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14. Maximierung

---TAHOLISCHES FLAGGSCHIFF / MASCHINENRAUM

Sechs Gestalten standen in einer schattigen Ecke und starrten ungeduldig auf die Eingangstür.

Wissenschaftler des 29. Jahrhunderts: "Tatsächlich, unsere Flotte kommt zu spät. Ich muss..."

Zeitreisenbeauftragter: "Vorsicht junger Mann! Wenn Sie sich auch nur einen Millimeter auf diese Tür zu bewegen, sehen Sie ihr Jahrhundert nie wieder! Die Zeitlinie darf nicht verändert werden."

Kirk: "Zeitlicher Nexus, schon klar..."

Q: "Wieso auch was ändern, läuft doch bestens! Die Förderation wird zerstört und weitere Reisen durch den Weltraum werden unterbunden..."

Guinan: "*pieks*"

Q: "Au!! Tut mir leid."

Taholischer Techniker: "Hey, wer seid Ihr Typen?"

Q: "Darf ich ihn wegschnippsen?"

Alle: "Yepp."

*SCHNIPPS*

Guinan: "Uns auch, sie kommen!"

*SCHNIPPS*

In diesem Moment zischte die Tür zum Maschinenraum auf und eine Flotte von Förderationsfliegen erschien. Hektisch raste sie auf das pulsierende Miniaturisierungsgerät zu, eine Salve aus Phaserblitzen und Zitronentorpedos wurde abgeschossen. Doch kurz bevor sie einschlagen konnte, erstarb das Leuchten des Miniaturisierers. Die Explosion zerstörte nur noch ein totes Stück Technik.

Was bedeutete das?


---USS MIRAGE / BRÜCKE

"Captain, der Miniaturisierer wurde von selbst deaktiviert!"

"Wie ist die Lage in Sektor 001?", fragte Tommok sofort.

"Laut den Sensorendaten ist die Erdverteidigung...oh MEIN GOTT..."

"Mr. Belloni, bitte liefern Sie uns nur die Fakten, keine religiösen Einordnungen..."

"Aye ...Sir. Laut Sensoren ist unser Sonnensystem soeben verschwunden!!"


---TAHOLISCHER MASCHINENRAUM

"USS Fairytale an Kommandoschiff. Wir haben etwas gefunden."

"Admiral Sikrit hier, sprechen Sie."

"Einige Meter um den gerade zerstörten Miniaturisier herum verblasst ein dipolares longitudinales Dekompressionsfeld. Das Feld hat genau die entgegengesetzte Signatur, wie das Feld in unserem Trinkpokal-Gefängnis. Vielleicht so eine Art entgegengesetzter Energieausgleich, der bei der Anwendung des Miniaturisierers entsteht. Unser Wissenschaftschef glaubt, dass eine Chance besteht, dass dieses Feld den Miniaturisierungseffekt umkehrt. Allerdings erlischt es sehr schnell, in etwa zwei Minuten wird es sich vollständig abgebaut haben."

Einen kurzen Moment lang knisterte die Leitung still vor sich hin, während Admiral Sikrit ein Entscheidung traf.

"Admiral Sikrit an die GESAMTE FLOTTE!! Gammaflügel, Beta-Flügel! Jedes flugfähige Schiff sofort auf 5 Meter an den zerstörten Miniaturisierer heran fliegen! Alpha-Flügel, Sie haben 100 Sekunden, um die USS Integer und die romulanischen Schiffe per Traktorstrahl hierher zu ziehen!! SOFORT!!!!"

Antriebe heulten auf, der Großteil der Flotte schoß auf den Miniaturisierer zu, der Alphaflügel folgte exakt 97 Sekunden später, im Schlepptau die verbeulte USS Integer und einige romulanische Schiffe. Wie es dem Alphaflügel gelungen war, die zurückgelassenen Schiffe aus dem Gang vor der taholischen Brücke zu holen, würde einen Ehrenplatz in den Chroniken bekommen.

"Alle Schiffe Abstand zum Miniaturisierer auf 1 Meter verkürzen!!", donnerte Sikrits Stimme.

Der Schwarm verdichtete sich, es gab Kollisionen, Explosionen und plötzlich einen gewaltigen Riß durch jeden lebenden Muskel, gefolgt von einem Stich in jede einzelne Schmerzzelle, die auf den Schiffen der Flotte existierte...

Dann wurde es kurz hintereinander taghell und schliesslich lichtlos dunkel.


---USS MIRAGE / BRÜCKE

"Captain, das taholische Flaggschiff wurde schwer beschädigt. Es geht auf Warp."

"Wo sind wir?"

"In Höhe des Uranus, Captain, nur, dass nichts mehr da ist. Absolut nichts."

Das Schiff wurde erschüttert.

"Was war das?", fragte Tommok, während die Notbeleuchtung ansprang.

"Gravitationswellen! Das ganze Raumgefüge ist instabil, es fehlt ja ein Sonnensystem..."

"Wo ist der Rest der taholischen Flotte?"

"11.000 Schiffe sind vor einigen Minuten auf Warp gegangen, 800 haben uns eingekesselt, bisher greifen sie aber nicht an."

"Wie geht es UNSERER Flotte?"

"Die Meldungen treffen gerade erst ein. Die meisten Schiffe sind stark beschädigt, einige wurden kurz vor der De-Miniaturisierung zerstört. Insgesamt sind wir 655. Die meisten Schadensmeldungen verstehe ich nicht - es geht um Omega-Pylonen, Vertikal-Disruptoren, 4D-Desintegrierer, Doppeltarnungen, KI-Torpedos, Gelpackschleudern...scheint vieles kaputt zu sein, klingt aber effektvoll."

"Gut, leiten Sie alle Reparaturen auf der Mirage ein, behalten Sie die wartende Taholflotte im Auge und melden Sie, sowie es geordnete Anweisungen von Admiral Sikrit oder den anderen Fleetcaptains gibt."


---USS INTEGER / KS.

"...kann ich helfen?", wiederholte Ysdi den Satz, den er schon vor 10 Minuten gesagt hatte, nur dass er da noch wie alle anderen wenige Nanometer klein gewesen war...

Basani sah besorgt auf Mahons Bein. Alle andere Körperfunktionen hatte er stabilisieren können... Die Augenlider des Andorianers blinzelten schwach, aber er war bei Bewusstsein.

"Das Bein tötet ihn...", sagte Basani halb zu Mahon halb zu Ysdi. "Ich müsste eigentlich amputieren, aber ein andorianischer Körper reagiert auf schwere Fehlfunktionen mit einer Art biologischer Selbstzerstörung! Ihre Organismen funktionieren entweder ganz oder gar nicht..."

"Was ist mit einer Prothese?", warf Ysdi ein.

"Die einzige realistische Möglichkeit. Nur fehlen uns hier die nötigen Materialien und der Replikator ist ausgefallen."

Basani sah Ysdi an und der Schmerz in seinen Augen wirkte seltsamerweise "echt". Er senkte den Kopf...und dabei fiel sein Blick auf Ysdis demolierten Körper...

