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18. Nach dem Sieg

[GB: Immer diese Beschwerden, steht doch dran...]

---KRANKENSTATION

"Ms. Taylor, schön, dass Sie wieder heil zurück sind! Ist Ms. Eroheneth bei Ihnen..."

Statt einer Antwort öffnete sich die fröhlicher als sonst klingende Tür
erneut:

"Ah, da sind Sie ja!", Basani generierte ein zufriedenes Lächeln und stellte kurz vor:

"Chief Taylor, das ist Crewman Eroheneth, sie ist unsere neue Notfallmedizinerin in der Alpha-Schicht. Miss Eroheneth, Chief Taylor ist die stellvertretende Chefärztin hier."

Basani versuchte, die Girlanden, Bierdeckelketten und leuchtend geröteten Augen der beiden Frauen zu übersehen und irgendwie sachlich zu werden.

"Ich weiß, wir befinden uns noch mitten in den Feierlichkeiten über unseren Sieg...aber die Chefärztin... nun ja....Sie kennen sie ja." [GB: Eine echte Partygöre...]

Fahir blickte Leonie kurz an und korrigierte sich, "Bald zumindest....
Jedenfalls: Lieutenant D'Sulan hat eine wichtige Aufgabe für uns."

Mittlerweile konzentrierten sich alle Anwesenden auf die Tür zu D'Sulans neuem Büro (sie hatte die "evolutionäre Korrektur" der Kinder vor zwei Stunden aufgegeben und war in das alte Büro von Basani umgezogen...).

D'Sulans stoisch eiserner Blick wanderte durch die Menge und blieb an geröteten Wangen, schwankenden Oberkörpern und unangebracht fröhlich grinsenden Gesichtern hängen.

"Damen und Herren, ich habe Medizin-Code PIEP 3 für die Mirage beantragt!"

Das meiste Grinsen verschwand, man versuchte es zumindest. Code PIEP? (Psychisch-Indiziertes-Emotional-Problem). Und gleich dritter Stufe? Es gab doch nur vier!

Zum Glück schien es die vulkanische Chefärztin selbst logisch zu finden, ein paar nähere Erklärungen zu geben.

"Vor etwa einer Woche ist das gesamte Sonnensystem im Sektor 001 mit allen Planeten entführt worden. JEDES - und ich habe das überprüft - absolut JEDES Besatzungsmitglied hat nahestehende - oder zumindest emotional relevante - Angehörige verloren. Trotzdem gab es in den letzten Tagen nicht ein einziges Anzeichen von Trauer, Schmerz oder traumatischen Folgen dieser Situation. Dieser Zustand ..."

D'Sulan wirkte immer noch ruhig, aber ihr Blick bohrte sich fest in jeden
Einzelnen: "... dieser Zustand ist MEDIZINISCH UNMÖGLICH! Daher..."

Ringsum hielt alles den Atem an. Die Spannung war spürbar.

"...werden wir der Sache nachgehen. Irgendetwas stimmt nicht auf diesem Schiff. Es MUSS einen Grund geben!! Und wir müssen ihn finden, solange wir keinen Feindkontakt haben. Innerhalb von 48 Stunden verlange ich Ergebnisse. Spätestens nach 6 Stunden einen ersten Ideen-Bericht von jedem. Wegtre..."

"Rabäääääääääääähhhhhhhhh!"

Ein struppiger kleiner Schreihals kam durch die Tür herein gelaufen und D'Sulan war schneller in ihrem neuen Büro verschwunden, als es einer der Anwesenden ihrer würdevoll hageren Erscheinung zugetraut hätte.

"Hm...sie hat recht. Es ist seltsam...", wandte sich Basani an die neben ihm stehenden Leonie Eroheneth und Ashley Taylor.

"Wir haben 6 Stunden. Irgendwelche Ideen?"


---BRÜCKE

*hicks*

"Lieutenant..."

"Ja, Cäpm...!"

"Lassen Sie sich ablösen, wir haben neue Befehle und brauchen eine einsatzfähige Brückenbesatzung...Und nehmen Sie, wenn Sie raus gehen, alle dekorativen Elemente mit."

"Aber *hicks* der Andollianer und die zwei Anderoiden da lüben sind doch auch nich nüchern!"

Tommok erhob sich und sah sich um.

"Mr. Ysdi, bitte stehen Sie auf. Commander Mahon, bitte verlegen Sie Ihren Schneidersitz für einen Augenblick in Reichweite der taktischen Anzeigen. Und dann schieben Sie Belloni an seine Konsole. Mr. tom Broek..."

*schlürf*

"Immer sprachbegabt, denkfähig und einsatzbereit, Käpt'n."

"Setzen Sie Kurs auf die Javanda-Kolonie. Wir haben Berichte, dass die taholischen Schiffe dort vor 8 Stunden gesehen wurde, bevor sie in einem Wurmloch verschwanden. Die USS Mirage soll getarnt als Kundschafter die Verfolgung aufnehmen, während die Flotte repariert wird. Die USS DARKMOON wird unserem Kommando unterstellt, sie wird uns getarnt in einem Abstand von 10 Minuten folgen. Koordinieren Sie das Manöver zur Bildung der Formation und gehen Sie auf Warp 8. Ankunftszeit bei der Javanda-Kolonie?"

"14 Stunden Sir. "

"Gut. Alarm Gelb, die Gravitationsverhältnisse im Sektor sind äußerst instabil."


---MASCHINENRAUM

"Sie leben hoch!! Hoch!! HOCH!!!!!!!"

Magnees, der gerade zurückgebeamte Ripley und Bauer wurden ein ums andere Mal durch die Luft geschmissen, als plötzlich die Alarm-Gelb-Lichter aufglühten.

"Wir fliegen wieder los.", meldete ein Techniker. "Sie wollen Warp 8. Und Ideen, wie wir ein geschlossenes Wurmloch finden können..."

"...RUNTER!", kommandierte Magnees plötzlich nüchtern und tippte auf seinen
Kommunikator: "Mr. Ysdi, ich brauche Sie hier. So schnell Sie können. Magnees Ende."

"Was kann ich tun, Sir?", fragte Ripley.

"Erstmal - gute Arbeit da drüben - ihr Bericht über die taholischen Kommunikationscodes ist mehr als nützlich. Wenn Mr. Ysdi kommt, gehen Sie das da durch! Die allerneusten Subraumtheorien. Es ist leider noch nicht digitalisiert...und die Computer der Erde...naja..."

Der Chefingenieur lächelte undefinierbar - zeigte auf einen mannshohen Berg altertümlicher Bücher in der Ecke. Dann trat er ab ... zumindest für eine Weile.

---

Unmittelbar nachdem Magnees sich in sein Büro verkrümelt hatte, erschien Ysdi auf der Bildfläche. Feuchtfröhlich, blutverschmiert, gebrandmarkt und mit einer Bierfahne hüpfte er in den Maschinenraum. Der Alkohol zeigte keine physischen Auswirkungen auf Ysdi. Das Bier mundete ihm allerdings so sehr, dass er einige Kästen - trotz Einfuhrverbot - in sein Quartier geschmuggelt hatte.

Ripley kam sogleich auf ihn zu: "Schön Sie zu sehen. Auf uns wartet eine Menge Arbeit..."

"Jo", fiel Ysdi ein, "das tut sie. Jetzt haben wir endlich Zeit. Ich will eine neue primäre Energiezelle, ein neues Bein, eine neue Haut, Haare, eine frische Uniform, eine schwarze Lederjacke und eine extrem schwarze Sonnenbrille. Vorher mach ich nix anderes. Sie können mir ja helfen, wenn Sie wollen, oder sich die paar Schmöker da alleine durchlesen!"

Der Android ging zu einem Tisch, schob ihn unter lautem Krächzen an einem Replikator, nahm sich einige herumliegende Titanträgerteile und Werkzeuge, setzte sich auf einen Stuhl neben Replikator und Tisch und entfernte sich sein zweites Bein. [GB: Hat mal jemand einen Tricorder für Ysdi...]

"Dann lassen Sie mich wenigstens helfen, mein Freund!", sagte Ripley, der zu Ysdi herüber kam.

Er tippte ein paar Tasten am Replikator. Ein paar Schemata erschienen auf der Konsole und Jason drückte auf "Ausführen". Einige Sekunden später materialisierten sich diverse Teile auf der Replikator-Plattform.

"Irgendwelche Sonderwünsche?", fragte Ripley interessiert.

"Nein, es sollte nur genauso aussehen, wie dieses Bein hier... nur in der Längsachse gespiegelt.", lächelte der Android.

Vor sich hielt er gerade einen zylinderförmigen, blau schimmernden, glasigen Gegenstand, den er mit vollem Eifer anschaute. Ruhig und präzise setzte er ihn in die klaffende Stelle, wo bei einem Menschen das Brustbein zu finden wäre. Mit einem schwachen Laser befestigte er die Zelle. Der Android seufzte zufrieden. Wenige Augenblicke später hatte er die Abdeckung repariert, so dass die Energiezelle mit einem leisem Surren verschwand.

Dann fingen sie an, das Bein zu konstruieren. Lange Zeit redeten sie kein Wort miteinander, so vertieft waren sie in ihre Aufgabe.

Auf einmal fragte Ysdi: "Und... wie geht es Ihnen so?"

[GB: Schön, wenn Frieden ist...]

"Ach ... geht so. Muß ja. Und selbst?"

"Oooch ja."

"Was macht der Rücken?"

"Besser."

"Kein Wunder, bei dem Wetter."

"Genau. Ziemlich warm für die Jahreszeit."

"Fast schon heiss."

"Vor allem um den Warpkern herum."

"Stimmt."

"Läuft heut noch was?"

"Nö."

"Bei mir auch nicht."

*RRRRRRRRRRRRRRRiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiinnnnnnnng!!!!*


---QUARTIER MRS. EGG

Zwei schrumplige Augen öffneten sich erschrocken, das furchige Gesicht von Mrs. Egg fuhr in ihrem Bett hoch...

,Hui! Was für ein Traum!!'

So liebte sie es...

,Mörderisch spannend!'

Dottas schrumplige Hand griff auf den Nachtisch und zog die Sauerstoffmaske auf ihr Gesicht. Es dauerte zehn Minuten, bis sich ihr aufgeregter Atem wieder halbwegs beruhigt hatte...


---BÜRO COUNSELOR MCKAY

"Ich habe zu viele Tollkirschen gegessen."

Archan Dor sah ernsthaft geknickt aus.

"Und da kommen Sie zu mir?"

Counselor McKay sah ernsthaft unterfordert aus.

[HtB: Lange nicht mehr gehabt.]

[GB: Was jetzt...?]

"Und ich bin 37 komma 37 Jahre alt.", fügte Dor gequält hinzu.

"Was sollen andere sagen?", fragte McKay pikiert.

"Und deswegen wollte ich mich umbringen."

"Oh, wenn das so ist... Setzen Sie sich , Mr. Dor!"

"Danke Counselor."

"Woran denken Sie denn, wenn Sie so eine wunderbar saftigrote Tollkirsche sehen?"

"An Sie, Ms. McKay."

"...?"


---BÜRO DES CAPTAINS

"Bitte einen ausführlichen objektiven Bericht Ensign Ceram! Ich habe Mr. Keller zugesagt, ein mögliches Disziplinarverfahren von seinem Verhalten bei der Außenmission abhängig zu machen. Mr. Keller, Sie können Ihren Standpunkt dann ebenfalls deutlich machen. Also, Ms. Ceram, was ist auf der Nörk geschehen?"

Roland Keller wartete gar nicht erst, bis er "an der Reihe" war. Sicher, es war impertinent von ihm, aber... Er wusste manchmal nicht, warum er es tat...

[GB: Und die anderen Male? Vielleicht ist der Grund immer derselbe... *helfenwoll*]

"Fleet Captain Tommok, ich bitte hiermit höflichst um eine Vertagung des Prozesses, bis wir wieder Föderationsraum erreicht haben, eine Rückstufung in den Status eines Zivilisten und Rückgabe meiner Ausrüstung. Des weiteren bitte ich um die Erlaubnis, eine Nachricht an Sternenbasis 24, Abteilung archäologischer Rat senden zu dürfen, um meine Erkenntnisse dem Rat zugänglich zu machen." Er redete nicht darüber, was passiert war. Er redete auch nicht darüber, dass er alle wegen gemeinschaftlichem Völkermord vor Gericht bringen würde. Sie HATTEN gegen die Direktiven der Föderation verstoßen... Mehr als einmal... mehr als eine... Ruhig sah er zu Ceram, dann zu Tommok, und wartete... Im Stillen darauf hoffend, dass das silberne Kreuz unter seiner "Wissenschaftsuniform" in irgend einer Art und Weise helfen könnte.

Tatsächlich jedoch befand er sich in einer Situation, in der ihm nicht einmal das Eiserne Kreuz hätte helfen können. Tommok stand auf. "Mr. Keller, Ihre Ausführungen sind" (seine Miene verdüsterte sich) "HOCHGRADIG UNLOGISCH. Sie können Ihre archäologischen Forschungsergebnisse demnächst von Ihrer Arrestzelle aus an die Ferengi oder sonst jemanden schicken, wenn Sie Miss Ceram auf diese Weise daran zu hindern versuchen, ihren Bericht über Ihr Verhalten abzugeben. Bevor hier über irgendwelche Ausrüstungen diskutiert wird, will ich wissen, was passiert ist!"

Er blickte Ceram und Keller mit jeweils einem Auge an.

Kadija kämpfte gegen aufkeimende Übelkeit an, die sich jedoch schnell wieder legte, als Tommok seine Augen wieder parallel schaltete.

"Danke Captain," begann sie. "Mr. Kellers Verhalten auf der Nörk glich dem was er grade hier abgezo...sein Verhalten war unangemessen. Petty Officer Keller überschritt mehrmals seine Kompetenzen und er ist sich seines Ranges nicht bewusst. Er hat Probleme, sich einer Hierarchie zu unterwerfen, missachtet Befehle, ist respektlos und handelt auf eigene Faust." Sie zögerte. Verdammt, das hörte sich so vertraut an!

"Sein fachliches Wissen hingegen ist beachtlich und wäre im richtigen Moment vielleicht sogar eine Hilfe gewesen. Er zeigte sich zumindest in dieser Situation loyal der Föderation gegenüber." Da war sie wieder, diese Übelkeit.

Keller beschwerte sich gerade innerlich darüber, dass es seine Anatomie nicht zuließ, seine rechte Augenbraue noch weiter ansteigen zu lassen. "Vielleicht bin ich mir meines Ranges nicht bewusst, weil es nicht mein Rang IST, Kind...", murmelte er und ertappte sich dabei, einen Gedanken ausgesprochen zu haben.

"Ich bin Zivilist, Fleet Captain... Und ich werde keinen Befehlen gehorchen, die den Direktiven der Föderation, den Gesetzen der Menschlichkeit, simpler Logik und meinem Glauben widersprechen. Im Übrigen sind ihre Gefühlsausbrüche im höchsten Maße unlogisch, Fleet Captain." Wieder ertappte er sich dabei, etwas gesagt zu haben, was er wohl lieber für sich hätte behalten sollen. Er wollte gerade noch sagen, dass es ebenso unlogisch war, die Mirage alleine auf eine solche Jagd zu schicken, aber da dämpfte er schon seine Ohren, um freundlich angeschrien zu werden.

Tommok glaubte seinen spitzen Ohren nicht zu trauen.

"Mr. Keller, Ihre Beurteilung des Grades der Emotionalität meiner Entscheidungen ist in der jetzigen Situation mehr als irrelevant. Die Einschätzung von Ensign Ceram erscheint mir durchaus zutreffend. Sie haben offensichtlich ein Problem mit hierarchischen Strukturen und haben außerdem erhebliche kommunikative Defizite. Sie werden sich bis auf weiteres in Arrestzelle 7b begeben. Ensign Ceram, bitte instruieren Sie Counselor Jakkala Ihren Einschätzungen entsprechend, sie soll sich um Mr. Keller kümmern. Wegtreten."

Ceram blickte Tommok etwas erschrocken an und flüsterte, ihm zu: "7b, Captain? Befindet sich nicht in 7a der durchgedrehte Klingone aus der Sicherheitsabteilung?"

Keller versuchte die letzten Worte zu überhören, während er sich von SUSI den Weg zur Arrestzelle zeigen ließ und ihn auch ging.


---GANG VOR HOLODECK 2

"Sie da!! Räumen Sie das auf!... und Sie beide, wir haben Alarm gelb, gehen Sie auf Ihre Station!"

Mahon war einigermaßen zufrieden, im Moment gab es zwar kein Blut, aber die Zustände an Bord der Mirage waren ziemlich ungeordnet. Ganz eindeutig Bellonis Schuld.

"Crewman, verteilen Sie diese Waffen! Und riegeln Sie das Deck ab, im Moment muß keiner auf's Holodeck 2, die Nahkampfübungen gegen Taholkrieger laufen in Holodeck 1."

"Jawohl Sir, aber da drin ist jemand..."

Der Crewman beeilte sich nach diesem Hinweis schleunigst aus Mahons Blick zu kommen.

"Was sagen Sie da?"

Der Andorianer stürmte auf die Tür zu, sie schoß auseinander und der Andorianer stand mitten in einem lauschigen Wald. Zwischen malerischen Bäumen saß am Ufer eines glitzernden Sees - Ba'Rina Balwok.

Der Campinghocker unter ihr sah schon reichlich durchgesessen aus, in zwei Eimern neben ihr tummelten sich dunkle Schatten und ihre Angel zitterte gerade wieder.

"Oh, Sir...", die Teerjacke und der Anglerhut drehten sich um, Ba'Rinas Hände ließen vor Schreck die Angel los. Der Holzstab wurde in den See gezogen.

"Was tun Sie hier?", kam Mahons Frage.

"Es ist...ich...der Doktor....vor 10 Stunden...ich sollte...gegen die Würmer...es ist eine Therapie...glaube ich....und ich habe schon 7 gefangen...Sir....wollen Sie sie sehen?"

(HtB: Fisch macht klug, habe ich mir sagen lassen.)
[GB: Wieso helfen Delphine dann Menschen...]


