Mahon versuchte, sich Basani am Augenlid des Tahol hängend vorzustellen. Schnell kämpfte er die Versuchung nieder, dem Tahol den Gedanken an Augenreiben zu vermitteln. Außerdem überspielte er den Drang, den Tahol zur Selbstverstümmelung zu bringen. Stattdessen "fiel ihm auf", dass er Durst hatte. Er dachte daran, ein Glas kühles Wasser zu trinken und dann unbedingt den Zugriffscode zum Miniaturisierer zu ändern. Man konnte ja nie sicher sein. Er dachte daran, es so zu tun, dass den Code niemand außer seine eigen Augen sah.
Mahon: "Fragen Sie den Doktor, woran ich denke!"
"Erstaunlich!", bemerkte der Android, "Ich erhalte tatsächlich ein Eingangssignal. Es funktioniert!", er machte eine kurze Pause, "Bin ich gut!"
[HtB: Lüge!]
[GB: Glück.]
"Ysdi!"
"Wie?", Ysdi drehte sich um, "Ach so, ja, natürlich. Ich habe ihre Gedanken an die umliegende Gehirnregion weitergeleitet. Es müsste einen Effekt geben."
"Ysdi an Basani. Wie sieht's da draußen aus, Doktor?"
Während die Crew des Shuttle 1 also mit allgemeiner Gehirnmanipulation beschäftigt war, näherte sich unauffällig ein weißes, wabbeliges Etwas dem Shuttle.
---SHUTTLE 3
,Halbblut!', hatte sie gesagt.
Für einen kurzen Moment kam dem Halbvulkanier Roland Keller der Gedanke, Ceram das Genick zu brechen, aber dann entschied er sich doch dagegen. Er war nicht auf diesem Schiff, um in der Arrestzelle zu landen und es gab immer noch das fünfte Gebot Christi... Von der zweiten Direktive und den Gesetzen der Föderation ganz abgesehen...
[HtB: Dann hau ihr doch wenigstens eine rein!]
[GB: Hoch oben im Norden leben sie, abgeschirmt vom weichmachenden Luxus der Südlande, die rauhen Kerle Osttfrieslands...]
Er hob an, etwas zu sagen, aber er würde zurück auf dem Schiff einige Berichte schreiben. Bis dahin interessierte ihn etwas mehr, was er durch die Sensoren sah:
Extrem verdichtete Materie in der Nähe eines hochkomplexen Gerätes, das laut Sensoren mit einem und nur mit einem Schiffssystem gekoppelt war. Es machte den Anschein, als sei die Form des Schiffes der Form dieses Gerätes gefolgt. Keller war sich sicher, dass es sich hier um einen Teil der Miniaturisierungstechnologie handelte. Er kopierte kurz die Sensordaten und schickte sie an SUSI, mit der Bitte, sie an Brücke und Wissenschaftsabteilung weiterzuleiten.
Erst dann fiel ihm auf, dass sich in der hochverdichteten Materie etwas bewegte. Zuerst tippte er auf Nanniten zum besseren Systemablauf, aber nach einem Tiefenscan war diese bewegende Materie [GB: *seufz*] eindeutig rein biologisch und nicht mit der Anatomie eines Tahol zu vergleichen.
"CERAM, SCHILDE HOCH!", bellte er in Richtung seiner Begleiterin, dann tippte er schnell eine Nachricht an die Brücke. "Fremde Lebensform entdeckt. Erbitte Erlaubnis zur Erstkontaktaufnahme", die Sensorendaten nahm er als Anhang an diese Nachricht.
---USS MIRAGE / BRÜCKE
Captain Tommok hob seine Augenbrauen auf Halbmast. Gerade wollte er mahnen und warnen, da kam ihm ein Gespräch in den Sinn, dass er vor einigen Tagen zufällig mit angehört hatte.
Eine Zivilistin namens Leu Ta'ek hatte einem Freund traurig gestanden, dass sie die Mirage bald wieder verlassen wolle. Vor allem, weil sie und ihre Fähigkeiten bisher viel zu selten von Nutzen gewesen waren. Außerdem hatte sie trotz ihrer außerordentlichen Begabung für Sprachen bisher kaum Kontakt zu den Menschen an Bord der Mirage geknüpft. "Vielleicht fällt es mir leichter, mit völligen Fremden zu reden...", waren die letzten Worte der Frau gewesen.
Tommok berührte seinen Kommunikator.
"Brücke an Transporterraum. Chief, habe ich Ihren Bericht richtig verstanden, der Transporter funktioniert bei einer Person zu 99 Prozent, bei zwei Personen zu 80 Prozent, bei drei Personen zu 35 Prozent?"
"Ja, Sir. Außerdem können wir ihn nur alle 6 Stunden einmal benutzen, ich muss die Musterpufferrelais für jeden einzelnen Vorgang völlig neu replizieren und konfigurieren."
"Tommok an Leu Ta'ek! Miss Ta'ek, wir brauchen Ihre Hilfe. Eines unserer Shuttle hat eine fremde Kleinstlebensform entdeckt, bei der Kontaktaufnahme könnten Ihre Fähigkeiten nützlich sein. Bitte begeben Sie sich in Transporterraum 1 zu Chief Bhiem. Er wird Sie auf das Shuttle transferieren."
---TRANSPORTERRAUM 1
"Guten Tag! Haben Sie Angst?", lächelte der Chief der hereinkommenden Frau zu.
"Stellen Sie sich einfach auf die vorderste Plattform. Und falls wir uns nie mehr wieder sehen sollten, mein Name ist Jim!"
[HtB: Wat für eine plumpe Anmache.]
[GB: Das ist kein Jim Beam!]
---SHUTTLE 3
Gerade war die Ankündigung der Mirage auf den Konsolen vor Kadija Ceram und Roland Keller erschienen, da glühte auch schon eine bläuliche Lichtsäule hinter ihnen auf. Die Säule verblasste langsam und eine beiden bisher fremde Frau stand im Shuttle.
Leu schlug ihre Augen auf. Wie üblich nach dem Beamen, einer ihrem Volk noch weitgehend unbekannten Technologie, kontrollierte sie kurz, ob alles an ihr wieder den richtigen Platz angenommen hatte.
"Es kann doch einfach nicht richtig sein, sich in Atome aufzulösen und so durch die Gegend geschossen zu werden..." murmelte sie zu sich selbst. Dann sah sie auf und sagte: "Guten Tag, mein Name ist Leu Ta'ek. Man teilte mir mit, dass ich Ihnen von Nutzen sein könnte. Sie sind auf Lebewesen gestoßen?" Dann konnte sie ihre Neugier nicht mehr weiter bezähmen. "Zeigen Sie sie mir! Was wissen wir schon über sie? Haben wir schon einen Kontakt?" Da sie nicht auf Anhieb wusste, wer das Sagen hatte, sah sie beim Sprechen zwischen Ceram und Keller hin und her.
"Setzen Sie sich, noch sind wir nicht gelandet." Die Augen des Halbvulkaniers hingen an den Sensoren. "Lebensform Humanoiden Körperbaus, einige nichtorganische Gegenstände am Körper. Genstruktur..." Die Augen des Halbvulkaniers formten sich fast zu Schlitzen. "bakterienähnlich..."
"REPLIKATOR: Drei Raumanzüge. Ensign Ceram, leite Anflugsequenz ein."
"Bakterienähnliche Genstruktur? Das bedeutet dann wohl, dass diese Spezies von Natur aus diese Größe hat und nicht nur geschrumpft ist, wie wir." Leu setzte sich und schnallte sich vorsorglich an. Sie war sehr gespannt auf diese Spezies. Sie fragte sich, ob sie wohl auch auf anderen Schiffen vertreten war, wie hoch sie entwickelt war und ob sie womöglich aus dem taholischen Dreck entstanden waren. Während sie die zwei anderen Personen im Shuttle musterte, fragte sie sich, ob sie wohl jemals wieder ihre ursprüngliche Größe erreichen würden. Zwar war es recht interessant, so klein zu sein, aber sie wollte auch nicht andauernd der Gefahr ausgesetzt sein, von einem Tahol eingeatmet zu werden. Bei diesem Gedanken überkam sie ein Schauer. 'Es gibt nicht besonders viele Wesen, die noch hässlicher sind', dachte sie, überschlug die Beine, stützte das Kinn in eine Hand und blinzelte aus dem Sichtfenster.
