"Captain, wir nähern uns der Javanda-Kolonie!!"
Tommok erhob sich. "Rufen Sie sie."
"Sie senden ein Videosignal, Sir!"
"Nun, dann legen Sie das erst einmal auf den Schirm!"
Schlagartig wurde der Bildschirm weiß-rot-gold-silbern-grün! Tannenzweige, Lametta, Goldsterne, Rauschebärte, rote Samtmäntel und Mützen färbten eine Gruppe kunterbunter Gestalten weihnachtlich. Sie schienen aus allen Gegenden des Universums zusammengekommen zu sein, um eine wilde Party zu feiern. Und um grauenhaft schlecht zu singen!
In radebrechendsten Sprachfetzen, gleich einem Labyrinth aus Melodien und Rhythmus drang ein ohrenquälendes Lied herüber:
"Oh Fremde dort von nah und fern,
kommt doch vorbei, wir würden gern,
das Weihnachtsfest mit Euch begehn!
Ganz gleich auf wieviel Beinen steh'n,
mit wieviel Augen könnt ihr seh'n,
in welcher Sprache ihr so sprecht,
das ist uns alles völlig recht!!
Der Erde Sitte bricht heut aus,
bestimmt kommt auch der Nikolaus.
Lenkt Euer Schiff nur schnell herbei,
Wir sehn uns auf Javanda Drei!
*rausch*
*knister*
"Oh Fremde dort von nah und fern,
kommt doch vorbei, wir würden gern...
..."
"Was hat das zu bedeuten?", fragte Tommok.
"Klingt wie eine Einladung, Sir?! Zu einer Weihnachtsfeier..."
Tommok zog eine Augenbraue hoch.
"Eine Feier? In dieser Zeit? Immerhin ist gerade ein Sonnensystem verschwunden, warum trauern sie nicht? Es ist sehr unlogisch..."
Alle Anwesenden auf der Brücke nickten beifällig. Tommok hatte völlig recht....
"Sir, wir treten in das System ein."
[GB: Opportunisten...]
Belloni sprach mit Routinestimme, plötzlich klang er allerdings aufgeregt:
"Captain, wir scannen 49 Schiffe!"
"Herkunft?"
"Ferengisch, Cardassianisch, Klingonisch, Andorianisch, Romulanisch....", eine scheinbar endlose Liste folgte, die schliesslich mit "....orionisch, friesisch und nausikanisch!" abgeschlossen wurde. "Von jedem je eins! Ausserdem scannen wir dutzende verschiedene Lebensformen auf der Orbitalstation. Sie befinden sich alle im Glas-Orbitaldeck, über dem Südpol. Es sieht so aus, als wären viele der Einladung gefolgt...selbst verfeindete..."
[HtB: Damit muss er die Friesischen meinen.]
Tommok überlegt kurz, dann trat er zwei Schritte vor und tippte auf seinen
Tricorder:
"An die gesamte Besatzung, hier spricht der Captain! Wir haben die Javanda-Kolonie erreicht. Offenbar findet dort eine gewaltige Weihnachtsfeier statt. Jedem ist der Besuch freigestellt. Allerdings verbunden mit der Suche nach Antworten auf folgende Fragen: Erstens - wissen die Feiernden, was mit unserem Sonnensystem passiert ist?? Wenn nein, sollten wir es ihnen SCHONEND beibringen. Wenn ja, warum feiern sie dann fröhlich Weihnachten?? Die zweite Frage bezieht sich auf die Taholflotte: Wann genau wurde sie gesehen und wohin flog sie? Versuchen sie bitte ganz diskret diese Informationen zu beschaffen. Frohe Weihnachten!!! Tommok Ende."
Fünf Minuten lang zischten überall auf der Mirage die Turbolifte, Quartierstüren öffneten und schlossen sich, Kleidung raschelte in Schränken, seltsame Kostüme wurden hervorgekramt, Lieder eingeübt, Geschenke verpackt und dann liefen die Musterpuffer in den Transporterräumen heiß, während sich die Mirage unter die knapp 50 zusammengewürfelten Schiffe mischte und hoch oben über dem Südpol von Javanda-3 einparkte.
---MIRAGE / GANG
Vorsichtig lugte Kadija um eine Ecke. Sie hatte sich erfolgreich versteckt und plante nun, ungesehen zu ihrem Quartier zu kommen, um keine peinlichen Fragen, warum sie denn nicht auf die Feier ginge, beantworten zu müssen.
Sie schlich den Gang entlang und sah eine Figur vor ihr in das Sicherheitshauptquartier einbiegen. Im ersten Moment zuckte sie zurück, realisierte dann, was sie da gesehen hatte und hielt inne. Roter Anzug, flauschiger weißer Fellbesatz, schwarzer Gürtel, schwarze Stiefel. Und ein großer Jutesack über dem Rücken. Das sah doch ganz nach Eindringling aus.
Ein Ablenkungsmanöver! Diese Feier auf dem Planeten sollte sie ablenken, indes der Feind das Schiff auskundschaftete! Aber das gedachte Kadija zu verhindern. Schon sah sie sich als Retterin der Mirage, als neuer Captain, ach was, Fleet Captain.
Leise schob sie sich an die Tür, zog den Phaser und stürmte dann in die Sicherheit...nichts. Kein Mensch anwesend. Aber auf dem Tisch stand eine Grußkarte mit der Aufschrift: "Frohe Weihnacht der Sicherheit" ohne Signatur. Daneben entdeckte Kadija vier runde Dosen.
"Coca Cola," las sie und wusste nichts damit anzufangen. An jeder Dose klebte ein Schildchen mit ihrem, Bellonis, Ba`Rinas und Kellers Namen. Kadija nahm ihre und Kellers Dose, fand die Laschen, öffnete sie ungeschickt und roch misstrauisch an dem schwarzen Gesöff. Kostete. Fand Gefallen an dem Geschmack, prostete den anderen Dosen zu und feierte.
[HtB: Eine von den ganz Harten.]
---BRÜCKE
Ba'Rina, die an der taktischen Station stand, betrachtete die Situation Misstrausch, doch zum Glück wurde nach einiger Zeit alles wieder normal und alle auf der Brücke atmeten hörbar auf. Ba'Rina fragte sich, was auf der Javanda Kolonie nur vorging, doch weiter kam sie mit ihren Gedanken nicht, denn plötzlich blinkte etwas auf ihrer Station vor ihr. Eilig wanderten ihre Hände über die Station, bis sie erkannte, was der Grund für den Alarm war.