Mahon warf einen Blick in den Eimer und verzog abschätzig die Mundwinkel:

"Sowas essen bei uns die Fische...Machen Sie, dass Sie an die Arbeit kommen!! Das Deck wird gleich abgeriegelt!!"

Damit liess er Ba'Rina stehen und eilte zurück Richtung Brücke. Man konnte Belloni nicht ZU lange allein lassen...


---BRÜCKE

"Entschuldigen Sie, Lieutenant Commander Broek. Haben Sie kurz Zeit?"

"Solange wir geradeaus fliegen..."

Leu Ta'ek wußte nicht genau, ob das ein wirkliches 'Ja' war, aber sie sprach einfach mutig weiter. Dabei versuchte sie, den immer noch in ihr kitzelnden Kicher-Drang zu unterdrücken, den sie aus unerfindlichen Gründen von der Nörk mitgebracht hatte...Sie mußte später wohl bei Counselor McKay oder der Krankenstation vorbeischauen.

"Also...Lieutenant. Es ist so. Ich bin gerade dabei, die Sprachinformationen, die wir von den Tahol haben, zu analysieren. Möglicherweise gelingt es dadurch, die Intentionen hinter ihren Worten zu verstehen oder zum Beispiel zu erkennen, wann sie lügen. Das ist sehr kompliziert und man braucht sehr viele Informationen."

Hajo schielte gähnend auf seine Konsole...da gab es sooo viele spannende Tasten...

"Besonders hilfreich,", fuhr Leu fort, "sind Vergleiche mit ähnlichen Sprachen. Und..."

Die junge Sprachexpertin zögerte etwas, offenbar kam jetzt etwas Peinliches...

"Und...?", fragte Hajo schon interessierter, vielleicht war es ja peinlich für jemanden, den er nicht mochte...

"Offenbar Sir, beherrschen Sie als einziger an Bord eine Sprache, die in verschiedenen Aspekten der taholischen ähnlich ist."

"Und welche sollte das sein?", jedes Wort von Hajo klang nach purer Empörung.

"Terranisches Friesisch, Sir."

Bevor Hajo den Sinn dieser Worte mit dem Gehirn verarbeitet hatte, war sein vegetativer Klugscheiß-Reflex angesprungen. "Oho", sagte er mit schulmeisterhafter Stimme. "Das müssen sie schon spezifizieren. Meinen sie das westlauwersche Friesisch, dass in den Niederlanden noch gesprochen wird? Oder meinen sie den emsfriesischen ostlauwerschen Dialekt, der gemeinhin 'Saterfriesisch' genannt wird? Oder meinen Sie einen der nordfriesischen Dialekte, die im Süden der jütischen Halbinsel verwendet werden? Oder meinen sie die allgemein als 'Ostfriesisch' oder 'ostfriesisches Platt' bekannte niedersächsische Sprache, die ich als meine Muttersprache bezeichnen darf? Ich beherrsche übrigens alle."

Dann erst machte es "Klick" in Hajos Kopf und er hätte fast seine Teetasse umgestoßen. "Moment! Was wollen Sie damit sagen?"

Das Wort 'Rufmord' formte sich vor Hajos innerem Auge.

Die folgenden Minuten waren für die Brückencrew nicht unbedingt erbaulich, aber man ertrug geduldig die hitzige Diskussion. Eigentlich diskutierte auch nur Hajo und eigentlich war auch nur der Steuermann hitzig, doch das änderte wenig an der Außenwirkung.

"Frollein, ich bitte Sie!" Hajo tom Broek sah sich und sein Volk in seiner Ehre verletzt. Er deutete auf ein paar Zeilen, die auf Leus Datenpad vermerkt waren. "Wenn ich sage 'Ik schküpp di futt', dann ist das schon fast freundschaftlich gemeint. Das 'Treten Brustkorb von Unterling ein' eines Tahol ist eine Drohung beziehungsweise eine unverrückbare Ankündigung'".

"Achten Sie auf den Tonfall, Sir."

"Was ist mit dem Tonfall", gab tom Broek unwirsch zurück.

"Die Verhältnismäßigkeit der melodiehaften Veränderung der Sprache ist in beiden Sprachen sehr ähnlich, auch wenn das Niveau ein anderes ist", erklärte Leu.

"Wa?"

"In den friesischen Sprachen kann ein kundiger Sprachwissenschaftler sehr leicht feststellen, wenn der Muttersprachler lügt..."

"Weil das nur so selten vorkommt!" warf der Steuermann ein.

"Da haben sie nicht unrecht. Gerade deswegen ist es ja so einfach. Wenn man die Analogie des Taholischen zur Plattdeutschen Sprache bezüglich der Melodieveränderung bei Aggression..."

"Ostfriesen sind nicht aggressiv!" brauste Hajo auf. Dann ruhiger: "Zumindest sehr selten."

"Eben. Bei den Tahol ist es umgekehrt", log Leu sich zurecht. "Aber die Sprachmelodie ist vergleichbar. Wenn wir dieses Modell auf das Lügen übertragen..." Sie stockte. Dann zückte die ihren Tricorder. "Lügen Sie mich mal an, Lieutenant Commander."

"Wat?"

"Anlügen sollen sie mich."

Der Steuermann entsetzt: "Das kann ich nicht!"

[GB: Na bitte, geht doch...]

"Auf Plattdeutsch bitte." Leu bemühte sich redlich. "Sie schaffen das", redete sie dem Steuermann gut zu.

Hajo zog die Stirn kraus und machte einen angestrengten Gesichtsausdruck. Dann kam es ein wenig zögerlich aus seinem Mund: "Güntsied Eems wassen Buddels van Rum an de Boomen."

"Mehr."

"As mien Froo verkollen was', hebb ik hör na'd deerendoktor stüürt."

"Einmal noch, bitte"

"De Kaptein is een Wiesnös."

"Lügen, hab ich gesagt!"

"Tschuldigung. Also: De Kaptein is een Kauelmors."

"Schön". Leu sah mit glänzenden Augen auf ihre Aufzeichnungen, Hajo tom Broek wirkte dagegen nicht so glücklich.

"Und nun erzählen sie noch einen Witz, Sir."

"Wat?"

"Einen Witz erzählen, Sir."

"Sagen Sie nicht, die Tahol sind auch noch für ihre Komik bekannt."

"Nein, dass ist nur als Vergleichsdatensatz gedacht. Also erzählen sie schon. Einen möglichst blöden, bitte."

Hajo seufzte: "Een Mann kummt na Huus. Van sie Frünn'en in'd Weertshus hett he wat van 'elektronische Breeven' hört un will weten, off he ook sowat hett. 'Olschke', seggt he an sien Froo. 'Hebben wi een Mailbox?' Se seggt: 'Nee. Man een Zuckerdös.'"

Hajo kam sich wie ein ganz schlechter Mensch vor, die Wissenschaftlerin schien jedoch sehr zufrieden. "Danke", sagte sie, als sie den Turbolift betrat. "Ich melde mich, wenn ich ihre Hilfe wieder brauche."

"Oh bitte nicht", konnte Hajo nur noch hervorbringen. Dann machte er sich erstmal einen Kanne Tee zur Beruhigung. "Verstah een de Wieven."


---MIRAGE / GANG VOR COUNSELOR MCKAYS QUARTIER

Inmitten zweier eigentlich durchaus reizvoller Frauen eilte Doktor Basani durch den Gang. Doch er hatte nur holographische Augen für sein Datenpadd.

"Also...", erklärte er, während gerade ein männlicher Crewman der Dreiergruppe neidische Blicke hinterher warf. "...die Datenbank gibt nichts her. Es gibt keine biochemische Eigenschaft, die ALLE an Bord gemeinsam haben. Es muss einen anderen Grund haben, dass niemand über unser verlorenes Sonnensystem trauert. Wahrscheinlich haben Sie recht, Ms. Taylor, die Counselor kann uns am ehesten weiterhelfen."

Chief Taylor, Crewman Eroheneth und Basani erreichten die Tür, der Holodoc klingelte.

Niemand antwortete.

"Computer, hast Du nicht gesagt, dass McKay in Ihrem Quartier ist?"

SUSI: "Ist sie auch. Aber sie hört Euer Klingeln nicht."

Die drei Mediziner sahen sich alarmiert an - und Taylor tippte auf ihren Kommunikator.

"Computer, diese Tür öffnen, Autorisation Taylor 5-2-Mü-7."

*Ziiiiiissscchh*

"Counselor? Sind Sie da??"

"Jaaa! ... Jaaa! ... Jaaa! ... Komme gleich!!!!"

McKays Stimme klang gesund aus dem Nebenzimmer herüber, allerdings auffällig rhythmisch.

Basani wollte eintreten, doch die beiden Frauen hielten ihn zurück.

"Äh, Doktor, vielleicht sollten wir später..."

"Wieso, sie sagt, sie kommt ..."

"Ja... aber nicht 'her'..."

Basani begriff nicht, doch Eroheneth und Taylor zogen ihn in den Gang hinaus.

Die Quartiertür schloss sich, blitzschnell schaltete Basani seine Audiorezeptoren auf höchste Empfindlichkeit und fing gerade noch den seltsamen Satz: "...Oh Archan, lass mich Deine Tollkirsche sein...", auf.

Dann standen sie alle drei wieder allein im stillen Gang.

"Und wer hilft uns jetzt?", fragte Eroheneth.

"In die Bar!", sagte Taylor, "McKays neue Assistentin wurde gerade vorgestellt..."


---SIEBEN VORNE / BAR

"Crewman Tabal?", fragte Basani ohne Umschweife in die fröhlich schwatzende, händeschüttelnde Menge hinein.

"Äh...ja, Sir?", antwortete eine junge Bajoranerin, der man eine übergroße Medaille mit der Aufschrift "Willkommen in der Alphaschicht!", umgehängt hatte.

"Ich weiß, Sie feiern gerade noch ihre Versetzung..."

Basani zog Tabal zur Seite an einen Tisch neben dem stets eindrucksvollen Außenfenster.

"...aber wir brauchen JETZT gleich ihre Hilfe."

Taylor, Eroheneth, Basani und Tabal setzten sich um den Tisch und Taylor fasste sich kurz:

"Chefdoktor D'Sulan will in 5 Stunden wissen, warum niemand an Bord der Mirage über das Verschwinden unseres Sonnensystem traurig ist. Warum niemand über seine tote Familie weint, niemand zusammenbricht, alle lachen und weiterarbeiten? Irgendetwas stimmt daran nicht. Und wir konnten bisher keine biologische Ursache finden. Counselor McKay ist gerade beschäftigt...deshalb wollten wir SIE fragen. Haben Sie vielleicht eine Idee, was so ein Verhalten auslösen könnte?"

Jakkala sah die drei Personen vor sich an. War das ihr Ernst? [GB: Nein, der fiel bei Wolf 359...] "Aber was ist denn mit McKay?", begann Jakkala.

Die beiden Frauen sahen sich an, dann meinte Taylor:" Nun ja... sie ist momentan... beschäftigt." Eroheneth nickte.

"Ja, es ist in der Tat außergewöhnlich.", überlegte Jakkala laut. "Und Gedächtnisverluste wurden keine festgestellt... tja, ich denke ich werde mich dann mal in mein Quartier begeben, oder besser in das Büro des Counselors."

Jakkala verabschiedete sich von den drei Offizieren, bedankte sich für das freundliche Willkommenheißen und entfernte sich dann von der Party.


----BÜRO DES COUNSELORS

'Ob das wirklich ein psychologisches Problem ist?...', dachte Jakkala, als sie sich im Büro niederließ. 'Obwohl... es könnte eine Art Schutzreaktion der Psyche sein. Es ist einfach zu viel auf einmal, was da über sie,... über uns hereingebrochen ist. Aber dann müsste es sich bald auf andere Weise bemerkbar machen.'

Jakkala beschloss in den Computerdateien nach ähnlichen Fällen zu forschen. Es dauerte eine Weile, doch bald wurde sie fündig. Es gab schon einmal so einen Fall. Es war besonders tragisch, da die gesamte Familie getötet wurde.

Der betroffene Offizier hatte versichert, dass alles in Ordnung war, doch nach wenigen Wochen folgten erste Wahnvorstellungen und Halluzinationen. Das Schrecklichste aber war, dass er später Suizid beging.

Jakkala schlug sich die Hand vor den Mund ...


---SIEBEN VORNE

Leonie war noch immer ganz hingerissen vom Arbeitseifer der Psychologin, hier gab es sowieso erst mal Wichtigeres zu bereden.

"Drei", ihr Blick fiel auf Basani, der im Gegensatz zu Ashley und ihr nicht nach einem Hang-over aussah, "nein doch ZWEI ganz gaaanz starke Kaffee, bitte", bestellte sie erst mal, während sie sich darauf konzentrierte, wieder etwas nüchtern zu werden. Irgendwie war ihr auch noch schlecht von diesem ständigen hin und her Gerenne mit Basani, vielleicht auch von der Tatsache, dass andere an Bord ein Liebesleben hatten und sie nicht.

(HtB: Liebe das Leben, dann liebt das Leben dich.)
[GB: Alles, was schief gehen kann, wird schief gehen.]

Während sie also hier sitzen blieben und Kaffee schlürften, vertieften sich Ashley und Leonie erstmal in eine Diskussion über den eben beobachteten Vorfall in McKays Quartier, und wieso Crewman Tobal offensichtlich ein BÜRO hatte und sie selber keines. Von ihrem Tisch war die nächste Zeit mehr Gekicher als sonst was zu hören.

(HtB: Was mit überflüssigen Büros passiert, ist ja bekannt.)

Noch bevor diese Themen ihrem Geschmack nach eingehend genug erörtert worden waren, meldete sich Jakkala über den Kommunikator bei Basani.

"Basani hier."

"Ich habe etwas gefunden..."

"Dann berichten Sie uns doch, was für ein Etwas Sie gefunden haben, oder kommen Sie am besten gleich her und erzählen uns von ihrem Verdacht", antwortete Leonie anstelle von Basani, während sie mit einer Handbewegung noch eine Runde Kaffee plus ein Häferl mehr bestellte.


---TURBOLIFT

Noch im Turbolift war Keller eine Idee gekommen, wie er sich die Zeit vertreiben könnte. "SUSI, spielst Du eigentlich Schach?" Ein 3-D-Schachbrett erschien vor seinen Augen, wie als Antwort des Schiffscomputers.

"Klassisch?"
Das Hologramm wechselte auf ein Standartbrett. 64 Felder, 32 Figuren.

"Wer nimmt weiß?" Ruhig sah er zu, wie sich der Damebauer zwei Felder nach vorne bewegte. Er lächelte innerlich und begann zu spielen.

Als er den Turbolift verließ, verschwand das Hologramm des Schachspiels, so dass er nur mit wenigen Seitenblicken am Zellenblock ankam. Tommok hatte die Anwesenden wohl schon über sein Kommen informiert, zumindest wurde er erst nach Waffen untersucht und ihm dann Zelle 7b zugewiesen. Er ignorierte bis auf weiteres seine Umgebung, setzte sich im Schneidersitz auf den Boden seiner Zelle und war um einiges weniger überrascht als die Sicherheitsleute, als sich vor ihm ein Hologramm eines Schachspiels manifestierte.

Er war interessiert, wer Counselor "Jakkala" sein würde, hatte er doch eigentlich fest mit McKay gerechnet, aber er war bereit, es herauszufinden. "Wie lange würde eigentlich eine Übertragung eines Terraquads zur Sternenbasis 24 dauern?" "Aus der Arrestzelle können keine Daten verschickt werden." "Und wenn ich nicht in einer Arrestzelle sitzen würde?" "...hat ihnen Fleet Captain Tommok die Möglichkeit dazu entzogen."

Unruhig brütete er über den schwarzen Figuren auf dem Schachbrett. Er musste einen Weg finden, sein Wissen nach außen zu tragen... Bis dahin aber würde er weiterspielen... In dem Wissen, dass er ein Computersystem wie dieses nicht würde schlagen können.

[GB: Schon weil SUSI schummelt...]


---BRÜCKE

Tommok betrat die Brücke. "Mr. tom Broek, bitte eine Tasse Tee. Mr.Mahon, Bericht bitte, ist die Darkmoon wie geplant auf Kurs hinter uns, wie ist der Zustand unserer Tarnung? Wie lange noch bis zur Ankunft bei der Javanda-Kolonie?"

Mahon: "Die Darkmoon hat sich getarnt. Letzte Daten deuten auf ein Aktivieren der Triebwerke hin. Ich kann sie kontaktieren, wenn sie mögen. Unsere Tarnung ist einsatzbereit aber wegen regulären Wartungsarbeiten offline. Auf Ihren Befehl hin sind wir von niemandem mehr zu bemerken. Ankunft auf Javanda in 12 Stunden, 18 Minuten..."

"Commander Mahon!", unterbrach der Kommunikator den 1. Offizier, "...hätten Sie 10 Minuten Zeit? Wir bräuchten Sie auf Holodeck 1 - für einen kleinen Test!"

"Ich habe zu tun."

"Gut, dann muss Lieutenant Commander Belloni eben allein entscheiden..."

"Moment, ICH BIN UNTERWEGS!"

Mahon holte sich plötzlich sehr entschlossen ein einverständliches Nicken des Captains und rauschte zum Turbolift, wobei er Georg Belloni mit einem "zufälligen" Rempler noch überholte.


---BÜRO DES COUNSELORS / NACH DEM RUF DES CAPTAINS

"Ceram an Counselor Jakkala! Bitte melden Sie sich in Arrstzelle 7b, Anweisung des Captains!....Ceram Ende."

Jakkala erhob sich sofort aus dem Sessel. Sie beschloss aber zuerst wieder in die Bar zu gehen...


---BAR

Jakkala eilte hinüber zu dem Tisch, an dem Dr. Basani, Leonie, und Ashley saßen. Während des Gehens nahm sie Haltung an, und trat dann vor die Offiziere. Leonie lächelte. "Entspannen sie sich, Miss Tobal.", sagte Taylor, und wies auf einen leeren Stuhl am Tisch.

"Wollen Sie etwas bestellen?", fragte Ashley.

