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11. Auf Erkundungstour

[Die folgenden Ereignisse finden zwischen 0 Uhr und 2 Uhr morgens statt, am Tag der höchstwahrscheinlichen Vernichtung der Förderation. Alles, was Sie lesen, findet in Echtzeit statt...:o)]


---USS MIRAGE / BRÜCKE

"...0."

Auf allen Anzeigen der Mirage blinkte die Null.

Augen wurden aufgerissen, Hände verkrampften sich, niemand atmete.

Nur einen Wimperschlag später kam der Aufschlag.

Das Schiff wurde förmlich zerrissen, die erlösende Schwärze vor Augen folgte einen Sekundenbruchteil danach.

---

"Sir...!", rief jemand.

Ein seltsamer Todesschrei.

"Sir...!", kam es erneut.

Tommok zwang seine Augenlider auf, die er wegen des gewaltigen Rucks und des unerträglich heissen Energieblitzes zusammengepresst hatte.

Die Brücke war ein einziges Trümmerfeld. Alles, was nicht wirklich fest verankert gewesen war, lag im Raum verstreut. Tommoks Sessel kippelte unwürdig und mitleiderregend zwischen allerlei Konsolentafeln, auf denen zum Teil aber noch Lichter blinkten. Nur die Verkabelung guckte unschön und kurzschlußverdächtig aus dem Boden heraus.

Diverse Gestalten lagen herum, einige rührten sich, der erste Offizier, Commander Mahon rieb sich gerade die Augen und starrte auf den Hauptschirm.

Das Bild flackerte, doch was zu erkennen war, sorgte für viel Verwirrung.

Eine taholische Brücke war zu sehen! Allerdings eine Brücke von gewaltigerm Ausmaß... Riesige Konsolen, unglaublich große Lichter und eben füllte ein unrasiertes taholisches Schienbein den kompletten Hauptschirm aus.

Dann schlug plötzlich eine dreckige taholische Hand gegen den Schirm, der neuerliche Ruck riß alle auf der Mirage wieder von den Füßen - weckte aber zumindest auch die letzten an Bord.


---QUARTIER ROLAND KELLER

Roland erwachte mit pochendem Schädel. Die Erschütterung hatte ihn gegen die Quartierswand geschleudert. In was er hier hineingeraten?

[GB: Ein eher ruhiger Tag auf der Mirage...]

Vor gerade mal zwei Wochen hatte er mit seinem Shuttle von der USS Bright zur USS Mirage übergewechselt. Und jetzt war die Bright zerstört, die Utopia-Flotte offenbar von den Tahol zerstört worden und sein neuer Arbeitsplatz, die Mirage, von einer tödlichen Schockwelle zerrissen worden.

Zumindest hatte es sich genau so angefühlt. Offenbar waren sie noch am Leben. Es sei denn, das Leben nach dem Tod glich genauso einem Trümmelfeld wie sein Quartier im Moment.

Kreuz und quer lag seine persönliche Ausrüstung verstreut.

Von draußen klangen Stimmen herein. Einige von ihnen kamen ihm bereits bekannt vor. Offenbar hatten die Wissenschaftler von "nebenan" auch überlebt.

Roland war ein Quartier auf Deck fünf, direkt bei den Laboren, zugewiesen worden, und er war nicht unglücklich darüber gewesen. Er mochte nicht der regulären Sternenflotte angehören, aber er war immer noch im Dienst der Föderation... Er hatte gehofft, das nicht jeder Crewman meinte, ihn als "Zivilisten" herumschubsen zu müssen, schließlich hatte er einige interessante Dinge herauszufinden...Bisher war er aber nicht herumkommandiert worden. Allerdings hatten auch alle anderes zu tun, inmitten von taholischen Angriffen und angeblich tödlichen Schockwellen.

Zeit fürs Aufräumen!! Erstaunlich schnell war sein Quartier wieder eingerichtet, sein Kreuz und die Engelsfigur des Halbvulkaniers hingen wieder an der den Klingenwaffen gegenüberliegenden Wand. Er versuchte, sich einen großen Freiraum zu schaffen, auf einem einzelnen Sockel legte er eine Tonscherbe, die mal zu einem Gefäß gehört hatte.

Er hätte gerne das Schiff durchquert, wußte aber nicht, ob er dies bei dem Alarm da draußen angebracht war.

Andererseits. Vielleicht konnte er helfen...

Den letzten Staub abklopfend ging Roland zur Tür und betrat den Gang.

Das Chaos war unglaublich. Und die Meldungen und Gerüchte noch mehr...


---MASCHINENRAUM

"Was zum Teufel soll das bedeuten", schnarrte Chefingenieur Magnees und riß seinen Untergebenen ihre Padds mit den verwirrenden Daten aus der Hand. "Melden Sie das am besten selber der Brücke. Ich mache mich doch nicht lächerlich!"


---KRANKENSTATION

"Ich lebe.", stellte Doktor Basani erfreut fest.

"Und Sie auch...", fügte er mit einem Blick auf die augenreibenden Mediziner hinzu. Seine Stimme klang fast enttäuscht...

"Sir!", rief Ashley Taylor herrüber, sie hatte den einzigen funktionierenden Computerterminal in Betrieb genommen. "...gucken Sie mal, das kann doch wohl nicht sein! Ich scanne keine Lebenszeichen mehr an Bord! Nur noch Restspuren."

Basani kam herüber, als einziger im Raum ,ohne zu humpeln oder vor Schmerzen zu stöhnen.

"Tatsächlich. Nur noch Bakterien und Mikroben an Bord. Am besten melden Sie das der ..."


---BRÜCKE

Im Sekundentakt trommelten die Meldungen aus allen Teilen des Schiffes auf die Nerven von Georg Belloni ein. Zusammengenommen ergab das alles überhaupt keinen Sinn. Es sei denn, die Mirage war irgendwie auf Fliegengröße geschrumpft worden und auf die Kampfbrücke eines taholischen Schiffes teleportiert worden.

"Was sagten Sie...auf Fliegengröße?", hakte Tommok nach - und plötzlich merkte Belloni, dass er laut gedacht hatte.

"Nein, nein...das war nur..."

"Sie haben recht!", bemerkte der ebenfalls angeschlagene Hajo tom Broek vom Hauptschirm aus. Er saß davor im Schneidersitz, auf seinen Knien die Navigationskonsole..."...wir sind tatsächlich eine Fliege!"

Hajos Finger deutete auf den Schirm, auf dem erneut eine taholische Hand heranraste. Wieder warf der Aufprall alles und jeden an Bord durcheinander, die Mirage wurde etwa zwei Meter davongeschleudert.

Dem Hauptschirm nach zu urteilen, lag sie jetzt in irgendeiner Art staubigen Ecke, mehrere Taholfüße liefen ganz knapp vorbei.

"Crewman Vlad an Brücke!", meldete sich eine Stimme, "Captain, wir haben das Not-Kommunikationssystem aktiviert und eine Nachricht empfangen."

"Um was für eine Nachricht handelt es sich, Crewman!", fragte Tommok und richtete erneut seinen Sessel wieder auf.

Im selben Moment krachte ohrenbetäubender Lärm durch die Lautsprecher. Ein Kreischen, Röhren, Brüllen und Schnarren. Hände flogen zu den Ohren, alles auf der Brücke vibrierte und klapperte, Staub rieselte von den Wänden. Nach 30 trommelfellzerstörenden Sekunden war es vorbei.

"Das ist die Nachricht, Captain," drang von irgendwoher ganz leise Vlads Stimme an die geschundenen Ohren. "Wir fanden es auch sehr laut."

"Können Sie das eventuell ETWAS leiser abspielen...", antwortete Tommok und merkte, dass er brüllte.

"Natürlich Captain."

Erneut erklang vielstimmiger Lärm auf der Brücke, jedoch deutlich leiser.

Er bestand aus Schrittgeräuschen, unflätigem Lachen, Zischen von Türen und rauhen taholischen Stimmen:

"Haben Sie sie?"

"Ja, oh )%)§(%( !! Der Miniaturisierungs-Schocker hat sie alle erfasst!! 1.500 wertvolle Neuschiffe, mit der modernsten Technik dieser Föderellion! Ich bringe Sie Euch in einem versiegelten silbernen Trinkpokal!!"

"Gross von Euch!! Ihr werdet reich, stark und alt sein."

"Danke, allmächtiger Oberer. Sollen wir den Rest der Föderellion auch jetzt erobern?!"

"Seid vorsichtig, ladet erst den Miniaturisierer wieder auf! Der Sieg muss sicher sein."

"Jawohl oh )%)§(%( ! Wir werden eine passende Sonne suchen."


