Verwundert musste Leu mit ansehen, wie ihrem "Kollegen" Keller ein schwarzes Kästchen gereicht wurde, dass einen sichelförmigen Pin enthielt, den der Wissenschaftler an seiner Kleidung festmachte. Ein Romulaner salutierte sogar vor dem Halbvulkanier...
"Die Antwort auf ihre Frage ist recht einfach, Leu... Sie sind eine Spezies, über die das romulanische Imperium mehr erfahren möchte. Im Gegenzug werden wir mit einem Einsatzteam des Tal Shiar versuchen, dieser Hülle zu entfliehen und Kontakt mit den Schiffen von Utopia Planitia aufzunehmen. Ri'or Tanari ist der Meinung, dass unsere Zusammenarbeit äußerst fruchtbar sein wird - und ich stimme ihr darin zu."
"Erein?" Keller drehte sich zu dem Romulaner um, der ihn angesprochen hatte und sich kurz verbeugte. "Das Shuttle ist fast fertig, die Wissenschaftsabteilung mit ihren Erkenntnissen versorgt. Ri'or Tanari bittet Sie vorher nochmals um ein Privatgespräch."
"Verstanden, Hru'Ared. Ich werde gleich bei ihr sein."
Dann wandte sich der Halbvulkanier zu Leu um.
"Ich sehe Sie nachher mit dem Team im Shuttle. Da Sie Zivilist sind und dies eine militärische Operation, werden Sie den Befehlen der Missionsleitung Folge leisten, verstanden?"
Keller wartete ihre Antwort nicht ab, er drehte sich zum Ausgang des Zellentraktes und ging schnell durch das Schiff, wieder einmal begleitet von den zwei Wächtern, die ihm auf dem Fuß zu folgen schienen.
Man brauchte nicht die Logik von Fleet Captain Tommok zu haben, um zu sehen, dass irgendetwas ganz und gar nicht in Ordnung war...
---USS MIRAGE / KRANKENSTATION
Ashley Taylor beugte sich zu Doktor Basani hinüber und flüsterte: "Das ist Petty Officer Sakura Do. Sie wurde bei einer Kampfhandlung auf dem Holodeck getötet. Sie sollte offenbar eine effektive Verteidigung gegen die Tahol entwickeln."
"Scheint nicht sehr effektiv gewesen zu sein.", murmelte Basani.
Ashley zuckte mit den Schultern. "Ich werde sie jetzt jedenfalls genauer untersuchen. Und dann versuche ich, aus den Daten von den ebenfalls getöteten Tahol schlau zu werden."
"Gut, falls Sie mich brauchen, ich bin direkt neben Ihnen." antwortete der Holodoc und blickte zweifelnd zu den drei immer noch vor sich hin starrenden Gestalten.
Ashley Taylor klappte den Medikoffer auf und fing an zu kramen. Die Sachen, die man suchte, waren aber auch immer ganz unten unter irgendwas Großem, Sperrigen versteckt. [GB: Es sei denn, man schüttet den Koffer auf dem Boden aus. Dann lagen sie oben...] Endlich hatte sie den Scanner herausbekommen.
Nach einigen Minuten des Untersuchens sah sie ihre anfängliche Vermutung größtenteils bestätigt. Sakura war durch eine erhebliche Gewalteinwirkung von außen so verletzt worden, dass sie an den Folgen des Blutverlustes starb.
Die junge Frau stützte sich auf die Liege und fuhr sich mit einer Hand durch das Gesicht. Sie konnte nicht viel für Do tun, also beschloss sie, sich die Daten der Tahol näher zu betrachten. Sie hatte keine echten Gewebeproben nehmen können - sie waren ja schließlich Hologramme. Es musste ein Gift gewesen sein, was sie getötet hatte, die Frage war nur, welches. Es konnte aber nicht zu komplex sein, schließlich hatte Sakura es spontan benutzen müssen. Ashley seufzte müde. Das würde noch eine lange Nacht für sie werden...
---ROMULANISCHES SCHIFF
Leu versuchte es mal mit Augenbrauenhochziehen als auch schon das romulanische Äquivalent eines Mediziners mit Scanner in der Hand die Zelle betrat. Vermutlich hatte er die ganze Zeit da draußen vor der Tür gelauert. Er nickte Leu zu, die bislang freundlichste Geste auf diesem Schiff. Dann begann er, ohne vorher noch irgendein Wort zu verlieren, mit seinem anatomischen Scan. Leu konnte nicht sagen wieso, ganz laaaangsam, aber immer sicherer, fühlte sie sich sehr unwohl in ihrer Umgebung.
Der Mediziner murmelte einige Dinge vor sich hin wie:
"murmelmurmelfaszinierendmurmelwirklicherstaunlichmurmelusw..."
Kurze Zeit später war er fertig mit seiner Arbeit und berührte seinen
Kommunikator: "Ri'or Tanari! Ich habe einige ganz außergewöhnliche Werte... könnten Sie einige Augenblicke ihrer wertvollen Zeit opfern und sich dies kurz mit eigenen Augen ansehen? Das Sprachzentrum dieser Spezies ist schlicht erstaunlich, aber das ist noch nicht alles..."
Es dauerte nicht lange, bis der Captain des Schiffes in Begleitung von Keller erschien und kurz auf Ergebnisse sah. "Kopierbar?" Der romulanische Wissenschaftler überlegte eine Weile, nickte dann aber, danach wandte sich der Captain zu Keller um.
"Sie bestehen darauf, dass Sie dieses Subjekt begleitet, Erein?"
"Ich bestehe darauf, dass sie nicht alleine auf dem Schiff bleibt, Ri'or. Wenn die Untersuchungen fertig sind, hätte ich sie gerne an Bord des Shuttles... Vielleicht für die Kommunikationsphalanx. Eine Frage, Tanari: Wer übernimmt das Kommando auf dem Shuttle?"
Der romulanische Wissenschaftler hatte scharf eingeatmet, als Keller den Namen des Captains ohne Rang genannt hatte, sie allerdings schien dies nicht zu stören. "erie'Rin Onkada wird das Kommando tragen, Sie sind Verbindungsoffizier für die Föderation, ihre Zivilistin können sie als wandelnden Kommunikator mitnehmen. Unsere Planung sieht vor, die Hülle zum Kollabieren zu bringen und dann mit oder ohne Flotte einen Weg ins All zu suchen."
"Keine Vergrößerung?"
"Wir wissen alle, welche investigativen Vorteile diese Größe bringt, Erein..." Keller nickte ihr sanft lächelnd zu. "Die gleichen wie die Miniaturisierungstechnologie. Wenn wir den Prozess umkehren können, ist dieses taholische Schiff Geschichte... Wir wissen beide, dass die Taholianer nicht mit der Föderation aufhören werden, nicht wahr?"
Der Captain musste nicken. "Gut, Erein, bereiten Sie das Shuttle mit vor, ich werde Ihnen Ihr Haustier nachsenden."
[GB: Wie kann man nur so großkotzig sein, als Mikrobe...]
Keller machte auf dem Absatz kehrt, Leu mehr oder minder ignorierend und ging nach draußen, Ri'or Tanari währenddessen nahm die Tricorderaufzeichnungen an sich und verließ die Räumlichkeiten.
Leu's Augenbrauen waren um etwa 1 cm nach oben gewandert, als sich ausnahmsweise auch einmal jemand an sie wandte - der romulanische Mediziner: "Ich müßte Ihnen noch eine Gewebeprobe entnehmen, um meine Untersuchung abzuschließen."
Leu's Augenbrauen wanderten einen weiteren halben Zentimeter: "Wieso plötzlich diese Information?"
Der Wissenschaftler antwortete sofort: "Meine Ehre als Arzt gebietet es mir. Strecken Sie ihren Arm aus."
Leu machte zwar ein finsteres Gesicht, ließ aber auch dies über sich ergehen. Ihre Stimmung erreichte schon annähernd den absoluten Nullpunkt und dieser Keller wurde ihr auch nicht gerade sympathisch.
Der Wissenschaftler nickte zufrieden: "Ich wäre dann fertig."
Wie auf Kommando erschien ein weiterer Romulaner, Typ Security, vermutlich hatte er die ganze Zeit hinter der nächsten Ecke gelauert, um Leu zu 'übernehmen'. "Folgen Sie mir, ich habe den Auftrag, Sie zur Shuttlerampe zu geleiten."
Leu's Augenbrauen hatten inzwischen wieder Normalniveau erreicht. Offensichtlich konnte man sie keine Minute allein lassen. Wäre sie nicht so verärgert gewesen, dann hätte sie sich sicher gefragt, was diese Romulaner eigentlich mit anatomischen Scans und Gewebeproben bezweckten.
[HtB: Ein guter Koch kann selbst aus einem alten Schuh etwas Schmackhaftes zaubern]
--- USS MIRAGE / KRANKENSTATION
Während sich alle 6 (eine tote, drei halb tote, eine lebende und ein noch nie wirklich gelebtes Hologramm) die KS teilen mussten und Basani eifrig aus Ba'Rinas Hirnstamm hartnäckige Würmer mit Hilfe eines Korkenziehers extrahierte, erwachte Magnees aus seinem verrückten Traum und sah Basani mit einem Wurm und einem Korkenzieher über seinen Körper gebeugt stehen. Sofort begann Magnees zu schreien und versuchte von diesem verrückten Hologramm zu flüchten.
Zu spät bemerkte er, dass die Liege zu Ende war und fiel rückwärts von der Liege. Als dann zu seinem Unglück auch noch mit dem Wurm und dem Korkenzieher ankam, bemerkte Magnees erst, dass es sich bei dem Korkenzieher um eine Spritze handelt... nur der Wurm war echt!
"Schon gut, schon gut Doc. Das letzte, woran ich mich erinner', ist wie wir in dem Shuttle waren. Also, was ist passiert und warum hab ich solch eine, Migräne?" fragte Magnees während er sich wieder aufrichtete.
Ashley war derweil mit ihren Gedanken ganz woanders.
'Merkwürdig', grübelte die junge Frau. Neben ihr war Basani noch damit beschäftigt, Magnees hinter der Liege wieder hervor zu holen.
Es schien so, als hätte sie sich geirrt. Sakura hatte keinesfalls ein Gift verwendet, jedenfalls nicht wissentlich. Aber es deutet alles darauf hin, dass die Tahol durch ein Nervengift getötet wurden. In dem Lippenstift war aber kein solches Mittel enthalten. Für Ashley hatte sich die ganze Situation etwa so abgespielt: Do hatte gegen die Tahol gekämpft, aber nichts gegen sie ausrichten können. Irgendwann musste sie entwaffnet worden sein. In ihrer Not begann sie damit, mit allem um sich zu werfen, was ihr in die Finger kam, darunter auch der Lippenstift der sich wohl vorher in ihrer Tasche befand. Sie musste gesehen haben, wie der Treffer zu einer Reaktion geführt hatte, denn sie hatte ja die anderen Tahol ausgeschaltet, bevor sie selbst getötet wurde.
[HtB: Rote Lippen soll man küssen.]
Die einzige Möglichkeit, heraus zu finden welcher Inhaltsstoff tödlich gewirkt hatte, war, es auf dem Holodeck erneut auszuprobieren. Allerdings mit eingeschalteten Sicherheitsprotokollen.
---HOLODECK
Ashley hatte eine Kopie der Krankenstation erzeugt. Sie hatte den Lippenstift in seine chemischen Bestandteile zerlegt. Vor ihr befanden sich in kleinen Schälchen Gewebeproben der Tahol. Jede dieser Proben versetzte sie mit einem Inhaltstoff. Sie hoffte inständig, dass es tatsächlich nur einen Auslöser gegeben hatte und nicht mehrere, die erst durch ihr Zusammenspiel wirkten.
Erschrocken wich sie zurück, als sich vor ihr eine der Proben plötzlich grün färbte und die Zellen platzten.
'Das kann doch nicht sein.' dachte sie und wiederholte den Versuch noch einige Male.
"Vitamin C scheinen sie nicht zu vertragen. Wir sollten sie mit Zitronen bewerfen."
