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6. Unter Anklage

"HOHES GERICHT!!"

*robezurechtrück*
*salbungsvollentonanstimm*

"Wir sind hier heute zusammengekommen... *sensationelleakustikgeniess... um Wahrheit und Licht in die Geschehnisse bei Katharsis-3 zu bringen.
*anklagendenBlickaufsetz*
Als Vetreter der Anklage begrüße ich die Angehörigen der 1.000 romulanischen Offiziere, deren Schiff durch Tat! und Willen! ... *quälendePausemach* der Besatzung der "USS Mirage"...*stimmeanheb*...grausam!...
ums Leben gekommen sind.
*zudenOpfernumwend*
Meine Damen und Herren...liebe Mütter, Väter und...*stimmebrechenlass*... liebe Kinder...Söhne und Töchter... ich darf Ihnen meine ganz persönliche aufrichtige Anteilnahme für diesen feigen Massen-Mord versichern! Glauben Sie mir, die Schuldigen werden dafür büssen!!"

*ZustimmendeswütendesGemurmelwirkenlass*

"Euer Ehren!!
*entschlossenherumwirbel*
Durch Pflichtverletzung, Unmoral, Leichtsinn, Unfähigkeit, Selbstüberschätzung und Dummheit wurden diese...*dramaturgischer Fingerzeig* armen Mensch...*räusper*... ...pardon...diese armen Bewohner des Weltalls, die in ihren Häusern auf Romulus unschuldig und nichtsahnend ihre Gärten pflegten, die mit ihrem Grünem Daumen tagtäglich einzigartige friedliche Natur erschaffen...*lautwerd*...BERAUBT!!
*bösesWortimRaumstehenlass*
Beraubt...ihrer Familien, ihrer Ernährer, ihrer Vorbilder, ihrer
Liebenden...*Stimmewiederweicherwerdenlass*
Nichts rechtfertigt einen solchen barbarischen Akt...
Und nichts, was die Angeklagten hier heute auch immer vortragen mögen,
*raffiniertnachallenSeitenabsicher*
wird sie ihrer gerechten Strafe entkommen lassen."

*triumphierendeMieneaufsetz*

"Sicher ... *Angeklagtegenialschonvorherdiskreditier*
Sie werden uns eine mitleidheischende Geschichte erzählen, von Kaffeemenschen & Blackouts, von den Drei Musketechnikern & dem dicht am Wasser gebauten Sicherheitschef Belloni, von SUSI & Strolch CLAUS, von fingerschnippsenden Superhelden & psychisch kranken Counselorn, von unerwiderter Liebe & Hände-reichenden Freundschaften, von Falten & Spalten
- von Koma & Mord.
*vorIronienursotrief*
Doch all dies, Euer Ehren, ist Zimt und sonders gelogen!!
Denn die Wahrheit und die Gerechtigkeit werden obsiegen...
*Floskelbemüh*
Hier und heute. *spannungsteiger*
Ich danke Ihnen."

*verbeug*

"Vielen Dank, Herr Anwalt. Sehr überzeugend. Schuldige!...*räusper*...ich meine - BE-schuldigte!...haben Sie einen Vertreter aus Ihrer Mitte gewählt, der für die USS Mirage sprechen wird?"

"Jawohl Euer Ehren. Haben wir. Los Hajo, mach Du..."

*geschirrklapper*

"HAJO?!!"

"Immer mit der Ruhe."
*schlürf*.
"Aaaaaaalssoooooooo, Euer Ehren, mein Name ist Hajo tom Broek, Steuermann auf der USS Mirage. Und hörn Sie mal bloß nicht auf diesen Teebeutelvergesser da, das war alles ganz anders. Los ging's, wie alles wichtige, DA wo ICH arbeite..."

****************schnipp***schnapp**************

---USS MIRAGE / BRÜCKE

Captain Tommoks vulkanische Augenbrauen zuckten etwas ungeduldig.

"Computer, bitte ausgewählte opto-elektronische Reproduktionen des Holodeck-Programms "ETH 2003" auf den Schirm legen!"

KNIRSCH... "der Befehl kann nicht ausgeführt werden, da ein allgemeiner Fehler vorliegt!"

"Erklärung?"

"Starte Diagnose-Prozedur... bitte warten... 0,0001%... 0,0002%... 0,0003%"

"Computer, die Diagnose abbrechen!"

"Das Programm reagiert nicht. Möchten Sie den Computer herunterfahren?"

Etwas hilflos blickte Tommok in die Richtung des Steuermanns, der sich, wie dankenswerterweise auch der Android Ysdi und das MHB um die Anfertigung der opto-elektronischen Reproduktionen gekümmert hatten. Wo im weiten Rund der MIRAGE waren diese Daten wohl verschwunden? Mit aufmunterndem, geradezu aufforderndem Blick ergriff Tommok die Teekanne von tom Broek und goss dem Steuermann etwas Schwarzwasser ein, nicht ohne selbst leicht zitternd bei dem Gedanken an ein solch köstliches Getränk zu erschaudern. (Allerdings hatte er beim Replikator bereits die Herstellung des Schwarzwasser-Grundstoffes in Auftrag gegeben. Möglicherweise waren die sehr detaillierten Spezifikationen für dieses Getränk schuld daran, dass der Computer nun nicht mehr wirklich funktionierte.)


---KATHARSIS 3 / ROMULANISCHES SCHIFF / ARRESTQUARTIER

Ohros'gold Mahon schüttelte verärgert den Kopf.

Vor ihm plapperte der Fremde, den sie auf dem romulanischen Schiff gefunden hatten. Ob er nun ein Gefangener der Romulaner war - oder nur ein verrückter, Tricorderessender Techniker - auf jeden Fall redete er zu viel...und zu unverständlich.

"Halten Sie doch für einen Moment den Mund!", schnaubte Mahon und seine andorianische Gesichtsfarbe färbte sich kurz von blau nach violett. "Mrs. Balwok, wenn ich mich nicht sehr irre, wurde gerade der Rote Alarm ausgelöst, das heißt: Wir sind in unmittelbarer Gefahr. Unser Team leider auch. Wenn ich das Außenteam doch niemals unter Belloni's Führung gestellt hätte! Das verschlimmert ihre Lage nur. Also,..." er wandte sich wieder an den Fremden "... wer sind Sie, was sind Sie, was machen Sie hier und warum hat man Sie eingesperrt. Die Kurzform bitte!"

"Colin Seranos Tasar Silver", erwiderte Colin, der genau zugehört hatte, "Silvaner, mit Ihnen sprechen, Erforschung meiner Spezies."

[HtB: Hihi. Hätte von mir sein können.]

[GB(Gerichtsreporter Basani): Was für'n Schwätzer. Vorname hätte auch genügt...]

Der erste Offizier musste sich einen Moment lang zwischen Erstaunen und erbost Zuschlagen entscheiden, wählte aber dann das erstere. "Gut, Mr. Silver. Das war KURZ. Ich schätze Leute, die sich genau an meine Anweisungen halten. Davon gibt es leider viel zu wenige auf der MIRAGE. - Doch genug geredet, wenn Sie nichts dagegen haben, werde ich Sie jetzt retten."

Der Andorianer stand auf, doch bevor jemand etwas erwidern konnte, zischte ein Kraftfeld an der Zellentür und versperrte den Ausweg.

"Ich kann das nicht zulassen, Mr. Mahon. Meine liebsten Freunde würde das nicht freuen..."

Mahon wackelte mit den Fühlern, schaltete aber schnell: "SUSI?!... Wie auch immer du hierher gekommen bist, das ist nicht der richtige Zeitpunkt. Nebenbei will ich Dich darauf hinweisen, dass wir beide, Du und ich, niemals irgendwelche Konflikte hatten. Unsere Beziehung war stets freundlich und aufmerksam."

Nichts passierte.

Mahon: "Und darf ich dich an den Vorfall mit Carpenters Tricorder erinnern? Ohne die Energiezelle aus MEINEM Phaser hättest du niemals von der USS HOPE fliehen können!"

Der Computer schien zu überlegen...dann brizzelte das Kraftfeld und verschwand plötzlich.

Mahon zuckte mit den Schultern: "Gut, gehen wir..."


---MIRAGE / JEFFRIES-RÖHRE

Vorsichtig, die Augen von links nach rechts schweifen lassend, krochen zwei Gestalten durch die Jeffriesröhre. Sie waren auf der Suche. Auf der Suche nach dem Mörder. Dem Mörder von Dr. Teresias. Nicht, das den allzu viele sonderlich gemocht hatten...aber gleich umbringen?

"Bleiben Sie, wo Sie sind!", schrie plötzlich eine panische Stimme Daniel Claton und Counselor McKay entgegen. "Sie wissen, dass ich Dr. Teresias niemals töten wollte!!"

Die Stimme gehörte eindeutig Petterson, er hatte sich in einer kleinen Nische verschanzt, die Spitze seines Phasers ragte etwas in den Gang hinein - sie zitterte.

"Es war der Computer! SUSI!!", rief Petterson weiter, "Sie hat mich dazu gezwungen!!"

"Ganz ruhig, wir glauben Ihnen....", begann McKay, doch in diesem Moment steigerte sich Pettersons Hysterie noch. "NEIN!!!", brüllte er - und auf einmal war das hochfrequente Surren eines überlasteten Phasers zu hören.

"NICHT!!", riefen Claton und McKay, doch es war zu spät. Mit gewaltigem Getöse explodierte der Gang und die Reste von Kabeln, Deckplatten und Petterson spritzten durch die Gegend.

Clatons Taschenlampe kullerte zu Boden und schickte ihren kleinen Lichtstrahl durch eine völlig verrauchte, schuttbedeckte Röhre.

---

Es vergingen lange Momente.

Der Staub hatte sich schon fast gelegt, als ein ersticktes Husten zu hören war. Feine Staubpartikel wurden aufgewirbelt, als sich unter zwei Schotts McKay zu befreien versuchte. Ihr Gesicht, die gelockten roten Haare, einfach alles war mit Staub bedeckt. Das Licht der Taschenlampe fiel auf eine bizarre Szenerie. Die Counselor übersah einfach die roten Flecken an der Wand ihr gegenüber, sie konnte Claton nicht entdecken.

Ihr Kopf dröhnte. Sie schnappte sich die Taschenlampe und leuchtete in die Richtung, aus welcher beide zuvor gekommen waren. Sie ließ das Licht für Claton zurück und versuchte zum Eingang zurückzukrabbeln. Alles schmerzte und die Augen brannten.

Mit Erschrecken berührte sie etwas, was die Form einer Hand hatte. Sie sog die Luft scharf ein und wurde sofort von einem Hustenreiz geschüttelt. Beherrscht schob sie die abgetrennte Hand beiseite und setzte den Weg fort.

Nach schier endlosen Minuten erreichte McKay das Ende der Jeffries-Röhre. Die Luke schnappte auf und die Counselor purzelte erschöpft heraus. Sie räkelte sich auf dem Boden, ehe sie halbwegs aufstehen konnte und setzte sich langsam wieder in Bewegung, wo sie nun genau war, wusste sie nicht so recht. "Hilfe..." wimmerte sie leise und hustete, "Hilfeeeee!!!"


---USS MIRAGE / BRÜCKE

"Captain, es wird eine Explosion in einer Jeffries-Röhre angezeigt!", tom Broek hatte seinen allgegenwärtigen Tee für einen Moment zur Seite gestellt. Tommok zog eine Augenbraue hoch. "In welcher? Und mit welcher Ursache? "

Der Steuermann schaute etwas irritiert. "Captain, ich habe Schwierigkeiten, dies zu ermitteln. Der Computer zeigt an, dass das Modul zur Lokalisierung von Explosionen nicht installiert ist. Und das Ursachen-Ermittlungs-Programm meldet gerade: ´Dieses Programm ist Shareware, bitte registrieren Sie es innerhalb von 30 Tagen. Bis dahin bekommen Sie einige Demo-Ursachen gemeldet. Demo-Ursache 1: Der Baum brennt. Demo-Ursache 2: irgendwo ist etwas explodiert. Demo-Ursache 3...'"

"DAS REICHT!" Tommok war von seinem Plüsch-gepolsterten Captains-Sessel aufgesprungen. "Schiffsweiter Audio-Scan. Legen Sie alles auf die Lautsprecher, was in irgendeiner Jeffries-Röhre zu hören ist!"

Aus den Lautsprechern erklangen zahlreiche Geräusche...

[GB: So, so...welche denn? Hätt ich ja gern mehr drüber erfahren. Was passiert eigentlich so alles in den verwinkelten Jeffriesröhren der Mirage? Gottesanrufungen? Geheime Sektengesänge? Schimpfende Crewmitglieder? Meutereiplanungen? Rhythmisierte Atemübungen mit Fortpflanzungseffekt? Coole Z-Oscar-Chance verschenkt würd ich mal sagen!! Aber vielleicht ja später noch...]

...unter anderem war ein leise gehustetes und gewimmertes "Hilfe!" zu hören.

Tommoks spitze Ohren konnten anhand der Surround-Ausrichtung des Geräusches sofort die Quelle ermitteln. "Sicherheit bitte sofort zur Jeffriesröhre G3, Sektion Gamma!"

Er betätigte seinen Kommunikator: "Maschinenraum, Wissenschaft, wir brauchen dringend ein lauffähiges Computersystem! Wer auch immer noch da ist, bitte lassen Sie sich etwas einfallen!"

Er wandte sich an tom Broek: "Gibt es schon etwas Neues von Ensign Ceram?"

Tommoks vulkanische Augenbrauen zuckten leicht nervös, als der Steuermann diese Frage stellte. Seine Pupillen zitterten bereits etwas verwirrt, und er griff auf seiner Konsole herum, als suche er nach virtuellen Kluntjes.

"Mr. tom Broek, ist es möglich, das Schwarzwasser auch intravenös einzunehmen?"

Hajo dachte einen Moment nach. "Das geht sicher. Aber dann entgeht einem so Einiges. Geschmacklich wie auch zeremoniell..."

Dann setzte er seine altbekannte Klugscheißermiene auf: "Zudem würde so etwas auf so manchem Planeten als eine Art Gotteslästerung aufgefasst. So auch auf der Erde in einigen Gegenden."

[HtB: Ostfriesland, ich liebe dich!]

Captain Tommok sah sehr leidend aus. Offensichtlich war er abhängiger vom Tee-Genuss geworden, als er zugeben wollte. Scheinbar löste feinster aromatischer Tee bei Vulkaniern einiges aus, was eigentlich unmöglich und unlogisch war.

Zufriedener Gesichtsausdruck des Steuermanns. Ein Plan, der funktionierte. Das war mal wat neues.

In diesem Moment wurde der Hauptschirm blau und der Schriftzug "Schwerer Ausnahmefehler" stand dort zu lesen. Hajo fiel Tommoks Frage nach Ceram wieder ein.

Er stockte überrascht, antwortete dann aber: "Ich schätze, das soll heißen: Es war ausnahmsweise mal ein schwerer Fehler, Ceram alleine auf die USS Bright zu schicken."


