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16. Historisches Hilfsmittel

[Wo wird Ausbeutung seit Jahrhunderten groß geschrieben? Im...]

---MASCHINENRAUM

Sie hatten gerade den Belagerungsring durchstoßen. Nach den gegenwärtigen Informationen konnte die letzte Flotte der Förderation nun wenigstens mit einigen Überraschungen aufwarten... die sie allerdings recht schnell ausspielen mussten.

Ysdis metallischer Kopf starrte auf eine aktuelle, regionale und taktische Sternenkarte, einen zu 90% richtigen Konstruktionsplan eines handelsüblichen Tahol-Schiffes, eine Liste von Lagerbeständen der Mirage und einen aktuellen Zustandsbericht der Mirage. Liebend gern hätte er jetzt ein Stirnrunzeln imitiert und sorgenvolle Blicke aufgesetzt.

Der Android brauchte sich nicht ausrechnen, was passieren würde, wenn sie nicht umgehend etwas unternehmen würden. [GB: ...genau, EP-Abzug!!! :o)] Zweifellos würden die Tahol den letzten Rest der Flotte zusammenschießen und damit die Menschheit endgültig weitestgehend auslöschen. Bedauerlicherweise ging das dem Androiden nicht spurlos an seinem blanken Metallhinterteil vorbei. Seine Programmierung sorgte eher für das Gegenteil.

"Lieutenant!", Chief Vladimir stand plötzlich neben ihm und hatte ein Pad in der Hand. Ysdi hatte ihn nicht kommen sehen. "Schlechte Neuigkeiten: Wir können die Tarnung höchstens 30 Minuten aufrechterhalten. Das EPS-Gitter ist weitestgehend erschöpft, der Input durch verschiedene Schäden auf dem Minimalstand. Auf den beiden anderen Sektionen sieht es ähnlich aus."

Ysdi nickte und schaute sich um. 'Schöner Maschinenraum.', dachte er.

"Chief, versuchen Sie jedes Quäntchen Energie aus diesem Schiff herauszuholen und beheben Sie alle reparablen Systeme."

[HtB: WAS soll er tun?]

Priorität liegt bei den Energiesystemen. Um den Rest kümmern wir uns später. Ach Chief, sorgen Sie bitte dafür, dass jetzt 3000 Liter Anti-Materie gut isoliert und handlich verpackt in den hinteren Torpedoraum gebracht werden. Ich werde mich auch dorthin begeben."

Vladimir machte große Augen, Ysdi lächelte: "Lust auf ein bisschen Wahnsinn?", sagte er noch und war dann auch schon verschwunden.

Auf dem Weg zum Torpedoraum tippte er auf seinen Kommunikator: "SUSI, eine gesicherte und getarnte Verbindung zur Brücke. Keine Diskussion, es geht auch um Deine Existenz."

"Na gut, du Klappergestell!", kam nur zurück und schon piepste es.

"Ysdi an Brücke! Ich habe vor, mich mit ein wenig Anti-Materie in ein oder zwei Torpedos auf ein Tahol-Schiff zu bringen. Meinen Analysen zufolge arbeitet das taholische Antriebssystem mit Texocomotrid, eine normalerweise höchst instabile Verbindung. Würde dieser Stoff mit Anti-Materie in Verbindung kommen, gibt es eine Explosion riesigen Ausmaßes [GB: Bist Du sicher, dass das eine Besonderheit DIESES Stoffes ist?], möglicherweise auch auf Subraumebene. Ich habe Schiffe mit ausreichend Texocomotrid lokalisieren können. Sie befinden sich wohl als Artillerieschiffe etwas weiter von der restlichen Flotte entfernt.

Wir könnten ein solches Schiff als trojanisches Pferd umbauen und unserem Gegner großen Schaden zufügen. Allein kann ich allerdings ein derartig großes Schiff nicht unter Kontrolle bringen. Ein paar Freiwillige sind herzlich willkommen. Überlebenschancen sind wie üblich ziemlich verschwindend. Außerdem brauchen wir noch eine Möglichkeit die Sektionen unbemerkt zu verlassen, ohne die Mirage zu verraten. Nun, was halten Sie davon?"


--- BRÜCKE

Tommok zog eine Augenbraue hoch. Ein trojanisches Pferd also, ein Schiff, das sich die Tahol liebend gerne einverleiben würden und das sich dann als Bombe entpuppte...

"Mr. Mahon, halten Sie das für durchführbar, auch ohne sich selbst oder Mr. Belloni dafür zu opfern?"

[HtB: Schwund ist immer.]

Mahon zuckte die Schultern: "Nun, ich kenne diese Troja und ihre explodierenden Pferde nicht. Und das Unternehmen klingt mir wie eine Verzweiflungstat. Es erscheint mir nicht so recht wahrscheinlich, mit ein paar Mann dieses Schiff zu entern. Es wäre nicht das erste Mal, und wir haben es schon mit weniger Leuten geschafft, doch irgendwann wird es schief gehen. Die Überlebenschancen jedoch hängen ganz entscheidend davon ab, ob sie mich oder Belloni schicken."

Tommok zuckte mit der Augenbraue. Vor seinem geistigen Auge sah er Troja, die romulanische Gattin des Föderations-Präsidenten Tibor Dschorgbusch, welche unter Humanoiden als nicht besonders attraktiv galt, mit einem Pferdekopf, explodierenderweise. Eine hinreichend bizarre Vorstellung.

[HtB: Hinreichend bizarr. Schön ausgedrückt.]

Doch dann sah er Mahons fest entschlossenen Blick. "Mr. Mahon, stellen Sie ein Team zusammen. Nehmen Sie ausreichend Äpfel, Zitronen und Vitamin-C-Behälter mit. Und bleiben Sie alle am Leben. An die Arbeit!"