[GB: Da werden sie bestimmt sauer.]
"Taylor an Brücke, ich glaube, ich habe eine Möglichkeit gefunden, wie wir diese Kerle vernichten können!"
--- USS INTEGER / BRÜCKE
Endlich bewegten sich die anwesenden Offiziere. Jeder fing an zu reden. Es entstand innerhalb von Sekunden ein heilloses Durcheinander. Viele drängten sich wie kleine Schulkinder zu den Turbolifttüren, die jeweils von einer großen Traube von Humanoiden umgeben war. Es war ein Wunder, dass die beiden Turbolifte wegen Überbelastung nicht gleich nach unten stürzten.
Immerhin standen jetzt nur noch etwa 5 Humanoide an jeder Station und stritten sich, wer jetzt nun Dienst hatte. Ein Pott voll Menschen wagte es sogar, Ysdi den Platz an der Sicherheitskonsole und an der gleich nebenan befindlichen Maschinenkontrolle streitig zu machen. Es blieb dem Androiden gar nichts übrig, als die Sternenflottenmitglieder an ihren Ohren anzupacken und sie Richtung Turbolift zu zerren.
Der Lärm hier war unerträglich laut. Hier und da wurde sogar gebrüllt. Ysdi fand es logisch, dass Mahon auf seinen immerhin noch einsamen Kommandostuhl eine gesunde rote Färbung erhielt.
Den ersten Offizier schienen sie nun endlich, wenn auch nur visuell, gefunden zu haben. Auf dem Hauptschirm zeigte sich plötzlich ein relativ jung aussehender Commander. Im Hintergrund konnte man einen Warpkern erkennen und einen recht unbelebten Raum. Irgendetwas sagte dieser Mann, aber seine Stimme vermochte die Mitte der Brücke nicht erreichen.
Ysdi übernahm die Übersetzung: "Sir, er sagt, er wäre Commander Rämtson und fragt, wie es Ihnen denn ginge."
Mahon stand langsam von seinem Sessel auf. "Ruhe!" sagte er sehr langsam, deutlich und vor allem drohend. Die Meute auf der Brücke verstummte.
Dann wandte er sich an den Burschen auf dem Hauptschirm: "Es ist irrelevant, wie es mir geht. Was ist hier los. Wo ist der Captain?"
Rämtson räusperte sich. Auf der Brücke konnten ihn nun alle verstehen: "Ähm, Sir. Wir sind die Kadetten vom Ausbildungsschiff USS Mirabir. Wir waren auf einer Routineübung, als plötzlich...nun ja, jedenfalls waren wir dann auf der USS Integer. Der Captain ist tot, den Rest der Crew ist in den Frachträumen eingesperrt. Sie wollten den Pylon einsetzen! Gegen irgendwelche Tahol. Das Einsetzen eines Omega-Pylon ist aber nach Sternenflotten-Vorschrift 233 §12 verboten. Wie sahen keinen anderen Weg, als heimlich das Kommando an uns zu reißen. Aber Sir, wir bekommen das Schiff nicht wirklich unter Kontrolle. Außerdem hat der Captain die Selbstzerstörung aktivieren können. [GB: Wohl das kleinere Übel...] Der Countdown endet in 38 Minuten! Was sollen wir tun?"
Mahon griff sich an die Stirn: "Sie Idiot!", fauchte er den Jüngling an, "Sofort lassen Sie die Crew frei! Bringen Sie den ersten Offizier zu mir. Mahon Ende."
Im selben Moment wurde die Brücke in ein riesiges blaues Flimmern gehüllt. Im Nu waren alle Kadetten verschwunden, die Brücke strahlte eine angenehme Stille aus. Ysdi hatte sie alle dorthin gebeamt, wo sie offenbar hingehörten. Im Frachtraum 3 gab es zahlreiche Schulbänke, da würden sie sich schon zu Recht finden.
Für einen gewissen Zeitraum waren die Miragler nun allein auf der Brücke. Ysdi schritt auf die Steuerkontrollen zu.
"...ist nach Sternenflotten-Vorschrift verboten.", plapperte der Android nach, "Tz, verboten. Amateure! Commander, wir haben wertvolle Zeit verloren. Ich schlage vor, wir machen uns schon auf den Weg. Bis der Rest hier seine Posten besetzt hat, kann das ja noch ein wenig dauern."
Ysdi suchte die Taholbrücke über den Hauptschirm mit seinen Augen ab. Es gab den einen Weg mitten durch den wartenden Schwarm der Bakterienwesen hindurch...oder war da nicht noch eine Möglichkeit?
"Commander! Was halten Sie davon, wenn wir die Maus für die vielen Katzen da drüben spielen? Wenn wir genug Verfolger haben, die uns jagen, dann brauchen wir lediglich ein taholisches Kraftfeld, welches sich genau zwischen uns und unseren Verfolgern aufbaut, welche dann bereits über eine Geschwindigkeit verfügen, die eine Kollision mit dem Kraftfeld unvermeidbar macht. Hilfe, um das Kraftfeld einzuschalten, ist da natürlich unverzichtbar.", Ysdi drehte sich um, "Die einzigen fähigen Techniker in der Nähe, befürchte ich, befinden sich allerdings an Bord der Mirage. Die Techniker dieser Flotte können sich offensichtlich nicht mal aus einem Frachtraum befreien!"
Der erste Offizier rieb sich seine Fühler und nickte. Dann schaute er Ysdi nachdenklich an: "Nicht alle fähigen Techniker befinden sich auf der MIRAGE. Einer von ihnen steht genau vor mir. Ich bin mir sicher, Sie lassen sich was einfallen, Ysdi. Wenn Sie das nicht allein schaffen, fordern sie doch Magnees Unterstützung an. Ich bin mir sicher, er freut sich über eine Mission. Vielleicht hilft uns der Pylon weiter."
Plötzlich öffnete sich die Brückentür. Herein stiefelten sechs ältere Offiziere, die sofort ihre Plätze einnahmen. Mahon nickte ihnen zu: "Wo ist der erste Offizier?"
Die Offiziere schauten gerade etwas zögernd, ängstlich auf Mahon.
Jedenfalls glaubte Mahon, dass er gemeint war. Normaler Weise schauten die Leute ihn so an. Kurze Zeit später aber bemerkte er, dass sie an ihm vorbei schauten.
Mahon drehte sich um. Und da stand er, der erste Offizier der USS INTEGER.
Hochgewachsen, muskelbepackt, mit gesunder Hautfarbe und grimmigen Gesichtsausdruck. Waffenbehangen und mit immer zum Kampf bereiten ...
Fühlern: Ein Andorianer!
Der erste Offizier stutzte, Mahon stutzte.
Dann gingen sie zügig aufeinander zu, schlugen ihre beiden Arme mit kräftigen Schlägen aufeinander und deuteten eine ehrenhafte Verbeugung an. Dann ergriff Mahon die Hand des anderen und sie begannen mit voller Kraft die Hand des anderen zu drücken. Sekunden lang verzehrten sich ihre Gesichter vor Wut und Kraftanstrengung. Dann grinste Mahon, kurze Zeit später deutete ein unangenehmes Knacken den Bruch eines Handwurzelknochens an. Mahon ließ los.
[HtB: Offenbar ein Paarungsritual.]
[GB: Nur das Vorspiel...]
Der andere verneigte sich erneut und stellte sich vor: "Grando hab mech Orlasdo, erster Offizier dieses Schiffes. Ich erkenne Ihr Kommando an!", dabei ignorierte er den Blutfaden, der aus seinem hässlichen offenen Bruch heraustrat.
Ysdi schaute den Steuermann an und stand sofort auf: "Das ist Ihr Platz, Sir. Sie werden gleich alles und mehr aus diesem Raumschiff herausholen müssen."
Dann wandte sich der Android an Mahon: "Unweit der feindlichen Flotte, quasi um die Gangecke, ist ein Computerverteilerknoten. Sehen Sie ihn? Seine typische Struktur ähnelt aus unserer Perspektive einer exakt symmetrisch angeordneten Stadt mit unzähligen kleinen gleich großen Häusern und einer Glaskuppel drüber. Ich bin mir sicher, dass sich von dort ein Kraftfeld auslösen lässt, welches unmittelbar am Gangeingang entstehen müsste.",
Ysdi zeigte mit seiner Hand ungefähr auf die entsprechenden Punkte des Hauptschirmes, "Ich schlage vor, eine modifizierte Sonde zum Knoten zu schicken. Wenn wir den Omega-Pylon gegen das Führungsschiff einsetzen, sollten wir mit 78%-iger Wahrscheinlichkeit genug Verfolger haben. Unsere Flotte soll dann in den Maschinenraum durchbrechen."
"Ähem!", räusperte sich Orlasdo, "Die Sache hat einen Hacken, Ensign. Der Omega-Pylon wurde noch nie eingesetzt. Wir wissen nicht einmal, ob er funktioniert. Wenn er das tut, werden für einen kurzen Zeitraum alle Systeme
versagen: Lebenserhaltung, Schwerkraft, Schilde und natürlich der Antrieb. Das Führungsschiff, wie Sie sagen, befindet sich nicht gerade in der ersten Reihe, wie Sie sehen können."
Ysdi blinzelte zu Mahon: "Sieht nach einer Herausforderung aus, Commander! Ich denke, Sie finden mich im Torpedoraum. Schicken Sie Magnees zu mir, wenn er an Bord ist."
Der Android drehte sich um und verließ die Brücke. Es gab viel, sehr viel zu tun, aber an Zeit mangelte es.
---ROMULANISCHES SCHIFF / SHUTTLERAMPE
Noch überlegend, warum ihr nur eine und Keller zwei Wachen zur Seite gestellt wurden, kam sie in eine der Shuttlerampen des Warbirds, wo neben einigen Scorpion-Jägern zwei romulanische Shuttle standen. Vor einem davon war neben Keller ein halbes Dutzend Romulaner angetreten, ihnen gegenüber jemand, der wohl den Anführer des Teams sein musste.
"Stellen Sie sich mit ein, Zivilist!"
Immerhin machte sich der Romulaner die Arbeit, in Englisch mit ihr zu reden. Leu wurde von der Wache an die linke "Seite" der Reihe gedrängt, in der auch die anderen Romulaner standen, während der Vorgesetzte der Wache zunickte, die sich damit entfernte.
"Unser Auftrag ist einfach. Wir werden diese Hülle verlassen, das Mutterschiff unserer... GÄSTE... suchen und mit ihnen einen Weg finden, die so genannte Miniaturisierungstechnologie an uns zu bringen und kopieren zu können. Danach wird nach einem Plan von Erein Keller ein längerer Bruch in der Hülle erzeugt und durch Föderationsschiffe stabilisiert, so dass - bis auf diese - wohl jeder fliehen kann. Die Umkehrung der Miniaturisierung erfolgt außerhalb des Schiffes, ein weiteres Team ist hierfür zuständig. Nach Umkehr der Miniaturisierung und dem damit verbundenen Energieaufbau vernichten wir die Tahol und kehren jeder zurück nach Hause... Hat das jeder verstanden?"
Keller nickte, Leu schien man zu ignorieren. Die Gruppe betrat das Shuttle und während drei der Romulaner in den hinteren Bereich gingen, konnte sich Leu des Gefühles nicht erwähren, dass einer nur wegen ihr noch wartete - das gezogene Disruptorgewehr hatte damit sicherlich auch was zu tun.
"Reingehen, LOS!" Keller begleitete den erie'Rin sowie einen weiteren Romulaner ins Cockpit.
Von dieser Waffengewalt zum Gehorsam gezwungen stieg Leu ins Shuttle und setzte sich auf einen Platz, den ihr der Rüpel mit dem Disruptor bedeutete. Kaum eingestiegen, begann das Shuttle sich auch schon zu bewegen und nur Augenblicke später hatte es die Rampe verlassen.
Leu blickte auf. "Könnten Sie es bitte unterlassen, mich mit dieser Waffe zu bedrohen?"