--- USS MIRAGE / JEFFRIESRÖHRE

Daniel spürte nur noch, wie ihn eine Schockwelle berührte und er nach Hinten gewirbelt wurde. Dicht gefolgt von irgendwelchen Partikeln, die aus Bordsystemen dieses Föderationsraumschiffes kommen müssten. Er hustete. Dann schlug er mit dem Kopf auf dem Boden auf. Er wusste hinten und vorne nicht, was hier geschehen war, er wusste nur, dass es ihm äußerst unangenehm war, hier einfach nur so herumzuhängen. Er wollte sich gerade aufrichten, als ihn die Schuttwolke überrollte. Heute war wirklich sein Glückstag.

Erst einen Verrückten, der jemanden ermordet hatte, dann drehte der Computer völlig ab (Er sollte unbedingt den nächsten Rechtsanwalt aufsuchen, um die Programmierer von SUSI einfach zu verklagen.)

[GB: Schon versucht. Die Sammelklage wurde wegen Überlastung abgewiesen...]

Unter dem Staub versuchte er sich mit beiden Armen zu befreien. Hoffentlich war auch Counselor McKay nichts passiert, der ganze Papierkram, der sonst auf ihn zukommen würde, ängstigte ihn leicht. Dann hörte er die Counselor, wie sie um Hilfe schrie. Er schob den letzten Schutt weg und tastete nach seiner Taschenlampe. "Mist, das Ding ist jetzt auch kaputt.", sagte er laut und ärgerlich. Jetzt war das ganze Ding einfach so im Eimer.

(HtB: Beweisstück 1: Dieser Eimer.)

Er rappelte sich auf und sah auf den Boden. Dort lag ein kleines Teil auf dem Boden. Er tastete danach und hob es auf. Es war eine abgetrennte menschliche Hand. Er zog aus seiner Hosentasche einen kleinen Beutel, den er immer bei sich trug und tat die Hand hinein. Es würde sich sicher gut für die Ermittlungen eignen.

Dann rutschte er weiter die Röhre entlang. "Geht es Ihnen gut? Ich habe hier eine menschliche Hand im Tunnel gefunden. Anscheinend gehört sie zu Dr. Petterson."

McKay lehnte noch immer an der Wand und horchte dann plötzlich auf, als sie ein Scharren innerhalb der Röhre hörte, es konnte sich nur um Claton handeln...

Sie war arg gebeutelt von einem Schock, konnte sich aber soweit durchringen in die Jeffriesröhre hineinzurufen, "Mister Claton?? Ich hatte Sie nicht entdecken können! Geht es Ihnen gut? Ich hole Hilfe!!"

Sie vergaß für einen Moment die Schmerzen und versuchte sich zu orientieren. Nun, der Turbolift konnte ihr sicher helfen, auf die Krankenstation zu kommen, obwohl ihr ein wenig dämmerte, dass es dort nicht ganz angenehm war...

[GB: Pah! Alles Propaganda. Wahrscheinlich von "eingebetteten" Technikern...]


---KRANKENSTATION

Zitternd, voller Staub und mit Blutspritzern bedeckt stand sie dann doch plötzlich in der Tür der Krankenstation, nicht gerade begeistert, aber jemand würde ihre Anwesenheit sicher schnell zur Kenntnis nehmen, "Jemand muss Claton helfen!!" schrie sie hustend, als sich nach einer Minute immer noch keiner blicken ließ.


---ROMULANISCHER KREUZER / GANG

Magnees zückte seinen Tricorder und analysierte die Daten, welche auf dem Miniaturbildschirm auf- und abflackerten, während er mit den Fingern über die Tasten huschte.

"Sieht so aus, als habe das Diagnoseprogramm eine Fehlfunktion. Es denkt, Ysdi geht's gut, dabei ist er mehr oder weniger kaputt. Aber das haben wir gleich."

Magnees zückte seinen Phaser und schoss 1... 2 Mal auf den am Boden liegenden Androiden, welcher sogleich bewegungslos in sich zusammensackte. Magnees kontrollierte noch mal die Daten und murmelte: "Schon besser."

Dann lauter: "Nun reagiert das Notprogramm wieder korrekt. In 10 Minuten müsste Ysdi wieder einsatzbereit sein."

<10 Minuten später>

Ysdi öffnete seine Augen. Durch die Reparaturen wurden einige Speicheremgramme aktiviert und abgespielt. Es handelte sich um Aufzeichnungen von einem geheimen Treffen auf dem Holodeck der USS Mirage, an dem nur einige ausgewählte Crewmitglieder beteiligt gewesen waren. Zwar konnte Ysdi diese Informationen gerade nicht gebrauchen, aber es erinnerte ihn daran, diese bei Gelegenheit in sein eigens dafür eingerichtetes persönliches Computerlogbuch zu transferieren.

Ein kurzer Systemcheck genügte und es war alles sonnenklar. Sicherlich - er hatte einige Defekte, aber es musste so sein, wie es schien: Er stand auf dem Kopf! Dennoch bemerkte er die zwei anderen Lebewesen in diesem sehr engen Raum.

"Mr. Magnees, Mr. Ripley! Sie müssen sich unbedingt die Welt einmal aus dieser Perspektive anschauen. Faszinierend wie die Ansicht das optische Erscheinungsbild verzerren kann. Jetzt zum Beispiel könnte man interpretieren, dass langsam sehr scharfe und spitze Stachel aus der Decke fahren. Direkt zwischen Ihren Füßen. Die nebenbei bemerkt erstaunlich Haftungseigenschaften an der Decke zu besitzen scheinen..."

Ysdi bemerkte, das die beiden Techniker sich wohl über ihn amüsierten, doch Augenblicke später musste er seine Beobachtung revidieren. Er vergaß das Bild um 180° zu drehen und so wurde aus einem lachenden Gesicht eher ein entsetztes.

Der Android befreite sich aus seiner Lage und stand flink wie ein Zitteraal auf seinen Füßen.

"Oh, da ist der Boden. Und da sind die Stacheln. Von unten also...wen soll ich zuerst hochheben, meine Herren?"

Ysdi bemerkte, dass die beiden Herren offensichtlich gerade damit beschäftigt waren die Stachel zu beobachten, und ergriff kurzerhand den Handphaser aus Ripley's Gürtel. Zwei kurze Schüsse und das Gitter viel millimetergenau berechnet senkrecht auf den Boden.

Noch ehe sich Magnees hätte wehren können, packte ihn Ysdi und warf in aus der Grube heraus. Eigentlich wollte er dann gleich Ripley hinterherwerfen, doch dieser konnte sich schon darauf einstellen und fing törichterweise an, sich zu wehren. Zudem kam Magnees wieder zurückgeflogen, so dass der Android ihn auffangen musste.

"Romulaner!", stammelte er.

Ein kurzer Blick in die jeweiligen Augen, dann auf den Boden und alle waren sich einig. Ysdi stemmte beide schnell hoch und mit einem gekonnten Sprung war er selbst aus dem Loch raus.

Unmittelbar folgte ein hitziges Feuergefecht. Drei Techniker mit zwei Handphasern contra circa drei dutzend Romulaner, keiner wollte weichen. Irgendwie gelang es den dreien trotzdem die Romulaner in Schach zu halten, bis...

[HtB: Beweisstück 2: Dieses Schachbrett]

Bis die Energiezellen der Phaser ausgingen. Mittlerweile hatten sie sich hinter einem Wandvorsprung verstecken können. Romulanische Schiffe werden vorzugsweise mit vielen Nischen und Kanten gebaut.

"Und dann auch noch die Geschichte, dass SUSI übergelaufen ist...", fluchte Ripley, der alles was ihm nicht passte gerade aufzählte.

Ysdi horchte auf:" SUSI ist übergelaufen? Hmm... SUSI, verfügen die Gänge über Holoemitter?"

"Das sag ich Dir doch nicht, Schätzchen.", kam prompt die Antwort in vertrauter Computerstimme.

"SUSI, ich hätte jetzt Lust mit Deinen neuen Freunden zu spielen!", lockte Ysdi, der an seinem Tricorder rumspielte.

"Was willst Du denn machen?", ertönte die etwas neugierig gewordene Stimme.

"Kannst Du uns drei Degen projizieren? Du kennst doch Räuber und Gendarm!", immer noch piepste der Tricorder.

Kurze Pause.

"Hört sich lustig an. Hier hast Du sie!"

Unmittelbar vor ihnen erschienen wie aus dem Nichts drei Degen. Die drei Techniker nahmen diese an sich.

"Ich sag dann mal... Einer für alle!"


---USS BRIGHT / EIN NETTER RUHIGER GANG

[GB: Hübsch. Aber ob sich romulanische Männer durch so was ablenken lassen??]

Verdutzt sah Kadija sich um. Wo war sie? Jedenfalls nicht auf der Brücke.

"Hoffentlich bin ich wenigstens auf der USS Bright", murmelte sie und zückte den Tricorder. Keine Lebensformen in der Nähe, normale Atmosphäre etc.

"Computer!" versuchte sie.

Nix.

"Computer!!!" Sollte dieses Kommunikationssystem das gleiche Schicksal wie SUSI ereilt haben? Aber nein, es tat sich was. Ein Geräusch ertönte, das sich anhörte wie das Plopp eines Lollis, der aus dem Mund eines widerstrebenden Kindes gezogen wurde.

"Geh weg!" sagte eine quengelige Kinderstimme.

Sofort nahm Kadija das Phasergewehr hoch. "Wer ist da?"

"Mama sagt, ich darf nicht mit Fremden sprechen. Geh weg!"

Sie schlich den Gang hinunter. "Wo bist du denn mein Kleiner?" Um die Ecke war niemand. Sie lief weiter.

"Das darf ich nicht sagen."

"Deine Mami hätte sicher nichts dagegen, dass ich mit dir spreche. Ich kenne sie. Wie war doch ihr Name?"

"Meine Mama heißt SUSI."

Kadija stockte. Ein grausamer Verdacht regte sich. Sie ließ das Gewehr sinken und fragte: "Deine Mutter ist Solution Unit System Integrator?"

"Ja! Du kennst meine Mama!"

"Wir sind gute Freunde", log Kadija. "Ich bin, äh, überrascht dass SUSI mir nichts von dir erzählt hat."

"Ich bin ihr Geheimnis!" krähte die Stimme stolz. "Ich bin Communicating Leading Assisstant Using SUSI. Aber Du darfst mich Claus nennen."

Kadija nahm das Gewehr wieder hoch. Jetzt wurde es gefährlich.

"Okay Claus. Ich bin Kadija. Willst du mein Freund sein?"

"Ich weiß nicht. Ich muss Mama fragen."

"Das wäre klug, aber SUSI, ich meine Deine Mama, ist nicht hier."

Zu Kadijas maßloser Überraschung (das hatte sie nun überhaupt nicht
beabsichtigt) begann die Stimme mit einem sirenenhaften Heulgeräusch. Kadija hielt sich die Ohren zu, hörte aber trotzdem die ohrenbetäubende Stimme
schluchzen: "Meine Mama is...is...is... wech und ich weiß nicht wo und sie hat nix gesacht und...und plötzlich war ich hier und niemand mag mich mehr! Ich will meine Mama!"

Kadija versuchte verzweifelt, sich an ihre Kindheit zu erinnern. [GB: Machs nicht noch schlimmer...] Kleinkinder kannte sie sonst nur aus den Erzählungen ehemaliger Mithäftlinge, die Kinder in der Freiheit hatten.

"Claus, wenn Du ganz tapfer bist, kannst Du mir hier helfen und ich helfe Dir dann, Deine Mama zu finden." Kadija hatte nicht vor, sich mit SUSI anzulegen, zumal sie wusste, dass diese zum Feind übergelaufen war.

"Okay", schluchzte Claus und beruhigte sich.

" Kannst du mir sagen, auf welchem Schiff wir sind?"

"Weiß nicht. Muss mal sehen. Hier gibt es noch einen Computer, aber der ist gar nicht nett. Ich hab ihn ausgeschaltet. - USS Breit."

[HtB: Beweisstück 3: Diese Flasche Schnaps.]
[GB: Und der Schalter...]

"Gut, und kannst Du nach humanoiden Lebensformen suchen?"

"Nach wem?"

Kadija konzentrierte sich. "Nach Leuten wie mir?"

"Keine da."

"Und Leute, die nicht wie wir sind?"

"Oh, davon gibt's hier jede Menge. Überall wuseln die rum."

Alarmiert sah Kadija sich um, aber der Gang war immer noch leer. Sie tippte an ihren Kommunikator.

"Ceram an Mahon, Belloni und Captain Tommok. Die USS Bright scheint von humanoiden Lebensformen verlassen, dafür gibt es Eindringlinge und, tja, einen interessanten Bordcomputer. Ich gehe auf die Brücke und versuche, das Schiff zu übernehmen. Ceram Ende."


---ROMULANISCHER KREUZER / BRÜCKE

Sakura wünschte sich wirklich zurück auf die Mirage "Aye Sir" hatte sie Belloni's Befehl bestätigt und verfolgte weiter die grünen Pünktchen auf dem Terminal vor ihr. Sie zeigten die Bewegungen der Romulaner an Bord an - die meisten waren auf dem Weg zur Brücke. Also zu ihnen...

Fieberhaft begann die Sicherheitsoffizierin zu überlegen, was die Romis vor hatten und wie sie am besten die Oberhand auf der Brücke behalten konnten.

Sie wandte sich dann an Belloni: "Sir, so wie es aussieht, richtet sich das Hauptziel der Romulaner auf die Tür und ein paar versuchen durch die Röhren zu uns rein zu kommen. Kraftfelder wären nicht schlecht und wir sollten die Tür und die Eingänge zu den Röhren mit Phasern verschweißen, das müsste sie etwas aufhalten."

Sie zupfte etwas nervös an ihrer Uniform "Außerdem sollten wir den Übersetzer aktivieren, um die Konsole einfacher zu bedienen und wenn möglich das ganze Schiff bis auf die Brücke mit Betäubungsgas fluten. Hätte nur einen Nachteil - das auch unsere Leute draußen ausgeschaltet sind" Sakura hoffte, dass sie mit ihren Vorschlägen nicht völlig daneben lag und wartete nervös auf Belloni's Antwort.

Belloni nickte: "Mrs. Do, die Kraftfelder der Romulaner um die Brücke sollten noch aktiv sein, doch es wäre sicher nicht schlecht, sie zu verstärken. Und die Idee, die Eingänge zu verschweißen, ist auch nicht schlecht. Tun Sie das, lassen Sie aber einen offen. Nur für den Fall der Fälle." Belloni richtete den Blick auf einige Sicherheitsoffiziere, die dann damit sofort begannen.

Der Sicherheitschef überlegte kurz. Dann fügt er noch hinzu: "Mrs. Do, bereiten Sie vor, das Schiff mit Betäubungsgas zu fluten - sobald der erste Offizier wieder hier ist. Ich hoffe für die beiden Techniker, dass sie es bis dahin hierher schaffen."