[HtB: Schönheit liegt bekanntlicherweise im Auge des Betrachters.]
[GB: Basani liegt nicht, er hängt...]
---SHUTTLE 2
Das Shuttle flog langsam an der Außenwand des merkwürdigen Gefäßes mitsamt dem mysteriösen Inhalts hoch. Im Cockpit rasten Ripleys Finger über die Sensorkonsolen.
"Sir, ich erkenne Mikrofrakturen an der Außenwand des Gefäßes. Bei unserer gegenwärtigen Größe könnten Sie uns als Guckloch für unsere Sensoren dienen.", erklärte Jason sicher.
"Fliegen Sie uns näher ran!", sagte Magnees.
Gesagt getan! Ripley flog näher ran und positionierte das Shuttle unmittelbar vor einer Unreinheit im Glas.
"Ich scanne... hach... hmm, es reicht nicht ganz. Mrs. Balwok, können Sie den Spalt mit den Phasern etwas vergrößern?"
---IM AUGE DES TAHOL
Basani wich gerade wieder den speerspitzenartigen Wimpern des Tahol aus, die alle 5 Sekunden direkt auf ihn zugerast kamen.
Außerdem hatte sich der Tahol in Bewegung gesetzt, was für ein allgemeines Erdbeben im Körper sorgte.
"Basani an Shuttle 1. Der Tahol läuft gerade los. Ich glaub er will...aaaaaargh!!"
Mit letzter Kraft hielt sich das MHB an einer Wimper fest, unter ihm gähnte eine Ewigkeit Luft und anschließend ein riesiger See.
Der Tahol hatte nach unten in ein Trinkglas geschaut. Jetzt nahm der das Glas, führte es zum Mund und schloss dabei genießerisch die Augen.
Basani - an seinem Augenlid hängend - stieß seinen winzigen Eisenhaken in das Lid, um endlich wieder Halt zu finden.
Eine scheinbar kilometerdicke Fleischrolle raste auf das Auge zu und hüllte Basani in völlige Dunkelheit. Zum Glück hatte er in einer Art Canyon auf der Fleischrolle Schutz vor dem Erdrücktwerden gefunden. Für einen Moment keimte in Basani der Verdacht auf, dass Mahon sich gerade zum Spaß vorstellte, der Tahol würde sich mit einem Finger durchs Auge reiben.
Vielleicht lag es aber doch nur an dem winzigen Schmerz, den der Eisenhaken dem Tahol bereitet haben mochte.
Das Auge des Tahol hatte sich inzwischen wieder geöffnet. Und die Finger des Tahol taten jetzt etwas anderes.
"Basani an Shuttle 1. Er gibt etwas in die Schalttafel an dem Trinkpokal ein. Sie besteht aus 12 nebeneinander liegenden Berührungsfeldern. Die Sequenz ist von links gesehen: 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7. Aha! ...die Schutzhaube öffnet sich. ... jetzt hat er sie wieder zugemacht...und gibt eine neue Sequenz ein: 2, 3, 4, 5, 7, ... Oh. Jetzt flucht er. "
Ein ohrenbetäubendes Röhren erschütterte sämtliche Körperteile des Tahol, gefolgt von einem Erdbeben, als die Faust des Tahol auf den Tisch schlug. Basanis Eisenhaken wackelte und löste sich bedrohlich.
"Er versucht es jetzt wohl noch mal...", rief der Holodoc etwas entnervt. "...komm, streng Dich an...2, 3, 4, 5, 6, 7, 8...na also! Haben Sie das, Sir?"
Statt einer Antwort drang ein ohrenbetäubendes Schaben, Knarrzen und schließlich eine Art genüssliches Schmatzen durch den Lautsprecher.
"Alles in Ordnung bei Ihnen? ... Shuttle 1??? ... "
---USS MIRAGE / BRÜCKE
Georg Belloni schaute neidisch auf die Berichte der drei Shuttles. Zu dumm, dass er Brückendienst hatte. Mahon wusste schon, warum ER sich gleich freiwillig für die Außenmission gemeldet hatte.
Missmutig berührte Georg seinen Kommunikator. Noch eine spannende Aufgabe, der am liebsten selbst erledigt hätte.
"Sicherheitschef Belloni an Sakura Do. Wir müssen damit rechnen, dass es sehr bald auch zu Nahkämpfen mit den Tahol kommen wird. Wir brauchen deshalb effektive Entwaffnungs- und Tötungstechniken. Bitte gehen Sie ins Holodeck 2, ich habe dort aus allen bisher verfügbaren Informationen eine Simulation von Taholkriegern erstellt. Versuchen Sie bitte schnellstmöglich, Schwachstellen und effektive Angriffstaktiken zu entwickeln, mit denen wir im Nahkampf mit den Tahol siegreich sein können. Ich erwarte alle 15 Minuten einen Zwischenbericht. Belloni Ende."
---GANG VOR HOLODECK 2
Sakura Do eilte zum Eingang des Holodecks, sie hatte es gerade so geschafft, sich etwas Passendes anzuziehen. In 10 Minuten wollte Belloni bereits den ersten Bericht mit Ergebnissen.
*zsssssscchh*
Die Holodecktür öffnete sich, Sakura trat ein und stand in einer riesigen Halle. Vor ihr, bewaffnet mit bedrohlich rotblinkenden Phasergewehren und einer Art Dreschflegel - außerdem auch noch geschützt hinter zwei Steinsäulen - warteten zwei äußerst erwartungsvoll grinsende Taholkrieger. Kaum hatte sich die Tür geschlossen, rissen sie ihre Feuerwaffen in Anschlag. Auf den ersten Blick sah es nicht so aus, als hätten sie an ihren schwergepanzerten Körpern irgendwelche Schwachstellen...
---SHUTTLE 1
Für Mahon und Ysdi kam das ganze völlig überraschend. Die Innenraumbeleuchtung des Shuttles war noch ausgestellt, damit Mahon den durchaus faszinierenden Ausblick genießen konnte. Während des Gedankenexperiments schien sich auch niemand dafür zu interessieren.
Ysdi übermittelte gerade weitere Gedanken an den Bordcomputer, als er seinen Blick von der Konsole hob. Eine weiße, feuchte Eiweißwurst rollte gerade über das Frontfenster und verdunkelte den Innenraum bis nur noch die Konsolenbeleuchtung ein schwaches Licht gab. Mahon schien zunächst nichts zu bemerken. Mit geschlossenen Augen konzentrierte er sich auf die Modulationsfrequenz der Schilde.
Diesen Befehl gab der Android noch schnell weiter, dann zog er hastig die Anschlusskabel aus seinem Hinterkopf.
"Commander, wenn Sie mal einen Augenblick Zeit hätten? Wir haben da einen sehr störenden Gast... und er scheint einen großen Appetit zu haben."
Begleitet wurde Ysdis Anfrage durch ein stöhnendes Krächzen von der Shuttlezelle.
Wieder wurde das Shuttle erschüttert.
Mahon hämmerte wild auf den Tasten der Taktik herum und hatte Mühe, sich
festzuhalten: "Schadensbericht!"
Der Computer antwortete: "Schildmodulatoren nicht einsetzbar, Schildgeneratoren beschädigt. Schilde ausgefallen. Hüllenintegrität bei 32%. Voraussichtlicher Kollaps in 3 min!"
Der Andorianer hatte wirkliche keine Lust, ohne seine Waffe in der Hand zu sterben.
Er griff nach seinem Gewehr und lud durch. "Ysdi, was ist das und wie kann ich es töten?"
Wieder bildete sich ein deutlicher Riss auf der Scheibe des Shuttles.
Mahon tippte auf seinen Kommunikator.
"Shuttle 1 an Shuttle 2. Der Code für die Öffnung des Trinkpokals mit der Utopia-Flotte lautet 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, von links gesehen! Öffnen Sie das Gefäß und nehmen Sie Kontakt zu unserer Flotte auf!! Wir haben hier ein paar Probleme. Mahon Ende."
Der Andorianer grinste zufrieden und hob seine Waffe. Ihre bisherigen Informationen hatten sie gesichert, jetzt konnte der Tod kommen...
---SHUTTLE 3
Leu riss die Augen erschreckt auf, als sich plötzlich direkt vor ihnen ein Schiff der Fremden enttarnte, ein winzigkleines, oder aus ihrem momentanen Blickwinkel heraus betrachtet, ein riesiges Kampfschiff. Diese mikroskopischen Wesen schienen über eine hoch entwickelte Technologie zu verfügen.