Der Romulaner setzte zwar seinen grimmigsten Gesichtsausdruck auf, schien aber auch etwas überrascht darüber in seiner Muttersprache angesprochen zu werden. Bevor er allerdings etwas entgegnen konnte, hörte man einen erstaunten Ausruf aus dem Cockpit.
Der Anblick aus dem Cockpit war auch... verblüffend...
Hätte Leu mit im Cockpit gesessen, wäre ihre aufgefallen, dass ein Standard- Torpedo mit Materie/Antimaterieladung in die Hülle eingedrungen war und sie für kurze Zeit in einem kleinen Bereich zum Kollabieren brachte. Die Druckwelle erreichte auch das Shuttle, welches sich allerdings auf diese Bedrohung vorbereitet hatte und zwar ordentlich durchgeschüttelt, aber nur unwesentlich beschädigt wurde. Ein "Vorteil" mochte sein, dass die Wache neben Leu durch Unachtsamkeit zu Boden fiel und nur langsam wieder aufstand, während das Disruptorgewehr vor Leus Füßen liegen blieb. "Schadensbericht!" war noch auf romulanisch zu hören...
Leu wusste, dass die Stunde geschlagen hatte. Immerhin war lang genug auf ihr rumgehackt worden, was ein Fallenlassen aller ethisch-moralischen Bedenken durchaus rechtfertigte. Also schlug, oder besser gesagt TRAT sie zu. Genau auf das Kinn ihres persönlichen Security-Personals. Gleichzeitig griff sie nach dem Arm eines anderen, ihr sehr nahe stehenden Romulaners
[GB: Interessanter Liebesbeweis...] und verdrehte ihn in einer einzigen Bewegung sehr schmerzhaft, was zur Folge hatte, dass dieser ächzte und ziemlich weiche Knie bekam, was es Leu wiederum ermöglichte, ihn ohne größere Anstrengung ins Cockpit zu zerren.
Dort glücklich angekommen, da die restliche Besatzung ziemlich verdattert in der Gegend herumstand, sagte sie zu Keller: "Und Sie befehlen jetzt mal, dass keine feindseligen Handlungen gegen mich unternommen werden." Dann lächelte sie dem romulanischen Offizier freundlich zu und wünschte ihm einen guten Tag, was dessen Verblüffung in totale Verwirrung umschlagen ließ.
---KRANKENSTATION
Mit einer blitzschnellen Handbewegung ließ Doktor Basani den letzten Wurm in einem großen Einmachglas verschwinden.
"So, Miss Balwok, das waren alle. Noch einige Stunden Ruhe, und Sie sind wieder diensttauglich. Ich habe bereits ein passendes Regenerationsprogramm für Sie initialisiert. Bitte begeben Sie sich ins Holodeck 1. Und nehmen Sie das hier am besten mit."
Er drückte Ba'Rina das Glas mit den Würmern in die Hand und schob sie aus dem Labor.
"Jetzt zu Ihnen, Mr. Magnees. Warum Sie glauben, dass Sie Migräne haben, weiß ich nicht. Aber keine Sorge, von mir erfährt Miss Ceram nichts."
Magnees lief leicht rot an und etwas wie schmerzvolle Traurigkeit trat in die Augen des Chefingenieurs. Seine Herzwerte schoben sich in den roten Bereich.
"Oh...", Basani versuchte schnell zu schalten, "...das, ich, also, wenn ich was falsches, Sie und Miss Ceram...geht mich nichts an, jedenfalls..."
Fahir verlor eindeutig den rhetorischen Boden unter den Füßen, er musste sofort zurück auf sicheres Terrain!
"Was ich sagen wollte, Mr. Magnees. Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht für Sie. Vielleicht wollen Sie erstmal die gute...?"
Magnees Augen waren noch immer gerötet.
"Also: Gut ist - Sie haben keine Schuld an Ihrem Versagen vorhin im Shuttle. "
Magnees Herzwerte beruhigten sich deutlich.
"Gut Doc, sag ich doch. Und was war mit mir los?"
"Nun...das ist die schlechte Nachricht. Sie wurden eindeutig traumatisiert, standen unter Schock, kriegten nix mehr auf die Reihe, ihre Körperfunktionen setzten aus und auch jetzt noch sind Sie verzweifelt, schwach und depressiv."
Basani sah Magnees scharf an.
"Sagen Sie...hatten Sie in Ihrem Leben vielleicht schon einmal Kontakt mit den Tahol?"
"Nein... ich fürchte fast mir ging es ähnlich.", sagte Ripley plötzlich an Magnees Stelle und hielt sich seinen brummenden Schädel.
"Vom einen auf den anderen Moment waren wir wohl so paralysiert von der Vorstellung, kleiner als ein Sandkorn zu sein... da hab ich zumindest den Bezug zur Realität verloren.", versuchte Jason ihr Handeln oder besser nicht Handeln zu entschuldigen.
In diesem Moment ging das Interkom und Hajo tom Broeks wohltuende Stimme erklang in der Krankenstation: "Brücke hier. Doktor, unsere Sensoren zeigen zwei auffallend große Vakuum-Hohlräume in der Krankenstation an. Ist alles bei Ihnen in Ordnung?"
Magnees begann sich zu räuspern, um ein wenig auf irgendetwas anderes zu lenken.
"Also Mr. Ripley, ich schlage vor, wir widmen uns jetzt wieder unserer Arbeit, wir haben ja die ganze Zeit im Shuttle schon nichts getan. Und bei der nächsten Außenmission versuchen Sie nicht, mich wieder zu überreden mit zu kommen. Also in einer halben Stunde im MR - machen Sie sich frisch! Crewman Basani, vielen Dank für alles. Falls irgendwelche Probleme auftauchen, werden wir uns bei Ihnen melden."
Gesagt getan gingen Magnees und Ripley von dannen...
---HOLODECK 1
Ba'Rina ließ die Tür aufzischen und trat ein.
Eine kleine Waldböschung lag direkt vor ihr. Sie schlenderte einen überwucherten Pfad herunter und stand plötzlich am Ufer eines lauschigen Sees. An einem Baum lehnte ein länglicher Holzstab, mit einer Art Schnur am Ende. Diese war auf primitive aber zweckmäßige Weise zu einer Rolle geschnürt, am losen Ende baumelte und blinkte ein kleiner silberner Haken.
Ba'Rina sah sich ratlos um, was sollte sie hier? Dann fiel ihr ein kleiner Holzhocker in den Blick, der direkt am Wasser stand und auf dem ein Büchlein lag.
Irgendwo vom See her spritzte etwas, ein kleines Klatschen folgte und als Ba'Rina hinspähte, hatten sich gerade seltsame Kreise im Wasser gebildet. Das Einmachglas in Ba'Rinas Hand wurde unruhig, offenbar wollten die Würmer raus...
Die Klingonin blickte wieder auf die Holzstange, das Würmerglas, den Hocker und schließlich auf das Buch:
"Angeln für Dummies - jetzt fange ich Fische!"
[GB: Kannst hinterher gleich noch BADEN gehen...]
---MASCHINENRAUM
Magnees, welcher gerade seine Uniform gewechselt und sich ein wenig mit den Ultraschallanlagen vergnügt hatte, begab sich sogleich zu Bauer
"Bericht" begann Magnees seine Befragung an Bauer.
"Sir, Sie...aber ... ich ... wir ... ja natürlich..." begann Bauer sich zu verhaspeln, "Also, wir haben alle Schäden beseitigen können. [GB: "Emitter über Bord!" :o)] Alle Maschinen im grünen Bereich."
"Sehr gut, falls etwas ist, ich bin in meinem Raum."
"Aye Sir"
---BÜRO DES CHEFINGENIEURS
Kaum hatte Magnees einen Fuß durch die Tür gesetzt, blitzte urplötzlich eine Gestalt mit wirrem Haar und wütendem Gesichtsausdruck neben ihm auf. Er spürte noch ein kaltes Hypospray in seinen Hals eindringen und dann fiel die Schwärze über ihn.
---UNSCHÖNER ORT
Magnees schlug die schmerzenden Augen auf und merkte, dass er nackt war. Dummerweise sah der Raum nicht nach einem Harem aus, eher nach einem eiskalten Verlies, voller Blutlachen, Exkremente, verstreuter Folterinstrumente und Schreie in der Luft.
Magnees riss an seinen Fesseln - vergebens. Er stand mit Eisen angekettet zwischen zwei meterdicken Säulen.
Ein höhnisches Lachen schlich aus einer schattigen Ecke herbei, gefolgt von einer blau vermummten Gestalt, die ein Wägelchen mit rostigen Folterutensilien hinter sich herzog.
"Mr. Magnees, ich werde Ihnen jetzt nur eine einzige Frage stellen!"
Schwarzpulver blitzte auf, entzündete eine Fackel und warf flackerndes Licht auf eine ausgestreckte Hand, in der ein Uniformabzeichen lag.
"Was sehen Sie, Mr. Magnees?"
"Drei silberne Streifen...", antwortete Magnees verdattert und deshalb wahrheitsgemäß. Augenblicklich klatschte eine glühende Peitsche auf seinen schutzlosen Rücken.
"Vielleicht versuchen Sie es noch einmal, Mr. Magneeeees...", flüsterte der Vermummte und dehnte den Namen seines Opfers auf unheimliche Weise. "Was sehen Sie...?"
"Sind Sie blind, das sind drei silberne..."
*KLATSCH*....
Wieder knallte die Peitsche und hinterließ einen äußerst schmerzvollen Striemen auf Magnees Haut.
"Glauben Sie nicht...", spuckte der Folterer Magnees entgegen, " dass das vielleicht eher nach einem silbernen Dreieck aussieht...?"
"Wer immer Sie sind, Sie sind eindeutig verrückt! Und da sind DREI STREIFEN!!"
*KLATSCH**KLATSCH**KLATSCH
"...wie Sie meinen, Mr. Magnees..."
*KLATSCH**KLATSCH**KLATSCH*
Magnees presste vor Schmerz die Augen zusammen, als er sie wieder öffnete, sah er ein glühendes Eisen auf sein Gesicht zuschweben...
"Wir haben viel Zeit, Mr. Magnees. Und viele Möglichkeiten..."
Magnees versuchte verzweifelt, sich zu kneifen, um aufzuwachen, aber seine Hände waren fest fixiert.
"OK, Sie Wahnsinniger, wenn es Sie glücklich macht - da ist ein silbernes Dreieck!"
Augenblicklich wurde das bedrohliche Eisen zurückgezogen, die Peitsche fiel zu Boden und die Hand mit dem Abzeichen klopfte dem gepeinigten Magnees kumpelhaft auf die Schulter. Gleichzeitig wurde ihm etwas kleines fruchtig süßes in den ausgetrockneten Mund geschoben.
"Sie machen mich SEHR glücklich, Mr. Magnees. Bitte sorgen Sie dafür, dass das so bleibt..."
Wieder stach blitzschnell ein Hypospray in Magnees Hals und entriss ihm das Bewusstsein.
---BÜRO DES CHEFINGENIEURS
Irgendwo in einem fernen Traum, glaubte Magnees Doktor Basanis Gestalt vor seinen Augen zu sehen. Mit hypnotischer Stimme schien sie auf ihn einzuflüstern.
"3 silberne Streifen - Crewman, 1 silbernes Dreieck - Petty Officer!! 3 silberne Streifen - Crewman, 1 silbernes Dreieck - Petty Officer!! 3 silberne Streifen - Crewman, 1 silbernes Dreieck - Petty Officer!!"
Dann wurde erneut etwas in seinen Hals injiziert und Magnees spürte, wie ihm seine Gedanken davon schwebten. Was hatte er gerade noch gedacht? Wer hatte eben etwas gesagt? Wo war er eben gewesen? Er öffnete die Augen - und wusste es nicht mehr.
"Ysdi an Magnees. Könnten Sie zu uns auf die USS Integer beamen? Wir könnten hier Ihre Hilfe gebrauchen! Und bringen Sie einen fähigen Mediziner mit, hier gibt's so was nicht."
Magnees versuchte sich zu sammeln und sein verwirrtes Gefühl zu verdrängen.
