"Großmotz!!"
"Gibt es was, Mittelling?"
"Von der Böörk 7 Meldung, Großmotz!! Sie alles kontrollieren wieder, sagen sie!! Eindringlinge erwischt und festgebunden sind."
"Große Tat. Ihr Grab wird sein mit Glitzersteinen voll! Kanonen-Oberling?"
"Ja, Großmotz!"
"Meldung gib an alle Boote. Kanonen frei und totschießen die Förderationsreste. Ist weit genug weg, unsere Flotte jetzt. Die Bazillen ihr Flaggschiff sowieso verloren haben, durch Explosion dieser feigen schmutzigen USS Mirage. Sie sagen Zeit für Rache! Zu ich stimme!!!!"
"Geschieht genau so, Großmotz."
"Helden wir alle sind!!"
"Großmotz? Meldung wieder von der Böörk 7."
"Diese auch Helden sind..."
"Sind angeschossen, sie sagen, aber fliegen sie noch grad so können."
"GROSSE Helden diese sind!"
"Wollen schnelle Reparatur bei uns, Luke wir sollen öffnen."
"Sehr toll. Feiern mit ihnen wir!! Und machen stark sie schnell für weiteren Kampf! Luke auf! In den großen Bootsraum eine große Empfangsparade! Werkzeugler und Offiziere, Frauen und Soldaten. Sollen alle feiern und Helden sehen!!"
"Ist auf, Luke, Großmotz. Böörk 7 kommt rein."
--- SHUTTLERAMPE DER BÖÖRK 7
"Alle bereit?", flüsterte eine grimmige Stimme im Dunkeln.
Gehauchtes zustimmendes Murmeln ringsum.
Mahon grinste in die Finsternis.
Er war wieder wach. Nur ein kleiner Schwächeanfall.
Nichts Ernstes. Niemals!
[HtB: Altersschwäche.]
Ysdis rote Augen glühten neben ihm.
Kadija Ceram hielt Roland Keller als Schutzschild vor sich in Richtung der Schiffsluke, die sich gleich öffnen würde.
Draußen war das Dröhnen der gewaltigen Metalltür zu hören, dass sich hinter der Böörk 7 schloss. Sie waren drin! Das vielstimmige Raunen hinter den umliegenden Wänden ließ Mahons Herz einen Freudensprung machen.
[HtB: Der Schrittmacher tut nicht so, wie er soll]
Ashley Taylor injizierte ihm ein letztes stärkendes Hypospray. [GB: Thai Ginseng.]
Leu Ta'ek gab noch eine Meldung durch den taholischen Sprachfunk.
"Böörk 7 zu Nörk. Drin wir sind. Für Ganzmachung schon unseren Dank! Wir bereit sind für Öffnung der Außentür..."
Magnees tastete nach seinen beiden randvoll gefüllten Werkzeugkoffern. Sie mussten schnell und effektiv sein.
Neben ihm hörte er zwei ängstlich flüsternde Gestalten.
"Jones?"
"Ja, Smith?"
"Werden wir durchkommen, Jones??"
"Bestimmt, Smith. Ich habe drei Kinder und eine Frau."
"Ich auch, Jones. Und meine Frau ist schwanger. Sie hat sonst niemanden außer mir. Nur noch unseren kleinen Hund."
"Wir schaffen es, Smith. Immer schön vorne bleiben."
"Gut, Jones, ich renne als erster raus."
"Genau, Smith, und ich stürme direkt auf sie zu, um sie zu verunsichern."
Etwas abseits standen zwei weitere Schatten im Dunkeln, doch nur einer liess seine Stimme hören:
"Hey, Jackson!"
" - - - "
"Jackson, hörst Du mich, ich bin's, Taylor?"
" - - - "
"Nun, komm schon Jackson, vergiss doch mal diesen abergläubischen Quatsch!"
" - - - "
"Mahon sagt auch auf jeder Außenmission was - und der ist bisher auch nie gestorben."
" - - - "
"Ok, dann halt eben den Mund. Kannst ja klatschen, wenn Du Hilfe brauchst."
"Meine Damen und Herren!", erhob sich Mahons Stimme zu einem leisen, aber festen Flüstern. "Die folgenden Minuten können die Wende bringen. Halten Sie sich einfach an die Überraschungstricks, Überrumpelungstaktiken und Hilfsmittel, die wir vorbereitet haben. Wir müssen schnellstens die wichtigsten Stationen dieses Kommandoschiffes besetzten - und zwar bevor sie eine Nachricht an den Rest der Belagerungsflotte absetzen können. Maschinenraum, Brücke, Transporterraum. Es klingt völlig unmöglich. Und genau deshalb werden wir es schaffen."
Ein metallisch Knirschen durchbrach die Rede des Andorianers, ein gleißender Lichtspalt öffnete sich und die Luke nach draußen wurde unaufhaltsam größer.
Innerlich hoffte Keller, dass keiner den Fehler machen würde, zu früh zu schießen. Eines der "Ablenkungsmanöver" würde eine Umwandlung seiner "Brückentaktik" sein. Vitamin C verteilte sich nun einmal besser, wenn es von hohen Punkten herabregnete. Dennoch waren die Zahlenverhältnisse denkbar ungünstig und wenn er auf den Phaser in seiner Hand starrte, konnte ihm übel werden...
Vielleicht hatte es ja auch einer geschafft, die Schiffswaffen der "Böörk" zu aktivieren, im Vergleich zum "Trojanischen Pferd" in der Urgeschichte von Terra gab es allerdings einen entscheidenden Unterschied:
Die Tahol draußen schliefen nicht trunken von einer Siegesfeier...
[HtB: Das ist ihr Problem]
[GB: Sie wollen nicht zweimal kurz hintereinander feiern...]
Er wünschte sich, mehr Zeit gehabt zu haben, dass Schiff zu durchsuchen, noch immer hatte er nichts gefunden, dass auch nur annähernd wie ein Ritualraum aussah. Es musste ein Raum sein, den es nur einmal gab und der keine andere Funktion erfüllte. Und so viel es ihm wie Schuppen vor den Augen, als er sich an die frühere "Mannschaftstoilette" erinnerte. Wenn es so war, hatten die Tahol SEHR seltsame Religionspraktiken.
---
[AUFGRUND DER GESCHICHTLICHEN DIMENSION DER FOLGENDEN EREIGNISSE, SOLLEN DIE ENTSCHEIDENDEN MINUTEN AUS DER PERSPEKTIVE SPÄTERER JAHRHUNDERTE BERICHTET WERDEN. ÜBEREINSTIMMEND ERZÄHLEN DIE CHRONIKEN VON EINER DENKWÜRDIGEN SCHLACHT - UND DEN DRAMATISCHEN MOMENTEN KURZ ZUVOR.:: ÄHNLICHKEITEN MIT ANDEREN HISTORISCHEN EREIGNISSEN DER MENSCHHEITSGESCHICHTE SIND DABEI NICHT GANZ ZUFÄLLIG...]
---
So saßen sie in dunkler Nacht zwischen Tod und Sieg und ein jeder richtete seinen Geist auf die Vergangenheit und der Lieben, oder aber auf die nahe Zukunft und darauf, Ehre im Kampf zum Sieg oder zum Tode zu erringen. Denn Kampfesmut war ihnen nicht wenig und sie dürsteten nach zehn Wochen Krieg dem Blut der Tahol.
Neoptolemos (wie sich Mahon in wilder Kampfeswut schreiend und für seine Freunde neu nannte) zu ihrer vordersten hatte den Griff an den beiden Wundertaschen, Menelaos und Diomedes (auch sie erhöhten ihren Mut durch
Kriegernamen) zu seiner Stärkung und der Odysseus mit seinem brennenden Blick dahinter, Philoktet, Ajax, Idomeneus, Meriones und wie sie da (neu) hießen über die Höhlung verteilt.
[HtB: Nicht zu vergessen: Hepatitis und Diabetes. Frei nach Allen.]
---NÖRK / BRÜCKE
SZENENAUFBAU: Zwei Tahol in inniger Umarmung, einer davon der Captain, der Rest läuft durcheinander wie in großer Verzweiflung.
Captain: "Oh Helena, dies kann nicht unser Schicksal sein, schworen wir nicht unsere Liebe über Krieg zu stellen?"
Tahol2 (schluchzt): "Geliebter, nie hätte es soweit kommen dürfen."
Tahol3 (kommt hinzu): "Großmo-...Paris, die Feinde ziehen sich zurück!" (Allgemeines Gejubel) "Ihre Lager sind verbrannt, die Schiffe verschwunden."
Tahol2/Helena: "So lässt Menelaos ab von mir und ich bin für immer dein!"
Tahol3: "Sie ließen uns ein Geschenk vor den Toren."
Captain/Paris: "Holt es herein und richtet die gute Nachricht aus! Heute Nacht wollen wir feiern" Großes Gejubel abermals. "Lasst uns vor dem Geschenk versammeln und über die Grie...äh....Menschen triumphieren!"