Die Interkom-Verbindung war immer noch offen.

"Sir!", ertönte Ysdis Stimme, "Da wir immer noch getarnt sind, ein einfaches Beamen also nicht möglich ist und uns die Shuttles langsam ausgehen, habe ich als Alternative einige ausgehöhlte Torpedos anzubieten. Ich gebe zu, dass der Komfort nicht gerade überragend ist. Zwängen Sie sich am besten in einen Raumanzug und legen sich ganz entspannt rein. Es könnte ein wenig eng werden mit den Handfeuerwaffen und so. Mr. tom Broek wird uns sicherlich irgendwo unbemerkt aussetzen können. Dann zünden wir die Antriebssysteme der Torpedos und werden, zugegeben etwas turbulent, in die Außenhülle unseres Zieles einschlagen.

Mit einer Kopie des Miniaturschiffes, die wir mitnehmen, machen wir dann unsere List komplett. Soweit der Plan. Wie verfahren wir?"

"Gut, bemannen Sie so viele Torpedos wie möglich mit Offizieren, die wir entbehren können - und starten Sie schnellstens!! Viel Glück."

'...die wir entbehren können...?', wiederholten einige der Umstehenden in Gedanken, aber sicher hatte Tommok das nicht sooo gemeint...


---GANG VOR DEM TORPEDORAUM

Counselor McKay eilte hochmotiviert durch die Gänge. Sie hatte ihre Strafe in der Arrestzelle abgesessen, dem Zellenwärter beim Verarbeiten seiner Kindheit geholfen und war nun endlich wieder ein anerkanntes und geläutertes Mitglied der Gemeinschaft.

[HtB: Das ist noch nicht raus.]

Von den letzten Geschehnissen außerhalb der Zellen hatte sie allerdings so richtig viel nicht mitbekommen. Außer einigen unwesentlichen Details. Zum Beispiel war das Sonnensystem verschwunden! Nahe alle Besatzungsmitglieder hatten ihre Familie verloren!!! Sie konnten nie wieder nach Hause!!!!!! DIE MENSCHLICHE RASSE WÜRDE AUSSTERBEN!!!!!

So betrachtet - war McKay doch leicht beunruhigt. Denn immerhin konnte man ja nicht ganz ausschließen, dass die Arbeitsmoral und psychische Stabilität an Bord durch so etwas nachlassen konnte. Sie würde ihr Bestes tun - und gleichzeitig endlich wieder ihren Job machen können!

"Wird es LILA sein??", hörte die Counselor plötzlich eine Stimme aus dem Transporterraum, den sie gerade passierte.

"Ich will kein Pferd sein!!"

McKay blieb stehen und lauschte. Diverse aufgeregte Stimmen diskutierten offenbar eine kurz bevorstehende Mission.

"Bei LILA raste ich immer aus..."

"So ein trojanisches Pferd ist bestimmt sehr eng...."

"...und dunkel."

"Ich hab Platzangst."

"Manchmal weine ich im Dunkeln."

"Mahon soll uns übrigens anführen!"

"Der macht mir Angst."

"Mami."

McKay straffte sich und schritt in den Torpedoraum. Sie wusste zwar nicht genau, was diese Leute für eine Mission vor sich hatten, aber eins war klar. Sie brauchten sie!!

"Nanaaaa", meinte sie großmütterlich, "wiehern Sie doch nicht alle so durcheinander. Was ist denn los?"

"Counselor! Sie erinnern mich an meine Mutter..."

"Ach..."

"Sie ist tot."

"Oh..."

"Ich habe sie gehasst..."

"Oih."

"Und ich hasse SIE!"

"Na das ist doch ein Anfang. Setzten Sie sich...und stecken Sie erst mal das Messer weg..."


---TORPEDO-LAGERRAUM / WENIG SPÄTER

"Sir, Sie sind zu viele!!"

Der Techniker mit den hektischen Händen hatte Recht. Mit der gerade hereinkommenden, leicht blutbeschmierten Counselor hatte sich ein gutes Dutzend von Offizieren auf Mahons Kommando eingefunden. Statt versteckt zu beamen sollte nun mit Torpedos geflogen werden. Aber es waren nur sechs Torpedos zum Umbau verfügbar!

"Gut, dann wird gekuschelt!", dröhnte Mahon, schnappte sich den eigentlich nur zufällig nebenbei stehenden Mr. Kim und zwängte sich und ihn GEMEINSAM in einen der bereits ausgehöhlten Torpedos. Nur Millimeter trennten die zwei schließlich in dem tödlichen Geschoß - und Mahon grinste. Die Gelegenheit war perfekt - mit Mr. Kim über seinen gestern fertig gewordenen Abschlußbericht über das Personal der Mirage zu sprechen...

"Keller, Ceram, Sie zwei in den nächsten!", tönte Mahons metallisch verzerrt aus dem Torpedo heraus. "Ich brauche jemanden, der sich mit Artefakten auskennt. Vielleicht haben Sie ja recht mit Ihrer Theorie, Keller, und wir können die Bakterienwesen noch mit irgendwas Religiösem erpressen."

Kadija Ceram warf Keller einen vorfreudigen Blick zu und ließ ihm liebenswürdigst lächelnd den Vortritt.

"Counselor McKay", verteilte Mahon weiter, "Sie fliegen mit Belloni, ich glaub, der muss sich mal ausweinen..."

Belloni wollte protestieren, doch McKay geleitete ihn sanft zu Torpedo Nummer 3.