"Magnees an Ysdi. Bin gleich da. Ich werde auf der Krankenstation nachfragen, ob Crewman Basani...AAAAAAAH!!!!!!!!!"
Ein unerträglicher Schmerz zuckte plötzlich über seinen Rücken, Magnees knickte vor Überraschung zusammen.
"Alles in Ordnung?", hörte er Ysdis Stimme.
Nur langsam ebbte der Schmerz ab. Er hatte keine Ahnung, woher er gekommen war.
"Ich glaube schon...meine Güte!"
Wohl so eine Art Phantomschmerz. Was hatte er gerade sagen wollen?
"Also, ich frage auf der Krankenstation...", Magnees fiel ein kleiner Fehler auf..." ...ob PETTY OFFICER Basani mich begleiten kann."
"Verstanden, wir erwarten Sie. Ysdi Ende."
Magnees richtete sich auf. Seltsamerweise war der Schmerz vollständig verschwunden. Dafür hatte er auf einmal einen fruchtig süßen Geschmack auf der Zunge. Sehr angenehm.
Fast wie eine Belohnung für irgendetwas...
"Magnees an Brücke, ich habe soeben eine Anfrage der USS Integer erhalten. Sie bitten darum, dass Basani und ich rüberbeamen. Ich wollte mir dies nur bestätigen lassen."
"Hier Brücke, bestätigt. Brücke Ende."
---KRANKENSTATION
Basani spielte und experimentierte gerade mit einem frisch extrahierten Wurm rum, dem einzigen, den er Ba'Rina nicht zum Angeln mitgegeben hatte. Plötzlich betrat Magnees leicht erregt den Raum.
"Mr. Basani. Erklären Sie mir bitte den Vorfall im Maschinenraum." begann Magnees ohne ein freundliches Wort.
"Ich weiß nicht, wovon Sie..." wollte Basani sich rausreden, als Magnees abwinkte und ein paar Speicherbereiche von Basani aufrief.
"Laut ihrer eigenen Daten befanden Sie sich in den letzten 20 Minuten 2 mal im Maschinenraum. Ist mir jetzt aber auch wurscht! Nur - warum weisen Sie mich nicht auf meinen Fehler hin? Ich hab mir nicht die Mühe gemacht, ihr Abzeichen zu betrachten. Ist es so schwer, freundlich zu bleiben? [GB: Das war Plan B...] Wenn ja, muss ich ihr Programm wohl doch überarbeiten. Versuchen Sie mal ein wenig an sich zu arbeiten - so ein Verhalten finde ich ziemlich unkollegial. Wir werden gleich rüberbeamen zur USS Integer. Bereiten Sie alles vor. Noch Fragen?"
"Fruchtdrops?"
*tütehinhalt*
---BRÜCKE
"Mr. Belloni, haben Sie den genauen Bericht von Miss Taylor?"
"Wird gerade überspielt, Sir. In wenigen Sekunden müsste..."
*dlüt*düt*dlüt*
[HtB: Ah.]
"SIR! Eine Nachricht von Admiral Sikrit."
"Auf den Schirm."
Das scharf gezeichnete und peinlich genau rasierte Gesicht von Admiral Sikrit erschien auf dem Hauptschirm, seine grauen unergründlichen Augen blickten kurz hoch.
"Fleetcaptain, wir haben eine Nachricht der Tahol aufgefangen, sieht aus, als hätten wir nur noch wenig Zeit. Ich überspiele Ihnen die Nachricht."
Nach einem kurzen Knacken dröhnte eine taholische Stimme über die Brücke.
"Oh )%)§(%( !! Es geht seinen Weg! Wir haben die Sonne erreicht und beginnen mit der erneuten Ladung des Miniaturisierungs-Schockers."
"Wichtig. Ihr werdet erben, spät sterben und mit vielen Krügen begraben werden. Doch beeilt Euch. Wenn Ihr scheitert, Übernächst-Unterer, hungert Eure ganze Sippe bis in den Tod."
"Ich danke Euch, oh allmächtiger Oberer. Wir kürzen die Zeit. "
Ein zweites Knacken beendete die Nachricht.
Admiral Sikrit schien gerade etwas zu Tommok sagen zu wollen, einer seiner Offiziere lenkte ihn jedoch ab.
Auch hinter Tommok wurde es unruhig.
"Sir", rief Belloni, "wir messen einen gewaltigen Energieanstieg im Maschinenraum der Tahol. Irgendetwas Großes wurde dort aktiviert."
Tommok zögerte nicht. "Mr. Belloni, wie ist der Zustand der Schilde der Tahol? Können wir beamen?"
[HtB: Wen? Warum? Wohin]
[GB: Tommok. Angst. Nach Hause.]
---ROMULANISCHES SHUTTLE
"Feindselige Handlungen einstellen? Dafür kann ich sorgen..." In einer fließenden Bewegung zog Roland Keller einen Phaser (Typ I, die süßen Handgeräte für die Manteltasche) aus seiner Robe und feuerte - auf Leu... Schwärze umfing sie und sie merkte nicht einmal mehr, dass sie auf dem Boden aufschlug.
Als sie wieder aufwachte, fand sie sich im Cockpit wieder, an einen Stuhl mit Blick auf den Monitor gefesselt, eine seltsame Apparatur an ihren Hals gelehnt.
"Sie ist wach.", hörte sie die monotone Stimme eines Romulaners direkt hinter ihr, während sie den Anblick vor sich einzuschätzen suchte. Ihr Befehlshaber war auf einen relativ zentralen Sessel postiert, Keller und eine Andere saßen direkt vor der "Scheibe", der Halbvulkanier steuerte das Shuttle ruhig durch sämtliche Partikel in der Luft.
"Raumschiff, Sternenflottenkonfiguration Prometheus-Klasse.", meldete eine weitere männliche Stimme hinter ihr. Der erie'Rin des Schiffes tippte auf ein paar Tasten an der Befehlskonsole, dann wandte er seinen Kopf zu Keller. "Ab jetzt ist das ihr Spiel..."
---USS MIRAGE / BRÜCKE
Während Belloni noch verdattert auf den Schirm blickte, erklärte Hajo tom
Broek: "Sir, wir empfangen eine Nachricht, wir wissen nicht von wo, aber die Stimme klingt wie Erein Keller!"
Tommok zog eine Augenbraue hoch.
Roland Keller öffnete einen Frequenzkanal, der die Mirage rufen sollte. "Achtung, dies ist Erein Keller vom romulanischen Warbird Ta'kel, Tal'Shiar. Ich spreche im Namen einer Flotte aus sechs Schiffen unter dem Oberkommando von Ri'or Tanari. Das Romulanische Imperium bietet seine Unterstützung bei der Flucht von diesem Schiff und der Vernichtung der Taholianer an, ich bin den Kräften der Föderation als Verbindungsoffizier zugeteilt worden. Erwarte Antwort auf dieser Frequenz." Alle starrten gebannt auf den Bildschirm vor sich, die Tarnvorrichtung allerdings schien niemand abschalten zu wollen.
Tommok zog eine Augenbraue hoch. "Kanal öffnen!"
"Hier spricht Fleet Captain Tommok von der USS Mirage. Wir können Sie zwar nicht sehen, aber wir vermuten, dass Sie sich in unserer Nähe befinden. Im Moment haben wir, und vermutlich Sie ebenfalls, noch ein gewisses Größenproblem im Hinblick auf die von Ihnen vorgeschlagene Vernichtung der Taholianer. Haben Sie einen genauen Plan?"
---USS INTEGER / BRÜCKE
Mahon rieb sich die Hände. Das war nach seinem Geschmack. Und das Beste war, DIESES Schiff hier konnte er ruhig kaputtfahren. Niemand wäre ihm böse. Na ja, fast niemand.
Er, der Captain der USS INTEGER, setzte sich wieder auf seinen Platz. "Öffnen Sie einen Kanal: Sicherheitsstufe Alpha, Föderationsstandard!"
"Kanal offen!"
Mahon räusperte sich, dann stand er auf. "Hier spricht Captain Mahon von der USS INTEGER, an die gesamte Flotte. Die USS INTEGER wird in Kürze das Flaggschiff und die Flotte der Fremden angreifen. Wir werden den Omega-Pylon einsetzen. Wir werden das Feuer der gegnerischen Flotte auf uns ziehen und ihnen die Möglichkeit geben, zum Maschinenraum vorzudringen. Unterstützen Sie uns nicht, retten Sie die Föderation! Mahon Ende."
[GB: Sie mögen Filme? Wir auch. :o)]
Dann: "Captain Mahon an USS MIRAGE: Captain Tommok, Sie haben die Nachricht gehört. Obwohl wir einen Plan haben, ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir dieses hier überleben, sehr gering. Wir übermitteln ihnen die letzten Briefe der Besatzung an ihre Hinterbliebenen. Ich bitte Sie, diese den Angehörigen auszuhändigen. Des Weiteren werden wir sofort 212 Kadetten der Föderation auf die MIRAGE beamen."
Während die Crew auf eine Antwort wartete, wandte sich Mahon an den
Steuermann: "Berechnen Sie einen Angriffskurs auf das Flaggschiff. Wann erreichen wir das Ziel?"
Steuermann: "In vier Minuten, 36 Sekunden, Sir!"
"Mahon an Ysdi: Sie haben vier Minuten für die benötigten Modifikationen. Magnees wird direkt zu ihnen gebeamt!" Dann an den Steuermann: "Maximale Energie, Kurs Flaggschiff. Energie!"
"Sir, Sie kriegen die Sonde in 3!", kam prompt die Antwort zurück.
---USS MIRAGE / GANG
"'Herr tom Broek, Sie sind unser Kindergartenspezialist' hat er gesagt." Hajo tom Broek eilte mit finsterer Miene mürrisch vor sich hin murmelnd durch die Gänge der Mirage. "'Gehen Sie in den Frachtraum und kümmern Sie sich um die Kadetten', hat er gesagt, 'Sie sind unser bester Mann dafür' hat er gesagt. Ja ja, der Hajo ist der beste Mann für alles, was unangenehm ist. 'Aber seien Sie zur Schlacht wieder da' hat er dann gesagt. Ja ja, der Hajo kann nicht nur zaubern, sondern er kann auch noch überall gleichzeitig sein..."
An dieser Stelle musste er sein Selbstgespräch abbrechen, denn er erreichte den Frachtraum. Die Tür öffnete sich und Hajo trat in Gewusel aus Halbwüchsigen. Mit einem Mal erschallte es: "Ein Offizier ist anwesend!" Sofort stellten sich dich Sternenflotten-Azubis in Reih und Glied auf.
'Ohauerha', dachte sich Hajo. 'Das ist tatsächlich ein Kindergarten.'
Dann setzte der Steuermann an: "Äh, willkommen auf der Mirage. Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen, Sie sind hier in Sicher..."
"Sir, ich muss eine dringende Meldung machen!" Der "Rädelsführer" der Meute unterbrach Hajo unwirsch.
"Ja bitte?" Der Steuermann musste sich ein wenig zusammennehmen, um nicht unfreundlich zu klingen.
"Auf der USS Integer wird massiv gegen die Sternenflottenvorschriften verstoßen, Sir!"
"Ist das so?" Hajo zog in gespielter Überraschung beide Augenbrauen hoch.
"Das ist so." Der junge Mann mischte seiner Stimme einen drohenden Ton bei. "Wenn Sie und Ihr Captain nicht dagegen vorgehen, dann..."
"Was dann?" Hajo spielte betont unauffällig an seinen Kragenpins.
"Äh, dann..." Der Kadett war ein wenig aus der Fassung gebracht. "Dann... dann hat das Folgen!"
"Ist das so?" wiederholte Hajo noch einmal.
Keine Antwort.
Hajo seufzte. "So Kinners. Jetzt lasst mal gut sein. Ihr habt eure Pflicht getan *hüstel* und nun lasst UNS das machen."
"Aber Sir! Ich protestiere..."
