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20. Auf der Spur

[GB: Die Welt geht unter, aber wo spielt die Kapelle weiter? Auf ... ]

---JAVANDA 3 / ORBITALSTATION / FESTHALLE

Was an Partyüberlebenden noch übrig war, starrte fasziniert durch die durchsichtigen Teile des Fußbodens. Wieder einmal hatte das Licht die Dunkelheit besiegt. Die flammende Sonne des Javanda-Systems schoss hinter dem östlichen Horizont hervor und überschwemmte den gebeutelten Planetenboden mit Lebensspendenden Strahlen.

Innerhalb von Sekunden wurde es taghell in der Orbitalstation. Die Filter schalteten schnell um und verwandelten das weiße Gleißen in ein angenehmes oranges Glühen.

Bewegung kam in die Alkoholleichen im Raum, alles regte sich, man rieb sich die Augen, stieß unbekannte Partygäste von sich herunter und schnupperte nach dem, was da hereinkam.

Ein köstliches Morgengedeck wurde aufgetragen, was immer auf irgendwelchen Planeten dieses Sektors zum Frühstück geliebt wurde, war dabei. Inklusive Sichtschirme, da ja manches, was die einen morgens zum Frühstück aßen, andere möglicherweise nachmittags ausspieen.

Noch immer schwebte die von der Mirage umgestaltete Dekoration über der Halle. Ein gewaltiges Sonnensystem, mit holographischen Schiffen, die zwischen den einzelnen Planeten hin und her schwirrten. Auch die winzigen Lichtermeere auf den bewohnten Planeten hatten für jede Menge "Ahhs", und "Ohhs" gesorgt. Allerdings war das nicht die eigentliche Absicht der Dekorateure gewesen...

"Noch ein Biobrötchen?", lächelte Doktor Basani freundlich in seiner weißen Schürze. Und blieb auch höflich, als der Fleischkloß mit den drei Köpfen und sechs Armen ihm den Brötchenkorb leer räumte...

(HtB: Biobrötchen? Barbarisch...)

'307!!', frohlockte er innerlich, und erlaubte seinen Emotionsroutinen, ein kurzes inneres Bild von Nymphe Neroi in ihrem wehenden Kleid zu erschaffen...

Schon 12 "gute Behandlungen" heute - und gleich würde er locker de 200er Marke durchbrechen...

"Liebe Anwesende.", rief er mit künstlich verstärkter Stimme. "Könnte ich kurz ihre Aufmerksamkeit...nur kurz! Danke. Mein Name ist Doktor Basani - von der USS Mirage. Und ich finde wie Sie, dass dieses Fest ein voller Erfolg war!!"

Zustimmendes Klatschen und Gelalle war die Antwort...

"... zum Abschluss hat die medizinische Abteilung der Mirage noch eine kleine Präsentation vorbereitet. Wenn Sie auf die Sichtfenster schauen wollen..."

Alle Augen blickten nach unten, wo der leuchtende Planet plötzlich näher zu kommen schien. Manche Gäste schrieen ängstlich auf, doch dann sahen sie das blinkende Schriftzeichen "Präsentation", das auf allen Fenstern aufleuchtete. Die "Fenster" waren in den Bildschirmmodus umgeschaltet worden.

Immer näher stürzte die Station scheinbar Richtung Planeten - und schließlich durch die unteren Wolkenschichten hindurch.

Der Anblick darunter war unfassbar.

Statt Kontinenten, Meeren, Gebirgen, Tälern, Wiesen, Wüsten und Wäldern - waren nur Lebwesen zu sehen!! Von Horizont zu Horizont tummelten sich unten am Boden Milliarden von Humanoiden auf engstem Raum und winkten fröhlich nach oben. Ihr Schwatzen und Lachen rauschte wie ein Sturm durch die Luft, welche ebenfalls voller Leben war. Eine von humanoiden Gehirnen und Augen nicht mehr zu verarbeitenden Zahl von Vögeln und Insekten schwirrten durcheinander, am ehesten zu vergleichen noch mit einem endlosen Strand, dessen Milliarden von Sandkörnern durch Wind stetig durcheinander gewirbelt wurden...

Alles war in Bewegung, das Leben tobte - und die Station flog mitten hinein. Minutenlang huschten Gruppen von buntesten Vögeln, Insektenschwärme, Massen von winkenden Zweibeiner am Fenster vorbei. Für Bruchteile von Sekunden wurden einzelne Gesichter sichtbar, fröhliche Gesichter, glückliche Gesichter, aufgeregte Gesichter, liebevolle Gesichter, stille Gesichter und - so schien es jedem, der das unglaubliche Schauspiel atemlos verfolgte - immer wieder bekannte Gesichter!!

Niemand wusste, wie viel Zeit verging...

Die Station schien wieder höher zu fliegen, aus den Massen von vorbei rauschenden Humanoiden wurden erneut singende, krähende, flötende und trillernde Luftbewohner, endlose Schwärme - und auch das milliardenfache Rufen der Zweibeiner am Erdboden schien noch lauter und fröhlicher anzuschwellen....

...und verstummte plötzlich!!

Absolut Stille herrschte.

Alle Bewegung war erstarrt.

Alle Wesen waren verschwunden!!

Ein riesiges Loch klaffte unter den "Fenstern" der Station, wo eben noch das Meer von Flügeln geflattert hatte...

Der Boden des Planeten lag tief unten, kahl und leer.

Noch immer "hörten" die Gehirne aller Anwesenden das Echo des ohrenbetäubenden Lebens vor 3 Sekunden.

Das Echo verschwand einfach nicht, nur all das fehlte, was es ausgelöst hatte.

Hunderte Augen suchten etwas, was ihre Ohren immer noch deutlich "hörten".

Doch da war nur Stille und Leere.

Und eine sachliche Stimme, unendlich leise, im Tonfall völlig unangemessen.

"20 Milliarden intelligente Lebwesen sind mit unserem Sonnensystem verschwunden. Und natürlich alle Tiere. Und Pflanzen. "

Doktor Basani grinste schief in der erstarrten Festhalle umher.

"Das wollten wir Ihnen nur sagen...deswegen auch das mit der Sonnensystemdekoration und so...Vielleicht möchten Sie uns bei der Suche helfen?"


---USS MIRAGE / BRÜCKE

6 Stunden waren vergangen seit der Präsentation auf Javanda-3. Und noch nie in ihrer Geschichte war die Mirage so mit Hilfsangeboten überhäuft worden.

"Captain, die Nausikaner wollen uns Blut spenden."

"Prima, die Putzmittel sind aus...", brummelte Hajo.

Tommok überhörte es wie üblich und antwortete: "Sagen Sie Ihnen, wir kommen später gerne auf ihr Angebot zurück. Wir müssen jetzt los. Mr. Mahon, alle Stationen besetzt?"

"Alle sind wieder an Bord, Sir. Counselor McKay und Archan Dor wurden eben als letzte gefunden. Sie ziehen sich noch an..."

"Gut. Setzen Sie Kurs auf Karmena Prime! Nachricht von der Flotte?"

"Nur schriftlich und an Sie kodiert, Sir. Kommt gerade auf ihrem Screen."

Tommok beugte sich heimlichtuerisch nach unten und blickte in den kleinen Bildschirm an seinem Sessel.

Dann stand er auf.

"Ausgezeichnet! Wir sind also nicht allein! Und die Flotte folgt uns in fünf Tagen. Mr. Belloni, zeigen Sie noch einmal die aufbereiteten Aufzeichnungen der Javanda-Sensoren für alle."

Auf dem Hauptschirm erschien eine Sternenkarte des Systems. In einer kurzen Sequenz war die taholische Flotte zu sehen. Sie war in der Nähe von Javanda unter Warp gefallen. Dann hatte sie ihren Kurs geändert und war Richtung des Karmena Prime-Systems umgeschwenkt.

"Irgendetwas hat sie aufgehalten", erläuterte Belloni, "irgendetwas war interessant für die Tahol bei Karmena Prime!! Laut den Langstreckensensoren waren sie insgesamt 2 Tage im Karmena-System, bevor sie wieder auf Kurs zu dem Wurmloch gegangen sind, dass sie zwei Sektoren entfernt geöffnet haben. Inzwischen dürften sie es schon erreicht und hinter sich geschlossen haben."

"Bevor wir versuchen, den Tahol in ihren Quadranten zu folgen", setzte Captain Tommok fort, "...sollen wir herausfinden, was die Tahol im Karmena-System gesucht oder getan haben. Einer der fünf Planeten des Systems - Karmena Prime - steht unter höchster Quarantänestufe. Der Grund ist geheim. Selbst Admiral Sikrit weiß nicht Bescheid. Und die Sternenflotte können wir nicht fragen. Wir müssen also mit allem rechnen..."

"Kurs liegt an, Sir!"

"Fliegen Sie los!"

---MASCHINENRAUM

"Wie konnte er so was sagen? Alle Systeme laufen...' Scheißdreck! Die kürzen uns noch weg!"

Seine etwas hektische, aber dennoch feierliche Beförderung und der begeisterte Applaus der gesamten Maschinenraumcrew hatte ENSIGN Bauer auch nicht viel diplomatischer gemacht...

Jason Ripley stand neben Bauer, schüttelte ihm noch mal persönlich die Hand und musste zustimmen.

"Keine Ahnung. Ich hätts auch nicht gesagt. Immerhin haben wir einige defekte Glühlampen im Frachtraum 2."

"Meine Rede! Wir müssen da das ganze verdammte Energiesystem neue kalibrieren...", schimpfte Bauer.

"Vorsicht, er kommt!"

Chefingenieur Magnees schlenderte herein, fuhr mit dem Finger über einige Schaltflächen und verscheuchte ein paar untätig herumstehende Untergebene mit seinen prüfenden Blicken.

"Und? Alles läuft? Sehr schön."