"Mr. Ysdi!!", Basanis Stimme wurde lebendig, "vielleicht können Sie doch helfen? Wären Sie bereit, ihr Bein provisorisch zu verleihen? Ich mach Ihnen auch auf der Mirage ein Neues, mit 6 Zehen, vier Kniescheiben, eingebautem Phaser, was immer Sie wollen...!!!"


---MIRAGE / KS

Ashley eilte zur Tür hinein, ihre Uniform war über und über mit gelbem Zitronensaft bespritzt. Sie hatte im Torpedoraum überaus tatkräftig bei der Modifizierung der Zitronentorpedos geholfen.

"Ah, unsere neue Nummer 2!", begrüßte sie ein grünverschmierter Mediziner, "Ihre Patientin Leu Ta'ek hat schon nach Ihnen gefragt, sie möchte den Assoziations-Stimulator doch versuchen! Haben Sie übrigens eine Idee, Sir, wie man die Wunden eines gegen Promuphan allergischen Romulaners schliessen kann? Ich komme nicht weiter und er hat schon 3 Liter Blut verloren..."


---MIRAGE / TRANSPORTERRAUM

"Willkommen an Bord, Sir!!"

Magnees und Ripley stiegen von der Plattform.

"Danke. Wie siehts aus?"

"Nun, der Maschinenraum hat gesagt, ich soll Ihnen schon mal den Schadensbericht geben, damit Sie sich einlesen können, während Sie hinfahren."

Mit diesen Worten drückte Jim Biehm dem Chefingenieur einen Stapel Datenpadds in die Hand, die restlichen musste Ripley tragen...


---BRÜCKE

"Captain Tommok an Roland Keller - mir wurde gesagt, dass man Sie soweit stabilisiert hat, dass Sie auf die Mirage gebeamt werden konnten. Wenn es Ihnen gut genug geht, würde ich gerne mit Ihnen über die Ereignisse während der Aussenmission sprechen. Bitte kommen Sie in 5 Minuten in meinen Raum. Tommok Ende."


---RAUM DES CAPTAINS

Die Tür öffnete sich und Keller sah Captain Tommok ruhig an seinem Schreibtisch sitzen. In einem Sessel daneben saß ... Kadija Ceram.

Der Vulkanier zog eine Augenbraue hoch. "Mr.Keller, nehmen Sie Platz". Während Keller sich etwas unruhig auf den Stuhl vor dem Schreibtisch setzte, ging der Vulkanier zum Replikator. "Tee, Ostfriesen-Mischung, heiß, mit Kluntjes unten und Sahne oben, 2x".

[HtB: So weit, so gut, Ostfriesentee, Kluntjes, Sahne. Aber...]

Das Sirren des Replikators wirkte auf Keller nicht gerade beruhigend. Tommok nahm die beiden Gläser,

[HtB: ...im GLAS???]

stellte sie vor Kadija Ceram und sich selbst auf den Schreibtisch und setzte sich wieder. "Mr.Keller, bitte berichten Sie."

Keller versuchte sich zu sammeln.
,Stabilisiert' war ein interessanter Ausdruck für seinen Zustand... Gut, die Verbrennungen waren zurückgegangen, aber noch immer zierte eine unschöne Glatze seinen Schädel [GB: "Mr. Keller, bitte zum Frachtraumschrubben! Picard Ende."] und in seiner neuen "Uniform" fühlte er sich alles andere als wohl. Er war nicht Wissenschaftler geworden, um Uniformen zu tragen...

Ruhig nickte er Kadija zu und sah dann wieder zu Captain Tommok. "Zuerst einmal muss ich Sie fragen, ob Ihnen der Vertrag von Sternenbasis 24, auch genannt Protokoll K-318-7 bekannt ist..."

Natürlich war es das nicht... Was hatte er auch erwartet... "Nun gut, mein Auftrag war im Auffinden von Spuren einer zweiten Kultur gegeben, dieser wurde erfüllt, als ein Kampfschiff dieser Rasse mit uns in Kontakt trat. Ich bat Ensign Ceram, an Bord zu bleiben, um Rückendeckung zu geben, während Zivilistin Ta'ek und meine Person zu Gesprächen mit dem Volk geführt wurden, das glücklicherweise taholianisch verstand, uns aber dennoch nicht zuhören wollte und uns auf die Brücke eines romulanischen Warbird transportieren ließ."

Keller hielt eine Weile inne und sah auf die junge Frau neben dem Captain. "Fleet Captain Tommok, alles weitere bis zu meinem Aufwachen auf der Krankenstation unterliegt einer Geheimhaltungsstufe, die Sie, aber nicht Ensign Ceram, besitzen. Sie in diesen Sachverhalt einzuweisen, wird sie gefährden, deswegen würde ich vorschlagen, dieses Gespräch unter vier Augen weiterzuführen."

Er hatte wieder eine sichere Stimme eingenommen. Ob man jetzt denken würde, dass er Mitglied des Tal'Shiar war? Möglicherweise... Er selbst kannte die Wahrheit... Vielleicht war es sogar besser, wenn sie es dachten...

Dem Vulkanier missfiel diese Art der Geheimniskrämerei offenbar: "Mr.Keller, wenn ich befugt bin, diese Informationen zu erhalten, warum hat man mich dann nicht von vornherein informiert?"

Kadija verschränkte die Arme und lächelte selbstgefällig. Da musste man nur ein wenig im Shuttle herumsitzen (interessant was sich da so alles unter den Sitzpolstern fand - vielleicht ließ sich das noch ausnutzen...) und der Neuling ritt sich selbst rein.

Keller überlegte eine Weile, bis er antwortete. Das Lächeln von Ensign Ceram schien ihn dabei nicht unbedingt zu bestärken. "Es ist sehr einfach, Fleet Captain. Ein jeder erfährt das, was er wissen muss. Nicht das, was er wissen kann... [GB: Ich weiß alles!] Ansonsten wäre es mir unmöglich gewesen, effektiv zu arbeiten. Ich gebe aber zu, dass es ein Fehler war, Sie nicht im Einsatzfall zu informieren, dennoch habe ich mich an meinen Eid zu halten, den ich geleistet habe."

Er merkte, dass Captain Tommok wieder eine Frage stellen wollte und er war es leid... Sicher, ein Offizier der Sicherheit war immer noch anwesend, aber so... "SUSI, bitte meine Autorisation einleiten."

Er sah die Verwunderung seiner Gegenüber. Vor Momenten wie diesen hatte er immer Angst gehabt, doch letztendlich konnte man ihnen nicht entfliehen...

"Lieutenant Roland Keller, Föderationsamt für Innere Sicherheit. Autorisationscode Omega-386, "Gott ist mit mir, wer kann gegen mich sein". Datenabgleich mit Föderationsrat für Archäologie..."

Nun sah der Halbvulkanier seine Gegenüber ruhig an. Sie wollten die Antwort... Hier war sie...