"SIE HABEN HIER GAR NICHTS ZU PROTESTIEREN!" Hajo wurde auf einmal puterrot. "WIR SIND IM KRIEG UND HABEN JETZT KEINE ZEIT FÜR DIESEN KINDERKRAM!"
Kurze Pause.
Dann ruhiger zu den Kadetten. "Ruhen Sie sich aus, lernen Sie ein paar Sternenflottenvorschriften auswendig und kümmern Sie sich um nichts weiter."
Die meisten nickten und wollten sich zerstreuen, doch da brüllte Hajo noch einmal seinen speziellen Freund an: "NUR SIE PUTZEN GEFÄLLIGST DEN LAGERRAUM BIS ER BLITZT UND BLINKT! UND REPLIZIEREN SIE SICH EINE ESELSMÜTZE DAZU! UND WENN SIE FERTIG SIND, STELLEN SIE SICH IN EINE ECKE! DASS DAS KLAR IST!"
Wenig später ließ sich Hajo mit zufriedenem Gesicht lässig in seinen Sessel auf der Brücke fallen.
"Fertig zum Krieg, Sir."
---USS INTEGER / GANG
Auf dem Weg zum Torpedoraum begegnete Ysdi einigen Crewmitgliedern, welche gänzlich unbewaffnet waren.
"Sagen Sie, Petty Officer, wo ist Ihre Waffe?"
"Ähh, Sir, die wurden noch nicht ausgegeben. Der Waffenschrank ist noch verschlossen. Der Chief war noch nicht da.", entgegnete der Petty Officer.
Ysdi runzelte kurz die Stirn, fasste kurz an die Schranktür und zog einmal kräftig. Es krachte. Irgendwo ertönte ein Alarm, der Sicherheitsoffizier auf der Brücke verkündigte gerade einen Einbruch. Der Android entnahm einige Waffen und warf dem P.O. eine zu: "Sorgen Sie dafür, dass jeder an Bord sich auf eine Enterung vorbereitet!"
Dann marschierte Ysdi weiter und tippte auf seinen Kommunikator.
"Ysdi an Maschinenraum! Treffen Sie alle erforderlichen Maßnahmen zum Einsatz des Omega-Pylons. Bereiten Sie alles vor, um einen möglichen Warpkernbruch zu verhindern. Bringen Sie Sprengladungen an den Warpgondeln an, so dass wir diese im Notfall absprengen können. Postieren Sie Reparaturteams an allen wichtigen Stellen des Schiffes. Sie haben 4 Minuten. Lieutenant Magnees und ich stoßen dann zu Ihnen. Ysdi Ende."
---TORPEDORAUM
Mittlerweile war der Android angekommen. Fast zeitgleich materialisierten Basani und Magnees, die sich gerade in einer hitzigen Debatte zu befinden schienen.
"Ich wollte Ihnen wirklich nur einen Drops anbieten...", verteidigte sich das MHB gerade.
Ysdi hob mit Hilfe der Hebebühne eine Bodensuchsonde zum Torpedoschacht 1. Schnell öffnete er die Schutzabdeckung und schloss die Sonde an die Konsole an.
"Andreas, beeil Dich. Wir müssen ein Feuer im Gang dort draußen imitieren. Schön Sie zu sehen, Doktor."
Eine weitere Person materialisierte sich. Es war Ensign Ripley!
"Ihr glaubt doch wohl nicht etwa, dass Ihr den Spaß für euch alleine habt! Ich habe schließlich einiges wieder gut zu machen!", erklärte Ripley kurz. Er begab sich an die eben angeschlossene Konsole und winkte Ysdi herbei.
"Lassen Sie uns beginnen, Kollegen!", sagte Jason mit einem kleinen todesmutigen Lächeln auf den Lippen.
"Ich dachte mir schon, dass unsere Crew die todessüchtigste ist. Ich meine, der Doktor und ich haben ja noch eine reelle Chance hier in einem Stück heraus zu kommen, aber ihr... Allerdings, wenn man die Überlebenschancen der letzten Ereignisse, die wir überstanden haben, mit hinzu zieht...", Ysdi justierte den Bohrlaser der Sonde, während er redete.
Mit etwas Glück war dieser nun fein genug, um einzelne Schaltkreise direkt ansprechen zu können. Andererseits sollte ein zweiter Laserstrahl stark genug sein, um eine vielfach dickere, breitere und vor allem längere Leitung als die Sonde effektiv zu erhitzen.
"Meine Herren, die Sache ist ganz einfach. Anhand dieses Scannes", Ysdi tippte auf einen Knopf und an der Wand erschien eine transparente Aufnahme einer scheinbar 'normalen' Wand, die vor allem rot den Computerverteilerknoten und eine damit verbundene Leitung unbekannter Funktion entlang der Wand hervorhob, "können Sie erkennen, wo wir ansetzen müssen. Um ein Feuer im Gang zu imitieren, müssen wir eine drastische Temperaturerhöhung simulieren. Mit einem starken Energiestrahl auf diese Leitung müsste dieser Effekt erzielt werden. Gleichzeitig müssen wir den Verteilerknoten so ansprechen, dass dieser wirklich von einem Feuer ausgeht, sozusagen diese ominöse Leitung als Bewertungsgrundlage nimmt, und damit ein Sicherheitskraftfeld initiiert."
"Ripley, Sie übernehmen die Rohprogrammierung und ich versuche diese elementar umzusetzen, da unsere Sonde jeden Schaltkreis einzeln 'stimulieren' muss. Magnees baut schon ein System an, damit unsere Sonde Energie vom Knoten selbst anzapfen kann. Wir haben 2 Minuten Zeit, dann sollte die Sonde im Schacht sein.", der Android sprach so schnell, dass man kaum eine Pause zwischen den Wörtern erkennen konnte.
Dann fügte er noch lächelnd hinzu: "Das wird sicher ein Spaß!"
---ROMULANISCHES SHUTTLE
"Natürlich haben wir einen Plan, Captain!", antworte Keller auf Tommoks Frage, "Sonst hätten wir uns nicht an Sie gewandt. Ri'or Tanari schlägt ein Einsatzteam aus Romulanern und meiner Person vor, um Ensign Ceram zu retten und zu der Miniaturisierungstechnologie vorzudringen. Der Föderation kommt bei dieser Planung die Aufgabe zu, für die Flotte einen Weg nach außen zu finden, den auch romulanische Warbirds im derzeitigen Verkleinerungsverhältnis akzeptieren können. Der Warbird Ta'kel wird als größtes Schiff der gemeinsamen Flotte als Trägerschiff für die Deminiaturisierung dienen. Für weitere Besprechungen öffnen Sie die Shuttlerampe und lassen Sie uns an Bord, es gibt einiges zu erklären."
[GB: "Computer, Teppich replizieren, 2 mal 20 Meter, rot."]
Ein kurzer Blickkontakt mit dem erie'Rin des Schiffes sorgte dafür, dass die Tarnschilde fielen. Keller steuerte derweil seelenruhig das Shuttle Richtung Hangar. Froh darüber, dass die anderen Shuttle auch unterwegs waren, schließlich war ein romulanisches ein wenig größer...
---USS INTEGER / BRÜCKE
"Wir kommen in dreieinhalb Minuten in Waffenreichweite, Sir!"
Mahon war aufgeregt. "Gut. Mr.Orlasdo", wandte er sich an seinen ersten Offizier, "stellen Sie sich ein Team zusammen. 15 Mann, schwer bewaffnet, mit Gravitationsstiefeln. Sie werden das Flagschiff der Fremden entern. Die Besatzung wird demobilisiert sein. Es dürfte ein Kinderspiel werden. Ihr Primärziel ist es, die volle Kontrolle über das Schiff zu bekommen. Danach holen Sie alle Daten über den Miniaturisierer aus deren Computer!"
Orlasdo nickte und freute sich über diesen Befehl. Endlich mal ein Einsatz nach dessen Geschmack. So etwas durfte er unter seinem alten Captain nie erleben. Dann verließ der Andorianer die Brücke.
Mahon: "Hier spricht Captain Mahon an die gesamte Crew. In wenigen Minuten haben wir Feindkontakt. Ich weiß, dass wir uns nicht kennen. Trotzdem weiß ich, Sie werden alles geben, was Sie können. Von unserer Mission hängt das Überleben der Föderation ab, das Überleben unserer Kinder, unserer Eltern. Es liegt in Ihrer Hand, das Blatt zu wenden. Ich weiß, Sie sind eine gute Crew. In dieser schweren Stunde werde ich mich auf Sie verlassen. Mahon Ende."
[HtB: Hipphipp Hurra!]
Danach wandte sich Mahon an den Sicherheitschef: "Ich will, dass alle bewaffneten Shuttles dieses Schiffes im Kampf sind und die INTEGER beschützen, solange wir das Flagschiff attackieren. Danach sollen sie sich zurückziehen. Stellen Sie Teams zusammen und lassen Sie die Shuttles starten!"
Der Sicherheitschef nickte, aktivierte seinen Kommunikator, rief ein paar Namen in die Shuttlerampe und verließ die Brücke.
---ROMULANISCHES SHUTTLE
Leu fühlte sich unglaublich entspannt... Vage war ihr bewusst, dass wohl irgendeine Art von Beruhigungsmittel in ihren Kreislauf injiziert worden sein musste. Aber irgendwie machte ihr das derzeit relativ wenig aus. Ihre Gedanken drifteten langsam, wie Eisberge, durch ihren Kopf. Sie blinzelte und nahm zur Kenntnis, dass das Shuttle gerade in den Hangar der USS Mirage einflog. Sie fragte sich, was das wohl für sie bedeuten mochte. Unterdessen war das Shuttle gelandet. Ihre Fesseln wurden gelöst und Keller packte sie am Arm. Sie registrierte, dass die Luke des Shuttles sich öffnete und ein Sicherheitsteam die Ankömmlinge erwartete. Sie wollte die Föderationsoffiziere begrüßen und gab Laute von sich, die sie im gleichen Moment als klingonische Begrüßungsfloskel identifizierte.
Keller schob sie weiter vor sich her und aus unglaublich weiter Ferne erklang seine Stimme, die erstens verlangte, mit dem Captain zu sprechen und zweitens forderte, Leu auf die Krankenstation zu bringen. Sie runzelte die Stirn. War sie krank?
Sie hatte etwas Schwierigkeiten damit, sich an die letzten Stunden zu erinnern und die farbenfrohe Umgebung machte sie ganz kirre. Irgendwie wurde sie einem Sicherheitsmenschen übergeben und zur KS geleitet. Zuerst fand sie das alles ganz wunderbar, aber dann setzten langsam Kopfschmerzen ein, und sie begann etwas klarer zu werden. Sie war wegen etwas wütend gewesen. Während sie noch darüber nachdachte, stand sie auch schon vor dem Ziel...
---USS MIRAGE / KRANKENSTATION
Ashley Taylor blickte von ihrer Arbeit auf, als ihr jemand meldete, dass erneut Verletzte eintrafen. Mittlerweile hatte sich die Situation von absoluter Wahnsinn zu Wahnsinn verbessert.
Sie sah die Neuankömmlingin, kannte sie aber nicht.
"Hallo, ich bin Ashley Taylor. Können Sie mir sagen, was Ihnen fehlt?"
"Ich bin... schreckliche Kopfschmerzen... weiß nicht... brauche Salz..." Mit diesen Worten kippte Leu um. Der Betäubungsschuss hatte in ihrem Organismus scheinbar eine Reaktion ausgelöst, die den Natriumverbrauch ihres Körpers drastisch ansteigen ließ. Ashley kniete sich sofort neben sie und begann zu scannen.
"Salz?" Ashley winkte einem gerade verfügbaren Mann [GB: Eine weit verbreitete Spezies...], Leu mit ihr aus dem Weg zu tragen. Sie legten sie etwas abseits auf eine Pritsche. Neben ihr lagen noch andere Leichtverletzte.
"Bringen Sie mir Kochsalzlösung." wies sie den Mann an, der tat wie ihm geheißen. Während sie auf das Salz wartete, fuhr sie mit ihrem Scan fort. Der Pegel war tatsächlich auf ein kritisches Niveau für einen Zira'ek gesunken.