--- TROJANISCHES PFERD/TAHOL-SCHIFF
Gespannt warteten unsere Helden, auf dass die Tahol feierten und sich sicher wähnten, dann stürmten sie in rasender Wut aus dem falschen Pferd/Schiff und metzelten die, die da so arglos sich freuten, nieder. Nur zwei Verluste mussten sie am Ende betrauern, Smithikos und Joneson, doch diese beiden gingen als Helden in den Tod, denn sie waren die ersten gewesen, die stürmten. Als nur noch wenige Feinde lebten, stellte sich Neoptolemos über seine geschlagenen Gegner und rief:
"Der Sieg ist unser! Beschlagnahmt die Schiffstadt, lass keine Gnade walten! Geht zur Waffenkammer", er stutzte, "...ja, die Waffenkammer, und...zur...Brücke?"
Mahon (sein Blick war plötzlich wieder klar geworden) schüttelte die Fühler und sah sich um. "Moment mal..."
Alle Griech...äh...Menschen und Taholtrojaner hielten in ihren Bewegungen inne und ein roter Rauch schien aus ihnen zu entschweben. Helena und Paris machten einen Satz auseinander und spuckten angeekelt aus.
Dann ging das blutige Schlagen überall in der Schiffsstadt weiter.
Wie im Rausch fielen die Angreifer über die rattenfressende Mannschaft der Nörk her. Alle Wut, alle Sorge, alle Trauer befreite sich aus den Herzen derer, die jetzt nun endlich den Wendepunkt der Zeit einleiten wollten. Ascorbinsäure rieselte zuhauf durch die Gänge, die Energiezellen ihrer Waffen schossen rauchend in Massen aus den Halterungen und nicht zuletzt griffen sie noch auf die alten bewährten Klingen zurück.
So zeigte sich, dass wie immer in der Geschichte der Krieg, egal von wem gegen wen, egal zu welcher Zeit und an welchem Ort, egal auf wessen Seite, seine schmutzigen und dreckigen Spuren hinterlässt. [GB: Öl?]
Ginge man jetzt durch die Gänge der Nörk, so konnte man sicherlich nun solche Spuren finden. Eine Vielzahl lebloser Körper zierte die einsamen Gänge und wären diese nicht vorher rot gewesen, so wären sie es jetzt. Dennoch, im Vergleich zu den tausenden Opfern auf Seiten der Förderation, schienen diese zu verschwinden. Doch wer maß sich ein solches Urteil an?
[HtB: Ich mach das, wenn sich sonst keiner findet.]
Ysdi sah den Schacht herunter. Irgendwo schien er auch zu enden. Magnees stand neben ihm, der Rest näherte sich. Sie hatten nun zwei Teams gebildet. Eins sollte hochgehen und die Brücke stürmen, ein anderes hinabgehen und den Maschinenraum einnehmen. Nachdem alles durchgeführt war, würden sie sich dann in der Shuttlerampe treffen.
'Springen Sie!', hörte der Android den Andorianer noch sagen, 'Sie kriegen eh neue Beine und so können Sie den Überraschungseffekt nutzen...'
Ysdi schaute noch einmal diesen doch sehr langen Schacht herunter. Die anderen des Teams waren eben angekommen. Einer der Sicherheitsoffiziere trug zwei herrenlose Phaser, um ihn herum trauerten einige leise über den Tod von Jones und Smith.
Ysdi machte sich bereit zum Sprung.
---USS MIRAGE / KRANKENSTATION
Doktor Basani blickte glücklich auf die zwei Datenpadds in seiner Hand. Endlich mal ein paar GUTE Nachrichten! Die konnten sie im Moment wahrlich gut gebrauchen. Er konnte es gar nicht erwarten, den beiden Betroffenen die frohe Kunde zu überbringen.
Die tödliche askormianische Blatternart bei Mr. Jones (Sohn eines terranischen Griechen, Geburtsname Smithikos) - sie war doch nur eine harmlose Akne-Erkrankung...
Und endlich - nach fast zwei Jahren - war Mr. Smith (Geburtsname Joneson, auch Grieche) Frau aus dem Koma erwacht!
Basani lächelte. Anscheinend hatte das Schicksal heute mal einen guten Tag.
"Wissenschaft an Krankenstation!"
Basani schaute sich um, die spitzen Ohren der Chefärztin Elen D'Sulan waren nirgends zu sehen - und Ms. Taylor war drüben auf dem hoffentlich schon eroberten Kommandoschiff der Tahol.
"Doktor Basani hier, sprechen Sie!"
"Oh...", die junge Männerstimme am anderen Ende klang enttäuscht. "...Basani. Nun...es ist etwas Ernstes, ein Notfall!"
"Warten Sie, ich rufe einen Arzt...", formten Basanis holographische Lippen, allerdings absolut lautlos.
Hörbar sagte er: "Was für ein Notfall?"
"Der Wissenschaftschef...", die Stimme klang besorgt und unsicher, "Mr. Dor - nun ... er verhält sich merkwürdig, Doktor. Er wollte, dass wir die Raumtemperatur auf minus 20 Grad stellen und das Labor mit Trilenium- Gas fluten. Danach hat er ein Messer verlangt und versucht, es sich in den Bauch zu rammen. Vielleicht hat es irgendwas mit seinem Symbionten zu tun, vielleicht eine Trill-Psychokrise oder so was... Wir mussten ihn mit Phaserschüssen betäuben. Aber irgendetwas stimmt mit seinen Biowerten nicht..."
"Verstanden. Wir schicken sofort jemanden vorbei, halten Sie Mr. Dor möglichst ruhig. Basani Ende."
Der Holodoc sah sich um. Er war zwar nur noch Petty Officer - aber es war wohl besser, wenn er auf der Krankenstation blieb, schließlich konnten jeden Moment Verwundete des Außenteams eintreffen.
"Crewman Eroheneth, wir haben einen Notfall in der Wissenschaftsstation, Sie hatten doch bereits mit Trills zu tun, oder?!"
---"LEONIES BÜRO"
Aus den Lautsprechern klang gerade U2 - I Still Haven't Found What I'm Looking for. Und genauso fühlte sich Leonie, als sie den Haufen Untersuchungsberichte betrachtete, der bis heute Abend fertig sein sollte.
"Musik aus!" befahl sie dem Computer, als Dr. Basanis Stimme aus dem Kommunikator klang.
"Ich bin schon so gut wie weg", antwortete sie dem Holodoc, packte die bereitgestellte Notfalltasche neben der Tür und verwies Buzibauz, die voller Freude aufgesprungen war, wieder zurück an ihren Platz unter dem Schreibtisch.
Als sie durch die Türe ging, wurde ihr plötzlich etwas sehr wichtiges klar.
"Computer, nach links oder nach rechts zur Wissenschaftsstation?" fragte sie ganz leise.
"Nach links, und zwei Decks rauf", antwortete der Computer ebenso leise.
"Danke", sagte Leonie und machte sich auf den Weg.
--- WISSENSCHAFTSSTATION
Auf der Wissenschaftsstation ging es noch immer etwas hektisch zu, mitten drinnen lag ein Trill auf dem Boden und rührte sich nicht mehr, während ein Crewman noch immer seinen Phaser auf ihn richtete. Leonie, gerade angekommen, zog angesichts der Situation erst mal beide Augenbrauen hoch
[GB: Achtung COPYRIGHT!!! ... immer diese Mimik-Share-Programme...] , schnappte sich einen herumlaufenden Ensign in der Hoffnung, die Situation erklärt zu bekommen.
Leonie: "Was ist denn hier passiert? Und wieso liegt der Leiter der Wissenschaft hier am Boden?"
Ensign: "Er ist völlig durchgedreht und hat versucht, sich ein Messer in den Bauch zu rammen ..."
"Und? War er erfolgreich dabei?", unterbrach ihn Leonie.
"Was? Nein, natürlich nicht, wir haben ihn vorher bewusstlos geschossen", antwortete der Ensign.
[GB: Karrierechance verpasst.]
"Ah so.", meinte Leonie und behielt, was sie sich gerade dachte, doch lieber für sich.
Stattdessen ging sie zu dem am Boden liegenden Trill und begann ihn mit dem Tricorder zu scannen. Seine Biowerte sahen tatsächlich nicht gut aus, schlechter als sie nach einem Phaserschuss eigentlich sein sollten. Aber dafür schien er langsam wieder zu sich zu kommen.
"Kann irgendjemand schnell die medizinische Akte von Archan Dor im Computer aufrufen?" fragte Leonie in die Runde und begann inzwischen alles dafür herzurichten, Dor gegebenenfalls gleich wieder ruhig zu stellen zu können. Zuerst einmal wollte sie aber warten, bis er wieder vollständig zu Bewusstsein gekommen war.
"Ähem...Ma'am?", kam die vorsichtige Stimme eines Wissenschaftlers, der Dors Akte samt Scanbildern vor sich auf dem Computer hatte, "Ich glaub, der hat einen riesigen Tumor im Gehirn!!"
"Was?"
Leonie eilte herbei und besah sich den großen dunklen Fleck auf der Gewebeaufnahme. "Schon gut, das ist Dor - sein Symbiont. Und das ringsum ist sein Bauch, nicht das Gehirn."
Der junge Wissenschaftler lächelte verlegen: "Oh..."
In diesem Moment ertönte Leonies Kommunikator.