--USS MIRAGE / HAUPTQUARTIER DER SICHERHEIT

Ba'Rina verließ gerade wie üblich das Hauptquatier der Sicherheit, als auf einmal die Mirage kräftig durchgeschüttelt wurde.

"Master Chief Balwok an die Brücke!" Ein leises Knistern aus der Leitung war zu vernehmen - doch sie erhielt keine Antwort. "Master Chief Balwok an die Brücke, so melden Sie sich doch endlich!", brüllte sie fast in ihren Kommunikator. Doch wiederum erhielt sie keine Nachrricht. ,Vielleicht wurde die Kommunikationsphalanx beschädigt?', dachte sich Ba'Rina.

"SUSI, was geht da vor sich?"

"Also gehen tut da gar nix .", kam die schnippische Antwort von SUSI. "Aber die Mirage wird gerade angegriffen."

"Wer oder was greift uns an?"

"Unbekannt."

Mittlerweile hatte sie einen Turbolift gefunden, der sich zwar öffnete, aber leider funktionsuntüchig war. "Das hatte auch noch gefehlt.", grummelte sie vor sich hin und machte sich auf dem Weg zu einer Jeffreysröhre.


---USS MIRAGE/BRÜCKE

"Das ist ja was!" Hajo tom Broek zweifelte zwar innerlich ein wenig an der Realität, manövrierte das Schiff dennoch erstmal aus der Reichweite des Fliegenfängers hinter ein Lüftungsgitter. Man konnte ja schließlich nie sicher sein, ob die Realität nicht vielleicht doch real war. "Soll ja vorkommen", dachte sich der Steuermann und sehnte sich nach einem Stuhl.

[GB: Denk einfach ganz fest an einen...]

In diesem Moment kletterte Ba'Rina Balwok durch den Turbolift herein und warf dem Steuermann einen erschöpften und genervten Blick zu. Der Dreck auf ihrer Uniform sah erschreckend "real" aus.

"Captain alles in Ordnung hier?", keuchte sie.

Mahon antwortete für seinen Captain: "Das würde ich nicht sagen, Mrs.Balwok! Aber schön, daß Sie uns beehren! Wären Sie so freundlich, die Taktik zu übernehmen?"

Dann wandte sich der Andorianer wieder dem Hauptschirm zu und dachte laut:

"Wenn wir so klein sind, wie eine Fliege, dessen Raumschiffform sie nicht erkennen, dann dürfte ein Shuttle unsichtbar für sie sein! Ich schlage für, alle Shuttles ausschwärmen zu lassen, um das feindliche Schiff zu erkunden! Die MIRAGE kann während dessen die Innereien des Schiffes erforschen und vielleicht zum Computerkern vordringen!"

Tommok nickte erst, zog dann aber eine zweifelnde Augenbraue hoch. "Die Mirage ist wie Sie selbst sagen, Comander, nicht unsichtbar. Wir müssen vorsichtig sein. Organisieren Sie zunächst zwei Shuttle-Teams."

Ba'Rina war inzwischen mit eiligen Schritten zur Taktik gegangen. "Sir, die Schilde sind runter auf 85%, halten aber im Moment." Erneute wurde das Schiff durchgeschüttelt und Ba'Rina konnte sich gerade noch an ihrer Station festhalten, sonst hätte die Erschütterung sie warscheinlich umgehauen. "Sir, Schilde runter auf 82 %" rief Ba'Rina "Ich leite Hilfsenergie auf die Schilde."


---MASCHINENRAUM

Rauchschwaden waberten langsam in Richtung des halbgeöffneten Ausgangs. Die völlige Dunkelheit im Maschinenraum wurde lediglich durch sporadisch auftretende Lichtblitze aus gebrochenen EPS-Leitungen und durch das kontinuierliche Blinken des roten Alarms gestört. Die absolute Ruhe hatte etwas beklemmendes.

Hinter einer umgekippten Konsole schoss plötzlich eine dreckige Hand in die Luft und klammerte sich an der Konsole fest. Dannach zog sich Jason keuchend hoch. Er drehte sich langsam um und erblickte den auf Minimumenergie heruntergefahrenen Warpkern. Ripley stand schließlich auf, nur um sich zwei Sekunden später wimmernd wieder auf den Knien wieder zu finden. Er hielt sich die schmerzende Brust und sein Bein.

Dann betätigte er mit einiger Mühe seinen Kommunikator:

"Ripley an Krankenstation. Im Maschinenraum erwartet Sie 'ne Menge Arbeit! Ripley Ende!"


---KRANKENSTATION

"Wie schön! Hatte schon Angst , wir würden hier vor Langeweile verschimmeln...", keuchte Ashley Taylor und schob die beiden blutüberströmten Patienten zu den 50 anderen.


---MASCHINENRAUM

Ripley erwartete eigentlich in naher Zukunft keine Antwort der Krankenstation, denn es sah wohl überall mindestens so schlimm aus wie im Maschinenraum. Jason erklomm langsam eine Leiter, schaltete die Notbeleuchtung ein und ließ den Rauch absaugen. Dann schnappte er sich ein Medikit und lief die einzelnen Verletzten ab. Schwere Fälle waren nicht dabei, aber immerhin hatten alle einige Blessuren davongetragen.

Nachdem sich der Rauch einigermaßen verzogen hatte, erkannte man erst die ganze Katastrophe. [GB: Eine zerbrochene Kanne mit Schlunzcafe am Boden!] Alle Werkzeugkoffer lagen verstreut auf dem Boden, so dass man Mühe hatte herraus zu finden, wem was gehörte. Immer wieder erscholl das nervende Piepsen für den Warpkern, dass das Eindämmungsfeld kolabieren würde. [GB: *gähn* ...
*sackreisaufheb* ... ;o)] Da trat Magnees auf den Plan (ein Held wie J. T Kirk :-) ... Quatsch beiseite).

"Mr. Ripley, wie schaut's aus? Verletzungen?"

"Nichts Ernstes, Sir."

"Okay dann kümmern Sie sich um unsere Energieversorgung. Schilde, Waffen, Lebenserhaltung etc. Ich will in 10 Minuten einen Bericht über alle Systeme."

"Magnees an Krankenstation. Hier unten gibt es laut fachlicher Meinung von Ripley keine ernsten Verletzungen. Magnees Ende."


---KRANKENSTATION

"Wie schön!", versetzte Ashley leise. "Vielleicht sollten wir ja unsere Verletzten in den Maschinenraum schicken. Wir reparieren dafür den Warpkern... Tupfer!!"


---MASCHINENRAUM

"... in drei ... zwe"

Der Hilfe rufende Alarmton des Warpkernes erstarb augenblicklich. Irgendwo hinter dem Warpkern trat Ysdi hervor. Seine schwarze Lederjacke war vom grauen Staub bedeckt, sein Hautüberzug wies zahlreiche Risse und Löcher auf, so dass der Android deutlich metallisch schimmerte. Er spiegelte bildlich wieder, wie sich alle anderen mit Ausnahme des MHB fühlten. Seit der Begegnung mit den Romulanern konnte so mancher keine ruhige Minute mehr verbringen.

Ysdi jedoch lächelte Ripley und Magnees freundlich an. Durch die schwarze Sonnenbrille schimmerten freundlich seine roten Augen.

"Na wunderbar!", bemerkte er, während er sich kurz umsah, "Wenigstens können wir nun von Grund auf neu anfangen. Ich fand sowieso, dass die Werkzeugkoffer an einem ineffizienten Platz gelagert wurden. Dann wollen wir mal, oder?"

Kaum gesagt hob Ysdi eines der vielen, besitzlosen und herumliegenden Werkzeuge mit der Aufschrift "Bauer" auf und begann eine der vielen wichtigen Verbindungsleitungen mit der Aufschrift "Zur Brücke", die sich bei jedem kleinsten Zwischenfall wie von selbst von ihrer Befestigung sprengten, instand zu setzen.

Ripley sah Magnees an und hob die Schultern. Dann betätigte er seinen
Kommunikator:

"Ensign Ripley an Alphateam! Beenden Sie Ihre Arbeiten so schnell wie möglich und kommen Sie zu einer kurzen Besprechung zu Terminal 4 im Maschinenraum. Ich erwarte Sie in spätestens zehn Minuten dort! Ripley Ende!"

Nach etwa 9 dreiviertel Minuten waren alle Ingenieure des Alpha-Teams beisammen und Jason erklärte am Bildschirm, was zu tun war.