Jakkala war erst etwas verwirrt, doch scheute sie nun nicht mehr im Geringsten davor zurück, nicht nur ihren Bericht abzuliefern, sondern auch ihren Vorschlag zu unterbreiten, von dem sie selbst aber noch nicht ganz überzeugt war.

"Danke", antwortete sie," aber ich habe gleich noch etwas zu erledigen."

"Dann fangen sie mal an.", meinte Basani und nickte ihr zu. Auch die anderen sahen sie gespannt an.

Jakkala hatte die wichtigsten Daten des Offiziers auf ein Padd übertragen und reichte es Basani, der es sich durchlas und weiterreichte. Als sie es sich alle durchgelesen hatten, sahen sie sich an.

"Was meinen Sie?", fragte Basani, und sah (für seine Begriffe) äußerst besorgt aus.

"Zuerst," begann Jakkala "möchte ich darauf hinweisen, dass dies nicht geschehen muss. Es könnten ein paar Folgen eintreten, dass das Schlimmste eintrifft, dass kann ich nicht mit Sicherheit sagen."

"Aber auch nicht ausschließen", meinte Leonie.

"Nein, das auch nicht.", stimmte Jakkala zu.

"Was schlagen Sie vor?", fragte Ashley.

"Ich... bin mir nicht sicher. Aber vielleicht würde es helfen, wenn wir eine Trauerfeier veranstalten würden."

(HtB: Das ist ja zum Heulen.)

[GB: Nur wenn das Erbe verprasst wurde...]

Die anderen sahen sie an.

"Bis jetzt ist jeder mit all den Schmerzen und der Trauer allein. Durch diese Trauer-, oder besser "Gedenkfeier", könnte jeder etwas zu seiner Familie, oder zu seinen Freunden sagen. Jeder der möchte, versteht sich. Damit könnten wir, meiner Meinung nach, Vielem vorbeugen."

Jakkala sah den drei Gesichtern an, dass sie nachdachten. Doch da fiel ihr der Befehl des Captains wieder ein. "Ich bitte Sie, sich das einfach mal zu überlegen. Ich würde wirklich gern noch länger bleiben, aber ich muss in die... Verzeihung, ZU den Arrestzellen."

Jakkala nickte den drei Offizieren noch einmal zu, und machte sich dann schnellen Schritten auf den Weg.


--- ARRESTZELLEN

Dort stand auch schon Ceram. Sie begrüßten sich, und Jakkala fragte: "Der Captain hat mich hierher zitiert? Würden Sie mir sagen weshalb?"

Kadija deutete auf Keller und sein Schachbrett. "Unser kleiner Opportunist, Mr. Keller, benötigt eine Rundumbehandlung. Am besten wäre eine Gehirnwäsche, ein paar kleine Stromströße dazu und einige Wochen Einzelhaft, aber das ist Ihre Sache. Seine sozialen und kommunikativen Verhaltensweisen lassen zu wünschen übrig und er wird erst wieder entlassen, wenn er eine gesunde Einstellung zu Befehlen und Loyalität besitzt. Sie können handeln wie Sie möchten, aber ich möchte mit Zwischenberichten seiner Genesung ab und zu auf dem Laufenden gehalten werden. Und noch etwas: Sie betreten die Zelle nicht, er kommt nicht heraus. Alle Kommunikation läuft durch diese schöne Kraftfeld. Klar?"

Zum Glück nickte Jakkala und Kadija machte sich aus dem Staub. Die Nähe von Seelenklempnern behagte ihr immer noch nicht und es bereitete ihr eine gewisse Genugtuung, dass ihre ehemaligen `Helfer` in den Händen der Tahol waren.

Keller sah eine Weile von seinem Schachspiel zu Jakkala auf, zog dann aber doch seinen König aus dem Schach. "Ich freue mich, Sie kennenzulernen, Counselor."

[GB: "Sie kommen also bei Ihrem Fall nicht weiter, wie?? Hmmm......Ihr Parfüm ist zauberhaft... " :o)]

Dann sah er irgendwo in die Höhe. "Macht es Dir was aus, wenn wir später weitermachen, SUSI?" Das Brett vor seinen Augen verschwand und er hoffte, dass ihm das Computersystem nicht sauer war, sich erst später der Sinnlosigkeit dieser Aussage bewusst.

"Dafür stell ich Dir das Wasser ab!!", kam die desillusionierende Antwort.

"Tut mir leid, SUSI, Befehl von oben..."

Doch SUSI schwieg stille. Irgendwo in der Wand erstarb ein leises Rauschen, stattdessen ertönte ein ekliges Röhren und Röcheln...

Keller wandte sich wieder der jungen Bajoranerin zu. "Es ist erlaubt, meine eigene Sichtweise darzulegen?" Die Counselor nickte. Es war nicht seine erste Stunde bei studierten Psychologen, sie hörten meist erst einmal gerne zu. "Zu den Vorwürfen von Ensign Ceram: Es stimmt, dass ich manchen Befehlen nicht gehorche und häufig auf eigene Faust handele, aber zum einen war ich es vor meinem Einsatz auf der Mirage nicht anders gewohnt, zum anderen gehöre ich offiziell erst seit wenigen Tagen zur Sternenflotte und ich diene nicht unter jemanden, der die Direktiven so sehr mit Füßen tritt, wie diverse Offiziersränge an Bord. Was ich meine? Erkundigen sie sich doch bitte mal nach den Taholianern, die wir mit an Bord haben. Oder den überlebenden Romulanern vom Planitia- Zwischenfall. Oder warum ein halbwahnsinniger Klingone neben mir in der Zelle wütet."

Seine rechte Hand zeigte auf das Kraftfeld unter "7a", in dem derzeit ein Klingone friedlich schlummerte. "Neben Counselor McKay, SUSI und vielleicht ihnen gibt es keinen an Bord, der meine Loyalität verdient hätte, wissen sie... Und die wenigsten von ihnen sind mir überstellt, wenn man in den Militärdienst gepresst wird..." "und ich lasse mich nicht von einem dahergelaufenen Fähnrich befehligen...", hörte er sich noch murmeln, aber dann sah er auch wieder zu Jakkala. "Ich bin an sich kein schlechter Men... Halbvulkanier, aber diese Crew und die Tatsache, dass meine Mutter irgendwo da draußen auf einem taholischen Schiff als Kriegsbeute ist, machen mich noch fertig... Und unser Fleet Captain nutzt derzeit die sinnloseste Variante von allen, wenn er ein einzelnes Schiff in ein fremdes Reich schickt. Gut, bei der
Enterprise- Reihe hat das auch geklappt, aber ich brauche sie wohl nicht zu erinnern, wie viele Kollateralschäden es bei deren Missionen gab, nicht wahr?"

[GB: Ganz ohne Kirk hätte auch nicht funktioniert...]

Er nahm sich die Zeit, sich zu beruhigen und in einen lockeren Schneidersitz zu wechseln, um es bequemer zu haben. Er beobachtete seine Gesprächspartnerin ruhig durch das Kraftfeld und fuhr seinen Puls auf ein normales Maß herunter, wartend, was wohl folgen möge.

"Ich glaube Ihnen, dass sie kein schlechter Mensch sind." sagte Jakkala und lächelte. "Also, Sie empfanden diese ,Strafe'" als ungerecht, geben aber ihre falschen Handlungen zu?"

"Ich sage nicht., dass die Strafe zu Unrecht wäre, sie ist nur ein wenig... übertrieben.", bemerkte Keller.

"Sie sagten, dass Sie die Tatsache, dass ihre Mutter auf einem der taholischen Schiffe gefangen ist, sehr belastet. Um ehrlich zu sein, das kann ich mehr als verstehen."

Keller nickte.

"Und ihr erster Einsatz bei der Sternenflotte war es dazu auch noch."

Jakkala dachte nach. Nein, dieser Mann war nicht gefährlich. Er hatte vielleicht ein Problem, sich den Regeln der Sternenflotte anzupassen, und sein Verhalten gegenüber Autoritäten ließ zu wünschen übrig, aber "gefährlich" war er nun wirklich nicht.

Dennoch, auch diese Punkte mussten beachtet werden. Ihr gefiel es nicht, sich mit ihm durch ein Kraftfeld hindurch zu unterhalten.

Keller hatte bemerkt, dass Jakkala wohl überlegte, aber das Schweigen dauerte nun schon länger an. "Counselor?", fragte er.

Jakkala schreckte ein wenig hoch.

"Oh, ja... ich sage Ihnen etwas. Sie sind nicht wirklich krank. Aber in Behandlung müssen sie trotzdem. Ich werde sehen, wie ich das mit dem Captain ausmachen kann, aber so ist mir eine Behandlung völlig unmöglich. Wir werden uns Morgen wiedersehen, und ich hoffe unter besseren Umständen."

Sie verabschiedeten sich, und Jakkala verließ das Deck. Als sie vor dem Turbolift stand, hörte sie noch: "So SUSI, wo waren wir?"

"Mooooo---- ttok!" Der Klingone in der Nachbarzelle war aufgestanden und hatte irgend einen Gegenstand, oder besser gesagt, die sterblichen Reste von selbigem, es könnte ein Stuhl gewesen sein, mehrfach in das Kraftfeld und anschließend gegen die Wand geschleudert. Keller blickte gelangweilt auf. "Es nützt gar nichts, derart wüst zu fluchen. Es ist niemand hier, den Sie beleidigen können."

Das sah der Klingone offenbar anders. "Mensch, Du halbes Pfund Gagh! Deine Mutter war eine andorianische Gartenziege, Dein Vater offensichtlich..." (er rang um Fassung)... "ROMULANER! Es ist eine Schande, im gleichen Raum mit Dir sitzen zu müssen!"

---HOLODECK 1

"Darf ich vorstellen - Crewman Varak, Sohn des Ptor!", begann die den meisten im Raum bisher unbekannte zweite Transporteroffizierin Jeannie Walker.

"Er wurde vor unserem Abflug von der manövrierunfähigen USS BIOGY zu uns gebeamt. Wegen Personalmangel war er dort Techniker und Sicherheitsoffizier zugleich. Wir kennen uns schon eine Weile..."

Die rothaarige Jeannie errötete leicht und lächelte trotz ihrer diversen Narben im Gesicht auf herbe Art ganz und gar bezaubernd .

"Jedenfalls...er ist sich selbst noch nicht sicher, was er besser kann. Und er bat um eine Art Test, was von ihm auf der Mirage in den beiden in Frage kommenden Abteilungen verlangt wird. Hier..."

Chief Walker zeigte auf einen Tisch, auf dem etwa 50 völlig wahllos wirkende technische Einzelteile durcheinander lagen. Von Kabelfetzen, Siliziumbruchkristallen, über halbe Tricorder, Titanklemmen, Leuchtdioden bis hin zu Iridiumfasern, Holopapier, Gravitationsstiefelschnürsenkeln und einem Obst-Fruchtzucker-Scanner...

"...aus Krimskrams und defektem Ramsch was sinnvolles Basteln ist sicher ganz wichtig im Maschinenraum...", kommentierte Walker und zeigte dann auf die andere Seite des Holodecks , wo sich anscheinend - täuschend echt programmiert - einige räuberische Nausikaner in einem abgestürzten Förderationsshuttle verbarrikadiert hatten. Die Mündungen ihrer Disruptoren guckten bedrohlich aus verschiedenen Öffnungen hervor.

"Andererseits haben wir hier eine typische Herausforderung für einen Sicherheitsoffizier, schließlich würden wir niemals eins unserer Shuttles den Nausikanern überlassen! Computer...Zuschauerpodium generieren, Programm initiieren, bei Annäherung auf unter 5 Meter durch Crewman Varak - das jeweilige Teilprogramm starten!"

Wenige Augenblicke später hatte die fachkundige Jury ihren Platz eingenommen - Ysdi und Ripley (Vertretung für Magnees) als Vertreter des Maschinenraums. Und Mahon und Belloni als Bewerter der Sicherheits-Kompetenz des klingonischen Crewman.


Außerdem hatte Walker die Bilder vom Holodeck zur Brücke geschaltet. Captain Tommok konnte dort direkt am Hauptschirm mit beobachten, schließlich hatte er ein Einspruchsrecht, wenn es um die Zuteilung neuer Offiziere ging.

(HtB: ...sitzen Sie in der ersten Reihe.)

"Bitteschön, Varak! Fang an, womit Du willst, viel Glück!!", rief Jeannie Walker und man konnte sehen, dass sie beide Daumen in ihren Händen zusammendrückte.


--- GANG

"Mahon an Ceram. Zur Zeit läuft eine vergnügliche Prüfung eines gewaltbereiten Klingonen auf dem Holodeck. Sie können sich gerne unter die Zuschauer mischen. Man weis ja nie, was in den kleinen Gehirnen der Klingonen vorgeht!"


---HOLODECK 1

Ysdi machte es sich richtig auf seinem Platz bequem. Er setzte einen sehr zufriedenen Gesichtsausdruck auf. Schließlich war er jetzt so gut wie neu, so dass er das Holodeck wieder normal, wie jeder andere auch betrat. Langsam nahm er seine neue Sonnenbrille von seinen Augen und steckte sie in die Brusttasche. Er beobachtete Varak scharf. Und schon gab es die erste Notiz auf seinen Datenpad.

"Abnormaler Anstieg der Körpertemperatur, erhöhte Herzfrequenz und Absondern von Körperflüssigkeiten", trug er ein. Das wunderte ihn, da Varak sich noch nicht großartig bewegt hatte. Neugierig wartete er auf das, was gleich passieren würde, zupfte entzückt an seiner Haut und nickte Mahon freundlich zu.

Plötzlich war ein surrendes Geräusch zu hören und ein Stuhl dematerialisierte sich am äußersten Rand der Jury. Sekunden später erschien dann ein dümmlich grinsender Magnees auf selbigen.

"Entschuldigen Sie die Verspätung meine Herren, ich wollte mir dieses Schauspiel nicht entgehen lassen. Ich wurde nur von irgendetwas im Maschinenraum aufgehalten. Wollte mich aber wichtigeren Dingen widmen, als diesem Ausfall des Warpkernkraftfeldes. Beginnen wir."

Ysdi beobachtete nun auch Ripley scharf. Und es gab wieder eine Notiz auf seinem Datenpadd.

"Abnormaler Anstieg der Körpertemperatur, erhöhte Herzfrequenz und absondern von Körperflüssigkeiten", trug er ein. Das wunderte ihn, da Ripley sich noch nicht großartig bewegt hatte. Man konnte dieses nervöse hin und herrutschen nicht wirklich als Bewegung bezeichnen. Wieder war ein surrendes Geräusch zu hören und ein Datenpad und ein Glas mit grünlicher Flüssigkeit dematerialiesierte sich in Magnees Händen.

"Entschuldigung hatte was vergessen."

Jason sah ebenfalls kurz auf sein PAD und notierte: 'Brauchen wir wirklich noch einen Klingonen bei der Sicherheit? Die machen immer alles kaputt... und wer darfs dann richten? Und diese Überstunden... diese viele Arbeit... die Isolation von den Freunden... ich bin zu alt für sowas... ich brauch Pop-Corn!'

Sekunden später materialisierte sich ein Jumbo-Becher süßer Kalorienbomben auf seinem Schoß. Er nahm den Eimer und hielt ihn Magnees hin:

"Auch was, Sir?"

Kadija kam herein und setzte sich erwartungsvoll dazu. Sie fand es eine gute Idee, dass Neulinge sich erst mal vor versammelter Mannschaft lächerlich machen durften. Verstohlen materialisierte sie sich einen guten doppelten Kräuterschnaps und wartete.

---

Varak sah sich um. Also so hatte er sich das nicht vorgestellt. Aber er hatte es sich ja eigentlich selbst eingebrockt. Nur, was hätte er tun sollen? Eigentlich hätte es ihm unangenehm sein sollen, dass wegen ihm dieser Aufwand betrieben wurde, aber es war beinah umgekehrt!

Varak sah sich um und blickte in all die fremden Gesichter der "Jury". Ja, alle bis auf ein Gesicht waren unbekannt. Dieses eine Gesicht gehörte zu Ba' Rina. Er hatte sie hier, auf der Station kennen gelernt. Er war auf einer Reise zu seinem Vater gewesen, und hatte hier gestoppt. Er hatte sich mit ihr unterhalten, und sich, wenn man das bei Varak behaupten kann, ein wenig mit ihr angefreundet.

Nun blickte er auf die vor ihm liegenden Utensilien. 'Also da haben sie ja aus allen Bereichen was zusammengekramt.', dachte Varak, dann machte er sich an die Arbeit.

---

Nach 2 Stunden und 37 Minuten war er endlich fertig, hatte aber auch alles verwendet, was er gefunden hatte. Während seiner Arbeitszeit hatte er mehr als einen Schnarcher vernommen, der eindeutig aus Richtung der Jury kam...

Belloni hatte inzwischen den Raum verlassen, er hielt den Blicken von Mahon nicht solange stand...

Zusammengestellt hatte Varak einen raummagnaskopischen Phaserkalibrator, mit dem er zwei Schüsse auf einmal abfeuern konnte, und eine statische Energiehülle, die ihn vor Schüssen schützen sollte. Zuletzt wollte er noch einen transduodynetischen Sperrscanner mit einem metaphysischen Phaserscanner komprimieren. Dabei löste er einen magnaskopischen Impulsstrom aus, der ihm die Hand versenkte.

(HtB: Aha.)

Dennoch, nach besagter Zeit war er fertig, und drehte sich zur Jury. "Ich würde nun empfehlen, die ausgemachten Sicherheitsvorkehrungen zu treffen."

Dem Computer wurden schnell die passenden Befehle gegeben, und die Jury wurde für die gefangenen Krieger unsichtbar.

Es waren vier, mit Phasergewehren bewaffnete Kämpfer, wie Varak mit seinem Scanner feststellen konnte. "Zwei Schüsse kann ich kassieren, vier austeilen.", rief er sich noch einmal in Erinnerung. "Na dann los!" Die Zelle dematerialisierte und Varak feuerte auch schon das erste Mal, zweimal kurz hintereinander. 'Volltreffer! Da waren's nur noch zwei.', dachte er. Einer der anderen beiden war jedoch hinter ihn getreten und hatte ebenfalls gefeuert. Varak drehte sich blitzschnell um, und feuerte noch einmal. Jetzt war es nur noch Einer.