"Mahon an Maschinenraum!! Mr. Magnees, mir ist zu Ohren gekommen, dass alles an Bord funktioniert..."

"Ganz recht, Sir!"

Alle außerhalb von Magnees Sichtfeld verdrehten die Augen.

"Ausgezeichnet, Mr. Magnees! Eine gute Gelegenheit für einige seit längerem angedachte, kleinere Modifikationen. Ich schicke Ihnen die Liste."

---KRANKENSTATION

"Sehr gute Arbeit!", lobte die vulkanische Chefärztin, "alle Bewohner von Javanda weinen und sind verzweifelt!! Und auch auf dem Weg zur Krankenstation habe ich viele gerötete Augen und einander umarmende Besatzungsmitglieder gesehen. Die Trauerarbeit hat begonnen. Mrs. Tobal, bitte kümmern Sie sich um Mr. tom Broek. Er hat als einziger an Brod bisher keine bedauernden Reaktionen gezeigt. Ich habe eine entsprechende Behandlung angeordnet, er erwartet sie in seinem Quartier. Ms. Eroheneth, Ms. Taylor - könnten Sie aufhören, zu tuscheln und zu kichern?!"

" 'Schuldigung..."

" 'türlich, Sir...

"...der Captain will wissen, warum der Planet Karmena Prime im Karmena-System unter Quarantäne steht. Alle Abteilungen suchen nach Hinweisen, bitte schauen Sie die medizinischen Datenbanken durch, vielleicht finden Sie etwas. Zum Beispiel einen Patienten, der im Karmena-System erkrankt ist. Oder meinetwegen jemanden, der im Schlaf über Karmena geflüstert hat. Wir BRAUCHEN Hinweise, schnell!! Mr. Basani, Sie haben wie gewünscht dienstfrei und können sich um Ihre Vorschläge für eine Krankenstation-Reform kümmern."

"Danke, Sir."

"Sie können gehen!"

Alle wandten sich zur Tür, und niemand sah mehr, wie D'Sulan's Gesicht plötzlich kurz schmerzverzerrt zuckte...


---WISSENSCHAFT

"Karmena...", flüsterte Chenges mit sanfter Stimme, während ihr alle anderen Wissenschaftler über die Schulter guckten. "...ein sehr altes System. Früh bewohnt... Aber uns fehlen neuere Informationen. Die Datenbanken sind so gut wie leer..."

"Pfui!!", spuckte Chenges unrasierter Hinterkopf verbal in die Runde, "...das stinkt doch zum Himmel!! Ein Riesen Gemauschel!! Vertuscht und totgeschwiegen...."

"Möglicherweise.", formten Chenges weibliche Lippen zart und lächelten, "Aber wir müssen mit dem arbeiten, was wir haben. Durchsuchen Sie die geschichtlichen Datenbanken über Karmena, Entstehung des Systems, Biochemie, Wetterdaten, alles, was zur Verfügung steht. Und vielleicht sollten wir ..."

Chenges hielt inne und ihre geschwungenen Augenwimpern blickten zum Büro des Wissenschaftschefs herüber: "...wie weit ist er?"

"...dauert sicher noch, muss noch sein Haar richten.", antwortete einer der Wissenschaftler grinsend.

"Gut!", Chenge schenkte dem Sprecher ein Lächeln und dämpfte dann ihre Stimme. "Schicken Sie Mr. Keller in der Arrestzelle ein Pad mit allem, was wir haben und der Frage, ob er weitere Informationen über das Karmena-System und Karmena Prime hat. Er schien letztens etwas zu wissen, dass nicht in unserer Datenbank..."

"OH JA!!", grölte Chenges Hinterkopf unflätig, "vor allem hat er MANIEREN, die in keiner Datenbank verzeichnet sind!! Der Windhund soll bleiben wo er ist und Dreck fressen..."

Der Wissenschaftler blickte unsicher auf Chenge.

Ihre verführerische Seite drehte sich um, schaute dem jungen Mann in die Augen und sagte leise: "Tun Sie es. Und kein Wort zu Dor! Erst, wenn wir Ergebnisse haben."

"Aye Sir."

"DOOOOOR, DIE WOLLEN......"

Hastig legte Chenge ihre schlanke Hand auf den protestierenden Mund hinter sich.


---MASCHINENRAUM

"- Warp 9,990
- separate Tarnung aller Schiffsteile
- Zwei-Phasen-Modus
- drittes Holodeck
- Halbierung des Schiffgewichts
- Flüstermodus
- Flexible Landefähigkeit
- holographische Counselor
- Teereplikator
- frei downloadbare Klingeltöne für die Quartierstüren..."

Magnees trug die Liste vor und verabschiedete sich dann mit einem "Fangen Sie schon mal an!!" von Bauer, Ripley, Varak und den Umstehenden. "Ich kann mich grad nicht um Kleinigkeiten kümmern..."

Varak überlegte. Was konnte er übernehmen? Wenn es nur nicht diese hol-... nein. Das würde ihm doch niemand antun. Er wandte sich Bauer und Ripley zu.

"Was soll ich übernehmen?", fragte Varak, und konstruierte im Geiste schon den Teereplikator.

Jason klemmte sich sein PADD unter den Arm und legte leicht seinen Finger auf seine Lippen. Er sah aus wie Columbo.

"Was denkst du, Bauer? Ich denke die höchste Priorität hat die Tarnung aller Schiffsteile... leider vergisst unser lieber Herr Captain, dass wir dafür ja insgesamt 2 neue Tarnvorrichtungen brauchen... und die Sache mit Warp 9,990 hält die strukturelle Integrität nicht wirklich lange aus. Und dann wäre da noch der holographische Counselor... na ja, als ob wir nicht genug Probleme mit dem holographischen Doc hätten! Und bei diesen Veränderungen auch noch die Halbierung des Schiffsgewichts zu vollführen dürfte an einen Geniestreich grenzen."

[GB: Eigentlich will Tommok nur den Teereplikator, der Rest sind Maximalforderungen...]

Einen kurzen Moment hielt er inne.

Dann wandte er sich an Varak: "Ach was soll's... Mr. Varak? Fühlen Sie sich in der Lage ein Team der Theta-Schicht zu übernehmen?"

Ihm und auch Varak musste bewusst sein, dass die Theta-Schicht nicht gerade die allerbesten Ingenieure beinhaltete. Aber für einen Crewman war dies eine große Chance seine Führungsqualitäten unter Beweis zu stellen.

Varak überlegte kurz: Ein Team der Theta-Schicht...er kannte ihre Leistungsqualität, aber das war jetzt egal.

"Natürlich Sir.", antwortete Varak, und verkniff sich ein Lächeln. "Was sollen wir übernehmen?"

[GB: Schmiere stehen...]

"Gut, dann ziehen wir unsere Experten mal vom Depolarisieren des EPS-Gitters auf Deck 12 ab... ich möchte, dass Sie das Team so aufteilen, dass die Machbarkeit von Warp 9,990, die separate Tarnung der Schiffsteile und die Einrichtung eines dritten Holodecks erforscht wird. Wir benötigen genaue Daten. Am besten bis der Chef zurückkommt. Sie können auch Kontakt zur Wissenschaft aufnehmen, sofern diese freie Kapazitäten hat. Also, noch Fragen, Crewman?", erklärte Ripley.

"In Ordnung.", sagte Varak. "Das Theta-Team besteht aus sieben Personen, erinnere ich mich da richtig?
[GB: Das war VOR der Sache mit den Glühbirnen auf Deck 4...] Ich gebe der Tarnung der Schiffsteile und Warp 9,990 den Vorrang. Macht dies keine allzu großen Probleme, kümmern wir uns sofort um das dritte Holodeck, wobei sie mir hier noch entsprechende Daten geben müssten. Ich melde mich dann.

Und Sir... ich sehe mir noch einmal ein paar Daten unserer Tarnung an, dann werde ich die mir zugeteilten Crewmen herbestellen. Die Arbeit an der Tarnung der Schiffsteile und Warp 9,990 beginnt in nicht ganz einer Stunde.", schloss Varak. Das war eine ganze Menge Arbeit, aber er würde das schaffen. Endlich gab es etwas zu tun!

Ripley hatte den sofortigen Arbeitsbeginn begrüßt, und Varak hatte sich seit einer Stunde mit nichts anderem beschäftigt, sodass er nun beschloss das Theta-Team zu holen. Er sah auf eine Liste, die er sich geholt hatte. Auf ihr standen alle Namen, der in der Theta-Schicht arbeitenden. Er meinte einige schon gesehen zu haben, aber die meisten waren ihm unbekannt.

[GB: Die Fluktuation ist recht hoch...]

"Varak an das gesamte Team der Theta-Schicht. Begeben Sie sich in den Maschinenraum. Es wartet Arbeit auf Sie. Varak Ende."

Nach einer Minute kamen sie einer nach dem anderen. Varak wartete bis alle anwesend waren, dann sagte er. "Mein Name ist Varak, und ich werde die folgenden Arbeiten leiten. Wir werden uns um die Tarnung der Schiffsteile kümmern, um die Machbarkeit von Warp 9,990, und um die Erschaffung eines dritten Holodecks. Anfangen werden wir mit der separaten Teilung der Schiffssysteme und Warp 9,990, und zwar jetzt. Gibt es noch irgendwelche Fragen?"

Die meisten schüttelten den Kopf, oder sagten nichts. "Nein Sir.", sagte ein Crewman ziemlich weit vorne. Varak, der sich schon umgewandt hatte, drehte sich nun auf dem Absatz um, und ging auf den Crewman zu. "Crewman ..." "Miller." "Crewman Miller. Nennen Sie mich Varak. Ich bin ebenfalls Crewman." Miller nickte nur, während ein paar andere leise lachten.

Varak ging zu zwei Konsolen. Er nahm die Liste zur Hand. "Die Crewman During, Hanslet und Miller kommen an diese Stationen. Ich möchte, dass Sie erste Versuche an der Kalibrierung der Tarnung vornehmen. Theoretisch natürlich. Alles, was getestet werden muss, kann in einem der Holodecks getan werden."