Schnell injizierte sie das Natrium, als der Pfleger es gebracht hatte. Sie hatte keine schweren Verletzungen feststellen können, aber es musste sich erst zeigen, ob die Menge an Natrium ausreichend gewesen war, oder ob sie mehr brauchte. Das würde sich in den nächsten Minuten zeigen, einfach dadurch, dass Leu aufwachte oder nicht.
Zuerst schien gar nichts zu passieren. Eine Minute verstrich. Eine zweite Minute verstrich. Doch gerade als Ashley schon drauf und dran war, die Dosis doch noch zu erhöhen, begannen Leu's Organe ihre normale Tätigkeit wieder aufzunehmen. Kurz darauf flatterten ihre Augenlider etwas und sie erwachte.
Erstaunt sah sie die ungewohnte Umgebung an. "Wo bin ich? Was mache ich hier? Ich habe doch gerade erst mein Quartier verlassen, um zum Transporterraum..." Hatte sie wirklich? Sie runzelte die Stirn. Sie hatte das dumpfe Gefühl, eine wichtige Angelegenheit komplett vergessen zu haben. Und jetzt, wo sie darüber nachdachte, hatte sie auch das ein oder andere Erinnerungsbruchstück vor Augen. Sie setzte sich auf. "Sie haben nicht zufällig ein Mittel, das Erinnerungen wiederherstellt?" fragte sie Ashley.
"Hm." Da war doch was gewesen. Wie hatte Basani das genannt? Ach ja, richtig. "Ich könnte es mit einem Assoziations-Stimulator versuchen. Das hat mir Dr. Basani jedenfalls mal vorgeschlagen."
"Hat es funktioniert?" wollte Leu wissen.
"Ich habe es nicht ausprobiert. Die Nebenwirkungen erschienen mir zu groß. Ich wollte mich nicht so gerne an Dinge erinnern, die ich vielleicht mühsam habe verdrängen müssen."
Leicht enttäuscht ließ die Patientin den Kopf sinken.
"An was können Sie sich denn noch erinnern? Vielleicht kann ich Ihnen ja helfen. Und später kann ich noch versuchen, an Transporter- oder sonstige Logbücher zu kommen."
---TORPEDORAUM - USS INTEGER
Während Ripley und Ysdi sich mit dem Verhalten der Sonde am Ziel beschäftigten, gab Magnees die nötigen Parameter für den Zielflug ein.
Exakt zwei Minuten später schoben sie die schwere Sonde in den Torpedoschacht. Niemand von ihnen konnte mit Sicherheit sagen, ob ihr Werk funktionierte. Die Ladeluke verschloss sich fast geräuschlos, Ysdi tippte auf seinen Kommunikator.
"Ysdi an Brücke! Commander, das Paket ist startklar. Die Sonde benötigt 6 Minuten bis zum Ziel. 7 Minuten und 30 Sekunden nach Abschuss wird sich das Kraftfeld mit einer Wahrscheinlichkeit von 73,64% über die gesamte Breite des Taholganges aktivieren. Keine Sekunde früher und keine Sekunde später. Viel Glück. Ysdi Ende."
Dann bewegte sich der Android zu den Anderen, die am Ausgang standen.
"Auf zum Maschinenraum, meine Herren. Doktor, die Krankenstation liegt meines Wissens auf dem Weg. Kommen Sie doch einfach mit."
Und so gingen sie hastig in die längsten Minuten ihres Lebens, begegneten so manchen sorgvollen und ängstlichen Gesichtern auf einem todgeweihten Schiff. Alles schien bereit und jeder an Bord sah seinem scheinbar hoffnungslosen Schicksal entgegen.
Doch waren es nicht gerade jene Zeiten, die aus einfachen Lebewesen Helden machten? Die Zeit holte alles aus ihnen heraus. Sie kämpften für ihre Familien, für ihre Förderation und vor allem für ihre Freiheit. Sie wussten, dass es Zeit war, mutig und entschlossen das Unmögliche zu schaffen. Sie waren bereit. Sie spürten das Ehrgefühl in ihrem Bauch. Sie würden bis zum letzten Atemzug ihrer Pflicht nachkommen, um zu retten, was verloren schien. Und die, die das begriffen, hatten ein Leuchten in den Augen...
Der Weg zum Maschinenraum schien ewig zu dauern. Doch Magnees, Ripley und auch Ysdi sahen dieses Leuchten in immer mehr Augen.
---BRÜCKE INTEGER
"Noch 22 Sekunden Sir. Man nimmt uns ernst. Drei Kampfkreuzer der Fremden haben die Formation verlassen und sind auf Abfangkurs!"
Mahon nickte: "Fliegen Sie einen Ausweichkurs. Wenn die Kreuzer in Waffenreichweite kommen, feuern Sie aus allen Rohren. Wir bleiben aber auf Kurs."
"Mahon an Shuttlerampe! Starten Sie die Shuttles!"
---
Die INTEGER raste auf den Pulk feindlicher Schiffe zu. Als das Empfangskomitee der Fremden in ihre Nähe kam, entließ sie unzählige kleiner Kampfshuttles, die sofort damit begannen, den Feind zu verwirren. Trotzdem geriet das Schiff bald unter feindliches Feuer, welches von der INTEGER aber halb ignoriert wurde.
---BRÜCKE INTEGER
"Schilde bei 89%, Sir. Und stabil. Torpedos abgefeuert, Phaser feuern kontinuierlich!"
Wieder wurde die Brücke erschüttert, hier und da waren Explosionen auf dem Schiff zu vernehmen.
Die Frau an der Taktik meldete sich zu Wort: "Sir, die drei Schiffe sind zu stark. Wenn wir Sie weiter ignorieren, werden wir es nicht schaffen!"
Mahon schüttelte den Kopf: "Wir werden es schaffen!"
Dann plötzlich: "Captain, es nähern sich zwei weitere Schiffe. Es sind die USS STARDUST und die USS KINGSTEN. Sie lenken das Feuer auf sich. Sir, die beiden Schiffe werden diese Aktion nicht überstehen!"
Mahon nickte ernst: "Wir bleiben trotzdem auf Kurs."
"Wir kommen in Waffenreichweite, Sir. 11 feindliche Schiffe auf Abfangkurs. Das Flagschiff lädt seine Waffen!!"
Mahon war aufgeregter denn je: "Aktivieren Sie den Omega-Pylon! Das Shuttle mit der Entercrew soll starten. Sobald unsere Systeme wieder online sind, gehen Sie auf Ausweichkurs und wir verschwinden zu den von Ysdi übermittelten Koordinaten!"
Auf dem Schirm war das große Flagschiff der Fremden zu sehen. Plötzlich löste sich ein Energieblitz von der INTEGER. Er erfasste das Schiff und wirbelte es herum.
"Es funktioniert! Schilde der Fremden ausgefallen. Sämtliche Systeme der Fremden ausgefallen. Sie sind hilflos!"
In diesem Moment ging auf der Brücke der INTEGER das Licht aus.
[HtB: Wenn das man nicht was mit der Liberalisierung der Stromversorgung auf der Integer zu tun hat...]
---USS MIRAGE / HAUPTSHUTTLERAMPE
Die romulanische "Gesandtschaft" stand immer noch in der Nähe ihres Shuttles, argwöhnisch beäugt von den Sicherheitsmitgliedern, die für sie abgestellt waren. Eine davon dachte Keller zu erkennen und er konnte den Hass fast riechen, den sie ihm entgegenbrachte. Es mochte so aussehen, als hätte er das Schiff verraten...
Sein Ohrkommunikator aktivierte sich und er hörte den Bericht von einem anderen romulanischen Shuttle. Irgendwie hatte es ein weiteres Sternenflottenschiff an Bord geschafft, vielleicht war auch die Planitia - Flotte mittlerweile frei. Auf jeden Fall fand dort ein Kampf statt und für ein Kommandounternehmen würde es keine Möglichkeit mehr geben.
"Ihre Freunde von der Sternenflotte verstehen absolut nichts von Kriegsführung, oder?"
Nicht nur, dass die Worte des erie'Rin die umstehenden Sicherheitsleute nervös machten, sie ließen auch ein gewisses Maß an Zorn hoch kochen. Wortlos rannte der Halbvulkanier zurück in das romulanische Shuttle, kurze Zeit später roch man Ozon, das von einem enormen Energieverbrauch herrühren musste.
Ein Romulaner, der Keller ins Shuttle folgte, kam nur noch mit dessen verbrannter Kleidung heraus...
---KAMPFPLATZ UM DIE USS INTEGER
Langsam regenerierte sich die Energieversorgung der Integer wieder, die Energiesysteme wurden neu gezündet und obwohl man erstmal nur auf geringem Energieniveau war, wurde zumindest die Lebenserhaltung wieder aktiv, nach und nach auch die anderen Systeme - irgendwann dazwischen auch die Schwerkraftgeneratoren.
Gerade wurde ein Kampfshuttle durch den Feind gestört, als die Sensoren das Aufflackern von drei Schiffen zeigten, die bald als ein Warbird der D'deridex und zwei Valdore- Warbirds identifiziert werden konnten. Kommentarlos eröffneten die romulanischen Schiffe das Feuer auf den feindlichen Verband und aus den beiden Schiffen der Valdore- Klasse lösten sich Scorpion- Angriffsjäger. Der D'deridex allerdings schob sich weiter feuernd langsam an die Integer heran, um sie in sein Schutzschild mit aufzunehmen.
[GB: Unsere Freunde, die Romulaner, verstehen absolut nichts von Kriegsführung, oder?]
---USS INTEGER / BRÜCKE
Die Primärbeleuchtung der Brücke war ausgefallen, der Wissenschaftsoffzier tot. [GB: Immerhin hatten sie einen...] Kabel hingen von der Decke.
Der Kommunikationsoffizier hatte die Romulaner aufgefordert, ihnen zunächst zu folgen und sich dann zu tarnen, da sie sonst ein Manöver gefährden würden.
Sobald die Impulstriebwerke wieder Energie hatten, beschleunigte die Integer so stark, dass die Hülle bedrohlich knarrte.
---USS INTEGER / MASCHINENRAUM
Es war die Hölle. Der Energieausfall dauerte fast 30 Sekunden lang. Der Warpkern hatte zeitweise nur noch ein schwaches, blaues Schimmern. Direkt nach dem Abschuss war es einen Moment lang ruhig um sie. Es war wohl eine Art Schrecksekunde, als ihr Gegner realisierte, wie angreifbar sie waren. Doch dann fing das stetige Trommeln an.
Ysdi schätzte, dass etwa 50 Schiffe das Feuer auf sie eröffneten. Ständig wurden sie getroffen. Mehrere schwere Erschütterungen musste das Schiff erleiden. Das Sicherheitskraftfeld um den Warpkern hielt trotz des Energieausfalls. Überall hörte man laute Rufe, letzte Schreie, in der Nähe schien sogar etwas zu explodieren. Dann flackerte wieder das Licht auf. Schlagartig war die Schwerkraft wieder da. Die Schadensanzeige gab sofort Meldung. Sofort erwachte das Schiff wieder zum Leben. Der Android wusste, dass nur noch wenig Zeit übrig war. Es war knapp, sehr knapp...
Ein kurzer Blick zeigte, dass die Integer ihre Deflektoren verloren hatten. Viele Treffer gingen glatt durch die Hülle. Das Schiff musste teilweise wie ein Sieb aussehen. Die Crew kannte den Auftrag: Hauptsache der Antrieb funktionierte. Und so verhielt sie sich auch.
Magnees fluchte und schrie wie wild, gab Anweisungen, jeder spurte. Ripley n ickte Ysdi kurz zu und verschwand mit einer Atemmaske in Richtung Achtern. Der Android zögerte nicht lange und folgte ihm im Laufschritt. Auf den Gängen herrschte das pure Chaos. Sektionen waren teilweise komplett ausgefallen, aufgeplatzte Titanwände waren keine Seltenheit. Rauch wurde nicht abgezogen und Feuer schon längst nicht mehr gelöscht. Auf den Gängen lagen viele Crewmitglieder, viele hatten schwerste Verbrennungen oder klaffende Wunden. Schmerzensschreie erfüllten die Gänge. In den 30 Sekunden starb etwa die Hälfte der Besatzung, ein Großteil musste verletzt sein.