"MacKenzie, Sie, Laren und Wollentchek kümmern sich so schnell wie möglich um die Umweltkontrollen auf Deck 14. Bauer: Schnappen Sie sich drei bis fünf Leute und machen Sie die Waffensysteme wieder fit. Fragen Sie Ysdi, falls Sie Probleme haben sollten. Ich werde mit Chang und Miss Charmichael die Schilde wieder online bringen. Der Rest räumt im Schiff auf und macht sich Gedanken, wie wir als Fliege in diesem Schiff ein paar Überraschungen auf die Beine stellen können. Erstatten Sie dem Chefingenieur in zwei Stunden Bericht über Ihre Arbeiten. Noch Fragen? Nein? Wegtreten!"

Damit beendete Ripley das Briefing seiner Kollegen und begab sich zum Chefingenieur.

"Sir, laut diesen Daten" er sah auf sein PADD "sind die Schilde ohne längeren Aufenthalt im Raumdock nach den erforderlichen Reparaturen lediglich zu 80 Prozent einsatzbereit. Damit halten wir - grob übern Daumen gepeilt - nicht einmal einem leichten Stubbs eines Tahol stand. Außerdem dürften unsere Phaser ungefähr so effektiv wie Nadelstiche sein und unsere Torpedos die Sprengkraft eines Knallplätzchens besitzen.", erklärte Ripley besorgt.

[GB: Aber wir sind Klingonen!]

"Um die Schilde sollten wir uns keine Sorgen machen. Selbst wenn sie halten würden, wird hier keiner die Wucht des Aufpralls überleben... Und es würde andernfalls den Tahol wohl auffallen, wenn seine Hand mitten in der Luft gegen einen unüberwindbaren Gegenstand stoßen würde.", ertönte eine wohl bekannte Stimme hinter Ripley, "Aber mit den Nadelstichen sollten wir etwas anfangen können. Es sollte zumindest reichen, um die Konsolen zu bedienen oder kosmetische Korrekturen irgendwelcher Schaltungen vorzunehmen, wenn Sie verstehen, was ich meine. Ich hätte da die Lebenserhaltung zum einen und eine Art kollektive Selbstzerstörung im Visier, wenn wir auf dem Kommandoschiff sein sollten. Außerdem wollen wir ja irgendwie wieder eine stattliche Größe erreichen, oder?"

In dem Moment blinkte Magnees Konsole wieder auf. Der rote Draht zur Brücke war wiederhergestellt. Spontan erschienen 3278 nicht beantwortete Anfragen, die allesamt von Pasoleati stammen. Die meisten hatten den Betreff: "Hallo Maschinenraum?", "Ist da wer?", "Brücke an Krankenstation" oder "Ja, Mama.".

Gerade bestand eine aktive Verbindung und alle Anwesenden sahen dem Crewman auf seinen Rücken.

"...die Idioten melden sich einfach nicht. Machen wohl gerade eine Schaumparty da unten...", hörten die Techniker ihn sagen.

"Ähem!", räusperte sich Ripley.

Der Crewman drehte sich um und erschrak leicht.

"Oh... der Maschinenraum. Schön, Sie wieder bei uns zu haben!"

Dann wurde die Verbindung mit einem Augenzwinkern von Jason beendet. Er drehte sich wieder zu seinen beiden Kollegen um.

"Ich denke Ysdi hat recht! Es ist rein theoretisch möglich, sämtliche Konsolen auf dem Tahol-Schiff zu bedienen. Außerdem könnten wir die Hilfsenergie in die Trägheitsdämpfer umleiten. So werden wir jedenfalls nicht bei jedem kleinen Luftzug durch das halbe Schiff gewirbelt. Nicht zu vergessen die Idee mit der Veränderung der Schaltkreise. Aber, wenn ich das anmerken dürfte Sir, für die Vergrößerung von uns selbst, der Utopia Planitia Flotte und der Massenselbstzerstörung der taholischen Flotte dürften wir mehrere Tage der Vorbereitung benötigen... natürlich nur gesetzt den Fall, dass die Tahol nicht zwischendurch bemerken, dass Sie sabotiert werden. Irgendwelche Vorschläge, Chef?", erläuterte Ripley seine Gedanken.

Ysdi nickte zufrieden: "Um die Zeit sollten wir uns keine Sorgen machen.
Übrigens: Wenn das Schiff etwa die Größe einer Fliege hat, dürften wir kleiner sein als ein Staubkorn. Damit können wir schon mal nicht da draußen zertreten werden. Allerdings dürfte für die Crew die Luft inkompatibel sein, da die Atome etwas größer sind. Außenmissionen bieten sich daher an, zumal die Mirage dadurch nicht unnötig gefährdet wird. Wir können dafür sicherlich einige Fernbedienungen herstellen und Werkzeuge anpassen."


--- BRÜCKE

Mahon hielt sich an seinem Sessel fest: "Wir sind doch in Sicherheit! Woher kommen diese Erschütterungen?"

Ba'Rina: "Staubkörner, Sir. Und ein paar Hautschuppen des taholischen Captain. Er hat sich gerade am Kopf gekratzt, Sir!"

"Mahon an Maschinenraum: Wir brauchen den Hauptdeflektor, und zwar schnell. Mrs.Balwok, alle Energie in die vorderen Schilde. Gravitationsstabilisatoren auf 150%."

Dann tippte der Andorianer auf seinen Kommunikator: "Mahon an alle: Es werden Freiwillige für Erkundungs-Shuttlemissionen gesucht, da die Gefährlichkeit dieser Missionen nicht einzuschätzen sind. Melden Sie sich auf der Shuttlerampe A."

Tommok nickte seinem ersten Offizier zustimmend zu. Jedenfalls konnte man dies erahnen und hinein interpretieren, sofern man Tommoks Augenbraunen gut genug kannte.

"Captain, ich melde mich freiwillig zu der Mission. Es sollte versucht werden, das Gefängnis der Flotte genauer zu untersuchen und vielleicht Kontakt mit ihr aufzunehmen!" Mahon wartete aufgeregt.

Dann folgte das ersehnte bedächtige Nicken des Captains...


---MASCHINENRAUM

Gerade war Mahons Nachricht von der Brücke verklungen, da schauten sich die drei Techniker eine Sekunde lang tonlos an.

"Also", räusperte sich Ysdi, "die Reparaturarbeiten kann doch auch der Rest der Truppe erledigen."

"Ja, ehm, Bauer kann doch das organisieren.", redete Ripley.

"Hmm, der müsste das wohl schaffen", nickte Magnees.

"Also, wer zuletzt da ist, gibt einen aus!", forderte Ysdi, die anderen nickten kurz. Einen Augenschlag später war der Raum leer.

[GB: Das nenn ich Einsatzbereitschaft! Warpkern stabilisieren kann man schliesslich jeden Tag...]


---SHUTTLERAMPE A

Als Mahon die Shuttlerampe betrat, war nur Ysdi anwesend, welcher neben dem anderen Eingang stand.

"Sind Sie der einzige?", fragte Mahon verwundert.

"Nun ja, Sir, ich schätze, alle anderen sind ein wenig... verhindert!", antwortete Ysdi.

Hinter dem Androiden fing es an dumpf zu klopfen und zu hämmern. Er imitierte ein Räuspern.

"Huch! Wie konnte das passieren?", künstelte der Android und öffnete die Türverriegelung. Schlagartig zischte es.

Die Tür flog auf. Eine Sekunde später standen Ripley und Magnees im Raum. Beide hatten Schweiß auf der Stirn stehen und zu Fäusten geballte Hände. Als sie jedoch den Vorgesetzten sahen, entspannten sich deren Gesichtszüge wieder.

Wenig später betrat auch Ba'Rina die Shuttlerampe. Sie nickte den anderen freundlich zu und lehnte sich an einen Container, der dort rumstand. Alle schienen sehr angespannt und warteten, ob noch jemand andereres erscheinen würde.

Mahon nickte den Offizieren zu: "Mein Damen und Herren, wir werden mit den Shuttles das Schiff der Tahol untersuchen. Primärziele sind Kontaktaufnahme zu unserer Flotte und die Erlangung von Informationen über diese Verkleinerungstechnologie. Vor allem müssen wir herausfinden, wie der Effekt umzukehren ist. Vielleicht bekommen wir ja auch Zugang zu ihrem Computer.*

Der Andorianer machte eine kurze Pause. "Balwok, Sie begleiten Magnees und Ripley. Ysdi und ich nehmen ein zweites Shuttle. Sehen Sie sich vor! Die Gefahren dieser Mission sind nicht überschaubar. Die Tahol können uns nicht sehen, aber es wäre denkbar, daß die Tahol eine solche Situation voraus gesehen und entsprechende Massnahmen gegen uns getroffen haben. Wenn Sie das Shuttle verlassen, dann nur im Raumanzug. Unsere Lungen und unser Blut können die vergrößerten Sauerstoffmoleküle nicht aufnehmen und transportieren. Die Umgebung da draussen ist lebensfeindlich."