"Sir, eine unautorisierte Öffnung der Shuttlerampe 13", berichtete sie dem Captain, der wohl immer noch im Gedanken bei der Kolonie war. "Es ist Crewman McTyler"
"Versuchen Sie, den Start zu verhindern" befahl der Captain. "Aye, aye, Sir!" antworte Ba'Rina und versuchte mit eiligen Tastenkombinationen, die Tore der Shuttlerampe wieder zu schließen. Doch leider mußte sie erkennen, dass die Protokolle von McTyler geschickt überbrückt worden waren. So musste sie mit ansehen, wie dieser mit einem Shuttle die Mirage verließ.
"Sir", sagte sie wieder an Tommok gewandt. "Es war mir leider nicht möglich, den Start zu verhindern, McTyler hat die Mirage soeben verlassen."
"Auf den Schirm, versuchen Sie ihn mit einem Traktorstrahl wieder zurück zu holen und öffnen Sie einen Kanal."
"Kanal offen" tönte es.
"Tommok an McTyler. Kehren Sie unverzüglich zur Mirage zurück." Ein leichtes Knistern ging durch die Leitung, doch der Crewman antwortete nicht. Alle warteten gespannt, was passieren würde.
Ba'Rina war damit beschäftigt, den Entflohenen wieder einzufangen, doch gerade, als sie den Traktorstrahl ansetzen wollte, ging dieser auf Warp und entfernte sich einige tausend Kilometer. [GB: Traktorstrahl über Bord! :o)]
Sie konnten beobachten, wie das Shuttle kurz stehen blieb und sich dann entfernte. Auf einmal gab es eine riesige Explosion und gleichzeitig ging das Shuttle auf Warp.
"Ist der wahnsinnig?" entfuhr es Ba'Rina. McTyler, das vermutete sie, schien etwas Antimaterie aus dem Shuttle abgelassen zu haben und hatte dies dann mit einem Phaser entzündet. Nun war das Shuttle auf dem Weg zurück zur Mirage, als wäre nichts gewesen.
Sie tippte auf ihren Kommunikator: "Ein Sicherheitsteam sofort zur Shuttlerampe 1.3!" Sie machte sich selber sofort auf den Weg dort hin und verließ eilig die Brücke.
---SHUTTLERAMPE 1.3
Ba'Rina kam gerade an, als McTyler andockte. Die Tür wurde geöffnet und er kam freudestrahlend heraus. "Sagen Sie mal, sind Sie von allen guten Geistern verlassen?" fuhr Ba'Rina ihn an. "Was fällt Ihnen nur ein, so einen Mist zu verzapfen?" fragte sie sehr aufgebracht und musste sich zusammenreißen, damit sie nicht die Beherrschung verlor.
"A..a...aber..i..i..ich..wollte doch nur ein kleines Feuerwerk für die Leute machen, so als Spaß." stotterte McTyler.
"Und das Sie dabei die Befehle ihrer Vorgesetzen missachten, das Leben der Crew und der Leute auf diesem Planeten leichtfertig aufs Spiel setzen ist Ihnen dabei egal oder wie?"
"Nein, Ma'am" McTyler guckte mitleiderregend auf dem Boden. Der Master Chief sah 2 ihrer Sicherheitsoffiziere an. "Bringen Sie McTyler erstmal in Arrest, wir werden dann sehen was wir mit ihm machen."
Sie sah noch zu, wie der Mann aus dem Raum geführt wurde und benachrichtigte ein Techniker-Team, um das Shuttle überprüfen zu lassen. Sie hatte nicht vor, in der nächsten Zeit McTyler aus dem Arrest zu holen. Ba'Rina guckte sich noch einmal um und ging zur Tür.
---Quartier Ba'Rina Balwok
Ein leisen Zischen der Tür kündigte an, daß jemand das Quatier des Master Chiefs betrat. Erschrocken drehte sich Charlotte um. Doch als sie erkannte, dass es ihre Mutter war, wurden ihre Gesichtszüge weich.
"Hallo Mama" begrüßte sie diese freudestrahlend.
"Hallo, meine Süße" erwiderte diese und nahm Charlotte bei der Hand. "Komm ich hab eine Überraschung für dich." Mit diesen Worten verließen sie ihr Quartier.
--- HOLODECK 1
"Computer, Programm Balwok Delta 65 abspielen"
Nachdem SUSi bestätigt hatte, dass das Programm lief, traten beide ein. Eine herrlich weiße Berglandschaft war zu sehen, auf der einsam eine kleine Blockhütte stand. Man konnte von hier aus weit in die Landschaft und das kleine Dorf im Tal sehen. Ba'Rina und ihre Tochter stapften die wenigen Meter bis zur Hütte durch den tiefen Schnee.
Vor dieser waren an die Wand angelehnt zwei Paar Ski's und an der Wand sauber aufgestapelt ein paar Scharten von verschiedenem Holz.
Ba'Rina und ihre Tochter traten in die Hütte ein, die rustikal eingerichtet war und an deren Wänden Hirsch und Wildschweinköpfe hingen. In einem kleinen Kamin waren mehrere Scheite gestapeltes Holz, das brannte und vom dem eine wohlige wärme ausging.
Es duftete etwas modrig aber auch herrlich nach warmen Punsch, der über dem Feuer in einem Kessel hing. "Setz dich erstmal an den Kamin", befahl sie ihrer Tochter liebevoll. "Dir muß trotz des kurzen Weges sehr kalt sein." Charlotte tat wie geheißen, sie streifte ihre Schuhe ab und hielt ihre Füße in Richtung des Kamins.
"Es ist so schön hier, das war eine klasse Idee, hierher zu kommen" sagte Charlotte begeistert. Derweilen hatte ihre Mutter zwei Holzbecher aus dem Schrank genommen, goss mit einer großen Kelle Punsch hinein und reichte ihrer Tochter einen dieser Becher.
"Wenn dir wieder warm ist, dann werden wir draußen ein bisschen Ski fahren gehn."
Sie ging zu einem Stuhl, auf dem eine Thermohose und Jacke für Charlotte lagen und reichte sie ihr. "Hier, zieh das an, damit dir nicht kalt wird."
Sie selber hatte sich einen warmen Schneeanzug repliziert. Beide zogen sich noch dicke Handschuhe, Mützen und die Skischuhe an und verließen dann die Blockhütte. Draußen schneite es sanft, sie zogen sich die Ski an und verbrachten den ganzen Tag im Schnee.
Am Abend gingen sie zurück zur Hütte tranken dort noch etwas Punsch und machten sich dann auf den Weg zurück zu ihrem Quartier.
--- QUARTIER BA'RINA BALWOK
Sanft setzte sich Ba'Rina sich auf das Bett ihrer Tochter, die schon im Halbschlaf war. "Das war ein herrlicher Tag", sagte Charlotte, "vielen Dank Mama, daß war der schönste Tag in meinem Le..." Weiter kam Charlotte nicht, dens sie war schon eingeschlafen. Ba'Rina streichelte ihre Tochter liebevoll über den Rücken und ging dann zu ihrem Schreibtisch.
