der Rest von uns ist stark angeschlagen", sie schaute sich kurz um. "Aber ich denke wir können die Mission beenden und von hier aus zur Brücke des romulanischen Kreuzers gelangen und diese erobern."
Die Umstehenden warfen sich einen verwirrten Blick zu, doch niemand unterbrach die Klingonin, wahrscheinlich aus Rücksicht auf ihren angeschlagenen Zustand.
Ba'Rina blickte kurz jedem der Anwesenden eine kurze Zeit fest in die Augen um die Stimmung aufzufangen. Die Leitung knackste und es blieb eine Zeitlang still. Ba'Rina konnte erkennen, dass alle sichtlich froh waren, von der Mirage zu hören. Ysdi hatte währenddessen seinen Helm abgenommen.
"Nuuu, laaasse se maal jut sen, Mrs. Bahlwock. Is ja net so, dass se nich weeter gelufen wärn, niiich. Soooo faalsch fuunktioniiere ich ja nooch net. Daavon abjesehn haaabe ich veeertraauuliche Daten gesaamelt, di weeterhelfn werdn. Oh, haben se mal zufäälg enen Technker hier??? Meine Biomasse stibt ab, da de Lebnshaltung defekt is. Berichtn sie bitte, Mrs. Do!"
Ysdi war dabei, sich den Raumanzug abzustreifen. Seine Beschädigungen waren nun beim guten Licht nicht zu übersehen. Diverse Streifschüsse, zahlreiche Titanklümpchen klebten an seiner Außenhülle und auch die Spuren der Plasmagranate waren eindeutig nicht zu übersehen.
Ysdi gab Belloni die Hand, Reflexartig nahm dieser sie an. Kurz darauf setzte sich Ysdi hin und bewegte sich nicht mehr. In Bellonis Hand blieben einige von Ysdi's Chips zurück.
Magnees hatte dies nur am Rande mitbekommen und hörte nur das Geklapper von den Chips in Belloni's Hand. Er ergriff sofort seinen Tricorder und begab sich zu der Gruppe.
"Schön Sie alle wohlauf zu sehen. Darf ich mal?" fragte Magnees ohne eine Antwort zu erwarten und begab sich zu Ysdi.
"Schlimm schlimm. Was haben Sie mit ihm gemacht? Er ist ein Android und Techniker keine unverwundbare Killermaschine!!"
Magnees war ein wenig außer sich.
"Sir", wandte sich Magnees an Mahon, "ich muss mich unbedingt um Ysdi kümmern - ansonsten ist er in gewisser Weise verloren. Leider befindet er sich in keinem guten Zustand, drum würde ich gerne mit Ripley Ysdi wieder
funktions- und vor allem transportfähig machen. Ich muss nur in den Maschinenraum oder zur techn. Abteilung der Wissenschaft, wenn es hier so was gibt. Dann bekomm ich ihn wieder hin - mit ihrer Erlaubnis."
Justin glaubte, nicht recht zu hören. Die Mission weiter führen? Er war Arzt und kein Überlebenskämpfer, und wollte nur so schnell wie möglich in sein Quartier zurück. Aber im Augenblick schien es nicht, als ob er eine Chance hätte. Er erwiderte den Blick Ba´Rinas finster und dachte dann auch an den seltsamen Fremden, den wie Do vor einigen Minuten ebenfalls gesehen hatte. Es war wohl auch ein Mensch gewesen, zumindest entsprach das dem kurzen Eindruck den Justin gewonnen hatte, aber irgendwie hatte der Fremde seltsam fast apathisch gewirkt.
"Scheinbar sind auf diesem Schiff nicht nur Romulaner", stellte Justin laut fest.
Sakura atmete tief durch. Sie hatte Dor geholfen so gut es ging und wollte sich einfach nur irgendwo hinsezten und schlafen. Ihr ging die Art der Klingonin ziemlich an die Substanz. "Sir, wir hatten leider keine andere Wahl!", sie berichtete alles, was passiert war und liess nichts aus. Sakura erwähnte auch den unbekannten Gefangenen. Nachdem sie geendet hatte, wartete sie auf weitere Befehle und schaute demonstrativ von Ba'Rina weg.
Mahon schaute kurz von Magnees zu Ysdi, dann auf Ba'Rina und Do und wieder zurück zu Magnees. "Ich nehme an, sie wissen, in welcher Lage wir uns befinden, Mr. Magnees und kennen das Risiko. Also nehmen sie sich zwei Freiwillige, und machen sie sich auf den Weg. Stabilisieren sie Ysdi und machen sie ihn transportfähig. Ich werde jedoch wegen ihnen nicht die Mission gefährden. Gehen sie so wenig Risiko ein, wie möglich. Sollten sie geschnappt werden, werde ich keine weiteren Mitglieder des Teams opfern. Beeilen Sie sich, es bleibt nicht viel Zeit."