Doch da registrierte Varak, dass sich sein Phaser überlud. "Verdammte Kabel!", fluchte er. "Wie alt waren die Dinger eigentlich?!" Dann schleuderte er den Phaser in die nächste Ecke, in der er auch gleich explodierte.

Doch da fiel ihm etwas ein. Seinen Gegner nicht aus den Augen lassend, fragte er die Jury: "Darf ich ein Bat'leth benutzen? Ich trage es normalerweise im Kampf bei mir."

"Genehmigt!", tönte es über den Kommkanal des Schiffes.

Varak rief nur noch ein "Danke Captain", dann hielt er die Waffe in der Hand. Nun stürmte er auf seinen Gegner zu, wich einem Schuss aus, und schlug zu. Doch der Andere hatte sein Gewehr in die Höhe gerissen, und sich so vor dem tödlichen Hieb geschützt. Varak versetzte ihm einen Tritt in den Bauch, und zog ihm dann sein Bat'leth durch die Kehle.

Er atmete gut durch, dann wandte er sich an die Jury.
"Gibt es noch mehr Überraschungen, oder war es das schon?", fragte er, und konnte sich ein grimmiges Lächeln nicht verkneifen.


--- BRÜCKE

Tommok verfolgte die Geschehnisse über den Hauptschirm. Er blickte erstaunt auf den raummagnaskopischen Phaserkalibrator, die Überreste des magnaskopischen Impulsstroms und auf den metaphysischen Phaserscanner, der es ihm besonders angetan hatte. Interessiert beobachtete er, wie der Klingone seine Hand aus dem para-dynamischen und bipolar taumaturgischen Wassertrog hervorzog, in dem er sie zuvor versenkt hatte. Die Teetasse von Hajo tom Broek geriet beträchtlich ins Wanken, als dieser verzweifelt in einem Buch mit der Aufschrift "technische Fachbegriffe Band 1, Friesische Ausgabe" blätterte.

Wäre er ein Mensch gewesen, hätte Tommok als ursprünglicher Maschinenraum-Ingenieur Freudensprünge über Varaks technischen Einfallsreichtum vollführt, doch als Vulkanier beließ er es vorläufig beim Hochziehen einer Augenbraue. "Brücke an Varak. Ihre Lösung war bisher akzeptabel. Chief Walker, bitte starten Sie die zweite Phase!"


---HOLODECK 1

Plötzlich stand Magnees auf schrie "Sehr jut My Joung eine beachtliche Leistung bei dem Schrott" als er jedoch merkte, dass er von allen Seiten mit skeptischen Blicken bedacht wurde schnappte er sich das Popcorn von Ripley und setzte sich still auf seine 7 Buchstaben.

Schon verschwand das gesamte Bild des Holodecks, um Platz für ein neues, hoffentlich noch interessanteres Szenario zu machen...

Ruhig stand Ysdi auf und schüttelte das herumfliegende Popcorn von seiner Uniform. Eine Hologrammfrau erschien auf der Bildfläche, um in der Pause Getränke, Süßes und Nahrhaftes zu verkaufen. Der Android verließ das Podium und schritt auf den Klingonen zu. Dabei durchbrach er eine für das Podium transparente Shuttlewand. Erschrocken drehte sich Varak um und wollte nun mit seinem Bath'leth zuschlagen, als er seinen Schwung gerade noch abbremsen konnte.

"Mr. Varak", begann Ysdi unbeeindruckt, "ich werde Sie in dieses Szenario zunächst einweisen. Ich bin Lieutenant Ysdi von der Technik. In dieser Simulation ist vor allem Schnelligkeit gefragt. Sie haben also nicht viel Zeit, um Entscheidungen zu treffen.

Folgende Lage ist gegeben:

Feind:
DIE STREITKRÄFTE BAUWELTS. Sie haben das Territorium von Grünwelt vor einer Woche mit Waffengewalt angegriffen und konnten anfänglich rasche Territorialgewinne - insbesondere im Alpha- und Betasystem - erzielen. Zurzeit stagniert der Angriffsschwung jedoch. Im Raum des Gammasystems wurden bereits vereinzelte Aufklärungseinheiten/-teileinheiten Blauwelts aufgeklärt und zum Teil gefangen genommen. Aufgrund der gewonnenen Informationen ist von massiven Angriffen auf die Region Deltasystem auszugehen. Im Einsatzraum Ihrer Flotte wurden bisher keine weiteren verdächtigen Aktivitäten gemeldet.

Eigene:
GRÜNEWELT. Im Deltasystem soll das amtierende Staatsoberhaupt, Kurbino Leobilold MCVII., evakuiert und in das Omegasystem in Sicherheit gebracht werden. 10 Kampfschiffe holten das Staatsoberhaupt erfolgreich ab. Auf dem Rückweg wurde die Flotte von Einheiten stark angegriffen und nahezu vollständig zerstört. Sie befinden sich zusammen mit dem Staatsoberhaupt an Bord eines leicht bewaffneten und schwer beschädigten Shuttles. Der Warpantrieb ist gegenwärtig offline. Gehen Sie von starken feindlichen Aktivitäten in Ihrem System aus. Feindkontakt ist sehr wahrscheinlich. Sie haben den Auftrag, das Staatsoberhaupt heil und unbeschadet in das Omegasystem zu fliegen. Sie sind in der Wahl Ihrer Mittel völlig frei.

Haben Sie mich soweit verstanden, Crewman? Noch Fragen? Na, dann los.", Ysdi setzte sich auf einen Stuhl und drückte die Start-Taste, dann lächelte er Varak an, "Darf ich mich vorstellen? Ich bin Kurbino Leobilold MCVII."

--- BÖSER BLAUWWELTAUFKLÄRER, DELTASYSTEM GRÜNWELT, BRÜCKE

"Nichts zu sehen, Captain," meldete Light Blue. "Aber es gab Überlebende des letzten Angriffs, irgendwo hier müssen sie sich versteckt halten."

"Weiter scannen," befahl Prussian Blue und behielt für sich, was er von seinem taktischen Offizier dank der Ausdrucksweise `irgendwo` hielt. "Wir müssen Kurbino Leobilold MCVII finden! Haben wir ihn erledigt, sind diese schwächlichen Grünlinge führerlos und leichte Beute."

"Aye, Captain. – Ich glaub, ich hab da was."

Prussian Blue seufzte. "Sie haben das was. Was haben Sie denn da?"

[GB: Keine Sorge, das geht schon wieder weg...]

"Ein Shuttle!" erklärte Light Blue eifrig. "Eindeutig aus der Grünwelt. Vier Lebensformen an Bord, kein Warp mehr."

"Waffen?"

"Mal sehen... so auf die Entfernung kann ich keine sehen, aber vielleicht haben sie Messer dabei."

"Waffen des Shuttles!"

"Ach so, öhm, tja, wenig."

"Wenig," brummte Prussian Blue. "Wir entern. Ice Blue und Dark Blue gehen rüber. Haben Sie uns schon entdeckt?"


---BEDROHTES GRÜNWELT-SHUTTLE

Varak warf einen Blick auf die Sensoren.
"Ein feindliches Schiff nähert sich uns. Es hat uns mit dem Traktorstrahl erfasst!"

Varak gab nun volle Kraft auf die Impulstriebwerke, aber es nützte nichts. "Achtung!", rief Ysdi(Leobilold). Zwei Blauweltler hatten 'rübergebeamt. Sie trugen beide Waffen.

"Los, gehen Se darüber!", befahl einer von ihnen. Dann wandten sich die beiden den Konsolen zu. Im hinteren Teil des Shuttles lag Varaks Bat'leth. Schnell bückte er sich, und tötete mit einem schnellen Hieb einen der Krieger. Keine Minute später hielt er auch dem anderen Krieger die Waffe unter die Kehle. "Was ist das?!" , fragte Varak, und deutete auf ein kleines, wie ein Pad aussehendes Teil. Der Blauweltler schluckte bei dem drohenden Unterton in seiner Stimme. "Ein Modifikationstape.", antwortete er gleich.

"Was wollten Sie hier damit?!" "Das sage ich nicht!" Varak drückte ihm das Bat'leth fester an den Hals. "Damit wollten wir den Schiffscode brechen, und einige Reparaturen vornehmen.", schrie er fast. Varak entging nicht, dass der Blauweltler zu zittern begonnen hatte. "Und wie funktioniert es?!" "Nein!" "Sagen Sie es!", brüllte Varak, doch der Soldat schüttelte nur den Kopf. Ysdi blickte kurz in eine andere Richtung, als erneut Blut spritzte, und auch der andere der beiden Feinde zu Boden sank.

"Bei Figor! Sie haben sie getötet", schrie der Android gut gekünstelt entsetzt. Ängstlich drückte er sich an die Wand und stützte zufällig seine Hand auf eine Schalttafel ab. Ein unheilklingendes Zischen machte sich breit. Die Temperatur sank rasch und auch die Luft schien immer dünner zu werden. Ysdi(Leobilold) schien in Panik zu geraten, drehte sich um und drückte unkontrolliert auf zahlreiche Knöpfe. Dabei fing er ein zu wimmern und imitierte eine wahnsinnige Todesangst.

Der feindliche Aufklärer näherte sich schnell. Sie würden nur noch wenige Sekunden zum Andocken benötigen.

"Machen Sie doch endlich was!", jammerte der Android und hielt sich flehend an den Klingonen fest.

Varak streifte sich Ysdi, vielleicht etwas zu unwirsch ab und sagte: "Ist ja gut. Beruhigen Sie sich!" Varak hasste es, wenn jemand ihn hetzte. Er war, obwohl Klingone, gerade in solchen Situationen sehr ruhig.(Nicht im Kampf, versteht sich!)

Nun setzte er sich vor die Konsole, und begann wie wild darauf herum zu tippen. Zwischendurch hörte man ein paar Murmler, wie "also wenn ich das jetzt hier...",oder "also gleich müsste, wenn das dort.......Fertig!", rief er, und lehnte sich zurück.

Ysdi sah ihn unsicher an.

"Jetzt müssen wir nur noch warten, bis wir fast angedockt haben, und dann..." Ysdi hatte Varak nicht auf die Finger geschaut, und musste sich wohl oder übel überraschen lassen. Als das Schiff immer näher kam und Varak die Puffer zum Andocken mit bloßem Auge erkennen konnte, rief er: "JETZT!",und drückte einen Knopf.

Es gab einen Knall und das Shuttle wurde mit ungeheurer Geschwindigkeit weg geschleudert, so dass das Schiff pllötzlich nur noch schwach auf den Sensoren der Blauweltler zu erkennen war.

"Was haben Sie getan?", fragte der Android.

"Ich habe unser subharmonisches Impulsfeld mit einer transkosmischen Phaserblase komprimiert, wodurch eine riesige subharmonische Beschleunigungsblase entstand. Das wiederum hatte einen transplasmonischen Phaserstrom zur Folge, der das Schiff beschädigte und einen axionischen Warpstrahl auslöste, der uns ein großes Stück näher an die Heimat gebracht hat." "Natürlich." "Jetzt müsste ich nur noch herausfinden, was in diesem 'Tape' steckt.", sagte Varak, nahm es in die Hand und betrachtete es nachdenklich.

Aber Varak hatte nicht gesehen, in wessen Richtung er sich da katapultiert hatte.


--- BRÜCKE BÖSER BLAUWELT-AUFKLÄRER

"Light Blue, Verbindung herstellen zum Kriegsschiff `Blauwal`," befahl Prussian.

"Verbindung steht."

"Hier spricht Captain Prussian Blue. Das Shuttle, dass soeben kurz vor Ihnen auftauchte, muss unter jeden Umständen zerstört werden"

"Verstanden."

Der Captain der `Blauwal` freute sich dass der Feind sich so bereitwillig in seine Nähe begab, ließ mit einigen Schüssen die Verteidigung des Shuttles zusammenbrechen und beamte eine nette kleine Sprengladung an Bord.

Bevor Varak oder Leobilold reagieren konnten, explodierte die Ladung und umgab sie mit grellen Lichtblitzen, Shuttleteile flogen auseinander und Varak und Ysdi.... waren tot!

Kaum war dieses blendende Licht dem normalen Licht der USS Mirage gewichen, da erblickte Varak dieses dümmliche Menschengesicht über sich, welches den Namen Magnees trug.

"Machen Sie sich nichts draus. Es kommt auch vor, das Offiziere durch Prüfungen fallen und auf einem Holodeck sterben. Das ist ja das gute an den Dingern. Man kann solange rumexperimentieren, bis man mal eine Mission überlebt. Oder das Holodeck in die Luft fliegt. Das hier ist die letzte Prüfung mit der wir oder ich Sie nun belästigen werden. Klingonen fürchten ja bekanntlich nichts und niemanden?! Wollen wir mal schauen, ob es wirklich so ist - wie man behauptet. Ich lege Ihnen nun ein paar einfache Frage vor, die bestimmte Situationen beschreiben. Sie haben 25 Minuten Zeit alle Seiten auszufüllen und dann ein paar Fragen zu beantworten. Noch Fragen?"

Varak sprang auf und blickt nun Magnees direkt in die Augen "NEIN."

"Schön schön", Magnees reichte Varak einige Datenpads, die fein säuberlich numeriert waren. Auf Seite 1 stand groß EINSTELLUNGSTEST FÜR FORTGESCHRITTENE. Das schon allein entlockte dem Klingonen einen Schweißtropfen, der nur von Ysdi bemerkt und notiert wurde. Doch Frage für Frage wurden es mehr, dazu noch das tick tack tick tack des Zeitmessern und die ansonsten Totenstille ließen die Anspannung immer größer werden.

Plötzlich sprang der Klingone auf und schleuderte den Tisch an eine Holographische Wand. "Fertig." sagte Varak und man merkte, dass diese Form der "menschlichen Prüfung" nicht ohne Spuren an ihm vorüber gegangen ist (Wahrscheinlich neuer Fall für den neuen 2.ten Counselor).

"Gut, dann kommen wir nun zu den wichtigsten Fragen:

1. Haben Sie schonmal auf einem ähnlichen Schiff gedient bzw. können Sie andere Referenzen nennen?

Nein. Ich diente nur einmal auf einem klingonischen Frachter. Wir wurden angegriffen. Ich habe meine Ehre nicht beschmutzt, und darf mich rühmen, VIER Feinde getötet zu haben!


2. Sind sie mit allen technischen Komponenten und Sicherheitsrichtlinien dieses Schiffes vertraut und könnten Sie diese im Detail beziffern?

Ich befinde mich nun erst seit zwei Tagen an Bord des Schiffes, und kann daher nicht viel darüber sagen. Jedoch bin ich mit einigen Sicherheitsregeln der Sternenflotte vertraut, und weiß wahrscheinlich über die meisten der technischen Systeme Bescheid. Über Besonderheiten müsste ich aufgeklärt werden.

3. Haben Sie Ihren Wehrdienst schon geleistet, so dass Sie nicht mehr dafür freigestellt werden müssen?

Ja, das habe ich. Es waren lächerliche Trainingsmethoden! (Auch einen 1 1/2- jährigen Wehrdienst im Klingonischen Reich habe ich absolviert. )

4. Nennen Sie mir mindestens 5 Ihrer bevorzugten Hobbys.

Was sind "Hobbys"? Erläutern Sie!

5. Warum sollten wir uns gerade für Sie entscheiden?

Ich stammte aus einem Haus mit niederer Ehre. Doch habe ich sie mir im klingonischen Reich erkämpft. Meine Ehre ist unbefleckt! Ich bin loyal gegenüber meinen Vorgesetzten, und werde stets die Ehre und das Ansehen der Förderation verteidigen!

6. Auf einer von Ihnen geleiteten Außenmission sagt ein Crewman namens
Smith: "Es ist niemand hier, Sir." Brechen Sie die Mission ab? Warnen Sie den Crewman?

Ich würde weitere Scans anordnen. Sollte der Crewman nicht auf meine Warnungen hören, so wird er sich auf EIGENE Gefahr in dieses Gebiet hineinbegeben!

7. Der Captain fragt nach einer Reparatur im Maschinenraum, die etwa 8 Stunden dauern wird. Was sagen Sie ihm?

"Die Reparatur wird ca. 8 Stunden in Anspruch nehmen."

[GB: Durchgefallen...]

8. Der Chefingenieur fragt nach einer Reparatur im Maschinenraum, die etwa 8 Stunden dauern wird. Was sagen Sie ihm?

"Die Reparatur wird ca. 8 Stunden in Anspruch nehmen."

9. Ihre Freundin fragt nach einer Reparatur im Maschinenraum, die etwa 8 Stunden dauern wird. Was sagen Sie ihr?

"Die Reparatur wird höchstens 6 Stunden in Anspruch nehmen!"

10. Der Warpkern läuft instabil, mehr als Warp 4.5 ist nicht möglich. Der Captain befiehlt "Warp 9." Was tun Sie?

"Ich weise ihn auf die derzeitige Maximalgeschwindigkeit hin. Befiehlt er es dennoch, werde ich seinen Befehl ausführen."

11. 3.000 taholische Schiffe greifen die Mirage an. Ringsum herrscht Verzweiflung, die Mannschaft ist in Panik. Was sagen Sie?

"Ich würde alle Waffen abfeuern, die zur Verfügung stehen. Ich würde die Mirage in einem Glorreichen Kampf untergehen lassen!"

12. Seit wann beantworten Klingonen komplizierte psychologische Fragebögen?

"Seit sie zur Aufnahmeprüfung der Sternenflotte gehören."

---

"Schön schön Mr. Varak. Wir werden uns nun beraten. Bitte warten Sie bei den anderen." Sagte Magnees und deutete auf eine Kuschelecke am anderen Ende des Holodecks, während sich die Jury zu Ihrer Beratung zurückzog.

Erleichtert drehte sich Varak um und wollte sich - etwas widerstrebend - der Kuschelecke zuwenden.