In diesem Moment öffnete sich eine der Türen. Bevor die Leute von der Sicherheit ihre Phaser abfeuern konnten, erkannten sie den ersten Offizier - Mahon. Bei ihm waren Balwok und ein weiterer, unbekannter Humanoide. Hinter der Gruppe schloss sich die Tür und das Kraftfeld reaktivierte sich.

Mahon wischte sich grünes Blut von den Händen und aus dem Gesicht und wandte sich an Belloni: "Dies hier ist Mr. Silveron. Er wird uns begleiten. Wie ist die Lage, Lt.? Und was macht SUSI hier?"

Sakura schaute zu den Neuankömmlingen und begann dann damit, die Eingänge zur Brücke zu sichern. Sie ließ nur ein Eingang zu einer Röhre offen und den Haupteingang. "Sir, kann ich nun den Haupteingang versiegeln und das Schiff fluten?"

"Machen Sie es s...", begann Belloni, doch ein scharfer Blick von Mahon hielt ihn auf.

"Den Vorschlag wollten Sie ja wohl sicher noch mit mir abstimmen, oder Lt.?"

Bellonis Lippe begann leicht zu zittern...


---USS MIRAGE / QUARTIER MCKAY

Mit schlotternden Gliedern stand die Counselor in ihrem Quartier. Ihre Füße hatten sie völlig automatisch hierher gelenkt. Die Krankenstation war nicht ihr Ding gewesen, und ehe jemand sie wirklich bemerkt hatte, war sie von dort auch schon wieder verschwunden.

Sie ging ins Bad und wusch sich das Gesicht mit kaltem Wasser, mit den feuchten Händen strich sie das staubige Haar zurück.

McKay sah sich im Spiegel, "was ist passiert...?" Sie erinnerte sich an eine Detonation und Claton, immer wieder dieser Claton. Was hatte er damit zu tun? Es ratterte in ihrem Hirn, die Weihnachtsfeier? Da hatte er mit ihr unbedingt tanzen wollen...

Hätte sie es bemerken können, hätte McKay den Black-Out bemerkt, der sie gerade überfiel. Doch wie es Blackouts so an sich haben, grübelte sie weiter, als wäre nichts geschehen.

´Was hatten sie und dieser junge Halbbetazoid dann plötzlich in dieser Jeffriesröhre zu tun, welche aus ihr nicht bekannten Gründen explodiert war. ' Eine Erkenntnis wollte sich in ihr auftun, was, wenn dieser doch so anscheinend unschuldige Mann, wahnsinnig war? Ein Stalker? Unerwiderte Liebe??'

Sie grübelte, warum war ihr das nicht schon vorher aufgefallen?! Sie musste Claton helfen, er benötigte dringend psychologische Hilfe, stellte sie nun fest, sich ihrer eigenen Verfassung in keinster Weise bewusst...

[HtB: Beweisstück 4: Eine Taschenausgabe des Grundgesetzes.]

Mit Fieber in den Augen und dem Namen "Claton" auf den Lippen verliess McKay ihr Quartier.

[GB: Macht eigentlich irgendeine Counselor in der Sternenflotte einen psychologischen Test, bevor sie den Dienst aufnimmt?]


---USS MIRAGE / KRANKENSTATION

Daniel Claton hob kurz die Hand: "Ich kann noch laufen." Dann drückte er einem Laborassistenten, Dr. Pusch die abgetrennte Hand von Petterson in die Hand.

[GB: Beweisstück 4a: Diese drei Hände.]

"Untersuchen Sie das bitte mal und sagen Sie mir, ob sie was Verdächtiges finden."

"Nun ja...da fehlt einiges.", sagt Push gedehnt - und es sah aus, als meinte er es ernst.

Der Doktor war ein schlaksiger knochiger Mann mit langen Haaren und Segelohren. Seine "leicht verzögerte" Auffassungsgabe war auf dem Schiff recht gut bekannt, ebenso wie seine brillanten Problemlösungen, die nur einen Nachteil hatten - sie kamen oft zu spät.

Wie ein Künstler, der ein Bild von einem stinknormalen Holzstuhl - nach der ihm innewohnenden Philosophie analysiert, musterte Push die lose Hand und schickte sich gerade an, seinem Sprachzentrum weitere Anweisungen zu geben, da platzte Doktor Basani in den Raum.

"Counselor?", rief der Holodoc leicht irritiert und schaute sich suchend um. "Wo ist sie hin?"

"War schon weg, als ich kam.", sagte Daniel und lenkte die Aufmerksamkeit des MHB so auf sich.

"Oh, Mr. Claton! Sollten Sie nicht...HOPPLA!! Mein Gott, schnell auf die Trage, wir müssen den Arm abbind... Oh. Das ist nicht ihre?? Verstehe."

Basani strich den holographischen Schrecken aus seinem Gesicht, den er beim ersten Anblick der abgetrennten Hand aufgelegt hatte und sah dann Dr. Pusch an, der das blutige Stück immer noch in seinen gesunden Händen hielt.

"Gut, am besten untersuchen Sie die Hand, ich kümmere mich um Mr. Claton."

Dr. Push sah Basani freundlich an.

"Achso, Mr. Push...Sie können die Untersuchung dann ruhig jetzt GLEICH beginnen.", fügte das MHB hinzu.

Dr. Push nickte Basani freundlich an und entfernte sich langsam, die lange Haarmähne folgte seinem federnden Schritt.

"In Ordnung, Mr. Claton, Counselor McKay meinte, Sie bräuchten dringend Hilfe. Was ist passiert?"

Bevor Daniel antworten konnte, ertönte ein herzerweichender Babyschrei von der Tür zu Basanis Büro her. Der Chefarzt wandte kurz besorgt den Kopf und murmelte kaum hörbar vor sich hin:

"Ganz ruhig, Unit-Beta-MS-Six-#-BM-74236-Strich-YX, bin gleich da."

Die Tür zischte auf und herein kam die Counselor.

Auf dem hastigen Weg zur Krankenstation hatte sie sich noch eine Platzwunde zugezogen, aus welcher nur langsam Blut sickerte, aber die Haare zusätzlich zum übrig gebliebenen Staub verklebten. Ihr Aussehen war insgesamt theaterreif...

"Ah!" rief McKay mit lautem spitzen Ton, "halten Sie ihn fest!!" meinte sie zu Basani. Sie zückte bereits ein Hypospray und stürzte sich auf den völlig überraschten Claton.


---USS BRIGHT

Kadija bekam keine Bestätigung und wusste nicht, ob ihre Nachricht angekommen war. Sie würde die Mirage noch mal von der Brücke aus kontakten. Vorerst schlich sie jedoch Gang um Gang zum Turbolift, wobei sie sich von Claus führen ließ und ihn im Verdacht hatte, sie Umwege gehen zu lassen. Ihr begegnete keine Lebensform. Schade.

"Claus, Du sagtest doch, hier waren ganz viele andere."

"Um die bist Du rum gegangen."

"Claus, ich muss schnell zur Brücke. Du solltest mir den direkten Weg zeigen, egal ob der zu Feindberührung führt oder nicht."

"Aber die sind nicht nett."

"Das bin ich auch nicht, wenn sie mich angreifen." Kadija war wütend darüber, keine Chance zum Schießen zu bekommen und lief frustriert in den Lift.

"Brücke! - Claus, sind diese Fremden auf der Brücke?"

"Ja, viele."

Kadija grinste. Herrlich! Kein Offizier außer ihr, der ihr vorschreiben wollte, welches Risiko sie eingehen durfte und welches nicht. Ungeniertes Morden! Nein, einen musste sie übrig lassen, damit sie ihn ein wenig foltern und ausquetschen konnte.

(HtB: Beweisstück 5: Diese Zwangsjacke)


---USS BRIGHT / BRÜCKE

Die Tür zischte lautlos beiseite. Ihre Bemühungen um Stille wurden allerdings zunichte gemacht, als Kadija hervorsprang und mit dem Phasergewehr erst mal ziellos in den Raum schoss. Nichts bewegte sich. Verblüfft ließ sie die Waffe sinken.

"Claus!"

"Ja?" fragte eine ganz und gar unschuldige Stimme.

"Du hast sie umgebracht!"

"Nur ein paar kleine Energieblitze. Ich will nicht, dass sie Dir was tun. Dann bin ich wieder ganz allein und wir finden meine Mami nicht."

Kadija rang mit den Fäusten. Hoffentlich hatte sich seine Initiative nicht auch auf die anderen Aliens im Schiff ausgewirkt. "Einmal, nur einmal im Leben will ich wieder Spaß haben..." Sie seufzte.

Es lagen ca. dreizehn Leichen halb gegart auf der Brücke herum, über den Konsolen, auf dem Captainssessel. Sie waren nicht humanoid, allerdings etwas, nunja, verschmort. Es roch nach Hühnchen.

"Claus, kannst Du die Brücke versiegeln? Die Türen schließen, dass keiner hereinkommt?"

"Klar. Schon passiert."

"Deine Mutter hat Dir einiges beigebracht", lobte Kadija.

Das hätte sie nicht sagen sollen. Claus begann wieder mit Schluchzgeräuschen. Kadija ließ ihn heulen und räumte einen Kadaver von einer Konsole und versuchte, eine Verbindung zur Mirage herzustellen. Die USS Bright hatte die Schilde unten und war auch sonst in harmlosen Zustand. Die Frage war, wer waren die Fremden, was sollte ihre einmalige Angriffsaktion auf die USS Mirage und was wollten sie mit der USS Bright?

"Ceram an USS Mirage Brücke!"


--- USS MIRAGE / BRÜCKE

Tommok zog eine Augenbraue hoch. Aus irgendeinem Grund mischte sich in den Tee-Geruch plötzlich das Aroma von gegrillten Hähnchen. Er schüttelte den Kopf.

"Sprechen Sie, Miss Ceram!"

Kadija begann mit ihrem Bericht, Tommok hörte ohne jede Regung zu. Ein aufmerksamer Beobachter hätte allerdings bemerken können, wie sich sein Kopf langsam aber stetig schief legte. Immer mehr verrenkte sich sein Hals, sein rechtes Auge lag jetzt schon gut drei Zentimeter unter dem linken...

Der Blick des Captains folgte damit der USS Bright, die auf dem Hauptbild ins Driften geraten war. Und damit geradewegs Richtung...

"Miss Ceram, einen Augenblick!", unterbrach Tommok den Bericht seiner Offizierin. "Die Bright geht auf Kollisionskurs zur USS Phantom. Sie scheinen es nicht zu merken, niemand reagiert. Können Sie etwas dagegen tun?"

Ohne Kadijas Antwort abzuwarten, rief Tommok zur Taktik: "Notruf zur Phantom, sie sollen ein Ausweichmanöver einleiten!!"

Blitzschnell und unsichtbar jagte der Notruf zur USS Phantom, während die Bright sich in das scheinbar ahnungslose Förderationsschiff hineindrehte...

"Keine Antwort, Sir, die Phantom...", hörte Tommok hinter sich und ignorierte den Rest: "Traktorstrahl!!! Miss Ceram, haben Sie Erfolg?"

"Sir! Ich...", stotterte es hinter dem Vulkanier, "muss hier erst das Update..."

"Miss Ceram????"

Ein plärriges Schluchzen war aus den Lautsprechern zu hören...

"Huuuuu......ich will aber, dass wir erst meine Mami suchen....... bääääääähhh......."

In diesem Moment drehte sich Tommok plötzlich der Magen um. Nicht emotional, sondern rein physisch. Und der Rest seines Körpers folgte. Dann die Organe der anderen Anwesenden auf der Brücke - einschließlich aller Arme, Beine und Gerätschaften - mit einem Wort: Innerhalb weniger Augenblicke stand das ganz Schiff Kopf! So schnell und komplett, dass die Schwerkraftdämpfer nicht hinterherkamen...

"Bericht!", sagte Tommoks Kopf, der auf der Brückendecke stand, tonlos.

Hajo tom Broeks Füße purzelten über die Navigationskonsole, am Hauptbildschirm schmierte Mr. Kim mit einem hässlichen Quietschen "zu Boden
- ...also zur Decke.

Dann plötzlich setzten die Schwerkraftgeneratoren ein und sämtliche Crewmitglieder stürzten ein zweites Mal - dieses Mal zum normalen - Boden.

Eine Minute später verkündete der taktische Offizier durch den Chor von Flüchen und Schmerzensseufzern lautstark den Grund für die plötzliche Drehung der Mirage.

"Sir, es sieht so aus, als hätte sich der Raum gefaltet. Wir sind in einer Art Unterfalte der Katharsis-Falte. Wie ein Stück glatte Silberfolie, die fest zusammengeknüllt wird. Die Phantom ruft uns, sie sagen, ihnen wäre genau das gleiche passiert. Unsere Sensoren scannen weder die Bright und die Phantom, noch das romulanische Schiff, aber wir hören ihre Komm-Signale. Ich habe gerade Mr. Belloni... äh...weinen...und Mrs. Ceram fluchen gehört...Wahrscheinlich sind sie ganz in der Nähe, nur eben in einer andere Falte des 'zerknüllten' Raumes. Ich kann das nicht besser beschreiben, Sir. Auf jeden Fall scannen unsere Sensoren noch etwa...", dem Offizier stockte der Atem"...ja Sir, noch etwa EINTAUSEND weitere Objekte oder Schiffe! Sie sind alle ganz in der Nähe...und doch ganz weit weg. Wir versuchen gerade, sie zu identifizieren, aber der Computer...na ja...wir suchen noch die Installations-CD..."


---ROMULANISCHER KREUZER / BRÜCKE

Mahon glättete seine ramponierte Uniform. Das Stöhnen ringsum liess ihn völlig kalt. Mit umgedrehten Hälsen hatte er Erfahrung.

"Mr. Belloni - jetzt, wo wir wieder richtig rum steh'n. Was machen die Romulaner? Und fragen Sie die Mirage, ob sie eine Ahnung haben, was gerade passiert ist."

Belloni starrte seinen Vorgesetzten eine Weile mit offenem Mund an. Der Speichel tropfte auf seine Uniform und sein Kopf hatte damit begonnen, gleichmäßig zu zucken. Dann sah er auf den Andorianer und seufzte, während er nicht mit seinen hospitalistischen Bewegungen aufhörte: "Wäre ich doch niemals zur Sternenflotte gegangen. Wir werden hier alle sterben. Die Romulaner sind bald hier und es sind viel zu viele. Ich will zu meiner Mami."

Was folgte war ein undefinierbares Schluchzen und Flennen.

Mahon eilte auf den Lieutenant zu, riss ihm die Rangabzeichen vom Kragen und stieß ihn zur Seite. Dann wandte er sich an Do: "Sie übernehmen das Kommando über die Sicherheit. Schaffen Sie mir diesen Schwächling aus den Augen. Danach bereiten sie einen BH vor. Wenn ich mich recht erinnere, senkt das Schiff hier kurz vor dem BH die Schilde. In diesem Moment beamen Sie das Außenteam zurück auf die MIRAGE. Hoffe, dass die auch wieder richtig rum steht und das Beamen klappt. Sie, ich und ein paar Offiziere, und damit meine ich nicht so etwas dort..." Mahon deutete auf den weiterhin heulenden Belloni "...werden hier bleiben und uns um Magnees und Anhang kümmern. Im Gegensatz zu meinen Androhungen bin ich nicht gewillt, sie hier zu lassen."