--- MASCHINENRAUM

"Wie? Sie brauchen ein paar meiner Techniker? Wir sind hier doch nicht bei 'Wünsch-dir-was'! Was glauben Sie meine Techniker lungern hier rum und warten nur darauf, dass jemand aus der Wissenschaft ein paar Leute anfordert? Die Wissenschaftslabore habe Nummer 723 auf meiner Liste und nur zur Information meine Liste hat 740 Positionen und momentan wird Nummer 7-13 abgearbeitet. Ich melde mich in ein paar Tagen wieder, wenn meine Männer wieder nichts zu tun haben. Magnees Ende."

Kaum hatte Magnees den Kanal beendet, piepte schon wieder die Hotline.

"Maschinenraum, Magnees in der Leitung - Sie haben einen Schaden?"

"Euhm, ich direkt nicht, aber ich hatte vor 15 Minuten angerufen, weil eine EPS-Leitung im Bereich D5 Sektion Omicron 2 defekt war. Nun, die Leitung ist jetzt tot."

"Natürlich, wir haben sie auch abgeklemmt. Sprüht sie noch Funken?"

"Nein aber..."

"Na also! Mängel beseitigt. Magnees Ende."

Kaum geendet meldete sich Ripley wieder.
"Sir, Bauer und ich sind jetzt fertig - was ist als nächstes?"

"Suchen sie mir Ysdi - er hatte vor 20 Minuten Schichtbeginn. Wenn er sich nicht gleich bei mir meldet lasse ich ihn zerlegen und seine Teile in der beschädigten Bereichen einsetzten. Und Bauer soll die Hotline machen, ich muss hier raus."

Ein deutlicher Seufzer von Bauer und ein "Aye Sir" von Ripley waren die Antwort. Dann war die Leitung tot.


---USS INTEGER

Im Inneren von Ysdi ertönte ein entferntes mechanisches Dekompressionsgeräusch mit anschließendem Klicken. Der Android, dessen Mimik wegen fehlender Komponenten nur schwer nachzuvollziehen war, hielt sich mit dem linken Arm an Mahons Liege fest und reichte das passende Bein dem MHB.

Obwohl es von der Primäreinheit getrennt war, schien es voll funktionsfähig und eigenständig zu sein.

Ysdi nickte: "Machen Sie es so! Das Bein verfügt über eine eigene sekundäre Energieversorgung. Ich denke, ich werde Sie wohl unterstützen müssen, da meine Extremitäten über keine biologischen Komponenten verfügen. Wir werden eine Art Adapter einfügen müssen, der die Nervensignale in positronische Signale umwandelt. Es wird auch nötig sein, eine passende Befestigungsmöglichkeit zu schaffen."

Dann hielt Ysdi irgendein einigermaßen heiles Crewmitglied an und gab ihm Order, einige Teile zu besorgen. Notfalls sollte er es aus einem funktionierenden System entfernen, auch wenn es doch sehr unwahrscheinlich war, ein solches anzutreffen.

"Das wird hier eine lange Operation, nicht wahr?", fragte er noch den Doktor, als dessen Kommunikator ertönte:

"Bauer an das MHB! Doktor, Ripley sagte, er habe Ysdi zuletzt mit Ihnen gesehen. Ysdi antwortet frecherweise nicht auf unsere Rufe. Wenn Sie ihn sehen, befehlen Sie ihn in unseren Maschinenraum. Seine Schicht begann vor 20 Minuten. Machen Sie ihn darauf aufmerksam, dass sein Fehlen disziplinare Folgen haben wird. Lieutenant Magnees ist darüber sehr erbost. Bauer Ende!"

In einer Ecke der Krankenstation saß ein junger Kadett auf einem Hocker, vor ihm in frisches, gekochtes Ei. Mit einem silbernem Teelöffel schlug er es vorsichtig auf und begann mit sanften, formschönen Bewegungen, die Schale zu lösen und das Ei zu pellen.

Nur noch die dünne weisse Haut trennte ihn von seinem Frühstück. Mit einem leichten Ruck zerriss er diese und entfernte sie auf fast grazile Weise von der Oberfläche. Dann hielt er den Löffel fester. Langsam näherte er sich dem Ei mit dem Essbesteck. Es war nur noch eine Frage der Zeit. Schliesslich war es soweit, ein erstes Stück Eiweiss näherte sich auf der Gabel seinem Mund...

"Gemach, junger Mann!", flüsterte es plötzlich unter einem zerschlissenen staubigen Umhang, der durchs Bild huschte...

Zwischen den Falten des Stoffes lugte kurz ein völlig verhutzeltes, aschgraues Gesicht hervor: "Nicht so hektisch, Sie müssen sich damit mehr Zeit lassen..."

"Ah, Mrs. Egg?!", rief eine Medizinerin, "Was haben SIE denn?"

"Meine Fingerkuppen, mal wieder...", raspelte die Stimme der Greisin. "Es war eine lange Nacht...600 Eier, wissen Sie! Ich wollte etwas Omelett einfrosten..."

"Fahir, ich will eine genaue Information! Wann kann ich laufen?", fragte Mahon in diesem Moment auf der anderen Seite der Krankenstation und er meinte wohl "aus der Krankenstation rausLAUFEN..."

Fahir lächelte und löste die Fixierungen am Körper des Andorianers.

"Jetzt!!"

"So schnell?", Mahon war doch ehrlich etwas überrascht.

"Ja, Mr. Cutter hier, ist ein sehr guter Chirurg, seine Hilfe war unschätzbar."

Ein Mann mit sieben Armen und sympathischen Saugnäpfen auf der Stirn lächelte Mahon freundlich an.

"Dann laufen Sie mal, Ohros!! Sie können ruhig auch arbeiten, in einer Stunde will ich aber einen Bericht. Und wenn vorher etwas weh tut, natürlich SOFORT!! Hier, vergessen Sie das nicht, haben wir nebenbei für Sie zusammengestellt."

Basani überreichte Mahon ein Datenpadd mit dem Titel: "Handbuch für mein neues Bein. Schnellinstallation, Extras, Fehlerbehebung. Seite 1 von 99."

Mahon nickte und steckte tatsächlich das Buch ein. [GB: Ungewöhnlich für einen Andorianer...] Dann lief er ein paar Schritte und besah sich das neue Bein. Es war etwas lädiert, aber voll funktionstüchtig. Er bedauerte den Verlust seines Beines, auch fühlte er sich in seiner Art als Krieger etwas unwohl, auf dieses Hilfsmittel zurückgreifen zu müssen. Das machte man eigentlich nicht. Man war ja kein Borg.

Irgendwie ahnte er jedoch, daß es ein guter Tausch war. Das Bein schien kräftiger, schneller und beweglicher als sein altes. Er musste unbedingt bald ein paar Stunden auf dem Holodeck ein paar neue Kampfweisen ausprobieren.

Dann besah sich Mahon die Anzeigen: "Mahon an Ripley, Sie haben den Kahn zum Laufen gebracht! Meine Hochachtung. Bereiten sie sich aber jetzt darauf vor, ihn zu verlassen!"

"Mahon an USS MIRAGE, die Crew der INTEGER wünscht, an Bord kommen zu dürfen. Einschliesslich ihres Captains!"

Dann wandte er sich an Basani: "Fahir, sind alle Leute transportfähig?"