Kaum hatte sie sich hingesetzt, fiel ihr die Party ein, die auf der Orbitalstation stattfand. Ba'Rina ging in ihr Schlafzimmer, suchte sich etwas Nettes zum Anziehen heraus und begab sich dann zum Transporterraum.
---JAVANDA 3 / FESTHALLE
Die Halle war sehr voll, hauptsächlich mit allen anatomischen Spielarten, die das Universum in diesem Sektor zu bieten hatte. Außerdem waren fast alle Crewmitglieder der Mirage, die keinen Dienst schieben mußten, gekommen. Ba'Rina hörte wie jemand sagte: "Wer meldet sich freiwilig zur Karaoke?"
Wenig später konnte man den grauenvollen Gesang eines Mannes hören, bei dem Ba'Rina die Nackenhaare zu Berge standen.
(HtB: Tommok?)
Man konnte den Titel nicht erkennen, da er nicht einen einzigen Ton traf und ein Wolf hätte dieses Lied wohl besser in einer hellen Vollmondnacht jaulen können, als dieses Crewmitglied ihn sang.
(HtB: Mahon?)
Ba'Rina schlängelte sich zu einem Tisch, auf dem eine große Schüssel alkoholfreie Bowle und ein paar Kleinigkeiten zu essen, sowie ein paar Knabbereien standen. Sie nahm ein Glas, schüttete sich etwas von dem Getränk ein und lauschte der nächsten Darbietung.
[GB: Der Mirage-Brückenchor?]
--- JAVANDA-ORBITALSTATION / ANDERE ECKE DER FESTHALLE
Leu befand sich jetzt schon seit Stunden in dieser Kolonie - die Party verwandelte sich gerade von Weihnachtsfeier in Silvesterfete - und begann sich allmählich zu langweilen.
Zwar gab es viel zu sehen, denn eine schier unglaubliche Vielfalt an Spezies war versammelt, da gab es Feuerschlucker von Salamander 5, die den Spiritus in Bierkrügen zu sich nahmen, einige Wesen, die wie Einhörner aussahen und mit ihren Hörnern in den Cocktails rührten, ein paar billardspielende Australier [GB: Die, mit den Hautbeuteln vorne...] und sogar einen Plapperkäfer von Traal - man hatte ihn allerdings rausgeworfen, nachdem er versucht hatte, einige Partygäste zu verspeisen [GB: bzw. totzuquatschen...] - , aber irgendwann hatte man schließlich doch alles gesehen.
Nicht mal mehr für das Strippoker konnte sie sich begeistern (HtB: Was? Nicht mal das?) und für 3D-Schach war sie dann vielleicht doch etwas zu sehr angeheitert. Jedenfalls hatte sie beschlossen, sich mal nach den Tahol umzuhören, einerseits um der Langeweile zu entgehen, andererseits, um mal was Nützliches zu tun.
(HtB: Das wird auch langsam Zeit.)
Also warf sie sich wieder ins Getümmel, auf der Suche noch finsteren Gestalten, Schmugglern, Piraten und Politikern, die vielleicht etwas über die Tahol wissen mochten. Und ihr war eins klar: Die Wahrheit war irgendwo dort draußen!
---MIRAGE/QUARTIER VON JAKKALA---
Jakkala saß auf einem Sessel in ihrem Quartier. Sie mochte Partys nicht sonderlich, und hatte schon alles dafür getan, sich nicht von Langeweile überkommen zu lassen.
Sie hatte gelesen, Musik gehört und war nochmals verschiedene Studien der Psychologie durchgegangen. Sie hatte den halben Tag... nichts getan.
'Warum drück´ ich mich eigentlich davor?' überlegte sie. 'Außerdem muss ich ja nicht lange bleiben. Ich kann ja einfach mal ganz kurz `reinschauen, "hallo" sagen, und dann wieder gehen.'
Entschlossen erhob Jakkala sich und sie stand schon im Gang, als sie wieder kehrt machte. 'Also gut, in Uniform muss ich nun auch nicht gehen.'
Eine Viertelstunde später war sie auf dem Weg zur Party. Sie hatte sich für ein langes Kleid entschieden, da ihr das Blau gefiel. Groß geschminkt hatte sie sich noch nie, und so war sie schneller als geplant fertig.
---ORBIATALSTATION / FESTDECK
Als sich die Türen vor ihr öffneten und sie den herrlich geschmückten Raum sah, verschlug es ihr die Sprache. Sie sah das Sonnensystem kreisen und auch, wie die Leute fröhlich schwatzten. 'Gut', dachte sie,' dass ich hier bin. Da wäre mir was entgangen.'
---USS MIRAGE / VARAKS QUARTIER
"Oh Mann, wie ich diese Feste hasse!", sagte der Klingone zu sich selbst, und besah sich lustlos noch einmal das Padd mit den Schiffsdaten. So langsam konnte er sie auswendig. Er ertappte sich immer häufiger dabei, wie seine Gedanken abschweiften. Schließlich hatte er genug. [GB: Gedanken?? Wohl kaum, Klingone! ... ;o)]
Er sprang regelrecht von seinem Sofa und machte sich auf den Weg zu einem freien Holodeck. Dort würde er sich ein wenig im Kampf mit dem Bat'leth üben.
(HtB: Genau das Richtige an Weihnachten.)
Aber was war das? Er hörte Musik, und Stimmen, die lachten und sich unterhielten. SUSI wusste, wie sie bald allein auf der Mirage sein wprde. Sie übertrug einfach die Geräusche von der Orbitalstation auf die Kom-Lautsprecher der Mirage.
Auch Varak konnte sich dem Reiz des Feierlärms nicht entziehen. "Computer, wo ist der nächste Transporterraum?"
---JAVANDA-ORBITALSTATION / FESTHALLE
Die Türen hatten sich hinter ihm geschlossen und Varak sah sich um. Überall lachten die Leute miteinander. Er warf einen Blick auf das dekorative Sonnensystem. 'Also wirklich!', war sein einziger Kommentar.
Er sah an sich hinunter und merkte, dass er noch seine Uniform trug. Doch als er sich umsah, sah er, dass noch andere Leute, wenn auch ein weit kleinerer Teil, ebenfalls in Uniform war.
Er ging durch die Menge, und stellte fest, dass der Blutwein anscheinend aus war. "Computer, ein kleiner Eimer Blutwein!", sagte Varak laut und nahm sich ein Glas voll. Er sah sich die einzelnen Leute an. Ja, beinahe die gesamte Miragebesatzung war vertreten.
Er hatte sich noch ein Glas Blutwein geholt. Und als er sich er sich erneut umsah, wäre es ihm beinahe aus der Hand gefallen. Nicht weit von ihm stand eine junge Frau, eine Bajoranerin. Sie trug ein langes, dunkelblaues Kleid, und unterhielt sich gerade mit einem anderen Crewman. Varak hatte sie noch nie gesehen. Aber was war denn nun los? Schnell stürzte er noch den Rest des Weins hinunter. Sollte er...nein! Auf keinen Fall! Warum denn auch? Er ging, und holte sich ein neues Glas Blutwein.