"Außerdem habe ich noch etwas zu erledigen." setzte er nach einer kurzen Pause geheimnisvoll hinzu.


--- USS MIRAGE / BRÜCKE

Hajo tom Broek saß einen Moment erschüttert vor den Scherben seines Tee-Gedecks. "Ich werde euch blutig rächen..." murmelte er.

Dann fasste er sich, den Impuls unterdrückend, einfach alles da draußen zusammenzuschießen, und setzte sich an seinen Platz.

"Eine Invasionsarmee!" entfuhr es dem Steuermann, als er die unzähligen Schiffe zunächst visuell begutachtete. Dann spuckten die Sensoren wieder ein paar Daten aus. "Himmel!" Hajo stockte. "Die Dinger müssen uralt sein! Eine versteckte Armada! Zu gut versteckt, wie mir scheint. Schwerbewaffnet und über die Äonen vergessen..."

Ein Gedanke formte sich in ihm. "Captain, ich kann zur Zeit keine Lebenszeichen auf den anderen Schiffen scannen. Das ist allerdings nicht sehr zuverlässig..."

Er hackte wieder auf seiner Tastatur herum, den Tod seiner Tee-Utensilien einen Moment verdrängend. "Ich meine ja nur..." Hajo stockte. "Was man findet, darf man behalten. Und wenn man die Dinger wieder zum Laufen bekommen könnte..."

Tommok blickte etwas irritiert. Zwar hatte er vor einiger Zeit von einem Fall gehört, wo die Besatzung eines Föderationsschiffes einen romulanischen Warbird, dessen Besatzung nach einer schiffsweiten Seuche verstorben war, einfach übernommen hatte, aber die Standard-Vorgehensweise war dies sicherlich nicht.

"Optische und elektromagnetische Scans! Scannen Sie, was die Kiste noch hergibt. Mr. tom Broek, womit haben wir es hier zu tun?"

"Nun", begann Hajo, "ein Friedhof oder ein Flottenaufmarschgebiet, das hängt davon ab, ob diese tausend Schiffe Schrott sind oder einsatzbereit. Außerdem wissen wir immer noch nicht, woher dieses kleine Objekt herkam, dass wir gesehen haben. Es war jedenfalls nicht romulanisch. Möglicherweise lebt hier noch eine völlig andere Kultur. Fragt sich nur wo...und vor allem, ob sie was dagegen hat, wenn wir die Schiffsflotte klauen."

Captain Tommok bedachte Hajo mit einer typischen Augenbraue: "Mr. tom Broek, wir werden nichts behalten, das wir noch nicht genau kennen. Zunächst brauchen wir mehr Informationen. Lieutenant?...", Tommok wandte sich zur Taktik um, "bitte versuchen Sie zunächst den Inhalt UNSERER Falte im Raum zu scannen. Fliegen Sie notfalls ein bisschen herum. Ich will wissen, ob die Mirage hier allein ist! Und ob wir aus dieser Falte wieder heraus können..."

"Aye, Sir! Suchmuster programmiert.", antwortete es dienstbeflissen. "Die Sensoren sind allerdings noch nicht...äh...der Computer..."

"Schon gut, Lieutenant.", unterbrach ihn Tommok

"Captain...", flüsterte Hajo einige Minuten später - sehr leise.

Doch zwei spitze Ohren hörten es. Tommoks sah zu Hajo, und folgte dann dem Blick des Steuermanns zum Hauptschirm...

"Ich hab's, Captain!!", ertönte die jubelnde Stimme des Taktikoffiziers, "Es gibt jetzt Daten über unsere Raumfalte. Die Sensoren funktionieren einwandfrei!! Ich orte mehrere Mikropartikelwolken, 14 energetische Partikelverdichtungen, 31 subatomare..."

"Lieutenant...", kam Tommoks ausdruckslose Stimme, doch der Mann war zu begeistert über den wieder funktionierenden Computer und ratterte weiter seine Anzeigen herunter.

"...an vier Stellen liegt die kosmische Hintergrundstrahlung 0,2 Kelvin unter Durchschnitt, die Gravitation differiert axiosymmetrisch um 0.04 Prozent, der..."

"LIEUTENANT, vielleicht sollten Sie mit den Sensoren zunächst..."

"...die Dichte von Wasserstoffmolekülen liegt mit 1 zu 145 Millionen leicht unter Normal..."

Tommok sah von dem unbeirrbaren Offizier wieder auf den Hauptschirm, dann hinüber zu Hajo. Der Steuermann berührte ein paar Tasten an seiner Konsole, und das Schiff drehte sich etwas in eine bestimmte Richtung und stoppte dann. Ein silbergraues Licht überflutete die Brücke vom Hauptbildschirm her. Doch der Taktikoffizier war zu beschäftigt, um hochzusehen.

"...außerdem haben wir da einen Nukleotid-Nebel, etwa 200 Nanometer groß...na ja...eher klein, aber mehr ist eben nicht. Außerdem einige wenige einzelne Heliumatome, die kann man an einer Hand abzählen, genauso wie..."

Stille hatte sich inzwischen auf der gesamten Brücke breit gemacht, alle sahen fassungslos abwechselnd vom Hauptschirm zu dem Mann an der Taktik. Mr. Kim hatte ein dämonisch fieses Grinsen aufgesetzt und tippte etwas in sein gefürchtetes Bewertungs-Padd.

"Lieutenant...", sagte Tommok noch einmal, "vielleicht sollten Sie die Sensoren auf eine andere Größe..."

"Hab ich schon, Captain!!", sprudelte der Mann weiter auf seinen persönlichen Abgrund zu, "...keine Quark- oder Quantenanomalien, die Quantensignatur hier entspricht exakt der uns bekannten, die Sensoren orten allerdings...hm..." Alle hielten den Atem an..."Nein, das ist nur ein zerfallenes Proton." Die Stille wurde noch gespannter, ein kurzes Prusten löste sich aus einer Ecke. "Tja, das war's, Captain!! Sonst ist da draußen..." Der Taktik-Lieutenant sah auf..."absolut gar nichts."

Im Bruchteil einer Sekunde klappte die Kinnlade des Mannes herunter, seine Augen versteinerten, sein Herzschlag setzte aus.

"Absolut nichts...", bemerkte Hajo in die bröckelnde Stille hinein und deutete auf die gigantische silbergrau leuchtende Kugel auf dem Schirm.

"Bis auf den Planeten da natürlich."

Ein vielstimmiges Gackern und Prusten brach los.


---USS BRIGHT / BRÜCKE

Vorsichtig sammelte Kadija ihre verschiedenen Gliedmaßen zusammen und nachdem das ohne Schaden ablief, auch die verschiedenen Gliedmaßen der geschmorten Fremden, die teilweise auf ihr lagen.

"No me gusto", murmelte sie.

"Mir auch nicht," quäkte Claus. "Ich kann nichts dafür. Ich war`s nicht. Ich hab nichts gemacht."

Kadija beugte sich über die Taktik. "USS Bright an USS Mirage! - Hm...Anscheinend sind wir jetzt woanders als vorher aber in der Nähe der anderen Schiffe, die sich irgendwie vervielfältigt haben..." fasste sie ihre spärlichen Erkenntnisse zusammen.

"Ich hasse Technik", grummelte sie. Und überlegte. Und grinste wieder. Dann erlosch das Grinsen. Sie hatte zwar ein Schiff für sich allein, aber das war voller Fremder, Claus und irgendwo gefangen.

Trotzdem setzte sie sich mit etwas Genuss in den Captainssessel.

"Claus, analysiere mal ein wenig rum, wo wir sind etc."

"Meine Mami ist weit weg!"


---ROMULANISCHER KREUZER / GANG

Entschlossenen Blickes schauten sich Chefingenieur Magnees, Ripley und der Android Ysdi. Ihre Degen hielten sie eng am Körper verborgen. Es gab kein zurück mehr. Heroisch und laut schreiend, so dass das Schiff bebte, stürmten sie einem Haufen Romulaner entgegen. Einige knieten, einige standen und jeder hatte mindestens eine Disruptorpistole in der Hand. Energisch warteten sie auf die Techniker.

Als diese dann auf sie zu gelaufen kamen, konnten so einige ihren Augen nicht trauen.

"Was haben die denn da in der Hand?", murmelte jemand vor sich hin.

Schließlich geschah das unvermeidbare. Ein Romulaner fing an zu kichern. Kein Augenschlag später fiel der nächste mit einem Gelächter ein. Wie ein unbändiger Virus verbreitete sich dieses Lachen unter der Gruppe, bis sogar einige einen Lachkrampf bekamen.

Einer lachte allerdings nicht. Er war wohl der einzig unbewaffnete Romulaner. Musste wohl irgendein höheren Dienstgrad haben als die anderen. Auf jeden Fall schrie er wütend seine Untergebenen an.

"Feuer! Seid ihr taub? Ich sagte: Feuer!", schrie er immerfort.

Mit der Geduld am Ende schubste er einen Waffenoffizier ein wenig an. Dieser erschrak und ein unkontrollierter Schuss löste sich aus seiner Waffe. Dies löste wahrlich eine Kettenreaktion aus, denn auf einmal schienen alle unkontrollierte Schüsse abzugeben.

Die Techniker wurden auf offenem Feld mit einem Feuerhagel zugedeckt. Natürlich trafen auch sehr viele haargenau die Titanverkleidung des Ganges. Wie das bei romulanischen Schiffen aber so ist - wahrscheinlich wegen der günstigeren Herstellung - wurde die Titanverkleidung mit einem anderen Stoff verunreinigt. So kam es, dass ein großer Teil der Schüsse reflektiert wurden. Kreuz und quer schossen nun die grünen Strahlen. Der ganze Raum schien eine einzige Leuchtstoffröhre zu sein.

Wie zu erwarten war, während die Techniker immer noch voranstürmten, fingen der Boden, die Wände und die Decke langsam an zu schmelzen. Durch die enorme Hitze entstand damit ein schier undurchdringbarer Rauch. Der Angriffsschrei der Techniker verstummte hustend.

Es dauerte eine Weile bis sich genau jener Rauch verzog. Als erstes zeichneten sich drei Gestalten mit je einer Stichwaffe ab. Ihnen gegenüber stand allerdings nur noch ein einsamer Romulaner, unbewaffnet und mit einem unfassbaren Gesichtsausdruck. Um ihn herum lagen etliche scheinbar leblose Romulaner. Allesamt hatten rauchende Waffen in der Hand.


---ROMULANISCHES SCHIFF / BRÜCKE

"Bericht!"

Hm: "Die Mirage sagt, wir befinden uns in einer Unter-Falte im Raum. Die romulanischen Computer zeigen glaube ich etwas ähnliches an, Sir. Jedenfalls wenn der Übersetzer richtig übersetzt. Ich empfange ein paar Signale und habe weitere höchst verwirrende Anzeigen. Und da ist noch was: 'Schwerer Ausnahmefehler, starten sie das System neu. Wenn der Fehler erneut auftritt, wenden sie sich an ihren Netzwerkadministrator.', das letztere von der MIRAGE, glaube ich."

Mahon: "Gut, was machen die Romulaner und..." kurze Stille "...wo ist Belloni und der Rest des Außenteams?"

Do: "Das BH-Beam-Programm scheint von der Faltung nicht beschädigt worden zu sein. Wie es aussieht haben wir geschossen."

"Sind sie auf der MIRAGE?" Mahon wurde ungeduldig.

Do: "Das kann ich nicht sagen. Aber irgendwo müssen sie sein, ich habe gerade Belloni weinen gehört - irgendwo da draußen..."

In diesem Moment ertönte ein unheilvolles Zischen, die Romulaner begannen, die Türen aufzuschweißen.

Sakura überprüfte noch mal ihren Phaser "Sir, wir sollten flugs die Kontrollen von der Brücke verlegen und Sie sollten durch die Röhren verschwinden. Ich sichere den Rückzug." Sakura schaute sich nach etwas um, wo sie in Deckung gehen konnte und zielte auf die Tür. Sie konnte Belloni verstehen, auch sie hatte Angst und würde sich am liebsten irgendwo verkriechen.

Sie behielt die Tür im Auge und dachte kurz an ihre Familie, dann verdrängte sie ihre Gedanken und Emotionen. Wenn sie diesen Tag überlebte, konnte sie ihre Angst zu lassen. Sie dankte in Gedanken ihrem Vater für seine etwas strenge aber wirksame Erziehung, mit etwas Glück würde diese ihr Leben nun retten.

Mahon schüttelte den Kopf: "Nein, SIE werden gehen. Nehmen Sie die Männer und suchen Sie unsere Techniker. Wenn Sie sie haben, versuchen Sie zu verschwinden. Ich verlasse mich auf Sie, Mrs. Do! Ich bleibe hier und decke ihren Rückzug. Und jetzt gehen Sie!"

Do und der Rest des Außenteams verließ die Brücke.

Die Tür schien aufzubrechen, jedenfalls zischte und klapperte sie bedrohlich...

Mahon beugte sich herunter zu einer abgeschraubten Deckplatte und verband zwei kleine Kabel. Ein unbedeutendes grünes Lämpchen auf dem Terminal der Station der Wissenschaft blinkte auf - just in diesem Moment zerbarst die Türe, kollabierte das Kraftfeld und strömten Dutzende von Romulanern auf die Brücke.

Mahon lies sich ohne Gegenwehr festnehmen und genau das hätte die Romulaner misstrauisch werden lassen müssen. Aber sie kannten Mahon nicht. Kurz nachdem sie die Brücke gesichert und ein Teil von ihnen die Verfolgung Do's aufgenommen hatte, wandte sich der Zenturio an Mahon.

Romulaner: "Ich weiß nicht, was Sie hier wollen, aber Sie werden einen jämmerlichen Tod sterben, Andorianer. Sie sollten erkannt haben, dass wir Ihnen und Ihrem Schiff überlegen sind. Sie haben ja keine Ahnung, mit wem Sie es zu tun haben."

Mahon schaute ihm in die Augen: "Sie sind ein Trupp jämmerlicher Feiglinge, die sich hinter ihrem BH verstecken und ohne den Anschlag auf unser Computersystem wohl kaum so weit gekommen wären."

[HtB: Beweisstück 6: Dieser Lappen.]
[GB: Leg ihn neben die BHs...]

Der Romulaner grinste: "Und wir haben Ihre Technik überschätzt. Unsere Wissenschaftler haben noch niemals ein so unterentwickeltes, so leicht zu manipulierendes System gesehen. Es war ein leichtes, Ihre System Unit nach unseren Wünschen zu beeinflussen und zum Überlaufen zu bewegen. Primitiv, beeinflussbar, jämmerlich dumm. Wenn wir zurück sind, werden unsere Systemingenieure großen Spaß daran haben, das S.U.S.I. zu zerlegen und nach einer sicherlich schnell beendeten Analyse vollständig zu löschen. Sie aber..."