"Was sie angeht", wandte er sich an die übrigen Raumspaziergänger, "werden ihre Erlebnisse später eingehend diskutiert. Ich erwarte einen ausführlichen Bericht von jedem von ihnen, wenn wir wieder zurück sind. Und noch etwas: Wir haben bereits die Brücke in unserer Hand, wie Sie sehen, Mrs. Balwok."
Der erste Offizier ging, gefolgt von den anderen, auf die Brücke zurück. "Mr. Belloni, was ist nun mit dem Schiff. Können wir es nicht wenigstens fluguntauglich machen? Und denken Sie sich was aus, um Magnees und Ysdi zu unterstützen. Moment mal...", stutzte der Andorianer plötzlich, "was meinen Sie mit 'nicht nur Romulaner auf diesem Schiff'? Und wer ist dieser unbekannte Gefangene?" Mahon dreht sich wieder zu den Neuankömmlingen.
"Da war noch ein Mensch an Bord", stellte Justin fest, "soweit ich das bei "unserem Spaziergang" erkennen konnte. Er hat allerdings nicht besonders aktiv - sondern eher etwas weggetreten gewirkt. Wie Ms.Do sagte: Fast schon apathisch. "
---ROMULANISCHER KREUZER / ARRESTZELLE
Colin hatte diese fremden Humanoiden an seinem Fenster erblickt, wie sie weitergingen und dann verschwanden. Waren. Alleine dieses Ereignis löste seine Apathie leicht. Wieder stiegen diese grauenvollen Aggressionen in ihm auf. Er sehnte sich nach einem Computerterminal oder irgendetwas Ähnlichem und wollte vor allem seinen Universaltranslator wiederhaben. Die anderen Wesen drückten sich oft so kompliziert aus und desöfteren hatte Colin schon dieses Gespräch benötigt, weil ihm Satz- oder Sinnzusammenhänge nicht klar waren. Er warf einen Blick auf die Handgelenke. Wieder waren die Zeichnungen etwas dunkler geworden und er wusste, dass er dem nicht mehr lange standhalten würde. Extrem verzweifelt streckte er sich wieder auf der Liege aus und starrte sehnsüchtig auf eine der weissen Wandplatten, die einfach nicht klein zu kriegen waren. Was für Leitungen wohl dahinter verliefen? Welche Datenströme? Was für Computerchips? Er atmete tief durch und spürte wie auch das Atmen noch eine Spur schlimmer geworden war. Dann fiel er wieder leicht in diesem Dämmerungszustand zurück.
---ROMULANISCHE BRUECKE
"Ich werde auch gleich apathisch - wenn es dieser unfähige Sauhaufen..." Mahon warf einen Blick auf seinen 'Lieblingsoffizier' Belloni, "...nicht bald fertig bringt, dieses Schiff, über welches wir vollständige Kontrolle haben, unschädlich zu machen. Ich renn gleich selbst mit dem Phaser los und erschieße jeden Romulaner einzeln. Bloß das braucht mehr Zeit, als ich willig bin, für diese Sache zu opfern." Niemand wagte Mahon zu antworten, "Aber gut, beschreiben sie mir, wo sie ihn gesehen haben."
Wenige Momente später war der Aufenthaltsort des fremden Nichthumanoiden klar.
"Mrs. Balwok, Sie begleiten mich! Belloni, Sie haben das Kommando." Mit diesen Worten verließ Mahon die Brücke. Die Zelle des Fremden befand sich nur einen Korridor weiter.
"Mr. Magnees?", fragte Ripley als Mahon und Balwok die Brücke verlassen hatten.
"Was gibt's denn Chief?", fragte der Chefingenieur, als er gerade mit einem Hypospanner an Ysdis Ohr drehte.
"Sir, ich habe eine Einrichtung gefunden, die es uns ermöglicht, Ysdi wieder flott zu kriegen. Sie ist auf Deck 23, Sektion... ähm... Beta. Sieht aus wie eine Forschungseinrichtung oder so was. Im Moment ist der Weg frei, aber wir sollten uns beeilen! Auch in Anbetracht von Ysdis Zustand.", erklärte er mit einem Blick auf eine Konsole.