---
Jakkala unterhielt sich noch ein Weilchen mit verschiedenen Leuten. Nie über etwas Bedeutendes, nur wie schön alles hergerichtet war, oder über Berufliches.
Doch als eine weitere Stunde vergangen war, beschloss sie wieder zu gehen. Sie war noch unschlüssig, wohin sie gehen sollte. Erst mal in ihr Quartier, so viel stand fest. Sie musste aus diesen Schuhen raus!
Die zwei Augen, die ihr folgten, bemerkte sie nicht...
---MIRAGE / QUARTIER VON JAKKALA
In ihrem Quartier angekommen, zog sie sich erstmal die Schuhe aus, und lies sich mit einem erleichterten Seufzen in ihren Sessel fallen. Doch sie bemerkte schnell, dass sie auch jetzt noch nicht still sitzen konnte. Da kam ihr eine Idee. Rasch zog sie sich etwas sportlicheres an und begab sich zu einem anderen Holodeck.
---HOLODECK 2
Sport hatte ihr noch nie geschadet, also begann sie zu trainieren. Erst etwas zum Aufwärmen, dann erschuf sie sich ein paar Klingonen. [GB: Zu spät, Varak...:o)] Und kurz darauf befand sie sich mitten in einem anstrengenden Kampf.
---JAVANDA-FESTDECK
Varak hatte gerade sein sechstes Glas Blutwein geleert. Er konnte froh sein, dass dieser Wein nicht echt war. Wieder sah er sich um. Wie lange war er nun schon hier? Bestimmt länger als zwei Stunden.
(HtB: Sechs Gläser auf zwei Stunden? Das ist ja etwa schwach.)
Die Bajoranerin in Blau war vor einer halben Stunde gegangen. Varak überlegte fieberhaft was er hatte tun wollen, bevor er hier herein gekommen war, aber es wollte ihm nicht einfallen. Erst nach weiteren fünf Minuten kam es wieder. Das Holodeck!
Er ging 'rüber zu einem Tisch um dort sein Glas abzustellen und machte sich dann auf den Rückweg zur Mirage.
---MIRAGE / HOLODECK 2
Die Türen öffneten sich vor Varak und er wich gerade noch rechtzeitig aus, als ein Klingone mit erhobenem Bat'leth auf ihn zustürmte. Eine Sekunde später materialisierte ein Bat'leth in Varaks Hand. Als der Klingone es nochmals versuchte, stieß Varak es ihm nur mit dem Griff in den Bauch und schlug ihn mit der Faust auf den Kopf, so dass er bewusstlos wurde.
(HtB: Der berüchtigte Bud-Spencer-Punch.)
Als Varak sich umsah, sah er noch drei weitere Klingonen, die allesamt um einen Krieger standen. Dieser schlug sich sehr gut. Er hielt die Klingonen scheinbar ohne große Anstrengung in Schach. Plötzlich nahm Varak aus den Augenwinkeln eine Bewegung war. Der niedergeschlagene Klingone erhob sich wieder und rannte auf den Krieger zu, der mit dem Rücken zu ihm stand.
Varak überlegte erst, dann rannte er ebenfalls los. Er war schneller. Er stellte sich vor den ungedeckten Rücken des anderen Kriegers und hieb auf den Klingonen ein.
Als er sich umdrehte, sah ihn der Krieger an, und Varak wich einen Schritt zurück. Die drei anderen Klingonen lagen vor ihm auf dem Boden, nur das es kein "er" war. [GB: "Keines sterblichen Mannes Hand kann mich besiegen..."] Die Bajoranerin stand schwer atmend vor ihm und funkelte ihn angriffslustig an.
Jakkala hatte gerade drei von den Klingonen besiegt und sich auf der Suche nach dem dritten umgedreht. Fast hätte sie ausgeholt, nur das mehr menschliche Aussehen und die Sternenflottenuniform hatten sie gebremst. Trotzdem war sie aufgebracht. Wer war das überhaupt? Und vor allem: Was hatte er hier verloren?
"Also hören Sie mal!", begann sie. "Haben Sie denn nicht gesehen, dass hier ein Programm läuft? Und selbst wenn nicht, warum haben Sie sich eingemischt?!" Es lag wahrscheinlich nur daran, dass sie gerade gekämpft hatte, aber sie war mehr als wütend.
Varak wollte etwas sagen, brachte aber aus für ihn unbegreiflichen Gründen kein Wort heraus. Er war ein wenig überrascht über die Reaktion der Bajoranerin. Es hatte ihn schon längere Zeit niemand mehr so zurechtgewiesen. Aber er durfte sich jetzt keine Blöße geben!
"Ich", er versuchte seiner Stimme einen festeren Klang zu geben, "ich wollte hier jetzt trainieren. Außerdem...", 'sag was vernünftiges!' ,"habe ich...waren vier Klingonen wohl etwas viel! So trainiere ja sonst ich!"
Jakkala atmete einmal tief durch, doch hatte leider nicht die gewünschte Wirkung auf sie. "So, dann haben Sie wohl zu entscheiden, wieviel ich wann und wo trainiere, ja?!"
Sie wunderte sich über sich selbst. Normalerweise regte sie nichts so schnell auf, aber dieser mehr klingonische Halbklingone brachte sie nach fünf Minuten zum kochen!
(HtB: Erst werden die Eier gekocht, dann werden sie gepellt. Und Essig nicht
vergessen.)
"Und übrigens, ICH habe hier zuerst trainiert!", brauste Jakkala wieder auf. Gleich darauf bereute sie es und zwang sich dazu wieder ruhiger zu werden. "Von mir aus...können Sie gerne mitkämpfen.", fügte sie so hinzu und trat einen Schritt nach vorne. "Aber seien Sie vorsichtig!"
Bei den letzten Worten hatte sie ihr Bat'leth einmal in der Hand kreisen lassen und sah ihn nun herausfordernd an.
Varak war nicht zurückgewichen, sie standen nah aneinander und funkelten sich an. War denn das zu fassen? Wie konnte es diese Frau wagen, ihn zu einem Kampf herauszufordern? Dachte sie etwa, sie hätte eine Chance? Varak hob ebenfalls sein Bat'leth. "Gut denn! Zeigen Sie, was Sie können!"
Er beschloss nicht allzu hart zuzuschlagen.
Schon nach wenigen Minuten des Kampfes wusste Jakkala nicht so recht, was sie davon halten sollte. Mehrmals hatte sie von ihm abgelassen, da sie zu sehr im Vorteil gewesen war. Sollte das ein Scherz sein? Er trainierte nicht, er spielte mit ihr!