"Team 4 bilden Ysdi und ... schön, dass Sie da sind, Ms. Ta'ek, wir brauchen jemand, der die Computerkonsolen da drüben übersetzt. Überlegen Sie schon mal, was auf taholisch 'Selbstzerstörung' heißt."

Ysdi und Leu Ta'ek begaben sich zu ihrem Torpedo, während Mahon die letzten beiden besetzte.

"Torpedo 5 - Ashley Taylor und Magnees. Sein Sie vorsichtig, wir brauchen da drüben ausnahmsweise mal einen Techniker und einen Arzt, die GUT miteinander auskommen..."

Magnees nickte zögernd Ashley zu, ließ ein vielsagendes "Euhm" hören und sie zwängten sich in die Metallröhre.

"Mr. Smith, Mr. Jones. Sie beide rein in letzten Torpedo."

[HtB: Wer sind die denn?]

[GB: Sprechrollen.]

"Aye Sir!", riefen die zwei Männer in Uniformen der Sicherheit - und ihre Allerweltsgesichter strahlten.

"Das hätten Sie vielleicht nicht sagen sollen...", murmelte es irgendwo aus einem Torpedo, dann kam Mahons Startkommando.

"Torpedos schließen und präparieren. Abschuss mit der Brücke koordinieren, so schnell wie möglich!"


---USS LANGLEY / MASCHINENRAUM

"Sir, das Lauschsystem ist aktiviert."

"Sehr gut."

Ripley lächelte zufrieden. Endlich hatten sie die Möglichkeit, ein paar Antworten zu bekommen. "Auf wen sollen wir es richten, Sir?", fragte die stellvertretende Chefingenieurin nach. "Wir scannen starke Kommunikation zwischen den Tahol-Schiffen, aber auch intern. Außerdem gibt es hier offenbar eine Subraum-Verbindung zwischen diesen fünf taholischen Schiffen...", die junge Frau mit den Tentakeln zeigte auf eine auffällig abseits liegende, lose Schiffsformation, "...und Sektor 013. Das ist die Richtung, in der die taholische Hauptflotte verschwunden ist...Allerdings ist die Verbindung hochcodiert und mit aktiven Scannern gekoppelt. Leicht zu alarmieren, aber schwer zu knacken...Was sollen wir tun?"


---BRÜCKE

"Sagen Sie mal, Mr. Broek...", durchbrach plötzlich Tommoks Stimme die Stille."...warum sind wir eigentlich nie draußen dabei?"

[HtB: Man gönnt ihm den Ruhm nicht.]

Hajo sah den Captain schief an. Er musste wohl von dem roten Teeblättern genommen haben...

"Maschinenraum an Brücke. Bauer hier. Sie sind unterwegs."

Tommok seufzte...

Tommok hob seine Teetasse und nickte Hajo to Broek zu. "Mr. tom Broek, bitte alle Torpedos auf den Schirm. Wie lange bis zum Eintreffen am Zielort?"

"Lange genug für ein Tässchen Tee", antwortete der Steuermann und schenkte sich und dem Kapitän noch einmal nach.

Doch nur wenige Minuten später konnte die Brückenbesatzung aufmerksam beobachten, wie sich die Torpedos ihrem Bestimmungsort näherten.


---WELTALL

Unauffällig und elegant wie professionelle Wasserspringer glitten die sechs bemannten Torpedos aus den Abschussschächten der Mirage ins Weltall hinein. Ihre Antriebe glühten kaum merklich auf - und dann begann der lange Anflug auf das etwa 800 Kilometer weit entfernte Ziel - den taholischen Aufklärer 'BÖÖRK 7'.

Eine lange Reise - vorbei an hunderten Feindesschiffen, durch ein dichtes Netz von neugierigen Sensorenstrahlen - und mit mehr als beengter Lage im Inneren der sechs finsteren Metallkörper. Die Kommunikation war tot gestellt, doch in den Torpedos ging es weniger still zu...


---TORPEDO

Torpedoflug... Es war nicht das erste Mal, dass Keller so transportiert wurde, aber er war das erste Mal nicht allein dabei. Wenigstens hatte man ihm wie allen Anderen einen Phaser Typ II mitgegeben, um sich zu verteidigen. [GB: Bei allem Verstädnnis für Deine gefährliche Lage, Du willst nicht wirklich IN einem Torpedo Deinen Phaser abfeuern...?!] Was er noch nicht wusste, warum man ihm eine Rolle Vitamin C in die Hände gegeben hätte.

[HtB: Ungesunder Gesichtsausdruck.]

Sich zu erkälten war nicht unbedingt seine größte Sorge... Und dann sehr eng an Ceram gepresst ohne seinen schützenden Umhang gefiel es ihm nicht. Nicht, das Ceram nicht gut ausgesehen hätte, aber die Luft in Torpedos hatte die dumme Angewohnheit, irgendwann sehr knapp zu werden. Er atmete ruhig, bereitete sich auf den "Aufschlag" vor und schloss seine Augen zum stummen Gebet.

Kadija lutschte eine Vitamin C Tablette, zur Vorsicht, man wusste nie was bei den Tahol so an Viren herumschwirrte. Leider musste sie dabei die Hände hochschieben und leider bekam Keller dabei einige Knüffe und Püffe.

"...you're in the Army now...ohuoh, you're in the Army nooow", sang sie vor sich hin. Sie erinnerte sich an eine viel komfortablere Mission, in einem Shuttle. Mit MAGNEES...hier gab`s nicht mal SCHNAPS. Und ihre MEDITATION hatte sie auch schon erledigt.

[HtB: Alle drei Dinge verträgt sie nicht.]