"Doktor Basani an Leonie Eroheneth. Mir ist gerade etwas eingefallen, Crewman. Mr. Dor erzählte mir vor einigen Wochen, dass es auf Trill in den letzten Jahren verstärkt Fälle von Selbstmord gab. Immer versuchten die Wirte dabei, ihre Symbionten zu töten. Der wissenschaftliche Rat von Trill hat bisher keine hinreichende Erklärung gefunden, aber eins fiel auf: Alle betroffenen Trillsymbionten waren exakt gleich alt. 37,37 Jahre. Vielleicht hilft Ihnen das. Haben Sie Dor schon gefunden? Übrigens Crewman, ich habe ihre persönlichen Sachen vorübergehend in die Stasiskammer gelegt. Doktor D'Sulan hat doch ziemlich komisch geguckt, als sie gerade in IHR Büro wollte... Sie hat allerdings zugegeben, dass sie es hätte beschriften sollen..."
Archan öffnete die Augen und verschwommen nahm er war, dass er auf dem Boden lag. Sein Kopf dröhnte und er hatte höllische Unterleibschmerzen. Irgendetwas bewegte sich neben ihm. Vor Schmerzen stöhnend versuchte er seinen Kopf zu drehen und dann erkannte er Crewman Eroheneth, die sich hastig zum ihm herunter beugte. Archan versuchte ihren Arm zu fassen und brachte mit mühsam schmerzverzerrten Gesicht hervor: "Was ... was ist passiert?"
---NÖRK / AM RANDE DES ABGRUNDS
Plötzlich packte eine Hand fest an Ysdis Schulter. Verwundert drehte sich der Android um und sah Leu direkt in die Augen. Sie hatte ein sehr dreckiges und blutverschmiertes Gesicht. Vielleicht war das der Grund, warum sie wütend und gestresst wirkte.
"Sagen Sie, so haben Sie sich das also vorgestellt. Sie wollen sich eilig davon machen und wir haben die Arbeit!"
Ysdi schaute etwas irritiert. Er verstand offenbar nicht, was Leu von ihm wollte.
"Na", reagierte Leu, "Ihr Männer macht Euch vor und erschießt einen Tahol nach dem anderen und wir Frauen dürfen Euch die Anti-Materie hinterher schleppen, oder was? Das Zeug ist verdammt schwer. [GB: Wieso eigentlich? *grübel*] Holt es Euch selbst, wir gehen jetzt da runter!"
Der Android hätte in diesem Augenblick wahrscheinlich große Augen gemacht, aber ohne Augenlider... Er schaute kurz Magnees an, dann den endlos nach unten stürzenden Schacht - und zuckte kurz mit den Achseln: "Bitte, meine Damen", sagte er, "Nach Ihnen!"
Er machte eine Geste des Vortrittlassens.
"Und als Kanonenfutter enden?" fragte Leu empört. "Oh nein, sie gehen zuerst!"
Kadija kümmerte sich nicht groß um das Geplänkel, sie fühlte sich eher zur Brücke als zum Maschinenraum hingezogen und macht sich auf den Weg, nicht ohne Keller im Kielwasser. [GB: Klingt irgendwie falschrum...] Vor sich sah sie Mahon um eine Ecke biegen. Sah so aus, als wollte diesmal er die Brücke einnehmen!
Kadija begann zu rennen.
Schmerzensschreie von vorne verkündeten, dass Mahon sich prächtig amüsierte. Keller jedoch ergriff Kadija am Arm und hielt sie zurück.
"Ensign, ich glaube ich, habe etwas gefunden." Er deutete auf eine doppelte Tür, verziert mit mehreren Symbolen. Davor lagen mehr als gewöhnlich tote Tahol. Dahinter musste sich etwas Wertvolles befinden.
Kadija knirschte mit den Zähnen. Mahon hatte bereits einen zu großen Vorsprung.
"Okay, sehen wir nach."
"Danke..."
Keller stieg über die Leichen auf die Tür zu und überlegte, wie er sie öffnen konnte, als sich die Flügel vor ihm zur Seite schoben und sich ein schreckliches Bild auftat: Er wusste bereits, dass viele Religionen Opferungen in ihrem Wesen beinhalteten, aber hier hingen die toten Körper von vier Menschen an eigenartigen Konstruktionen an der Decke, die sich in unterschiedlichen Verwesungsstadien befanden.
Im Gegensatz dazu war die Pracht des Raumes vor ihm. Ein silbern schimmernder Altar mit eingelegten Zeichen sprach von der Kunstfertigkeit der Tahol, hinter ihm hing eine Sammlung von Klingenwaffen, wie sie auch Keller zur Ehre gereicht hatte und ruhig stellte er fest, dass sich darunter auch ein Bath'leth und ein vulkanisches Zeremonialschwert befanden. Offensichtlich hatten die Tahol bei ihren Enteraktionen bereits reiche Beute gemacht und nicht nur die Föderation angegriffen. Phaser oder Disruptoren befanden sich nicht darunter, wurden wahrscheinlich noch im Wissenschaftsbereich untersucht, aber der war jetzt von geringerer Relevanz.
Was Keller auffiel, war die Tatsache, dass der Raum vom Altar in der Mitte beleuchtet wurde und er hätte sein rechtes Bein dafür gegeben, jetzt einen Tricorder dabei zu haben. [GB: Irgendwie haben Beine in letzter Zeit an Wert verloren...] Fast unbemerkt von ihm glitt eine Taholgestalt in einer silbern glänzenden Robe aus einem Neben- in den Tempelraum, aber er konnte gerade noch Cerams Arm hochschlagen, als sie schoss.
"Unbewaffnete Zivilisten... Wir sind keine Cardassianer, verdammt..."
"Was heißt hier unbewaffnet?" erregte sich Kadija. "Wer weiß, was der Kerl alles unter seinem Flittermantel trägt?"
Die Robe hatte sich inzwischen geduckt und wollte sich dann in den Nebenraum verdrücken, doch vorher hatte Kadija sie im Würgegriff. Eine Leibesvisitation förderte ein hübsches Sezierbesteck zutage, das Kadija Keller vor die Füße warf.
"Keine Waffen, wie?" Sie griff an ihren Gürtel. "Brauchen Sie zufällig einen Tricorder?"
[GB: Falls Ihr an dieser Stelle keine Gänsehaut habt, noch mal genau den Abschnitt ab "...und er hätte sein rechtes Bein..." lesen! Ganz übler Zug, Neele! ;o)))]
"Tricorder... Gerne, wenn Sie einen haben... Wissen sie, was mich an diesem Raum stört? Keine Symbolik irgendeiner Gottheit. Entweder ist sie gestaltlos oder sie verehren hier Persona... Unsere kleinen Bakterien zum Beispiel..."
Ruhig sah er auf das "Sezierbesteck" und hob es auf, betrachtete es eine Weile und suchte nach einer Tasche, entschied sich dann aber, die silbern glänzende Robe des Robenträgers zu nehmen und es am alten Platz zu verwahren, kurz entschlossen ging er dann zur Wand und griff sich ein Bath' leth.
"Was halten Sie von der Idee, ihn als Gefangenen mitzunehmen? Ich bin sicher wir können eine Menge von ihm lernen..." Er wusste nicht, warum er bei diesen Worten mit einem Skalpell rumspielte, aber sein Unterbewusstsein durfte ab und zu die Kontrolle über ihn übernehmen.
[HtB: Aha! Ein Fall für Hilfcounseloranwärter Hajo Siegmund Freund tom Broek
[GB: Das drittletzte Wort KANN nur ein Freudscher Versprecher sein...]]
---GÄNGE VOR DER BRÜCKE
Mahon war, zusammen mit zwei Offizieren der Sicherheit, bei der Brücke angekommen. Die Tür war von vier Tahol bewacht ... gewesen. Die drei hielten kurz inne und atmeten tief durch.
Dann bediente Mahon den Öffnungsmechanismus.
Die drei stürmten die Brücke.
Es folgte eine blutige Fortführung ihres hiesigen Besuches. Phaserfeuer, brechende Knochen, spritzendes Taholblut waren die Folge. Weniger als eine Minute nach betreten der Brücke war diese befriedet. 12 tote Tahol lagen über den Boden verstreut.
In einer Ecke hörten sie ein Wimmern. Es war der taholische Captain. Er saß zusammengekauert, die Hände über dem Gesicht und schluchzte.
Mahon überzeugte ihn mit seinem Phaser, doch lieber aufzustehen und fesselte ihm die Hände. Der Captain schien zu diesem Zeitpunkt nicht ansprechbar. "Bitte nicht den Tod bringen.", wimmerte er am laufenden Band. Seine Augen waren vor Furcht geweitet. Verzweifelt schaute er auf seine toten Leute. Plötzlich hellte sich sein Blick für einen Bruchteil einer Sekunde auf.
Der erste Offizier der MIRAGE bemerkte diesen Augenblick und folgte dem Blick des Captains.
"Taylor, Vorsicht hinter ihnen!" schrie Mahon und griff seinen Phaser. Zu spät - in einem letzten Kraftakt hatte ein Tahol eine Klinge in Taylors Rücken gestoßen.
Jackson war sofort bei ihm: " - - - "
"Ist er tot?", fragte Mahon, mit immerhin 0,3 % Anteil in der Stimme.
Jackson schien etwas sagen zu wollen, doch dann sah er sich plötzlich ängstlich um - und kniff die Lippen zusammen.
"Ob er tot ist, will ich wissen?!", knurrte der Mahon erneut.
Jackson nickte mit dem Kopf.