Sie beschloss, dem ein Ende zu setzen und nach wenigen Sekunden hielt sie ihm ihr Bat'leth unter die Kehle. Dabei sagte sie, in betont lässigem Ton: "Tobal Jakkala. Freut mich sehr. Wie wär's? Fangen wir nun an?"
Varak ging einen Schritt zurück und hob erneut sein Bat'leth. Er hatte noch nie einen Gegner unterschätzt! Warum also heute und dann auch noch ausgerechnet SIE? Nein, nun war Schluss mit der Schonzeit.
Er kämpfte nun mit voller Kraft, aber auch Jakkala schien nun verbissener zu kämpfen. Trotzdem, nach wenigen Minuten schlug er mit voller Wucht zu und ihr Bat'leth schlitterte über dem Boden.
Jakkala wollte schon hinterherstürzen, doch da packte Varak sie an der Schulter und gab ihr einen Stoß in den Bauch, dass sie leicht zusammenklappte.
"Mein Name ist Varak", sagte er. "Und es freut mich ebenfalls.", fügte er mit einem süffisanten Grinsen hinzu. "Und? Wie sieht es ohne Bat'leth aus, Tobal?"
--- JAVANDA-PARTY
Nachdem schon einige Zeit vergangen war, wollte Ba'Rina die Orbitalstation verlassen. Sie ging ein paar Schritte auf die Tür zu als aus dem Mikrofon eine Stimme ertönte: "Wollen Sie unsere schöne Party schon verlassen, Mrs Balwok?"
Erschrocken drehte sich Ba'rina um, um eine passende Antwort ringend. "Ähm..ähm.." stotterte "Ich muß noch meinen Rundgang durchführen", log sie und schaute dabei auf ihre Armbanduhr. "Ich bin schon viel zu spät dran."
Sie drehte sich wieder um, um den Raum zu verlassen. "So leicht lassen wir sie nicht davon kommen, Master Chief"
Sie ärgerte sich 'Was bildet sich dieser Schnösel eigentlich ein?'
"Sie müssen mindestens ein Lied vortragen, bevor sie die Erlaubnis bekommen, uns zu verlassen"
"Wenn sie es nicht anders wollen", antwortete sie patzig und fügte im Gedanken noch hinzu 'Dann kriegt ihr etwas zu hören, was euren Ohren sicher nicht gefallen wird'
[GB: Kann nur besser werden...]
Sie ging zur Bühne nahm das Mikrofon in die Hand und flüsterte dem DJ etwas zu. Wenig später erklangen seltsame Töne und Ba'Rina begann, eine klingonische Hymne auf Khaless zu singen.
Mit tiefer Stimme brummte sie etwas auf klingonisch. Es klang nicht gerade schön, aber das konnte man von klingonischen Liedern sowieso nicht gerade behaupten, dachte sie sich.
Nachdem sie das Lied dann endlich beendet hatte, schaute sich um. Es hatte seine Wirkung nicht verfehlt. Alle starrten sie an. Ba'Rina steckte das Mikrofon wieder in die Halterung und verließ so schnell wie sie nur konnte die Halle Richtung Transporterraum.
--- MIRAGE / GANG VOR HOLODECK 2
Auf dem Weg zu ihrem Quartier hörte Ba'Rina aus dem Holodeck 2 Kampfgeräusche. Sie zögerte einen Moment, trat aber dann ein, wo Jakkala und Varak sich gerade einen Kampf mit dem Bat'leth lieferten.
[GB: Hey, zwei gegen einen!!] Einen Moment stoppten die beiden. Gerade hatte der Mann der Frau einen Schlag in den Bauch versetzt, der sie aufkeuchen liess. Sie wankte kurz, revanchierte sich dann aber mit einem überraschenden Tritt in die gleiche Körperregion.
"Entschuldigen Sie, dass ich störe", sagte Ba'Rina verlegen und wurde leicht rot im Gesicht. "Ich wollte sie nicht stören." Sie tippelte mit den Füßen von einer auf die andere Stelle. "Dürfte ich ihnen ein wenig zusehen?"
"Ja,von mir aus", meinte Jakkala und blickte zu Varak, der sie mit einem finsteren Blick bedachte.
"ABER MIR MACHT ES ETWAS AUS!!!", brüllte er. "Es wird bei diesem Kampf keine Zuschauer geben!" Varak war mehr als zornig. Schlimm genug, dass er erkennen musste, dass er schwächer geworden war .Wie sonst sollte er es verstehen, dass er nur mit Mühe gegen Tobal ankam?!
"Das ist unehrenhaft! Dieser Kampf geht nur uns etwas an!" sagte er in etwas ruhigerem, aber nicht minder wütendem Ton und griff sich unwillkürlich an den Bauch, den der Tritt hart getroffen hatte.
Jakkala schnappte empört nach Luft. "Sagen Sie, sind Sie eigentlich immer so unhöflich?" fragte sie an Varak gewandt. "Ich denke, wir sollten hier unterbrechen. Kämpfen wir ein andermal weiter."
Sie ging auf den Ausgang zu, blieb aber vor der Tür stehen. "Bitte, Sie müssen das entschuldigen. Wir haben nun schon eine ganze Weile gekämpft", sagte sie zu B'arina.
"Falls mich jemand braucht, ich denke, ich geh jetzt in mein Quartier."
"Ich habe nichts gehört" antwortete Ba'Rina und zwinkerte Jakkala aufmunternd zu. "Ich wollte sowieso gerade meinen Rundgang durchführen."
Sie sah auf ihre Armbanduhr.
"Oh schon so spät? Jetzt wirds aber Zeit." Sie ging ein paar Schritte zur Tür, in der schon Jakkala stand, dann drehte sie sich zu beiden um.
"Ich wünsche den Herrschaften noch einen schönen Abend", dann verließ sie Jakkala und Varak.
--- MIRAGE / MASCHINENRAUM
"Sir, das letzte Shuttle fliegt in wenigen Minuten"
Magnees: "Ich weiß ich weiß. Weihnachten fällt für mich flach. Jemand muss ja den Warpkern im Auge behalten. Diese Sache behagt mir nicht, 2/3 unserer restlichen Mannschaft auf den Planeten zu schicken. Ich fühl mich beim Summen des Warpkerns wohler als auf dieser Weihnachtsfeier."
"Nagut Sir, dann wünsche ich Ihnen noch ein angenehmes Weihnachtsfest."
(HtB: Was für ein Heuchler.)
Magnees: "Ihnen auch, Crewman, und viel Spaß."
"Danke werde ich haben, auf bald."
Kaum hatte sich der Crewman verabschiedet, da stieg in Magnees wieder ein unangenehmes Gefühl auf. Er beschloss daher Dinge anzugehen, die er schon viel zu lange aufgeschoben hatte.