Das Ziel der beiden Techniker war eines der Impulstriebwerke. Es musste wieder flott gemacht werden - im Betrieb. Noch drei Minuten und das Kraftfeld würde sich aktivieren.
---KAMPFGEBIET AUF DER TAHOLISCHEN BRÜCKE
Der D'deridex folgte der "Bitte" des Kommunikationsoffiziers, blieb aber in "Schildstellung" über der Integer und aktivierte die Tarnvorrichtung nicht, während die beiden Valdore ihre Tarnung anwarfen. Ihr Kurs schien sie allerdings direkt in Richtung des möglichen Standorts der Miniaturisierung zu führen.
---VALDORE-WARBIRD / FRACHTRAUM
Keller bereitete sich innerlich auf den bevorstehenden Einsatz vor. Er hatte die Transportersysteme des Shuttles benutzt, um sich auf den D'deridex zu teleportieren, seine Kleidung aber schien durch einen Fehler zurückgeblieben zu sein. [GB: SUSI !] Nackt auf der Brücke des Warbirds "Ta'kel" hatte es wertvolle Sekunden gekostet, bis er einsatzfähig war und zum Captain konnte, mittlerweile trug er die Uniform eines romulanischen Offiziers. Ein Disruptorgewehr lag in seinen Händen, ein Schwert mit einer stromdurchflossenden Klinge hing an seiner Seite - beides Möglichkeiten, einen Organismus auszuschalten.
Sicher, die Direktiven der Föderation und die Gebote Gottes verboten das Töten, aber mit Glück mussten sie das nicht und sie befanden sich im Krieg... Er hatte durchbringen können, dass die Evakuierung von Ensign Ceram Teil des Angriffsplans war, er hatte sogar einen Disruptor für sie mitgenommen, dennoch war das Hauptziel die Kaperung der Miniaturisierungstechnologie, im Idealfall auch die Zerstörung selbiger. Mit etwas Glück konnte Keller auch verhindern, dass sie den Romulanern gänzlich in die Hände fiel...
Nachdem er neu gerüstet war, kniete er sich zu Boden und begann, eher neugierig als misstrauisch von den anderen betrachtet, zu beten: "Gott ist mit mir, wer kann gegen mich sein, und ob ich schon wandere durch finstere Tal, fürchte ich doch kein Unbill, denn Gott ist mit mir. Wir waten durch ein Meer von Blut, Herr, gib uns dafür Kraft und Mut! In nomine padri et fili et spiritus sancti" Langsam stand er auf, seinen Disruptor entsichernd "AMEN!"
---USS INTEGER / IMPULSTRIEBWERKRAUM
Dichter Rauch verhüllte den Raum. Eine Notbeleuchtung arbeitete unter ständiger Erschütterung. Plötzlich öffnete sich die Türe widerwillig. Erst ein Stückchen. Eine Androidenhand zwängte sich in die Lücke und schob die Türe langsam auf. Herein trat Ysdi mit Ensign Jason Ripley im Schlepptau. Dieser sah sichtlich erschöpft aus... kein Wunder: Sein letztes Lauftraining lag mehrere Wochen zurück und seine Atemmaske machte das Atmen nicht gerade leichter.
"Ysdi! Fangen Sie an die EPS-Leitung neu zu kalibrieren. Ich kümmere mich um die Energiezufuhr... und schnell!", rief Ripley seinem Kollegen herüber.
Jason hockte sich schnell vor eine Abdeckplatte direkt unter einem Plasma-Verteiler. Er zog seinen Tricorder heraus und begann zu scannen. Nach drei bis vier weiteren schweren Erschütterungen nickte Jason Ysdi zufrieden zu. Er hatte es geschafft. Auch Ysdi war in den letzten Zügen seiner Arbeit.
"Zehn Sekunden!" rief Ysdi durch ein lautes Krachen hindurch, welches wohl ein Deck über ihnen seinen Ursprung hatte.
Nach etwa neuneinhalb Sekunden nickte Ysdi schnell.
"Ripley an Brücke! Ein Impulsantrieb funktioniert wieder! Der Computer wird ihnen was anderes sagen, aber vertrauen Sie mir! Nutzen Sie die manuelle Kontrolle. Die Computersteuerung ist ausgefallen!", schrie Jason mit letzter Kraft in seinen Kommunikator. Dann wurde es schwarz um ihn herum. Er wurde Ohnmächtig.
---USS INTEGER / BRÜCKE
Mahon blieb ruhig auf seinem Platz sitzen, während rings um ihn herum das Schiff zerbrach. Ungern musste er zugeben, dass ohne diesen hässlichen Warbird die INTEGER schon lange nicht mehr existieren würde.
Der Funkspruch von Ripley freute ihn umso mehr: "Steuermann, Sie haben die Koordinaten! ENERGIE!"
Dann besah sich Mahon die Anzeigen. Die USS INTEGER war fast nur noch ein Wrack. Zwei der Warbirds hatten die Schilde verloren und zogen sich langsam zurück. Ihre Kampffighter waren weitestgehend zerstört. Der dritte Warbird, ihr Beschützer....
Taktikfrau: "Sir, der Warbird über uns, ich scanne einen sich erweiternden Hüllenbruch. Die Versieglung ihrer Energiequelle ist beschädigt. Energieniveaus sinken!"
Mahon nickte: "Öffnen sie einen Kanal: Hier spricht Captain Mahon von der USS INTEGER an die romulanischen Schiffe. Ich danke ihnen für ihre Hilfe. Die Crew des Schiffes über uns werden wir jetzt zu uns an Bord beamen. An die beiden sich zurückziehenden Schiffe: Wir übermitteln ihnen jetzt die Rückzugskoordinaten. Bleiben Sie in unserer Nähe! Mahon Ende!"
---
Die INTEGER setzte sich erst langsam, dann mit immer größer werdender Beschleunigung in Bewegung. Bald war sie der überraschten Überzahl an Gegner etwas voraus. Einer der Warbirds war an ihrer Seite. Der zweite hatte offensichtlich seine Tarnvorrichtung reaktivieren können. Der letzte schließlich explodierte in hellem Licht. Die meisten noch lebenden Besatzungsmitglieder konnten jedoch von der INTEGER gerettet werden.
Die USS INTEGER näherte sich immer weiter den Koordinaten. Mit Freude bemerkte die Crew, wie ihnen ein Großteil der Flotte der Fremden folgte. Kurze Zeit später löste sich eine kleine Sonde vom Schiff und steuerte einen der überdimensionalen Computerknotenpunkte an.
Die feindlichen Verfolger hatten schon fast den Warbird und die INTEGER erreicht, fast schon schossen ihre Energiewaffen auf die schutzlosen Schiffe, als die INTEGER plötzlich mit letzter Energie die Geschwindigkeit erhöhte. Mühelos holten die Verfolger auf. Ihre Geschwindigkeit war enorm. Das letzte Stündchen des Föderationsschiffes schien geschlagen zu haben.
Doch dann geschah das unfassbare. [GB: Captain Tommok lächelte.] Ein gigantisches Kraftfeld baute sich plötzlich, wie von Geisterhand geschaffen, hinter der INTEGER auf. Die feindlichen Schiffe registrierten es zu spät. Und selbst die besten ihrer Steuermänner schafften es nicht, zu reagieren. Ihre Geschwindigkeit war zu groß. 41 feindliche Schiffe und ein Warbird zerschellten innerhalb weniger Sekundenbruchteile hinter der INTEGER am Kraftfeld. Eine gigantische Explosionswelle breitete sich aus und zerstörte drei nachzügelnde Schiffe, die rechtzeitig ausweichen konnten.
[GB: Zu früh gefreut...?!?]
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Mahon stand auf seiner Brücke. Der Antrieb war ausgefallen, fast alle Systeme zerstört, das Schiff ein Totalschaden.
Trotzdem lächelte er. Stand da und lächelte. 44 Schiffe auf einen Streich! Und der Rest der gegnerischen Schiffe floh zunächst panisch in alle Richtungen. Das war ein großer Tag, das war sein, das war ihr großer Tag. Eine Träne lief über sein Gesicht. Dann aktivierte er seinen Kommunikator: "Hier spricht Captain Mahon an die Föderationsflotte und ihre Verbündeten: Der Weg ist frei, retten Sie die Föderation!" und dann "Mahon an Basani: Sorgen Sie dafür, dass kein weiterer meiner Männer stirbt. Kümmern Sie sich auch um die Romulaner!"
---USS INTEGER / IMPULSTRIEBWERKRAUM
Die Hitze in dem Raum war unerträglich. Mühelos hob Ysdi den bewusstlosen Techniker auf und hielt ihn vor sich. Er wusste, dass die Temperatur in diesem Raum gleich wegen defekter Isolierung auf ein tödliches Maß ansteigen würde. Als der Android gerade den Raum verließ, hörte er wie das Impulstriebwerk aufheulte. Er ahnte schon, was gleich passieren würde.
Schnell legte er Ripley vor sich hin und versuchte ihn durch seinen Körper zu schützen, als auch schon eine riesige Stichflamme vom Triebwerksraum herausschoss. Sie umhüllte die beiden Techniker sofort, traf aber Ripley nicht direkt. Wären sie weitergegangen, hätte es sein lebender Freund nicht geschafft.
Das Impulstriebwerk musste noch irgendwo ein kleines Leck haben. Langsam, aber doch so schnell er konnte, und mit einer Hand, die er hinter sich gegen die Flamme streckte, schob der Android die schwere Eingangstür soweit zurück, bis er Ripley ungefährdet aus der Gefahrenzone tragen konnte.
---USS INTEGER / CHAOTISCHE GÄNGE
Viel Schmerz, viel Chaos herrschte auf dem ganzen Schiff. Ysdi hatte Mühe einen atembaren Weg zur Krankenstation zu finden. Ripleys Atemmaske musste er wegwerfen. Sie hatte die Hitze nicht überstanden. Ripleys Vitalfunktionen waren aber noch vorhanden.
Von den vielen Verletzten und den Versorgenden erntete der Android meist nur ängstliche, erschrockene oder drohende Blicke. Seine Uniform hatte er nun nicht mehr an. Sie war mit der Lederjacke verbrannt. Und auch von seiner Haut war nun nicht mehr viel übrig. Einige zerschmolzene Hautfetzen waren noch auf seiner vorderen Seite zu erkennen. Überwiegend sah man aber seine metallisch glänzende Skelettstruktur, die viele schwarze Flecken und ein kleines, ausgebranntes Loch in der Magengegend aufwies. Den krönenden Abschluss bildeten seine roten Augen. Glücklicherweise leuchteten diese aber nicht von selbst, da er sonst wohl schon von manchen erschossen worden wäre...
---USS INTEGER / KRANKENSTATION
Die Tür öffnete sich. Ysdi stürmte herein.
"Schnell!", brüllte er, "Möglicherweise Vergiftung der Atemwege, völlige Erschöpfung und leichte Verbrennungen!"
Er wusste, dass hier irgendwo in der völlig überfüllten Station das MHB sein musste.
"306!!", kam eine jubelnde Stimme unter einem blutenden Laken hervor.
Es folgte Doktor Basanis Kopf.
"Ah, Mr. Ysdi, Mr. Ripley. Ich würde Ihnen ja gerne ein Bett...aber..."
Er verwies auf ein Knäuel von zerschundenen Körpern, die sich auf den viel zu wenigen Liegematratzen im Weg lagen. Die Bettgestelle hatte man längst zusammengeklappt und auf den Gang vor der Krankenstation gebracht, wo sie neben weiteren Patientenmatratzen standen.
Basani besah sich kurz Jason. "Völlige Erschöpfung...hm...haben wir hier alle."