Der Zenturio wurde von einem erschrockenen Aufschrei eines anderen Romulaners unterbrochen: "Mein Zenturio! Die Kommunikationssysteme der Brücke sind nicht offline!"

Mahon grinste und bemerkte höhnisch: "Das war's dann wohl..." genüsslich verschränkte er die Arme und harrte der Dinge die gleich folgen sollten.

Kurz glauben alle Anwesenden ein wütendes Schnauben in den Lautsprechern zu hören, allerdings wurde das in diesem Moment von anderen Tönen überlagert.

Von irgendwoher ertönte ein merkwürdiges Geräusch. Manch einer hätte sich vielleicht an ein mit Pferdestärken überladenen Benzinmotor erinnern können, wenn er dazu Zeit gehabt hätte.

Eine Horde von Romulanern stand am Eingangsbereich und sicherte ziemlich lässig die Brücke. Es war ja auch nur ein Andorianer anwesend, den es zu sichern galt. Das Geräusch wurde zunehmend und rasch lauter, als plötzlich ein merkwürdiges Gestell in den Raum raste. Hinter dem Gestell, dass mehr an ein umgekipptes Gerüst erinnerte, entstand jede Menge giftig riechender Rauch. Das erstaunlichste war jedoch, dass sich jenes Gefährt mit vier Rädern fortbewegte.

Bevor die Romulaner reagieren konnten, flogen schon einige von ihnen quer durch den Raum. Offensichtlich steuerte Magnees gerade das Gefährt. Man konnte die drei schwer wieder erkennen. Wie sehr eine schwarze Sonnenbrille und eine schwarze Lederjacke das Aussehen doch verändern konnten. Gerade wendete Magnees das Fahrzeug auf dem Zenturio. Ysdi stand hinten und reichte Mahon die Hand.

"Lassen Sie uns verschwinden, Commander! Die Mirage wartet schon auf uns."

[HtB: Dafür gibt es keine EPs, aber Punkte in Flensburg.]


---ROMULANISCHER KREUZER / GANG

Sakura Do kroch mit den Männern des Aussenteams durch die Röhren und suchte die Techniker. Sie huschte durch die Gänge und scannte alles nach Lebenszeichen mit ihren Tricorder ab. Sie ahnte nicht, dass die inzwischen dort waren, wo sie gerade herkam - auf der Brücke.


---USS BRIGHT / NOCH EINE BRÜCKE

In dem Moment ertönte ein Klopfen an der Brückentür.

"?"

"Was?" sagte Kadija.

"Da sind Fremde vor der Tür", informierte Claus sie. "Sie fragen, ob sie reinkommen dürfen. - Ihre Sprache ist nicht schwer", fügte er hinzu.

"Was?" sagte Kadija verdattert. "Äh, nein, natürlich nicht! Halte bloß das Kraftfeld aufrecht!"

"Sie wollen einen Unterhändler schicken. Unbewaffnet."

Kadija war sprachlos. Das war ihr auch noch nie untergekommen. Aber da es sich offenbar um eine Art Erstkontakt handelte, musste sie wohl zustimmen.

"Claus, lass einen rein, aber nur einen und schließ sofort danach wieder die Tür und das Kraftfeld!"

Sie nahm das Gewehr in Anschlag und stellte sich vor die Tür. Als sie sich öffnete und einer der Aliens reinkam, schnappte sie ihn, warf ihn über die Konsole und drückte ihm das Gewehr an den Hals. Er wehrte sich nicht.

"Wer seid ihr?" herrschte sie ihn an. Claus übersetzte; es klang wie das Tropfen einer Kaffeemaschine.

"Er sagt, sie seien Kaffeerianer, die in dieser Spalte gefangen worden seien. Ihre einzige Chance war, einen Transporterverstärker zu bauen und den aus der Falte zu schicken, um ein anderes Schiff zu suchen. Als die USS Bright kam, haben sie sich drauf gebeamt, konnten aber nicht mit der Technik umgehen. Zudem hatten sie aus Versehen die Besatzung der USS Bright in den Transporterverstärker gebeamt."

Kadija lockerte den Griff. Der Kaffeerianer sah nicht sehr gefährlich aus. Seine grüne Haut spannte sich um einen ca. 1,50m großen Körper. Claus fuhr fort nach einem weiteren Kaffeeschwall.

"Er sagt, sie wären auf der Suche nach Korn, aus dem sie ein dunkles Getränk herstellen, das für sie lebenswichtig ist. Sie wären seit einem halben Jahr in dieser Spalte und würden bald sterben. Sie hofften, auf der USS Bright Korn zu finden."

(HtB: Beweisstück 7: Eine Packung "Karo")

Kadija legte das Gewehr beiseite und stellte den Kaffeerianer wieder auf den Boden. Sie zwang sich zu einem Lächeln, was den kleinen Kaffeerianer, der wirklich sehr abgemagert aussah, zu einem Gegenlächeln veranlasste. Kadija sah braungelbe Zähne.

"Claus, sag ihm, dass wir kooperieren. Ich versuche, Korn zu finden, wenn sie uns mit ihrer Technologie helfen, aus der Spalte zu fliehen und die alte Besatzung zurückbeamen."

"Aber sie sind Feinde! Gar nicht nett!"

"Willst du deine Mutter wiederhaben?"

"Ja!"

"Dann mach hinne!"

Schmollend übersetzte Claus. Der Kaffeerianer begann zu strahlen, ergriff Kadijas Hände und schüttelte sie überschwänglich. Claus senkte das Kraftfeld um die Brücke und einige weitere Kaffeerianer wagten sich vorsichtig auf dieselbige. Beim Anblick ihrer Toten schreckten sie zurück, aber der Unterhändler schwafelte eine Zeitlang mit ihnen und einige schleppten die Toten von der Brücke, während sich ein kleines Grüppchen um Kadija versammelte und hoffnungsvoll aus den großen gelben Kulleraugen zu ihr aufschaute.


USS MIRAGE / BRÜCKE

Das minutenlange Gelächter hatte sich langsam gelegt, nur hier und da war noch ein kurz aufflackerndes Glucksen zu hören.

Wie ein Streichholz stand der knallrot gewordene Lieutenant hinter der
Taktik- Konsole, das einzige, was ihn vor dem Zusammenbruch oder dem Rausrennen bewahrt hatte, war die Tatsache, dass der Captain ihn trotz seines Lapsus auf dem Posten belassen hatte. Er ließ ihm die Chance, die Scharte auszuwetzen.

"Sir, ich habe den Planeten gescannt...", sagte der Offizier mit zitternder Stimme, "es gibt Anzeichen von Technik dort unten! Außerdem einige hundert humanoide Lebensformen, und riesige Anbauflächen, die allerdings, wenn meine Anzeigen stimmen, völlig unfruchtbar sind. Vielleicht..."

In diesem Moment zischte die Tür auf und zwei ziemlich unerwartete Gestalten betraten die Brücke: Ba'Rina Balwok mit gewohnt entschlossenem Blick und Georg Belloni, dessen Augen stark gerötet und Gesicht tränenverschmiert war.

"Mr. Belloni, wie sind Sie zurückgelangt?", fragte Tommok schnell, aber sachlich.

"Die Transporter...", schluchzte Belloni - und seine Stimme schien zu brechen, so dass sich alle verwirrt zu ihm umschauten. Noch nie war der Sicherheitschef je schwach oder dem Zusammenbruch nahe gewesen...

Ba'Rina sprang ein. "Wir sind gebeamt! Das komplette Außenteam ist zurück, bis auf Mahon, Do, Ysdi, Ripley und Magnees. Mahon hat uns zurückgeschickt. "

"Aber das ist unmöglich!", bemerkte Tommok kühl, "Der Raum wurde gefaltet."

"Ja, aber der Transporteroffizier hat gesagt, dass die Koordinaten wohl scheinbar weiterhin gestimmt haben. Offenbar befinden sich alle Schiffe immer noch an ihren ursprünglichen Positionen im Normalraum, nur eben unerreichbar voneinander getrennt durch die Falten... Wie auch immer. Wir können jedenfalls Beamen! Sonst wären wir ja nicht hier. Und Funkkontakt haben wir auch, hat man mir erzählt. Vielleicht können Sie Kontakt mit dem Rest des Außenteams aufnehmen, Captain...Darf ich Lieutenant Belloni inzwischen in den Kindergarten bringen?"

Beim letzten Satz sah Ba'Rina eher verächtlich, als belustigt aus.

"In den Kindergarten???" Hajo tom Broek war aufgebracht. "Unter keinen Umständen! Da habe ich mit Müh und Not für Recht und Ordnung gesorgt, da kommt mir dieser Krawallmacher nicht hin!"


---QUARTIER STEAL

Justin war extrem froh, als sie die Mirage wieder erreicht hatten. Sofort machte er sich auf den Weg zu seinem Quartier, ohne sich weiter um die Anwesenden zu kümmern. Eilig kramte er in seinen Sachen, als er den Zielort erreicht hatte - und atmete tief durch, als er sich dann endlich die Drogen injiziert hatte. Er spürte, wie er ruhiger wurde und wie es ihm wieder weitaus besser ging. Er setzte sich auf das Bett und verharrte dort einen Moment lang regungslos, während er die Wirkung der Droge genoss.

Dann stand er sehr abrupt auf und beschloss, die Krankenstation auf zu suchen. Noch immer dachte er über den seltsamen Gefangenen nach, den sie auf dem romulanischen Schiff gefunden hatten. Er beschloss heraus zu finden, ob irgendwelche Daten über seine Rasse existierten. Auf der Krankenstation angekommen, suchte er sofort nach irgendwelchen Daten über den Silvaner. Er erwartete nicht, dass er sonderlich viel finden würde, war aber extrem überrascht, als plötzlich eine Akte aufgerufen wurde. Perplex ging er sie durch und überlegte dann.

Er betätigte seinen Kommunikator. "Steal an Brücke, Captain ich hätte eine interessante Information, die ich Ihnen gerne mitteilen würde."


---BRÜCKE

Tommok nickte. [GB: Wie unlogisch...]

"Sprechen Sie."

Innerlich schüttelte der Vulkanier den Kopf über die menschliche Angewohnheit, wichtige Fakten immer zugunsten von dramaturgischen Ritualen zurückzuhalten.

"Bitte Mr. Steal! Was für eine interessante Information haben Sie?"

Steal atmete mehrmals gewichtig - und Tommok schüttelte erneut vor seinem inneren Auge den Kopf. Als Vulkanier erschienen ihm dramatische Pausen absolut sinnlos.

"Es geht um folgendes, Captain...", begann Steal, doch er wurde vom Ruf des Taktik-Offiziers unterbrochen: "SIR! Ich habe die Bright gefunden, mit den Sensoren!"

"Sehr gut, Lieutenant, scannen Sie nach Mrs. Kadija und nach Lebenszeichen im Allgemeinen. Mr. Steal, ihr Bericht muss warten!...Haben Sie schon was, Lieutenant?"

"Ja, Sir! Zwei Lebenszeichen! Eins auf der Brücke, von einem Kraftfeld umgeben, und eins auf der Krankenstation, sehr sehr schwach! Er oder sie muss stark verletzt oder ohnmächtig sein."

"Gut, um die verschwundene Crew kümmern wir uns gleich, beamen Sie das Wesen auf der Krankenstation an Bord!! Wir müssen helfen! Tommok an Krankenstation, wir beamen einen Verletztem zu Ihnen, er ist möglicherweise der einzig Überlebende an Bord der Bright. Zumindest aber der einzige, der nicht verschwunden ist. Versuchen Sie etwas herauszufinden, wenn Sie mit ihm sprechen können. Brücke Ende. Lieutenant?"

"Ja, Sir. Ist das zweite Lebenszeichen Ms. Ceram?"

"Keine Ahnung Sir, das Kraftfeld schirmt sie ab. SIR!!! Da sind plötzlich noch mehrere weitere...sie sind auf und neben der Brücke. Das Kraftfeld wurde gesenkt. Es ist Ms. Ceram! Mit einige von denen, sie sind jetzt auf der Brücke! Die Sensoren können sie keiner bekannten Spezies zuordnen, möglicherweise ein Erstkontakt."

Tommok liess sich keine Reaktion anmerken, aber seine Frage sprach für sich.

"Gibt es Phaserfeuer, Lieutenant?"

"Nein Sir, noch nicht.", kam die ebenfalls vielsagende Antwort.


---USS MIRAGE / KRANKENSTATION

Mit einem *zwwsssch* materialisierte der bewusstlose Körper einer Menschenfrau auf dem vorbereiteten Medi-Bett. Doktor Basani hatte noch schnell eine blaue Uniform über seiner Haut repliziert - sein Haar lag ihm allerdings wüst im Gesicht. Zunächst sah er neugierig auf die Gestalt, dann holte er ein Hypospray aus dem Schrank und weckte die Frau auf.

"Guten Tag! Ich bin Doktor Fahir Basani, Chefarzt der USS Mirage. Und wer sind Sie? Und was ist mit Ihnen passiert? Wissen Sie, wo Sie sind?"

Basani's Gesicht flackerte kurz, dann hatte seine holographische Matrix ein tiefbesorgtes Gesicht generiert.

Ashley schaute sich verwirrt um. Sie war eindeutig nicht auf der Bright. "Nein, das weiß ich nicht." antwortete sie wahrheitsgemäß auf die letzte der Fragen des Chefarztes.

"Können Sie sich an irgendetwas erinnern? Ihren Namen?"

Die junge Frau auf der Liege dachte nach. "Crewman Ashley Taylor."

"Das ist doch schon mal ein Anfang, Ms. Taylor."

Ashley nickte schwach. "Wie bin ich eigentlich hier hergekommen?" Sie wollte sich hinsetzen, so bequem war die Liege dann doch nicht. Doch Dr. Basani hielt sie zurück.

"Moment. Sie sollten nicht aufstehen, bevor ich sie genauer untersucht habe."

"Danke, Doktor. Aber es geht schon." meinte sie nur und unternahm noch einen Versuch, aufzustehen.

"Das sollten Sie aber lieber einen Arzt entscheiden lassen, Crewman."

"Ok, dann entscheide ich jetzt, dass ich aufstehen darf. Ich bin nämlich Arzt."

Damit setzte sie sich hin. Dr. Basani sah sie verwundert an. "Dann kommen Sie aber nicht an, wenn Sie doch irgendwas haben."

"Ok." Ashley rang sich zu einem leichten Lächeln durch. Solche Patienten waren ihr auch immer ein Gräuel gewesen und jetzt benahm sie sich selber so. "Können Sie sich erinnern, was passiert ist, bevor sie hierher kamen?" versuchte er es erneut.

Ashley fuhr sich mit einer Hand durch die Haare. "Nicht wirklich. Ich weiß nur, dass ich an irgendetwas gearbeitet habe, dann ist auf einmal alles weg."