Bevor das Gerippe neben ihr erste Anzeichen von Genervtheit zeigen konnte, schlug ihr Torpedo ein und kam nach dem schmerzhaften Aufprall mit einem Quietschen zum Liegen. Kadija stemmte die Luke auf und die beiden Offiziere kletterten heraus. Schnell flüchteten sie erst einmal in den nächsten verlassenen Raum und schlossen die Tür. Nur damit sie nicht ins All gesogen wurden.

[GB: "Geblasen, Sir!". "Sie haben recht, Mr. Data." "Der Irrtum unterläuft vielen."]

Leichte Erschütterungen meldeten den Einschlag der anderen Shuttles.

Kadija rückte ihre Uniform zurecht. "Da ich Ihr vorgesetzter Offizier bin, Keller, werden wir tun, was ich sage. Und ich sage, wir stürmen die Brücke und nehmen den Captain als Geisel. Los, finden Sie heraus wie wir zur Brücke kommen!"

Die ersten Sekunden dachte Roland darüber nach, ihr zu widersprechen und einen Augenblick spielte er mit dem Gedanken, Ceram mit einem Betäubungsschuss auszuschalten, aber er nickte ihr ruhig zu.

"Zuerst einmal ist es allerdings von Vorrang, dass eine Verbindung mit der Kommandostruktur hergestellt wird. Commander Mahon ist Offizier im Kommandorang und leitet diese Mission, wir sollten zu ihm vorstoßen." Keller sah sich in ihrer "Zuflucht" um und suchte Wände und Boden ab. Unangenehme Gerüche stiegen ihm in die Nase und als er die Rinnen verfolgte, musste er fast lächeln.

"Glückwunsch, Ensign. Wenn die Anatomie der Tahol der unseren auch nur im Entferntesten ähnelt, haben wir gerade die Mannschaftstoilette betreten... Für männliche Mitglieder übrigens..."


---TORPEDO

"Sagen sie mal, Mr. Kim, was meinten Sie in ihrer Beurteilung mit 'Aufbrausend' und 'Unberechenbar'?"

"Ich tue nur meine Pflicht, Mr. Mahon."

"Es ist ganz schön dunkel hier, Mr. Kim! Und niemand hört uns!"

"Auf die Tour brauchen Sie es nicht zu versuchen. Mich schüchtern Sie nicht ein!"

"Es ist auch ziemlich eng hier, Mr. Kim!"

"Alles was Sie sagen, wird in meinem Bericht erscheinen, Mr. Mahon."

"Soso..."

"Was tun Sie, Commander? Hey, nein, nicht, das dürfen Sie ni..."

Mahons Hände hielten noch immer den halb zerquetschten Holoemitter in der Hand, als der Torpedo einschlug.

---TAHOLSCHIFF

Der Andorianer kletterte aus dem Torpedo. Mit Schrecken erkannte er, dass die Tahol auch weibliche Crewmitglieder hatten, die nackt noch viel schlimmer aussahen, als bekleidet.

"Darf ich mich vorstellen?" fragte er höflich und drückte auf den Abzug seines Phasers.

Ein Blick nach hinten versicherte ihm, dass auch die Tahol Notkraftfelder besaßen.


---TORPEDO

Den wohl mit Abstand engsten Platz hatte Leu. Das mochte vor allem daran liegen, dass Ysdi mit in der "Kabine" lag und er trotz fehlenden Beines doch eine ziemlich unnachgiebige Masse darstellte. Aber auch die Tatsache, dass sie wegen Lagerraummangel noch ein wenig Anti-Materie mit in ihre Bleibe nehmen mussten war nicht zu verachten. Wenigstens konnten Ysdis Augen durch ein eilig nachgerüstetes Modul den Innenraum mit rotem Licht fluten.

[GB: Sehr lauschig.]

Es war Leu auch ziemlich unangenehm zu wissen, dass ausgerechnet ihr Torpedo noch 2500 Liter Anti-Materie im Schlepptau hatte.

[GB: "Hmmm, Schatz, heute bist Du aber explodiert..."]

Ysdi bewegte sich.

"Wissen Sie, Mrs. Ta'ek, wir sind uns noch nie begegnet. Es war ein wenig hektisch in letzter Zeit. Sie sind doch neu an Bord, oder?"

Der Android kannte die menschlichen Rituale und wollte nicht unhöflich wirken, also versuchte er ihr die Hand zu geben. Dabei kam er versehentlich mit dem Ellenbogen an die Torpedowand. Ein tiefes Dröhnen ertönte. Leu bekam fast panische Augen, als sie die dicke Beule an der Wand sah.

"Ähem", räusperte sich der Android und versuchte abzulenken, "Wissen Sie, ich habe hier die Torpedosteuerung. Ich könnte dem Antrieb ein wenig mehr Energie hinzufügen, dann wären wir schneller im Ziel... Keine Angst! Ich habe die Geschwindigkeit so berechnet, dass der Anti-Materie nichts passiert."

Bevor Leu noch etwas sagen konnte, drückte Ysdi auf den gar nicht so gut aussehenden Knopf. Der Torpedo heulte auf. Man konnte spüren, wie sie beschleunigten.

Kaum dass sich Leu von dem plötzlichen Geschwindigkeitsschub, oder besser Geschwindigkeitsschock, erholt hatte, schlug der Torpedo auch schon in das Schiff der Tahol ein. Während Leu eine ziemlich gute Vorstellung davon bekam, wie man sich zwischen Hammer und Amboss, also Ysdi und Wand fühlte, bohrten sie sich durch die Außenwand und vermutlich noch durch einige andere Wände.