Der Doctor nickte und starrte geistesabwesend in Richtung eines zerbrochenen Holoemitters an der Decke der Krankenstation.

Mahon aktivierte erneut seinen Kommunikator und sprach etwas endringlicher: "Mahon an MIRAGE, wir wären soweit:"


---USS MIRAGE / GANG VOR TRANSPORTERRAUM 1

"Ripley an Mahon! Danke für de Blumen! Aber ohne Ysdi hätte ich das nicht geschafft... Sir, außerdem ich bin schon seit einiger Zeit auf der Mirage. Ich warte auf die Erlaubnis, Sie herüber zu beamen. Transporter-Chief Jim Biehm ist leider ausgefallen. [GB: Betrunken.] In ein paar Sekunden bin ich soweit!", sagte Ripley nach einem Tipper auf seinen Communicator.

"Brücke an Ensign Ripley!"

"Ripley hier! Sprechen Sie!"

"Laut Sensoren befinden Sie sich vor Transporterraum 1. Beamen Sie die verbleibende Integer-Crew herüber."

"Aye!", entgegnete Ripley und betrat den Transporterraum.


---USS MIRAGE / TRANSPORTERRAUM

Ein paar Einstellungen nach dem sich Jason an das Terminal gestellt hatte, schimmerten die ersten blauen Lichter auf der Plattform. Es dauerte nicht lange bis alle Überlebenden herübergebeamt waren. Mahon und Ysdi waren bei der letzten Gruppe dabei. Sofort lief Jason auf seine Kollegen zu.

"Schön Sie zu sehen, meine Herren! Wir haben nicht viel Zeit. Die Schadensmeldungen häufen sich immer noch auf. Ich habe das MHB wieder auf die Mirage transferiert. Der Doc hat hier nicht unbedingt weniger zu tun als auf der Integer!", meldete Jason schnell.

"In Ordnung! Sonst noch was?", fragte Mahon.

"Ja, Sir... die... Leichen sind in Frachtraum 5 transportiert worden...", fügte Ripley noch leise hinzu.

Dann musterte er Ysdi, der völlig ruhig da stand... mit nur einem Bein. Und für einen Moment meinte man ein kleines Fragezeichen über dem Kopf des Ensigns zu sehen.

"Ysdi, was ist denn...?", fragte Jason entgeistert.

Der Android spielte ahnungslos.

"Was?", sagte er, "Ach... Das!", und zeigte dabei mit seinem Zeigefinger auf eine leere Stelle, an der man normalerweise ein Bein erwarten würde.

"Keine Sorge! Das ist da!", spielte er gelassen.

Auf einmal streckte sich Mahons Bein nach vorne, blieb einen Augenblick enorm hoch in der Luft und senkte sich dann wieder sehr elegant. Mahon, der auf diesen "Reflex" nicht gefasst war, hatte einen ziemlich überraschten Gesichtsausdruck.

"Entschuldigen Sie, Commander!", bemerkte Ysdi, "Aber das Bein war nie für einen anderen Wirt konzipiert. Meine Bauteile stehen stetig, sofern sie sich nicht um mehr als ein Lichtjahr voneinander entfernen und über eine eigene Energiequelle verfügen, in Kontakt. Ich kann also auch im getrennten Zustand jede Funktion meines Konstruktes nutzen. Es ist mir auch möglich, jedes Bauteil genau zu lokalisieren, falls ich mal eines 'verlieren' sollte. Diese Funktionen sind tief in meinem positronischen Netz verankert und können nicht einfach herausgetrennt werden. Ich hoffe, Sie betrachten diese 'Nebeneffekte' als nützliche Eigenschaften. Sie können sich sicher sein, dass ich diese nicht missbrauchen werde."

Mahon sah Ysdi von der Seite an. Seine Augen musterten den Androiden auf sehr seltsame, sehr gefährliche Weise. Ganz offensichtlich suchte er für den Fall der Fälle irgendwelche Schwachstellen. Er nickte langsam: "Ein Lichtjahr, sagen Sie?" fragte er mit halb zusammengekniffenden Augen ganz rhetorisch.

Dann aber nickte er den Technikern zu. "Ich bin auf der Brücke!"


--- MIRAGE / KS

'Ahh... Welch ein Gefühl der Macht!' dachte Ashley und rieb sich in Gedanken die Hände. "Meine Krankenstation"! Jedenfalls solange Basani noch weg ist.'

[GB: Schlimmer noch, Basani ist kein Vorgesetzter mehr!! :o) Die NSC-Vulkanierin Elen D'Sulan ist zur Zeit Chefärztin.]

"Gehen Sie mal zur Seite, Mann." sie genoß es, alle herumscheuchen zu können. "Haben Sie es schon mit Hetolin versucht?"

Der Mann nickte. "Ja, auch mit Isoparon und Tepsin."

"Sie haben ihm Tepsin gegeben? Dann können Sie aber froh sein, dass er nur drei Liter verloren hat! Tepsin funktioniert nur bei Ferengis! Hier muß man aber auch alles selber machen." Energisch schon sie das Häufchen Elend zur Seite und schnappte sich ein Hypospray mit Rotobrin.

[HtB: Iim Wasä tuumle sisch Gestalde, des sol ma nit für möglisch halde.]

"Ich... Es...." stotterte er.

Ashley winkte ab. "Schon gut. Sie haben ihn ja nur fast umgebracht, nicht ganz. Kümmern Sie sich jetzt wieder um ihn. Wenn das Rotobrin nicht in spätestens fünf Minuten wirkt, sagen Sie mir Bescheid. Und machen Sie hier mal ein bisschen sauber. Sieht ja aus wie im Saustall."

Damit wandte sie sich ab und ging auf Leu Ta'ek zu. Nebenbei signalisierte sie einem Crewman, zu ihr zu kommen.

"Sie sind sich sicher mit dem Assoziations-Stimulator?" fragte sie Leu und zu dem Crewman gewandt: "Bringen Sie mir bitte den Stimulator und versuchen Sie, eine Liege frei zu bekonmmen. Ich muss ihre Gehirnfunktionen überwachen können. Danke." Trotz aller Macht musste man doch immer höflich sein zu seinen Unterta... äh ... Mitarbeitern.

Leu nickte. "Ja, ich bin mir völlig sicher. Ich will meine Erinnerungen... um jeden Preis! Ich glaube, dass ich kontinuierlich mein Erinnerungsvermögen verliere... vieles was mir noch vor kurzem klar war, verliert sich immer mehr in einem Nebel... anderes ist bereits verschwunden und nur eine Lücke zeigt, dass dort einmal etwas war."

In diesem Moment kehrte der Crewman zurück und zeigte auf eine Liege. Leu setzte einen überaus entschlossenen Gesichtsausdruck auf und marschierte auf diese zu. Dann wandte sie sich an Ashley: "Ich bin bereit, Sie können beginnen." legte sich auf die Liege und harrte der Dinge, die da kommen mögen.

"Nun gut." meinte Ashley bestimmt, innerlich war sie aber doch nervös, schließlich machte sie diese Prozedur zum ersten Mal und wenn etwas schief ginge ... Sie zwang sich, einmal durchzuatmen und rief sich wieder diese überaus motivierenden Worte ins Gedächtnis 'Meine Krankenstation'.