Der Andorianer grunzte, gab dem taholischen Captain eine wütende Ohrfeige und bedeutete Jackson, die Tür zu bewachen.
"Sagen Sie Bescheid, wenn Sie Schritte hören..."
Panik blitzte in Jacksons Gesicht auf, doch er ging zur Tür.
Mahon besah sich erstmal die Anzeigen.
Wenige Sekunden später saß er an der Taktik. Offensichtlich war noch kein Funkspruch abgegeben. Das Schiff stand unter Waffen und die Schilde waren oben. Und es hatte eine mächtige Feuerkraft! Der Tahol wimmerte noch immer.
"Mahon an das übrige Team: Die Brücke ist unter meiner Kontrolle, der Captain gefangen gesetzt. Kommunikationssysteme sind deaktiviert. Hilferufe nicht möglich. Ich bitte um ihren Status. Mahon Ende."
Dann sandte er eine Textnachricht an die MIRAGE. Alles verlief nach Plan.
[HtB: Ach? Und was ist mit Jones, Smith & Taylor?]
[GB: Eben.]
---ÜBER DEM MASCHINENRAUM
Ysdi hatte derweil ernsthafte Probleme, was das Verständnis der Psychologie des weiblichen Verstandes anging. Derartige Häufung sich wechselnder Ansichten waren sehr irritierend. Der Android ließ sich aber nichts anmerken, nickte kurz und sprang in den Schacht.
Während seines kurzen Fluges dachte er über allerlei weltfremde Dinge nach. Darunter waren auch spezifische Überlegungen zu Sagittarius A, jenes Zentrum unserer Galaxie, das sehr gut ein einseitiges Tor in ein anderes Universum darstellen könnte. Er vertiefte seine Gedanken soweit, dass er fast vergaß auf den letzten Metern die Leitersprossen als Bremse zu benutzen.
Der Android streckte seinen linken Arm aus und griff wenige Meter am Ende des Schachtes an die Halterungen an der Wand. In der anderen Hand hielt er fest umschlossen seinen Phaser. Krachend nahm er eine Sprosse nach der anderen mit, dann prallte er auf den Boden auf. Sein Bein hatte eine enorme Belastung zu kompensieren. Er ging so gleich zu Boden und nutzte seinen Schwung, indem er zunächst heftig in den unbekannten Raum hinein rollte. Eine Seitwärtsrolle beendigte sein Manöver.
[GB: 4.9 5.1 4.6 5.1 4.7 5.0 5.2 4.8. 5.0
4.9]
Zumindest hatte Ysdi nun die volle Aufmerksamkeit des Maschinenraumes. Er zählte etwa 30 Tahol, einige überrascht, andere zogen bereits ihre Feuerwaffen, einer kam sogar schon mit gezogener Klinge auf ihn zu.
Ysdi feuerte sofort punktgenau und sprang seinem Nahkampfgegner genau vor die Füße. Die Klinge hatte er schnell selbst in der Hand, der Tahol war bereits ohnmächtig. Trotz eines Beines war der Android flink genug, dass er plötzlich überall gleichzeitig zu sein schien. Im Maschinenraum entstand ein heilloses Durcheinander. Es wurde wild und unkontrolliert geschossen. Ein Tahol nach dem anderen fiel tot oder bewusstlos auf den Boden. Dann waren Magnees und Leu da. Die gefürchteten Tahol waren schnell besiegt. Auch dieses Mal glich der Raum einem Schlachtfeld.
Ysdi stellte seinen Rucksack ab: "Schnell! Wir haben nicht viel Zeit. Ich hol die Anti-Materie, Andreas verbindet sie mit dem Kernkreislauf und Sie, Mrs. Ta'ek, bringen die Kontrollen online. Versuchen Sie einen Countdown einzuleiten, bis sich die beiden Stoffe vermischen oder denken Sie sich was anderes aus."
Damit verschwand Ysdi wieder.
Leu warf ihm einen aufrühererischen Blick hinterher.
Sie hatte sich noch während des gesamten Gemetzels gefragt, was Ysdi vorhin am Rand des Schachtes so schwer verstanden hatte: Sie hatte einfach gewollt, dass er sowohl die Antimaterie transportierte als auch als Kanonenfutter vorstürmte. Männer eben.
Sie wand sich dem Computer zu, der - entsprechend der Geistesleistungen, die einem Tahol möglich waren - ausführlich in dieser so genannten Sprache beschriftet war.
Und das, was auf dem Touchscreen aussah wie ein grüner widerwärtiger Rotzklumpen, war in Wirklichkeit der Punkt, an dem man drücken musste, um die Kontrollen online zu bringen. Der große rote 'Knopf' daneben indessen war wirklich taholischer Rotz.
Die Außenmission schien irgendwelche negativen Effekte auf Leus Psyche zu haben. Sie konnte nicht aufhören zu kichern, [GB: Frauen eben.] als sie diverse Einstellungen modifizierte und den Countdown auf 15 Minuten setzte. Allerdings würde das Ding ausgelöst werden, wenn die Countdownanzeige auf allen Bildschirmen =:07 anzeigte. Nur für den Fall, dass die Tahol eine Art Supergeheimagenten auf die Bombenentschärfung ansetzten. Leu prustete los und fing an laut zu lachen.
Ysdi, der inzwischen die Antimaterie angebracht hatte, verstand die weibliche Psyche dadurch NOCH ein Stückchen weniger.
Er entschied nun endgültig, sich mit diesem Thema zu einem späteren Zeitpunkt zu befassen.
"Wie lange?", fragte er nüchtern.
"15 Minuten!", kam prompt die Antwort.
Der Android tippte auf seinen Tricorder.
"Ysdi an Mahon! Noch 15 Minuten! Schlagen Sie Kurs! Sehen uns am Treffpunkt!", redete er auf andorianisch, so knapp es ihm möglich war. [GB: Für Mahon hätte sogar "Schlagen Sie..." gereicht...] Er wollte sichergehen, dass abhörende Tahol länger als die übrige Zeit brauchen, um diese Nachricht zu verstehen.
Schnell zog er den Behälter an der immer noch lachenden Leu vorbei.
'Vielleicht war das taholische Sekret ein Gift, welches zu zahlreichen Muskelkontraktionen führte?', kam es Ysdi in den Sinn.
Magnees eilte ihm zur Hilfe. Sie mussten die Anti-Materie an die Notfall-Texocomotrid-Absaug-Vorrichtung anschließen. Den Zyklus hatten sie schon invertiert, statt Saugen wurde es Pumpen - direkt in den Kern hinein. Das letzte Klicken ertönte, Zischen, ein hemmungsloses Kichern, mehr Geräusche gab es nicht in diesem Maschinenraum.
"Alles klar, wir sind fertig! Nichts wie weg hier!", Ysdi packte Leu am Arm und zog sie mit sich, da sie gerade einen gehässigen Lachanfall bekam und sich wohl nur darauf konzentrierte.
--- USS MIRAGE / BRÜCKE
"Heureka!" Hajo tom Broek sprang von seinem Platz auf.
Der Kapitän sah ihn so verwirrt an, wie ein Vulkanier eben gucken kann. "Commander?"
"Ich hab's, Käpt'n! Die Lösung des Problems!" Hajo war offenbar begeistert von sich selbst.
Tommok zog eine Augenbraue hoch. "Sie wissen, wie wir die Erde und die ganze Föderation retten können?"
Nun guckte Hajo einen Moment verwirrt aus der Wäsche. "Was? Nein, natürlich nicht. Aber so ähnlich."
"Und zwar?"
Hajos Begeisterung kehrte zurück. "Das Platzproblem im Kindergarten. Ich weiß, wie wir das in den Griff bekommen! Auf dem gleichen Deck befindet sich nämlich ein Büro, dass von der Krankenstation genutzt wird - vollkommen ungerechtfertigt und ebenso unnötig. Das nehmen wir in Beschlag. Na?"
Kurzes Schweigen. Dann ergriff der Kapitän wieder das Wort: "Sehr gut, Herr tom Broek."
"Danke, Sir."
"Weitermachen!"
"Jawohl!" Der Steuermann machte weiter.
---D'SULANS BÜRO / KINDERGARTEN / WAS AUCH IMMER...
D'Sulan wollte sich grade an IHREN Schreibtisch setzen, als ein Knurren unter diesem hervor klang. Noch bevor sie diesem näher auf den Grund gehen konnte, öffnete sich die Türe und ein Schwall brüllender Kinder stürmte den Raum. Hinten nach ein offensichtlich entnervter Ensign.
"Gut, dass Sie da sind, Doktor. Lieutenant Commander Hajo tom Broek hat diesen Raum dem Kindergarten zur Verfügung gestellt", sagte er zu D'Sulan, "Ich muss nur mal schnell äh... Ähem ... was ganz wichtiges erledigen ...Ähem. dass kann auf keinen Fall warten... Ähem... äh ... viel Spaß" Und ward nicht mehr gesehen.
--- BRÜCKE
"Lieutenant Commander Hajo tom Broek!!!!!! Was fällt Ihnen ein?" schallte es etwa 2 Sekunden später aus den Lautsprechern der Brücke. "mein Büro ist kein Kindergarten!! Entfernen Sie sofort alle unreifen Besatzungsmitglieder aus meinem Raum!! Sonst....!!! Ich warne Sie! "
"Äh... äh..." Hajo stockte, wunderte sich aber über die emotional aufgeladene Stimme der vulkanischen Ärztin. Er hatte allerdings gerade keine Lust, der resoluten Dame in die Quere zu kommen.