[GB: Sprachkurse? ;o)]
--- BEREITSCHAFTSRAUM CAPTAIN TOMMOK
Magnees: "Sir, hier die Berichte um die Sie gebeten haben. Anscheinend verursacht der Planet positive Schwingungen auf die Mirage. Alles funktioniert so gut, als ob wir gerade erst die Werft verlassen hätten. Und da wäre noch etwas. Ich bat um Beförderung von Petty Officer Bauer. Wie ist Ihre Entscheidung ausgefallen?"
Tommok: "Nun Mr. Magnees, ich habe leider noch nicht die Zeit gefunden mir die Akte vorzunehmen. Ich werde dies aber bald nachholen und Ihnen meine Entscheidung mitteilen."
"Danke Sir, ich hoffe doch noch vor Weihnachten?"
"Natürlich Mr. Magnees."
"Danke Sir. Sie finden mich dann in der Technikzentrale 2. Und ein besinnliches Fest. Es bleibt doch wie besprochen?"
"Sicher, wenn es Ihr Zeitplan erlaubt."
"Danke Sir."
-
-- TECHNIKZENTRALE 2
Magnees arbeitete unermüdlich daran das Programm noch vor Beginn des 24.12. zu vollenden. Es wäre immerhin ein gelungene Überraschung. Dennoch es würde die Ressourcen ein wenig strapazieren und ihm lief die Zeit einfach weg...
--- ARRESTZELLE 7B
Wieder einmal bewegte sich Keller ein unsichtbares Boken führend durch seine Arrestzelle. Er hatte es aufgegeben, Ensign Ceram als virtuellen Gegner zu betrachten und trainierte nun nur, um in Form zu bleiben.
Das derweil seine Forschung brach lag, störte ihn weniger. Er hatte sich damit abgefunden und so nutzte er seine Situation so gut er konnte.
In einer Ecke des Raumes standen Dinge, die an seine private Weihnachtsfeier erinnerten. Eine kleine Krippe aus mittlerweile erharteten Brot, das Jesukind darin und die restlichen Figuren darum gruppiert. "Der Laib Christi...", wie er für sich bemerkt hatte...
Er hatte es auch gewagt, mit gefrorenem Wasser eine Eislandschaft auf einen Bereich seiner Zelle zu zeichnen und seit einer Weile war er dazu übergegangen, auf einer weiteren Eisfläche Gedanken zu notieren und dann wieder eisen zu lassen. "Bei Brot und Wasser".
Ceram schien nicht mal davon zu träumen, was man mit beiden Verbindungen alles anstellen konnte.
Und so hatte er die Weihnachtszeit in stiller Einkehr verbracht. Nicht ganz so still vielleicht, ein paar Lieder waren seinem Mund entronnen, aber ruhig genug, um sich des Gedankens zu besinnen und zu hoffen, dass der Herr ein weiteres Mal seinen Sohn senden würde, um Frieden in die Welt zu bringen.
(HtB: Zweimal Weihnachten im Jahr? Das wäre ein wenig übertrieben.)
"...ans Kreuz genagelt, nur weil er gesagt hat, wie schön es wäre, wenn zur Abwechslung mal alle nett zueinander wären..." hatte es ein Schriftsteller auf Terra vor vier Jahrhunderten einmal formuliert.
"KIAI!" Die Wachposten spannten ihre Körper an, aber Keller lächelte entwaffnend. Er hatte gerade den imaginären letzten Schlag gegen einen nicht vorhandenen Gegner geführt und sank nun in den Schneidersitz, um nachzudenken. "Remember Paul and Silas in the Jail..." kam ihm in den Sinn, doch ihm war nicht nach Singen... Er meditierte und suchte Ruhe vor dem nächsten Sturm, der auch ihn wohl ohne zu zögern erfassen und mitreißen würde.
Wieder war seine "Zelle" leer, als ob es irgendjemanden - und er dachte genau zu wissen, wem - besonderen Spaß machte, ihm jede Freude zu nehmen. Zu Silvester hätte er böse Geister mit einem Feuerwerk vertreiben können, aber er hatte weder Feuerwerk in seiner Nähe, noch hätten sich die bösen Geister - Ceram, Tommok und tom Broek - davon vertreiben lassen.
Maximal, wenn er das Feuerwerk in ihrem Verdauungstrakt zünden würde, aber das würde gegen die Direktiven verstoßen.
(HtB: Hajo hat schon einiges mehr verdaut.)
Seine Laune besserte sich zusehends, als ihm die Counselor in den Sinn kam, mit der er sich unterhalten hatte. Obwohl er die Toten und ihre Reste studierte, waren ihm die Lebenden doch lieber. Lieber als Maschinen. Auch wenn sich Lebende manchmal noch schlechter auf plötzlich auftretende Ereignisse einstellten.
Lächelnd dachte er an den Captain, der irgendwo auch menschliches Blut in seinen Adern haben musste und seiner Crew weitestgehend freie Hand ließ. Eine Methode, die er an sich befürwortet hätte, aber "Wenn die eine Hand nicht weiß, was die Andere tut, wirst Du unterliegen."
Dies zumindest hatte sein Privatlehrer gesagt, als er mit Rapier und Linkhand ausgebildet wurde. Aus dieser Zeit stammte auch die Weisheit, seinem Gegenüber immer in die Augen zu sehen. Die Frage war nur, wer die Augen dieser Besatzung stellte. Die Technik waren die Schwingen, die Sicherheit die Krallen, die Wissenschaft der Kopf, die Kommandostruktur das Herz und die Medizin das Skelett des Schiffes [GB: Wohl eher der Wurmfortsatz...:o)] , doch Augen... SUSI?
Immer noch ein Computer, konnte sie keine eigene Seele haben. Vielleicht mehrere Persönlichkeiten, die sich auf ihre "Benutzer" einstellten, aber dennoch stellte sie kein Lebewesen dar, wenn Ysdi, B4 und der Android, der sich "Data" nannte, auch eine Entwicklung in die Richtung erkennen ließ.
Er hoffte, dass er selbst kein Borg werden würde, wenn die Entwicklung so weiterging und er kannte genug Kulturen, die vernichtet worden waren, weil sie ZU intelligente Maschinen entwickelt hatten... Und zumindest Ysdi würde mit Aasimovs Gesetzen der Robotik nicht viel anfangen können.
(HtB: Texttexttext)
"SUSI, bitte Wasser von unter 260 Kelvin an die rechte Zellenwand auftragen, bei 273 Kelvin fixieren und dort festhalten." Er hatte genug gewartet. Es war Zeit, wieder an seine Forschungen zu gehen. Er betete innerlich, dass er sich an die wichtigen Dinge erinnern konnte.
Leider geschah nicht absolut nichts.
(HtB: Im Übrigen nichts Besonderes auf diesem Schiff.)