Er ging zu zwei weiteren Konsolen, in der Nähe des Warpkerns. "Die Crewman Motnik, Ferold, Lannert, und Stevens werden hier gebraucht, und machen einige Tests mit unserer Geschwindigkeit. Alles rein theoretisch, versteht sich, Sie können natürlich auch den Impulsantrieb hinzuziehen. Wenn alles geklärt wäre, dann fangen Sie jetzt an!"


---RAUM DES CAPTAINS

"Willkommen meine Herren!", begann Tommok und schaute Mahon, Belloni, Magnees und Ysdi an.

"Zunächst möchte ich Ihnen noch einmal persönlich meine Anteilnahme an Ihren Verlusten zusichern. Wir WERDEN alles tun, um die Bewohner des Sol-Systems zu finden."

Die vier Männer nickten ernst.

"Um das zu erreichen", fuhr der Captain fort, "werden wir wohl mit großer Sicherheit in den Raum der Tahol zurückkehren müssen. Deshalb möchte ich in dieser Besprechung zwei Fragen klären. Erstens: Mr. Magnees, Mr. Ysdi - welche Ideen haben Sie entwickelt, um den Tahol zu folgen? Zweitens: Mr. Mahon, Mr. Belloni, wie weit sind Sie mit Ihren taktischen Studien - wie können wir die überwältigende Überzahl der Tahol besiegen?"

"Nun Sir, " ergriff Magnees das Wort, "Ysdi und ich könnten ja auf Ihre Frage antworten, müssen wir aber nicht."

Tommok: "Ich könnte Sie auch zu Reparaturarbeiten in die Krankenstation abstellen. Muss ich aber nicht."

[GB: Ich konnte für diesen Zug EP's verteilen...]

Magnees: "Verstehe Sir. Ich brauche meine Zähne noch aber danke. Laut unseren Langstreckensensoren konnte ich schon mal alle nötigen Daten des schwarzen Loches aufzeichnen. Und es gibt ein schwarzes Loch mit identischen Eigenschaften in 8 Stunden Entfernung von Karmena Prime. Wenn wir die gleichen Manöver wie die Tahol durchführen, dann wäre es eventuell, unter gewissen Umständen möglich, dass wir zufälligerweise im Raum der Tahol landen und nicht im schwarzen Loch. Aber ob es auch so funzt wissen wir noch nicht. Wir könnten auch ne Zeitreise machen, die wäre ungefährlicher und einfacher zu koordinieren. Wir reisen einfach in die Zukunft und gucken, ob wir es geschafft haben zu den Tahol zu gelangen, dann kö..."

"Sir," unterbrach Ysdi "Wenn wir vorreisen, um zu erfahren, ob wir es geschafft haben, dann haben wir es noch gar nicht versucht, weil wir eben es erst tun, wenn wir es noch nicht getan haben, also müssen wir es vor der Zeitreise tun und, wenn wir überleben, erspart sich die Zeitreise eh, weil wir schon wissen, dass wir es getan haben. Sie verstehen?"

"Nein, nicht wirklich aber anscheinend funzt die Idee mit der Zeitreise nicht."

Tommok blätterte in seinem "Lexikon des humanoiden Umgangssprache", wo er allerdings das Wort "funzen" leider nicht finden konnte.

[GB: Ein interessanter Hinweis findet sich in einem alten "Internet"-Forum aus dem frühen 21.Jahrhundert:
FRAGE: "Wie würde das dann z.B. bei folgender Mailadresse funzen?"
ANTWORT: "Gar nicht. ,Funzen' ist ein verächtlicher Ausdruck für ,Frau' im Wienerischen. Das Wort, welches Du vermutlich meinst, lautet "funktionieren"...]

"Mr. Magnees, Sie verwenden in ihren Ausführungen zu viele Konjunktive. Bitte nennen sie mir umgehend eine Variante, die ohne die Begriffe "könnten", "vielleicht" und "eventuell" auskommt."

[GB: :o)]

"Nun Sir, da mir kein Föderationsraumschiff bekannt ist, welches freiwillig in ein schwarzes Loch geflogen ist, in der Hoffnung in einem anderen Raum zu landen, kann ich nur sagen, dass es theoretisch möglich ist. Ob es praktisch auch möglich ist, werden wir erst sehen, wenn wir es getan haben. Wenn ich das Daystrom-Institut konsultieren würde und dort meine Ergebnisse zeige, würde man dort sagen, ja es wird funktionieren. Beim vulkanischen Wissenschaftsrat würde ich zu hören bekommen, dass solche Manöver menschlich und unlogisch und daher auch nicht möglich sind. Dort heißt es aber auch, Zeitreisen sind nicht möglich. Ich kann Ihnen nur einen hypothetischen Vorschlag liefern, der so noch niemals durchgeführt wurde. Die Ausführung liegt bei Ihnen. Daher auch die vielen Konjunktive."

Aber Ysdi schien der Sache immer noch nachzugehen: " Captain, ich habe mich da wohl etwas missverständlich ausgedrückt. Der Faktor Zeit dürfte keine Rolle spielen. Die Tahol haben doch ein Wurmloch benutzt, das sich aber gleich wieder schloss. Eine solche Distanz zurückzulegen, ist ohne Hilfsmittel völlig unmöglich, aber", betonte der Android, "Wir können den Ort des ehemaligen Wurmloches scannen und anhand der sich dort befindenden Partikel bestimmen, wo der Austrittspunkt des Wurmloches war. Das Hilfsmittel für uns ist ein schwarzes Loch... Nicht irgendeines, sondern ein supermassives und ein rotierendes, wie etwa jenes, welches sich in der Mitte unserer Galaxie befindet. Äußerst schwer zu finden, Captain. Momentane Theorien gehen davon aus, dass ein solches schwarzes Loch ein Tor ohne Wiederkehr in ein anderes Universum darstellt. Wenn wir es schaffen, unbeschadet den Horizont des schwarzen Loches zu erreichen, so befinden wir uns bereits auf eine Reise zwischen den Universen. Es ist wahr, dass aus unserer Sicht unser Universum im rasantesten Tempo altert. Wir können sogar Geburt und Tod von Galaxien sehen.

Wir müssen dafür sorgen, dass wir noch während unserer Reise aus diesem Tunnel ins andere Universum in eine ganz bestimmte Richtung ausbrechen. Gelingt uns das nicht, so sind wir auf ewig in einem fremden Universum gefangen. Der Punkt, an dem wir ausbrechen, bestimmt unsere Rückkehrkoordinaten in unser Universum. Wir werden dann wie eine Luftblase im Wasser wieder zurück in unser Universum geschleudert. Mit den richtigen Berechnungen, sogar genau dort, wohin wir wollten. Das wichtige dabei ist: außerhalb unseres Universums herrschen andere Naturgesetze und Dimensionen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir beim Zurückschleudern zur selben Zeit wieder in unser Universum eindringen, genau dann, wenn wir es verlassen, so dass insgesamt keine gravierenden Zeitverschiebungen zu erwarten sind.

Es handelt sich also nicht um eine Zeitreise, sondern um etwas weitaus größeres und komplexeres. Die Chancen sind zwar gering, aber dennoch möglich. Was meinen Sie?", beendete Ysdi sein Statement.

Nachdem Magnees und Ysdi ihre Meinungen dem Captain geschildert hatten begannen Mahon und Belloni ihre Beratungen. Wobei Mahon seine Meinung mit mehr und mehr Kraftäußerungen unterstrich.

Nachdem nun der Captain, Ysdi und Magnees eine Viertelstunde auf ein Ergebnis gewartet hatten und Belloni und Mahon noch nicht fertig waren,
(Belloni: "Immer kritisieren Sie irgendetwas an meiner Arbeit, Sir!" Mahon: "Welche Arbeit?") fragte Magnees vorsichtig den Captain:

"Sir, mein Maschinenraum ist ziemlich allein und ich würde nun gerne wieder mit Ysdi an die Arbeit gehen. Dürfen wir uns zurückziehen?"

Sekunden wurden zu Minuten und nichts geschah, dann merkte Magnees, dass Tommok fasziniert dem Streitgespräch zwischen Belloni und Mahon folgte. Um nicht weiter seine Zeit dort verbringen zu müssen entschloss sich Magnees Tommok eine Nachricht zu hinterlassen und mit Ysdi in den Maschinenraum zu gehen.


---ARRESTZELLE 7 BRAVO

[HtB: Bravo? Bekommt man jetzt auch noch Applaus dafür, dass man in den Knast kommt?]

In seiner Zelle meditierend, hörte Keller das Energiefeld seiner Zelle zusammenbrechen. Ruhig öffnete er seine Augen und sah sich einem Mitglied der Wissenschaft gegenüber, dass ihm ein Datenpad entgegenhielt. Hatte nicht Ensign Ceram befohlen, dass... Es war ihm egal, er brauchte etwas zu tun und wenn das Datenpad kein schlechter Scherz war... "Karmena? Seid ihr des Wahnsinns?" Es war ein schlechter Scherz. Karmena Prime... Der Ort stand nicht ohne Grund unter Quarantäne...

Bisher kannte er sogar drei Gründe... Er war selbst dort gewesen, als... "Keller?" Er registrierte, dass sein Gesicht immer noch vor Entsetzen erstarrt war, als ihn der Wissenschaftler ansprach. Eine Weile dauerte es, bis es antworten konnte: "Dieser Planet ist einer der gefährlichsten Orte im Quadranten, Crewman. Warum interessiert sich jemand dafür." "Die Tahol waren dort." Die Antwort des Wissenschaftlers reichte, um Keller in einen Zustand zu bringen, den er nur äußerst selten annahm: Er fiel in Ohnmacht.