"Ich kann gerade nicht mit ihnen sprechen, Doktor. Ich muss aufpassen, dass ein interplanetares Emanzentreffen auf dem Tahol-Schiff nicht außer Kontrolle gerät. Tschüss!" Er unterbrach die Leitung.
---KRANKENSTATION
"Soll ich ihn nochmal für Sie zusammenschreien?", fragte P.O. Woyss, ein Angulianer mit typischem Schnabelmund und dem sprichwörtlichen Stimmenimitationstalent seines Volkes.
"Nein, das ist nicht mehr nötig, Mr. Woyss...", kam die sachliche Stimme von D'Sulan hinter ihrem Schreibtisch hervor. "...die emotionale Bewertung der jüngsten Nutzungsänderung dieses Raumes wurde der Brücke gegenüber hinreichend deutlich gemacht. Sie können gehen."
Woyss sah enttäuscht aus, ein urplötzlich über ihn hinwegrasendes Knäuel von wildschreienden Kinderkörpern hellte sein Gesicht jedoch auf. Er bog seinen Schnabel wieder grade, richtete seine Kleidung und flüchtete zur Tür.
Das letzte, was er noch hörte, war D'Sulans ruhige Feststellung:
"Es wäre angebracht, wenn Sie alle sich nun ihrer Evolutionsstufe entsprechend verhielten..."
Der Rest ging in ohrenbetäubendem Kreischen und Füssetrampeln unter.
---BRÜCKE
Tommok zog eine Augenbraue hoch. Irgendwie flogen ihm andauernd die Buchstaben "RT" im Kopf herum. Er las sie in letzter Zeit immer häufiger in einigen Berichten. Was sollte das wohl heißen? "Rettet Tommok"? Sollte dies eine sub-psychisch codierte Nachricht sein? Was sollte sie ihm sagen? "Röstet Torpedos" vielleicht, oder "Raspelt Tahol"?
[HtB: Rumtopf]
Paseolati meldete sich zu Wort. "Sir, eine überaus codierte und raffiniert formulierte Nachricht von Mr. Mahon. Nur Text!"
"Lassen Sie hören!"
"Hmmm. Er schreibt: Feinde alle tot oder in Auflösung begriffen. Läuft nach Plan alles."
Tommok ergriff seine Tasse Tee und schaute tom Broek an. "Das muss man wohl eine gute Nachricht nennen. Bitte schicken Sie eine Nachricht zurück mit dem
Inhalt: "Gut getan, großer Held Sie sind. Nun Föderation retten."
Tom Broek nickte voller Bewunderung. "Genial, Captain! Das werden die Tahol niemals für eine feindliche Nachricht halten!"
Ein andächtiges Kopfnicken ergriff die gesamte Brücke, während Tommok seinen Tee schlürfte.
[HtB: Ich habe so das Gefühl, dass es mal ganz dringend Zeit für eine Tommok-Broek-Außenmission wird.]
[GB: ...!! :o)]
---NÖRK / RITUALRAUM
"Ceram an Mahon. Keller und ich haben eine augenscheinlich religiöse Einrichtung gefunden und untersuchen sie noch. Wir melden uns, wenn wir was entdeckt haben. Und-" sie zögerte, "herzlichen Glückwunsch zur Brücke. Ceram Ende."
Sie wandte sich zu Keller. "Wir werden den Tahol gleich hier ausquetschen. Erspart uns Mühe." Sie kramte ihre letzte VC-Tablette hervor und zeigte sie dem Tahol. "Was ist das und was habt ihr damit vor?" Sie wies auf das Sezierbesteck.
Der Tahol zitterte. "Das sein Messer für... für...was haben an Fingerenden. Reinigen. Schneiden." Der Tahol zeigte auf seine Fingernägel.
"Willst du sagen, dass das ein Maniküreset sein soll?" fragte Kadija verblüfft.
Der Tahol nickte. "Wir immer müssen schön, sein für die Taholmänner. [GB: Man kann Suppen nicht mit der Gabel essen...] Wir dahinten auch haben Tahol-Körperschleim. Gut riechen." [GB: TK. Just flee.]
Kadija runzelte die Stirn. Dann schlug sie die Robenkapuze zurück und blickte in ein ohne Zweifel weibliches Taholgesicht.
"Bitte nicht töten", sagte die Taholfrau. "Dann Taholmänner werden ganz wütend und töten euch auch. Du Frau. Du verstehen." Ihr Blick irrte zu Keller. "Du sein sein Besitz? Warum du frei laufen?"
Kadija straffte die Schultern. "Ich bin sein vorgesetzter Offizier. Bei uns sind die Frauen gleichberechtigt. Sind hier noch mehr von deiner Art?"
"Meinen Sie nicht, dass es sinnvoller wäre, Gefangene mitzunehmen? Ich bin sicher, dass ich Möglichkeiten der Befragung kenne und dieses ,Maniküreset' wird uns auch helfen können... aber nun gut, fangen wir an..." Keller setzte sich vor der Tahol in den Schneidersitz und sah sie ruhig an. "Erzähl mir über Deinen Gott, mein Kind..."
"Möglichkeiten der Befragung`", erwiderte Kadija, "sind immer noch mein Ressort. Außerdem muss ich leider zur Kenntnis nehmen dass sie einen direkten Befehl missachten." Sie schnappte die Tahol und inspizierte den Nebenraum, klärte die Lage, ließ die Taholfrauen zurück, schnappte Keller und raste zur Brücke.
---USS MIRAGE / WISSENSCHAFTSSTATION
"Laut Aussage ihrer Mitarbeiter haben Sie gerade versucht sich ein Messer in den Bauch zu rammen", erklärte Leonie, während sie versuchte, sich aus Archan Dors Umklammerung zu befreien. Doch der Trill schien eine ziemliche Kraft zu entwickeln.
"Aber schön, dass Sie wieder unter uns sind", sprach sie also weiter, "Dr. Basani teilte mir vorhin mit, dass auf ihrer Heimatwelt bereits mehrere Trill versucht haben Selbstmord zu begehen, alle mit exakt 37,37 Jahren, aber so alt sind sie ja nicht, oder?", und sah dabei doch etwas besorgt in Archans verzerrtes Gesicht. Er schien sprechen zu wollen, verkrampfte sich dann aber wieder vor Schmerz.
Sie ließ ihren Tricorder noch einmal über Archan und seinen Symbionten schweifen. Die Werte passten nicht zusammen, oder eigentlich doch, aber das konnte es doch auch nicht sein. Sie versuchte ihr Gedächtnis zu durchforschen. Da hatte sie doch letztens was gelesen über eine neue Therapie gegen Übelkeit bei Trills. Die auf der Erde heimische Tollkirsche sollte hiergegen wahre Wunder wirken. Allerdings löste die Tollkirsche bei jedem anderen menschähnlichen Lebewesen schwere Halluzinationen aus.
"Sie haben nicht zufällig in letzter Zeit Tollkirschen gegen Übelkeit gegessen? Die Tricorderwerte zeigen nämlich den Wirkstoff der Tollkirsche in Ihrem Körper an", meinte sie zu Archan, "Wenn ja, dann glaub ich, dass es Ihnen schlecht geht."
"Nicht Tollkirschen direkt, ich habe mir nur die in ihnen enthaltenen wirksamen Bestandteile Antropin, (S)-Hyoscyamin und Scopolamin per Hypospray verabreicht..." erwiderte Archan und setzte ab, da ihn wieder eine Schmerzwelle durchfuhr und ihn zusammen zucken ließ.
Dann sprach er mühsam weiter: "Diese Therapie wird bei Trill seit Generationen standardmäßig eingesetzt, da in meinem Alter der Symbiont eine Stoffwechselveränderung verursacht, die ähnlich wie bei einer Schwangerschaft extreme Übelkeit hervorruft. Vielleicht hat sich im Laufe der Zeit eine Unverträglichkeit gebildet und daher die extremen Reaktionen ... aber jetzt geben Sie mir bitte etwas gegen die Schmerzen."
"Ich hab sogar noch eine bessere Idee. Ich gebe Ihnen erst mal Phentanyl gegen die Schmerzen und Physiostigmin gegen das Antropin, welches bei Ihnen mit ziemlicher Sicherheit die Halluzinationen ausgelöst hat", antwortete Leonie, zog mit einer Hand ein Hypospray aus ihrer Tasche und verabreichte es Archan.
"Wir sollten die Untersuchung auf der Krankenstation fortsetzen", sprach sie weiter, während Archan sich langsam entspannte, "Computer, zwei Personen auf die Krankenstation beamen!"
[HtB: Als ob wir ewig und unendlich Energie hätten]
[GB: Über den Wasserkocher könnten wir auch mal reden...]
Während die Wissenschaftsstation vor Leonies Augen hinter einem glitzernden Vorhang verschwand, schweiften ihre Gedanken ab. Irgendwie erschien ihr ein Zusammenhang mit den Ereignissen auf Trill nicht mehr ganz so abwegig. Mit einem Mal fiel es ihr wieder ein. Na klar, 37.37 Trilljahre, ein Trilljahr waren etwas mehr als 4 Erdenjahre, machte ca. ein Alter von 155 Jahren, jenes Alter welches in Dors Akte eingetragen war. 'Wieso müssen sich eigentlich alle Planeten in diesem Universum verschieden schnell um ihre Sonne drehen?!" dachte Leonie noch, während vor ihren Augen die Krankenstation sichtbar wurde.