Irgendwann blieben sie dann doch stehen. Leu kam nun erst recht in die Zwickmühle, da sie nun unter Ysdi lag. Der Boden unter ihr stellte sich zu dem noch als Luke heraus, als diese sich plötzlich öffnete. Aber auch das war noch nicht das schlimmste. Das schlimmste war auch nicht, dass der Torpedo in 2,5 m Höhe in der Wand steckte, nein, das schlimmste war, dass sie einem Tahol direkt in die Arme fiel. Leus gesunde blaue Farbe wich einem angeekeltem Türkis und so schnell sie konnte sprang sie dem verdutztem Tahol aus den Armen, der aussah als würde er gerade denken (was bei diesen Wesen eigentlich kaum vorstellbar ist): "Oh! Frauenwesen geregnet. Tag voll mit Glück!" Allerdings war es keineswegs sein Glückstag, denn das nächste was ihm in die Arme fiel war Ysdi.

Nicht nur, dass Ysdi nicht mal im Ansatz so ansehnlich war wie Leu. Nein, er war auch beinahe viermal so schwer wie sie. Als Ysdi also mit seinen 200 Kilogramm nach zwei Metern dem Tahol in die Arme fiel, kamen zu den entsetzt-erstaunten Augen noch dicke Backen und sehr zittrige Beine hinzu.

Ysdi ließ noch mal ein metallisches Grinsen zum Besten geben und bescherte dem Tahol dann einen langen traumatischen Schlaf, indem des Androiden Faust in sein Gesicht einschlug. Mit einem kurzen, fast federleichten Sprung landete Ysdi dann mit einem Bein genau an der richtigen Stelle.

Höflich reichte er die Hand, um Leu aufzuhelfen.

"So! Da wären wir.", prüfend tastete Ysdi die beiden Phaser an seinem Gürtel ab und hielt in der anderen Hand seinen Tricorder, "Also zum Reaktor geht's in diese Richtung. Soll ich mir den Weg erst freischießen oder nehme ich die Anti-Materie gleich mit?", murmelte er mehr in sich hinein als zu Leu, "Was ist eigentlich ihr Auftrag, Mrs. Ta'ek?"

[HtB: Die Quote erfüllen.]

Prüfend schaute er abschätzend erst Leu, dann den abgeschmolzenen Behälter, welcher noch in der Wand steckte und an einer scheinbar dünnen Leine an ihren Torpedo gefesselt war, und dann wieder Leu an.

Leu räusperte sich. "Nun ich bin wohl dafür zuständig irgendwelche Computerterminals zu finden, dieses Kauderwelsch zu übersetzen und die Selbstzerstörungssequenz dieser fliegenden Schrottmühle einzuleiten." Dann betrachtete sie erst Ysdi, dann die Phaser und zuletzt die Antimaterie. "Eigentlich bin ich für gewaltfreie Konfliktlösungen... aber diese Tahol... irgendwie machen sie mich so unglaublich ... aggressiv."

Mit diesen Worten ließ sie gewaltbereit ihre Fingerknöchel knacken.

"Sagen Sie... ich kenne mich mit Schusswaffen nicht aus aber...", sie hob das Phasergewehr auf, welches verdächtig nach gestohlenem und schwarzlackierten Föderationsmodell aussah, "...hier wird entsichert, oder? Und das hier ist der Abzug..."

Eigentlich empfand sie Schusswaffen als abstoßend, aber im Notfall... gegen die Tahol... ach weg mit den ethisch-moralischen Bedenken, dieser plötzliche Aggressionsschub ließ sich sicherlich auf den unsanften Flug zurückführen und irgendwie hatte sie das Gefühl gewaltig Dampf ablassen zu müssen.


---TAHOLISCHES SCHIFF / MAHON

Mahon warf den zerquetschten Mr. Kim-Holoemitter in die Ecke des Raumes und sicherte die Tür. Kein Alarm, keine herannahenden Sicherheitskräfte. 'Hm, zumindest den Hüllenbruch hätten sie doch registrieren müssen!' Das kam Mahon höchst seltsam vor.

Doch er wartete nicht, ob sich was änderte, sondern schlüpfte schleunigst in einen nahen Lüftungsschacht.

Nachdem er ein paar Minuten gekrochen war, hielt er inne und zog seinen Tricorder heraus. Die Struktur des Schiffes erinnerte an die biogenen Packs, die die Grundlage einiger Schiffskonstruktionen der Föderation bildeten. Mahon nahm eine Vitamin-C Tablette heraus und schob sie in ein solches Pack.

Tatsächlich, das gesunde pulsierende Ding verblasste. Mahon hatte soeben einen ihrer Daten-Knoten ausgeschaltet. Er hielt noch immer die Schachtel mit den Tabletten in den Händen. Nachdenklich schüttelte er den Kopf. Bisher hätte er jede Anwendung mit seinem Phaser mindestens so effektiv gestalten können, wie mit diesem Vitamin.

Plötzlich meldete sich sein Tricorder. Mahon sah etwa 22 rote Punkte auf dem Display, die sich aus fast allen Richtungen auf das Zentrum zu bewegten. Mahon grinste "Na endlich!"

Im selben Moment flötete eine seltsame und komplexe Tonsequenz über seinen Kommunikator. Es folgte eine ebenso besorgte, wie wohlbekannte Stimme.

"Ohros? Hörst Du mich."

"Nein.", antwortete Mahon gereizt. "Aber die Tahol bestimmt."

"Oh...", Doktor Basani klang erleichtert. "...Gott sei Dank, es hat geklappt. Keine Sorge! Bauer hat diese Verbindung codiert und in einem taholischen Sensorenstrahl getarnt. Hör zu, Ohros, es ist sehr wichtig. Du musst sofort da weg und zurück auf die Mirage."