---GANG

Jakkala hatte sich auf den Weg zu tom Broek gemacht, als sie einen Ruf empfing. "Miller an... den Counselor, der gerade Schicht hat." "Tobal hier." "Ja, Mr. Keller ist hier unten gerade zusammengebrochen. Ich glaube, er kommt wieder zu sich, aber es wäre hilfreich, wenn Sie ihn sich einmal ansehen könnten." "Ich bin unterwegs. Tobal Ende." 'Wie ist es denn dazu gekommen?', dachte Jakkala, und machte sich schnellstens auf den Weg zu den Arrestzellen. Tom Broek musste sich noch etwas gedulden.


---ARESTZELLEN

Als Jakkala dort ankam, war der Crewman von der Wissenschaft noch bei Mr. Keller. "Was haben Sie ihm erzählt?", fragte Jakkala. Keller sah wirklich mitgenommen aus.

"Nur, dass wir nach Karmena Prime fliegen."

'Nur ist gut.', dachte sie. "Gut, ich werde sehn was ich für ihn tun kann. Er ist bald wieder völlig da. Vielleicht schlimme Erinnerungen, man weiß ja nie.

Nottransport, zwei Personen auf die Krankenstation.", sagte Jakkala noch, bevor sie mit Keller in einem Traktorstrahl dematerialisierte.


---KRANKENSTATION

Auf der Krankenstation angekommen, sagte sie dem wieder zu sich gekommenen Mr. Keller, er solle sich auf ein Biobett setzen, und ging, um Dr. Basani zu holen. Bei Keller war bestimmt alles in Ordnung, aber ein kleiner Checkup konnte ja nicht schaden.

[GB: Von wegen!! "Entschuldigung, können Sie uns bitte sagen, wo wir hier die atomgetriebenen Kriegsschiffe finden?"]

Der Doktor befand sich an einer Konsole, und seine Finger huschten über den Bildschirm. "Doktor Basani? Würden Sie mal eben mitkommen? Es geht um Mr. Keller, nichts Ernstes, aber bevor ich ihn mir vornehme, möchte ich auch sicher gehen, dass ansonsten alles okay ist."


---GANG

Ba'Rina hatte den Rundgang war fast beendet und war äußerst zufrieden, denn alles lief in den gewohnten Parametern und so entschloss sie sich, Keller in der Arrestzelle 7 Bravo einen Besuch abzustatten, doch als sie diese erreichte, musste sie feststellen, dass er nicht mehr da war.

"Susi, wo befindet sich Petty Officer Roland Keller?"

"Mr. Keller befindet sich gerade auf der Krankenstation."


---KRANKENSTATION

Mit schnellen Schritten trat Ba'Rina auf die Krankenstation und ging geradewegs auf einen Mediziner zu, der gerade Keller untersuchte.

"Was macht Keller denn hier auf der Krankenstation?", fragte sie wütend.

"Der Petty Officer war in Ohnmacht gefallen", sagte der Pfleger etwas kleinlaut, "und wir haben ihn hier her gebracht, um ihn zu untersuchen."

"Sie können nicht einfach einen Gefangenen irgendwo hin bringen", fuhr Ba'Rina den Mann an, "schließlich hat Keller ja nicht ohne Grund in der Arrestzelle gesessen."

"A..a...aber."

"Nichts aber", sagte der Master Chief außer sich.

"Das Wohl des Patienten hat Vorrang" meldete sich eine weitere Stimme zu Wort.

"Es könnte das Leben dieses Mannes gefährdet sein und da spielt die Sicherheit erstmal eine untergeordnete Rolle"

"Sie hätten zumindest mal die Sicherheit informieren müssen, denn wenn das alles nur gespielt gewesen wäre, dann wäre es auch um ihre Sicherheit gegangen."

"Wir sind Ärzte und keine Kurpfuscher, wir können ziemlich schnell feststellen, ob das nur gespielt oder reell ist und nun lassen Sie uns unsere Arbeit machen."

"Trotzdem hätten Sie uns umgehend benachrichtigen lassen müssen."


---KS / NEBENLABOR

"Einen Moment noch, Mrs. Tobal..."

Doktor Basani strich liebevoll über das handgekritzelte kleine Papierschild an seiner Konsole ("Agenda 2410"), unterbrach seine Berechnungen, gab einen 3549-stelligen Code ein und schalte den Bildschirm auf Stand by.

"So. Es geht also um Mr. Keller, sagen Sie..."

Das MHB schlenderte Richtung Hauptlabor und dabei stellte unsichtbar eine Verbindung zur medizinischen Datenbank her. Im nächsten Moment weiteten sich seine Augen und sein Schritt beschleunigte sich rasant.


---KS / HAUPTLABOR

Die Tür flog auf und Basani rauschte herein, hinter ihm bemühte sich Jakkala, Schritt zu halten.

Die Augen des Holodocs blitzten hektisch durch den Raum und fielen dann auf das umlagerte Biobett mit Roland Keller.

"Vielen Dank!", rief das MHB den beiden Pflegern zu, "...ich übernehme ihn. Hallo Mrs. Balwok, gut, dass Sie hier sind!"

Basanis letzte Worte klangen eindeutig erleichtert.

"Wie geht es Ihnen ...", begrüßte der Holodoc Keller scheinbar beiläufig, seine immer noch hastig umherschweifenden Augen straften seine äußere Gelassenheit jedoch Lügen.

"Ms. Tobal, ", Basanis Stimme betonte jedes Wort auffällig, "...schön, dass Sie ihn so einfach hierher gebracht haben...",

Und während eine Hand des MHB's lässig in seiner Uniform steckte, flogen Basanis andere fünf Finger für Keller verdeckt unter dem Bett über eine kleine Schalttafel, bis ein kurzes blaues Flirren den Aufbau eines Stasisfeldes anzeigte.

"Gut, gut."

Basani wirkte nun plötzlich deutlich ruhiger.

"Ms. Balwok, bitte bleiben Sie doch noch eine Weile hier, ich habe nachher eine wichtige Frage an Sie..."

Ba'Rina nickte und stellte sich an die Tür der Krankenstation, um dort darauf zu warten, bis Basani seine Arbeit beendet hatte. Sie tippte auf ihren Kommunikator:

"Master Chief Balwok an Petty Officer Walaharan und Petty Officer Xzarta, bitte melden Sie sich umgehend auf der Krankenstation."

Es dauerte nicht lange, bis sich die Tür der Krankenstation öffnete und die beiden Petty Officers den Raum betraten.

"Postieren Sie sich hier bis Mr. Keller wieder gesund ist und führen sie ihn, sobald Basani seine Erlaubnis gibt, in seine Arrestzelle zurück." [GB: Nicht, doch, nein!! Lassen Sie mich, ich war einmal der Chefarzt dieses Schiffes!!...eine Unverschämtheit ist das..." ]

"Aye, Aye, Ma'am"

Das MHB setzte ein freundliches Lächeln auf und öffnete innerlich die Datei 'FürNymphe!Noch188.med',

"Also, Mr. Keller, ich bin Doktor Basani...was ist passiert?"

[GB: "Es ist 6 Uhr 29, als der ahnungslose Roland K. in seiner Arrestzelle aufwacht. Leider kein Einzelfall...]

Eine Weile brauchte Keller, um die Kopfschmerzen des Fallens zu überwinden und wieder ein wenig klar zu werden. Seine Augen suchten den Raum nach vertrauten Gesichtern ab, in Ba'Rina und Tobal fand er sie auch. Er nickte der Bajoranerin kurz zu, bevor er sich Basani zuwandte. "Sagen sie mir bitte, dass ich einen Alptraum hatte und wir nicht Karmena Prime anfliegen." Ein Kopfschütteln von Jakkala ließ ihn nur kurz zusammenzucken, dann wandte er sich wieder an das Hologramm vor ihm.

"Wissen sie, Herr Doktor..." er brauchte eine Weile, um Worte zu finden, "ich bin im Auftrag des Archäologischen Rates und mit Sondergenehmigung schon einmal auf dem Planeten gewesen und sollten die Tahol wirklich dort gelandet sein und konnten wieder starten, haben wir ein sehr ernsthaftes Problem." Der Doktor blieb emotionslos, nur die anderen sahen ihn fragend an.

"Karmena Prime gilt als eine der letzten Artefaktwelten der Icarianer... Nicht einmal der Rat weiß genau, was dort war und ist, aber wir sollten herausfinden, was sie mitgenommen haben, bevor wir ihnen folgen." Er selbst war merkwürdig gefasst, wie er für sich feststellte. Außerdem schien sich das Boken-Training in der Arrestzelle gelohnt zu haben und er spürte wieder, dass er seinen Körper gut kontrollieren konnte.

Dann sah er zu der Bajoranerin und ein leichtes Lächeln lag auf seinem Gesicht, dann aber verhärtete es sich sein Gesichtsausdruck wieder.

Keller schien es gut zu gehen, dann konnte Jakkala sich ja jetzt auf den Weg zu tom Broek machen. Bevor sie die Krankenstation verließ, ging sie aber noch zu Ba'Rina. "Das nächste Mal werde ich die erforderlichen Vorsichtsmaßnahmen treffen, auch wenn ich hier keinen Grund zur Annahme von Gewalt hatte.", versicherte sie ihr, nickte Keller noch einmal aufmunternd zu, und begab sich dann zum Quartier von Hajo tom Broek.

Dr. Basani untersuchte gerade noch Kellers Enzymhaushalt, vorsichtshalber.

Dann wandte er sich Kellers Nierenwerten zu.

Analysierte Kellers Gallenfunktion.

Entnahm etwas Gelenkflüssigkeit.

Führte eine Magensonde ein.

Überprüfte den Würgereflex.

Die Frostanfälligkeit.

Sämtliche Schmerzrezeptoren.

Die Hautregeneration, NACH Verbrennungen...

Er tauschte noch schnell Kellers Blut aus.

Analysierte jedes Chromosom.

Stellte Kellers Geschlecht fest, für die Akten...