--- Q-KONTINUUM
q: "Hey - hab ne Idee!"
q: "Was?"
q: "Mal alle Planeten wieder gleich schnell drehen!"
q: "Cool."
*schnipps*
q: "Hmm..."
q: "Und?"
q: "1000 Billiarden Tote."
q: "Megacool."
q: "Ja, aber...was wird Dad sagen?"
q: "Erklärn wirs ihm eben. ,Durch Trägheit ins All gerauscht'. Die können sich halt nicht festhalten, wenn so'n Planet bremst oder Stoff gibt."
Q: "Was ist hier los?"
q/q: "Hi Dad!"
Q: "Ihr habt 1000 Billiarden Wesen umgebracht!"
q/q: "Tut uns leid."
Q: "Tut das nie wieder ohne unsere Erlaubnis!"
*SCHNIPPS*
q/q: "Ok, Dad."
Q: "Kein Abendbrot heute."
---
q: "Krass öde hier. Was machen wir morgen?"
q: "Billard?"
---NÖRK / BRÜCKE
Mahon betrachtete ruhig die taktische Lage der taholischen Flotte. Sie schien auf den Angriffsbefehl zu warten. Nur würde er nicht so schnell gegeben werden.
"Mahon an Leu: Ich brauche Sie auf der Brücke. Es steht die Kommunikation mit der taholischen Flotte an, da möchte ich mich lieber nicht auf den Universaltranslator verlassen! Beeilen Sie sich, Ysdi darf mitkommen. Die Anzeigen hier sind etwas - konfus. Ich bin mir nicht sicher, die Steuerung bis ins Detail zu verstehen."
Ein Datenpadd wurde vor Mahons Augen gehalten.
"Hey, was...?! Ah, Sie sinds, Jackson. Immer noch abergläubig? Zeigen Sie her!"
Der Andorianer entriss dem Sicherheitsmann das Padd und las den eingegebenen
Text:
"Sir, eine Nachricht von der MIRAGE. Der Captain wünscht uns alles Gute und ist sehr stolz auf uns. Wir sollen nun die Föderation retten."
Mahon nickte. "Mahon an Ceram: Ich bin mir sicher, Sie gehen der Sache mit dem Ritualraum SCHNELL auf den Grund?! Sie haben 12 Minuten, dann verlassen wir das Schiff. Und noch etwas: Die nächste Brücke gehört Ihnen! Mahon Ende. ... Jackson, was sagen Ihre Anzeigen?"
Jackson wollte nach dem Schreibpadd greifen...
"Es reicht!", brüllte Mahon und zertrat das flache Padd auf dem blutbespritzten Brückenboden. "Sie WERDEN nicht sterben, wenn Sie etwas sagen! Das ist gefälschte Statistik und schwachsinniger Aberglaube! Und jetzt REDEN SIE gefälligst! Sonst ist Ihre Laufbahn bei der Sternenflotte hier und jetzt beendet!"
Einige Sekunden lang stand Jackson zitternd und schlotternd vor Mahon, dann öffneten sich ganz langsam seine Lippen.
"S..S...s....ir..... al...so... es s-sind n-noch 112 lebende Tahol an Bord. Davon sind 109 bewusstlos. Ein wacher Tahol befindet sich auf der Brücke, zwei weitere in der Nähe von Mrs. Ceram. Und---huch!? Was ist denn das für ein seltsames Kabel! "
Etwas loses fiel von der Decke herab, es zischte auf, Jackson durchzuckte ein elektrischer Schlag. Mit weit aufgerissenen Augen starrte er Mahon an und fiel um.
Der Andorianer zuckte kurz mit den Fühlern.
"Nun ja....Wer hätte das...? ... schade. Aber seine Karriere wäre ja so oder so beendet gewesen."
Einen Augenblick später öffnete sich eine der Türen.
"SIR, NOCH NICHT!!! " Die hereinstürmende Kadija holte tief Luft, "noch keinen Kontakt mit der taholischen Flotte aufnehmen! Wir können die Schiffe von innen infiltrieren. So wie es aussieht, sind auf jedem Schiff Taholfrauen gefangen, die ihre Männer als Götter ansehen, da sie von ihnen unterdrückt werden. Allerdings stehen sie kurz vor einer Revolution. Wenn wir Sie heimlich unterstützen, nehmen Sie uns einen Großteil der Arbeit ab."
[GB: Und dann nennen sie UNS Götter...]
Warum hatte sie eigentlich keinen Kommunikator benutzt?
Ach, auch egal. Erleichtert kam sie wieder zu Atem.
Mahon schaute sie enttäuscht an. Das war nicht ihr Ernst! Er stand kurz davor, innerhalb kürzester Zeit zweimal eine gesamte Flotte mit einem Schlag vernichtet zu haben. Das roch nach Triumph, nach Liedern am Lagerfeuer! Er wollte diese Schlacht!
"Interessant" brachte er knirschend heraus. "Mahon an Ysdi, kann der Countdown ... etwa ... abgebrochen werden? Wo bleiben Sie beide so lange? Mrs. Ceram, übermitteln Sie die Informationen der MIRAGE. Tommok soll entscheiden. Wir halten die Tahol solange hin. Und Mr. Keller? Darf ich ihnen den Captain der Tahol vorstellen? Ich bin mir sicher, ein Gespräch mit Ihnen, würde ihn zur Herausgabe einiger interessanter Informationen bringen. "
---USS MIRAGE - BRÜCKE
Tommok trippelte mit seinen Fingern, zuckte mit der Augenbraue und nippte an seinem Tee. Irgendwie war es ihm nicht geheuer, dass er nicht wusste, was auf dem Tahol-Schiff vor sich ging. Die eine Nachricht von Mahon war zwar erfreulich, aber nicht besonders aufschlussreich gewesen. Er hoffte, dass weitere Nachrichten in einer Form bei ihm eintreffen würden, die die Tahol nicht durchschauen würden. Denn abhören konnten sie sie, davon waren auch Paseolati und tom Broek, der auf seinem Display gerade die Architektur des neuen Kindergartens skizzierte, überzeugt.
---NÖRK / BRÜCKE
Die Tür öffnete sich. Ysdi hüpfte herein.
"Nun Sir! Die Lifte sind wohl ausgefallen und einbeinig nach oben... na ja... Sie wollen den Countdown abbrechen? Ich fürchte, das wird nicht möglich sein. Die Kettenreaktion hat bereits begonnen."
Ysdi zögerte einen Moment: "Wenn Sie unseren Plan kippen wollen, dann empfehle ich das Schiff auf einen Kurs weg von allen anderen Schiffen zu bringen. Die Explosion könnte so immens sein, dass es alle Störsignale durchbricht."
Ysdi grübelte so vor sich hin und schaute, während er redete, auf dem Schirm, der eine friedliche und stille Seite des Weltraums zeigte. Dann drehte er sich um und schaute den ersten Offizier an.
"Vielleicht können wir dadurch ein wenig Aufmerksamkeit auf uns erregen. Für Unterstützung wäre es jetzt genau der richtige Zeitpunkt."
,Das Glück ist mit Betrunkenen, Kindern und Schiffen mit dem Namen Enterprise...', ging es Keller durch den Kopf und er überlegte ernsthaft, das Schiff offiziell umbenennen zu lassen. Doch derzeit ging es um etwas Wichtigeres. Ruhig betrachtete er den taholischen Captain vor sich und konnte die Angst des Fremden förmlich riechen, doch hielt er sich noch zurück und beobachtete.
"Wir euer Ende sind..." Es überraschte Keller nicht, dass ein "Feind" im Angesicht des sicheren Todes davon sprach, dass er gerächt werden würde.
Keller: "Nein..."
Tahol: "Wir Euer Ende sind... Mächtiger sind... starke Verbündete haben..."
Keller: "Nicht so stark wie Gott..."
Der Tahol sah Keller verständnislos an.
"Wer Gott sein?", Keller überlegte, wie er es ausdrücken sollte. Wie sollte er jemanden, der andere unterdrückte und nur den Krieg kannte, mit einer Entität vertraut machen, die Reinheit, Güte und Liebe verkörperte? [GB: *erröt*] Vielleicht musste er nur das Bild des Alten Testaments nehmen... Oder...
"Gott ist die Kraft in und um uns, Hilfe in dunkelster Not, Waffe gegen das Böse in all seiner Macht und ruhiger Hafen für all unsere Seelen."
[HtB: Nur die Liegegebühr ist ab und an ziemlich gepfeffert]
"Unsere Götter Föderation verkleinern und Sonnen saugen..."
"Gott erschafft Sonnen..."
"Dann unsere Götter zusammentun, Tahol immer Energie für Verkleinern..."
Eine Sekunde überlegte Keller, ihm ein Bath'leth durch den Körper zu ziehen, entschied sich aber dennoch dagegen.
"Eure Götter sind keine Götter, Captain..."
"Du nur neidisch, weil Du nur einen Gott..." Ein leichtes Lächeln legte sich auf seine Lippen.
"Können Eure Götter sterben?"