Mahon schaute die Freiwilligen an: "Noch Fragen?"

*zzzzsssccchhhhh*

Die Tür öffnete sich erneut und Doktor Basani schlenderte herein.

"Hallo Ohros...", begann er, die Arme seltsam verkrampft hinter dem Rücken verbergend. "...ich meine, hallo SIR!"

Mahon nickte Basani zunächst irritiert, dann verlegen zu. Seit der Degradierung des Chefdoktors hatten die alten Freunde noch nicht länger miteinander zu tun gehabt. "Was gibt es...Petty Officer...", fragte Mahon gestelzt.

"Ich soll Sie begleiten...", begann das MHB und kratzte sich verlegen am Kopf.

"UM GOTTES WILLEN!!!", schrie es ihm aus fünf Mündern und zehn Augen entgegen.

"Wieso??", zuckte Basani gekränkt zurück. Doch plötzlich veränderte sich sein Gesichtsausdruck hin zu verlegener Beschwichtigung.

"Ach das...", er hob die Hand, die er zum Kopfkratzen leichtsinnig hinter dem Rücken hervorgezogen hatte, "...ich habe bereits versucht, den Miniturisierungsprozeß zu analysieren und Umkehrprozeduren zu entwickeln. Die ersten Erfolge...", er hob ein Flasche mit rotem Serum hoch, dass in seiner riesigen - etwa 70cm breiten - Hand allerdings wie ein Stecknadelkopf wirkte. "Deshalb soll ich Sie auch begleiten; um meine Ergebnisse weiterzuentwickeln. Und vielleicht nützt sie ja mal was...."

Immer noch sahen die vier Männer und Ba'Rina Balwok den Mediziner mit der überdimensionalen Pranke fassungslos an. "Sicher, beim Baseballspielen...", murmelte Jason.

"Darf ich...", versuchte Basani die Stille zu überspielen und stellte sich neben Ysdi und Mahon.

Mahon räusperte sich schließlich als erster.

"Also gut, Fahir, Sie kommen mit Ysdi und mir. Aber halten Sie dieses Serum von mir fern."

"Es wirkt übrigens nicht nur bei Händen...", rief Basani fröhlich durch den Raum und kletterte ins Shuttle.

"Na, dann schmeißen wir die Motoren mal an!", bemerkte Ysdi, holte eine original kubanische Zigarre Made-in Taiwan aus seiner Jackeninnentasche, steckte diese in den Mund und zündete mit einer beherzten Wendigkeit ein Streichholz an, welches er aus einer anderen Tasche gezaubert hatte. Bevor allerdings SUSI schiffsweiten Großfeueralarm geben konnte, hatte der Android bereits seine Tabakware zum Glühen gebracht.

"Wollen Sie auch eine?", fragte er im Anschluss, "Hier Ripley, halten Sie das mal und verteilen Sie sie! Aber gerecht!"

Aus derselben fraglichen Jackeninnentasche kramte der Android eine kleine Schatulle aus und warf sie Ripley zu. Dann verschwand er wortlos - einen angenehmen Zigarrenduft hinterlassend - im gleichen Shuttle wie Basani, welches kurz darauf zum Leben erweckt wurde.

[GB: Der Sternenflottengesundheitsminister warnt: Rauchen gefährt Ihre Karriere.]

Der Hangar öffnete sich und eine unbekannte Welt aus Staubkörnern, umherfliegenden Tahol-Haaren, ohrenbetäubenden Schrittgeräuschen und ECHTEM Schiffs-Ungeziefer lag vor Ihnen. Allein 12 taholische Obstfliegen schwebten zwischen ihnen und einem blinkenden silbernen Trinkbecher am anderen Ende des Raumes. Ganz zu schweigen von den gigantischen herumstehenden Taholzweibeinern


---SHUTTLE 1

Mahon hatte nahm Pult der Taktik Platz genommen und Ysdi die Steuerung überlassen. Er freute sich schon auf den Kampf mit taholischem Ungeziefer. Einen Moment lang malte er sich aus, wie es wäre, in den taholischen Captain zu fliegen. Einmal in der Blutbahn, mit den Fähigkeiten des Doktors könnten sie --- DAS WAR DIE IDEE!!!

"Mahon an Shuttle 2. Magnees, Sie übernehmen die genannten Primärziele. Ich habe das Missionsziel unseres Shuttles geändert. Mahon Ende."

Dann wandte er sich an Ysdi und den Doktor: "Meine Herren, wir werden uns eine Marionette zaubern. Es ist ein riesiger Glücksfall, daß wir Sie an Bord haben, Fahir! Ysdi, suchen Sie uns eine Möglichkeit, in den Captain zu gelangen. Möglichst ohne Gewaltanwendung!"

[GB: Geht's Ihnen gut, Mr. Mahon?]


--- MIRAGE / BRÜCKE

Tommok rutschte etwas unruhig auf seinem Sessel hin und her. Auf dem Hauptschirm klatschten gelegentlich fußballgroße Gegenstände auf. "Es hat wohl draußen gerade jemand geniest, Captain", war der Kommentar von Paseolati.

Mit Interesse verfolgte Tommok die sich ändernden Kurse der Schiffe und betätigte seinen Kommunikator. "Mr.Mahon, was Sie vorhaben, scheint interessant zu sein. Wie genau ist die Lage bei Ihnen?"

Vorne an der herausgerissenen Navigationskonsole drückte der immer noch im Schneidersitz arbeitende Hajo neugierig einige Tasten und plötzlich waren die beiden Shuttle deutlich vergrößert auf dem Schirm zusehen. Aus einem der Fenster winkte eine überlebensgroße Hand der Mirage zu, eine Szene wie aus dem Gruselkabinett. Dann drehte das Shuttle endgültig auf einen riesigen unscharfen Fellwald zu - der Bart des taholischen Captains.

Das Shuttle taumelte, als der Fleischkoloß ausatmete, dann wurde es mit der eingesogenen Luft in die Nase des Tahol gezogen.

"Captain, wir...", meldete sich Mahons Stimme auf Tommoks Frage, im selben Moment gab es jedoch ein gewaltiges Krachen, Donnern und dann ein nasses Platschen.

"...wir...", fuhr Mahon pikiert fort, "...versuchen es gleich noch einmal. Mr. Ysdi, fliegen Sie uns wieder rein."

Vom Hauptschirm der Mirage löste sich ein silbernes Shuttle aus den frisch kollidierten Schleimmassen und flog erneut auf den erkälteten Taholcaptain zu.

Hajo betrachtete die Szene auf dem Hauptschirm neidvoll. 'Immer haben die anderen den Spaß', dachte er sich. Trotzdem konnte er einen Kommentar nicht
unterdrücken: "Wenn das mal nicht ins Auge geht..."


---MIRAGE / QUARTIER ROLLAND KELLER

Gerade sollte wieder eine Zeit des Friedens anbrechen und schon wieder befand sich die Föderation im Krieg, als ob es Gott gefiel, immer eine kriegerische Aufgabe für seine Geschöpfe parat zu haben...
[GB: Frieden ist Krieg, der woanders ist...]
DAFÜR war er nicht an Bord, aber das Taholische Imperium schien auch ein nettes Wissensgebiet zu sein. Lachend kamen ihn Geschichte über "Flaschenschiffe" in den Sinn und doch...

Roland Keller, Wissenschaftler des Archäologischen Rates ging an die Kommkonsole seines Quartiers. "SUSI, würdest Du die Freundlichkeit besitzen, eine Verbindung zur Brücke aufzubauen..."
[GB: Ein glitzernd umhülltes Schokoherz materialisierte auf Kellers Nachttischchen...]

Er hatte noch nicht die Zeit gefunden, sich beim Captain vorzustellen und vielleicht konnte man das gleich mit einem Außeneinsatz verbinden. Nur musste man als Halbvulkanier einer Vulkanier begreiflich machen, dass es logisch und von Vorteil war, einen Zivilisten herauszulassen... Es würde äußerst kompliziert werden, aber Roland liebte Herausforderungen...


---SICHERHEIT

Kadija fühlte sich wieder soweit sicher, dass sie imstande war, ihren Sprechapparat zu kontrollieren.

Die Meldung, dass Freiwillige für eine Aussenmission gesucht wurden, lag zwar schon länger zurück, aber sicherlich würde sich noch ein Plätzchen finden.

"Ceram an Brücke. Melde mich freiwillig zum Ausseneinsatz."


---MIRAGE / BRÜCKE

"Mr. Mahon, einen aktuellen Bericht bitte."