"Magnees hier. Schön, dass Sie noch Leben. Ich musste leider von einigen Bereichen im Schiff Energie abziehen. Sie werden auch bald verstehen warum. Daher kann und wird SUSI Ihre Anfrage nicht ausführen können. Danke für Ihr Verständnis." erklang im Zellenbereich eine automatische Ansage.
Kurz drauf materialisierte sich ein Dicker-Roter-Weißbärtiger-Mann in jeder Zelle, um ein frohes Weihnachtslied zu trällern und Geschenke in Form von Plastikfeilen und kleinen Löffeln zu verteilen. Als besondere Beigabe erhielt jeder noch einen trockenen und antiken Brotkanten aus dem Jahre 1848.
--- BRÜCKE
Zeitgleich erschien auch auf der Brücke ein Dicker-Roter-Weißbärtiger-Mann, um dort Bücher wie z.B. in 7 Tagen durch die Galaxie, mein Weg durchs Universum und zurück von James T. Kirk, verlorenes leicht gefunden und Atlanten zu verteilen. Tommok erhielt eine der interessantesten Bücher, Exerzieren bei der US Armee - Almanach für junge Führungstalente.
--- SICHERHEIT
Auch hier erschien wieder ein trällender Dicker-Roter-Weißbärtiger-Mann, der an alle anwesenden Spielzeugphasergewehre und andere kleinere nutzbare Waffen verteilte.
(HtB: Böh, die Sicherheit bekommt wieder doppelt.)
--- KRANKENSTATION
Es passierte nichts. Absolut gar nichts, nada...... und wenn, war niemand anwesend, um etwas zu sehen...
--- WISSENSCHAFTSLABORE
Leise schlich sich ein trällernder Dicker-Roter-Weißbärtiger-Mann durch die leeren Labore und stellt überall ein paar Geschenke auf. So schnell und plötzlich wie er gekommen war verschwand er auch wieder. Nur die Päckchen blieben unberührt stehen, um auf Ihre neuen Besitzer zu warten.
--- MASCHINENRAUM
Eine Horde Weihnachtsmänner erschien vor dem Warpkern, um durchhalte Parolen zu verkünden. Plötzlich brachen dann aber auch alle Weihnachtsmänner ihre Gesänge ab und verkündeten von der Auferstehung Christis im Casino. Man solle nur dem Abendstern folgen und man würde sehen.
--- CASINO
Jeder der in das Casino kam, wurde von einem 4 Meter großen Weihnachtsbaum empfangen [GB: Baumbart?], so dass jedem der Atem verschlagen wurde. Um die Zunge zu lösen, verteilte PO Bes mit einigen dürftig bekleideten aber überaus hübschen Weihnachtsmännern und -frauen Getränke und Speisen. So konnte der Abend für alle dennoch angenehm ausklingen und Magnees war glücklich, dass sein Programm so gut funktioniert hatte.
--- ARRESTZELLE KELLER
"Weißt Du, wer ich war? Weißt Du, wer ich bin? Bettler oder Königin?"
Ein altes Lied und doch kam es ihm in den Sinn... Sein Finger strich die Eiswand entlang und seine Notizen fingen langsam an, ein Gesamtbild zu ergeben.
Im Zentrum der Gefahr stand das ominöse Bakterienvolk, ihn umgebend die männlichen Tahol, die wiederum die Kontrolle über die "Weibchen" hatten.
Miniaturisierungstechnologie war ihre mächtigste Waffe, ihre Körper und Geister nicht für direkte Konfrontationen ausgelegt und offensichtlich suhlten sie sich in ihrer "Überlegenheit" und der ihrer "Götter". Ihre Waffen waren im Vergleich zur Föderationstechnik primitiv, aber gefährlich, ihre Dienstgrade schienen den Üblichen ähnlich zu sein und sie kannten Kleidung.
Und sie hatten Schwächen... Zum Einen ihre ungewöhnliche Allergie gegen "Vitamin C" selbst in Verbindungen, zum Anderen ihr sinnloses Vertrauen in Wesenheiten, die nicht ihre Götter sein konnten. Sie konnten nicht wissen, das Gott... Er ertappte sich dabei, unwissenschaftlich zu werden...
Keller fügte in Gedanken noch die Völker der Tamarianer, Trill und Yridianer zu seiner Liste hinzu. Drei Völker, die zumindest Andeutungen in ihren Geschichten trugen. Und er fragte sich, was genau das Spionenvolk der Yridianer noch wusste. Es musste Informationen geben, die ihm nicht zugänglich waren, aber hier hatte er nicht mal Zugriff auf seine eigene Datenbank. Und das Wissen hier war allgemein bekannt. Es mussten sich neue Pfade öffnen... Selbst für ihn musste es noch Lichtgeben in dieser Dunkelheit. Es war, als ob...
Ruhig setzte sich Keller vor die Energieschleuse seiner Arrestzelle und überlegte. Er zog einen Handschuh aus und hielt einen Finger dagegen. Der Schmerz war erwartet, es tat nicht wirklich weh... Nur seine Wachmannschaft schien ihn nun etwas mehr zu beobachten. Dieses Feld bestand aus Energie...
Vielleicht...
"Autsch" Es klang fast schon monoton, als dieses Wort seinen Mund verließ und er wiederholte es eine ganze Weile, bis sein rechter Zeigefinger fast taub war. Sein ganzer Körper hatte das Energiefeld auch nicht überlastet, aber vielleicht würde darin der Schlüssel liegen...
Er musste nachdenken. Wenigstens störte ihn hier niemand.
---JAVANDA-3
Noch immer tobten fröhliche Mengen durch die zahlreichen Hallen hoch oben über dem Südpol des Planeten. Viele der Besucher schienen in den ewigen Strudel des Feierns gefallen zu sein. Ein ständiger Wechsel zwischen Katerfrühstück und hemmungslosen Betrinken war wohl hier die Devise und langsam kam es Ysdi in den Sinn, dass dieses Volk wohl die ganze Zeit nichts anderes im Sinn hatte, als zu feiern.
Mit ernster Miene schritt er durch die sorglose Gesellschaft, so wie er die letzten Tage durch sie wanderte. Er traf oft Besatzungsmitglieder der Mirage, doch schienen sie ihn nicht zu bemerken.
Der Android seufzte. Soweit er sich erkundigt hatte, waren sich alle hier bewusst, dass das Sol-System verschwunden war. Zu kümmern schien es offenbar aber niemanden. Selbst die direkt Betroffenden zeigten sich wenig geschockt.
Ysdi erinnerte sich an andere Zeiten, Mythen und Legenden der Menschheit, in denen man lieber für seine Sache starb, als sich einfach damit abzufinden.