Rüttelte an Kellers Zähnen.

Maß die Fußnägel...

Und sah Keller schließlich sehr enttäuscht an.
"Es tut mir leid, Sie sind gesund. Nur ein kleiner Schwächeanfall. Ich kann nichts für Sie tun."

Missmutig wollte das MHB die Datei "FürNympheNoch188.med" schon löschen, als ihm etwas einfiel.

"Ach so, sagen Sie Mr. Keller, ich habe gehört, dass Sie kürzlich inoffiziell auf Platz 4 der unbeliebtesten Personen an Bord gewählt wurden. Wussten Sie das? So was ist nicht leicht zu verkraften, glaube ich...Wie kommen Sie damit klar? Vielleicht kann ich Ihnen helfen... Ich ...äh..."

Basani stockte - und täuschte schnell einen Hustenanfall vor.

"...nun ja, habe da zufällig schon bei anderen Betroffenen Erfahrungen sammeln können..."

Das MHB lächelte zuversichtlich.

Vielleicht konnte er "Gute Tat Nr. 188" heute ja doch noch abschließen.

"Das ist mir durchaus bewusst, Doktor. Und ich würde sie bitten, ihrem zuständigen Vorgesetzten zu raten, noch einmal mit mir Kontakt aufzunehmen, bevor sie auf Karmena Prime landen. Ich denke, ich habe Informationen, die interessant sein könnten. Ich nehme an, ich bin entlassen?"

Keller begab sich in den Schutz der beiden Sicherheitsleute und wurde in seine Arrestzelle geführt, wo er sich hinkniete und wartete. Und hoffte, dass alte Erinnerungen nicht wieder kamen.

[HtB: Klassischer Fall von "Chance vertan"]


---KRANKENSTATION

Ungeduldig tippelte Ba'Rina von einem Fuß auf den anderen.

'Na hoffentlich wird der heute noch mal fertig', dachte sie sich und schaute ein wenig verärgert zu Basani hinüber. Sie hatte noch das tägliche Sicherheitsprotokoll zu schreiben, dass sie lieber früher als später beenden wollte, damit sie noch ein bisschen Zeit mit ihrer Tochter verbringen konnte.

'Arg... immer wenn man's eilig hat', sie schaute erneut auf die Uhr und musste feststellen, dass, seit sie das das letzte Mal gemacht hatte, erst 2 Minuten vergangen waren.

Sie ging zu Basani: "Entschuldigen Sie", sprach sie ihn an, "Ich hab es etwas eilig. Hätten Sie vielleicht jetzt einen Moment Zeit oder kann ihre ,wichtige Frage' eventuell bis morgen aufgeschoben werden?"

Basani blickte überrascht von seiner Konsole hoch, auf der irgendwas von "Praxisgebühr" und "erhöhten Zuzahlungen" stand.

"Oh, Mrs. Balwok. Die ,wichtige Frage'...tja ähm...."

Basani ließ seine kognitive Matrix heißlaufen, eigentlich hatte er Ba'Rina ja nur als Leibwache im Raum behalten wollen, ohne dass es Keller merkte.... Das mit der Frage hatte er nur so...

"Also gut, ähm...sagen Sie: Wie geht es Ihnen??"

"Wie bitte ? Gut. Aber ..."

"Wunderbar!!!", Basani strahlte. "Das ist eine SEHR wichtige Frage, wissen Sie! Wird viel zu selten gefragt... Viele meiner Kollegen vernachlässigen diese Art von persönlicher Zuwendung zu ihren Patien...ähm...Kollegen..."

Basani blickte Ba'Rina an und lächelte breit.

Sekunden vergingen.

Basani lächelte immer noch.

Weitere Sekunden vergingen.

Er hatte Zeit...

'Immer schön Lächeln!'

*tick*

*tack*

*tick*

*tack*

Irgendwann würde Ba'Rina schon gehen...

*Lächel*

"War das ihre ach so wichtige Frage?", schnauzte Ba'Rina Basani an und verließ wutschnaubend die Krankenstation. Sie war froh das die Sache mit Keller so glimpflich abgelaufen war.


---QUARTIER BALWOK

Ein lautes Lachen war aus dem Quartier von Master Chief Balwok zu hören.

"1... 2... 3... 4... 5... 6", zählte Charlotte begeistert und ließ den Würfel erneut über den Tisch rollen, "1... 2... 3... und Tschüss Mama", sagte sie liebevoll ironisch und lachte ihre Mutter begeistert an.

"Das du mich aber auch immer rauswerfen musst wenn ich gerade vor dem Häuschen steh" protestierte diese, "Dabei hatte ich schon fast gewonnen, wenn ich nur eine 3 gewürfelt hätte."

Charlotte hatte da mehr Glück, denn sie würfelte eine 4 und eine 5 und hatte somit gewonnen.

"Geeeewwwoooooooooooooooonnnnnneeeeeeeennnnnnnnn", jubelte sie und viel ihrer Mutter jubelnd um den Hals, um ihr dann einen stürmischen Kuss zu verpassen.

"Nicht ärgern Mama", sagte Charlotte versöhnlich, "beim nächsten Mal wirst Du sicher gewinnen."

"Hehe, beim nächsten Mal suche ich das Spiel aus", antwortete Ba'Rina, "und dann spielen wir Kelto"

"Du bist eine schlechte Verliererin, Mama"

"Kein Glück im Spiel und kein Glück in der Liebe, womit hab ich das verdient?"

"Ich lieb dich doch", sagte Charlotte und gab ihrer Mutter erneut einen dicken Kuss.

Ein heftiger Schmerz durchfuhr Ba'Rina und sie fasste sich mit einem schmerzverzerrten Gesicht an die Stirn. Sie kannte diese Art Schmerz, den sie oft in ihrer Jugend gehabt hatte, wo sie mit klingonischen Freunden die Wochenenden meist damit verbracht hatte sich mit Blutwein sinnlos zu betrinken, um ihren Alltag zu vergessen.

Ba'Rina torkelte zum Replikator:
"Computer, eine Schmerztablette"

"Was für eine soll es denn sein, Aspirin, Dolormin..."

"Einfach eine Schmerztablette", unterbrach Ba'Rina den Computer und nahm kurze Zeit später eine weiße Tablette aus dem Replikator, "Computer, noch ein Glas Wasser 5° Celsius"

Schnell schmiss sie die Tablette ein und spülte diese dann mit dem Wasser hinunter und entschloss sich, nachdem der Schmerz nach einiger Zeit immer noch nicht nach ließ, die Krankenstation aufzusuchen. Ba'Rina hatte das Gefühl, dass ihr Schädel heftig pochte und jede Minute zu zerplatzen drohte. Torkelnd erreichte sie die Tür und machte sich auf den Weg zum Turbolift.

Mit den Händen an den Wänden abstützend lief sie durch den Flur. Die Crewmitglieder die ihr im Flur nahm sie nur noch verschwommen war und diese dachten wohl, dass Ba'Rina betrunken sein musste. Kurz vor dem Turbolift sackte sie bewusstlos in sich zusammen.


---ARRESTZELLE 7 BRAVO

"Mr. Keller, Doktor Basani hier. Ich soll Ihnen von Commander Mahon
ausrichten: Wenn Sie hilfreiche Informationen über Karmena Prime haben, verfassen Sie bitte einen Bericht und schicken ihn schnellstmöglich an die Brücke. Da sie keinen Computerzugriff haben, wurde soeben ein Datenpad in ihre Zelle gebeamt. Wenn Sie fertig sind, sagen Sie dem Transporterchief Bescheid. Basani Ende."

Ruhig blickte Keller auf das Datenpad vor ihm und überlegte. Dann begann er zu schreiben...

===============================================
Karmena Prime,
Name: Benannt nach dem Leiter eines Föderations-Pionierkommandos Quarantänestatus durch Föderation, von allen Anderen akzeptiert. Beobachtungssonde K-69874-7 im Orbit stationiert (nach Besuch der Tahol wohl
zerstört)

Klassifizierung:
ehemals M, nunmehr J (Im Planeteninnern Bereiche mit Klassifizierung L) immer noch 12 % der Oberfläche aus Wasser
Atmosphäre: N68C17O14 1% Edelgase
innere Atmosphäre: N71C16O12 1% Edelgase
Artefaktwelt

Bevölkerung:
0
Restkulturspuren:
Mehrere Tempel Iconianischer Herkunft,
Reste eines Vorpostens der Föderation (Verlassen drei Monate nach Errichtung wegen Einführung der Quarantäne)

Lebensformen:

"Oberwelt":
größtenteils Reptilien (auch flugfähige), vereinzelt Fische, keine bekannten Säugetiere. Hitzeangepasste Pflanzen mit lederartigen Blättern Großteil der Pflanzen und Tiere giftig
Planeteninneres:
größtenteils Insekten und fliegende Tiere, Sichtung von mindestens einem Exemplar eines tintenfischförmigen Lauftiers

Geschichte:
Die Erkenntnisse des Archäologischen Rates der Föderation lassen folgende Schlüsse zu: Nach dem Verschwinden der Iconianer (10.000 Jahre BC) hat sich auf deren Spuren eine Rasse niedergelassen, die sich Icarianer nannte (man beachte die Ähnlichkeit) und das ältere Volk als Gottheiten verehrte und Karmena Prime bald zu ihrem Heimatplaneten erklärte. "Untrügliches System zur Abwehr von Feindeinheiten" entwickelt (persönliche Erfahrungen folgen später). Durch Forschung und Industrie Zerstörung der Vegetation der Oberwelt, keine Überlebensfähigkeit der Kultur, Zurücklassen des Planeten und der Geschichte als Mahnmal an zukünftige Zivilisationen. Parallelentwicklung einer Hohlwelt ohne Einflüsse von "Kultur schaffenden Lebensformen", offensichtlich den Icarianern nicht bekannt. Entdeckung von Iconianischen Schriftzeichen in Hohlwelt, Deutung und Übersetzung dem Rat überlassen. Besiedelung durch Pioniere der Föderation (Menschen), Fund eines biomechanischen Konstruktes, Hinzuziehen des Archäologischen Rates, kurze Zeit später Einsetzen der Quarantäne.