Auf einmal gab es einen riesen Knall. Das ganze Schiff schien durchgeschüttelt zu werden. Varak fiel unvorbereitet auf den Boden und sogar Ysdi strauchelte ein wenig. Die Simulation zeigte kurz mehrere Löcher bis sie sich schließlich plötzlich vollkommen deaktivierte. Aus der Ferne erklangen mehrere Alarmtöne gleichzeitig. Roter Alarm, Invasionsalarm und bevorstehender Warpkernbruch. Die Warnungen und Töne überschlugen sich zeitgleich. Die Jury schaute sich überrascht und irritiert an.

Ysdi war schon an der Konsole, ehe sich einige vom Boden erheben konnten.

"Commander", sagte er laut, "Verschiedene Eindringlinge auf Deck 4, 5 8 und 2. [GB: Besser als EINER...] Mehrere Gefechte vor dem Büro der Sicherheit und vor der Brücke!"

Mahon schaute sich zornig um. Ceram war hier. Das bedeutete, dass Belloni das Kommando hatte!

Hastig half er Varak beim Aufstehen.

"Mr. Varak, keine Zeit hier faul herumzusitzen. Wir haben zu kämpfen.", er nickte Ceram zu, "Kommen Sie!"

Ysdi warf schnell noch ein paar Worte in den Raum: "Im Maschinenraum gab es eine heftige Explosion. Bauer antwortet nicht. Der Warpkern droht zu kollabieren!"

Magnees schaute sich um. Ysdi war da, Ripley war da. Das hieß Crewman Huber hatte das Kommando.

"Wir könnten Mr. Varak auch gut gebrauchen, Commander!", rief Magnees schnell zur Tür, wo schon Mahon stand.

Mahon nickte: "Gut! Mr. Varak, entscheiden Sie!"

Damit verschwanden die beiden Sicherheitsoffiziere. Auch die Techniker waren eiligst weg. Varak war allein im Holodeck.

Varak überlegte, wo er jetzt wohl mehr von Nutzen war.

Er roch den Kampf förmlich und verspürte ein unbändiges Verlangen danach, die Schädel der Eindringlinge zu zertrümmern, trotzdem...es kostete ihn viel Willensstärke, doch nun eilte er zum Maschinenraum. Er hatte das Gefühl dort jetzt mehr tun zu können.

(HtB: Da gibt es auch immer was, dass man kaputt machen kann.)



---BAR

"Ob das mit der Trauerfeier tatsächlich so einfach alle Probleme löst?" stellte Leonie die Frage in den Raum, nachdem Jakkala gegangen war. "Aber wir können diesen Vorschlag zumindest mal Dr. D'Sulan unterbreiten" ... 'Und notfalls, wenn es ihr nicht gefällt, alles auf Counselor Tobal schieben', dachte sie noch beim Gedanken an D'Sulans strengen Blick zuvor auf der KS.

Beim Gedanken an D`Sulan fiel ihr plötzlich noch etwas ein. Wo war denn Buzibauz?


--- IRGENDWO AUF DEM SCHIFF - WEIT ENTFERNT VOM KINDERGARTEN

'Irgendwie ist das schon etwas blöd, wenn man so kleiner ist als die anderen', dachte sich Buzibauz, während sie versuchte sich zwischen den herumgehenden Personen zurecht zu finden, 'Vielleicht sollte ich mich mal bemerkbar machen: He, wo ist denn mein Frauchen, ihr wisst schon, meine persönliche Replikatorbedienerin, meine Dosenöffnerin? Ignoriert mich gefälligst nicht alle!'

Dass die Menschen um sie herum nur "Wauwau" verstanden, konnte sie ja nicht wissen. Langsam wurde es Buzibauz zu blöd. Zuerst dieser Haufen schreiender menschlicher Welpen in ihrem Schlafraum, dann gabs auch noch nix zu Fressen und das gelbe Zeug mit dem weißen Schaum oben drauf, dass überall in Gläsern herumstand, hatte auch nicht gut geschmeckt.

"Hey Hund, da bist du ja endlich, kommst du jetzt bitte!" Endlich, Leonies vertraute Stimme. Jetzt bloß nicht anmerken lassen, dass Hund sich freut.

'Nein, jetzt mag ich nicht mehr.'

Leonie konnte nicht glauben, dass sie von ihrer Hündin ignoriert wurde. "Bist du etwa beleidigt?"

'Ja, du hast mich nicht gefüttert, und Spielzeug für eure Welpen will ich auch nicht sein.'

"Jetzt komm schon! Ich muss wieder auf die KS."

'Mir wurscht.'

"Du kriegst dort auch was zu fressen."

'Nee, reicht nicht, will auch die Schuhe von diesem Dr. Basani zerbeißen.'

[GB: Welche Schuhe?]

"Na gut, dann bleibst halt da." Jetzt war es an Leonie beleidigt zu sein. Auch wenn sie Buzibauz auf keinen Fall hierlassen wollte, beschloss sie erst mal um die nächste Ecke zu gehen. Also drehte sie sich um und ging davon.

'Nein, Halt, du kannst mich doch nicht hierlassen. Ich habs mir überlegt, ich komme doch mit.'

Leonie hörte das Getapse von Buzibauz hinter sich und war wieder beruhigt, also Buzibauz sie freudig schwanzwedelnd überholte. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg zur KS.

(HtB: Buzibauz. Wo bin ich denn hier?)
[GB: Hier schreiben sogar welche plattdütsch...]


--- GANG VOR DEN ARRESTZELLEN

Leonies Weg zur KS führte sie an den Arrestzellen vorbei, was wohl eher daran lag, dass sie sich wieder mal verlaufen hatte und nun einen längeren Umweg in Kauf nehmen musste. Ob ihre räumliche Verwirrung rein zufällig war oder doch einer gewissen Vorahnung folgte, sei hier dahingestellt. Auffallend war nur, dass genau in dem Augenblick als Leonie und ihre Hündin die Arrestzellen passierten zufällig aus selbigen ein lautes Krachen zu hören war.

Das erschien Leonie nun doch suspekt und so beschloss sie nachzusehen.


--- ARRESTZELLEN

Als sie durch die Tür trat, fand sie auch gleich des Rätsels Lösung. In einer Arrestzelle wütete ein Klingone, während neben ihm ein offensichtlich gelangweilter Zivilist mit Schachspielen beschäftigt war. Leonie erkannte zweiteren wieder: Er war einer der beiden freien Wissenschaftler an Board, Keller oder so hieß er.

"Was für ein schreckliches Verbrechen wirft man Ihnen den vor, dass sie hier ihre Zelle mit dem verrückten Klingonen teilen müssen?" fragte Leonie Keller.

"Tja, ich hab einen Befehl missachtet", bekam sie zur Antwort.

Die Ansage "Das kommt vor" war das einzige was Leonie im Augenblick einfiel.

Der Klingone hatte sich seit Leonie den Raum betreten hatte, auffallend ruhig verhalten. Doch nun erfüllte plötzlich ein lautes eindringliches Knurren den Raum.

Irgendetwas in Leonie sträubte sich gegen die Ahnung, die sie hatte, von wem das Knurren gekommen war.

"Deine Mutter war eine Hure, hat ihren Mann betrogen und du bist das Ergebnis davon", kam mehr geknurrt als gesprochen aus dem Mund des Klingonen.

Leonie drehte sich zu ihm: "Stimmt." Damit konnte man sie nun wirklich nicht beleidigen.

Dann wandte sie sich wieder Keller zu: "Ich denke, dass es nicht sinnhaftig ist, fähige Mitarbeiter in die Arrestzelle zu stecken, am wenigsten in der Situation, in welcher wir uns derzeit befinden. Außerdem könnte ich ihre Hilfe gut gebrauchen. Es wäre sicher nicht schlecht wenn wir bei unserem Problem Hilfe von der Wissenschaftsabteilung erhalten." In den nächsten Minuten berichtete Leonie vom D'Sulans Auftrag und Tobals Vorschlag.

Danach aktivierte sie ihren Kommunikator: "Dr. Eroheneth an Brücke. Wäre es möglich Roland Keller wieder aus dem Arrest zu entlassen, damit er die KS unterstützen kann?"

"Belloni hier. Der Captain befasst sich gerade mit einer ähnlichen Anfrage..."



---BRÜCKE

Tommok zog eine Augenbraue hoch. Jakkala hatte ihm gemeldet, dass die Behandlung von Keller hinter einem Kraftfeld schwierig sei.

"Tommok an Dr. Eroheneth. Begleiten Sie Mr. Keller in sein Quartier, von wo aus er Zugriff auf eine Konsole und Kontakt zur Wissenschaftsstation erhalten, dies jedoch nicht verlassen wird. Tommok Ende."

Er dachte einen Moment nach. "SUSI, ein durch ein Kraftfeld abgetrenntes Segment in einer Ecke von Mr. Kellers Quartier errichten. Den Klingonen aus Arrestzelle 7a dort hineinbeamen. ENERGIE."


---GANG

Jakkala war gerade auf dem Weg in ihr Quartier gewesen, da ihre Schicht nun offiziell zu Ende war. Aber da fiel ihr Mr. Keller ein. Der Captain hatte ihm gestattet, in sein Quartier zu gehen, aber es gab da noch einen Punkt in der Behandlung, den sie besprechen wollte. Sie tippte auf ihren Komm.:

"Tobal an den Captain."

"Tommok hier."

"Dürfte ich Sie kurz sprechen?"

"Kommen Sie in den Gemeinschaftsraum. Tommok Ende."


---GEMEINSCHAFFTSRAUM DES CAPTAINS---

Der Captain hatte sich hinter seinen Tisch gesetzt und Jakkala nahm nun ebenfalls Platz. "Es geht um Mr. Keller."

"Das dachte ich mir."

"Ich wollte ihnen eine Behandlung vorschlagen. Sie würde auf dem Holodeck wohl am besten funktionieren, da ich ihn nur dort in gewünschte Situation bringen kann. Was meinen Sie?"

Tommok zuckte kurz mit der Augenbraue. Der Aufenthaltsort von Mr. Keller schien langsam ein allgemeines Politikum zu werden.

"Sein Quartier ist mit Holo-Emittern ausgestattet. Was genau haben Sie denn vor?"

"Nun, ich müsste z.B. eine Brücke erstellen. Oder einen völlig anderen Raum, in dem ich ihn mit verschiedenen Dingen und Situationen konfrontieren könnte. Die Frage ist nur, ob das gestattet ist. Nur wenn ich genaueres über sein Problem erfahre, kann ich ihn behandeln. Haben denn die Emitter in seinem Quartier solche Kapazität?"

"Das haben Sie nicht, Ms. Tobal, aber Holodeck 2 ist frei. Ich werde Mr. Kellers erneuten Transfer initiieren."


---HAUPTQUARTIER DER SICHERHEIT

Mit einem leisen Zischen öffnete sich die Tür und Ba'Rina betrat das Hauptquartier der Sicherheit. Auf direktem Weg ging sie zum Replikator: "Computer, ein Kaffee Latte Machiato, bitte"

Sie nahm die Tasse mit dem Kaffee und ging zu ihren Schreibtisch, wo sich mal wieder eine Menge Pads gesammelt hatten. Nach einiger Zeit unterbrach ihre Arbeit und horchte angestrengt. 'Hm....war da nicht ein Geräusch?!?"

Da war es wieder! Ein hochfrequentes Summen, wie von einem überlasteten Phaser. Ba'Rina versuchte, die Quelle zu identifizieren - und entdeckte schließlich einen Bildschirm, auf dem ein rotumrandetes Fenster blinkte.

"Data-Stream Overranged!", stand da - und: "Transmission Kim-Alpha."

Ba'Rina verstand das Ganze nicht, doch nachdem sie die Protokolldateien aufgerufen hat, sah sie klarer. Offenbar wurden von irgendwoher Daten gesandt - direkt in den Miragecomputer. Allerdings war die Quelle außer Betrieb geraten, daher die Fehlermeldung.

Ba'Rina brach die Transmission ab und rief die gespeicherten Daten auf.

Es handelte sich offenbar um Personalberichte. Berichte, die jedes einzelne Crewmitglied betrafen - sie waren voller rot unterstrichener Passagen, Anschuldigungen und Versetzungsempfehlungen. Erstellt hatte sie - Mr. Kim.

Ba'Rina fiel ein, dass Mr. Kim seit der Außenmission auf das taholische Flaggschiff niemand mehr gesehen hatte. War er zurück geblieben? Oder gar explodiert?

Gezielt rief Ba'Rina die letzten großen Datenpakete auf, die die Mirage empfangen hatte. Eine Art Video erschien auf dem Schirm. Es war bis auf ein paar schemenhafte Bewegungen dunkel, nur zwei Stimmen waren zu hören:

"Sagen Sie mal, Mr.Kim, was meinten Sie in ihrer Beurteilung mit 'Aufbrausend' und 'Unberechenbar'?"

"Ich tue nur meine Pflicht, Mr.Mahon."

"Es ist ganz schön dunkel hier, Mr.Kim! Und niemand hört uns!"

"Auf die Tour brauchen Sie es nicht zu versuchen. Mich schüchtern Sie nicht ein!"

"Es ist auch ziemlich eng hier, Mr.Kim!"

"Alles was Sie sagen, wird in meinem Bericht erscheinen, Mr.Mahon."

"Soso..."

"Was tun Sie, Commander? Hey, nein, nicht, das dürfen Sie ni..."

Der Bildschirm vor Ba'Rina erlosch.

"Ba'Rina Balwok an Mr. Mahon, bitte kommen sie umgehend ins Hauptquartier der Sicherheit.""

Mahon war kurze Zeit später da. Ba'Rina erklärte ihm die ganze Geschichte und schaute fragend drein.

Mahon zuckte unruhig mit den Mundwinkeln: "Würden sie die Löschung eines Hologramms wirklich als 'Mord' bezeichnen? Kim war ein Programm, ein unangenehmes dazu. Er hat uns alle terrorisiert und anders als Basani hatte der ganz sicher keine Bewusstsein. Man erschießt doch auch Klingonen, äh, Verzeihung, Nausikaner auf dem Holodeck. Mr. Kim war nichts anderes."

Ba'Rina schaute ihn verblüfft an. In seiner Tasche spielte Mahon mit dem zerquetschten Holoemitter von Kim. Er hatte ihn nicht auf dem Tahol-Schiff liegen lassen können. Ein wenig schlechtes Gewissen war in ihm hochgestiegen, als er Kims Reste in der Ecke hatte liegen sehen.


---KELLERS QUARTIER

Roland war ein wenig überrascht gewesen, auf Zimmerarrest umgestellt zu werden, aber noch mehr irritierte es ihn, einen Klingonen in einem Kraftfeld vorzufinden. "Dein Vater war ein romulanischer..." "RUHE!" Der Klingone war wirklich für einen Moment ruhig. Lange genug, dass Roland Keller über den eigenwilligen Humor des Fleet Captains lächeln konnte.

"Wohl doch kein ganzer Vulkanier..." "Du romulanischer..." Wortlos richtete Keller seine rechte Hand auf das Kraftfeld mit dem Klingonen. "Wenn Du jemals aus dem Arrest entlassen wirst, junger Freund, dann solltest Du eine
Bat'leth- Stunde bei mir nehmen..." "Ich bin nicht Dein Freund, du stinkendes Gagh aus..." "Es scheint, Du bist niemandes Freund, hm?"

Der Klingone war auffällig ruhig und zog sich zurück. Er verstand ihn. Wenig war schädlicher für einen Klingonen, als in einer Zelle festzusitzen ohne die Gelegenheit, irgend etwas tun zu können. Er würde beizeiten jemanden fragen müssen, warum der Klingone einsaß, bis dahin nahm er sich aber die Zeit, sich umzuziehen. Er mochte die Uniform der Wissenschaft nicht... eigentlich mochte er derzeit keine Uniform... Und im Arrest sprach nichts dagegen, wenn er sich wieder seine alte Robe überwarf.

(HtB: Normalerweise muss man da so einen schwarzweiß gestreiften Anzung tragen. Aber auf der Mirage ist die Sicherheit da liberal eingestellt.)

"SUSI, ist dieser Raum eigentlich mit Holoemittern ausgestattet?" Wie zur Antwort erschien ein Schachspiel neben ihm. "Danke für die Idee, aber ich meine eigentlich Forschungen betreffend. Ich bräuchte eine Aufstellung aller Gegenstände, die die Tahol in Kontakt mit uns jemals verwendet haben, Schiffe und Waffen ausgenommen." Vor ihm erschien eine kleine Auswahl an Kleidung, etwas, das wohl ein Tricorder sein musste, Werkzeug und etwas, das er als Manikürset kannte.

"Danke. Würdest Du mir freundlicherweise die Daten aus meinem Shuttle rübersenden? Identifizierung am Computer mit meiner Stimme und Code K-318-7 "Priorität Alpha"- und "Omega"- Dateien bitte dort lassen, den Rest auf mein Terminal übertragen." Fast gleichzeitig verband er das Terminal in seinem Quartier mit der Wissenschaftsdatenbank und suchte nach Querverweisen.

Kurze Zeit später hatte der Daten der Tamarianer, Trill und Yridianer auf Terminal, die nur darauf zu warten schienen, in eine Ordnung gebracht zu werden. "Weißt Du, SUSI, dass ist es, was ich an meiner Arbeit liebe. Keiner weiß, wonach man eigentlich sucht, die Hinweise sind mehr als spärlich und am Ende ist es immer der, den man am wenigsten erwartet. Fangen wir an." Er registrierte, das neben ihm ein Schachspiel erschien und musste unwillkürlich lächeln. "Gut, von mir aus auch damit."

(HtB: Arrest ist auch nicht mehr das, was es einmal war.)


---KS

"Computer, wo befindet sich Chief Taylor?"

SUSI: "Eben noch in der Bar, jetzt auf dem Weg zu Holodeck 1, zur Prüfung des neuen Bordklingonen."

"In Ordnung, ... und wo ist Crewman Eroheneth?"

SUSI: "Eben noch in der Arrestzelle, jetzt auf dem Weg zu Holodeck 1, zur Prüfung des neuen Bordklingonen."

"Ach was, und Petty Officer Leu Ta'ek?"