"Mahon hier. Alle Systeme funktionieren einwandfrei. Ysdi ist ein guter Pilot und Basani versucht es gerade mit einer Handamputation. Das Shuttle lässt sich schwer steuern. Wie in der Atmosphäre eines Gasriesen mit schweren Turbulenzen. Doch Schilde, Steuerung und Triebwerke halten den Anforderungen stand. Unser Ziel ist der Mund des Taholianischen Captains. Von dort aus versuchen wir tiefer ins Innere vorzudringen. Mahon Ende"

"Ein Tipp für Euren Steuermann", schallte die Stimme Hajo tom Broeks aus den Lautsprechern des Shuttles. "Wen ihr wieder raus wollt: Immer der Nase nach."

Tommok beobachtete, wie das Shuttle in Schlangenlinien auf die überdimensionale Nase zuflog, um sich dann zielsicher vor dem ebenso gigantomanisch großen Mund des Wesens zu positionieren. "Mr.Mahon, was genau ist Ihr Plan?"

Bevor Mahon antworten konnte, riss der Tahol den Mund zu einem herzhaften Gähnen auf...


---SHUTTLE 2

"Shuttle Orinoco an Mirage!"

"Sprechen Sie Orinoco!"

Die dreiköpfige Crew des Shuttles erschien auf dem Schirm.

"Sir, wir befinden uns in einem der Wissenschaftslabore und wir denken, dass wir die Flotte entdeckt haben.", sagte Ripley sichtlich erleichert.

"Das ist unmöglich, Mr. Ripley, die Flotte befindet sich laut einem von uns aufgefangenen Funkspruch in einem Trinkbecher auf der taholischen Brücke. Was immer Sie gefunden haben, es muss etwas anderes sein, als die Utopia-Flotte. Führen Sie am besten einen aktiven Scan aus!"

"Aye Sir... es sieht so aus, als ob ES in einem... Einmachglas gefangen wäre. Was immer es ist, es ist definitiv miniaturisiert! Vielleicht sammeln die Tahol ja zum Spaß noch andere Dinge ein als unsere Flotte. Leider besteht das in unserem Maßstab mehrere Kilometer dicke Gefäß nicht aus Glas, sondern aus mit mehreren Bleischichten versehenes Polymere. Wenn es sich um Schiffe oder Lebewesen handelt, wird sehr schwierig, ein Signal hindurchzuschicken. Außerdem ist das Gefäß nach außen hin hermetisch abgeriegelt.", erläuterte Ripley weiter.

"Was soll das bedeuten?", fragte der Captain.

"Nun, um überhaupt etwas auszurichten, müssten wir... einen Warpkern... zur Detonation... bringen...", sagte Ripley entmutigt.

[GB: Seid ehrlich, das wolltet ihr doch schon längst mal wieder...]

"Sir, mischte sich Magnees ein, "wir werden erstmal das Gefäß genauer untersuchen. Wir melden uns dann wieder. Shuttle Ende."

Magnees wandte sich zu Jason um.

"Mr. Ripley, wenn Sie schon das Shuttle fliegen und die ganze Zeit aus dem Fenster gucken, wäre ich Ihnen sehr dankbar, wenn Sie erstmal ihren Vorgesetzten, also diese andere männliche Person in diesem Shuttle, [GB: Die mit dem pandahaftem Gang und dem eingezogenen Bauch...] die NICHT aus dem Fenster guckt über Ihre Entdeckungen informieren würden und nicht sofort den Captain anfucken. [GB: Mr. Tommok, könnte es sein, dass Ihre Autorität in der Mannchaft letztlich etwas nachgelassen hat...?] Ansonsten stelle ich Sie zu einer 24-Stundenschicht bei den Plasmaleitungen ab und Sie wissen, was das bedeutet. Verstanden?"

Ripley: "Aye Sir."

Magnees: "Gut, und nun fliegen Sie diagonal an der Aussenseite lang und einmal quer über die Ober- und Unterseite. Wenn da was reinkam, dann muss es wieder herauskommen können. Mrs. Balwok, wie ist die Situation an der Waffenbank?"

Ba'Rina sah hoch. Neben ihr auf der hölzernen Pritsche lagen ungeordnet Einzelteile von diversen Handfeuerwaffen verstreut. "Alles ok hier. Ich arbeite daran. Sehr bequem übrigens."


--- SHUTTLE 1

"Jetzt!", schrie Mahon.

Der Taholcaptain atmete tief ein. Endlich! Der Sog erfasste das Shuttle und beschleunigte es stark. Ysdi freute sich auf das Manöver. Die Erfolgschance war dieses mal sogar geringfügig höher als die Überlebenschance, was bei einem Fall von 1:1000 nicht sonderlich ins Gewicht fiel.

Ysdi sah die Mundöffnung des Taholianers.

"Nein!", sagte er nur. Blitzschnell errechnete seine Positronik eine Alternative. Schon rüttelte und krächzte das Shuttle, als es die neue Flugroute einschlug. Noch immer raste der Raumgleiter auf den Taholianer zu... direkt auf eines seiner Tränensäckchen.

"Halten Sie sich fest!", sagte er, dann gab es einen Schub, "Wir sind drin!", bemerkte der Android nun zufrieden.

"Entschuldigen Sie, Sir.", sie flogen gerade am Seenerv vorbei, "Im letzten Moment konnte ich erkennen, wie dieser Tahol offensichtlich erkältet ist. Sein Rachen war voll mit einem dickflüssigen, klebrigen Sekret. Also Doc, wo soll's hingehen?"

Etwas ruckartig drehte sich Basani zu dem Androiden herum, wobei er lauter lose Kleinteile von den Konsolen fegte.

"Verzeihung! ... sind das Ihre?", entschuldigte er sich und hob Ysdi zwei Mignonzellen vom Boden auf.

"Also, ich weiß gar nicht genau,", fuhr der Doctor fort, "was sich Ohros gedacht hat, es war seine Idee, hier herein zu fliegen. Allerdings ist das höchst faszinierend. Schauen Sie nur, der Apokryph-Nerv. Wenn man den beschneidet.......egal. Ich würde jedenfalls sagen, dass wir hier erstens eine Menge über die taholische Biologie lernen können....wir müßten übrigens gleich das Gehirn erreichen! Oder sind wir schon vorbei? Haben Sie etwas gesehen??"

Basanis Augen fielen fast heraus vor Neugier. "Zweitens...und ich ahne ja vielleicht doch, worauf Ohros hinaus will, können wir hier auch viel Schaden anrichten. Fehlt nur noch eine Möglichkeit, mit dem Taholcaptain zu reden, damit wir ihm Forderungen stellen können. Vielleicht sollten wir uns mehr links halten, Richtung Ohr......oder wollen wir etwa...?!"

Basani sah Mahon prüfend an. "...etwas filigraner zu Werke gehen? Warum eigentlich nicht! Wir haben hier seine Nerven, irgendwo weiter oben seine Gedanken, vorne rechts das Sprachzentrum und Zugriff auf die Motorik vielleicht auch. Wir könnten ihn steuern...Befehle geben lassen!"

Basani stand angesichts der Möglichkeiten der Mund sperrangelweit offen.

"Das ist genial, Ohros! Nur leider war ich nie besonders gut in Mikrobiologe...3 minus.", Basani grinste verlegen. "Ich mag größere Verletzungen lieber."

Mahon schaute den Doctor einen Moment lang irritiert an. "Ich auch!" setzte er dann hinzu, was wiederum Ysdi kurz zögern liess.

Dann wandte sich der erste Offizier an Ysdi: "Wir befinden uns, wenn mich nicht alles täuscht, im lymphatischem System. Dringen Sie in den Blutkreislauf ein. Im Gehirn besorgen wir uns ein gemütliches Plätzchen!"

Das Schuttle aktivierte die Navigationsphaser und schnitt einen kleinen Spalt in eine benachbarte Aterie. Unmassen von gelblich schleimigem Blut oder ähnlichem, schoss ihnen entgegen. Mühsam stemmte sich das Shuttle dagegen und drang in die Flüssigkeit ein. Mahon konnte gerade noch den Spalt mit einem gezielten Phaserschuss verschweißen, schon wurde das Schiff im Strom mitgerissen.


---MIRAGE / BRÜCKE

"Captain, das ist interessant."

"Was meinen Sie, Mr. Belloni?"

"Die Scans der Shuttles haben uns Informationen über den Trinkpokal geliefert. Er ist nicht taholisch!!"

"Haben Sie dazu schon eine Hypothese entwickelt, Lieutenant?"

"Nun, es könnte bedeuten, dass eine zweite Kultur hierbei eine Rolle spielt. Vielleicht stammt von ihr die Miniaturisierungstechnologie. Unklar ist allerdings, ob diese Wesen Verbündete der Tahol sind oder ihnen die Verkleinrungstechnik möglicherweise gestohlen wurde. Wir haben zu wenig Informationen."