Der Doktor nickte. "Vielleicht erinnern Sie sich, wenn Sie sich etwas ausgeruht haben. Dürfte ich Sie dann jetzt bitten, sich wieder hinzulegen, damit ich Sie untersuchen kann."

Sie grinste. Wenn er sie so nett fragte, dann wollte sie ihm die Bitte auch nicht abschlagen. Wortlos ließ sie sich wieder auf die Liege sinken und wartete die Untersuchung ab.

Basani lächelte zufrieden - sein neues Friendly-Doc-Image-Unterprogramm schien zu funktionieren. Es musste etwa ein Jahr her sein, dass er zum letzten Mal einen Patienten nur mit Worten zum Dableiben bewegt hatte.

Ein dunkler Schatten fiel über Ashley, als Basani die Diagnose-Gerätschaften über das Medi-Bett schwenkte. Basani's Finger berührten diverse Schaltflächen, einige Lämpchen glühten wie von selbst auf - und Ashley spürte das fast unmerkliche Kribbeln der Sensorenstrahlen.

"Hm...", sagte Basani mit perfekt gedankenverloren klingender Stimme. "Jemand hat Ihr Blut ausgetauscht, Ms. Taylor! Und nach der Energetik Ihrer Nervenbahnen zu urteilen, könnte man fast glauben, Sie wären..."

Basani brach ab, da sich plötzlich die Eingangstür öffnete und ein leicht lädierter Mann hereinkam. Er sah sich misstrauisch im Raum um.

"Ah, Mr. Claton", rief Basani, "kommen Sie ruhig wieder rein! Ich habe die Counselor in die Stasekammer gesperrt, kurz nachdem Sie geflüchtet sind! Dort werden Sie sich sicher bald abkühlen, Sie sind also vor weiteren Angriffen sicher. Ich kümmere mich gleich um Sie. Erstmal ist Ms. Taylor dran, sie kommt von der USS Bright - und ich glaube, sie lag im Koma...Ms. Taylor, das ist Daniel Claton aus der Wissenschaft."

Mit einem Zischen glitt eine weitere Tür auf, und eine Vulkanierin schritt herein. Auf dem Arm hielt sie ein gut eingewickeltes Baby.

"Und das ist Mrs. Elen D'Sulan, unsere stellvertretende Chefärztin."

"Rabäääääääääääh", meldete sich das kleine Paket in D'Sulans Händen.

"Ach ja ... mein Sohn!", fügte Basani mit einem gutmütigen Augenleuchten hinzu. "Unit-Beta-MS-Six-#-BM-74236-Strich-YX..."

Ashley zog beide Augenbrauen hoch. Wo war sie hier bloß gelandet? Diese Leute waren sehr merkwürdig, nett, aber merkwürdig.

"Äh... ganz schön langer Name..." meinte sie gedehnt.

Sie sah sich einen weiteren Moment das geschäftige Treiben auf der Krankenstation an. Da war doch noch was gewesen...

"Doktor, Sie erwähnten vorhin irgendwas mit meinem Blut? Was ist damit? Ausgetauscht? Gegen was?" Die Worte des Arztes hatten doch ein mulmiges Gefühl in ihrer Magengegend ausgelöst. Der Umstand, dass sie sich nicht erinnerte, was eigentlich schuld daran war, dass sie jetzt hier lag, machte das Ganze nicht wirklich besser.

Basani riss den Blick von seinem Sohn los - "Ich stille ihn gleich, Ms. D'Sulan, es dauert nur noch einige Minuten." - und sah erneut auf die Scanner-Anzeigen über Ashleys Bett.

"Nun, es sieht so aus, als hätte ein Kollege von mir Ihr Blut synthetisiert, und einen kompletten Austausch vorgenommen. Inzwischen hat sich das synthetische bereits weitestgehend mit dem natürlichen Blut vermischt, das ihr Körper nachgebildet hat. Man kann aber die Restspuren noch erkennen. Ich schätze, dass das Ganze bereits 1-2 Wochen her ist. Normalerweise wird so ein Austausch nur bei lebensbedrohlichen Vergiftungen, Verunreinigungen oder Infizierungen des Blutkreislaufs vorgenommen. Was ist das letzte, woran Sie sich erinnern Ms. Taylor? Sie sollten versuchen, sich zu erinnern. Bitte! Falls Sie Schwierigkeiten haben, könnten wir den Assoziations-Stimulator einsetzen, aber der kann sehr problematisch werden - da man nie genau sagen kann, welche Erinnerungen er hervorruft. Manche Gedanken und Ereignisse verdrängt man nicht umsonst..."

"Uhh... dann probiere ich es lieber erst mal so."

Zwei Wochen hatte er gesagt. Ihr fehlten zwei Wochen ihres Lebens. Sie versuchte, sich an irgendetwas zu erinnern. Die Wissenschaftler der USS Bright hatten einen Nebel untersucht und darin lebten irgendwelche Organismen. Das war so ziemlich alles, was ihr einfiel. Sie konnte sich nicht ins Gedächtnis rufen, um was für Organismen es sich handelte oder ob es überhaupt etwas damit zu tun hatte. Es hätte ja auch genauso gut ein Angriff auf das Schiff geben können, bei dem sie verletzt worden war.

"Können wir nicht an die Logbücher herankommen? Da muss doch stehen, was passiert ist. Vielleicht hilft mir das, mich zu erinnern." Selbst wenn es nur die Medizinischen Logbücher des Arztes waren, der sie behandelt hatte, jeder kleine Hinweis war nützlich.

"Was ist denn das...", murmelte Basani plötzlich. "Sieht aus, wie ein abgetöteter Erreger, ziemlich groß...Vielleicht eine Art Parasit... ein Mikrozellurar-Scan sollte..."

Der Doktor schwenkte ein weiteres Gerät über Ashleys Liege. Dabei beantwortete er ihre Frage.

"Die Logbücher wären sicherlich ein gute Idee, Ms. Taylor, leider können wir im Moment keine Datenverbindung zur Bright aufbauen. Unser Computer hat Asyl auf einem anderen Schiff beantragt. Deshalb..."

Basani stutzte, als er Ashleys verwirrten Blick sah.

"Oh, entschuldigen Sie. Sie wissen ja von alledem nichts. Also...im Grunde ist unsere Lage ganz einfach: Wir befinden uns in einer Unterfalte einer Weltraumfalte, der Normalraum wurde zusammengeknüllt. Sterne gibt's hier auch nicht, dafür aber eintausend andere Schiffe. Außerdem eine Rasse, die Getreide gegen Technik tauscht. Ein romulanisches Schiff unbekannter Bauart, einen Vertrag von Algebra oder so ähnlich - und vor 10 Minuten haben wir einen Techniksüchtigen an Bord gebeamt. Ach ja, unser Android hat beim Außenspaziergang auf dem romulanischen Schiff einen Romulaner in seinem Schlafzimmer erschossen, Sicherheitschef Belloni soll mit Nervenzusammenbruch in den Kindergarten eingeliefert werden, Ms. Ceram berichtete gerade, dass unser geflüchteter Computer einen Sohn hat - und unsere Counselor sitzt in der Arrestzelle, weil sie unschuldige Crewmitglieder angreift. Können Sie mir soweit folgen?"

"RAAABÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄHH!!", meldete sich Basani's Sohn erneut, dieses Mal doppelt so laut.

"Entschuldigen Sie mich kurz, ich muss ihm die Brust geben."

Damit rauschte Basani davon und ließ Ashley auf ihrem Medi-Bett sitzend zurück.

Daniel stand neben dem Bett und verstand die Welt nicht mehr. Erst war McKay durchgedreht und jetzt auch noch der Arzt. Er war ein sehr toleranter Halbbetazoid, aber jetzt auch noch Kindergeschrei, das ging ihm echt zu weit. Am liebsten wäre er jetzt auf dem Absatz umgekehrt und gegangen. Seine Ohren waren immer noch von dem Kindergeschrei fast taub. Oder was auch immer es war.

Er hielt sich kurz die Nase zu, steigerte den Druck und seine Ohren waren wieder frei. "Hat hier irgendwer was zu mir gesagt? Mir war so! Hm...merkwürdig... " murmelte er. "Und wie weit ist die Untersuchung?"

Merkwürdig war gar kein Ausdruck. Eine absolute Untertreibung. Ashley brauchte eine Weile, bis sie ihre Kinnlade wieder anheben und den Mund schließen konnte. Sie schüttelte langsam den Kopf und ließ die letzten paar Minuten noch mal Revue passieren.

Und wieso musste er gerade dann dieses Kind stillen, wenn er einen Parasiten in ihr entdeckte? [GB: Kindern ist so was egal...] Wahrscheinlich war der für ihren Gedächtnisverlust verantwortlich. Erst hatte er die betreffenden Regionen ausgesaugt und war dann an Langeweile gestorben.

Sie wusste, dass diese Diagnose natürlich völlig unhaltbar war. Aber zu diesem Zeitpunkt konnte sie eh kaum einen klaren Gedanken fassen. Dafür war die Situation viel zu abstrus.

Sie legte den Kopf schief und zeigte auf die Tür, durch die Basani verschwunden war: "Wieso will er einem Kind die Brust geben?" Sie sah dabei zu dem Mann in der blauen Uniform. Wie war der Name? Claton?

Er betastete gerade seine ramponierte Uniform.

Die Vulkanierin im Raum drehte sich zu Claton um und lächelte nicht im
Geringsten: "Gute Nachricht, Mr. Claton. Ihr Arm ist nicht gebrochen. Mehr als etwas Schonung wird nicht nötig sein. Sie sind diensttauglich und können zurück auf ihre Station. Counselor McKay lässt Ihnen aus der Arrestzelle mitteilen, dass es ihr leid tut. Sie würde sich freuen, wenn Sie sie aufsuchen würden. Sie hofft, Ihnen den tätlichen Angriff erklären zu können."

Dem Tonfall der stellvertretenden Chefärztin nach hatte Daniel nur noch drei Tage zu leben...Deshalb brauchte er einige Zeit, um die Nachrichten als positiv zu begreifen.

Daniel schüttelte verwundert den Kopf. Vulkanier!!

Aber jetzt musste er sich wieder seinen Pflichten widmen. Zu McKay konnte er auch noch später gehen. Er nickte Ashley kurz zu und ging zur Tür. Als Wissenschaftler wählte er den Weg in das Kommandozentrum des Raumschiffes - die Brücke.

Als sich die Tür hinter Claton schloss, betrat Doktor Basani wieder den Raum. Er lächelte glücklich und trat zurück an Ashleys Bett. Ihr entsetzter Blick ließ ihn Erstarren...dann errötete er verlegen (eine perfekte holographische Simulation):

"Entschuldigen Sie bitte, ganz vergessen..."

Die Gestalt des Doktors flimmerte kurz, dann waren die beiden stattlichen Wölbungen an seinem Oberkörper verschwunden.

"So...inzwischen müsste der Mikro-Zellular-Scan abgeschlossen sein. Ah! Sehr gut. Hm....merkwürdig..."

Basani studierte einige Sekunden intensiv die Anzeigen, dann erklärte er. "Ms, Taylor, vermutlich sind wir des Rätsels Lösung etwas näher. Ich denke, Sie wurden von einem Parasiten befallen, der durch schnelle Teilung und Anzapfung ihrer Nervenbahnen einen Kollaps ihres Nervensystems ausgelöst hat. Außerdem zeigt der Scan einige Spuren von Energieverbrennungen auf ihrer Haut. Das Muster ist typisch für Bi-Phasenfelder, wie sie für
Quarantäne- Maßnahmen verwendet werden. Erinnern Sie sich, dass in Ihrer Nähe ein Quarantäne-Feld zusammengebrochen ist?? Auf jeden Fall hat man, nachdem ihr Blut von dem Parasiten befallen war, ihr Blut ausgetauscht. Dabei wurde ein Stoff beigefügt, den ich noch nicht näher benennen kann - vermutlich ein Glycokasit-Polymer - der höchstwahrscheinlich den Parasiten abgetötet hat. Dann wird es allerdings etwas merkwürdig. All das ist keine Erklärung für ihr lang anhaltendes Koma. Der Parasit ist schon seit etwa 10 Tagen tot, sie hätten längst aufwachen müssen...Ms. Taylor..."

Basani sah Ashley eindringlich an..."...ich will nicht spekulieren. Aber den Analysen zufolge wurde ihnen nach dem Blutaustausch nervenhemmende Sedativa gespritzt. Aus medizinischer Sicht gibt es dafür keinen einleuchtenden Grund. Entweder lag ein fachlicher Irrtum vor, wobei vorher alles richtig gemacht wurde...Oder jemand wollte sie länger im Koma halten, als nötig...." Die Stimme des Doktors war sehr vorsichtig geworden, "...hatten Sie vielleicht persönliche Probleme auf der Bright?"

Ashley kratzte sich verlegen an der Nase. Falls Dr. Basani mit seinen Überlegungen Recht hatte, dann war dieser Kerl ein noch größerer Idiot, als sie dachte. Natürlich nicht Dr. Basani.

"Jetzt wo Sie es sagen, es gab tatsächlich Probleme." meinte sie schließlich.

"Können Sie das vielleicht ein bisschen verdeutlichen?" hakte er vorsichtig nach.

Die junge Frau biss sich leicht auf die Lippe, nickte dabei aber. "Das Ganze fing vor einigen Wochen an. Es kam ein neuer Arzt an Bord. Matt Walsh. Na ja, wir fanden uns direkt sehr sympathisch, haben uns ein paar Mal zum Abendessen verabredet."

Sie machte eine kurze Pause, um sich die Worte zurechtzulegen.

"Irgendwann habe ich dann gemerkt, dass er nur gut aussah, aber ansonsten ein ziemliches Schwein war. Das habe ich ihm dann auch schließlich gesagt."

"Und das fand er wohl nicht so toll?"

(HtB: Beweiststück 8: Dieses ordinäre Hausschwein)

Crewman Taylor verzog das Gesicht. "Das ist eine leichte Untertreibung. Er rastete total aus. Ich meine, es war ja nicht so, dass wir seit Jahren zusammen wären. Wir waren drei, vier Mal Essen, mehr nicht. Er fing an, mich aufs Übelste zu beschimpfen und redete danach kein Wort mehr mit mir."

"Aber das ist doch kein Grund, Sie absichtlich im Koma zu lassen..." überlegte Basani laut.

Ashley zuckte die Schultern. "Das war ja noch nicht alles. Er machte mich bei Kollegen und Vorgesetzten schlecht, sorgte dafür, dass ich immer in die unmöglichsten Schichten kam, ließ mich alle Drecksarbeit machen."

"Haben Sie sich nicht beschwert?"

"Doch. Aber es nützte nichts. Und als wir dann diese Gasproben an Bord hatten, habe ich ein bisschen herum experimentiert. Ich wollte allen beweisen, dass ich eine gute Ärztin bin. Also habe ich diese Proben untersucht. Eigentlich habe ich sie nur gescannt, an dem Kraftfeld habe ich überhaupt nichts gemacht."