In der Tat wirkte der Raum, wie ein Schlachtfeld am Morgen danach. Die wenigen Mediziner sahen noch blutiger und verschwitzter aus, als ihre Patienten. Selbst Basani hatte, um keine langen Erklärungen abgeben zu müssen, einige rote Stressflecken auf seiner Haut generiert.
"Sie da!!", rief er einem "Mediziner" zu, der bezeichnenderweise die Uniform eines Technikers trug..."...das, Thermowaxon, bitte!"
Der Techniker sah unsicher auf einen Haufen durcheinander geworfener Hyposprays auf dem Boden neben ihm.
Basani ahnte das Schlimmste, justierte schnell etwas an seinem Emitter und plötzlich schoss seine riesige Hand wie an einem gespannten dünnen Gummi (sein Arm) fünf Meter lang auf den Hyposprayhaufen zu. Die Finger des MHB schnappten zu und rissen einen Teil der Sprays über den Pulk der Verletzten zurück zu Basani.
Der "Techno"-Mediziner sah ziemlich entgeistert drein und rührte sich nicht, obwohl gerade wieder flehend blutige Hände nach ihm griffen.
"Injizieren Sie dem Mann das eiweißgelbe Spray!", brüllte Basani dem stöhnenden Patienten neben dem Schockierten zu. Die blutige Hand ertastete das erstbeste gelbe Spray, injizierte es dem Medizin-Techniker und dieser kehrte nach einem kurzen Augenflackern wieder an seine Arbeit zurück.
Basani seufzte, ließ seinen Gummi-Arm wieder normal werden und drückte Ripley eins der Hyposprays in seiner Riesenhand an den Hals.
Jason röchelte herzzerreißend, atmete dann aber deutlich ruhiger und tiefer. Basani strich eine Salbe auf seine Hand und trug sie mit einer Bewegung auf die Verbrennungen auf. Jason öffnete die Augen.
"Geht's Ihnen besser?", fragte Basani - und er klang sehr aufgeregt.
"Ich glaube schon...", flüsterte sein Patient.
"Was jetzt!", murrte Basani ziemlich laut, "Sie müssen doch wissen, ob Sie sich besser fühlen!"
"Ich denke, schon, Doktor!"
"Ok,...aber...", das MHB klang irgendwie misstrauisch, "Sie sind nicht irgendwie heimlich allergisch gegen Thermawaxon und wollen sich in Wahrheit umbringen?"
Jason starrte Basani verständnislos an.
"Und Sie haben auch keine Jungfrau verführt und werden demnächst von Ihrer Familie ermordet? Wissen Sie, als Mediziner muss man das alles in Betracht ziehen, oft ist es..."
Ripleys völlig verwirrter Blick ließ Basani abbrechen,
"...schön! Es geht Ihnen also besser. Dank meiner Hilfe."
Er lächelte und strahlte Ysdi an. ".....noch 305!!"
---TRAUMWELTEN
In einer riesigen, leeren Kathedrale fand sich Keller wieder. Hatte er nicht eben noch einen Einsatz gegen das Bakterienvolk vorbereitet? Und warum war er nackt? Wieder ein Transporterunfall?
Langsam dämmerte es ihm, dass er träumen musste. Entweder einen normalen oder den letzten Traum... Wenn die Welt so nach dem Tod aussah, hatte er noch nicht einmal etwas dagegen... Dennoch musste er versuchen aufzuwachen...
---USS INTEGER / KRANKENSTATION
Kellers erster Gedanke war, wieder in seinen Traum zu finden, denn die Schmerzen waren mörderisch.
Nur mühsam orientierte er sich in seiner jetzigen Umgebung und stellte überrascht fest, dass er sich auf einem Föderationsschiff befand...Und er wirklich keine Kleidung anhatte, was an den Verbrennungen liegen musste, die seinen Körper einhüllten. Er nahm auch an, dass sämtliche Haare weggebrannt waren, aber das regenerierte sich... Genau so wie Haut... Dennoch hatte er versagt, wenn er sich nun auf einer Krankenstation befand...
[GB: Mooooooooooment!! =:-o]
Kurz umschauend, traf sein Blick eine Romulanerin, die bewusstlos an einer Wand lehnte, offensichtlich nicht allzu schwer verwundet, aber dennoch verletzt... Irgendwas stimmte hier ganz und gar nicht...
"Er ist wach...", hörte er eine ferne, undeutliche Stimme, doch er beachtete sie nicht. In seinem jetzigen Zustand konnte er sowieso kaum etwas ausrichten... Er würde sich vor seinen wahren Vorgesetzten verantworten müssen... Und der Kommandocrew der Mirage würde er wohl auch einiges zu erklären haben... Bis dahin aber versuchte er im Traum wieder ein Kathedrale zu finden.
---USS INTEGER / BRÜCKE
Mahon stand auf seiner Brücke. Die Luft wurde langsam dünn. "Mr. Bennie", das war der Kommunikationsoffizier, "wie ist die Lage?"
Bennie: "Die Flotte aktiviert die Antriebe. Es droht kaum Gegenwehr. Mr. Orlasdo scheint Erfolg gehabt zu haben. Das Flagschiff der Fremden hat zu unserer Flotte angeschlossen. Es scheint aber noch beeinträchtigt zu sein."
Mahon nickte: "Unsere Lage?"
Bennie: "Energieniveau niedrig aber stabil. Die Technik hat das Impulstriebwerk zur Energiegewinnung umfunktioniert. Mit unseren Treibstoffvorräten halten wir uns sicher drei Tage, vielleicht länger. Fast alle primären Systeme sind ausgefallen. Keine Waffen, keine Schilde, keine Antrieb. Der Computer meldet 422 Hüllenbrüche, zum größten Teil ohne Sicherheitskraftfelder. Unsere Crew hat sich auf 38 Mann reduziert. Damit ergeben sich 112 Mann Verlust, Sir! Die meisten Crewmitglieder befinden sich auf der Krankenstation, dort ist der einzige Punkt, auf dem die Lebenserhaltung noch einigermaßen funktioniert.
[GB: Ganz wie auf der Mirage...]
Des weiteren orte ich 52 romulanische Lebensformen. Sie befinden sich ebenfalls auf der Krankenstation. Laut Transporterprotokollen haben wir aber über 300 herüber gebeamt. Das macht über 248 Mann Verlust. Transportersysteme ausgefallen, Brückensysteme ausgefallen, der Hauptcomputerkern hat sich auch gerade verabschiedet, wir verfügen aber noch über den sekundären Kern.."
Mahon nickte. Er würdigte im Stillen die Opfer, aber es war keine Zeit für Trauer. "Computer, transferiere die Schiffskontrollen auf die Krankenstation. Die Brücke wird geräumt. Los Männer, suchen Sie uns einen begehbaren Weg zur Krankenstation."
Mahon wollte den ersten Schritt machen. Erst jetzt bemerkte er den hässlichen offenen Bruch seines Schienenbeines. Er knickte ein und fiel auf die Knie. Er besah sich kurz die riesige Blutlache seines blauen Blutes, in der er gerade kniete. Dann verlor er das Bewusstsein.
---USS MIRAGE / BRÜCKE
Hajo tom Broek, Georg Belloni und Fleet Captain Tommok standen versteinert beisammen, vor ihnen auf dem Hauptschirm war eine taktische Karte von Sektor 01 zu sehen.
Einem der Utopia-Schiffe war es gelungen, das Sensorsystem des taholischen Kommandoschiffes anzuzapfen und endlich Daten von außerhalb "des Käfigs" zu bekommen.
Doch die Informationen waren dramatisch: Vor zwei Minuten war das Taholschiff aus dem Orbit eines Sonnensystems geschwenkt, zuvor war die große Energieaufladung im Maschinenraum abgeschaltet worden.
Sekunden später hatte das Schiff sich in eine riesige Flotte von Taholschiffen integriert und Kurs zur Erde aufgenommen. In knapp einer Stunde würde die Flotte ihr Ziel erreichen. Was sie dann tun würde - zum Beispiel mit ihrem offenbar wieder aufgeladenen Miniaturisierer - wagte sich keiner vorzustellen.
"Tommok an Alpha-Flügel! In spätestens 45 Minuten muss der Miniaturisierer im Maschinenraum ausgeschaltet sein. Sofort alle vorstoßen!! Nutzen Sie wie geplant die Lücken, die das Manöver der Integer geschaffen hat."
Der Hauptschirm wurde umgeschaltet, man sah, wie die vordersten Reihen der Utopia-Schiffe ausschwärmten und dann in pfeilartiger Formation rund um die Mirage den Kurs aufnahmen.
Auch der Beta- und Gamma-Flügel setzte sich in Bewegung, offenbar auf Befehl von Admiral Sikrit.
Schnell passierten die Verbände das mittlerweile abgeschaltete Kraftfeld am Ausgang der Brücke, die unkoordinierten Schiffe der Bakterienwesen wurden zusammengeschossen und zunächst beiseite gedrängt.
Doch im Gang dahinter wartete das nächste Hindernis:
Die Tür von einer Art Turbolift. Sie war verschlossen.
---USS INTEGER / KRANKENSTATION
Die Bildschirme auf der Krankenstation veränderten auf einmal ihr Muster. Die Anzeigen der Vitalfunktionen wichen der Brückenkommandofunktionen. Doktor Basani kümmerte sich bereits um andere Patienten, Ripley war wieder einigermaßen klar bei Sinnen.
"Ensign!", sagte Ysdi eindringlich zu ihm, "Hören Sie mir zu! Der Kontakt zum Maschinenraum ist abgebrochen. Die Brücke wurde geräumt. Sie übernehmen vorerst das Kommando des Schiffes hier auf der Krankenstation. Ensign! Reißen Sie sich zusammen. Ich werde schauen, wie es der Brückenbesatzung geht und wo Magnees bleibt."
Der Android, der aussah wie flüssiges, bunt blinkendes Metall in Humanoidenform, ließ den Techniker allein zurück.
Als er am MHB vorbeiging, bemerkte er noch: "Doc, ich bring Ihnen gleich noch mehr Arbeit!", dann verschwand er in den verrauchten Gängen.
[HtB: Rauchen kann tödlich sein.]
---USS INTEGER / JEFFREYS-RÖHREN
Ysdi fand schnell heraus, dass der einzige Zugang zur Brücke nur noch über die Jeffreya-Röhren offen war. Auf dem Weg dahin kamen ihm die Brückenoffiziere entgegen. Sie sahen sehr erschöpft und hatten alle mittelschwere Verletzungen.
"Wer sind Sie?", hallte schon von weitem eine schroffe Frage. Drohend zeigte der Sicherheitsoffizier zittrig seinen Phaser auf Ysdi.
"Ensign Ysdi, USS Mirage, Sir! Sind alle bei Ihnen?"
"Tut mir leid, Ensign. Ihr erster Offizier liegt noch oben. Wir konnten ihn nicht tragen."
Wortlos drängte sich der Android an den Brückenoffizieren vorbei. Es dauerte nicht lang und er war auf der Brücke. Sie war komplett dunkel. Die Temperatur war bereits drastisch gefallen. Die Schwerkraftgeneratoren waren offenbar gerade ausgefallen. Ysdi stellte fest, dass auch der Sauerstoffgehalt bereits beträchtlich gesunken war. Mahon zu finden, fiel ihm nicht schwer. Sein Körper schwebte lautlos an der Brückendecke.
Innerhalb von Sekunden hatte Ysdi Mahon fest im Griff. Seine Lage war bedrohlich. Aufgrund der Umstände konnte Ysdi keine Rücksicht auf Mahons Verletzungen nehmen. Vielleicht musste man das Bein amputieren...
Eilig kletterte oder eher sprang der Android die Jeffreys-Röhre runter, wohl darauf achtend, Mahon fest mit einem Arm zu umklammern.
---USS INTEGER / KRANKENSTATION
"Doktor!", brüllte Ysdi sofort beim Hereinkommen, "Mahon ist verletzt. Lage lebensbedrohlich. Er BRAUCHT eine Liege. Unterkühlt, starker Blutverlust, bewusstlos. Kann ich helfen?"
Ein Webangebot von der Crew der USS Mirage NCC 24866
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