"Ich verstehe."

Tommok überlegte einige Sekunden. Erst ging er die allgemeinen Möglichkeiten, dann die Crewliste durch...Schließlich tippte er auf seinen Kommunikator.

"Captain Tommok an Roland Keller. Mr. Keller, sind Sie gerade verfügbar? Und mit den groben Gegebenheiten der Mission vertraut? Auf dem taholischen Schiff gibt es Spuren einer weiteren, unbekannten Kultur. Wir brauchen Informationen über sie. Sehen Sie sich in der Lage, mit ihrem Shuttle eine Aussenmission zu bestreiten? Sie würden von einer sehr fähigen Sicherheitsoffizierin begleitet..."


---SHUTTLE 1

Der Blutstrom wurde ruhiger und die Aderwände enger, als die Insassen des Shuttles beschlossen, das Kreislaufsystem wieder zu verlassen.

Und wirklich - sie befanden sich im Gehirn des Taholianers.

Vor ihnen erstreckte sich ein unendliches Netz aus Nervenfasern, die große, absurd zackig anmutende Gebilde, wohl Nervenzellen, miteinander verbanden. Ab und zu sah man Blitze zwischen den Zellen entlang der Nerven aufblitzen. Manche der Nervenzellen vibrierten, manche zuckten auffällig. Alles war in ein blassblaues Licht gehüllt, welches seinen Ursprung in den Scheinwerfern des Shuttles hatte und von den Zellen reflektiert wurde.

"Was nun, Doctor?" Mahon war überwältigt von diesem wunderbaren Anblick, den er nicht in einem so häßlichem Wesen vermutet hatte.

Ysdi zeigte sich dagegen nicht sehr beeindruckt. Das was er sah, war mit technischen Mitteln sehr leicht sichtbar zu machen und überhaupt waren sie viel zu leicht an ihr Ziel gekommen. Fast ein wenig enttäuscht und deprimiert war der Android, zeigte dieses jedoch nicht. Der Scanner vor ihm gab ihre genaue Position an, präzise wie eh und je.

"Wann haben Sie sich denn die detaillierten Informationen über die humanoide Anatomie angeeignet, Commander?", fragte er kurz.

Kurz musterte er die Umgebung und betätigte dann die Waffenkonsole. Der gelbe Phaserstrahl traf energiegeladen eine der großen Gehirnzellen. Diese schien so hell wie eine Supernova zu leuchten, so dass Mahon sich einen Augenblick die Augen verdecken musste. Nur kurz dauerte dieser Schein, dann breitete sich ein Lichtblitz kugelförmig entlang der Nervenbahnen von dieser Zelle aus. Die Zelle selbst wurde tiefschwarz und verkümmerte.

Überall zuckten nun Lichtblitze hin und her. Die Nervenzellen schienen aufgeregt miteinander zu kommunizieren. Man hatte den Eindruck, als ob ein gewaltiges Gewitter da draußen herrschte. Dann fing sich die ganze Masse kurz ruckartig an zu bewegen.

Ysdi nickte bestätigend: "Zu ihrer Information: wir befinden uns direkt am motorischen Zentrum dieses Wesens."

Mahon war immer noch fasziniert: "Was ihre Frage angeht: 'Anatomie humanoider Wesen' ist auf Andor ein grundlegendes Fach. In jeder Ausbildung. Fast so wichtig wie 'Schnell und effizent töten', es ist Ihnen sicher klar, daß zwischen diesen beiden Dingen ein enger Zusammenhang besteht. Und, Ysdi, was haben Sie da gerade gemacht?"

"Ja!", rief Basani schockiert. "Sie können doch nicht..." Basani zückte ein kleines Gerät aus der Tasche, "...jedenfalls nicht, bevor wir..."

*klickblitzel*

*klickblitzel*

*klickblitzel*

"Wunderschön, nicht wahr!"

*klickblitzel*

*klickblitzel*

*klickblitzel*

"Stellt Euch doch mal beide davor! Schnell..."

Mahon und Ysdi zögerten, doch Basani schob sie mit seiner Gigahand einfach ans Fenster, drückte hastig einen Knopf an seinem Gerät und eilte neben die zwei.

*selbstklickblitzel*

"Das glaubt mir zu Hause keiner...", strahlte Basani.

"Doctor, wir haben zu tun!"

Das MHB hob entschuldigend die Hand, diverse Geräte
wurden zu Boden gerissen. "Schon gut. Ich habe eine
bessere Idee, als hier alles kurz und klein zu schiessen."

"Wie schön...", versetzte Mahon und schaute nervös auf das Schauspiel vor dem Fenster. Sein Gesicht spiegelte auf faszinierenden Weise Abscheu und Bewunderung wieder.

*klickblitzel*

Basani grinste. "Das schenk ich Ihnen zum Geburtstag, Ohros! Andorianer vor explodierendem Feindeshirn. 60 x 90 im Silberrahmen."

Mahons Blick war wenig fotogen.

"Aaalso,", machte Basani schnell, "...hier irgendwo müßte das kognitive Zentrum dieses Tahol liegen. Wir könnten DORT Einfluss auf die Nervenbahnen nehmen. Nicht, indem wir sie verdampfen...", er warf Ysdi einen vernichtenden Blick zu, "sondern , indem wir sie animieren, sich an ein bestimmtes Energiemuster anzupassen. Angenommen, Sie Ohros, denken ganz fest an das Bild panisch umherlaufender Tahol. Dann richten sich ihre Nervenbahnen entsprechend diesem Gedanken aus. Wir müßten versuchen, im gleichen Moment ihre Gehirnströme zu scannen, aufzuzeichnen und in die umliegenden kognitiven Gehirnbahnen des Tahol abzustrahlen. Wenn wir das emittierte Energiemuster stark genug machen, sollten sich taholischen Nervenzellen dem Muster anpassen. Anders
gesagt: Der Tahol denkt - mindestens unterbewußt - das gleiche, was Sie sich gedacht haben, Ohros. Und dann kriegt er Angst. Nur so als Beispiel..."

Mahon und Ysdi schauten recht skeptisch drein, so daß Basani hinzufügte.

"Ich hab mal eine Abhandlung über assimilierende Nervenmuster gelesen, von Juri Chelsnik. Er war mit mir in einer Klasse an der Akademie. Stand immerhin 3 + in Mikrobiologie..."

Ysdi verharrte einen Moment lang still. Seine Augen wanderten in einem unmenschlichen Tempo umher. Sie visierten nur alle denkbaren Ziele innerhalb des Shuttles an, teilweise schienen sie auch durch gewisse Materialien durchzusehen.

"Es ist Ihnen sicher klar, dass ein solches Experiment gewisse Ausrüstungen voraussetzt, die wir nicht wirklich an Bord haben. Extra deswegen bei der Mirage vorbeizuschauen, erscheint mir auch zu riskant.", Ysdis Gesicht erhellte sich, "Also müssen wir improvisieren..."

Ysdi schritt auf das Heck des Shuttles zu und verschwand wohl das erste Mal in seiner Funktionszeit kurz im stillen Örtchen, welches in Anbetracht der Tatsache, dass es sich direkt über dem Impulstriebwerk befand, gar nicht so still war. Vielleicht war das der Grund, warum die Crewmitglieder partout nicht auf Toilette in den Shuttles gingen. Ysdi wunderte sich über die unzutreffende Bezeichnung.

Zurück kam er mit einem Pümpel in der Hand, schritt zu einem versiegelten Schrank auf dem "Wichtige Ersatzteile" drauf stand. Er machte ihn rücksichtslos auf und holte einige kleinere und größere undefinierbare Teile, alte Elektroden und sogar ein paar stilvoll blaue und rote Experimentierkabel aus alten Beständen von Universitäten und Schulen aus dem Schrank.

"Also zunächst dachte ich daran...", erzählte der Android, während er um den Pümpel herum bastelte und Basani ihm Anweisungen gab, wo die Gehirnströme am besten zu lesen waren, "die Gehirnströme mit einem schwachen Phaserstrahl abzutasten. Mir fiel dann aber ein, dass das organische Gehirn möglicherweise dauerhaften Schaden davontragen könnte. Dann fiel mir die Geschichte über Frankenstein ein ... und schon haben wir unser Lesegerät."

Ysdi montierte noch die Energiezelle. Sofort begann der modifizierte Pümpel an, lila und grün zu leuchten. Entlang des Holzgriffes windelte sich eine überdimensional große Spule, die durch ihr unnatürliches Leuchten den Raum erhellte.

"Wollen Sie ihn mal aufsetzen, Commander? Er wurde auch scheinbar noch nie benutzt.", fügte er beschwichtigend hinzu.