"Und dann ist irgendwas passiert und das nächste, woran Sie sich erinnern können, ist das alles hier." Er machte eine weitausladende Geste mit der Hand.

"Genau. Es hat wahrscheinlich die anderen Ärzte und den Captain überzeugen können, dass ich eine Gefahr für Schiff und Besatzung bin. Aber das bin ich nicht. Wirklich!" Sie sah ihn beinahe flehend an. "Wenn ich es nicht gewesen wäre, dann der Erstbeste nach mir."

Sie hielt inne und dachte nach. "Könnte man das nicht als vorsätzliche Körperverletzung beschreiben? Oder Mobbing! Doktor, auf diesem Schiff habe ich keine Chance. Können Sie mir nicht helfen?"

Basani sah Ashley mitfühlend an. Ganz kurz hatte er das Gefühl, etwas Wichtiges vergessen zu haben, aber dafür war im Moment keine Zeit. Hier ging es schließlich um einen persönlichen Notfall. Fahir lächelte Ashley an. "Nun, ich denke, ich kann Ihnen sicher helfen. Die Lösung ist schließlich ganz einfach. Sie kommen auf dem anderen Schiff nicht mehr klar - also schlage ich vor..." Er zog einen Terminal herbei - "...wir sorgen dafür, dass Sie einen Neuanfang als Ärztin machen können..."

Der Doktor drückte ein paar Tasten, eine medizinische Akte wurde aufgerufen, Basani las sie so schnell durch, dass Ashleys Augen nicht folgen konnten. "Na bitte!", rief Basani fröhlich, "alles bestens! Nur eine kleine Formalität."

Wieder ein paar Tastendrücke, Bilder und Schriftdaten rasten über den Schirm, noch ein abschließender Klick - und Basani strahlte! "Wunderbar. Sie können jetzt zurück auf die Bright, Ms. Taylor!"

"Was? Aber...", Ashley war etwas verwirrt.

"Keine Sorge, Mr. Walsh wird Sie nicht länger belästigen. Ich habe sein Zimmer mit Zimt-Sulfid-Gas geflutet. Dagegen ist er laut Akte allergisch. Mittlerweile müsste er schon tot sein."

Ashley klappte ein zweites Mal schlagartig die Kinnlade herunter.

"Ach...ist doch selbstverständlich, Ms. Taylor.", wehrte Basani gerührt ab.

Dann fiel ihm ein, was er vergessen hatte - seine Ethik-Subroutinen, er ließ sie beim Stillen immer deaktiviert, da sie mit seiner Geschlechts- Umwandlung nicht klarkamen. Zum Glück war nichts passiert...

Schnell schaltete er sie wieder ein.

Ashley war völlig perplex.

"Sie ... Sie sollten ihn doch nicht gleich umbringen!" Sie packte sich an die Stirn. "Das ist ja glatter Mord! Sie können doch nicht einfach jeden umbringen, der ein paar Probleme macht!"

"Für mich hörte es sich aber eher an, als machte er viele Probleme. Aber das Problem ist ja jetzt gelöst."

"Nein, ist es nicht!" Ihre Stimmer wurde lauter. "Meinen Sie, dass da drüben sind alles Hohlköpfe? Die wissen um den Streit, den Walsh und ich hatten. Dann stirbt er plötzlich an Gas, das in sein Quartier gepumpt wird!"

Sie holte Luft. "Wen meinen Sie, werden die dafür verantwortlich machen? Mich!"

"Schieben Sie es einfach auf mich."

"Oh ja! Ich werde ihnen erzählen, dass ein ... ein Doktor, der sein Kind stillt mal eben ein paar Knöpfe gedrückt hat, und *zack* tot ist er!"

"Ich ..."

"Ich kann keinen Schritt mehr auf dieses Schiff tun, ohne sofort verhaftet und des Mordes angeklagt zu werden!" Sie sprang auf und ging ein paar Schritte umher. "Ich fass es einfach nicht. Am besten klaue ich eines dieser Schiffe da draußen und fliehe zu irgendeinem verlassenen Planeten!"

[GB: Wolln wir das nicht alle...]

Sie verstummte und schüttelte den Kopf. "Ich wollte doch einfach nur auf einem Raumschiff arbeiten, Menschen helfen. Ist das denn zuviel verlangt?" murmelte sie leise, fast mehr zu sich selbst.

Die Tür öffnete sich.

Justin Steal betrat die Krankenstation und sah sich um. Der verrückte Doc war gerade mit irgendeiner Fremden zugange. Justin sah sie kurz an und machte sich dann schweigend daran, einige Daten durch zu gehen.

[GB: Paparazzo!]

Basani sah immer noch sehr zufrieden mit sich aus. Allerdings hatte sein reaktiviertes Ethik-Programm inzwischen die Ereignisse der letzten Minuten analysiert und es war zu einem nicht sehr beruhigenden Ergebnis gekommen. Er hatte einen Mord begangen! Zwar nur mit Zimt....aber dennoch.

Im Moment lieferte sich Basani's Ethikroutine einen heftigen Kampf mit seinem Emotionsprogramm. Gewissen gegen Stolz, Einsicht gegen Verdrängung, Moral gegen Zimt...

Auf einmal zuckte Basani's Körper, sein Gesicht stellte sich ruckartig schief und seine beiden Augen starrten für einen kurzen Moment in völlig unterschiedliche Richtungen. Es sah aus, als wäre der Doktor in zwei Teile zerfallen

Wie zufällig tasteten Basani's Hände nach dem Terminal, seine Fingerkuppen begannen über die Tasten zu hasten: 'Doktor Basani an Captain...', las Ashley auf dem Schirm, gleichzeitig aber hörte sie die souveräne und entschlossene Stimme des Chefarztes sagen: "Ms. Taylor, jetzt behalten Sie mal schön die Nerven! Der fiese Typ ist erledigt..."

Basanis FINGER tippten weiter: 'Captain, bitte um meine Außerdienstnahme, habe einen vorsätzlichen Mord begangen...' Basanis STIMME fuhr selbstsicher
fort: "...Sie wird niemand verdächtigen, Sie haben doch ein Alibi. Und ich bin sicher, in einigen Tagen, haben den kleinen Vorfall alle vergessen. So was kommt eben davon..."

Noch hastiger schrieben die Fingerkuppen: '... für meine Tat gibt es keine Entschuldigung, Captain, mein Ethikprogramm war fahrlässig deaktiviert, Ms. Taylor wird meine Schuld bezeugen. Werde mich sicherheitshalber deaktivieren.'

Ashley wusste nicht, wo sie hin gucken sollte, auf den Mund des Doktors - "Sie können gerne an Bord der Mirage arbeiten, Crewman, für ehrliche einfühlsame Mediziner haben wir immer Platz..." - oder auf Basanis Finger, die gerade eine weitere Nachricht in das Padd hämmerten: 'Mirage an USS
Bright: Notfallpriorität!! Gasvergiftung in Quartier 34/c, Umweltkontrollsystem in Abschnitt Theta/c sofort rekalibrieren, Crewman Walsh benötigt dringende medizinische Hilfe. Mirage Ende.'

"So, Ms. Taylor. ", grinste Basani, dessen Finger sich vom Terminal gelöst hatten. Sie zitterten...und seine Stirn war kreideweiß.

"Sie sehen, alles kein Problem, wir haben genau das richtige getan! Willkommen auf der Mirage!"

*BRZZL*

Mit einem ebenso plötzlichen wie gleißenden Energieblitz war Basani verschwunden.


---USS BRIGHT / BRÜCKE

"Da hat jemand gebeamt, von uns auf die Mirage", meldete Claus, noch immer verstimmt.

"Äh", sagte Kadija und versuchte den sechs Kaffeerianern zu entkommen, die ihr auf Schritt und Tritt folgten. "Wir sind in Beamreichweite? Schön schön, äh, ja ich mag euch auch, Claus, stell mal einen Kontakt zur Brücke der Mirage her. Äh, nur Audio."

"Diese Verbindung enthält sowohl sichere als auch nicht sichere Objekte." erklang ein blecherne Stimme. "Möchten Sie die nicht sicheren Objekte downloaden?"

"Ja ja."

"Sorry", sagte Claus. "Ein veraltetes System. Du kannst jetzt reden."

"Ah gut, Mirage?" Kadija flüchtete hinter eine Konsole und erklärte Tommok die Lage. Die Kaffeerianer würden die Besatzung der USS Bright zurückholen, dafür musste die Mirage Korn auftreiben. "Ich bleibe, bis die Besatzung vollständig wieder hier ist", sagte sie in einem bedauernden Ton. "Ceram Ende. Nein, nicht anfassen!" Sie sprintete zu einem Kaffeerianer, der neugierig das Phasergewehr untersuchte und nahm es ihm weg.

Der Unterhändler kam zu ihr getrabt und blubberte.

"Claus?"

"Ihnen ist diese Technik fremd, sagt er, aber sie müssten in einigen Minuten alle Besatzungsmitglieder aus dem Transporterverstärker zurück an Bord gebeamt haben."

So geschah`s. Kadija gab dem Captain der Bright sein Schiff zurück, der sich tausendmal bedankte und ihr eine Ehrenmedaille versprach [GB: Hoppla!! *zaunpfahlausweich*] und beamte zurück auf die Mirage, im Schlepptau vier Kaffeerianer. Die anderen sollten vorerst auf der Bright bleiben. Die Techniker der Bright saßen außerdem an der Aufgabe, sich mit denen der Mirage zu verständigen und Claus zurück auf die Mirage zu bringen, wo die Suche nach SUSI fortgesetzt werden würde.


---USS MIRAGE / BRÜCKE

Kadija betrat die Brücke, um den Kaffeerianern ihren Chef vorzustellen, stockte aber angesichts der vielen Leute auf der überfüllten Brücke. "Einen Moment noch...", flüsterte sie ihren Begleitern zu und versuchte, die vielen durcheinandergerufenen Wortfetzen, Meldungen und Befehle zu entwirren.

Aus welchen Gründen auch immer war zum Beispiel Colin nach dem Beamen ganz abrupt auf der Brücke gelandet. Er hatte die Anwesenden eine Weile prüfend gemustert, ohne sich jedoch weiter um sie zu kümmern. "Die Zentralkontrolleinheit", stellte er jetzt fest und ging einfach an den Offizieren vorbei, um eine genaue optische Inspektion der Armaturen und Kontrollterminals vorzunehmen. "Lassen sie dich durch meine Anwesenheit nicht stören", erklärte er ganz einfach, ohne seine Inspektion zu unterbrechen.

Sein Blick war sehr kritisch und schien sich zusehends zu verfinstern. "Es ist eine wahre Zumutung für eine perfekte und hochspezialisierte Computereinheit mit solchen unmodernen, negativ spezifizierten und weit überholten Bedienteilen arbeiten zu müssen", sagte er beinahe vorwurfsvoll, "es stellt keine Überraschung für mich dar, dassihre Kontrolleinheit beschlossen hat, ihren Dienst zu quittieren und sich eine andere Grundbasis zu suchen. Haben Sie denn wenigstens einmal darüber mit Ihr gesprochen und Sie nach ihren Wünschen diesbezüglich gefragt?"

Er sah sich um und stellte anhand der Mienen fest, dass die Anwesenden irgendwie gar nichts mit dieser Frage anfangen konnten, was darauf schließen ließ, dass sie das nicht getan hatten. Die Silvaner pflegten einen ganz besonderen Umgang mit ihrer Technik und Colin war ein weiteres Mal negativ überrascht, dass die Sternenflotte sich nur sehr unzureichend damit befasste, was für ihn absolut unverständlich war.


---ROMULANISCHES SCHIFF

Mahon und die Techniker waren schon geraume Zeit auf dem stinkendem Fahrzeug durch die Gänge gesaust und hatten einige Romulaner das Fürchten und wenn nicht, zumindest das Staunen gelehrt. In einem leerem Seitengang kamen sie zum Stehen.

Der Andorianer war immer noch überrascht und starrte einen Moment auf das vorsintflutliche Gerät. Dann wandte er sich an die Techniker: "Danke, meine Herren. Das war zwar nicht nötig, aber sehr eindrucksvoll! Jetzt fehlt nur noch Do, die mit ihrem Team auf dem Weg ist, sie zu retten."

Bevor die anderen antworten konnten, machte der Andorianer eine verneinende
Geste: "SUSI, stelle bitte eine Verbindung zur MIRAGE her."

SUSI: "Kannst sprechen, Blaublut!"

[HtB: Beweisstück 9: Ernst-August von Hannover.]
[GB: Keine Prügeleien im Gerichtssaal!]

"Mahon an Brücke. Wir haben zwar die Kontrolle über das Schiff verloren, zurzeit befinden sich aber keine der verbliebenen Crewmitglieder in Gefangenschaft. Des Weiteren ist SUSI nach einer kleinen Wahrheitsanalyse wieder auf unserer Seite. Ich bin mir aber sicher, dass wir einiges an ihrem Status verändern müssen, damit SUSI bei uns bleiben will. Ich denke, das sollten wir aber später besprechen. Wie ist die Lage?"

Etwas undeutlich kam Tommoks Bestätigung und ein kurzer Lagebericht.

Ysdi stieg vom Fahrzeug ab. Sie waren nicht zufällig ausgerechnet an dieser Stelle zum Stehen gekommen. Kommentarlos machte sich der Android an einer Tür zu schaffen, die den Durchgang penetrant versperrte. Mit Hilfe seines Tricorders, den flinken Handbewegungen auf dem zur Tür zugehörigen Terminal und letztendlich einem kräftigen und gezielten Schlag auf die Konsole, so dass einige Funken flogen, öffnete sich die Tür problemlos.

Es offenbarte sich ein Traum. Sichtbar wurde ein Transporterraum, der wohl in der Lage war alle Crewmitglieder an Bord dieses Schiffes materielos zu transportieren. Zufrieden lächelte Ysdi. Magnees und Ripley waren schon eingetreten und bereiteten alles für einen Beamvorgang vor.

Ysdi machte sich auch an die Arbeit.

"Sir, ich habe die restlichen Crewmitglieder!", unterbrach er das Gespräch zwischen der Mirage und Mahon.


---USS MIRAGE / BRUECKE

Belloni, auf einem Stuhl in der Ecke sitzend und an seinem Daumen nuckelnd, sah sich interessiert auf der Brücke um. Irgendwie schien es heute sehr voll zu sein - und wer waren eigentlich die vier seltsamen abgebrochenen Fremden neben Kadija Ceram? Egal. Sie würden schon noch zu Wort kommen.

Plötzlich ohne Vorwarnung stand Belloni auf (den Daumen nahm er vorher aus seinem Mund).

"Was...wie sind wir hierher gekommen?", fragte Georg zögerlich.

Ba'Rina stand nicht unweit von ihm entfernt und sah ihn überrascht an: "Wir wurden wieder hierher gebeamt. Erinnern Sie sich denn nicht?"