Sie nahm einige Nervenstimulatoren zur Hand und platzierte sie auf Leus Stirn. Dann schloß sie sie noch an den Monitor an, um ihre Werte beobachten zu können. Die Atmung und der Puls waren stabil.

"Ich werde jetzt die Stimulatoren aktivieren. Es könnte einige Augenblicke dauern, bis die Reize an der Zielposition angelangt sind. Schließen Sie am besten die Augen, und wenn Sie irgendwas sehen oder hören, sagen Sie es mir."

Nur wenig entfernt davon glitt die Tür auf und Hajo tom Broek stand mit fast schon gewohnt missmutigem Blick in der Krankenstation, in der Hand eine lange Liste. Die "Agenda 24866", die Tommok ihm mit den Worten "Steuermann, da es gerade nichts zu Steuern gibt, sehen Sie nach dem Rechten" in die Hand gedrückt hatte. Die unangenehmsten Positionen auf der Liste waren eindeutig "Kindergarten", "Kadettengarten" und "Medizinergarten".

Letzterer stand nun auf dem Programm. Und in der Krankenstation war es immer besonders gruselig. So bot sich auch jetzt ein nicht ungewohntes Bild: Viel Blut, viel Chaos und ein dunkler Herrscher, der unheilstiftend durch sein Territorium fegte, aber eigentlich gar nix zu sagen hatte. Nur dass es diesmal nicht der "kleine König Basani Wirsch" war, sondern dass Ashley Taylor, die Heimoperations-Königin, ihr Unwesen trieb.

Hajo zog seine Uniform zurecht, versicherte sich dessen, dass seine Rangabzeichen auch gut zu sehen waren, und wagte sich in die Höhle des Löwen.

Er versuchte, möglichst nicht zu stören und möglichst nicht aufzufallen. Dabei schritt er mal hierhin, mal dahin, hakte hier etwas auf seiner Liste ab, notierte dort eine Patientenbeschwerde, nickte freundlich der vulkanischen Chefärtzin zu und versuchte, der Furie Taylor nicht in die Quere zu kommen.

Hajo tom Broek notierte schließlich auf seinem Agenda-Pad unter
"Krankenstation": "Die Situation auf der Krankenstation ist schlimm. Allerdings ist die Lage besser, als wenn man nackt im Weltraum ausgesetzt würde."

[GB: Oops. Wollte Basani grade als Fiebertherapie einführen...]

Hajo betrachtete seinen Schrieb und las ihn zufrieden noch einmal durch. Er meinte, eine sehr treffende Formulierung gefunden zu haben. Dann kam die Nachricht, dass das MHB wieder an Bord war.

Der Steuermann betrachtete das Pad noch einmal, diesmal mit etwas skeptischerer Miene. Dann fügte er seinem Bericht noch hinzu: "Aber nicht viel."

[GB: Hinweis: Es heißt nicht GESUNDENstation!]

---BRUECKE

Belloni stand an der Taktik als Mahon die Bruecke betrat. Nur ein kurzes Nicken, mehr war nicht nötig, damit der erste Offizier wieder das Kommando über die Mirage übernahm.

Mahon: "Bericht, Mr. Belloni."

"Wir sind eingekesselt von 800 taholianischen Schiffen. Der Grossteil der Flotte wurde in die Flucht geschlagen. Unsere eigene Flotte wäre mit 655 Schiffen selbst dann unterlegen, wenn keine Reparaturen auf jedem Schiff angesagt wären."

Ein kurze Pause trat ein, während der Sicherheitschef einige Daten überprüfte.

"Aber wir haben 10% Schilde und 1 Phaser. Ebenso ist eine Torpedolaunch aktiv. Sagen Sie mir nur, welches Schiff es sein soll... Wenn wir dann noch ein paar Shuttles in den Kampf schicken, werden wir's schon schaffen..."

Mahon nickte beifällig, liess sich auf seinen Sessel und überprüfte die Daten.

Dann sprach der (nun wieder) erste Offizier fragend in die Runde: "Kann mir das jemand erklären? Wir schlagen tausende Tahol in die Flucht, es bleiben aber 800 von ihnen standhaft. Und diese Zahl reicht gerade zufällig aus, unsere Flotte zu besiegen. Da ist doch was faul!"

In diesem Moment piepste es. Mahon, lange bevor Belloni etwas sagen konnte: "Auf den Schirm!"

Es erschien ein Tahol - er schaute etwas dümmlich drein: "Die Rebellion wurde beendet. Die eigentlichen Herrscher haben ihre rechtmäßige Macht wiedererlangt. Sie verlangen ihr Flagschiff zurück. Sie haben eine Stunde! Sonst werden wir Euch vernichten."

[GB: Schön, wenn man vor der Vernichtung noch das 'Du' angeboten bekommt...]

Mahon lies die Verbindung beenden. Gerade wollte er etwas sagen, als er bemerkte, wie Belloni wütend nach einer Fliege schlug.

Der Andorianer lief wie vom Blitz getroffen zu seinem Untergebenden an die
Taktik: "Halt, warten sie!"

Die Fliege näherte sich wieder und schwebte nun direkt vor Mahons rechtem Auge. Nun erkannte er es - Das Flagschiff der Bakterienwesen. Es schien noch immer unter dem Kommando des andorianischen ersten Offiziers der INTEGER zu stehen.

"Natürlich, sie haben die De-Miniaturisierung nicht mitgemacht! Und nun sind sie hier. Irgendwas an diesem Schiff muss sehr wichtig sein! Mahon an Ysdi, Basani und Magnees, bitte kommen Sie in den Konferenzraum. Mahon an den
Captain: Es tut mir leid, Sie zu unterbrechen, aber es gibt Neuigkeiten. Bitte kommen Sie in den Konferenzraum."

Er machte dem Mini-Schiff eine auffordernde Geste. "Belloni, Sie begleiten mich, Hajo, Sie haben die Brücke!"

Eben dieser betrat gerade jene. "Aye, Herr Kaleun!" stieß er noch hervor und wusste gar nicht so recht, wie ihm geschah und wohin nun mit seinem vorläufigen Agenda-Bericht. Aber der Andorianer war weg, bevor Hajo auch nur eine Frage stellen konnte.

Daher tat der Steuermann, was er exzellent beherrschte: So tun, als hätte er alles im Griff.


--- FRACHTRAUM

"Nun... Ich denke wir haben in absehbarer Zeit keinen Raum für eine komplette Wartung meines Systems, oder?", bemerkte Ysdi nach einer schier endlosen Stille in dem Frachtraum, "Ein neues Bein ist wahrscheinlich auch nicht drin? Aber vielleicht ist noch eine Uniform für mich übrig?... Ich verstehe... Natürlich muss sich die Crew nach all den Strapazen erstmal ausgiebig erholen und das Schiff muss auch noch repariert werden. Die Tahol darf ich natürlich auch nicht vernachlässigen. Na dann..."