Mahon schaute Ysdi misstrauisch an: "Woher bitte, haben SIE ihre Kenntnisse neuraler Anatomie von Humanoiden? Nur aus diesem Buch, wie nannten Sie es doch gleich - ,Frankenstein'? Ich habe den Namen noch nie gehört. Ist das auch ein Androide? Und wie bekommen wir heraus, ob der Tahol genau das tut, was wir wollen?"

Mahon schaute hilfesuchend zu Basani, wärend er Ysdi und dessen Kloschrubber auf Abstand hielt.

*klickblitzel*

"Andorianer flüchtet vor Hygenieartikel! 40 x 80, matt glänzend.", murmelte Basani möglichst still in sich herein und verbarg den Mini-Fotoscanner in seiner Hand. Genauer gesagt unter dem Ansatz seines kleinen Fingers...

Mahon hatte das erneute Klicken natürlich gehört, schien aber im Moment mehr auf seinen Kompetenzstreit mit Ysdi konzentriert zu sein.

"Um das Verhalten des Tahol zu SEHEN...", übertönte Basani die aufkommende Stille, "...könnten wir zum Beispiel das hier benutzen."

Er riß den Eisenhaken einer Deckenaufhängung heraus und zeigte dessen blinkende scharfe Spitze hervor. "Damit halte ich mich fest und hiermit...", Basani tippte auf seinen Kommunikator, "übermittle ich, was ich sehe."

Mahon und Ysdi schauten etwas irritiert drein, doch eine Minute später hatte Basani seinen Plan genauer erläutert.


---SHUTTLERAMPE

Langsam schoben sich die Hangartore auseinander und das dritte Shuttle erhob sich Richtung Taholbrücke.

Roland Keller warf einen Blick auf die seltsam gekleidete Frau neben sich.

"Miss Ceram? Der Captain sagt, sie wären besonders fähig. Sonst hätte ich dem hier wahrscheinlich nie zugestimmt..."

Ceram warf Keller einen völlig undurchsichtigen Blick zu. Keller wandte sich ab und dachte die Aufgabe, die vor ihnen lag.

Es war schon eine Herausforderung, eine Shuttle von Bakteriengröße zu steuern, zumal Luft nicht leer war und ständig Partikel den Weg des Shuttles kreuzten. Er hatte die Suchroutinen seiner Sensoren auf eine große Energiequelle abgeglichen, denn obwohl er nach einer anderen Kultur suchen sollte, musste er zuerst den Miniaturisierungsstrahl finden. Mit etwas Glück fand er dort auch Einblick in das "andere" Volk.

Die Stunden vor dem Abflug hatte sich Keller Gedanken um die theoretische Umsetzbarkeit einer Verkleinerungstechnologie gemacht und seine Schlüsse klangen durchaus logisch. Wenn man davon ausging, dass Replikator- und Transportertechnoglogie die selben Grundlagen hatten, konnte man mit einem guten Musterpuffer und einigen guten Subprozessoren durchaus einen Vorgang erschaffen, der das Muster auffing und nach und nach die Eigenschaften verkleinerte. Da solch ein Vorgang aber über einen großen Druckaufbau, Teilchenkontrolle und einen Musterpuffer verfügen musste, der das verkleinerte Gerät stabil hielt, brauchte man zum einen die Energie einer mittleren Sonne und zum Anderen die Rechenleistung des Daystrom- Institutes...

Keller durchforstete alles Wissen, was sein Kopf über Hochtechnologien extraterrestrischer Rassen behalten hatte.

Ein Volk wie die Iconianer wäre vielleicht zu solch einer Technik fähig gewesen, aber die waren ausgestorben... Vielleicht waren dies hier ja genau so Reste ihrer Technologie wie die Portale, die dieses Volk in der Galaxie verstreut hatte.

Mit einem hastigen Bewegung ließ Keller das Shuttle einer ahnungslosen Obstfliege ausweichen.

Dann überlegte er weiter.
Aufschlussreich schien ihm die Beobachtung, dass die Mirage in ihrer Form stabil blieb, obwohl sie außerhalb des Kraftfeldes der Flotte hing, Shuttles die Mirage verlassen konnten, ohne spontan an Größe zu gewinnen und sich der Verkleinerungsprozess auch auf biologische Materie und sogar auf Hologramme auszuwirken schien. Und das alles, ohne die Fähigkeiten der Technik zu reduzieren, Waffen und Antriebe einmal ausgenommen...

Wenn man die Technik irgendwann kopieren konnte, könnte man Datapads mit der Rechenleistung des Daystrom- Institutes und Sonnen auf Batteriegröße... Keller stutzte. Er hatte sich gerade eine Frage selbst beantworten können.

"Keller an Captain Tommok. Einige Theorien, an denen ihre Wissenschaftler arbeiten sollten: Zum einen ist es mehr als wahrscheinlich, dass diese Miniaturisierung auch innerhalb des Schiffes durchgeführt wurde, Computerkern und Energiereaktoren dieses Schiffes brauchen also kaum größer zu sein als die Mirage in ihrem derzeitigen Zustand. Zweite Theorie: Die Miniaturisierung basiert auf einer Anwendung der Transportertechnologie. Das Muster wird aufgefangen und die Teilchen werden verkleinert und beliebig neu miteinander kombiniert. Andauerndes Speichern in einem Musterpuffer ist mehr als wahrscheinlich, sonst hätten sie noch mehr Schiffe verkleinert und mitgeführt. Wenn man also diesen Speicher finden und zerstören könnte, wäre die Erde eine Weile sicher. Was dann aber mit den Prototypen der Planitia-Werft und unserem Schiff passiert, weiß ich noch nicht. Theorie drei..."

"Mr. Keller...", unterbrach Tommok den Redeschwall. "Könnten Sie Ihre Theorien bitte in einem schriftlichen Bericht übermitteln. Anschliessend sollten Sie genug Informationen sammeln, um aus der Fülle der Möglichkeiten die wahrscheinlichste Hypothese herauszufinden."

"Verstanden Captain."

"Vielen Dank, Mr. Keller. Tommok Ende."


---TAHOLISCHES GEHIRN / NERVENBAHN-KREUZUNG

"Viel Erfolg! Vergeßt nicht, mich hinterher abzuholen, ja?!", rief Basani in seinen Kommunikator hinein und stieß sich von der Luke des Shuttles ab. Das Shuttle schwenkte nach rechts und rauschte mit einem Blutstrom davon. Basani wandte sich nach links und hangelte sich wenig elegant - aber stetig - von Nervenstrang zu Nervenstrang. Dann schnitt er mit dem Phaser eine pulsierende Röhre auf. Taholisches Blut schoß hervor, Basani tauchte in die ekelhafte Flüssigkeit ein und wurde mitgerissen.

"1...2...3...4...5...6...7...und raus!"

Basani haute mit dem Haken willkürlich zur Seite und fand zum Glück gleich Halt an der Aderwand. Er zwängt sich durch das aufgerissene Loch, purzelte aus der Ader und verschweißte diese per Phaser wieder. Mit einem Klick auf seinen mobilen Emitter befreite er sein Äußeres von den Blutresten. Dann schaltete er den Emotionschip wieder ein, der ihm bei der ekelhaften Reise sicher wenig hilfreich gewesen wäre. "Bääääääääääääääähhh!!!!!!!!!!!", platzte es aus ihm heraus. Allein die Erinnerung war scheußlich!

Angewidert wandte er sich von der Ader ab und sah, dass Ysdis Berechnungen zum Glück korrekt gewesen waren. Die 7-sekündige blutige Reise hatte ihn direkt zum Auge des Tahol geführt.

Eine abstoßend rotglänzende Kugel aus marmorglattem Fleisch, aufgehängt an tausenden von grünlichen Fasern. Und gerade eben schoss das ganze System wild von links nach rechts, wie eine riesige hin und her schwingende Abrißbirne.

In einem etwas ruhigerem Moment kletterte Basani schnell auf eine grüne Faser, fiel durch die ruckhaften Bewegungen allerdings ein ums andere Mal zurück in den Gewebematsch. Schließlich hing er aber am oberen Ende einer grünen Nervenfaser. Mit einem Klick auf seinen mobilen Emitter wurde die Gestalt des MHB plötzlich unnatürlich flach, fast schon zwei-dimensional. Mühelos zwängte sich Basani am Rand des Augapfels nach vorne und im nächsten Moment blitzte ihm grelles Licht entgegen.

Vor Basani war die riesige taholische Brücke zu sehen und über ihm....Basani riß entsetzt die holographischen Augen auf - schoß eine gewaltige Masse aus behaartem Fleisch auf ihn zu. Das obere Augenlid des Tahol!