"Bitte??"

"Es tut mir leid, Ohros. Ich habe jetzt keine Zeit für lange Erklärungen, aber es geht um Mr. Kims Abschlußbericht!! Darin steht eindeutig, dass Du in Stresssituationen zu verzerrten taktischen Einschätzungen, fehlerhaften Chancenabwägungen, falscher Mittelwahl, illegalem Verhalten, undiplomatischer Rhetorik, Misshandlung von Teammitgliedern, physisch bedenklichem Farbwechsel, Selbstzerstörung, Größenwahn, Gefahrenprovokation, Unmoral und Überbelastung Deines Körpers neigst. Daraus ergibt sich eine 4-prozentige Chance pro Minute, dass Du ohne Vorwarnung zusammenbrichst oder die Mission sonst wie zum Scheitern bringst!! Die Details erklär ich Dir später bei der Behandlung, erst mal musst Du sofort da weg!! Wie sind Deine Koordinaten? Biehm beamt Dich so schnell er kann. Ich hoffe, Du hast noch keinen Feindkontakt!! Wie ist Deine aktuelle Lage? ...was sind das für Geräusche?? ... ist Kim bei Dir?? .... Ohros???!!!"

[HtB: Der Richter und sein Henker.]

Mahon hörte nicht richtig zu. Er war gerade dabei, sich in eine taktisch bessere Situation zu bringen. "Ja Basani, wir reden später darüber. Mr. Kim hatte eine Fehlfunktion, Mahon ENDE!"

Er hatte eine gute Ecke gefunden. Zog auch noch seinen zweiten Phaser und machte sich bereit.

Nicht viel später tauchte der erste Tahol auf und gleich wieder ab. Der Phaserstrahl musste ihn erschreckt haben. Mahon wollte in diesem Moment losstürmen und frontal angreifen, da tauchte Basanis Stimme in seinem Kopf
auf: 'Selbstzerstörung, Größenwahn, Gefahrenprovokation'. Er zögerte.

Dann programmierte er seinen Tricorder auf das Senden eines Lebenszeichensignals und stellte seinen Phaser auf zufällige Schussfrequenzen ein. Dann installierte er ihn am Boden und zog sich in die Luftschächte zurück.

Während der Phaser die Tahol ablenkte, ließ er sich in einem der Gänge des Schiffes nieder. Gerade kam ihm ein Tahol entgegen. In voller Kampfmontur. Mahon wollte ihm gerade eins auf die Nase geben, als der Tahol ihm nur zunickte und weitereilte. Da erinnerte sich der Andorianer an seine Taholmaskierung, die er immer noch trug. Freudig betrat er eine Art Fahrstuhl und drückte den obersten Knopf.


--- USS MIRAGE / BRÜCKE

Tommok sah tom Broek an und tom Broek sah Tommok an. Der Vulkanier nahm einen weiteren Schluck Tee. Er stellte fest, dass die Temperatur mittlerweile unter die für Humanoide gesundheitsgefährdende Grenze gesunken war. Auf dem Schirm erkannte man deutlich das Tahol-Schiff, sowie einige schwarze Container. Aus dem Schiff und den Objekten sah man plötzlich einige kleine Gegenstände entweichen.

"Mr. Paseolati, Bericht! Was ist das?"

"Captain, es handelt sich um die Umhüllungen von terranischen Hühnereiern!"

Tommok zog eine Augenbraue hoch. "Nun, hoffen wir, dass die Handlungen, auf die diese Objekte zurückzuführen sind, in Kürze zur Eroberung des Tahol-Schiffes führen!"


---TAHOLISCHES SCHIFF / YSDI, LEU

Als hätten sie es heraufbeschworen, ertönte auch schon Kampfeslärm nicht allzu weit von ihnen entfernt. Der Gedanke war es nicht wert, zu erahnen, wer da wohl in Schwierigkeiten gekommen ist.

[GB: ...in grammatische Schwierigkeiten...]

Mit einem kleinen Hüpfer schnappte sich Ysdi den kleineren der zwei Behälter, der noch im Torpedo lag. Dank zweier provisorisch angebrachter Gurte konnte er ihn problemlos auf dem Rücken tragen. Mittlerweile hatte der Android auch eine Titanstütze anstelle eines Holzstabes, um seinen einbeinigen Stand auszubalancieren.

Seine roten Augen schauten noch einmal Leu an.

"Mrs. Ta'ek, ich möchte unsere Chancen nicht unnötig optimistisch aufzeigen. Sie kommen am besten mit in den Maschinenraum und halten sich dicht hinter mir. Ich werde dafür sorgen, dass Ihnen nichts geschieht...", Ysdi zögerte kurz, "Es sei denn jemand trifft diesen Behälter. Ab einem bestimmten Energielevel...", wieder unterbrach er sich selbst, der Kampfeslärm wurde erheblich lauter, "Wir sollten aufbrechen!"

Ysdi betätigte den Türsensor. Die Tür glitt schleimig auf [GB: was für eine Opportunistin!] und ließ den Blick auf die knapp eineinhalb Meter entfernte, gegenüberliegende Wand frei. In einer unwahrscheinlich starken Zeitdehnung konnte der Android gerade noch drei violette Energiestrahlen schnurrgerade von links nach rechts fliegen - und am rechten Rand seines Sichtfeldes das Heck einer Fußferse aufblitzen sehen.

Ohne zu zögern, sprang er in den Gang, zog seine Waffen und schoss unverzüglich gegen seine unbekannten Kontrahenten.