Der Android griff nach einem fest verankerten Titanrohr und riss es an sich. Er vermutete, dass es sich dabei um keine wichtige Komponente handelte. Ysdi hielt das 1,56m lange Rohr prüfend in der Hand, als auch schon Mahons Ruf ertönte.

Ripley seufzte enttäuscht und murmelte, dass er im Maschinenraum zu finden sei, wenn man ihn brauche.

So blieb Ysdi allein im Raum stehen. Auf einem Bein hüpfend, manchmal mit seinem Rohr ausbalancierend, bewegte er sich gemächlich Richtung Turbolift.


---BRÜCKE

Ein kurzer Lichtblitz glühte vor Hajo auf und Doktor Basani sah ihm mit einem vielsagenden Blick direkt in die Augen:

"Mr. Broek, bin leider gerade erst zurück von der Integer, über Ihre Agenda reden wir noch!!! Muß aber erst...Sie wissen schon..."

Ein Klick auf seinen Emitter - und Basani war unterwegs zum Konferenzraum.

Hajo kratzte sich am Kopf, als der Doktor wieder verschwunden war, zuckte dann aber mit den Schultern. "Schön, dass überhaupt jemand mit mir reden will", dachte er sich, ließ sich im Stuhl des Captains nieder und trank ein Tässchen Tee.

[GB: Ich glaub Broek hat seine Tage.]


---KONFERENZRAUM

*bssst*

"Hallo Ohros, was macht das Bein? Haben Sie schon die Selbstreinigungsfunktion entdeckt? Hab Ihnen auch gleich ein Update mitgebracht. Hier..."

Basani reichte dem Andorianber ein Padd mit der Überschrift: "MAHONBEIN SE." und flüsterte dann:

"Was ist denn passiert? Ist endlich jemand aufgefallen, dass hier was faul ist...wird ja mal Zeit! Übrigens...warum rufen Sie mich, ich meine..." das MHB wurde plötzlich rot..."ich bin doch nicht mehr...Sie wissen schon..."

[HtB: Nix isser!]

[GB: Eine ganz normale diskontinuierliche Erwerbsbiographie, wie der Soziologe sagen würde...]


---MASCHINENRAUM

Magnees lief hin und her. 48 Minuten waren bereits vergangen, ohne dass Ripley erfolgreich von seiner Mission heimgekehrt war.

"SUSI - wo befindet sich Ripley?"

"Er schlendert den Gang lang, Hasipups."

[HtB: Es wird sich doch irgendwann irgendwo einmal ein kompetenter Techniker finden, der diesen Computer therapiert!]

[GB: Alle mit dem Debugging von WINDOWS 2400 XP beschäftigt.]

"Wiederholen bitte - ich glaub ich hab mich verhört?"

"Er schlendert den Gang lang.!!" kam die etwas lautere Stimme von SUSI aus dem Lautsprecher.

"Magnees an Ripley - was treiben Sie da?"

Die Türen des Maschinenraums glitten auf und ein ziemlich beschäftigt wirkender Jason Ripley betrat den Raum.

"Sir, da der Transporterchief auf der Krankenstation liegt, hatte ich Order den Nottransport von der Integer durchzuführen. Auch Ysdi befand sich dort noch. Sie werden es nicht glauben... der hat sein Bein gespendet!", sagte Jason, als er von seinem Datenpad aufsah.

Magnees verzog keine Mine... lediglich einige kleine Äderchen in seinen Augen begannen zu platzen.

"Aber ich bin bereit für neue Aufträge! Ysdi wird jeden Moment hier aufschlagen... schätze ich!", sagte Ripley entschuldigend.

"Gut, Sie haben das Kommando ich bin dann im Konferenzraum. Sorgen Sie dafür, dass die Arbeiten voran gehen. Sobald die Sitzung zu Ende ist, werden wir uns in meinem Büro treffen. Informieren Sie bitte auch Bauer. Bis später dann."


---DAS KARIBISCHE MEER ... ODER DIE NORDSEE

Brausende Wellen erzeugten einen herzhaften Ton. Frischer Wind blies kräftig über das Deck und füllte einige sehr große Segel mit einem roten Kreuz. Holz knarrte gemächlich und erzeugte einen angenehmen Ton, welcher Ruhe und Gelassenheit verströmte. Eine Reihe von merkwürdig gekleideter Menschen füllten geschäftig das Deck dieses Schiffes, liefen kreuz und quer und doch schien jeder zu wissen, was er tat.

Da tauchte wie aus dem Nichts auf einmal ein merkwürdiges Wesen mitten auf dem Schiff auf. Eine gar fremdartige Kreatur hüpfte mit einem Bein aus einer Art Tür. Schlagartig drehten sich alle Menschen um und fixierten mit ihren zumeist beiden Augen diesen merkwürdigen, metallischen Geist. Viele waren sich unsicher, andere hielten vor Angst fest ihre Waffe in der Hand, doch niemand traute sich, etwas zu sagen.

Ysdi merkte schnell, dass er nicht im Konferenzraum gelandet war. Durch seine Vielzahl kleineren und mittelschweren Defekte musste sich wohl ein Fehler im Plan der Mirage eingeschlichen haben. Der Android drehte sich um.

"Piraten!", schrie jemand und schon knallte es von Backbord her. Es mochten 32 Geschosse sein, die sich nun diesem Schiff näherten. Ysdi sprang durch die Holodecktür. Dies war nicht seine Schlacht...

[GB: Komm wieder, wenn Du ein Auge verloren hast...]


---KONFERENZRAUM

Als Ysdi den Raum springenderweise betrat, ging er schon davon aus, dass er der letzte sein würde. Zu seiner Überraschung fehlte aber noch jemand.

Ysdi tippte schnell auf seinen Kommunikator, den er schon auf seine frische Uniform geheftet hatte, nur die Hose und den Schuh hatte er noch nicht angezogen, da sich auf dem Weg hierher keine Gelegenheit bot.

"Ysdi an Magnees! Wo bleiben Sie denn? Sie werden im Konferenzraum erwartet! Ysdi Ende."

"Und ich habe Sie eigentlich auf ihrem Posten erwartet. Magnees Ende."

Der Android ließ sich in einen freien Stuhl fallen, welcher sofort ein wenig einsackte, und zog sich den Rest der Uniform an. Dabei lächelte er allen Anwesenden freundlich und unbekümmert an, obwohl diese dieses Lächeln wahrscheinlich gar nicht erkennen konnten.

"Und was gibt es Neues?", fragte er in die Runde.

"Gleich, Ysdi,"; antwortete Mahon, "sagen Sie schon mal unserem alten Freund guten Tag. Er schwebt gerade neben ihrem linken Ohr!"

Dann wandte er sich an Basani: "Ähm, Fahir, wegen ihrer Frage... Ich habe Sie hierher gerufen, weil...nun ja ... das will irgendwie nicht in meinen Kopf. Vergesse ich des öfteren." Dann setzte er ein wenig lauter und bestimmter hinzu: "Sie waren auf der INTEGER, Sie waren im Inneren des Tahol. Ihre Erfahrung dürfte nützlich sein. Sie bleiben hier. Aber bitte informieren Sie die Chefärztin. Sie soll auch hier erscheinen. Schleunigst."