Es dauerte einen Moment, bis sie sich von der Faszination, die von einer intelligenten Spezies in Bakteriengröße ausging, lösen konnte, doch dann kam die offensichtliche Erkenntnis wie ein Schlag: Scheinbar waren die Fremden nicht besonders begeistert über das kleine Föderationsshuttle, welches da auf sie zuflog. Ein Blick auf die Sensoren, und jeder Zweifel war beseitigt, sie hatten ihre Waffensysteme klar gemacht. Und dann...
"Sie rufen uns!"
Kadija warf einen Seitenblick auf Keller, der eifrig scannte und analysierte, und schaltete vorsichtshalber nur auf Audio. Ihr war klar, dass sie total unterlegen waren.
Es erfolgte eine Minute lang eine Reihe von Geräuschen, die sowohl Blubbern als auch Pfiffe beinhalteten. Leu lauschte angestrengt mit schiefgelegtem Kopf und murmelte undeutlich: "...Syntax basiert auf... keine erkennbaren Morpheme...agglutinative?..."
"Nun?" fragte Kadija.
Keller nickte Ceram neben ihm zu und überprüfte die Daten. Dieses Schiff vor ihm war von einer Technologie, die alles bisher gekannte nicht nur in den Schatten stellte, sondern der Lächerlichkeit preisgab. Die Materialien schienen äußerlich denen des Shuttles zu ähneln, innerlich waren es exakte Konstruktionen aus einzelnen Makromolekülen, verbunden durch Metallbrücken, Wasserstoff und - wie es schien - reine Energie. Dieses Schiff hätte SO nicht funktionieren dürfen... Wie bei einer Hummel von Terra... Rein theoretisch konnte sie nicht fliegen, aber sie tat es einfach... Kellert speicherte die Sensordaten unter der neu geschaffenen Ablage M und sah auf das Schiff hinaus. Plötzlich kam ihm eine Idee.
Als die Menschen im 20. Jahrhundert die "Voyager"- Sonde geschickt hatten, hatte sie Daten auf sich getragen, die einen Einblick in den Menschen geben sollten und in einer Anwandlung von Historie und Lokalpatriotismus hatte er diese kompletten Daten in einem Verzeichnis für "Anekdoten" gespeichert. Einem Impuls folgend und ohne die anderen auch nur zu fragen sandte er das Datenpaket der Voyager zum anderen Schiff hinüber.
"Jetzt haben wir ,Hallo' gesagt, hoffen wir, dass Sie es als Begrüßung und nicht als ,Friss mich' auffassen..."
Keller lehnte sich zurück, schien die Ruhe selbst zu sein, aber wer in seine Augen sah, spürte die Unruhe... Angst allerdings konnte man nicht erkennen, eher... Erregung...
Alle warteten gespannt auf eine Reaktion der Fremden und starrten wie gebannt auf die Anzeigen. Schließlich kam ein weiterer Ruf. Bevor irgendjemand reagieren konnte, sprang Leu schon auf und sagte: "Auf den Schirm!" Der Fremde sah einigermaßen humanoid aus. Augenscheinlich hatte er zwei Arme, zwei Beine und einen Kopf, aber dort hörten die Ähnlichkeiten auch schon auf. Seine Haut schimmerte gelblich-schleimig und es waren keine äußeren Sinnesorgane wie Mund, Nase oder Ohren zu erkennen, auch schienen an
den Händen keine Finger zu sein.
Dann sprach er. Wenn ,er' sein Geschlecht war! Wenn die Fremden überhaupt so was wie ein Geschlecht hatten. Es war nicht erkennbar wie er die Töne, das Blubbern und das Pfeifen, erzeugte. Er deutete erst beim Sprechen auf sich, und gab etwas von sich, das sich wie 'Bluaarpf' anhörte, machte eine kurze Pause, deutete auf den Schirm und eine ganze Reihe von Blubbern, Zischen und Pfeifen folgte. Leu glaubte eine Art fragenden Tonfall zu erkennen, vermutete, dass er wissen wollte, wer sie seien, deutete auf sich und sagte: "Leu."
[GB: Hoffentlich sind sie keine Löwenjäger...]
Dann drehte sie sich zu Keller und Ceram um. "Diese Sprache ist anders, als alles was ich je zuvor gehört habe, sie basiert in keiner Weise auf Konsonanten und Vokalen, wie üblich, sondern nur auf diesen Lauten... aber ich habe da eine Idee... Was, wenn dieses Volk Kontakt mit den Tahol hat?" Sie drehte sich wieder zum Schirm und fragte auf taholisch: "Verstehen sie diese Sprache?" Man konnte nicht sagen, dass sich der Gesichtsausdruck des Wesens aufgehellt hätte, aber es antwortete in derselben Sprache, wenn auch etwas verzerrt: "Das tue ich. Warum befinden Sie sich nicht in dem Behälter?"
"Was sprechen Sie da?" Der Halbvulkanier sah Leu eine Weile an, bis er "taholisch" als Antwort bekam.
Eine Weile überlegte Keller, dann programmierte er seinen Schiffsübersetzer für eine Weile so, dass er taholisch verarbeiten konnte. "Roland Keller, Föderation der Vereinten Planeten. Erfreut, Sie kennen zu lernen..."
Er ignorierte Leu und Ensign Ceram für eine Weile, dann sah er zu der "Bakterie", die ihnen entgegensah. Ein Pfeifen erklang "...auch sehr erfreut. Warum Sind sie nicht in dem Behälter?", hörte man das Lebewesen sagen. "Zufall" war die Antwort Kellers und wieder war keine Reaktion des Wesens zu sehen, doch was gesprochen wurde, war eindeutig.
"Das Große *Gurgeln* erlaubt keine Zufälle. Es muss einen Grund haben. Vielleicht hat sie das Große
*Gurgeln* hierher geführt. Willkommen in unserem Reich, Sie sind unsere Gäste." Eine Art Traktorstrahl erfasste das Shuttle und Keller versuchte, Ceram zu beruhigen, die an ihrem Phaser nestelte. Das Spiel begann...
[HtB: Das große Gurgeln? Sympathische Gottheit.]
Das alles kam Leu sehr seltsam, beinahe schon spanisch vor. "Wir sollten uns nicht allzu sicher fühlen", meinte sie, "immerhin haben diese Wesen uns mit hochgefahrenen Waffenbänken erwartet und bezeichnen uns jetzt als Gäste. Es könnte allerdings genauso gut auch sein, dass sie das vollkommen ernst meinen, schließlich wissen wir überhaupt nichts über sie, außer dass sie scheinbar ein Wesen namens Großes 'Gurgeln' verehren und jeglicher Physik spotten."
Dann überlegte sie sich schon, wie ihr Besuch wohl werden würde und hoffte ihr Misstrauen war unberechtigt. Aber diese Wesen kommunizierten offensichtlich mit den Tahol, waren vielleicht sogar ihre Verbündeten. Irgendwie begann ein ungutes Gefühl sie zu beschleichen und sie dachte, es wäre eine gute Idee einen kurzen Missionsstatus an die Mirage zu verschicken. "Mr. Keller, ist es möglich der Mirage eine Nachricht zu senden, ohne dass diese Bakteriziden etwas davon auffangen können?" Da sie von der Kompetenz eines jeden Wissenschaftlers grundsätzlich überzeugt war, war das allerdings mehr eine rhetorische Frage.
---SHUTTLE 1
Computer: "Waffensysteme ausgefallen, Antriebssystem ausgefallen, Kommunikationssystem ausgefallen, primäres Lebenserhaltungssystem ausgefallen, Toilettensystem ausgefallen. Warpkern offline. Energieniveau erreicht Output Null in 45 Sekunden. Lebenserhaltung versagt in 21 Sekunden. Kollaps der Außenhülle in 13 Sekunden. Ausstieg wird empfohlen!"
[GB: Üble Sache. So ohne Toilette.]
Mahon hatte den Raumanzug schon übergestülpt. Er schaute kurz zum emotionslos dreinblickenden Ysdi und schloss den Verschluss seines Helmes. Er kam gerade noch dazu, die Waffe auf ihren höchsten Modus zu stellen, bevor die Frontscheibe des Shuttles brach und sich eine Masse weißes Pseudopodium in seine Richtung wälzte.