SUSI: "Eben noch auf der Brücke, jetzt auf dem Weg zu Holodeck 1, zur Prüfung des neuen Bo..."

"Ja, ja, schon gut!! Scheint ja eine sensationelle Show zu sein! Zu dumm, dass wir nebenbei noch unser Sonnensystem verloren haben!"

Doktor Basani warf D'Sulan einen Blick zu und tippte auf seinen
Kommunikator:

"Doktor Basani an Holodeck 2. Ms. Eroheneth, Ms. Ta'ek, Ms. Taylor!! Wenn es die blutige Show erlaubt, bräuchten wir Sie hier kurz auf der Krankenstation...

...es geht um das D'Sulan Problem!", erläuterte der Holodoc wenige Minuten später, als die drei Damen sich mit zerknirschten Gesichtern in der Krankenstation eingefunden hatten. "Hilfscounselor Tobal hatte ja die Idee, eine Trauerfeier zu veranstalten, um der Crew den Verlust unseres Sonnensystems ins Bewußtsein zu holen. Ich habe bereits einige Crewmitglieder gefragt, alle lehnten es eindeutig ab, zu einer Trauerfeier zu kommen. Sie wüßten nicht, wofür das nötig wäre, sagen sie. Mein Vorschlag wäre, die Trauerfeier ein wenig zu tarnen...In wenigen Stunden wäre auf der Erde der 24. Dezember, traditionell finden an Bord der Mirage zu diesem Zeitpunkt spirituell angehauchte Festlichkeiten mit Geschenkritualen statt. Allerdings werden diese meist nur von einem TEIL der Besatzung besucht. Wir sollten versuchen, eine Einladung zu einer sogenannten 'Weihnachtsfeier' zu verfassen, der ALLE folgen werden. Ms. Ta'ek, für die 'exotischen' Crewmitglieder brauchen wir ihre Sprachfähigkeiten. Ms. Taylor, Ms. Eroheneth, ich dachte, dass wir Mediziner uns überlegen, wie wir die Weihnachtsfestlichkeiten mit der nötigen Trauerarbeit verbinden. Zum Beispiel könnten wir jedem eine Stoffsonne schenken. Oder im entscheidenden Moment rührende Gedichte über 12 Milliarden verschwundene Humanoide aufsagen... 'Vom Himmel hoch da komm ich her! Meinen Planet, den gibt's nicht mehr...' ...was meinen Sie?"

Basanis letzte Worte hörte Leonie nicht mehr. Bei dem Teil Weihnachtsfeierlichkeiten mit Trauerarbeit verbinden war ihr eine Idee gekommen, die sie sofort begann auf einem Datenpad zu skizzieren. Langsam nahm die anfänglich nur aus wirren Strichen und Kreisen bestehende Zeichnung Gestalt an.

Der große runde Deckenfluter in Sieben Vorne bildete die Sonne, und orientiert an alten Modellen des Sonnensystems wurde er von allen neun Planeten, natürlich in der dazu passenden Geschwindigkeit, umkreist. Sowie ein altes Stab-Kugel-Modell nur eben größer. Während um die Planeten selbst wieder deren Monde kreisten. Also noch auffälliger konnte man die Besatzung nicht auf ihr eigenes Sonnensystem aufmerksam machen. Außerdem würde es sicher toll Aussehen unter einem Planetenhimmel ein Fest zu organisieren.

Und weil Leonie grad so kreativ unterwegs war, schrieb sie auch noch ein Gedicht dazu: 'Müde bin ich, geh zur Ruh, Mache meine Augen zu, Mirage, lass den Planten mein, Morgen wieder an seinem Platze sein.'

Nach beendeter Arbeit, etwa zehn Minuten nachdem Basani seinen Vortrag beendet hatte, hielt sie den anderen ihr Datenpad entgegen und meinte nur: "Bin fertig."

"Sehr gut, Ms. Eroheneth,", nickte Basani,"...was halten Sie hier von? Lieber guter Weihnachtsmann, mach die Sonne wieder an!! Bring uns die Planeten heim, so viel Tote...muss das sein??"

---HOLODECK 2

Den Kopf voller Therapieideen betrat Tobal das Holodeck, Chief Jim Biehm hatte ihr gerade über Komm bestätigt, dass Keller (trotz verbaler Proteste über die Wankelmütigkeit der Mirage-Führung) verlegt worden war.

Kurz glaubte Tobal, sich in der Tür geirrt zu haben, so täuschend echt hatte der Computer Kellers Quartier nachgebildet.

Doch nichts hier war echt! Nur der genervte Blick von Keller - und eine Gestalt, die sich gerade in einem Sessel ins Blickfeld drehte.

"Hallo Ms. Tobal!", grüßte Steuermann Hajo tom Broek, zog den kleinen Wagen mit dem Teegedeck näher an seinen Sessel und warf Keller einen mißtrauischen Blick zu.

"Dachte, Sie könnten bei dem da etwas Hilfe gebrauchen. Ich bin seit knapp einem Jahr inoffiziell Hilfscounselor auf diesem Schiff müssen Sie wissen..."

Für welche Altersklassen, verschwieg er wohlweislich....

"Also, wissen Sie schon, WARUM dieser Mann völlig verrückt geworden ist?"

Jakkala sagte erst gar nichts. Den letzten Satz beschloss sie einfach zu überhören. "Es...",begann sie schließlich, "ist so, dass...also ich wurde nicht davon unterrichtet, Hilfe zu bekommen. Natürlich lehne ich diese nicht ab, aber darf ich fragen, auf welches Gebiet sie sich spezialisiert haben?"

[GB: Motzen, Babysitten, Klüntjes.]

Hajo sah mit skeptischem Blick auf Keller - und auch Jakkala wandte sich daraufhin ihrem "Patienten" zu.

"Wenn Sie einverstanden sind, dann wird Ihre Behandlung gleich beginnen. Aber zuerst müssen sie mir noch etwas mehr über Ihre Vergangenheit berichten. Was Ihnen gerade dazu einfällt..."

"Was mich derzeit primär interessieren dürfte, ist, warum man mich von meiner Forschung wegholt... Meine Geschichte?" Er dachte angestrengt nach. Sie würde es bemerken, wenn er etwas verschwieg...

Aber er musste es verschweigen. "Ich bin in Seattle, Terra, groß geworden, habe am archäologischen Institut der Föderation auf dem Mars studiert und arbeite nun als Wissenschaftler für den Archäologischen Rat der Föderation bzw. derzeit als Wissenschaftler der Sternenflotte. Alles weitere können sie meiner Personalakte entnehmen und seien sie gewiss, dass ich nicht sehr viel sagen werde, solange Personen im Raum sind, denen ich nicht traue. Ach SUSI? Könntest Du bitte dieses Hologramm auflösen. Es ist nicht mein Quartier... Und wenn Du in meinem wirklichen Quartier ein paar klingonische Opern für den Gast spielen könntest..."

Das Hologramm seines Quartiers blieb bestehen und ruhig sah der Halbvulkanier zu Jakkala. "Wie gesagt. Wir müssen uns vertrauen können, wissen Sie. Ein Schritt dazu, wenn Ssie ihn bereit sind, gehen zu wollen. Roland..." tom Broek ignorierte er so gut er konnte und konzentrierte sich ganz auf die Bajoranerin vor ihm.

"Selbstverständlich bin ich hier Ihrer Meinung.", sagte Jakkala. "Vertrauen dürfte wohl mitunter das Wichtigste sein. Ich verstehe auch, dass Sie dieses nicht zu jedem aufbauen können."

Keller nickte.

Hajo hatte sich in der Zeit ein wenig umgesehen. Jakkala sah ihn an. Sie wusste nicht so recht, wie sie das sagen sollte, er machte auf sie nämlich vielleicht nicht den taktvollsten, aber auch keinen schlechten Eindruck. "Ähm...Mr. tom Broek? Bitte nehmen Sie es nicht persönlich, ich weiß Ihr Angebot zu helfen wirklich zu schätzen, aber in besonderem Interessen meines Patienten muss ich Sie bitten, mich die Therapie allein durchführen zu lassen. Können Sie diese Entscheidung nachvollziehen?"

"Aber natürlich." Der Steuermann und Hans-Dampf-in-allen-Gassen blieb jedoch sitzen und schenkte sich ein Tässchen Tee nach. "Ich bleibe dennoch."

Der Kluntje knisterte stimmungsvoll in Hajos Tasse und der Steuermann beobachtete einen Moment wieder einmal fasziniert, wie die Sahne auf dem Tee ein verschlungenes Wölkchenmuster bildete. In seiner Familie war die Fähigkeit verbreitet, daraus die Zukunft zu lesen. Aber dazu hatte er gerade keine Zeit.

"Aber keine Angst, werte Kollegin", wandte sie sich wieder an die Therapeutin. "Ich werde Ihnen nach Möglichkeit nicht ins Handwerk pfuschen. Zudem glaube ich, dass meine Kenntnisse hilfreich sein könnten. Meine Spezialgebiete sind das ganze Spektrum der 'Friesischen Holzhammer-Therapien' sowie das Verhalten von Kindern im Vorschulalter."

Hajo hüstelte und sagte etwas leiser. "Ich denke, besonders Letzteres könnte sich bei diesem speziellen Patienten unter Umständen als Pluspunkt erweisen."

Dann wieder etwas lauter: "Tun sie einfach so, als wäre ich gar nicht da." Dann hob er seine Kanne. "Tee?"

Jakkala verstand das nicht. Was lag ihm so daran, bei dieser Behandlung dabei zu sein? Besonders zu mögen schienen sie sich ja nicht...

"Hören Sie.", sagte Jakkala ruhig, "ich danke Ihnen für die Hilfe. Aber wir haben nun 2 Optionen: Entweder Mr. Keller entschließt sich, zu Ihnen eine vertrauensvolle Basis aufzubauen oder er tut es nicht. Und dann müssten wir mit dem Captain sprechen. Ich kann ihn nämlich nicht dazu zwingen jemandem Dinge mitzuteilen, dem er kein Vertrauen schenkt, ich hoffe das verstehen Sie. Es ist ja wohl offensichtlich, dass sie beiden nicht gerade die besten Freunde sind, Sie hätten es mir ja nicht besser demonstrieren können. Aber dafür bin ich nicht zuständig. Ich versichere Ihnen, wenn ich Hilfe benötige, dann komme ich als Erstes zu Ihnen."

Jakkala hatte ruhig gesprochen. Sie hatte keine große Lust, als Ringrichter zwischen den beiden zu fungieren.

Hajo tom Broek war bestürzt. "Wie kommen Sie denn auf sowas? Ich kenne den Mann quasi gar nicht. Und deswegen verstehe ich auch nicht, warum er mir nicht vertrauen sollte. Alle vertrauen mir. Ich bin DIE Vertrauensperson schlechthin auf dem Schiff. Die Leute vertrauen mir sogar ihre Kinder an."

Hajo schauderte kurz bei dem Gedanken, fuhr aber fort. "Ich habe lediglich ein Paar Einsatzberichte gelesen - im Übrigen mein Pflicht als zweiter Offizier des Schiffs."

Dann schnappte er sich jedoch sein Köfferchen mit der Aufschrift "Therapeutische Materialien" und stand auf. "Aber bitte. Ich widme mich dann halt den interessanteren Aufgaben. Ich werde in die Geschichte eingehen als der Erste, der ein Hologramm therapierte. Tschüss."

Er schritt auf den Ausgang zu, wandte sich jedoch noch einmal mit nachdenklichem Blick um. "Susi!" sagte er dann und eine Konsole erschien. Hajo tippte auf ein paar Tasten und Teekanne, Teetassen, Kluntje, Sahne, Kekse und jeder kleinste Tropfen des edlen Tropfens verschwanden.

Ruhig blickte Keller tom Broek hinterher und wartete, bis Jakkala sich wieder auf ihn konzentrierte. "Fragen sie sich auch gerade, wie er es geschafft hat, Vertrauensperson zu werden, wenn er andere Besatzungsmitglieder so behandelt? Im Übrigen würde ich mich freuen, nicht als Patient bezeichnet zu werden."

Ohne ein weiteres Wort setzte sich Keller im Schneidersitz auf den Boden und war nicht wirklich überrascht, als eine Tasse vulkanischen Tees zu seiner rechten auftauchte. "Danke, SUSI. Gutes Gedächtnis." Dann sah er wieder zu Jakkala. "Wenn ich in Geschichte aufgepasst habe, kommen sie von einem Volk, das Jahrzehnte unterdrückt wurde und einen großen Unabhängigkeitsgedanken besitzt."

Er registrierte ihr Nicken und fuhr dann fort. "Dann werden Sie wahrscheinlich verstehen, dass ich mich von dem Personal dieses Schiffes sehr ungern kommandieren lasse, wo ich doch nicht einmal weiß, ob ich hier auf einem Schiff der Sternenflotte oder der cardassianischen Union bin." Ruhig nahm er einen Schluck. Der Counselor hörte ihm zu. Gut, das hatte er erwartet. Und er hoffte, dass der Vergleich seine Wirkung nicht verfehlte.

"Sicherlich sehe ich die Dinge schwerer, als sie eigentlich sind, aber ich denke, Sie verstehen mich. Im Übrigen wäre es vielleicht von Vorteil, wenn ich nach unserer "Behandlungsstunde", um sie so zu nennen, zurück in mein Quartier käme. Ich verfolge gerade eine Spur, die uns vielleicht behilflich sein könnte. Und was meine Geschichte angeht... Wie lange haben Sie Zeit, zuzuhören?" Merkwürdig war das sanfte Lächeln auf seinem Gesicht, als er es sagte. Seine Augen folgten jeder Bewegung der Bajoranerin und er fragte sich selbst, warum er so mit ihr redete. Zumindest hatte er kein schlechtes Gefühl im Bauch, wenn er in ihrer Nähe war.

"Ich bin da um zuzuhören", sagte Jakkala. "Erzählen Sie einfach." Sie machte es sich in einem der Sessel bequem, und bestellte sich bei SUSI eine 'Tote Tante', natürlich nur holographisch.

[GB: Mir wär's ja wichtiger, dass es keine TANTE ist...]

"Womit soll ich nur anfangen... Meine Kindheit war glücklich, aber da im Gegensatz zu diesem Schiff hier die meisten Terraner Menschen sind, war ich doch ein... Sonderfall, will ich es nennen. Man erwartete pure Logik von mir und dabei war ich doch auch nur ein Wesen mit Gefühlen... Das ich dennoch unter den Schulbesten war, liegt wohl eher an meiner Mutter... Mama... Verzeihung, La'Tu Keller ist Professorin der Physik an der Universität von Seattle und war eine große Hilfe beim Verstehen. Sie war es auch, die mir später geholfen hat, einen Studienplatz an der Universität zu bekommen... Astrophysik... Mama war ein großes Vorbild und ich wollte versuchen, ihr nachzueifern, aber ich brach ab.

Damals war Wolf 359. Vater erster Offizier der "USS Venice", Miranda Klasse... Er beamte nach einer Enterung durch die Borg alle uninfizierten Besatzungsmitglieder auf ein Schiff, dass sich gerade zurückzog. Und dann steuerte er das Schiff auf Kollisionskurs in den Borgkubus... Er hat sie alle gerettet, aber da der Befehl des Captains war, bis zum letzten Mann zu kämpfen, hat man ihn posthum wegen Befehlsverweigerung und Meuterei angeklagt,verurteilt, posthum unehrenhaft entlassen und alle Ehren aberkannt...

Ereignisse, die mich gebrochen haben und auch an Mutter nicht ohne Spuren vorbei gingen. Sie nahm sich ein Forschungssemester, um wieder zur Ruhe zu kommen, mir war klar, dass ich erst einmal Abstand gewinnen musste. Außerdem wäre ich auf meinem damaligen Weg ohne Alternative in die Sternenflotte gegangen, um in den Wissenschaftsbereich zu kommen und brauchte einen neuen Weg..."

Keller registrierte für sich selbst, dass er bemerkenswert ruhig geblieben war, äußerlich zumindest.

"Ich bin auf den Mars gegangen und fing beim archäologischen Institut der Föderation an. Ich fand dort nicht wirklich Ruhe, aber eine Möglichkeit, meine Energien umzulenken und ich muss zugeben, dass ein kleiner Rachegedanken auch dabei war. Verhaltensforschung am lebenden Objekt war eines meiner Nebenfächer und bis heute erforsche ich lieber Kulturen, die noch nicht ausgestorben sind, wenn die Tahol wohl auch bald diesem Status entsprechen werden, wenn unser Captain so weitermacht."

Wieder sah er die Bajoranerin an, immer noch hörte sie zu.

"Nun, ich denke, dieser Kurzabriss gibt uns eine Grundlage zum Arbeiten, hm? Im Übrigen würde es mich freuen, den Namen der bajoranischen Schönheit vor mir zu erfahren..."

Wieder war ein sanftes Lächeln auf seinem Gesicht. Er hatte wieder zur inneren Ruhe gefunden... Irgend etwas sagte ihm, dass Counselor bisher guten Einfluss auf ihn hatten... Vielleicht zu guten...

Jakkala fühlte sich geschmeichelt, verbarg es jedoch geschickt. Hatte sie denn tatsächlich vergessen sich vorzustellen?

"Natürlich.", sagte sie. "Mein Name ist Tobal Jakkala." Sie nahm einen Schluck ihrer Toten Tante und fuhr fort: "Sie haben mir viel von sich erzählt, das ist gut. Doch...ich habe das Gefühl, dass Sie mir etwas verschweigen." Sie sah ihn prüfend an. "Kommen wir noch einmal auf das Thema 'Verhaltensforschung an lebenden Wesen' zurück."

Sie war sich nicht sicher, doch irgendetwas sagte ihr, auch wenn es belanglos sein sollte, dass das möglicherweise noch nicht ganz alles war... "Bitte erzählen Sie mir, ob da sonst noch etwas war."

Er wartete eine Weile... und dann noch eine. Zu lange, um sie denken zu lassen, dass es nichts weiter gab... "Es stimmt... Da war und ist mehr..."