persönliche Anmerkungen
Karmena Prime ist eine Welt, in der einen was lebt, töten und was nicht lebt, zumindest gefährlich werden kann. Tier- und Pflanzenwelt gefährlich. In sofern dringend empfohlen, weite Kleidung zu tragen (gegen
Insektenstiche) Schallgeneratoren, und möglichst panzernde Kleidung. Artefakte in tempelähnlichen Anlagen untergebracht, jeweils durch passive
(Fallen) und aktive (thermalenergieversorgte) Selbstschussanlagen. Sicherheitsmaßnahmen geschützt. Meist durch Tricorder umgehbar. Das
"Quintsliga"- Waffensystem: (Benannt nach einem vulkanischen Dämon) Wenn eine Person von der Gruppe isoliert wird (einige Fallen sind darauf ausgelegt), wird es durch einen Quintsliga getötet, der seine Gestalt annimmt und sich wieder der Gruppe nähert, um größtmöglichen Schaden anzurichten. Also: Keine Trennung der Gruppen! Und jeder muss die Fähigkeit haben, auch auf Kameraden zu schießen, sollten sie sich als gefährlich erweisen (Betäubungsstrahlen helfen hier übrigens nicht, da ein Quintsliga biomechanisch ist)

Innere Welt: Iconianisches Portal vermutet, aber auch vermehrtes Auftreten von Spezies, die feindlich auf Eindringlinge reagieren (Personentarngeneratoren im Übrigen hier wirkungslos), und auch Jäger und Beute gleichzeitig "Fremdkörper" angreifen. Zentralbewusstsein vermutet, aber nicht bestätigt worden.

Bericht Ende

Keller, Roland
Mitglied des Archäologischen Rates der Föderation

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--- KAJÜTE VON TOM BROEK

Hajo hatte einen freien Tag. Den hatte Tommok ihm wegen seines "unermüdlichen Schaffens und seine konstant überdurchschnittlichen Leistungen" aufs Auge gedrückt. Der Steuermann hatte sich daraufhin zwar ein wenig gewundert, sich aber nicht beschwert.

Und so lag er nun pfeifend in seiner Hängematte, warf ab und zu einen Blick aus dem Bullauge auf die tosende See am Deich und stöberte ein wenig in der "Rerum Frisicarum Historia". Aber eigentlich langweilte er sich ein wenig.

So war er nicht böse, als die Türglocke klingelte. "Komm'se rein, könn'se rausgucken", rief er gut gelaunt. Er hatte eine Schwäche für blöde Sprüche.

[GB: Ach...]

Die Tür öffnete sich und Jakkala betrat den Raum. Bei Hajo klingelte es innerlich, irgendetwas bezüglich der Counselor hatte Tommok erwähnt. Aber das war ihm im Moment egal.

"Moin", sagte er freundlich und erhob ich aus der Hängmatte. Er deutete auf einen kleinen Tisch, auf dem eine Kanne mit dem "schwarzen Gold", wie er sein Lieblingsgetränk liebevoll titulierte, vor sich hin dampfte. "Tee?"

Nachdem Jakkala eingetreten war, sah sie sich um. Sie kam sich immer mehr wie auf einem altertümlichen Schiff vor, mit dem die Menschen vor langer Zeit ihre Meere befahren haben sollen. Was für Risiken, wenn man das Verhältnis des Schiffes zum Meer, und der Sicherheit bedachte... aber genug!

"Oh, nein danke.", antwortete Jakkala auf das Teeangebot von Hajo. "Das ist...wirklich eine interessante Gestaltung des Quartiers. Ehrlich.", meinte sie. "Aber ich komme nicht aus privaten Gründen. Sie wissen, es wurde eine Feier, kombiniert mit einer Art Trauerfeier veranstaltet. Die gesamte Crew, oder sagen wir der erwartete Teil der Crew, hat normale psychische Reaktionen gezeigt. Das heißt alle... bis auf Sie. Und ich bin hier, um zu untersuchen weshalb gerade Sie nicht."

Jakkala blickte sich nochmals im Quartier um. Wie ungewöhnlich das auch sein mochte... in gewisser Weise gefiel es ihr.

Hajo stellte seine leere Tasse ab. "Was heißt in diesem Fall 'normal', Counselor?" fragte er, während er sich neuen Tee eingoss und wieder einen Moment verträumt dem knisternden Klutje lauschte. "Wirklich keinen Tee?"

Jakkala lächelte. Also wenn Sie so fragen, dann nehme ich doch eine Tasse.", sagte sie. "Unter normalen psychischen Reaktionen darauf, dass man seine gesamte Familie, überhaupt alles was man geliebt hat verlor, verstehe ich, dass man seiner Trauer irgendwie Ausdruck verleiht. Wenn man denn welche verspürt."

Hajo stellte klirrend sein Geschirr ab und grunzte ungehalten, als er Jakkala eine Tasse Tee einschenkte.

"Ja", meinte er schließlich. "Das Verschwinden des Sonnensystems ist in der Tat eine etwas ärgerliche Angelegenheit."

"Ärgerlich? Oh, danke.", sie nahm die Tasse Tee, die Hajo ihr reichte. "Ist das wirklich alles, was sie bei dem Gedanken an das verschwundene Sonnensystem verspüren? Darf ich fragen, wen Sie verloren haben? Vielleicht erzählen Sie mir einfach etwas von diesen Personen."

"Verloren?" Hajo stockte einen Moment, plapperte dann aber lebhaft drauf los. "Ach, sie meinen Mutter, Vadder und Verwandte und so. Nee, die haben sich alle schon vor Zeiten vom Acker gemacht. Die Eltern sind schon lange an der himmlischen Tee-Tafel, meine Schwester Trientje zieht selber ihre Kreise irgendwo in den Tiefen des Raums und mein Bruder Focko ist ein hohes Tier in der Totius-Frisiae-Kolonie. Und die ist so abgelegen, da verirrt sich nicht mal ein Ferengi hin."

Sein Gesicht verfinsterte sich etwas. "Um meine Stammesgeschwister tut es mir allerdings schon leid." Dann musste er jedoch fast grinsen. "Aber wenn ich Ihnen eines versprechen kann, Counselor: Die Tahol werden mit Verlaub nicht viel Freude an meinen Landsleuten haben..."

Er schenkte wieder nach. Nach einem kurzen Schweigen meinte er dann aber: "Etwas schwierig könnte es allerdings mit anständigem Tee-Nachschub werden. Aber ich habe noch auf Jahre gebunkert. Sie sind jederzeit herzlich eingeladen."

Jakkala nahm noch einen Schluck von ihrem Tee. Sie war erleichtert. "Mr. tom Broek, ich versichere Ihnen, Sie sind nicht krank.", sagte Jakkala. "Bei Ihnen scheint alles in Ordnung zu sein. Die meisten Ihrer Familienangehörigen wurden gar nicht mehr von dem Verschwinden des Sonnensystems betroffen. Da können sie nicht mehr übermäßig viel trauern. Ich bin froh zu hören, dass alles in Ordnung ist. Dann wäre das geklärt. Ich werde so keinen Bericht verfassen müssen, höchstens einen mündlichen. Haben Sie noch eine Frage?"

"Fragen?" Hajo dachte nach. Natürlich war er gesund. Und zudem der einzige Normale auf dem Schiff.

Mit einer ausholenden Armbewegung wollte er dann tatsächlich zu einer Frage ansetzten, einer Frage nach dem Woher und Wohin, nach dem Wieso und Warum. Dabei war er allerdings seine Teekanne um, die auf dem Fußboden in tausend Scherben zersprang.

"Neeeiiiiin!" heulte der Steuermann auf und kniete neben der verunglückten Kanne nieder. Tränen rannen über sein Gesicht. "Oh mein Gott. Wie konnte das passieren..." Er schluchzte. "Ich werde deine Scherben in einem Torpedo im All bestatten..."

Jakkala blickte bestürzt auf die Scherben der Teekanne.

"Aber Mr. tom Broek...dann kaufen Sie sich eine andere Teekanne." Sie legte ihm tröstend die Hand auf die Schulter. Der Steuermann tat ihr schrecklich leid. "War sie ein Familienerbstück? Ich meine...vielleicht könnte man sie wieder zusammenflicken."

Hajo schnäuzte erstmal heftig, bevor er hervorstieß: "Sonnensysteme gibt es wie Sand am Meer, aber gutes Teegeschirr ist nur schwer zu finden."

"Da muss ich Ihnen wohl leider Rechtgeben... aber vielleicht könnte sie ja doch jemand reparieren. Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich davon nicht die geringste Ahnung habe, aber Sie könnten jemanden von der Technik fragen. Kennen Sie dort jemanden besser?", sie hoffte inständig, dass irgendjemand diese Kanne wieder zusammenflicken konnte. Mr. tom Broek schien sehr an ihr zu hängen.


---TURBOLIFT

"Nun Ysdi wie schaut's aus? Irgendwelche Vorschläge oder Ideen?"

Ysdi schaute den Chefingenieur freundlich an. Magnees hielt in seiner Hand immer noch den neuen Pin und sein Beförderungspad. Der Android stellte sich ihm gegenüber und setzte ihm seelenruhig sein neues Rangabzeichen an seinen Kragen.