Eine Luftschlange schoss knapp an seiner vorderen Nasenspitze vorbei. Grölend setzte ihm ein offenkundig betrunkender Klingone einen Partyhut auf dem Kopf und klopfte ihm kräftig auf die Schulter. Ysdi gab es auf. Er drehte sich um und ging, nicht ohne diesen Hut wegzuwerfen.
Hajo tom Broek amüsierte sich allerdings ganz königlich. Mit Klingonen und Hut und allem was dazu gehört. Auf der Mirage hielt sein alter Kollege, der Notfall-Hajo, für ihn die Stellung. Auch wenn er manchmal ausbüxte, so war der Notfall-Hajo der zweitbeste Detektiv auf der Mirage. Nach Hajo selbst.
Und weil sie so gut gearbeitet hatten, durften beide Hajos sich heute ein wenig amüsieren.
---USS MIRAGE / MASCHINENRAUM
Als Ysdi seinen primären Arbeitsraum betrat, musste er feststellen, dass sich niemand sonst dort befand. Diese unglaubliche Stille und Ruhe war genau das richtige. Hier konnte er endlich in Ruhe arbeiten. Der Android hatte ein PADD in der Hand, auf dem die wichtigsten Daten seiner Idee aufgeführt waren und begann, ein geeignetes schwarzes Loch auf der stellaren Karte zu suchen.
---MIRAGE / QUARTIER VON JAKKALA
Es war schon spät abends gewesen und Jakkala hatte sich nach einem Stoßgebet zu den Propheten schlafen gelegt. Als sie am nächsten Morgen erwachte, spürte sie deutlich die Auswirkungen des gestrigen Kampfes.
Es war schon Vormittag und Jakkala beschloss nach einem ausgiebigen Frühstück in das Büro des Counselors zu gehen. Normalerweise fing ihre Schicht erst Mittags an, aber was sollte sie denn sonst tun?
(HtB: Fräulein, machen Sie sich nützlich und räumen sie das Quartier des Steuermanns auf.)
Noch im Nachthemd ging sie zu ihrem Replikator und bestellte frische Brötchen, Kaffee und Marmelade. Sie wartete jetzt schon über 30 Sekunden, und noch immer war nichts materialisiert. Sie versetzte dem Replikator einen Tritt.
"Na also, geht doch!" sagte sie, als der Replikator ein wenig ruckelte, doch dann gab es einen Knall und Brötchen, Kaffe und Marmelade flogen ihr um die Ohren.
"Das glaub ich einfach nicht!" Sie drückte auf verschiedene Knöpfe und tatsächlich stoppte er. Wütend begab sie sich in Richtung Bad, um sich umzuziehen. Sie war voller Kaffee und Marmelade!
"Tobal an Maschinenraum! Würden Sie bitte einen Techniker zum Quartier 17 schicken, mein Replikator spinnt!"
Wenige Sekunden später flimmerte die Luft und Ysdi höchstpersönlich materialisierte an dem Ort des Geschehens. Wer auch sonst sollte sich auch darum kümmern. Der Rest der Technik-Crew war ja auf dem Planeten in einem Dauerdelirium.
Der Android schaute sich um und machte einige schnelle Schritte.
"Mrs. Jakkala? Ysdi hier. Ja... wo sind Sie denn... Oh", der Android räusperte sich, "das tut mir jetzt leid. Ich warte dann am besten... da drüben bis Sie fertig sind, ja?"
Ehrlich gesagt wusste er nun nicht, wie er auf eine solche Situation reagieren sollte. Also öffnete er erstmal sein Werkzeugköfferchen [GB: Hübsche Metapher...] und wartete auf das, was passieren würde.
"Wie können Sie es...!", Jakkala hatte nicht damit gerechnet, so schnell einen Techniker hier zu haben. Schnell griff sie ihren Bademantel und zog ihn sich über. Zumindest hatte sie schon ihre Unterwäsche angehabt... dennoch! Wütend trat sie aus dem Bad. "Wissen Sie etwa nicht, wie man hier anklopft?!" fragte sie aufgebracht.
Doch als sie sich Ysdi genauer ansah, erinnerte sie sich wieder. Sie hatte schon mehrmals aus Langeweile die Crewdatenbank des Schiffes durchforstet, und das musste dann wohl Ysdi, der Android-Hybrid sein. Ja, er war hier auf der Mirage entwickelt worden. Jakkala musste plötzlich lachen.
[GB: Soviel zum Inhalt des "Werkzeugköfferchens"...]
Dann auf einmal war eine dritte Stimme im Raum zu hören:
"Magnees hier, schön, dass Sie noch Leben, Mr. Tobal. Wegen ihrem defekten Replikator...Ich musste leider von einigen Bereichen im Schiff Energie abziehen! Daher kann und wird der Replikator Ihre Anfrage nicht ausführen können. Danke für Ihr Verständnis und Ihre Geduld. Speisen und Getränke gibt es auch wie gewohnt im Casino"
"So so. Schön, dass sich manche Probleme von selbst lösen." meinte Ysdi zu dem Vorfall und dematerialisierte sich schleunigst aus Jakkalas Nähe.
Jakkala stand einen Moment regungslos da. Dann schüttelte sie nur den Kopf, und ging ins Bad um sich endlich fertig umzuziehen. Sie war sich nicht sicher, ob sie über diesen Vorfall verärgert sein sollte, oder darüber lachen sollte. Schließlich entschied sich Jakkala für Letzteres, jetzt würden ja wohl keine unangesagten Besucher mehr hereinplatzen.
Nachdem sie ihre Uniform angezogen hatte, beschloss sie in der Bar etwas essen zu gehen.
---VARAKS QUARTIER
Varak war schon früh morgens aufgestanden, und nun war es Vormittag. Er hatte nichts besonderes getan. Gut, er hatte die Schiffssysteme durchgecheckt. Jetzt saß er in seinem Zimmer, und überlegte. Es gab absolut nichts zu tun. Er spürte ein Jucken in den Fingern, er wollte den Kampf von gestern Abend fortsetzen. Nicht, dass er diese Tobal wiedersehen wollte, oh nein! Das war wohl das Letzte! Aber der Kampf war gar nicht so schlecht gewesen. Er hätte sie natürlich besiegt, sicher, aber es interessierte ihn nun mal, wie sie sich geschlagen hätte.
Da fiel ihm etwas ein. "SUSI, befindet sich jemand in Holodeck 2?"
SUSI: "Nee, das ist frei. Ist ja sowieso kaum jemand an Bord."
Schnell stand Varak auf, und begab sich zum Holodeck. Das letzte Mal hatte ihm das einfache Hologitter beim Kämpfen schon nicht gefallen. Also machte er sich daran, ein Programm eigens für den Kampf zu entwickeln.
Für ihn allein, verstand sich!
Frauen waren viel zu gefährlich...
Ein Webangebot von der Crew der USS Mirage NCC 24866
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