Der Andorianer grinste fast irre. Dann drückte er voller Genugtuung den Auslöser.
Der Strahl schoss wie ein Faden auf die weiße Masse zu... und genauso gerade schnitt der Strahl einen Tunnel durch die weiche Masse, bis er irgendwo in der Ferne das Schicksal einer Zelle besiegelte.
Nun fing auch die Wandverkleidung an, sich zu verformen. Die Decke kam bedrohlich näher. Ysdi bastelte an irgendetwas, während Mahon Löcher in die Masse schoss, die sich gleich darauf wieder schlossen.
"Commander! Tauschen wir!", rief Ysdi und warf ihm einen zweiten Phaser zu, "Haben Sie vielleicht Hunger auf Hartgekochtes Eiweiß? Der Phaser ist modifiziert. Er erhitzt eine möglichst große Fläche möglichst stark. Ich werde unser Plasma ablassen, wenn Sie verstehen, was ich meine. Sie gehen raus!"
Ysdi kroch zu den primären Kontrollen. Die Konsole war mittlerweile stark zersplittert und mit weißem Eiweiß versetzt. Die Energieversorgung war nur noch partiell verfügbar. Dennoch konnte Ysdi den Prozess problemlos initiieren. Die Shuttledecke ächzte stark, als ob sie sich noch einmal gegen den äußeren Druck auflehnen möchte. Es war nun höchste Zeit für Ysdi, das Shuttle zu verlassen.
Mahon war derweil schon außerhalb des kleinen Schiffes und beschäftigte sich mit der thermischen Veränderung einer zweiten Fresszelle, die sich dem Schauplatz genähert hatte. Der erste Offizier war vollauf zufrieden mit seiner Waffe. Zwar war die Fresszelle um einiges größer als ein Shuttle, doch Mahon war schneller. Auf flinken Beinen hatte der Andorianer sie umrundet und ihre Außenhaut soweit denaturiert, dass sie sich nicht mehr vom Fleck bewegen konnte.
Zufrieden schnitt er sie mit seinem Handphaser in zwei Teile, was zwei tote, schleimige Zellhaufen zur Folge hatte. Dann gedachte er Ysdi, sprang zum Shuttle, zerrte ihn hinaus und weit weg.
Was folgte, war kolossal! Das Antriebsplasma des Shuttles, nun schon etwas abgekühlt, wurde im Inneren der Zelle freigesetzt. Die folgende thermische Reaktion lies die Zelle einen kleinen Farbwandel durchmachen. Sie verfestigte sich, wurde leicht grünlich, blähte sich auf und zerbarst. Die Fetzen ihres Körpers matschten in alle Richtungen davon.
[GB: Andorianisches Omelett.]
Mahon wischte sich den Schleim von Helm und deutete auf den Schrotthaufen vor ihnen: "Ich fürchte, wir haben einen Totalschaden. Funktioniert Ihr Komm unikator, Ysdi? Ich habe für 26 Stunden Sauerstoff. Das begrenzt unsere Aufenthaltsdauer in diesem Teil des Universums!"
Sie schauten sich um. Wie Wolkenkratzer ragten die Nervenzellen um sie herum in die Höhe. Sie selbst standen auf einer Nervenbahn. Beide, Ysdi und Mahon, beschlossen jeder für sich, die ungeheuer kräftig wirkenden Energieladungen zu meiden, die sich entlang der Nervenbahnen über ihnen entluden.
"Universum, Sir? Es ist schon ein Konstruktionsfehler, wenn man bei einem Sturz von wenigen Zentimetern zwangsläufig sterben muss.", der Android neigte sich leicht nach vorne und schaute von der Nervenbahn herunter. Eine schier endlose Leere konnte er sehen. Allein die zahlreichen Nervenverbindungen und die Zellen selbst schienen diese sternenlose Leere mit Leben zu erfüllen. Hier und da erleuchteten mal mehr Mal weniger starke Entladungen den Raum.
"Haben Sie Flugangst und mögen Sie Achterbahnfahrten, Commander?", der Android konnte Mahons Gesichtsausdruck erahnen, "Dann halten Sie sich hier mal fest!"
Mit einem abschätzenden Blick schaute Ysdi in die Ferne. Dann krallte er sich auch in die Nervenbahn, zog rasch seinen Phaser und durchtrennte sie. Irgendwo anders im Gehirn des Tahols verendete dadurch wieder eine Zelle.
Schier endlos schien es zu dauern, bis die zur Liane umfunktionierte Nervenbahn absackte. Problemlos konnte man sich an der Liane festkrallen, die Struktur hatte zahlreiche Ritzen und Spalten, auch der Stoff gab dem Druck des Festkrallens nach und verschlang die Hände wie ein Haufen zäher Matsch.
Immer schneller stürzten sie runter. Es hörte einfach nicht mehr auf sich zu beschleunigen. Endlich! Die Senkrechte war erreicht, direkt unter ihnen war eine weitere Nervenzelle, doch die Bahn schoss wieder in die Höhe bis zum Wendepunkt. Das passierte einige Male mit stetig sinkender Geschwindigkeit. Ysdi konnte dann sogar seine Hand aus der Bahn ziehen und betätigte seinen
Kommunikator:
"Ysdi an Basani! Wie geht es Ihnen, Doktor? Ist irgendetwas Besonderes passiert? Wir hängen hier gerade nur so in der Gegend rum."
[HtB: Ihr habt Nerven!]
---SHUTTLE 3
"Da wir die Fähigkeiten dieses Volkes nicht kennen, halte ich es für unwahrscheinlich, dass wir etwas an ihnen vorbeischicken können. Es mag sein, dass sie den Inhalt nicht begreifen könnten, aber eine Nachricht an die Mirage verrät deren Position und das können wir uns absolut nicht leisten." Keller war wieder in seinen ruhigen Ton verfallen, ein misstrauischer Blick aber blieb auf Ensign Ceram hängen, die an ihrem Phaser nestelte. Hoffentlich würde sie sich ruhig verhalten, ansonsten würde er sie Ausschalten müssen.
[HtB: Seid friedlich, Kinder.]
[GB: Hoch oben im Norden leben sie, abgeschirmt vom herzlosmachenden Luxus der Südlande, die weichen Männer Osttfrieslands...]
Zur Sicherheit aber ließ er "zufällig" die 14. Direktive vor ihren Augen aufleuchten. "Wir haben es entweder mit Dienern, Sklaven oder Verbündeten zu tun, wobei Sklaven keine Kampfschiffe haben dürften. Ich würde vorschlagen, wir lassen uns überraschen. Ich denke, es hilft auch, zu Gott zu beten..."
[GB: Vergiß es, noch einen Sohn schick ich nicht.] Einen Impuls folgend gab er dem Replikator den Befehl, ein kleines Silberkreuz mit Lederband direkt um seinen Hals zu replizieren, dann schaute er in Richtung der Raumanzüge. "Die sollten wir übrigens langsam mal anlegen..."
Diese Aussage von wegen unmöglich ließ Leu überlegen, ob dieser Keller vielleicht überhaupt kein Wissenschaftler war. Die hatten sonst schließlich immer für alles eine Lösung parat und verwiesen nicht auf irgendwelche religiösen Riten, die man durchführen sollte, um das Unglück abzuwenden. Auf ihrer Heimatwelt war jegliche Religion schon vor langer Zeit in Ungnade gefallen, weil sich alle darüber einig waren, dass die Kriege der Vergangenheit lediglich auf die Gebote irgendwelcher obskurer höheren Wesen zurückzuführen waren. Vielleicht hing sie da aber auch nur zu sehr einem Klischee nach.
Immerhin hatte er Recht, es war wirklich von Vorteil, die Raumanzüge anzulegen. Während die anderen schon in die Raumanzüge schlüpften, knabberte sie noch schnell ein Stück ihres Salzkristalls ab, sicher war sicher. Dann zog auch sie ihren Raumanzug an. Der Traktorstrahl hatte das Shuttle inzwischen bereits in eine Art Hangar des fremden Schiffes bugsiert und nun kam es zum vollständigen Stillstand. Sie blickte über die Schulter zu ihren Begleitern und fragte: "Nun, können wir?"