Der Tahol schaute verdutzt und nickte dann.
"Unser Gott ist ewig...unsterblich.", führte Keller sein Argument zu Ende.
"Dann wir können ewig ihn foltern!", konterte der Tahol.
Keller rang mühsam mit seiner Fassung, dann sah er wieder zum Tahol-Captain. "Kennt Dein Gott Gnade?"
Wieder sah ihn der Captain irritiert an.
"Commander Mahon,", wandte sich Keller lautstark um, "...ich hätte einen Vorschlag zu machen. Wir laden die Signaturen aller an Bord befindlicher Tahol in die Transporterpuffer der Mirage. Wenn wir uns wirklich die Geschlechterhierarchie zu Nutze machen wollen, sollten wir bereit sein, etwas dafür zu tun... Außerdem wäre es Völkermord, sie mit dem Schiff untergehen zu lassen."
Tahol: "Captain immer mit Schiff untergeht!"
Keller: "Und Deine Mannschaft?"
Tahol: "Mannschaft Helden sind, auch hier bleiben!"
Ruhig sah der Halbvulkanier zu Mahon. "Ihre Entscheidung, Commander..." Er wusste nicht, ob es klug war, diese Entscheidung einem Andorianer zu überlassen, aber er hatte noch keine andere Wahl.
"Mr. Keller, Ihr Vorschlag hat einige Schwächen...", warf Ysdi ein, "Sie verlangen gerade, dass die USS Mirage ihre Tarnung deaktiviert, die Schildsysteme vor etwa 900 feindlichen Tahol-Schiffen mit scharfen Waffensystemen deaktiviert und die Finte, dass sie vernichtet sei, revidiert um die restlichen Tahol mit uns an Bord zu beamen und gleich darauf zerstört zu werden? Ist das nicht ein ziemlich riskantes Unterfangen? Sie können ja die Tahol auffordern, die Rettungskapseln zu benutzen, sofern es welche gibt. Vielleicht haben die Shuttles noch genug Kapazität, um den Captain und möglichst viele Frauen mitzunehmen."
Ysdi sah auf die Uhr, die an der Wand hing: Sie hatte nur einen Zeiger. Er deutete auf eine Leuchtschrift: "...bald tot."
Ysdi schüttelte verwundert den Kopf und schnappte sich einen Tricorder.
"Commander, wir sollten jetzt wirklich los", sagte der Android dann aufdringlich zu Mahon, "Noch 7 Minuten und 43 Sekunden!"
Mahon drehte sich zu Ceram: "Mrs. Ceram, noch keine Nachricht von der MIRAGE?"
Ceram: "Ich komme irgendwie nicht durch!"
Mahons Zügel verfinsterten sich. Nun hatte doch er die Entscheidung zu treffen. Und er traf sie:
"Wir benutzen den kleinen Aufklärer, der uns hier herein gebracht hat. Mrs. Leu, Sie verwenden den Stimmenverzerrer und befehlen der Flotte der Tahol, sich an diesen Koordinaten..." er warf ihr ein Datenpad zu "...zu versammeln. Die Tahol-Flotte soll dort in sieben Minuten einsatzbereit sein. Wir sind das Kommandoschiff, Sie werden unseren Befehlen gehorchen. Sie, Mr. Ysdi, steuern unser Schiff zu diesem Treffpunkt. Sorgen Sie dafür, dass wir möglichst spät von ihren Sensoren geprüft werden. Ich will sie alle auf einmal erwischen. Mr. Keller, Mrs. Ceram, Sie nehmen den Captain und so viele Frauen wie möglich mit auf den Aufklärer. Von mir aus auch Männer. Die übrigen Leute sollen Keller und Ceram bei der Evakuierung helfen. Ich sehe Sie in spätestens sieben Minuten in unserem Trojanischen Pferd. Beeilen Sie sich, ich habe nicht vor zu warten. An die Arbeit!"
Mahon blieb erst einmal auf der Brücke und behielt die Lage im Auge.
Keller wollte etwas sagen, rekapitulierte dann aber noch einmal die Ausführungen des Androiden und musste Mahon zustimmen. Sie konnten im Moment nicht den Transporter benutzen. Trotzdem wären Transporterpuffer die effektivere Variante gewesen.
Keller sah ruhig zum Captain des taholischen Schiffes, dann zu Commander Mahon, danach wieder zum Captain, der grad pathetisch posierte:
"Captain mit Schiff untergehen!"
Der Halbvulkanier konnte nicht anders, als ihm zuzunicken: "Dann befiehl Deinen Leuten, das Schiff umgehend zu verlassen. Entweder durch Rettungskapseln..."
"Wir nicht haben, Tahol immer sterben als Helden!"
"...oder über die Shuttlerampe." Er war merkwürdig vertraut mit dem ,Feind' geworden. Ruhig sah er zu, wie der Captain Mahon ansah und auf eine Konsole deutete, Kellers Arbeit auf der Brücke war getan.
Mit Ceram als Begleitung ging er durch die Flure, taholische Frauen im Schlepptau und den Tricorder auf weitere Tahol eingestellt. Drei bewusstlose Körper wurden schon von den Frauen mitgeschleift, die aller mehr oder weniger auffällig zu Ceram sahen. Dies hier war ein Teil des Krieges, den er besser fand als die Schlacht... Rettung... Und sei es der Feind... Er folgte nicht dem Eid des Hippokrates, aber so blieb er zumindest Mensch... halbvulkanisch...
"Möge Gott unseren Weg segnen und seine schützende Hand über uns halten", hörte er sich sagen und sein Kommunikator übersetzte es brav auf taholisch.
--- ZURÜCK IM TROJANISCHEN PFERD
Kadija platzierte fünf Taholfrauen, den Captain, Keller, Leu und sich im Aufklärer und wartete exakt 1,1 Minuten bis auch Mahon eintraf. Sie flogen knapp außer Reichweite und schafften es, die Mirage mehr oder weniger zu informieren, ohne dass die Tahol Verdacht schöpften.
Währenddessen steuerte Ysdi die Nörk zum Treffpunkt mit den anderen Tahol-Schiffen, die sich ebenfalls auf den Weg gemacht hatten. Die Uhr tickte und Kadija fragte sich nur, wie Ysdi da rauskommen wollte.
Genau das fragte sich Leu auch, immerhin war dieser Android recht nett gewesen, dafür, dass er ein metallisches Tötungsinstrument war. Sie hatte die Tahol an den Treffpunkt beordert, ohne dass diese auch nur den geringsten Verdacht geschöpft hatten. Saudumme Wesen. Irgendwie hatte sie aber auch Gewissenbisse. Immerhin würden die alle verglühen.
"Was für eine Rohstoffverschwendung", murmelte sie, "man müsste die ausschalten können, ohne ihre Schiffe zu vernichten." Unterdessen flog die Nörk unaufhaltsam auf die anderen Taholschiffe zu.
"Bald macht's peng!" sagte sie begeistert. Irgendwas lief schief mit ihr. Gedanken an Mord und Totschlag bereiteten ihr ungeahnte Freude. Vage war sie sich bewusst, dass dies äußerst untypisch für ihre Art war, aber irgendwie war ihr das auch egal. Dann fing sie an, ein wenig zu kichern.
Mahon sah Leu scharf an: "Reißen Sie sich zusammen! Und noch was: Da sind noch ein paar tausend Tahol-Schiffe, die Sie sich gerne unter den Nagel reißen können!"
---NÖRK / BRÜCKE
Ysdi stand vor dem Platz, an dem normalerweise der Steuermann des Schiffes saß. Die Sitzmöglichkeit hatte er aus Gründen der Bequemlichkeit rausgerissen und irgendwohin geworfen. Es waren noch knapp 3 1/2 Minuten bis zur Detonation. Er würde auch genau dann am Treffpunkt eintreffen. Es warteten schon etliche feindliche Schiffe auf ihn an den Rendezvous-Koordinaten. Einige hatten ein paar primitive Scanversuche unternommen, die der Android mühelos austricksen konnte.
Der Captain des Tahol-Schiffes war tot. Er hatte im letzten Moment versucht, seine Kompagnons zu warnen. Es gab keine andere Möglichkeit.
Zurzeit beschäftigte Ysdi sich mit verschiedenen Dingen. Zunächst war ihm noch nicht ganz klar, wie er hier herauskommen sollte. In dem Zusammenhang stellte er sich lebhaft ein vielleicht gerade zeitgleich ablaufendes Gespräch auf der Brücke ihres trojanischen Pferdes vor.
"Commander, die Nörk ist explodiert. Was für ein Feuerwerk! Es ist eine gigantische Druckwelle. Sie erreicht uns in 5 Sekunden!", hörte er Keller fröhlich sagen.
"Gut 500 Taholschiffe sind mit der Explosion zerschmolzen! Unglaublich, wir haben es geschafft!", rief Ceram begeistert.
Mahon (triumphierend): "Irgendwelche Überlebenden?"
Leu (kichernd): "Sieht nicht so aus. Ich registriere weder organische noch anorganische Lebenszeichen!"
Ceram (grinsend): "Dann ist Ysdi wohl mit in die Luft gegangen. Na ja, wir haben ja auch fast alle Shuttles verloren! Schwund ist immer."
Mahon winkte ab und gähnte: "Keine Sorge. Wir bauen uns mal einen neuen. Fliegen wir zurück zur Mirage."