Leu sprang hinter Ysdi durch die Tür und sah folgendes: Drei Tahol, die gerade mit Gewehren auf eine Art Dartscheibe schossen und Ysdi, der auf die Tahol schoss. Seelenruhig legte sie an, zielte genau und drückte eiskalt ab. Treffer. Genau in die Mitte. Eine computergenerierte Stimme ertönte: "Guter Schuss, 100 Punkte." Ysdi hatte unterdessen die Tahol ausgeschaltet. "Gut, nachdem wir dieses Problem gelöst hätten ... zum Maschinenraum geht's nach rechts." sagte sie, nach einem, oder auch zwei Blicken auf einen an der Wand hängenden Grundrissplan des Schiffes. [GB: "WO IST WAS? - Infopoint für Eindringlinge."] Dass der Plan auf dem Kopf hing war ihr irgendwie entgangen, ebenso wie die Tatsache, dass die Tür, hinter der sie den Maschinenraum vermuteten, zu einer Luftschleuse führen würde.

Bald darauf waren sie an der verhängnisvollen Tür angekommen... Tahol säumten ihren Weg dorthin...


---BRÜCKE DER TAHOL

"Oberer, Eindringlinge! Mit großer Gewalt, erobern Luftschleuse wohl."

"Das überaus klingt seltsam, Unterling."

[HtB: Das tut es. In der Tat. Kann ich Marmelade zum Röstbrot haben?]


---NOCH EIN TORPEDO

Ceoladh und der Sicherheitschef hatten bis jetzt noch kein Wort gewechselt. Allerdings bemerkte die Counselor eine gewisse Feuchtigkeit, die von Belloni ausging.

"Ähem", räusperte sie sich, "welches Deo Sie auch benutzen, in beengten Situation scheint es den Dienst zu versagen, wenn ich das einfach mal so sagen darf, Mr. Belloni."

Dummerweise trug sie ihre Haare offen und kitzelte damit die Nase ihres Torpedopartners.


---TAHOLISCHES SCHIFF / CERAM, KELLER

"Das ist die Männertoilette? Ach, das stört mich nicht", sagte Kadija und verließ großzügig den Raum, damit Keller seinen `Geschäften` nachgehen konnte.

Der Gang war leer, doch sie hörte Schritte.

"Ceram an Mahon, sind gelandet. Konnten dank Kellers schwacher Blase noch nicht vorrücken."

[GB: Was für eine Inkompetinenz...]

Sie öffnete die Tür und rief hinein: "Schütteln Sie schneller, ich will heut noch auf die Brücke!"

Sie erschoss zwei Tahol, konnte den dritten aber nicht an der Flucht hindern und wartete hibbelig auf Keller.

"Wieder einmal verstehen Ssie mich falsch, Ensign..." Keller richtete seinen Phaser auf einen neuen Tahol, der wohl eher zufällig um die Ecke kam und schoss ihn nieder. "Dass ich die Funktion eines Raumes definiere - heißt nicht, dass ich ihn als solchen nutzen will."

Wieder legte er in eine Richtung an. Man sah regelrecht, wie sich seine Ohren aufstellten. "Sie kommen in großen Gruppen. Empfehle UNBEDINGTE Sammlung aller zur Verfügung stehenden Kräfte."

"Wozu? Ich bin doch hier?" sagte Kadija und murmelte: "Ach du meine Güte!" Sie brachte sich in einer Ecke, um die die Tahol biegen würden, in Deckung und spuckte die Vitamin-C Tablette aus, die nicht so gut schmeckte wie sie gedacht hatte.

Die ersten drei Tahol erschoss sie, etwas gelangweilt, und ließ den nächsten mal näher kommen. Bevor sie jedoch zum K.O. Schlag kam, schrie der Tahol auf, seine Haut begann Blasen zu werfen und er fiel tot um. Er war auf die Tablette getreten.

"Also an meiner Spucke kann es nicht liegen, " meinte Kadija, "ich hab heut nix getrunken."

Sie und Keller sahen auf die Tablettenröhrchen und warfen probeweise einige Tabletten auf den Rest der heranstürmenden Tahol, die sofort starben.

"Vorrücken!" rief sie Keller zu und hoffte, der würde diesen eindeutigen Militärfachjargon kapieren. "Wir nehmen den Lift da!"


--- BRÜCKE DES TAHOLSCHIFFES

Die Lifttüren öffneten sich und zeigten eine Brücke voller Tahol, mitten drin ein grimmiger Captain. Er war etwas konfus, denn zur gleichen Zeit öffnete sich auch der Lift gegenüber und zeigte einen gut gelaunten Andorianer, dessen Blick auf den Taholanführer fiel.

"Das ist meiner!" schrie Kadija und lief los. "Wie die Lämmer zur Schlachtbank..."

Während des Weges auf die Brücke hatte Keller sich die Arbeit gemacht, Vitamin-C-Tabletten an seinen Handschuhen zu zerreiben. Und als ihm jemand zu nahe kam, schlug ihn der Halbvulkanier dort, wo bei Menschen das Sonnengeflecht saß. Berechnungen, die er innerlich ausführte, ergaben, dass sie nicht alle im Nahkampf würden vernichten können. Also stellte er seinen Phaser auf eine leichtere Stufe, warf die V-C-Rolle über die Brücke und schoss, so dass sich die Verpackung pulverisierte und V-C-Tabletten in alle Richtungen flogen.

"Der Triumph der Wissenschaft über rohe Gewalt!", konnte er noch sagen, als ihn etwas hart im Rücken traf. Schnell drehte er sich um und ging sofort im Türrahmen in Deckung. "Wir sind eingekesselt. Keller an Einsatzkommando, brauchen Verstärkung auf taholischer Brücke!" Was ihm nicht wirklich auffiel, dass das Vitamin C auch an der Schiffstruktur seine Spuren hinterließ, aber das war jetzt noch nebensächlich.