Mittlerweile trug Keller seinen Raumanzug, das Kreuz darüber und aus einem unerfindlichen Grund sah man ein leichtes Langschwert, das an der Seite des Raumanzuges hing. Ceram mochte unerfreut feststellen, dass die Anzüge keine Waffen beinhalteten (was sollte sie von einem Replikator mit Zivilcode auch erwarten), aber ein Halfter für den Phaser war wohlweißlich an der Seite angebracht worden, wenn auch nur bei ihr.
"Ich würde sagen, wir gehen raus und sehen, was uns erwartet. Ensign Ceram, ich würde vorschlagen, Sie verbleiben im Shuttle, notfalls geben Sie eine hervorragende Rückendeckung ab. Ich denke, der Erstkontakt liegt bei ihnen, Miss Ta'ek, ... ich folge hierbei ihren Anweisungen, verweise aber auf meine Erfahrung in der Erforschung von Kulturen."
Leu nickte zufrieden, öffnete die Tür, atmete noch einmal tief ein, setzte ihren Fuß auf die Rampe und ging hinaus.
---NICHT WEIT VOM AUGE DES TAHOL
"Basani hier. Es passt grad sehr schlechäääääaaaaaaaaAAAAAAAAHH....."
Verzweifelt versuchte der Holodoc sich auf dem Rücken seines unfreiwilligen Transportmittels zu halten. Hätte er ein echtes Trommelfell gehabt, wäre es durch das ohrenbetäubende panische Surren unter ihm längst zerfetzt worden.
"Wo sind Sie, Doctor?", hörten seine hochsensiblen Akustiksensoren irgendwo hinter dem Lärm Ysdis Stimme fragen.
"Auf einer Obstfliege!", schrie Basani und versuchte diese Aussage möglichst selbstverständlich - und keinesfalls peinlich - klingen zu lassen.
Ysdis nächste Frage wurde von einem verstärkten Surranfall übertönt, aber Basani ahnte, was der Androide wissen wollte.
"Wie schon! Ist Ihnen noch nie eine Fliege ins Auge geflogen?! Ich wurde leider mit herausgewischt. Falls wir übrigens Fingerabdrücke von dem Tahol brauchen, ich habe sie aus nächster Nähe geseheäääaaAAAAHHHH.."
Wieder ging die Obstfliege in einen völlig unerwarteten Sturztrudelflug über, rings um Basani drehten sich riesige Taholgestalten, er hatte keine Ahnung, wohin sie flogen. Verzweifelt versuchte er, den Eisenhaken aus dem Flügel der Fliege zu ziehen. Lieber fiel er auf den Boden der taholischen Brücke als quer durch das Taholschiff zu fliegen und vielleicht noch auf einer gottverlassenen verschimmelten Traube zu landen.
Endlich! Der Haken löste sich, schon riss sich die Fliege von Basani fort, im nächsten Augenblick würde er zu Boden fallen und wieder
frei...*FLATTSSCCHH*
Der Aufschlag kam urplötzlich.
Basani versuchte sich zu orientieren, seine Schmerzsensoren hatten sich wegen Überlastung abgeschaltet. War das GLAS unter seinem Bauch? Auf jeden Fall eine verdammt harte Oberfläche. Und sie bewegte sich! Raste sogar! Quer durch den Raum!
Basani hob den Kopf und öffnete die Augen.
Und starrte in die völlig entgeisterten Gesichter von Jason Ripley und Andreas Magnees. Kein Wunder, bei dem ganzen Obstfliegenmatsch um ihn herum... ... hier auf der Frontscheibe von Shuttle 2...!
---MIRAGE / KS
"Belloni an Krankenstation. Haben Sie zufällig etwas von Miss Do gehört? Sie sollte auf Holodeck 2 einen riskanten Kampfeinsatz üben und meldet sich seit 20 Minuten nicht mehr. Ist bei Ihnen ein Notruf eingegangen?"
"Chefärztin D'Sulan hier. Nein, Lieutenant, wir haben nichts gehört. Ich werde jemand zum Holodeck schicken lassen. D'Sulan Ende."
Die Vulkanierin sah sich im Hauptraum der Krankenstation um. Über 70 Verwundete wurden nahezu gleichzeitig versorgt, die medizinische Crew war völlig überlastet. Ashley Taylor sah am gestressten aus, seit mehr als vier Stunden behandelte sie einen Patienten nach dem anderen. Äußerlich zeigte D'Sulan zwar keine Regung, aber auf einer rein logischen Ebene war sie von den Leistungen der jungen Ärztin sehr beeindruckt. Wenn jemand eine kleine Ablenkung verdient hatte, dann sie.
"Miss Taylor! Bitte gehen Sie ins Holodeck 2, Sakura Do wird vermisst. Möglicherweise ist ihr im Holodeck etwas zugestoßen. Die internen Sensoren funktionieren noch nicht ausreichend. Ich werde für Sie hier mit übernehmen."
Ashley fehlte fast die Kraft zu nicken, wortlos griff sie sich einen Medikoffer und verließ die Krankenstation.
---SCHIFF DER MINIATURISIERTEN FREMDEN
Wesen,die alle genau gleich aussahen (was natürlich auch ein Trugschluss des ungeübten Betrachters sein konnte), erwarteten sie und fixierten sie, obwohl sie keine erkennbaren Augen hatten. Eines davon trat vor und forderte sie auf taholisch auf, ihm zur Brücke zu folgen. Leu drehte sich zu Keller um und nickte ihm zu. Nach einer recht langen Wanderung durch identische Korridore waren sie schließlich auf der...
---BRÜCKE DER FREMDEN
...angekommen. Der Captain, er unterschied sich von den anderen Wesen durch eine Art Abzeichen, das um seinen Hals hing, begrüßte sie und sagte, wiederum auf taholisch: "Willkommen auf unserem Schiff! Ich zweifle nicht, dass Ihr viele Fragen habt und ich werde euch einige noch beantworten können, bevor die Zeit des 'Prusten' gekommen ist." Leu sprangen sofort viele Fragen in den Kopf, aber da sie nicht wusste, wann die Zeit des 'Prusten' kam, musste sie erst kurz überlegen, welche Fragen ihr am wichtigsten erschienen.
"Wie kommt es, dass Ihre Spezies taholisch spricht?"
"Die Tahol sind die Diener unseres Imperiums. Es stellte sich heraus, dass sich der Großteil des intelligenten Lebens in weitaus größeren Dimensionen entwickelt hat, so brauchten wir Diener dort oben. Sie waren zu primitiv, um unsere Sprache zu lernen und so lernten wir ihre. Wir gaben den Tahol Technologie und sie gaben uns Gehorsam. Doch das ist nun vorbei! Sie haben die Geheimnisse der Miniaturisierung gestohlen und sich von uns abgewandt!"
Leu hörte fasziniert diesen Ausführungen zu und wollte gerade zur nächsten Frage ansetzen, als ein Gong ertönte. "Nun ist die Zeit des 'Prusten' gekommen!" Schnell fragte Leu was dieses 'Prusten' (sie bemühte sich den Laut so gut wie möglich nachzumachen) überhaupt ist und erfuhr, es sei eine Zeremonie, die feststellen sollte, ob sie wirklich die Abgesandten des großen 'Gurgelns' waren. Sie drehte sich zu Keller, berichtete ihm in knappen Worten, was sie gerade erfahren hatte, als auch schon zwei Wesen auf sie zu traten und sprachen: "Die Zeit ist gekommen, folgen Sie uns und stellen Sie sich der Prüfung!"
"Leu, ich besitze durchaus einen Kommunikator, der sich auf das Taholische versteht..." Keller ging langsam hinter den zwei Wesen hinterher. Seine rechte Hand umfasste das Kreuz, welches über dem Raumanzug hing, und mit guten Sinnen konnte man ihn beten hören. Die Wesen schienen ihn währenddessen merkwürdig zu beobachten, aber dies schien dem Halbvulkanier nichts auszumachen, nicht einmal Leu schien ihn abhalten zu können.
Mit der Ruhe eines Wissenschaftlers und Kämpfers katalogisierte er die Personen, die sie umgaben und die Gänge, durch die sie sich bewegten. Es schien auf diesem Schiff keinen Größenunterschied zwischen den Besatzungsmitgliedern zu geben, also versuchte er einen anderen optischen Unterschied auszumachen. Ein Zentralorganell, offensichtlich der Zellkern, nahm den Brustkorb der Wesen aus, auch sonst schienen sie alle Merkmale "fleischfressender" Zellen zu tragen, eine Nahrungsaufnahme musste also an Bord vorhanden sein...