---
Ysdi schüttelte sich. Seine organischen Substanzen sträubten sich. Betrachteten ihn alle anderen wirklich nur als eine Maschine, als einen Roboter, den man mühelos ersetzen konnte? Wie eines dieser modernen lebensechten Haustiere? Er wollte nicht als Haustier enden.
Schnurstracks ging er zur taktischen Konsole. Er hatte da noch eine Idee, wie er hier herauskommen könnte. Es waren sieben Shuttles im Hangar. Er öffnete die Hangartore. Noch 3 Minuten 15.
Der Android ließ jetzt alle 24,38 Sekunden ein Shuttle aus dem Hangar gleiten, welches automatisch an bestimmte Koordinaten flog. Ysdi programmierte zur selben Zeit die Transporterpuffer der Shuttles um. Seine Hände glitten so schnell über die Displays, dass sie leicht zu verschwimmen schienen. Er beeilte sich so schnell er konnte. Die Zeit lief allerdings gnadenlos weiter. Auf dem Scanner konnte er sehen, dass das erste Shuttle gerade eben aus der Gefahrenzone geflogen war. Dann war es soweit. Nur noch zehn Sekunden. Ysdi initiierte den ersten Beamvorgang, der die zweite Kettenreaktion in Gang setzen sollte.
Die Nörk flog mit voller Fahrt auf die versammelten Schiffe zu. Im letzten Augenblick schienen einige Captains unsicher geworden zu sein. Einige Schiffe wendeten, andere setzten sich in Gang. Doch es war zu spät. Plötzlich explodierte die Nörk. Ein Plasmafeuerball so groß wie eine Sonne schien entstanden zu sein. Gleichzeitig breitete sich eine kräftige Subraumwelle schnell von dem Punkt aus...
---WELTALL
Von den vielen Schiffen war nichts mehr zu sehen. Nur einige, wenige hatten das Inferno überlebt und versuchten nun, der Welle zu entkommen. Doch auch sie scheiterten und wurden erbarmungslos zerstört.
---BÖÖRK 7 / BRÜCKE
Mahon war gereizt. Die einzige Möglichkeit, den Plan durchzuführen und die Föderation zu retten bedeutete, einen der Offiziere unter seinem Kommando in den Tod zu schicken. Außerdem war Ysdi fast ein Freund. Immerhin besaß er dessen Bein. Liebend gern hätte er selbst diese Aufgabe übernommen, aber Ysdi war der geeigneste Offizier dafür. Mahon saß ein Kloß im Hals: "Bericht!"
Ceram: "Das Schiff nähert sich den Koordinaten. Ysdi macht seine Sache gut. Oh Gott, Sir, die Explosion!"
Auf dem Hauptschirm war die riesige Explosion zu sehen. Der Feuerball breitete sich rasant aus und zerstörte die taholische Flotte. Die Helligkeitsfilter schafften keine Kompensierung, die Crew kniff die Augen zusammen. "Wir werden Sie niemals vergessen, Ysdi!" flüsterte Mahon mit trauriger Stimme.
---USS MIRAGE / BRÜCKE
Der Feuerball erleuchtete die Brücke für eine kurze Zeit in einem unwirklichen Licht. "Gut gemacht, Hajo", sagte der Steuermann zu sich selbst schenkte noch eine Runde Tee aus.
---BÖÖRK 7 / BRÜCKE
Wenige Augenblicke später ging ein kräftiges, aber nicht gefährliches Ruckeln durch das Schiff. Die Subraumwelle hatte sie gerade passiert. Sie war aber bereits zu schwach, um noch irgendwie gefährlich sein zu können. Ansonsten verzog sich der kurze Sturm, der sich gerade noch auf dem Bildschirm präsentierte, und übrig blieb nichts anderes, als jede Menge Trümmerteile und zahlreiche, kleine, abgekühlte Metallklumpen aus heißen Metallgasen, die von dem entfernten Antriebsplasma der Utopia-Flotte blau zu leuchten und schimmern schienen.
Auf einmal zitterte Mahons Bein. Nein, es schien sich äußerst rhythmisch zu bewegen. Es klopfte auf dem Boden nach einem ganz bestimmten Schema.
Es war nicht schwer zu erraten, dass sich da jemand wieder mal des beliebten Morsecodes bediente. Sinngemäß sagte da wer: "Hey, ihr da. Ich sitz in einem total kaputten Shuttle und es wird hier langsam kalt. Könnte mich da jemand mal abholen?"
---SHUTTLE DER NÖRK
Es war eine Reise im Wettlauf mit der Zeit. Wer war schneller: Die Transportersysteme der Shuttles oder die Subraumwelle. Ysdi war froh, dass es geklappt hatte. Er hatte nicht viel von seiner Reise mitbekommen. Auch bekam er nicht mit, dass jedes Shuttle unmittelbar nach der Weiterreichung seiner Signatur vernichtet wurde. Als er an Bord des letzten Shuttles rematerialisierte, schien genau dann ein Sturm über ihn herzuziehen.
Blitzartig fielen nahezu sämtliche Systeme aus. Der Android wurde ein wenig herumgeschleudert. Wenigstens hielt die Hülle und er war sehr glücklich, dass er nicht als Haustier enden würde. [GB: Was hat das damit zu tun? ;o)]
Sein Blick fiel auf einen Kasten, der fest verzurrt auf einem Sitz stand. Er trug die Aufschrift "Jever Pilsener - Friesisch herb", zweifellos eine Beute der Tahol... und ein guter Siegestrunk für alle.
[HtB: Man kann über die Tahol ja sagen, was man will, aber sie wussten offenbar ein gutes Bier zu schätzen.)
[GB: Mooooooooment! An dieser Stelle muss ich aber ganz schnell noch was einfügen...]
< ...
Ysdi musterte die Jever-Flasche und sah dabei halbwegs entspannt aus dem Fenster. Ein Meer von Trümmerteilen schwamm vorrüber, auch einige Kisten mit Bier waren darunter. Es waren andere Sorten. Gute andere Sorten! Sorten aus guten Firmen!! Firmen mit guten Anwälten!!! Lecker!!!!! Wirklich! Nur kam er eben nicht dran, LEIDER!!! Er MUSSTE sich mit dem begnügen, was er hatte. Auch wenn es nur einer der VIELEN guten Gaumenfreuden war, die das Schicksal dem Weltall unter dem schnöden Begriff "Bier" spendiert hatte.
Ysdi lächelte bedauernd und winkte nach draußen. "Nächstes Mal seid Ihr dran!"
Dann wandte er sich der Biersorte zu, auf die er rein ZUFÄLLIG gestoßen war...
[GB: :o)]
... >
Genüsslich öffnete er die erste Flasche mit den Zähnen und trank einen Schluck, während er auf Rettung wartete.
--- BRÜCKE DES TROJANISCHEN PFERDES "BÖÖRK 7"
"Shuttle? Welches Shuttle wo?" fragte Mahon etwas ratlos.
Kadija deutete irgendwo in den Raum. "Die Richtung. Ich rieche Bier."
Das Schiff steuerte in die angegebene Richtung.
"Nein, etwas weiter rechts und ein paar Grad nach unten," korrigierte Kadija. "Ein wenig mehr nach rechts..weiter...weiter...heiß!"
Vor ihnen schwebte das Shuttle mit ihrem unversehrten und glücklichen Androiden.
Nach einem kurzen Andockmanöver und freundschaftlichen Wiedersehens-Händedrücken kehrte die Crew gutgelaunt und erleichtert scherzend zur USS Mirage zurück.
---MIRAGE / TRANSPORTERRAUM
Der gerade wieder genesende Jim Biehm schob die Rematerialisierungsregler hoch und wartete gespannt auf die Ankunft der Helden. Die Böörk war zu unförmig zum Andocken gewesen, man hatte sie neben die Mirage gesteuert.
Als erstes materialisierte ein friesisch herber Biergeruch, dann erschien der Rest der fröhlichen Schar.
"Willkommen an Bord!", begrüßte sie Biehm, erntete glückliche Blicke und folgte ihnen mit den Augen zur Tür hinaus.
---USS MIRAGE / BRÜCKE
"Captain, Sie kommen!",
Alle Anwesenden nahmen Auftstellung, das Surren des Turboliftes verstummte und die Tür schoss auf.
Ein lustiges Gekicher und Geschnatter flutete herein und dann marschierte die vielköpfige Siegerschar geschlossen auf die Brücke.
[HtB: In Zweierreihen und hoffentlich mit geputzten Schuhen.]
Ein Klatschen erhob sich,
Bravorufe schaukelten sich auf,
Hajo stellte seine Teetasse ab,
der Captain erhob sich würdevoll,
Hajo stellte seine Teetasse ab!!,
Tommok gab jedem mit leuchtenden Augen die Hand,
irgendjemand liess euphorische Musik einspielen,
HAJO STELLTE SEINE TEETASSE AB!!!!!!,
alles schwatzte,
händeschüttelte
und schulterklopfte,
Laola-Wellen brandeten über das Kommandozentrum der Mirage
... und alles lachte fröhlich, als der einbeinige Ysdi sich schließlich mit ausgestreckten Armen rücklings zwischen die Feiernden auf den Brückenboden sinken liess...
Ein Webangebot von der Crew der USS Mirage NCC 24866
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