"Nun, Andreas, zunächst müssen wir herausfinden, wohin genau die Tahol gesprungen sind. Das werden wir wohl in ein paar Tagen wissen, dann beginnt der schwere Teil der Arbeit. Vorausgesetzt der Captain möchte unsere Interuniversumreise durchführen, erwartet uns neben reinen mathematischen Berechnungen mit einer Vielzahl von Unbekannten ohne Vergleichswerte auch strukturelle Schwierigkeiten. Wie halten wir das Schiff zusammen und wie verhindern wir, dass wir einfach in einen unendlich kleinen Punkt zusammenfallen. [GB: Immerhin würden wir dann wissen, wie sich ein Ferengi-Gehirn fühlt...] Möglicherweise hilft uns ein gegen das Schwarze Loch rotierendes Schutzschild. Das müssten wir prüfen... So! Fertig. Herzlichen Glückwunsch zur Beförderung, Andreas!"

Mit diesen Worten schlug er seine Handflächen kräftig auf Magnees Schultern. Er hatte mal gelesen, dass damit die Beförderung kameradschaftlich besiegelt wurde. Er war froh, dass er diese Zeremonie ausführen durfte.

Lachend sagte er: "Übrigens... Aufgrund Deiner manchmal vorkommenden verbalen Anomalien habe ich einen Teil der menschlichen Psychologie verstanden. Es ist nämlich völlig egal, wie Du etwas sagst. Hauptsache der
Anfangs- und Endbuchstabe sind an der richtigen Stelle. Ich ldae Dcih gnree zur Brnöefdureg ncah dem Dsinet auf ein etcehs Beir in meniem Qturaier ein, z.B. versteht ihr Menschen trotzdem ohne Probleme. Wirklich sehr faszinierend. Oh, wir sind da!"

Die Lifttür öffnete sich und gab den weiteren Weg frei.

Magnees hatte zwar nur Bier und Quartier verstanden und hoffte damit ins Schwarze zu treffen.

"Gerne, allerdings trinke ich kein Bier. Aber nen Wein oder etwas in dieser Richtung lehne ich nicht ab. Kannst du eigentlich auch die unterschiedlichen Aromastoffe eines guten und eines schlechten Wein filtern? Also den Geschmack nachvollziehen?"

"Ecltgiienh sohcn."

[HtB: Gleich werde ich aggressiv...]

[GB: Manche Züge sehen unabsichtlich so aus...;o)]

"Ich bring einfach ne Flasche mal mit. Aber ich glaube, ich sollte deine Routinen zuerst mal checken."


---MASCHINENRAUM

Magnees betrat den Maschinenraum und rief so gleich in den Raum:

"Chief Bauer, Ensign Ripley und Crewman Varak wir treffen uns in 5 Sekunden in meinem Büro."

Sofort eilten Magnees und Ysdi weiter, dicht gefolgt von Ripley, Bauer und Varak.


---BÜRO DES CHEFINGENIEURS

Nachdem alle sich gesetzt hatten begann Magnees:

"Nun, Mr. Varak, wie schaut's aus. Sie sind für Tarnung und Geschwindigkeit zuständig. Wie sind ihre Ergebnisse?"

Ysdi räusperte sich unauffällig und flüsterte dann kaum hörbar etwas in Magnees Ohr."

"Bauer wurde zum Ensign befördert nicht zum Chief."

"Ich glaube ich checke deine Subroutinen auch gleich", raunte Magnees zurück, "Drei größer-kleiner-Zeichen und ein Stern bedeuten bei mir Chief. Ripley hat nen ausgefüllten goldenen Pin, was soviel wie Ensign bedeutet. Bauer=Chief, Ripley= Ensign. Verstehst?"

Ein Techniker flüsterte Ysdi etwas ins Ohr, "...gab keine Ensign-Pins mehr, echter Glückspilz, dieser Bauer!" und Ysdi vergaß vor fassungslosem Erstaunen seine Antwort.

Inzwischen hatte Varak endlich seine Pads geordnet und Ripley einen mißmutigen Blick auf den Androiden und Magnees geworfen.

'Diese beiden Streithähne bringen uns noch in Teufels Küche!', dachte Jason ungewollt. Plötzlich fühlte er sich ertappt... normalerweise war es immer er, der sich mit Ysdi anlegte. Dieser Android konnte einen aber auch zur Weißglut bringen... all dieses Gewäsch vom unperfekten Humanoiden, dem man alle drei Sekunden seine Fehler vorhalten muss, all diese Anmaßung, die in seiner Stimme mitschwang, all dieses...

Ripley fiel auf, dass sich seine Hände verkrampften und gefährlich nahe an Ysdis Hals befanden. Er stockte, knüllte seine Finger wieder zusammen und ging locker zurück zu seinem alten Platz. Ysdi sah irritiert zu ihm herüber.

"Entschuldige, Ysdi... ich ähm... ach vergessen Sie's.", versuchte Jason sein Handeln zu erklären.

Er setzte sich wieder und wartete gespannt auf Varaks Ausführungen.

Varak sah sich noch einmal die Daten auf seinem Pad an, dann begann er: "Mit der Tarnung der Schiffsteile kommen wir ganz gut voran. Allerdings kann man diese Tarnung nicht von einer Primärmaschine aus starten. Das würde zu viel Energie kosten. Mann müsste die Technik in etwas anderes transferieren, was nicht zu groß ist, und die Strahlung aushält. Wir arbeiten daran.

Was Warp 9,990 angeht, das ist so eine Sache... ihn zu programmieren und anschließend einzurichten ist im Grunde kein Problem mehr. Wir müssten dazu nur etwas Energie aus dem Impulsantrieb ableiten, und wir bräuchten mehr Dilithiumkristalle. Allerdings suchen wir noch nach den korrekten Einstellungswerten. Die Einstellung ist mehr als fein, und die Tests auf Holodeck 2 waren eindeutig. Das erste Mal wurde die Mirage gesprengt, das zweite Mal hat sie sich so zusammengezogen, dass man sie mühelos in einen Pappkarton hätte stecken können. [GB: Besser waren die Tests für unsern jetzigen Antrieb auch nicht...] Wenn wir die richtigen Einstellungswerte finden, haben wir auch dieses Problem gelöst. Anders sieht es allerdings mit dem gewünschten dritten Holodeck aus. Die Tarnung und Warp 9,990 kostet uns unglaublich viel Energie, obwohl wir gespart haben wo wir konnten. Setzen wir beide Systeme in Betrieb, können wir das dritte Holodeck erstmal vergessen." schloss Varak.

"Was Warp 9.99 angeht, kann dies nicht wesentlich mehr sein. Die strukturelle Integrität muss dem standhalten. Wir können auch Warp 9.995 erreichen, nur ist die Reichweite des Deflektorschildes nicht ausreichend. Und was mich interessiert, sind auch weniger die ganzen technischen Spezifikationen. Die Tarnung ist für die gesamte Mirage ja möglich - nur nicht im Angriffsmodus. Wie sind unsere Verträge mit den Romulanern diesbezüglich?"

"Die Romulaner" - warf Ripley ein - "gestatten uns den Einsatz der Tarnung ausschließlich im Kriegsfall. Jedoch gibt es ein paar Lücken im Vertrag... wenn wir die Tarnung auf alle Schiffsteile während des Multiangriffsmodus ausweiten, sind zumindest die beiden anderen Teile ohne die originale Tarnvorrichtung technisch gesehen keine Leihgabe der Romulaner mehr... verstehen Sie? Wenn wir uns im Multiangriffsmodus befinden, können wir zumindest die beiden neuen Tarnvorrichtungen auch zu Friedenszeiten ohne Vertragsbruch aktivieren. [GB: Geschickte Idee. Allerdings: Wir HABEN Krieg!] Aber Varak hat recht: Wir müssten schon einen zweiten Warpkern einbauen lassen, um all diese Wünsche zu erfüllen!"

Er warf sein PADD schliddernd auf den Tisch, wo es nach einer halben Drehung liegen blieb.

"Sollen die da oben-" Jason deutete in Richtung Deck 1 - "den Kram doch der Wissenschaft geben... die kann die Pläne ausarbeiten und wir bauens ein... Vor einem längeren Aufenthalt in einem Raumdock haben wir ohnehin nicht alle Bauteile zusammen, um zwei völlig neue Tarnvorrichtungen und einen Warpkern zu basteln."


---BRÜCKE

"18..."

"Ja."

"20"

"Ja."

"Schon irgendwas Brauchbares aus dem Maschinenraum?"

"Bisher nicht, Sir..."

"Nun gut. Zwo..."

"Weg."

"Ihr Spiel, Captain..."


---MASCHINENRAUM

Varak überlegte... "Hmm... wie gesagt, für den Warpantrieb bräuchten wir noch mehr Dilithium, und wir müssten Energie vom Impulsantrieb ableiten, was aber größte Vorsicht verlangt. Und die Tarnung... wir müssten verschiedene kleine "Tarn-Packs" anfertigen, die wir an den verschiedenen Stellen im Schiff montieren. Die Daten auf eine Konsole zu übertragen, wird dann einfach sein. So müssten wir die Tarnung zwar manuell einschalten, aber wir könnten eben jedes System und Teil einzeln tarnen. Theoretisch.", fügte er hinzu. "So könnten wir Material sparen."

Der Android reichte Ripleys Datenpad, welches er gerade studiert hatte, zu Magnees und stand auf.

"Um die neuen Systeme also sicher und fest integriert einbauen zu können, kommen wir demnach nicht an einem Besuch bei einem Raumdock vorbei. Zunächst sollten wir das EPS-Gitter aller drei Sektionen mit genug Energie versorgen. Dabei geht es uns nicht um den Hauptwarpkern. Im Multi-Vektor-Angriffsmodus haben das zweite und dritte Segment bereits einen eigenen Plasmaschacht und jeweils einen eigenen Warpkern, schauen Sie hier!"

Ysdi zeigte auf einen schematischen Querschnitt der Mirage an der Wand und fuhr den Plasmaschacht längs, der die äußeren vier Warpgondeln verband. Dabei zeigte er auch auf die Kerne im Hauptmaschinenraum und im sekundären Maschinenraum.