Ihm kam der Gedanke, dass er während der nächsten 25 Stunden etwas würde essen und trinken müssen, um geistig wie körperlich nicht eingeschränkt zu werden. Aber auf diesem Schiff war das wohl unmöglich. Tricorder, eingebaut in die Raumanzüge, wie es seit einigen Jahren Standard war, scannten die Umgebung wie die Lebewesen. Das Schiff schien eine Art Zellkonstrukt zu sein, dass geformt worden war, was dem Wunsch der Wesen entsprach, größere Wesen als Diener zu sehen... Seltsam, sehr seltsam...
Wieder wanderten sie einige Zeit durch die Korridore, bis sie vor einer Tür stehen blieben, welche lautlos aufglitt. Sie traten, mehr oder weniger von ihren Begleitern durch die Türe geschoben, ein und stellten fest, dass sie offensichtlich in einer spärlich eingerichteten...
---ZELLE
...waren. Die Tür hinter ihnen hatte sich schon lautlos wieder geschlossen, als sie sich umdrehten und durch ein kleines Sicht- und Luftloch in dieser Tür war eindeutig höhnisches Blubbern zu hören.
---USS MIRAGE / HOLODECK 2
Die Tür öffnet sich, Ashley Taylor trat ein... und der Anblick war entsetzlich.
In einer riesigen, stillen, marmorartigen Halle lag inmitten einer dunkelroten Blutlache - Sakura Do.
Dicht neben ihr auf dem Boden die bewegungslosen Gestalten einiger bewaffneter Tahol. Äußerlich schienen sie nicht schwer verwundet, doch ihre Körper waren seltsam verkrampft.
Ashley eilte zu Do und riss den Tricorder heraus. Nur aus dem Augenwinkeln nahm sie zunächst wahr, dass Do's rechte Hand in einem mit Blut geschrieben Wort lag. "Lippenstift". Seltsam...
Mit schlimmsten Vorahnungen bewegte Ashley den Scanner über Do's Körper. Wenige Sekunden später drehte ihr die traurige Gewissheit den Magen um: Die junge Sicherheitsoffizierin Sakura Do - war tot.
Entsetzt ließ sich Ashley auf den Boden fallen. Einige Sekunden wusste sie überhaupt nicht, was sie jetzt tun sollte. Für einen Wiederbelebungsversuch war es viel zu spät, wenn man sich die Blutlache ansah. Sie nahm erneut ihren Tricorder in die Hand, um die genaue Todesursache feststellen zu können.
Langsam bewegte sich ihre Hand in Richtung Sakura und hob sie vorsichtig an den Schultern in die Höhe. Als sie den Rücken sehen konnte, war die Ursache
klar: In der rechten Seite klaffte ein riesiges Loch, vermutlich von einer phaserähnlichen Waffe erzeugt. Die Ränder der Wunde waren verbrannt und der hohe Blutverlust ließ auf eine starke Verletzung der Leber und anderer innerer Organe schließen.
Ihr Blick wanderte zu den Tahol. Und was hatte es mit dem Wort 'Lippenstift' auf sich? Hatte sie die Tahol mit einem vergifteten Lippenstift getötet? Das wäre durchaus ein riskanter Kampfeinsatz, wie Belloni sich ausgedrückt hatte.
Ashley scannte vorsichtshalber die Krieger, um später die Werte auf mögliche Gifte untersuchen zu können.
"Taylor an Belloni. Ich habe Sakura Do gefunden. Es sieht so aus, als wären die Sicherheitsprotokolle des Holodecks abgeschaltet gewesen. Sie ist tot. Aber die Taholkrieger, gegen die sie gekämpft hat, anscheinend auch."
Die Krankenstation verständigte sie vorerst nicht. Dort gab es noch genug zu tun, sie wollte ihre Kollegen jetzt nicht noch mehr belasten.
---SCHIFF DER BAKTERIENWESEN / ZELLE
Das Captain-Wesen war, begleitet von einigen Wachen eingetreten und ergötzte sich, wie es die Bösen nun mal zu tun pflegen, an seinen Gefangenen:
"Muablarblarblar! (geblubberte, fiese Lache) Ihr humanoides Leben seid so naiv! Wir haben unsere Verbündeten, die Tahol, benachrichtigt, dass geschrumpfte Humanoide ihr Schiff unsicher machen... es hilft euch nicht zu leugnen! Eure Gehirnsignaturen sprechen eine deutliche Sprache...muablarblar! Wir schicken euch jetzt zu den anderen Miniatur-Humanoiden!! ...Muablarblarrblarrr!!"
Bei alldem kein Wort von Ceram... hatten die arroganten Wesen sie einfach übersehen? Allerdings war es viel interessanter, dass man scheinbar in diesen Miniaturisierungsbehälter hineinbeamen konnte, vielleicht funktionierte das ja auch umgekehrt? Im nächsten Moment setzte das typische Beamkribbeln ein und Leu und Keller materialisierten auf der Brücke eines romulanischen Warbird...
---BRÜCKE DES WARBIRD
"Ich hatte recht...", waren die ersten Gedanken Kellers, die sich manifestierten, dann speicherte er sämtliche zur Verfügung stehenden Daten über den Beamvorgang, bevor er sich dem weiblichen Captain des Schiffes zuwandte, ignorierend, dass sich mehrere Disruptoren auf ihn gerichtet hatten.
"Ri'or, ich entbiete Euch meinen Gruß als Vertreter der Föderation." Der Captain schien ein wenig irritiert zu sein, richtete nun aber auch seinen Disruptor auf den Wissenschaftler. "Aefvadh. Ri'or Tanari von Tal'Shiar. Woher kommen sie, unsere Sensoren haben auf keinem der Föderationsschiffe Energiebündelung festgestellt?" Es folgte ein langes Gespräch, das enthielt, dass ein weiteres Föderationsschiff (Fragen nach Name und Klasse ignorierte er geflissentlich) im taholischen Schiff war, dass sie sich in einem taholischen Schiff befanden, verkleinert waren und eine mit den Tahol verbündete Rasse sie hierher geschickt hatte. Eher nebenbei ließ Roland Keller seinen Namen fallen.
"Gut... Ziehen sie die Raumanzüge aus und legen Sie die Waffen ab, Sie werden die nächste Zeit in Arrestzellen verbringen..."
"Wo wir ihnen nichts nützen werden..." Aus irgendeinem Grund schien es Keller zu gefallen, impertinent zu sein.
"Wer sagt, dass ich so Nutzen aus ihnen ziehen kann?"
Keller blickte wie als Antwort auf eine Tür und der Captain des Schiffes nickte. Nachdem Keller seinen Raumanzug und das Schwert abgelegt hatte, folgte er dem Captain durch eine der beiden Türen auf der Brücke des Warbird, gefolgt von zwei Sicherheitskräften.
Leu stand alleine, nicht wirklich wissend, was nun passieren würde.
Auch Leu hatte in der Zwischenzeit ihren Raumanzug abgelegt und stand, nachdem Keller und der Captain die Brücke verlassen hatte, allein inmitten der nicht sehr freundlich dreinschauenden Romulaner. Probeweise wünschte sie den Romulanern einen guten Tag, was die Laune dieser aber auch nicht zu heben schien, offensichtlich konnten sie dem Tag nichts Gutes abgewinnen.
[GB: Waren halt mal Vulkanier...] Stattdessen kamen zwei von ihnen auf Leu zu und begannen sie nach Waffen zu durchsuchen, ohne darauf zu achten, dass sie auf Grund der intergalaktischen Genfianischen Konvention das Recht hatte, von weiblichen Sicherheitskräften auf Waffen durchsucht zu werden, wenn dies ihrem Wunsch entsprach. Da sie von der Ungefährlichkeit von Natriumchlorid überzeugt waren, durfte Leu ihren Kristall behalten und musste nur eine Sicherheitsnadel abgeben. Anschließend wurde sie abgeführt.
-- ARRESTZELLE
Da war sie nun, Gefangene in einer romulanischen Arrestzelle, begann langsam hungrig zu werden, verfluchte Keller, der mit dieser Romulanerin abgezogen war, hatte keine Ahnung, wann sie hier jemals wieder herauskommen würde und erlebte all das zu allem Überfluss auch noch ohne Handtuch! Mit einem Handtuch hätte sie sicherlich entfliehen können.