Er versuchte einen Augenkontakt herzustellen und spürte, wie Eiseskälte durch seinen Körper ging. Sein Lächeln war verschwunden, sein Körper bis ins Letzte angespannt und er wechselte vom Schneider- in den Zensitz. Nicht wegen Bequemlichkeit, man kam nur schneller in den Angriff...

"Eine weitere Geschichte... Wir wissen beide, dass nach den ersten 5-Jahres- Missionen klar wurde, dass Personal der Sternenflotte nicht immer den Direktiven folgte. Nun hat die Admiralität zu Terra irgendwann entschieden, dass ein Kontrollorgan geschaffen werden muss, um die Mitglieder der Sternenflotte zu überwachen."

Keller erwartete fast eine Frage von ihr, doch da sie weiter zuhörte, redete er weiter. "Mitglieder dieses Kontrollorgans wurden auf die wichtigen Schiffe verteilt, wo sie unterschiedliche Ämter bekleiden, meistens aber weitab genug der nominellen Rangstruktur stehen, um gleichzeitig in der Kommandostruktur und bei den "normalen" Besatzungsmitgliedern aktiv zu werden."

Wieder wartete er eine Weile ab, bevor er weitersprach: "Vermerken wir also, dass ich nicht... nicht nur.. als Xenobiologe und -archäologe an Bord bin und das jedes weitere Wort ein Vertrauen zu ihnen bedingen würde, dass sie mir versichern müssten. Und ich hoffe, dass sie mir so sehr vertrauen können, wie ich es gerade zu ihnen tue..."

Sein Körper entspannte sich nur unmerklich und ruhig trank er aus der Tasse Tee. "Im Übrigen wäre es wohl sinnvoll, wenn wir hier auf dem Holodeck meine Forschungen fortsetzen... Vier Augen sehen mehr als zwei..."

Jakkala hatte geahnt, dass noch etwas kommen würde, aber damit hatte selbst sie nicht gerechnet. Sie trank noch einen Schluck ihres Lieblingsgetränkes, um diese Nachricht besser verdauen zu können.

Dann sah sie Keller an. Sie hatte gemerkt, dass es ihm mehr als schwer gefallen war darüber zu sprechen.

"Nun verstehe ich einiges.", bemerkte sie. "Selbstverständlich bleibt dies unter uns, ich gebe Ihnen darauf mein Wort. Aber wie sehen Sie sich denn nun als Mitglied dieser Crew? Wie fühlen Sie sich hier an Bord? Ich will ehrlich sein, eine Behandlung in dem Sinne ist einfach nicht von Nöten. Sie sind nicht krank. Allerdings sollten Sie Ihre Einstellung zu manchen Dingen hier vielleicht ändern, und versuchen sich in die Kommandostruktur besser einzugliedern. So etwas braucht Zeit. Also gehen Sie es auch langsam an."

Keller sagte nichts. Offenbar dachte er nach. "Was die Untersuchungen angeht", fuhr sie so fort, "kann ich Ihnen gerne helfen, doch werden Sie vielleicht früher wieder in ihrem Quartier und unter normalen Arbeitsbedingungen sein, als sie es vielleicht vermuten."

Jakkala lächelte. "Ich werde auf jeden Fall mal mit dem Captain sprechen." Sie schlug die Beine übereinander,und ließ ihre holographische Tasse verschwinden. "Haben Sie sonst noch eine Frage?"

"Diese Kommandostruktur, junge Frau, ist durchsetzt von dem Gedanken zu handeln, ohne vorher auch nur einen Hauch der Planung zu haben. Wir fliegen in feindliches Land, ohne den Feind zu kennen. Wir konfrontieren eine Übermacht ohne zu wissen, wo das Ziel ist... Wir töten hunderte Lebewesen, um zu überleben... Eigene Überlebenswahrscheinlichkeit gegen 0, Erfolgswahrscheinlichkeit ähnlich gering... Und doch weiß ich, dass wir es schaffen werden... Nur zu welchem Preis..."

Er bemerkte, dass er ihre Fragen noch nicht beantwortet hatte. "Ich bin freier Wissenschaftler, jetzt im Kriegsfall leider ein Mitglied einer Kommandostruktur, die mir Befehle erteilt... Ich fühle mich nicht wohl hier, aber hier ist mein Platz und wenn die Möglichkeit besteht, meine Mutter und die gesamte Bevölkerung des SOL-Systems zu retten, werde ich alles mögliche dafür tun..."

Seine Augen fanden die von Jakkala und er lächelte sanft. "Ich danke Ihnen... Und das mit dem Eingliedern... Vielleicht... Ich kann es zumindest einmal versuchen..."

Er beobachtete sie weiter und entspannte seinen Körper. "Um eines würde ich sie allerdings bitten wollen. Können sie eine Nachricht für mich aus diesem Schiff heraus senden?"

Nun kam Jakkala ins Grübeln. "Warten Sie...", überlegte sie. "Was die Erfolgschancen angeht, so sind diese doch gar nicht so schlecht. Immerhin waren wir schon im taholischen Raum. Und wir sind nicht allein. Ein zweites Schiff ist doch getarnt bei uns. Und die Utopia-Flotte folgt uns, sobald wir sie rufen und sie einsatzbereit ist.

Hmm...ach ja, ich bin mir nicht ganz sicher, aber sollen wir das taholische Schiff denn "konfrontieren"? Wir sollen ihnen doch erstmal quasi als Botschafter hinterherreisen, und auf Grund des Erstkontaktes weiß kein Schiff mehr über sie, als die Mirage." Jakkala war selbst erstaunt, dass sie all diese Dinge behalten hatte. Doch auch wenn sie die Mirage und die Kommandostruktur nun heftig vertreten und verteidigt hatte, verstand sie Keller sehr gut.

"Ich weiß, es ist eigentlich nicht sehr in Ihrem Sinne," fuhr sie fort. "Aber wie wäre es, wenn Sie versuchen würden, in der Crew ein paar Kontakte zu knüpfen?"

Keller blickte sie nun etwas skeptisch an. "Sprechen Sie doch einfach mal jemanden an. Trinken sie einen Kaffe mit ihm. Ich denke das wird Ihnen gut tun, und ich glaube nicht, dass sie zurückgewiesen werden würden. Was die Botschaft angeht... nehmen Sie es mit nicht übel, aber so ohne weiteres geht das nicht. Ich müsste sicher gehen, dass ich sie "gefahrlos" abschicken kann oder Sie müssten zum Captain gehen, wenn Sie mir diese Nachricht nicht zeigen möchten, das verstehe ich natürlich. "Es geht nicht um Vertrauen, sondern nur um die Sicherheit.`, fügte sie in Gedanken hinzu.

Jakkalas Schicht würde gleich enden. Sie beschloss nach Beendigung dieses Gesprächs erst mal in ihr Quartier zu gehen. Doch nun sah sie Keller in die Augen und lächelte. Sie wartete auf eine Antwort, er schien zu überlegen.

Sie musste auch eine Weile warten, denn derzeit würde jedes falsche Wort von ihm alles zerstören können. "Schicken wir also zwei Schiffe gegen ein Sternenreich... Verzeihen sie mir, aber mir wäre um einiges wohler, wenn wir Verbündete an unserer Seite hätten... Nun gut... Ich verstehe Sie, hoffe ich..."

Er wartete wieder eine Weile und lächelte dann sanft. "Für die Nachricht denke ich wäre unser Captain der falscheste Weg, da dieser mich wegen Hochverrat vor Gericht stellen wird, sobald wir diese Mission beendet haben... Ich glaube nicht, dass er mir vertrauen würde und aus seiner Sicht ist dieses Verhalten durchaus logisch..." Er nahm sich die Zeit, Jakkala eine Weile anzusehen.

"Kontakte knüpfen... Auch wenn es phantasielos erscheint, und wir uns wegen Arrest wohl mein Zimmer beschränken müssten... Was machen sie heute Abend,Tobal Jakkala?"

Jakkala musste sich bemühen, nicht allzu überrascht zu wirken. Damit hatte sie nicht gerechnet. Aber warum denn eigentlich nicht?

Sie überlegte kurz...nein, heute Abend gab es noch nichts, was sie noch erledigen musste. Sie lächelte Keller an. "Heute Abend habe ich noch nichts vor. Was halten Sie von 19.30 Uhr?", fragte Jakkala.

"Ich werde da sein.", sagte Keller.


--MIRAGE/GANG--

Nachdem sich Jakkala von Keller verabschiedet hatte, machte sie sich auf den Weg in ihr Quartier. Dabei machte sie sich noch eine Menge Gedanken. Keller machte auf sie an sich einen guten Eindruck, doch traute sie dieser Nachricht nicht ganz...

Sie betrat den Turbolift. "Deck 3!" 'Eigentlich ein wirklich guter Arbeitstag...',dachte sie. 'Außer der Turbolift bleibt jetzt stecken...' Sie schmunzelte bei diesem Gedanken, denn so was könnte wahrscheinlich wirklich nur ihr passieren.

Ein leichtes Zittern ging durch den Lift, dann gab es oben einen Knall, ein schreckliches Knirschen - und der Lift mit Tobal fuhr ruhig weiter.

"HIIILFE!!", brüllte es durch die Komlautsprecher.

"...hier spricht Crewman Vlad, mein Lift ist steckengeblieben, als ich zur Maschinenbrücke wollte....hört mich jemand??? ...Immer passiert mir sowas!! *schluchz*..."


---GANG

Zornig lief Kadija zu den Arrestzellen. Tobal hatte genügend Zeit gehabt, Keller zu untersuchen und Kadija einen Zwischenbericht zu liefern, doch nichts war passiert.

"Wenn Keller nicht mitten in einer schmerzvollen Therapie steckt, garantiere ich für nichts!" knirschte sie.


--- ARRESTZELLEN

Niemand da. Wunderbar.

"SUSI, lokalisiere Keller und Tobal!"

"Tobal ist auf dem Weg in ihr Quartier, Feierabend", tönte eine gelangweilte Stimme. "Keller ist auf Holodeck 1 und denkt er würde tolles Schachspielen." Ein hämisches Kichern erklang. "Tom Broek kann besser Kinder hüten als Keller Schach spielen. - Außerdem haben Keller und Tobal für heute Abend eine Verabredung."

Kadija dankte im Stillen SUSI für ihr Geschick, es anderen Leuten schwer zu machen. Jetzt war allerdings sie an der Reihe.


--- HOLODECK 1

Erstaunt sah Keller von seinem Schachbrett auf, als Kadija wutentbrannt hereinstürmte.

"Nicht gerade die feine Art..."

"Halten Sie bloß den Mund! Die kleine Counselor mal kurz einwickeln, wie? Aber von wegen die Hühner! SUSI, Keller zurück in die Arrestzelle beamen, dessen Kraftfeld niemand ohne meinen ausdrücklichen Befehl anrührt. Eine Woche Einzelhaft, Versuchsverbot bei Brot und Wasser, kein Schach, kein Kontakt zum Computer oder anderen Personen außer der Sicherheit!"

Einige Augenblicke später lag das Holodeck ganz still da. Ceram war genauso wutschnaubend wieder gegangen, wie sie aufgetaucht war und Keller war im flirrenden Licht des Transporterstrahls verschwunden. Doch der trügerische Frieden hielt nicht lange.

Nach einigen Sekunden der Stille erschien mit dem holodecktypischen leisen Zischen eine Gestalt im Raum. Ungeübte Augen (wenn denn welche anwesend gewesen wären) hätten den Mann für den Steuermann der Mirage, Hajo tom Broek halten können. Doch er war es nicht.

Es war der HNH, der holographische Notfall-Hajo. Er sah sich noch einmal kurz auf dem Holodeck um, nickte zufrieden und notierte sich etwas auf einem Daten-Pad. Mit einem erneuten leisem Geräusch verschwand schließlich auch er und ließ nur noch die nackten Holo-Gitter zurück.


--- SICHERHEIT HAUPTQUARTIER

Nachdem das zu Kadijas Zufriedenheit ausgeführt war und zwei Posten bei Keller Wache hielten, tippte sie an ihren Kommunikator.

"Ceram an Tobal, ich erwarte Sie AUGENBLICKLICH im Hauptquartier der Sicherheit."

Grollend erwartete Kadija die Counselor.


---ARRESTZELLEN
Mit einem Wutschrei auf den Lippen warf sich Keller mit ganzer Wucht gegen das Kraftfeld und war nicht wirklich überrascht, erst unsanft daran ab- und dann auf dem Boden aufprallte.

"Was denkt sich diese schlechte Entschuldigung für einen Menschen eigentlich, wer sie ist..." Wieder nahm er Anlauf, sich dieses Mal aber auf dem Boden abfangend.

Nur mühsam kam er wieder zur Ruhe, gedanklich Einiges vorbereitend. So war da zum einen das Essen, das er für heute Abend geplant hatte... Zum Anderen die Klage gegen Ceram, die er erst an Chenge und dann direkt an Mahon richten würde... Falls es überhaupt etwas half... Irgendetwas in dieser Welt lief absolut nicht so, wie es sollte. "Ich werde Sie töten... Und dann filetieren. Und dann dem Commander zum Imbiss servieren..."

Mühsam suchte er nach Gründen, warum Ceram so etwas getan haben konnte... Eifersucht? Es erschien das logischste zu sein...

(HtB: MuHAHAHAHAHAAA)


Wut und innere Unzufriedenheit? Wahrscheinlich...Er würde beizeiten empfehlen, sie an einen Counselor zu verweisen...

Ruhig setzte er sich und begann nach einer Weile zu meditieren, nur um dann wieder aufzustehen und eine Kata durchzuführen. Nur wenig später bewegte er sich so, als würde er ein Boken in der Hand halten und kämpfte ruhig gegen eine imaginäre Kadija Ceram.


---TURBOLIFT

Jakkala hatte erst den Notruf, und unmittelbar danach den Befehl von Ceram erhalten, über welchen sie nun schmunzelte. Was diese Frau wohl für Probleme hatte? Aber jetzt galt es erstmal dafür zu sorgen, dass diesem armen Vlad geholfen wurde. Sie tippte auf ihren Komm. "Tobal an Maschinenraum."

"Bauer hier."

"Würden Sie bitte eine Analyse der Schiffssysteme durchführen? Dann werden Ssie feststellen, dass ein Turbolift nicht funktioniert. Ich habe gerade einen Hilferuf von einem Crewman Vlad erhalten."

"Gut, danke. Bauer Ende."


---GANG

Jakkala stieg aus dem Turbolift aus und machte sich auf den Weg zu Cerams Büro. Seelenruhig schritt sie auf die Tür zu und klingelte.

"Herein!"

Als Jakkala das Büro betrat, verkniff sie sich mühsam ein Lächeln, als sie das Gesicht von Ceram sah. Egal was diese Frau für Probleme oder Komplexe hatte, an ihr würde sie diese nicht ausleben.


---MASCHINENRAUM

Im Maschinenraum herrschte reges Chaos.

(HtB: Das ist ja mal ganz was Neues)

Er ging zum Warpkern und warf einen Blick auf die Konsole. Die Matrix des Fusionsreaktors destabilisierte sich. Ysdi arbeitete schon daran und dank ihm war die Mirage noch in einem Teil, doch die Matrix wollte sich einfach nicht stabilisieren!

[GB: Eben zu viel Action. Vor allem im dritten Teil...]

Als Varak einen Blick nach oben warf, meinte er in einer Ecke etwas zu sehen. Schnell holte er sich einen Tricorder...ja! Er eilte zu Ysdi. "Sir?"

"Einen Moment!"

"Sir!"

"Sehen Sie denn nicht..."

"Die Reaktionskammer der Dilithiumkristalle hat ein Leck! Wir verlieren Energie!"

"Das erklärt einiges...",murmelte Ysdi. "Dann schnappen sie sich einen Materiestabilisator und dichten Sie es ab!"

Varak, glücklich darüber, endlich was tun zu können, schnappte sich das Gerät, und stieg die Leiter zum Rang hinauf. Er lehnte sich über die Brüstung, scannte das Leck, stellte den Stabilisator ein und bestrahlte die Reaktionskammer. "Sie stabilisiert sich wieder!" rief jemand von unten. Als Varak sich zurückbeugte, nickte ihm Ysdi noch zu, dann war er auch wieder verschwunden. Varak wischte sich den Schweiß von der Stirn und sah sich nach weiteren Aufgaben um.

Plötzlich stand der Klingone wieder in einem leeren Holodeck. Unmittelbar neben ihm konnte er Ysdi, Magnees, Mahon, Ceram und Ripley sehen. Sie nickten sich alle zu.

Dann ertönte Tommoks Stimme aus dem Kommunikator.

"Jetzt können Sie auf Ihr Quartier gehen, Crewman! Wir rufen Sie dann nachher. Tommok Ende!"

Magnees wartete noch einen Augenblick bevor er das Wort ergriff.

"Nun, ich denke, die Situation ist nun entschieden. Von meiner Seite bestehen keine Einwände. Ich bin froh wieder frisches Blut rein zu bekommen. Sie wissen ja, wir sind durch die Ereignisse der letzten Wochen leicht unterbesetzt. Ich würde eine entsprechende Einweisung am nächsten morgen vornehmen mit Mr. Bauer, Mr. Ripley und Ysdi zusammen."

Ein geschlossenes Nicken war die Reaktion womit die Entscheidung im Stillschweigen abgeschlossen wurde.


--- PRIVATE GEMÄCHER VON MAGNEES

Kurz nach Erreichen seines Raums schickte Magnees erstmal eine Nachricht in das notdürftig eingerichtete Zimmer von Varak mit der Bitte sich um 9:55 MEZ im Büro des Chefingenieurs zu sein.

Gleich danach schickte er eine Nachricht an den Captain in der er um die Beförderung von Petty Officer Bauer zum Chief ersuchte aufgrund der Fähigkeiten im Maschinenraum in den letzten Wochen.

Zuletzt gönnte sich Magnees noch eine Dusche bevor er sich zu Bett legte.


---VARAKS QUARTIER

Als Varak in seinem Quartier ankam, ließ er sich auf einen Sessel fallen. Die Prüfung war wirklich anstrengend gewesen. Doch am schlimmsten fand er diesen Test zum Schluss. Noch eine Kampfsimulation, das wäre es gewesen!