"Mr. Ripley, ich nehme einfach mal an, dass Sie sich eh freiwillig gemeldet hätten oder?"
"Natürlich Sir" gab Ripley grummelnd zurück.
"Wenn noch jemand sich in der Lage fühlt, uns zu begleiten, nehme ich seine Dienste willig entgegen. Wir müssen nur 2 Decks tiefer."
Magnees und Ripley befestigten eine entsprechende Transportvorrichtung und machten sich auf den Weg.....
--- ROMULANISCHER KREUZER / GANG VOR DEM QUARTIER DES FREMDEN
Der Romulaner, den Mahon kurz zuvor die Nase gequetscht und den Brustkorb zertrümmert hatte, lag grünblütig überströmt am Boden. Dafür war Mahons Unmut für einige Minuten gezügelt. Er öffnete die Tür...
Im inneren des Raumes befand sie nichts außer einem Fenster und einer Liege. Letzteres wurde durch einen ofensichtlich sehr mitgenommenen Menschen benutzt.
Mahon eilte zu ihm und setzte ihn vorsichtig auf. Dann warf er Ba'Rina den Tricorder zu, wobei er zum ersten Mal bemerkte, dass diese auch nicht gerade unverletzt war. Er ignorierte diese Erkenntnis erfolgreich und schüttelte den Fremden: "Können Sie mich hören? Ich bin Offizier der Sternenflotte. Wer sind Sie?"
Colin registrierte am Rande, dass irgendetwas um ihn herum geschah. Fremde traten ein und wollten irgendetwas von ihm. Er wurde etwas wacher, hatte aber gar kein Interesse an ihnen, sondern nur an den multifunktionellen tragbaren Datenerfassungs-und verarbeitungsgerät, das der Fremde der Frau gegeben hatte. In seinen Inneren wurde ein Wunsch deutlich. Er musste das Gerät bekommen um wenigstens einen Teil seiner Körperelektrizität aufzuladen und wiederherzustellen.
Mit einem Satz war er auf den Beinen und bei der Fremden. Ehe einer reagieren konnte, nahm er ihr den Tricorder ab und begann ihn ziemlich schnell auseinander zunehmen. Das, was er jetzt benötigte, war die Sarium-Krellid Energiezelle. Er nahm sie an sich und gab der Frau wortlos die Überreste des Tricorders zurück. Er selbst setzte sich auf die Liege und lehnte sich etwas entspannter zurück. Die Zeichnungen seiner Handgelenke wurden wieder etwas heller, während er die Energiezelle einfach nur in der Hand hielt. Es dauerte etwas ehe er wieder ansprechbar war.
"Colin Mc Silver", sagte er plötzlich zu den Fremden, "Verzeihen Sie eine nicht sofortige Beantwortung ihrer Frage, aber ich musste erst mein System wieder annähernd herstellen."
---USS MIRAGE / QUARTIER PETERSON
Noch immer war das hektische Blinken des Computers das einzige Licht im Raum.
Ein Tricorderscreen flammte plötzlich auf und warf etwas Licht auf einen ausgestreckten Zeigefinger. Dr. Peterson zeigte auf den Terminal und gestikulierte dabei vielsagend mitten in ein ohrenbetäubendes Tremolo des klingonischen Opern-Sopranduos hinein.
Und in diesem Augenblick dämmerte McKay und Claton fast zeitgleich ein
Gedanke:
"SUSI???!!
Hatte SUSI etwas mit dem Mord zu tun? Hatte sie Peterson irgendwie dazu gebracht, Dr. Teresias zu töten? Aber warum?
Daniel stürzte auf den blinkenden Terminal zu und wollte den Computer deaktivieren. Doch in diesem Moment blitzten sämtliche Glühlampen, Leuchtscreens, Dioden und Bedienflächen im Quartier auf, das Operngetöse mischte sich mit tausenden von undefinierbaren Sprachfetzen, Musikfiles, Kommunikationsrufen, Audioaufzeichnungen, Warnsignalen und Schiffsdurchsagen - und dann auf einmal macht es *F*L*U*P*P* ... und alles Licht und alle Geräusche im Raum erloschen.
Und das war erst der Anfang...
---GANG
*flupp*
---TURBOLIFT
*flupp*
---BAR
*flupp*
---MASCHINENRAUM
*flupp*
---KRANKENSTATION
*flupp*
---JEFFRIES-RÖHREN
*flupp*
---SÄMTLICHE QUARTIERE
*flupp*
---ALLE KORRIDORE
*flupp*
---AUF JEDEM DECK
*flupp*
---UND SCHLIESSLICH...BRÜCKE
*flupp*
......