"KEINE PANIK!" sagte sie zu sich selbst. "Sie werden erkennen, dass ich nicht ihr Feind bin und mir die Freiheit schenken", intonierte sie, wie es alle Angehörigen ihres Volkes in Gefangenschaft zu tun pflegen.
In diesem Moment betrat Keller die Zelle, begleitet von zwei Sicherheitskräften. Seltsam war, dass er wieder ein Schwert an der Seite führte, ja selbst die wallenden Umhänge schien er sich irgendwo repliziert zu haben und ein Kreuz prangte auf seiner Brust. "Bis auf weiteres sind wir Verbündete, Leu. Allerdings bittet Ri'or Tanari darum, einen Scan ihrer Anatomie durchführen zu dürfen." Ruhig sah der Halbvulkanier seine Gegenüber an und - was sie noch mehr verwunderte - keiner der Wachen hatte eine Waffe auf Keller gerichtet.
Leu lächelte, das Mantra schien geholfen zu haben.
"Einen Scan meiner Anatomie? Ich kann mir zwar spontan nicht verstellen, welchen Nutzen Sie daraus ziehen kann..... ich denke ein Scan ist schon drin, solange ein Scanner und kein Obduktionsmesser dazu verwendet wird, nicht wahr?"
Mit diesen Worten sprang sie auf und streckte sich, da sie die letzten Minuten in einer Art Meditationshaltung verbracht hatte.
"Ri'or Tanari wird schon ihre Gründe für diesen Wunsch haben", sagte Keller, ließ sie aber im Unklaren darüber, ob er von diesen Gründen wusste oder sie wenigstens erahnte.
---KOPF DES TAHOL
Mahon schaute zweifelnd zu Ysdi hoch: "Ich habe schon schönere Bersteigerregionen erkundet! "
Ysdi nickte nur und der Andorianer setzte wortlos den Abstieg fort.
Stück für Stück, immer wieder an die ledrig-weich-schleimige Nervenbahnwand geklammert, arbeiteten sie sich am Strang hinunter. Doch schon kurze Zeit später und etliche Meter weiter unten gelang es ihnen, auf eine weitere Nervenzelle zu klettern.
Der erste Offizier schüttelte den Kopf: "Wir brauchen ewig auf diese Weise! Selbst wenn wir nur versuchen das Ohr zu erreichen und uns durchs Trommelfell, sollte dieser Häßling hier eines besitzen, schneiden. Bitte bemühen Sie doch noch einmal ihren Kommunikator. Wäre gut, wenn uns hier jemand herausholen könnte. Vielleicht kann ja auch mal jemand nach dem Doctor sehen."
---SHUTTLE 2 / FRONTSCHEIBE
"Hallooooo! Vielleicht könnten Sie mir hier runter helfen?", rief Basani und trommelte genervt auf die Scheibe mit den weiterhin entsetzten Gesichtern dahinter.
Seit fünf Minuten deutete nichts innerhalb des Shuttles auf irgendeine Art von Intelligenz hin, da waren nur die immer gleichen entgeistert-irren Blicke. Dass das Shuttle nicht längst gegen die taholischen Brückenwände geflogen war, schien ein Wunder zu sein. Scheinbar betätigte Ripley zumindest instinktiv die Steuerkonsole.
Basani fasste einen Entschluss, er musste es riskieren. Eigentlich reichte die Energie seines mobilen Emitters nicht mehr für größere Transformationen, aber was blieb ihm übrig, bevor er hier unwürdig im Obstfliegenmatsch verendete.
Der Holodoc schloss die Augen, konfigurierte, initialisierte, rematerialisierte - und wurde erneut zu einem 2-dimensionalen Abbild von Basani, ähnlich einem Ganzkörper-Fan-Bild mit Basanikonterferi. [GB: Demnächst als 24-teilige Serie im S*c*h*a*t*z*k*ä*s*t*c*h*e*n...] Dann zwängte er sich mit seiner unendlich schlanken Seite durch die Grenzfuge zwischen Sichtfenster und Außenhülle des Shuttles.
Im Inneren des Shuttles stellte er seine 3-dimensionale Gestalt wieder her und hechtete schnell zu einem Energiegenerator, um seinen Emitter aufzuladen.
Einige Minuten saß er da und blickte auf die Rücken von Ba'Rina, Ripley und Magnees, die noch immer apathisch und traumatisiert Richtung Fenster starrten. "Ich wäre dann jetzt eigentlich hier drüben, hinter Ihnen...", murmelte Basani, erwartete aber keine Antwort.
Nachdem sein Emitter einigermaßen mit Energie gefüllt war, drängte sich Basani durch die drei Komplettausfälle und bemächtigte sich der Steuerkonsole. Er hatte keine Ahnung, wie man ein Shuttle flog, also frisch ans Werk!
Irgendwo links vorne sah er den Trinkpokal, logischerweise drückte er einen der linken Knöpfe auf der Konsole.
Mit lauten Dröhnen öffnete sich die hintere Ladeluke und sämtliche nicht
niet- und nagelfesten Gegenstände fielen aus dem Shuttle, inklusive Ripley, Magnees und Ba'Rina.
"Computerripleymagneesundbalwokmitdensensorenerfassenundzurückinsshuttlebeam
en!!", schrie Basani so schnell wie möglich und drückte gleichzeitig sämtliche Knöpfe rund um den, den er eben gedrückt hatte. Irgendwann schloss sich die Shuttleluke wieder.
Bange Sekunden später materialisierten die drei Herhausgefallenen zeitverzögert hintereinander im Shuttle, zum Glück hatten die Musterpuffer ganze Arbeit geleistet.
"MR. RIPLEY!! Würden Sie endlich aufwachen und dieses Shuttle fliegen!!!", herrschte Basani die Zusammengebrochenen an und tatsächlich erhob sich Jason wie in Trance und schlenderte mit starrem Blick zur Steuerkonsole.
Fünf Minuten später hatte Shuttle Nummer 2 mithilfe der Phaser und des Deflektors den Code eingegeben und der Trinkpokal öffnete sich.
Doch was dann geschah, kam unerwartet. Anstatt stillschweigend hereinzuschlüpfen und heimlich Kontakt mit der hier drin gefangenen Flotte aufnehmen zu können, brach etwas aus dem Trinkpokal heraus!! Hunderte miniaturisierte Förderationsschiffe rasten in kleinen Formationen durch die Öffnung, offenbar hatten sie auf diesen Moment nur gewartet.
Keine zehn Sekunden vergingen - und schon schwirrte die gesamte Utopia-Planitia-Flotte auf der taholischen Brücke umher.
"Keine Ursache...", flüsterte Basani etwas verdattert. Dann empfing er die Nachricht auf allen Kanälen.
"Admiral Sikrit an USS Mirage. Vielen Dank für unsere Befreiung, wir haben ihre Aktionen und Kommunikationen durch unsere Gefängnismauern verfolgt. Gute Arbeit. Jetzt müssen wir schnellstens die Miniaturisierung rückgängig machen! Alles weist auf den Maschinenraum hin, wir werden uns dort hinbegeben. Bitte übernehmen Sie das Kommando über den Alpha-Flügel, Sie kennen die örtlichen Gegebenheiten am besten. Genauere Befehle und Informationen werden Ihnen gerade schriftlich übermittelt. Sikrit Ende."
---KOPF DES TAHOL
*sssssssssssddd*
Mit verwundertem Blick nahmen Mahon und Ysdi wahr, wie sie aus dem Nichts heraus dematerialisierten. Im nächsten Moment standen sie auf der riesigen, strahlend sauberen Brücke eines Förderationsschiffes, ringsum standen erwartungsvoll etwa hundert (!) Offiziere. Gleichzeitig tönte aus den Lautsprechern.
"Admiral Sikrit an die Offiziere Mahon und Ysdi, Sie wurden in Absprache mit Ihrem Captain auf die USS Integer gebeamt, bitte übernehmen Sie für die Deminiaturisierungs-Mission das Kommando über das Schiff. Sie haben die Erlaubnis, den Omega-Pylon einzusetzen!"
---USS MIRAGE / KS.