Er fragte sich gerade, wie er wohl abgeschnitten hatte, als er ein Piepsen des Computers vernahm. Er erhob sich und eilte schnell zum Bildschirm, auf dem eine Nachricht flackerte.

Er hatte bestanden! Und eingeteilt war er im Maschinenraum. Gut, das gefiel ihm. Varak schaltete den Bildschirm aus, keine 10 Sekunden lag er in seinem Bett, da schlief er auch schon.


--- KRANKENSTATION

Nachdem Hajo tom Broek den mentalen Zerberus vor dem Eingang der KS überwunden hatte, steckte er erstmal den Kopf in den hellen Raum und sah sich um. Es war relativ ruhig, niemand beachtete ihn. Im Nebenraum erspähte er Basani, der mit dem Rücken zu ihm stand.

Leise wie ein Mäuschen huschte sich Hajo hinein. Er legte sein Köfferchen mit der Aufschrift "Therapeutische Materialien" auf einen Behandlungstisch, öffnete ihn und nahm einen Holzhammer mittlerer Größe heraus. Dann schlich er sich von hinten an Basani heran, holte aus und wollte mit gespanntem Gesichtsausdruck dem Hologramm eins überziehen.

Im exakt gleichen Moment drehte sich Basani jedoch herum, in der Hand ein ganz offensichtlich absichtsvoll bereitgehaltenes Hypospray. Hajo stockte kurz etwas unsicher, sein Hammer hielt nur circa etwa 1,2 Millimeter vor Fahirs Gesicht. Etwa genausoweit war Basanis Injektionsnadel von tom Broeks Halsschlagader entfernt zum Stehen gekommen.

5, 10, 20 ... Sekunden lang starrten sich die beiden Gestalten bewegungslos mit steingemeißelten Mienen und festgefrorener Überraschung an, dann kam es gleichzeitig heraus:

"Lassen Sie es fallen!"

Doch keiner zog die Waffe auch nur einen halben Millimeter zurück.

(Wieder synchron): "Sie aber zuerst..."

In dem Augenblick segelte ein volles Kaffeehäferl mit beinahe Schallgeschwindigkeit zwischen den Gesichtern der beiden durch, schlug gegen die Wand und zerbrach mit einem lauten Klirr.

"Aus jetzt, ihr zwei, ich versuche hier arbeiten. Bringts mir lieber einen neuen Kaffee!" Leonie war sichtlich gereizt, weil sie jetzt schon über eine Stunde in der Warteschleife des Christbaumverkäufers hing, und weil es offenbar unmöglich war, irgendwo Christbaumkugeln im Erdendesign aufzutreiben, und weil sie langsam aber sicher der Meinung war, dass diejenige, die die bl...gute Idee mit der Trauerfeier hatte, diese gefälligst auch selber organisieren sollte. Vielleicht hatte sie aber einfach auch nur zuviel Kaffee getrunken.

(HtB: Oder einen Wiener Walzer zu viel getanzt...)

Hajo und MHB sahen sich noch immer angespannt in die Augen, doch der Steuermann hatte gerade festgestellt, dass jemand anderes im Raum seine Therapie zunächst dringender nötig hatte. Zudem ertrug er diesen Dialekt nicht. Und Kaffee konnte er sowieso nicht leiden.

"Auf sie?"

Basani zögerte kurz...

Dann kam ein knappes Nicken...vier Füße rannten auf Leonie zu, Hände griffen nach ihr, Stoff raschelte, sie wurde hin und her gezerrt, im Kreis gedreht, auf den Kopf gestellt, wieder Stoffrascheln, das Ritschen von Scheren, das Pieksen von Nähnadeln, aufblitzendes Gold, etwas Schweres an ihrem Rücken, wieder im Kreis gedreht, zufriedenes Pfeifen, männerfreundschaftliches Abklatschen und endlich wurde Leonie ein Spiegel vorgehalten.

"Hübsches Weihnachtsengelkostüm, oder?!", strahlte Basani.

"...die Flügel hab ICH gemacht!", hielt Hajo fest.

"...die Sonne auf dem Kopf ist therapeutisch genial!", bemerkte Basani.

Und Hajo noch bescheiden: "Kein Ursache, Sie wollten ja Hilfe..."

Dann schlossen beide den Mund und warteten gespannt auf das fällige Lob von Leonie.

Leonie betrachtete das fertige Werk im Spiegel. Proportional zur Länge der Zeit, die sie ihre Flügel im Spiegel betrachtete, schwand allerdings ihr Vertrauen in das Augenmaß des Steuermannes.

"Wunderschön!" Leonie tat erst mal dem erwarteten Lob genüge, setzte aber gleich noch einen drauf: "Ja aber, meine Herren, Kaffee hab ich noch immer keinen..."

Ein Gemisch aus freundschaftlichem Lächeln und bitterbös geheimnisvollen Blicken traf Basani und Hajo. Sie spielte mit dem Gedanken, doch einen der Techniker zu bezirzen, ein klein wenig am MHB herumzuprogrammieren, [GB: Sind alle schon gebrandmarkt...] und für Hajo würde ihr schon auch noch was einfallen.

Ein mitleiderregender Seufzer riß sie aus ihren Gedanken.

"Doktor, alles in Ordnung?"

"Aber ja, warum?", fragte Basani in sachlichstem Tonfall, und sein völlig verheultes Gesicht guckte fragend...

"Sie....weinen...doch..."

"Was? Oh...Entschuldigung."

Die Luft um Basani herum flimmerte kurz, dann war sein Gesicht wieder trocken und sorgenfrei.

"Eine alte Subroutine!", erklärte Fahir etwas verlegen. "Sie haben Kaffee erwähnt...und...nun ja...man hat halt so seine Erinnerungen...nicht wahr...", Basani lief knallrot an.

"...Mr. tom Broek, Sie als Steuermann, finden Sie nicht auch, dass Erinnerungen uns alle durchs Leben STEUERN...?", versuchte er ein plumpes Ablenkungsmanöver, doch in diesem Moment kam Chefdoktor D'Sulans Stimme zur Hilfe.

"6 Stunden sind um, bitte präsentieren Sie Ihre Ergebnisse in meinem Büro!", schritt sie durch die Tür und verschwand in ebenselbigem.

Basani nutzte die Gelegenheit: "Am besten gehen Sie, Ms. Eroheneth, Sie haben das Konzept ja erarbeitet. Ich muß mich sowieso noch schlunz... ähm...schleunigst mein ich - mit Mr. tom Broek über seinen Bericht unterhalten."

Eine Minute später saß eine strahlend weiß kostümierte Leonie mit zitternden Flügeln im Büro von D'Sulan, die gerade fragte: "Ms. Eroheneth, vielleicht beginnen Sie? Sie haben offenbar schon erste PRAKTISCHE Aspekte einer Therapie der Mannschaft an sich selbst ausprobiert..."

Und 3-Meter Luftlinie entfernt stand Doktor Basani in der Stasiskammer, zwei dampfende Tassen Schlunzcafe in der Hand. Sie erfüllten den Raum voller kaltgestellter Zweibeiner, diverser Leichenreste und regaleweisen schaurigen Einweckgläsern mit wohligem Duft. Ihr übriges taten die kreuz und quer hängenden Girlanden, sie waren mit getrockneten Ohren, faltigen Ohrläppchen, stierenden Augenpaaren, geschrumpften Gehirnteilen, Fingerbündeln und allerlei noch Dekorativerem behängt.

"Was meinten Sie damit, dass sich auf unserer KS niemand wohlfühlen würde??!", kam Basanis vorwurfsvolle Frage - und wie zufällig strich er mit einer der beiden duftenden Kaffeetassen unter Hajos Nase entlang. Diesen genialen Trick hatte er sich extra überlegt! Subtile Verhörtechnik.... Es würde Hajo sicher rasend machen, wenn er keinen Kaffee bekäme.

Der Steuermann verpackte jedoch erst mal wieder seinen Holzhammer im Therapie-Köfferchen. "Das hat verschiedene Gründe, denke ich", referierte er schulmeisterhaft, während er in dem Koffer herumkramte und schließlich ein Teekanne und weiter Utensilien auf dem Behandlungstisch ausbreitete.

"Zum Beispiel gibt es hier keinen vernünftigen Tee. Und es riecht andauernd nach Kaffee." Hajo rümpfte die Nase ein wenig. "Zudem hat die KS nach wie vor einen ganz miesen Ruf. Die Leute gegen lieber in die Sicherheitsabteilung und lassen sich einen kranken Zahn wegphasern als sich hier einer der berüchtigten Zahnbehandlungen zu unterziehen, hab ich mir sagen lassen."

Hajo musterte ein Augenpaar in einem Einmachglas aus den Augenwinkeln. "Viele berichten außerdem, dass sie sich hier beobachtet fühlen. Und die Machtphantasien, die ein Teil der Personals hier entwickelt hat, sind auch schon sprichwörtlich. Auf vielen Planeten gibt es mittlerweile die Redewendung 'wüten wie der Chefarzt der Mirage', wenn ein lokaler Herrscher wieder mal in seiner Machtausübung etwas übertrieben hat."

Hajo schenkte ein. "Tee?" fragte er den Doktor, fuhr aber sogleich fort. "Das allerdings hat auch seine Vorteile. Die Mirage hat offiziell den niedrigen Krankenstand der ganzen Flotte, wenn es um körperliche Leiden geht. Bei der geistigen Gesundheit hapert es allerdings. Aber dafür bin ich ja da", meinte Hajo grinsend.

Dann etwas leiser. "Ist Ihnen eigentlich schon mal der dreiköpfige Hund vor dem Eingang zur KS aufgefallen?"

"Das ist Petty Officer Gems, ein Hydraianer!", versetzte Basani ziemlich beleidigt, "...er ist sehr nützlich als Empfangschef. Vor allem in Stoßzeiten, wenn die Betten knapp sind. Solange Gems an der Tür sitzt, bleiben die nicht lebensbedrohlich Verletzten seltsamerweise immer alle weg... Leider ist er nur 1 Stunde am Tag wach..."

Basani schaute auf sein Pad, wo er sich bei Hajos Rede einiges notiert und angekreuzt hatte. In Gedanken sah er plötzlich einen gefesselten Hajo auf einem kalten, wackligen Holzstuhl sitzen. Gegenüber ein langer Tisch mit 10 fein gekleideten Smokingträgern. Über ihnen der neblige Dunst von Zigarrenrauch, die Gamaschen und Lackschuhe glänzten, die Stimme des fetten Anführers krächzte rauh, seine schmierigen Finger wurden von schweren Goldringen auf die Tischplatte gedrückt...

"Mr. tom Broek...", flüsterte es heiser aus dem halb im Dunkeln verborgenen
Mund: "Vielen Dank für Ihre Erklärung. Ihre Worte haben uns ... nicht gefallen!"

Dann krachten die 10 Schüsse...

Basanis schreckte auf. Eine Zahl war in seinen Gedanken erschienen - '320'!!

"Nun, Mr. tom Broek, " lächelte er liebenswürdig.

"...ich danke Ihnen für die Anregungen. Es wird Sie vielleicht interessieren, dass ich - inspiriert durch Ihren Bericht - beabsichtige, eine umfassende Reform der Krankenstation einzuleiten. Am besten fangen wir gleich mal mit einem Vorgeschmack an. Darf ich Ihnen etwas Tee anbieten?"

"Schon besser...", brummte Hajo, allerdings höchst vorsichtig...

Basani wandte sich noch breiter lächelnd zur Tür. Vor seinen Holoaugen strahlte jetzt groß die Zahl '319'.

Schon der dritte Fall in diesem Monat, dessen Zustand er verbessert hatte... Sein jenseitiger Bewertungshelfer würde stolz auf ihn sein...

"Hier!", Fahir kam zurück, in der Hand eine Tasse lauwarmes Wasser und einen Pfefferminzteebeutel.

Hajo fiel in Ohnmacht.

(HtB: Sadist.)


--- BÜRO DES CHEFINGENIEURS

Als Varak am nächsten Morgen das Büro des Chefingenieurs betrat, war die gestrige Müdigkeit zur Gänze verschwunden.

"Guten Morgen Crewman!", begrüßte ihn Magnees, "Ysdi und Ripley kennen Sie ja schon. In meiner Abwesenheit haben zuerst Ripley, danach Ysdi das Kommando. Als nächstes kommt Petty Officer Bauer, dem Sie direkt unterstehen. Ich lege großen Wert darauf, dass die Kommandostruktur eingehalten wird. Sie werden sich selbstständig um die Maschinen und den Warpkern zusammen mit Ripley und Bauer kümmern. Falls Sie noch Fragen haben, stehe ich Ihnen hier zur Verfügung, ansonsten werden Ripley und Ysdi Sie an ihrem Arbeitsplatz einweisen. Haben Sie noch irgendwelche Fragen?"

"Nein.", sagte Varak. "Ich glaube das Meiste wäre geklärt." Er sah Ysdi und Ripley an. "Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie mich nun ein wenig mit allem vertraut machen könnten." Die beiden nickten. Sie führten ihn ein wenig im Maschinenraum umher und erklärten etwas, doch dauerte es nicht lange. Es gab auch neue Dinge, doch die meisten Systeme kannte er.

So setzte er sich bald an eine Konsole und beschloss einen genehmigten Checkup der Systeme vorzunehmen, der wohl ungefähr zwei Stunden in Anspruch nehmen würde. Er hasste es, nichts zu tun zu haben.

"Was machen Sie da!", ertönte es schroff hinter seinem Rücken. Typisch für einen Klingonen, erschrak Varak nicht, sondern knallte reflexartig seine Faust auf den Tisch und drehte sich zornig um.

Ysdi musterte ihn ausdruckslos.

"Meinen Sie nicht, dass der Computer den Checkup auch alleine machen kann? Wie finden wir denn das, SUSI?"

"Mich brauchst Du da nicht fragen, Blechdose. Mir fallen da zahlreiche vulgäre Ausdrücke in Sprachen ein, die Du Dein Leben lang nicht hören wirst.", dröhnte die Computerstimme.

Der Android schmunzelte zufrieden: "Kommen Sie, Crewman. Ensign Ripley und ich wollen gerade astrophysikalische Theorien durchgehen, gegebenenfalls umwerfen und für unsere Zwecke zurechtrechnen. Wir gehen dazu in mein Quartier."


---YSDIS QUARTIER

Jeder von Ihnen hatte einen guten Stapel Pads dabei, als Ysdi seine Tür öffnete. Es entblößte sich ein schummriger schmaler Korridor. Die Wände des Korridors bestanden aus unzähligen, vollen, gestapelten Bierkästen unterschiedlicher Marken. Der schmale Weg führte zu einem Bett und zu einem Schreibtisch.

Ripley schaute den Androiden irritiert an. Dieser zuckte nur mit den Achseln und sagte mit einen kleinen Lächeln: "Ich konnte die wertvollen Kulturgüter von der Erde nicht einfach draußen rumfliegen lassen. Außerdem ist am Schreibtisch und über dem Bett ja noch alles frei. Also, treten Sie ein, meine Herren!"

Als sich alle durch den schmalen Gang durchgequetscht hatten und sicher am Schreibtisch saßen, warfen sie gemeinsam die Datenpads auf den Tisch.

"Also, nur kurz zur Erklärung", begann Ysdi, "Wir suchen eine Möglichkeit, was bislang als völlig unmöglich galt, die gleiche räumliche Verschiebung zu vollziehen, welche ein bereits geschlossenes Wurmloch, durch das die restliche taholische Flotte flog, erzeugte. Wie wir wissen, sind Wurmlöcher unwiederbringlich. Dieser Weg ist uns also verschlossen. Ich habe eine andere Idee. Es gibt eine Theorie, nach der rotierende schwarze Löcher eine Art einseitiges Tor in ein anderes Universum darstellen. Diese bestimmten schwarze Löcher sind aus supermassiven Sonnen entstanden und verfügen über eine extreme gravimetrische Anziehung.

Wir haben also das Problem den Ereignishorizont des schwarzen Loches überhaupt zu erreichen. Außerdem wollen wir ja nicht in ein anderes Universum ohne Wiederkehr gelangen. Wir müssen also unsere 'Reise' irgendwie unterwegs abbrechen um wieder zurück in unser Universum zu kommen. Nun wird es interessant! Da wir uns nun außerhalb unseres Gefüges befinden und den Tunnel des schwarzen Loches gewaltsam unterbrochen haben, können wir theoretisch an jeden beliebigen Punkt zurückgeschleudert werden.

Ich gebe zu, da sind noch ein paar undefinierte Variablen, die möglicherweise zu unerwünschten Nebeneffekten führen könnten. Um mal beim letzten Punkt zu bleiben, könnte beim 'Zurückschleudern' eine größere zerstörerische Kraft auf die Mirage wirken. Aber in der Grundkonstruktion und unter der Annahme, dass diese Theorie der schwarzen Löcher richtig ist, könnte dieser Plan mit der richtigen Belegung der Unbekannten und Berechnung oder Schätzung der Variablen durchaus hinhauen."

Ysdi stellte drei Flaschen auf den Tisch und räusperte sich, als hätte er einen Kloß in seinem Hals: "Also wie sieht's aus? Könnte das Ihrer Meinung nach was werden oder haben Sie bessere Vorschläge, meine Herren?"

Varak überlegte. Dieser Theorie fehlte es noch an Festigkeit, aber vielleicht würde sie diese im Laufe der Diskussion noch erhalten. "Gut!", meinte er. "Wie könnte man das Risiko, dass wir in irgendeiner Galaxie zum Vorschein kommen, ohne die Chance jemals wieder zurückzufinden, verringern?"

Die Diskussion fing recht harmlos an, gewann aber bald an Stimmung. Varak hatte noch nie eine Diskussion geführt. Doch,aber dabei hatte er den anderen Klingonen umgebracht. Konnte man das also gelten lassen? Er geriet mit Ripley aneinander, da dieser anderer Meinung war und wäre schon zweimal fast handgreiflich geworden.

Er versuchte sich zusammenzureißen, aber er war innerlich am Kochen!

(HtB: Mit Pfefferminzsoße.)


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