Mahon hatte derweil zu Ceram aufgeholt. Mit unglaublichem Kraftaufwand versuchte er, sie zu überholen und den völlig entgeisterten taholischen Captain als erster zu erreichen. Auf dem Weg stellte sich ihm ein Tahol entgegen. Er trug keine Waffe, sondern eine Art Datenpadd und irgendein Messinstrument. Seine Uniform war blau, wohl ein Mediziner.

Mahon schlug ihn kurzerhand zu Boden: "Der Triumph der rohen Gewalt über die Wissenschaft!", konnte er gerade noch rufen, bevor er merkte, dass Ceram den Captain schon erreicht hatte. "Das ist unfair!" rief er, bevor er plötzlich das Bewusstsein verlor und vornüber kippte.

'Vier Prozent, Ohros!' hörte er die geistige Stimme Basanis, bevor es schwarz vor seinen Augen wurde.

"Ha!" Kadija frohlockte. Keller hatte ihr einige Tahol vom Leibe geschafft, jetzt stand der Captain frei. Ein Schlag in die Magengrube, einer mit der Handkante in den Nacken und noch ein kleiner Spaßschubser in die unteren Rippen ließen den Tahol in ihre offenen Arme sinken. Kadija brach ihm die Nase, so dass er den Mund öffnen musste, um zu atmen und hielt ihm eine VC-Tablette darüber.

Sämtliche 5 restlichen Tahol auf der Brücke froren in ihren Bewegungen ein.

"Wenn sich jemand rührt, ist euer Captain um einiges gesünder als vorher!" drohte Kadija. "Ceram an Torpedocrews und Mirage, wir haben die Brücke eingenommen und der Captain ist meine Geisel." Erst jetzt bemerkte sie dass Keller bei einem bewusstlosen Mahon saß.

"Commander Mahon möchte die Dienste der Krankenstation in Anspruch nehmen", fügte sie hinzu.


---VOR DER LUFTSCHLEUSE / YSDI, LEU

"Merkwürdig", murmelte der Android, "laut Tricorder befindet sich hinter dieser Tür... nichts, der Maschinenraum allerdings gerade in der anderen Richtung. Ich wusste gar nicht, dass die Tahol über eine derartig raffinierte Täuschungstechnologie verfügen."

Ysdi horchte und machte ein Zeichen, dass Leu leise sein sollte. Dann tauchten sie hinter einer Kiste ab. Es näherten sich zwei Tahol. Sie unterhielten sich rege.

"Kleine Schweinchen hier irgendwo sind. Was an Luftschleuse wollen?"

"Ich nicht wissen. Nur leckere Schweinchen wollen nachher zum Abendbrot. Ghö, ghö!"

Gemeinsam fielen die beiden Tahol in ein hässliches Lachen ein. Leu und Ysdi nahmen sie gerade ins Visier, als just ein Kampftrupp um die Ecke bog und den beiden Tahol entgegenging. Sie wechselten ein paar unwichtige und primitive Worte. Plötzlich nieste Leu, Ysdi schaute sie verwundert an. Eine derartige Körperreaktion kannte er nicht.

Dadurch hatten sie allerdings die volle Aufmerksamkeit der Tahol. Dutzende schnelle Schritte waren zu hören. Ysdi zögerte nicht und versteckte seine beiden Handphaser direkt hinter ihm, riss sich seine Uniformsjacke vom Leib und entblößte seinen stählernen Körper, auf dem so einige Dellen und Brandstellen waren. In seiner Bauchgegend klaffte immer noch eine größere ausgebrannte Lücke.

"Laufen Sie!", flüsterte er Leu zu, "Und lassen Sie sich nicht treffen. Ich bilde einen Hinterhalt!"

Dann lehnte er sich regungslos an die Wand und seine roten Augen erloschen. Die Schritte wurden lauter.

[HtB: Ich warte bei dieser ganzen Aktion, die irgendwo zwischen Arroganz und Geisteskrankheit eingeordnet werden muss, nach wie vor darauf, dass das versprochene Pferd durch den Gang galoppiert...]

[GB: Hm, ziemlich alberne Idee, aber wenn Du unbedingt WILLST...]

*Klack* *klack*

"Was...?" Ysdi öffnete unvorsichtig die Augen.

Eine gebleckte, strahlend weisse Zahnreihe blitzte direkt vor ihm auf.

"Sehr gut, Ed, Du seine List hast durchschaut!", brüllten die Tahol.

*PENG*

"Hey, er den Chefingenieur erschossen hat!! Ihn tötet!!"

*KULLER*

"Was das ist...?"

"Schlaumach-Drops vielleicht?"

"Ich mal koste!"

(11fach]: "Auch ich!!"

(12fach): "WURRKKKSS!"

*DURCHEINANDERFALL UND VERDAMPF*

"Sehr gut, Ms. Ta'ek!"

"Das waren meine letzten, Sir. Ab jetzt muss es ohne Vitamin C gehen..."

"Ok, dann los. Schnell zum Stall...äh...Maschinenraum."


---USS MIRAGE / BRÜCKE

Die Eierschalen hatten Tommok und tom Broek inspiriert. Hajo ließ den Tee mal einen Moment beiseite und schenkte auf der Brücke ein wenig Eierlikör aus. Gut für die Moral. Zudem hatte er sich vorgenommen, am nächsten Morgen trojanische Pferdewurst zu servieren. Mit Weißwein Cum Spiritus Sanctus. Und einer Spur Zimt.


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