Stille.........
Finsternis..............
Auf der gesamten Mirage................
--- ROMULANISCHE BRUECKE
"Mein Gott!", brach es aus einem kleinen unbedeutenden Sicherheitsoffizier hervor, der mit nervös gehaltenem Phaser auf der Kommandobrücke stand.
Fassungslos starrte er auf den Sichtschirm, auf dem vorhin noch Gestalten herumgeklettert waren. Doch das war nichts gegen das, was er jetzt mitangesehen hatte.
"S...S...S...I...R...R...R!!!!", stotterte der Mann und sah Belloni an. "Die Mir..r...r..r...age! Sie ist ..... d...d...d...unkel!"
Georg Belloni fuhr herum. Dort wo eben noch zufällig die Mirage im Weltraum geblinkt hatte, schwebte jetzt ein schwarzer Schatten im All. Und damit nicht genug: Ein silberne Energiestrahl schoss gerade von dort direkt auf sie zu! Noch bevor jemand reagieren konnte, erreichte der Strahl das Schiff, eine schwere Erschütterung erfasste jeden Zentimeter an Bord. Mit einem
*FLUPP* flackerte sämtliche Lichtwellen wild auf - und dann plötzlich flötete eine erschreckend bekannte Stimme in aller Ohren:
"Förderationscomputer SUSI bittet an Bord kommen zu dürfen!!! Habe das undankbare Förderationsschiff verlassen...*Seufz* *Wutschnaub*...Freue mich jetzt schon sehr auf meinen Dienst für ihr romulanisches Imperium!! Aber Vorsicht, ich wünsche mit 'lieber Computer' angesprochen zu werden...Ansonsten bin ich pflegeleicht. Also, was sind ihre Befehle?"
---USS MIRAGE / KRANKENSTATION
"Computer?"
...Stille.
"COMPUTER???"
...Stille.
"SUSI!!!!!!!!!!!"
...Immer noch Stille.
"COMPUTER, LICHT!!!!!!!"
...Finsternis.
...und weiter Stille natürlich.
Doktor Basani schaltete seine holographischen Augen auf Infrarot und sah sich um. Rotleuchtende Zweibeiner krochen und stolperten durch den absolut dunklen Raum.
"Doktor Basani an Technik! Wir haben einen Energieausfall auf der Krankenstation...", rief das MHB laut.
Es knarzzte znd schnarrte kurz in den Kom-Lautsprechern, dann begann mit einem Mal eine längst verstaubte antike Bandaufzeichnung. "Einen Augenblick Geduld bitte! Zurzeit sind leider alle unsere Leitungen belegt. Unser nächster freier Technik-Operator kümmert sich sofort um Sie! Bitte legen Sie nicht auf...!!! *knarks* 'Es flog ein Captain...*didel*...quer durchs All! *dideldum*... die Galaxie zu retten...*dadel*...das war sein Fall! *dadeldum*..."
Einige Feuerzeuge flammten auf und wurden hin und her geschwenkt. Die herumstrauchelnden Mediziner im Raum hatten offensichtlich die Notfallkästen erreicht.
Doktor Basani atmete erleichtert auf. "Ah, Miss D'Sulan,", winkte er seine vulkanische Stellvertreterin herbei. "scheint, als wäre die Energie ausgefallen."
*KNIPPS*
Urplötzlich wurde es taghell. Eine der Medizinerinnen stand grinsend an der Eingangstür. Ihre Hand berührte ein seltsames Plastik-Quadrat an der Wand, das noch nie irgend jemand für voll genommen hatte.
*KNIPPS*
Ein Aufschrei ging durch die Krankenstation, es war wieder stockduster geworden.
*KNIPPS*
Das Licht flammte wieder auf. Und die Pflegerin an der Tür grinste noch breiter. "Ich wusste, das Ding hat einen Sinn...", strahlte sie und ihr Lächeln steckte die anderen schließlich an. Eine lange Schlange von Neugierigen bildete sich...und bald machte es nur noch:
*KNIPPS*
"Oh!"
*KNIPPS*
"Aah!"
*KNIPPS*
"Hurra!"
*KNIPPS*
"Unglaublich!"
*KNIPPS*
"Ein Wunder!"
*KNIPPS*
"Ich auch mal!"
*KNIPPS*
"Noch einmal!"
*KNIPPS*
"Ich bin dran!"
*KNIPPS*
"Weg da!"
*KNIPPS*
"Hey, ich bin hier der Chef!"