"Basani an D'Sulan, Sie werden im Konferenzraum erwartet."

Mahon setzte sich auf seinen Platz, neben dem Sessel des Captains, welcher noch unbesetzt war. [GB: Na dann - nur Mut, die Damen! :o)] "Es gibt Neuigkeiten, wir warten nur noch auf den Captain!"

Belloni räusperte sich: "Der Captain hatte da ein Gespräch mit dem Zivilisten Mr. Keller, kurz bevor Sie auf die Bruecke gekommen sind. Ich glaube, es ging da um ein Problem mit ihm, Mrs. Ceram und den Romulaner. Ist Ihnen nicht auch aufgefallen, dass er ziemlich eng mit ihnen kooperiert hat. Ich würde Ihn gerne mal einem Verhör unterziehen. Da gibt es so ein neues Holodeckprogramm aus dem 20. Jhd..."


---RAUM DES CAPTAINS

"Captain Tommok bitte in den Konferenzraum!"

Tommok zog eine Augenbraue hoch. "Mr.Keller, was Sie hier vorbringen, überzeugt mich bisher nur bedingt. Wir hatten vor einiger Zeit mal eine Menge Ärger mit einem Undercover-Offizier namens Julian Fox. Ich werde Ihre Einstufung überprüfen lassen. Leider muss ich jetzt dringend in den Konferenzraum. Wir werden dieses Gespräch später fortsetzen. Miss Ceram, Mister Keller!?"

Er stand auf und ging zum Turbolift.


---KONFERENZRAUM

Captain Tommok betrat den Raum und nickte den Anwesenden zu. Bei allen, besonders bei Mahon konnte er einen leichten Anflug von Erleichterung nicht unterdrücken, er hatte schon befürchtet, ihn nicht wiederzusehen.

Ein leichtes wildes Zucken in Mahons Bein führte zu einem leichten Zucken in Tommoks Augenbraue. Dennoch bemerkte er, dass das MHB noch fehlte.
"SUSI: MHB bitte in den Konferenzraum rufen" artikulierte der Vulkanier und ließ sich auf dem für diesen Zweck vorgesehenen Sessel nieder.

Plötzlich spürte er eine leichte Bewegung neben sich, dann zwei Hände, die fürsorglich seinen Kopf berührten. Etwas Schweres wurde auf seiner Nase niedergelassen und eine Stimme sprach sanft auf ihn ein.

"Sooo, Captain. Damit geht es gleich besser, nicht wahr!"

Tommok blinzelte. Und als er die Augenlider wieder öffnete, sah er plötzlich lauter vertraute Gesichter, die er seit Monaten nicht mehr gesehen hatte... Alle lächelten ihn an.

"Steht Ihnen gut, Captain!"

"Ja, Sir, macht Sie irgendwie weiser."

"Ich hab auch so eine, gegen den Druck auf der Nase helfen kalte Umschläge."

"Dafür halten Hornbrillen länger..."

"Ganz recht, Captain,", mischte sich das MHB ein, dass direkt neben Tommok stand. "Ich bin übrigens schon da..."

[GB :o) ...schick!]

"Meine Herren, wäre ich ein Mensch, so würde ich sagen, dass ich mich freue, Sie alle einigermaßen gesund" (Tommok blickte auf Mahons Bein, das sich gerade im Kreis drehte) "hier wiederzusehen und bin sehr gespannt auf Ihre Berichte."

Nur wenige Minuten später glitt die Tür erneut auf und Magnees erreichte den Konferenzraum. freundlich nickte er in die Runde und nahm an seinem Platz platz.

Mahon ergriff als erster das Wort: "Captain, gerade haben sich die verbliebenen Tahol gemeldet. Sie sind offensichtlich wieder unter der Kontrolle der Bakterienwesen. Die ihnen verbliebenen Schiffe haben genug Feuerkraft, unsere Werftflotte zu vernichten! Sie drohen uns mit dieser Vernichtung, wenn wir ihnen nicht innerhalb einer Stunde ihr Flagschiff aushändigen."

Mahon schaltete einen Schirm ein, der das Flagschiff der Fremden stark vergrößerte.

"Dieses Flagschiff wurde von dem ersten Offizier der INTEGER, Mr.Orlasdo und einem Enterkommando eingenommen. Es wurde nicht vergrößert, Orlasdo hat aber einen Weg gefunden, auf die MIRAGE zu gelangen. Das Schiff befindet sich gerade dort." Mahon deutete auf einen dunklen Punkt auf dem Konferenztisch.

"Irgend etwas, oder irgendwer auf diesem Schiff ist für die Fremden so wichtig, daß sie noch mit unserer Vernichtung warten."

"Über das Schiff haben wir kaum Daten. Ein paar Sensorenlogbücher müssten noch auf der INTEGER sein, wir können sie aufgrund der Schäden an ihr aber nicht von hier aus einsehen. Die einzigen Personen, die etwas vom Inneren des Schiffes wissen, sind Mr.Keller und Mrs.Leu." Mahon schnaufte, hatte einen Moment Probleme, sein Gewicht auf seinem neuen Bein richtig auszubalancieren, setzte sich schliesslich aber doch erfolgreich auf seinen Platz.

Tommok zuckte mit der Augenbraue. "Mr.Keller und Mrs.Leu bitte im Konferenzraum melden!"

Er blickte etwas besorgt auf Mahon, dessen Bein gerade in drei verschiedenen Achsen rotierte.

"Es scheint, als würde uns das Aushändigen des Flagschiffes nicht wirklich vor der Vernichtung bewahren. Die Situation ist sehr schwierig. Meine Herren, ich bitte um Vorschläge!"

Ysdi musterte die Daten, die vor ihm auf dem Tisch in bahnbrechender Geschwindigkeit auf einem Display runterscrollten.

"Als erstes brauchen wir Zeit! Zeit, die der Reparaturarbeiten unserer Flotte zugute kommen, und Zeit, die uns wertvolle Daten über die Miniaturrasse liefert. Das ist übrigens der Grund, warum das Schiff klein geblieben ist. Ein Umkehrungsprozess...", Ysdi stockte.

"Wie dem auch sei. Ich schlage vor, dass wir zunächst so tun, als ob wir nicht wüssten, welche wertvolle Fracht wir an Bord haben. Die Tahol werden uns das aufgrund ihrer mittelmäßigen Intelligenz abkaufen. Wahrscheinlich starten sie dann heimlich ein 'Rettungskommando'. Dann haben wir ein paar Tahol, dadurch wertvolle Informationen, und können einige von uns bei denen einschleusen. Derartige kosmetische Korrekturen sind doch möglich, oder Doktor?"

Chefärztin Elen D'Sulan hatte gerade leise den Raum betreten und Platz genommen, sie nickte, sah aber interessanterweise Basani an.

"Kein Problem, wir kriegen jedes Gesicht perfekt hin!", erklärte Basani bestimmt und warf einen Seitenblick auf Tommoks kaffeebraunes Sehgestell.