Still und heimlich schob Taylor die Mediliege mit der verhüllten Gestalt von Sakura Do ins Nebenlabor, dort wollte sie auf Bellonis Befehl hin eine genauere Untersuchung durchführen. Vor allem interessierte sie, was es mit Sakuras Lippenstift und ihrer Gift-Theorie auf sich hatte. Die Tür schloss sich...
"Computer, Licht!", befahl Ashley und im selben Augenblick materialisierten vier Gestalten neben ihr. Jason Ripley, mit starrem Blick, Magnees, mit starrem Blick, Ba'Rina Balwok mit starrem Blick - und Doktor Basani, mit genervtem Blick.
"Oh, Mrs. Taylor.", rief er überrascht. "Ich...", er senkte seine Stimme...", die drei stehen unter Schock und haben bei der Außenmission völlig versagt, ich hoffe es hat medizinische Gründe. Sonst ist ihre Karriere beendet. Ich will sie deshalb in aller Stille untersuchen, um sie nicht früher bloßzustellen als nötig. Ist Labor 2 frei?"
Ashley schüttelte den Kopf.
"Na gut. Vielleicht reicht der Platz für uns alle. Wen haben Sie da eigentlich?", fragte der Holodoc und blickte zum ersten Mal genauer auf die Gestalt auf Ashleys Liege.
---USS MIRAGE / BRÜCKE
"Mr. Belloni, Mr. tom Broek, sind wir bereit?"
"Ja, Sir. Allerdings immer noch keine Meldung von Shuttle 3."
"Gut, versuchen Sie es weiter. Captain Tommok an Alpha-Flügel. Folgen Sie uns in Formation, Muster Tommok A4."
"Sir, die Tahol werden immer wilder...", warf Hajo ein, während er gleichzeitig die Mirage auf Kurs brachte.
Auf dem Hauptschirm war zu sehen, wie die riesigen Tahol auf der Brücke mit riesigen Händen gegen die "Fliegenplage" der Utopia-Flotte anfuchtelten. Sie wirkten sehr konfus, offenbar gab der taholische Captain noch immer keine Befehle...
"Sir!! Unbekannte Flugobjekte von 132 Komma 3.", rief Belloni plötzlich, gerade hatte sich der Alpha-"Schwarm" auf den Weg Richtung Maschinenraum gemacht. "Es sind...SEHR viele... "
"Herkunft?"
"Einige romulanisch, Sir!", Belloni versuchte sachlich zu bleiben, "Der Rest gehört anscheinend zu der Rasse, die auch den Trinkpokal gebaut hat und die Shuttle 3 untersuchen sollte. Es sind hunderte, alle miniaturisiert. Allerdings die meisten etwas größer als wir."
"Was tun sie genau?"
"Sie...sammeln sich an der Ausgangstür der Brücke, Sir. Sieht fast aus, als wollten sie uns den Weg versperren, Sir! Vielleicht haben Sie uns erwartet..."
---USS INTEGER
Mahons etwa einsekündige Desorientierung endete fast augenblicklich. Mechanisch zupfte er an seiner Uniform. Dann drehte er sich um und lief auf den Sessel im Zentrum der Brücke zu. Nebenbei gab er die ersten Befehle: "Roter Alarm! Alle Mann auf Gefechtsstationen. Schilde hoch, Phaser laden, Torpedos aktivieren."
Dann wandte er sich an einen Offizier der Sicherheit: "Sie dort, bringen sie mir ein Gewehr, einen Handphaser und ein Messer." [GB: Sehr gut. Erstmal die Autorität absichern.]
Mahon war am Captainsessel angelangt. "Ich will umgehend die taktische Konfiguration dieses Schiffes auf meinem Schirm. Bereiten sie Schildmodulationen vor. Die Krankenstation soll sich auf Verletzte vorbereiten. Geben Sie Waffen für den Fall einer Enterung aus!"
Mahon setzte sich in den Captainsessel: "Ich will den ersten Offizier dieses Schiffe sprechen. Was ist mit dem Captain. Taktik, einen Lagebericht der Flotte auf meinen Schirm. Öffnen sie einen Kanal zur USS MIRAGE und verdammt noch mal, suchen sie einen transportablen Holo-Emitter. Er ist irgendwo auf der taholischen Brücke verloren gegangen."
Mahon holte Luft. Dann stockte er... "Wir haben einen Omega-Pylonen an Bord?"
[HtB: Gibt's hier Tschakkanukka?]
[GB: War jemand schon mal auf dem Kilimandscharo?]
"Ja, haben wir!", rief Ysdi begeistert, der ein wenig irritiert von den unzähligen entsetzten Blicken auf ihn war. Er wusste nicht, ob sie noch nie eine künstliche Lebensform gesehen haben, seine zahlreichen hautlosen Stellen erschreckend fanden oder die zahlreichen Verletzungen der Sternenflottenvorschriften durch seine schwarze Sonnenbrille und seiner schwarzen Lederjacke sie in einen synaptischen Schock versetzten.
Auf jeden Fall brauchte Ysdi nur geringfügig weniger Zeit zum reagieren als Mahon, was ihm später sehr zu denken gab. Er verscheuchte einen sehr jung aussehenden Humanoiden von seinen Platz, der immer noch seine entsetzten Augen auf ihn richtete. Mittlerweile ertönte auch schon der rote Alarm.
"Commander, der Omega Pylon hier an Bord ist der einzige und unerprobte Prototyp. Ich entnehme der Datenbank, dass er im Wesentlichen wie ein gigantischer EMP-Impuls wirkt und zwar... das ist interessant... auf elektro-biologischer Ebene. Dieser Impuls soll die Systeme eines ganzen Schiffes vorübergehend deaktivieren und gleichzeitig die synaptischen Systeme der biologischen Crew überlasten, was diese vorübergehend betäuben soll.", erklärte der Android.
"Hey, Sie haben doch gar keine Authorisation diese Datei zu lesen!", bemerkte einer der herumstehenden Offiziere. Ysdi winkte nur ab.
"Das System benötigt allerdings viel Energie. Wir können nicht vielleicht noch einen zweiten Warpkern einbauen, oder? Sie wissen, was das bedeutet, Commander?"
Mahon nickte: "Sie sind kampfunfähig, wir für einen Moment aber auch! Allerdings Ysdi, habe ich nicht vor, den Pylon gegen andere Schiffe einzusetzen. Da weiß ich was Besseres. Versuchen Sie auf jeden Fall mal, dieses Ding online zu bringen. So, und jetzt bringe mir doch einmal jemand den ranghöchsten Offizier dieses Schiffes!"
"Das habe ich mir gedacht, dass Ihnen diese Waffe zu harmlos ist.", erwiderte Ysdi, der an der Taktikkonsole stand, und sah sich um. Ihm erschien es merkwürdig, dass immerhin 103 Offiziere auf der kleinen Brücke herumstanden. Alle sahen aus, als ob sie Aushilfsoffiziere wären und nicht wüssten, welche Aufgaben sie hätten. Immerhin war es ein ganz schönes Gedränge. Jeder schien auf den Füßen eines anderen zu stehen. Und vielleicht waren Ysdis 200kg der Grund für das schmerzerfüllte Gesicht seines Nachbarn...
Da dieser den Androiden wie wahnsinnig anschaute, erteilte Ysdi ihm einige
Instruktionen: "Bringen Sie mir bitte einen Phaser, einen Standardwerkzeugkoffer und", Ysdi kramte aus einer Beschädigung an seiner Brust eine Energiezelle, "holen Sie mir davon eine neue, bitte. Ach ja, ich hätte auch gern ein Messer, könnte die Klinge etwa ein halben Meter lang sein? Danke!"
Damit schubste er den jungen Offizieren in Richtung Tür und stieg sogar von seinem Fuß runter auf einen anderen.
"Meine Damen und Herren, würden Sie sich bitte auf Ihre Stationen einfinden, ja? Ich nehme an, dass mindestens 78% der hier Anwesenden normalerweise hier nichts zu suchen haben. Und tragen Sie den diensthabenen Offizier endlich mal her.", dabei zeigte er auf einen Menschen, der einen Ertappt-Blick erwiderte, "Das machen Sie!"
"Commander! Die Schilde sind hoch, die Waffen online. Einer der 30 da vorne müsste der Steuermann sein. Die sind hier alle etwas langsam. Vielleicht haben sie ja den Omega-Pylon an sich selbst ausprobiert."
Ein Webangebot von der Crew der USS Mirage NCC 24866
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