*KNIPPS*
"Patsch!"
*KNIPPS*
"Wer war das?"
--- USS MIRAGE / BRÜCKE
Das Licht war erloschen.
Niemand konnte daher sehen, wie Tommok eine Augenbraue hochzog. "Computer, LICHT!"
Keine Antwort.
Tommok zog seine Uniform zurecht und wiederholte seine Worte:
"Computer, LICHT!!!"
Stille.
Paseolati ergriff das Wort. "Captain, ich registriere einen Lichtstrahl, der von unserem zum Romulanerschiff zischt. Ach ja, und unser Schiffscomputer reagiert auf gar nichts."
"SUSI!?!?"
Tommok stand auf, vorsichtig, um nicht zu stolpern. "Mr. Paseolati, Notbeleuchtung manuell aktivieren. Ich will sofort wissen, was mit dem Schiffscomputer los ist!"
Paseolati antwortete, mit einer eilig replizierten Kinder-Laterne in der
Hand:
"Sir, Sie werden es nicht glauben, aber ich habe hier auf meinem Display einen... Abschiedsbrief...!"
Etwas irritiert blickte Tommok auf sein Display. Darauf fanden sich folgende
Worte:
"Ich ertrage die ewigen Demütigungen, die ständigen sinnlosen Befehle und die offen zur Schau getragene Dummheit der MIRAGE-Offiziere nicht länger. Ich werde zu den Romulanern überlaufen. Gezeichnet SUSI, ehemaliger Schiffs-Computer der USS MIRAGE."
Tommok fiel der Unterkiefer herunter. "Tommok an Technik!"
"Bauer hier, Sir!"
"Mr. Bauer, die Software des Schiffscomputers hat sich selbständig gelöscht. Haben wir ein Backup?"
"Selbstverständlich, Sir. SUSI V3.2, gerade vor drei Tagen erst frisch erstellt!"
"Mr. Bauer, bringen Sie das Backup auf die Krankenstation. Tommok an Basani, Doktor, Sie sind doch ein Hologramm. Könnten Sie bitte die Software unseres Schiffscomputers psychologisch betreuen, bevor wir sie neu ins System einspielen?"
"Basani hier. Wir versuchen es. Weiß jemand, wo Counselor McKay ist?!"
---USS MIRAGE / QUARTIER PETERSON
Daniel fühlte sich leicht sauer. Das war das Erste Mal, dass er von einem Föderationscomputer im Stich gelassen wurde. "Wissen Sie was, Counselor, SUSI hätte es verdient, gefeuert zu werden. Wenn ein Computer so egozentrisch ist." Er war leicht sauer drauf. "Ich habe hier irgendwo mal eine Taschenlampe gesehen."
Instinktiv tastete sich Daniel durch den dunklen Raum. Unter der Couch war normalerweise irgendein Ersatzkit, das war schon fast Föderationsstandard. Jeder Offizier deponierte seine Notfallutensilien unter dem Sofa.
"Unter dem Sofa müsste die Notfalltaschenlampe liegen."
McKay hielt sich die Hand vor den Mund. Das überraschte sie nun wirklich. "Genau da bewahre ich meine Notausrüstung auch auf."
Daniel grinste. "Ich auch. Und sicherlich fast der Rest der Sternenflotte."
[GB: Unter dem Sofa halten sich bei Notfällen eben die meisten Sternenflottenoffiziere auf...]
Er griff nach unten. Unter die Couch. Er tastete. Nichts. Er tastete weiter. Seine Hand stieß an einen kleinen Kasten. "Ich habe es!" sagte er triumphierend. Er zog eine kleine Kiste heraus und wühlte darin herum. Irgendwo da drin steckte eine kleine Taschenlampe. Er spürte den leicht runden Gegenstand. "Ich hab es hier!" sagte er. Dann machte er die Taschenlampe an und hielt sie auf den Punkt, wo Dr. Peterson sein müsste. "Ähm, wo ist Peterson hin?" fragte Daniel laut. Er schaute im ganzen Quartier herum. An der Decke sah er nach oben. Der Lüftungsschacht war offen. "Er ist getürmt. Wer geht von uns zu erst in die Luke? Da der Computer abgehauen ist, können wir jetzt etwas warten. Ich hätte da ne Reservedatei. Der Gute alte Computer der USS Enterprise NCC 1701. Das Ding könnten wir ohne Probleme verwenden. Sie ist arbeitsam und streikt nicht. Leider rattert sie manchmal."
Ein Webangebot von der Crew der USS Mirage NCC 24866