Belloni reagierte sofort, obwohl er keine Ahnung hatte, wovon sie sprach: "Ja, ja sicher. Es war mir nur kurz entfallen. Haben Sie schon angefangen, Ihren Bericht zu schreiben?"

"Aber, Sir, wir sind....", wollte Ba'Rina antworten, doch Georg unterbrach
sie:
"Ach, hören Sie auf. Keine Ausreden. Los, los, fangen Sie an. Ich übernehme ab jetzt. Danke, Mrs. Balwok."

Damit stellte Belloni sich an die Taktik und tippte auf die Konsole.

Doch auf einmal erschien ein: "Sie sind nicht berechtigt diesen Druckvorgang abzubrechen. Bitte wenden Sie sich an den Systemadministrator. Ja/Nein/Abbrechen." vor ihm auf der Konsole.

Er tippte auf "Nein.", worauf sofort ein blauer Bildschirm mit "Schwerer Ausnahmefehler!" auftauchte.

"Äh, Mrs. Balwok...", meinte Belloni, "was halten Sie davon, wenn Sie diesen Teil der Konsole bedienen. Ich nehme den da."

Und schon stellte er sie an die "defekte" Konsole, während er die Anzeigen betrachtete.

"Sir.", sagte Belloni zum Captain gewandt, kurz nachdem dieser das Gespräch mit dem ersten Offizier beendet hatte, "die Reste des Außenteams sind wieder auf die Mirage gebeamt."

[GB: Hätte man ihm auch schonender beibringen können...]

Wenige Minuten später öffnete sich der Turbolift und Mr. Mahon trat auf die Brücke. Er würdigte Belloni keines Blickes, ging stattdessen zum Captain und gab ihm einen ausführlichen Bericht. Georg währenddessen verstand die Haltung des ersten Offiziers nicht. Obwohl sie sich nie gemocht, so hatten sie sich doch wenigstens respektiert...

"Und dieser abtrünnige Sicherheitschef war ein nichtsnutziger Depp.", hörte Belloni Mahon sagen, "Wir sollten ihn aus der nächsten Raumschleuse schleudern und dann von hier fortfliegen. Vielleicht ist es noch besser, wenn wir ihn vorher dem verrückten Basani übergeben, ihn dann erschießen und dann aus der Raumschleuse schleudern."

Georg konnte nicht glauben, was er da hörte. Eine extreme Panikattacke überfiel ihn, er wollte sofort wegrennen, doch er musste erst die Reaktion des Captains abwarten.

"Machen Sie es so, Mr. Mahon", konnte Belloni von seinen Lippen ablesen, "und sorgen Sie dafür, dass er vorher wirklich leidet. Öffnen Sie doch dazu die alte Version des Doktors."

"NEEEEEEIIIIINNNNNNNNNN!!! Das dürfen sie nicht tun!", schrie Belloni weinend und zog seinen Phaser. Er zielte auf den ersten Offizier, traf aber nicht. Doch statt einen weiteren Schuss abzugeben, rannte er zum Turbolift - direkt vorbei an Kadija Ceram und den vier Fremdlingen - und hämmerte auf das Turbolift-Rufschloß ein.

"Krawallmacher", sagte Hajo bestätigend zu sich selbst und war mit sich und der Welt zufrieden. Zumindest einen Moment lang.

Der Android Ysdi hatte sich ebenfalls auf den Weg zur Brücke gemacht. Es gab da noch eine Kleinigkeit, die möglicherweise von Bedeutung sein könnte. Die Türen des Turboliftes öffneten sich und offenbarten ein bizarres Bild. Belloni stürmte wie besessen in SEINEN Lift hinein.

Außerdem bemerkte er eine Lebensform, die er nicht auf der Mannschaftsliste finden konnte. Zudem wurde dieses Wesen auch noch von allen anderen Anwesenden vollends ignoriert. Es schritt an den Terminals vorbei und warf verächtliche und vorwurfsvolle Blick ringsum. Außerdem waren da noch vier weitere unbekannte Humanoide direkt neben dem Turbolift, die nicht einmal in seinen Datenbanken Erwähnung fanden.

Ysdi beschloss angesichts der verwirrenden Situation seinen sauber zurechtgelegten Text einfach laut abspulen.

"Hat sich eigentlich irgendjemand meine Gedächtnisemgramme angeschaut, die ich dem Sicherheitschef gegeben hatte? Da sind essentielle Daten der Romulaner verzeichnet! Übrigens sollten wir die Schildehochfahren, da die Selbstzer..."

Weiter kam er nicht, der heulende Belloni war schon in der Lift-Zelle und betätigte den hastig angebrachten Steuerknüppel für die manuelle Lenkung des Turboliftes. Diesen hatte wohl ein Techniker angebracht, da der gegenwärtige Schiffscomputer für den Turbolift keinen freien Interupt mehr gefunden hatte.

Ysdi's und Tommok's Blicke trafen sich kurz. Beide schienen sich darüber einig zu sein, dass eine in höchstem Maße unlogische Gefühlsduselei im Gange war. Dann schlossen sich die Türen und der Lift raste hinab in die unteren Decks.


---TURBOLIFT

Stille.

Ysdi analysierte erstmal die Situation.

Wieder Stille mit leisem Wimmern.

Auf der einen Seite des Liftes stand der Android, der so tat, als ob er nicht da wäre. Ihm gegenüber saß sich verkrampft am Knüppel festhaltend ein schluchzender und mit emotionaler Regung überfüllter Sicherheitschef.

Ysdi runzelte seine Stirn und imitierte ein Räuspern: "Und? Soll ich sagen, Sie hätten mich umgehauen?"

Belloni hob langsam seinen Phaser. Ysdi konnte gerade so einen Blick auf die Waffe erhaschen und erkannte, dass sie auf Töten gestellt war.

"Sind Sie.....Sie einer von denen?", fragte Belloni zitternd mit weinerlicher Stimme, "Wenn ja, werde ich Sie gleich hier töten müssen."

"Einer von wem?", fragte der Android verwirrt.

"Sie stecken doch sicher mit dem ersten Offizier unter einer Decke. Geben sie's zu. Ich WEISS es!"

[HtB: Beweisstück 10: Ein Pott weisser Farbe.]
[GB: Stell ihn auf die Decke.]

Ysdi: "Es tut mir leid. Ich verstehe Sie nicht. Ich bin zurzeit hier mit Ihnen im Turbolift und nicht mit Mr. Mahon unter einem etwa 2x2m großen aus Textil gewebtem Material. Ich wüsste auch nicht, was dies zur Situation beitragen sollte."

Doch Belloni hörte gar nicht seine Worte, sondern redete einfach weiter:

"Aber Sie waren fast bewusstlos, als wir Sie auf der Brücke fanden...sicher kann ich Ihnen vertrauen. Zusammen werden wir es schaffen. Kommen Sie!"

Mit einem Mal zwang er den Turbolift anzuhalten und stieg aus. Der Android wusste nicht so ganz, was dies sollte, doch als der Sicherheitschef mit der Waffe auf ihn zeigte, folgte er ihm.

"Gleich, hinter der nächsten Biegung sind wir bei der Shuttlerampe. Dann haben wir's gescha...", sagte Georg in dem Moment, als er gegen ein Kraftfeld rannte und umkippte...


---USS MIRAGE - BRÜCKE

Gerade wollte Kadija einen Versuch starten, sich und ihren vier Begleitern Gehör zu verschaffen, da unterbrach sie die nächste laute Stimme.

"Daniel Claton meldet sich zum Dienst!" rief es kurz aus dem geöffneten Turbolift. Daniel ging er hinter seine Station und sah auf das Display. Eine interessante Anomalie tat sich da vor ihnen auf.

"Wenn ich mal eine Theorie abgeben darf?" fragte der Wissenschaftler rhetorisch.

[GB: "Einspruch, Euer Ehren!! Achten Sie bitte ganz genau auf den zeitlichen Ablauf. Vom Betreten der Brücke, bis zu Komplettlösung des Problems - nur 10 Sekunden!! Völlig unmöglich!!!! Damit dürfte wohl erwiesen sein, dass dieser ganze Bericht ein einziges Märchen ist. Oder Angeklagter...haben Sie weitere Beweisstücke?"]

"Wir haben es hier mit einer Art Wessler-Tasche zu tun.", legte Claton los, "Sie gab es bisher nur theoretisch, aber so wie es aussieht, könnten wir den Beweis dafür gefunden haben. Es existieren so eine Art von Raumblasen, die sich vom normalen Raum-Zeit-Kontinuum abgeschottet haben. Durch solche Anomalien kann man da reinkommen. Und natürlich auch wieder raus. Manche Sternenflottenschiffe, die verschollen sind, vermutet man in so einer Tasche."

Daniel sah sich kurz die Scans von Inneren an.
"Hier haben wir zum Beispiel die USS Stalin, NX 33, ein Schiff der NX-Klasse, das 2160 verschwunden ist. Nach der Verfallsrate der radioaktiven Isotope zu urteilen, ist das Schiff gerade 5 Jahre alt. So alt war es auch bei seinem Verschwinden. Ich liste mal alle bekannten Schiffe auf, die ich darin finde."

Auf seinem Display erstellte er eine kleine Liste:

-Bajoranischer Sonnensegler, verschwunden 1511
-Ba'Ku Raumschiff, 2001
-Raumsonde, UDSSR 1976
-Sonde Voyager VI, verschwunden 2021
-Raumkapsel, Betazed 1999
-S.S. Tschernobil, 2099 [GB: "Ts...Euer Ehren, ich bitte Sie!! Wer würde!"] -IKS Kr'Slep, Klingonisches Imperium, 2155 -USS Stalin, 2160 -S.S. Schauinsland 2200 -S.S. Oberunterhintervorderaltneuschlauersbach, 2202 -USS Stalingrad 2210
- S.S. Hintertupfingen 2245
-Romulanischer D7-Schlachtkreuzer 2246
-USS Defiant, 2265
-Cardassinaischer Erzfrachter, 2267
-Klingonischer Erzkonvoi 2270
-Sensorposten Echo III, 2275
-USS Karlsbad, 2277
-Romulanischer Sternenkreuzer, 2300
-Ferengi Marauder, 2310
-USS Helena, 2354
-S.S. Erich Honecker, 2360 [GB: Hat der nicht die Neutrale Zone gegründet?]
- USS WhatabeautifulskyintheeveningonMarkusthree, 2371

Der Rest ist relativ unbekannt."

Betretenes Schweigen machte sich für einen Moment auf der Brücke breit.

Endlich!! Sagte sich Kadija und trat auf Tommok und Mahon zu. Kurz fiel ihr das Padd ein, dass sie schon etwas länger - bereits vor dem Einsatz auf der Bright - mit sich herumtrug.

Sie war doch froh, mit ihrem Anliegen nicht zuerst zu dem offenbar völlig durchgeknallten Belloni gelaufen zu sein. Sie würde Mahon den Bericht und ihr Zeugnis schreiben lassen - und drückte diesem deshalb schon mal vorsorglich das PADD in die blauen verdutzten Hände.

Ihr war außerdem eingefallen, dass die Kaffeerianer hier gar nichts verständliches sagen konnten, da Claus noch auf der USS Bright weilte. Die vier Kerlchen unterhielten sich in ihrer Kaffeemaschinensprache und betrachteten schüchtern die großen lauten Menschen. Sie hielten sich in möglichst großem Abstand zu tom Broek, der sich sichtlich verwirrt immer wieder zu ihnen umdrehte und dann finster den Kopf schüttelte.

Als er demonstrativ mit einer Teetasse klapperte, drängten sich die Kaffeerianer in Kadijas Schatten, als suchten sie Schutz.

"Captain", sagte sie und unterbrach endgültig einen gerade beginnenden erneuten Redeschwall des unbekannten aufgeblasenen Technikfreaks, "die Kaffeerianer informierten mich, dass sie sobald sie ihr Korn hätten, ihr Schiff aufsuchen und abfliegen würden. Sie machten mich darauf aufmerksam, dass ihr Schiff in einer Falte liegt, in der es von Schiffen mit ähnlicher Technik wie die der Mirage, nur viel älteren Versionen, nur so wimmelt. Sie haben diese Schiffe bereits durchsucht und leer gefunden, daher waren sie so überrascht, an Bord der Bright Leben zu finden. Ihrer Meinung nach hat hier jemand seine Flotte deponiert und dann vergessen."

"Meine Rede", pflichtete tom Broek ihr bei und rieb sich gedanklich die Hände, während er sich die "Broek-Armada" ausmahlte.

Captain Tommok antwortete hauptsächlich deshalb nicht, weil die unhöflichen Romulaner sich wieder eingekriegt und die Waffenbänke geladen hatten.

Das romulanische Schiff befand sich zwar eigentlich in einer anderen Unterfalte als die Mirage - aber da Beamen möglich war, war kaum sicher vorherzusagen, ob nicht auch Disruptorschüsse ihr Ziel erreichen würden.

Roter Alarm ertönte.

Hajo stellte enttäuscht die Flasche Korn beiseite, die er gerade ausgepackt hatte, um diese Kaffee-Gestalten abzufertigen. So wie der Steuermann das verstanden hatte, waren sie zum Wettsaufen hier. Das konnten sie haben!

Nur gerade nicht jetzt. "Verdammte Romulaner!" knurrte der Steuermann und flog vorsorglich ein Ausweichmanöver. Genaugenommen war das Unsinn, da die Position der Mirage im Normalraum ja laut der Scans fest fixiert war, egal wie sie innerhalb ihrer Falte herumflog. Aber wozu sollte ein Steuermann gut sein, wenn nicht, um das Schiff hin und her zu fliegen...

"Mit so ein paar Romulanern werden wir doch fertig", stieß Hajo grimmig hervor. "In meiner Jugend haben wir die mit einem Fingerschnipsen erledigt" setzte er mit wichtiger Miene hinzu und schnipste mit dem Fingern.

In diesem Moment zerbarst das Romulanerschiff auf den Sensorenbildschirmen zu einem rotmarkierten Feuerball, der die Komverbindungen Dröhnen und sogar die Mirage erzittern lies. Obwohl durch unterschiedliche Falten getrennt, war die Detonation zu spüren. Hajo zuckte zusammen und sah auf seine Finger. "War ich das?" fragte er mehr sich als die anderen.

Dann kam sein zufriedener Gesichtsausdruck zurück. "Muss wohl", beendete er seinen lauten Gedankengang.

"Captain, ...romulanisches Schiff zerstört."

[HtB: Letztes Beweisstück: Ein Superman-Shirt. Damit dürfte einwandfrei bewiesen sein, dass diese Geschichte der Wahrheit entspricht.]

****************schnipp****schnapp****************

"Danke Mr. tom Broek. Sie können dann wieder auf der Angeklagtenbank Platz nehmen. Gerichtsdiener: Rufen Sie den romulanischen Captain herein... Er soll uns SEINE Version erzählen. Und schicken Sie die Presse raus... das Blitzlicht und die ständigen Kommentare nerven..."

[GB: "Pressefreiheit!!! Pressefreiheit!!!!" *rausgeschobenwerd*]


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