"Infiltration...", fuhr Ysdi fort, "ist die einzige Möglichkeit unseren Gegner unbemerkt und schnell zu überrumpeln, ohne dass sie ihre Kameraden zurückrufen. Außerdem benötigen wir die Tahol-Schiffe wohl irgendwann als Verstärkung, detaillierte Daten über ihre Technologie lassen uns vielleicht ähnliche Geräte herstellen."

"Ähm, Mrs.Ysdi," Mahon räusperte sich, "die Tahol, die geflohen sind, sind die Tahol. Die Tahol, die noch da sind, sind wieder die Sklaven der Fremden. Und die sind intelligent. Wir sollten davon ausgehen, daß die Tahol nur als Sprachrohr verwendet werden. Die Tahol werden keine Mission planen. Ich denke eher, daß die Bakterienwesen versuchen werden, ein paar ihrer Schiffe bei uns einzuschleusen. Können Sie das irgendwie verhindern? Noch ist die Gafahr nicht groß. Die Kommunikation richtete sich an die gesamte Flotte der Föderation. Sie wissen nicht, daß das Schiff auf der MIRAGE ist. Vielleicht sollten wir den Admiral informieren! Ach ja, und wir sollten endlich mal Kontakt zu Mr.Orlasdo aufnehmen. Bekommen Sie das hin?"

Magnees: "Sir, bei all dem was wir planen, sollten Sie nicht aus dem Auge lassen, dass die Mirage nicht voll einsatzfähig ist und uns nur begrenzte Ressourcen zur Verfügung stehen. Könne man nicht die Bakterienwesen, naja, mit Antikörpern angreifen und unschädlich machen? Ich versteh von solchen Sachen nicht sehr viel. Bin Techniker und kein Wissenschaftler oder Mediziner."

[HtB: Nein, das ist nicht ganz korrekt. Du bist nicht mal das. Du kannst eigentlich gar nix...]

Tommok nickte. [GB: Zu was jetzt? ;o)] "Mr.Mahon, kontaktieren Sie Mr.Orlasdo und veranlassen Sie alles Nötige. Wir sollten versuchen, die Tatsache zu nutzen, dass die Wesen nicht wissen, dass das Schiff hier ist. Außerdem sollten wir..."

Der Rote Alarm unterbrach ihn. "Phaserfeuer auf Deck 7! Beschädigungen am Schiff. Es wurden Verletzte gemeldet."

Tommok zog eine Augenbraue hoch. "Mr.Mahon!?"

Mahon war schon aufgesprungen. Zeitgleich hatte er seinen Phaser in der Hand. "Belloni, kommen sie. Mahon an Mrs.Ceram, kommen sie nach Deck 7. Phaserfeuer!"

Dann verschwanden Mahon und Belloni aus dem Raum.


---GÄNGE

Mahon und Belloni stürmten in Richtung Turbolift.

Einen Moment glaubte der Andorianer Belloni zu hören, der im weinerlicher Stimme zu sich selbst sprach: "Aber in bin doch der Sicherheitschef. Ich, warum...ich hasse ihn!"

Der erste Offizier schüttelte den Kopf. Sie betraten den Turbolift und rauschten nach Deck 7.

Noch waehrend der Turbolift sich oeffnete, hoerte man bereits das typische Geraeusch eines Phasers. Schnell zueckte Belloni seinen und ueberpruefte die Einstellungen.

Mahon und Belloni gingen ein Stueck den Gang entlang und naeherten sich vorsichtig dem Kampfgeschehen. Sie kamen zu einem Sicherheitsoffizier, der bisher gut die Stellung gehalten hatte.

"Was ist hier los, P.O.?", fragte der Sicherheitschef

"Es sind die Tahol, Sir.", antwortete der Petty Officier,"bis jetzt konnten wir sie aufhalten, aber wer weiss, wie lange noch..."

"Wie sind die an Bord gekommen?", fragte Georg mehr zu sich selbst als zu den anderen Anwesenden.

Der P.O. machte nur ein Schulterzucken.

Belloni schuettelte den Kopf und hob seine Hand zum Kommunikator: "Belloni an die Sicherheit, verdoppeln Sie die Einheiten bei den primären Systemen und stellen Sie Sicherheitsteams, bestehend aus je 5 Mann auf jedes Deck. Bewaffen Sie sie mit Phasergewehren. Belloni Ende."

Belloni: "Ich denke, wir sollten uns um die hier kuemmern..."


---KELLERLOCH

[GB : :o))) Das war ich nicht!!!! *AufTemmoZeig*]

Nach dem Gespräch mit dem Fleet Captain hatte sich Keller entschieden, sein Quartier aufzusuchen. Unter Arrest würde er sowieso gestellt werden, also konnte er sich auch so in seinen Räumlichkeiten einschließen.

Eine Verbindung nach Terra wollte er nicht aufbauen, dazu waren noch zu viele Feinde da, aber wenn er unter Arrest stand, brauchte er auch diese Uniform nicht anzuziehen, die man ihm angewiesen hatte, nach seiner "Rangerhöhung" zu tragen. Unter der Kapuze der Robe fiel auch nicht auf, dass er eine Glatze trug...

Es störte ihn immer noch, aber er würde lernen, damit zu leben, bis sie wieder eine vernünftige Länge gewachsen waren. Sicher, die Krankenstation würde dafür Mittel haben, aber die hatte derzeit genug zu tun und er vertraute einer Krankenstation, die von einem Hologramm geführt wurde, nicht wirklich. Würde es helfen, sich an Gott zu wenden? Es konnte zumindest nicht schaden, schließlich hatte er ihnen bereits beigestanden.

Da ertönte der Ruf des Kapitäns.

"Sofort im Konferenzraum melden...", wiederholte Keller die Worte des Kapitäns... Gerade erst hatte man ihn rausgeworfen, jetzt sollte er wieder kommen... Und das war die vielgerühmte Logik des Volkes seiner Mutter. Er sah auf die Kleidung, die er jetzt trug und der er sich wohlfühlte. Auf der anderen Seite entsprach sie nicht seinem derzeitigen Rang, den er offiziell an Bord bekleidete... Schnell zog er sich die Uniform eines Mitgliedes der Wissenschaft an und zog sich lange Handschuhe über, den Kapuzenumhang der Robe aber legte er auch an. Zum einen hatte er so mehr Ausrüstung am Mann, zum Anderen konnte er mehr von seinem Körper verdecken. So "ausgerüstet", ging er zum Turbolift. Er hoffte gerade, dass er sich nicht zu sehr verspäten würde, als die Alarmmeldung losging. Sicherlich würden sich alle Mitglieder der Sicherheit dorthin bewegen, er musste den Befehlen des Fleet Captains folgen.

"SUSI, wenn das hier vorbei ist, bitte eine direkte Leitung zum Archäologischen Rat der Föderation auf dem Mars. Bis dahin bitte ich Dich, mich als Sicherheitsrisiko für das Schiff zu klassifizieren."

[GB: Diese Datei ist bereits voll...]

Er wusste, dass der Computer reagieren würde, bis dahin nahm er mit einem Subsystem im Turbolift in Anspruch. "Deck 1, Sicherheitsfreigabe Lieutnant Keller."


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