Mit einem saftigen Klatschen berührten sich das - bei den Tahol zum Glück sehr starr fixierte - untere Augenlid und das obere, Basani wurde durch die Wucht des Aufpralls fast aus dem Auge heraus und hinunter auf den ewig weit entfernten Boden geschleudert.

"Basani an Shuttle 1. Ich bin in Position, aber hier ist es sehr ungemütlich. Impfen Sie dem Tahol schnell ein paar sinnvolle Gedanken ein, ich sage Ihnen, obs funktioniert."

Zunächst kam keine Antwort. Dafür nahte schon wieder die Fleischmasse.

Hoffentlich hatten es Ysdi und Ohros heil ins kognitive Zentrum geschafft.


---SHUTTLE 3

Roland wußte nicht genau, ob er seinen Groll über Tommoks Unterbechung seiner wissenschaftlichen Ausführungen eben unterdrücken oder ausleben sollte.

Er entschloß, zunächst seine Ideen aufzuzeichnen, bevor er wichtige Details vergaß.

"Computer, Audioaufzeichnung. Start. Theorie Nummer 3...", begann er die mündliche Eingabe in den Computer in Form einer direkten Nachricht an den Captain.

"Rechnen Sie mit der Wahrscheinlichkeit, dass sich getarnte Schiffe der Romulaner oder Klingonen ebenfalls an Bord des Taholschiffes befinden. Es ist geradezu normal, dass auch sie Interesse an der Flotte haben und es würde mich nicht wundern, wenn sie bei der Flotte waren, als sie verkleinert wurde. Des weiteren bitte ich Sie, Captain, mir alle verfügbaren Informationen zu den Iconianern zu übermitteln, diese Technik riecht nach den Fähigkeiten dieses ausgestorbenen Volkes. Außerdem bräuchte ich die Sensoren der Mirage bei der Suche nach einer größeren Energiequelle, die für den Miniaturisierungsvorgang vorhanden sein muss. Eingabe Ende."

Mit drei Tastendrucks übermittelte Roland das Audiofile an die Mirage und konzentrierte sich dann wieder auf die Steuerung .

Langsam führte er das Shuttle durch die Gänge und kartographierte das Schiff dabei, wie man es sonst mit einem Sternensystem getan hätte. Ein weiterer Gedanke ging durch seinen Kopf: Niemand wusste, was passieren würde, wenn sich eine Flotte spontan vergrößerte, aber er ging von einem Unfall aus, der katastrophale Ausmaße annehmen würde. Von einem spontanen Wachstum innerhalb des taholischen Schiffes ganz zu schweigen und nach seinen Informationen war ein Großteil der Prototypen nicht einmal vernünftig besetzt, geschweige denn schon mit Waffen und Schildtechnologie ausgerüstet. Schilde... Mit etwas Glück würden sie Unfallwahrscheinlichkeiten in Grenzen halten!

Erst langsam registrierte er wieder, dass jemand neben ihm saß.

"Miss Ceram, erinnern Sie mich bitte daran, den Captain daran zu erinnern, ein Scoutschiff zu ordern, wenn wir wieder in Föderationsraum sind,", begann er das Gespräch mit der doch recht gut ausssehenden Person neben sich, "bis dahin sollten wir das Miniaturisierungsgerät anschauen und mal in seinem Inneren schauen, ob wir nicht ein wenig daran basteln können." Kellers Stimme klang emotionslos wie so häufig. "Die Energieressourcen dieses Shuttles werden ausreichen, um uns für eine Woche Nahrung und Trinken replizieren zu können, stellen Sie sich also bitte auf eine längere Erkundung ein. Allein das Untersuchen der Technik kann Tage dauern." Keller flog das Shuttle weiterhin ruhig, ab und an einen Blick auf die Sensoren werfend.

"Für Dich immer noch Ensign, Spitzohr.", brach es plötzlich aus der minutenlang seltsam still gewesenen Offizierin heraus. "Und erinnere dich doch selbst!"

Grummelnd blickte Kadija dorthin, wo ihrer Meinung nach eine wundervolle taktische Konsole hätte stehen können und würgte einen weiteren Schluck Schlunzkaffee hinunter, um endgültig nüchtern zu werden. Vielleicht konnte sie mit etwas Draht ihren Phaser außen am Shuttle anmontieren? Nur um wenigstens das Gefühl zu haben, in einem bewaffneten Shuttle zu sitzen. Kadijas Laune rutschte in den Keller.

[GB: Böses Wortspiel...]

Warum musste sie immer an Techniker geraten? Die anderen Shuttles hatten bestimmt Mordsspaß.

"Ich glaube kaum," fügte sie gehässig hinzu, "dass der Captain uns eine Woche Zeit gibt. Bis dahin haben sich die Taholianer garantiert fröhlich zur Erde durchminiaturisiert. Also sieh mal zu, dass wir diesen Apparat finden und zerstören." Sie lehnte sich zurück.

Roland zog scharf die ihn umgebende Luft ein und obwohl er seiner Nachbarin gerne eine Standpauke gehalten hätte, hielt ihn etwas davon ab. Er wusste, dass es mit seiner "Urlaubsreise" zusammenhing. Er sollte sich beizeiten mit der Counselor des Schiffes treffen, sie hatte einen beruhigenden Einfluss auf ihn. [GB: Unsere Counselor sitzt grad in der Arrestzelle. In der Tat, sehr beruhigend...]

Es dauerte eine Weile, bis er sich entschied, zu antworten. "ENSIGN Ceram, ich weiß nicht, wie gut Sie in der Akademie aufgepasst haben, aber zum einen bringt es uns nichts, wenn wir den Apparat einfach zerstören und zum anderen werden wir exakt soviel Zeit benötigen, wie nun mal notwendig ist. Wenn Ihnen die Fähigkeit fehlt, vom Worst Case..."

Wieder einmal war er zu aufbrausend... Er musste lernen, sich unter Kontrolle zu bringen.

"Entschuldigung... Es hat einen Grund, warum ich am liebsten alleine arbeite."

Langsam steuerte er das Schiff weiter, auf irgendeine Antwort des Captains auf seinen Missionsbericht wartend. "Ach übrigens: Ich mag es nicht, Spitzohr genannt zu werden, Ensign Ceram... Und im Interesse unserer körperlichen Gesundheit sollten Sie von solchen Beleidigungen Abstand nehmen, Malekith..."

Kadija grinste. "Klar doch, Halblut. Du hättest null Chance gegen mich." Der würde sich ja nicht mal die Hände schmutzig machen wollen, so wie der seine Handschuhe trug. "Leider darf ich Dir als Zivilist kein Öhrchen krümmen, aber ich bin sicher, da ergibt sich eine Gelegenheit. Bis dahin tust du Deine Arbeit und ich meine." [GB: Na bitte, die Zusammenarbeit läuft doch wie geschmiert...]

Keller schien etwas auf seinen Anzeigen entdeckt zu haben und flog schneller. Immerhin hatte er nun seine taxierenden Blicke eingestellt.


---SHUTTLE 1

"Also, Commander, das sollte folgendermaßen funktionieren und... es basiert nur entfernt auf "Frankenstein". Dieser provisorische Gehirnwellenmusterempfänger wird Ihre Gedanken registrieren und diese Daten über dieses Kabel hier", Ysdi zeigte auf eines dieser fraglichen roten Kabel, "an mein positronisches Gehirn übermitteln. Dieses wird dann theoretisch Ihre Wellenmuster, auf die es ankommt, herausfiltern, verstärken und in eine für den Bordcomputer verständliche Sprache übersetzen. Der Bordcomputer wird dann unter meiner Aufsicht mit Hilfe der Shuttlesensorik und -deflektoren Ihre Gedanken dann auf das uns umgebende Gehirn übertragen, indem es die entsprechenden Nervenzellen mit gezielten energiereichen Feldern stimuliert. Natürlich müssen wir mögliche Inkompatibilitäten zwischen Ihrem und dem taholischen Gehirn während des Betriebes ausgleichen. Alles klar soweit?"

Ysdi wartete erst gar nicht auf Mahons Antwort. Dieser sah eher nicht begeistert aus. Ausdruckslos nahm der Android den modifizierten Pümpel in seine Hand und steckte das Kabel in sein Anschlussmodul an seinem Hinterkopf.

*Plopp*

Mit einer unmenschlichen Geschwindigkeit hatte er Mahon den Pümpel auf den Kopf gesetzt, nur um eine weitere ineffiziente Zeitverzögerung zu vermeiden. Der hin und her wackelnde Holzstiel erinnerte noch an das kürzliche Manöver.

"Also, dann wollen wir mal!", sagte Ysdi. "Woran DENKEN Sie, Sir?"


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