"Aber wie sieht es mit dem ersten Segment aus? Dort befinden sich zwar zwei ausfahrbare Warpgondeln, aber kein echter eigener Kern. Die Gondeln machen die Sektion nur Warp-1 fähig. Zur sicheren Energieversorgung müssen wir die vorhandenen Kerne und Energiesysteme ausbauen, was die Wahrscheinlichkeit eines Warpkernbruches bei einem schweren Angriff aber auch verdreifacht. Die Impulsantriebe können diese Aufgabe nur provisorisch und wenn alle Stricke reißen übernehmen."


---BRÜCKE

"Karo Hand."

"Sie kommen selbst, Catpain."

"Was meinen Sie, wie lange es noch..."

"Tja, das weiß man nie. Techniker sind schwer berechenbare Wesen, vor allem, wenn sie im Rudel arbeiten..."

"Vielleicht sollten wir mal nachfragen, wann..."

"NEIN! Sir!! Sie könnten durch den Schreck den Faden verlieren...Und dann beginnt alles noch mal von vorn..."

"Sie haben recht. Mein Gott..."


---MASCHINENRAUM


Ysdi verzog sein Gesicht grübelnd.

"Mr. Varak, wie Sie aus diesem Schema sicherlich entnehmen können, verfügt die Mirage bereits über kleine 'Tarn-Packs'. Es sind genau 6 an der Zahl, jeweils an den 6 äußeren Enden des Schiffes. Wir müssen also dafür sorgen, dass jedes Segment über 6 Emitter verfügt, damit es im MVA komplett getarnt werden kann.", schloss er und setzte sich wieder hin.

Varaks Miene hellte sich auf. "Wenn das so ist, dann haben wir ein Problem weniger. Der Emitter wird nicht allzu viel Zeit in Anspruch nehmen. Das kriegen wir hin." Varak sah noch mal auf sein Datenpad. Ja, die Tarnung dürfte bald einsatzbereit sein.

"Meine Herren - wir können die vorhandenen Emitter zur Tarnung nicht benutzten, wenn wir eine zweite Tarnvorrichtung der Romulaner nachbauen. Eine Vervielfältigung der Tarnvorrichtung ist nicht möglich, da uns erstens der Vertrag nicht dazu ermächtigt und wir zweitens nicht über die nötigen Teile verfügen. Also jede unserer Sektionen verfügt über einen Langstreckensensor und über entsprechende Empfangsgeräte. Könnten wir theoretisch die Emitter der Tarnvorrichtung nicht mit einer Signalverbindung speisen? Wir hätten dadurch den Vorteil, dass der Gegner mit den Daten nichts anfangen kann, weil eine Sicht- und Signalverzerrung in Form einer Sanduhr entsteht. Der Nachteil wäre lediglich, dass sich die Schiffsteile nicht zu weit von einander entfernen können. In wie weit wäre diese Version machbar Mr. Varak? Mr. Ripley? Mr. Bauer?"


---BRÜCKE

"Sie müssen aber bedienen, Mr. Mahon..."

"Ich muss GAR NICHTS!!!"

"Commander..."

"Tut mir leid, Captain. Bin bloß sauer wegen der Techniker...WIE LANGE KANN DAS DENN NOCH..."

"Geduld Commander! Diese Männer haben 5 Jahre auf der Akademie all dieses Zeug gelernt, irgendwann muss das alles raus..."


---MASCHINENRAUM

Bauer: "Nun Sir. Dies wäre zwar möglich, doch müssten wir da über mehr Energiereserven verfügen und diese..."

"Ich weiß. Mr. Varak, sobald wir die Möglichkeit haben, unsere Energievorräte aufzustocken, werden Sie und P.O. Decker versuchen eine Umsetzung anzustreben. Bis dahin werden Sie in unserer Datenbank nach Klingeltönen für Türen suchen und notfalls auch welche, selbst komponieren. Befragen Sie am besten auch einige Crewmitglieder nach Ihren Wünschen."

"Ysdi, Bauer und Ripley, Sie drei werden in Absprache mit Hajo tom Broek eine sichere Route suchen, um die Tahol zu verfolgen."

"Ich werde mich erstmal mit diesem neuen Counselor befassen. Sobald sie Ihre Arbeiten beendet haben, erstatten Sie mir bitte persönlich Bericht. Alle anderen Projekte lege ich erstmal auf Eis, es sei denn jemand hat noch Ideen für eine rasche Umsetzung?"

Ysdi glaubte nicht ganz, was er da gehört hatte. Da schien jemand einen ganz schlechten Tag erwischt zu haben. Deswegen zeigte er Varak und Ripley, die gerade einen Einspruch einlegen wollten, eine beschwichtigende Geste.

"Ja, Sir, wie Sie meinen.", sagte der Android zu Magnees. Dann verließen die drei Techniker den Raum des Chefingenieurs samt selbigen und sammelten sich wieder im Diagnosebereich.


---BRÜCKE

"Sir, Ihre Lebenszeichen teilen sich..."

"Rufen Sie die Krankenstation!!!"

"Nein Sir, ich meine, Sie teilen sich AUF!! Irgendetwas geht da vor sich. Der Chefingenieur und drei Techniker haben soeben das Büro verlassen und beraten sich jetzt anscheinend getrennt. Vielleicht ein gutes Zeichen..."

"Hoffen wir es. Noch ein Spiel, meine Herren?"

"Können wir denn nicht mal etwas Härteres??"


"An was denken Sie, Mr. Belloni..."

"Nun, was spielen Klingonen denn zum Beispiel so...?"

"Mrs. Balwok erwähnte neulich ein Spiel um kleine Männchen, die in einer blutigen Jagd voreinander ins rettende Häuschen zu entkommen suchen."

"Klingt gut. Wie heißt es?"

"Klingone, ärgere Dich nicht."



---MASCHINENRAUM




Ysdi blickte Varak und Ripley an und wählte seine Worte sehr vorsichtig.

"Also, die Befehle unseres Chefingieurs waren ein wenig wirr und missverständlich. Wir bauen also keine neuen Emitter. Mr. Varak, begeben Sie sich aufs Holodeck und versuchen Sie eine Konfiguration zu finden, die ein stabiles Tarnfeld für einen größtmöglichen Abstand der Segmente gewährleistet. Bedenken Sie auch, dass die Segmente nicht unbedingt übereinander fliegen müssen, sondern in allen drei Dimensionen versetzt sein können. Ich werde Decker mit den Klingeltönen beauftragen.

Mr. Ripley, auch wenn Sie gewisse Aggressionen gegenüber mir verspüren - darüber können wir später reden - sollten Sie die für einige Momente vergessen. Wir müssen den Befehl von Magnees ein wenig weiträumiger interpretieren. Die direkte Befolgung hätte zur Folge, dass wir etwa 80 Jahre mit Warp 6 durch den Raum fliegen. Was halten Sie von der Variante mit dem schwarzen Loch? Wir sollten zusammen mit Lieutenant Commander tom Broek

einige Male auf dem Holodeck in ein solches fliegen, um die nötigen Berechnungen zu gewinnen. Oder, was meinen Sie?"

"Jawohl, Sir.", sagte Varak noch, dann begab er sich sogleich zu Holodeck 1. Er stellte einige Berechnungen auf, testete sie, verwarf sie wieder. Das ging noch drei weitere Male so. 'Gar nicht so einfach. Wird wohl noch ein Weilchen dauern.', dachte Varak, und versuchte es erneut.

"Sie haben recht... holen wir uns erstmal unser Sonnensystem zurück...", sagte Ripley entschlossen, während die beiden Techniker in Richtung Holodeck unterwegs waren.

"...und einen Kurs in menschlicher Feinfühligkeit gebe ich Ihnen dann nächsten Sonntag beim Kaffeekränzchen!" Jason lächelte und erntete einen erneuten irritierten Blick.


---ARRESTZELLE 7 BRAVO

[GB: Wenn ein Unschuldiger drinsäße, würde es vielleicht "Arrestzelle 7 Schade" heißen...;o))]

Wieder einmal nutzte Keller die Zeit, in seiner Zelle auf- und abzugehen und sich dabei Gedanken zu machen. Auf seinen Bericht waren noch keine Reaktionen gekommen, aber das kannte er. Als das letzte Mal einen Bericht über diesen Planeten mitverfasst hatte, wurde er erst durch die Quarantäneaussprechung wieder darauf aufmerksam... Die Vulkanier besaßen eine Technik, unliebsame Erinnerungen auszusperren, doch hatte er sie damals nicht angewandt und vielleicht hatte er damit sogar Glück...

Aber auch sein Pech, denn seine Erinnerung holte ihn manchmal ein...


---*T*R*A*U*M*W*E*L*T*

Das Blut der Reptilien hier war ekelhaft und hätte sich wohl in seine Klinge hineingefressen, hätte er es nicht abgewischt. Eines dieser Wesen, vom Aussehen her ein sechsfüßiger Alligator in Kuhgröße, hatte Hidoshi angegriffen, der jetzt in der Krankenstation auf der USS Tobiska lag. Team 1 hatte bisher auch einen Teilverlust gemeldet und seit zwei Stunden war der Kontakt abgebrochen. Die Stimmung war gespannt, sehr gespannt und nicht einmal die Tobiska konnte ausmachen, wer wo war. Commander De'kol bedeutete ihnen, sich zu ducken und er lehnte sich an einen Baum, das Phasergewehr erhoben.

"Es sind Miller und Scott von Team 1", hörte er Valeria Sanchez sagen und entspannte sich ein wenig, als die beiden in ihre Nähe kamen. Er war sich unsicher, spannte seinen Körper aber wieder an, um der Gefahr entgegen treten zu können, auf die die beiden vielleicht warteten... Als sie ohne Vorwarnung das Feuer auf seine Gruppe eröffnete, war er geschockt. "Betäubung, Feuer erwidern!", hallte der Befehl von De'kol und er kam ihm nach, doch schien es keine Wirkung auf Scott zu haben, als er ihn traf.

Er sah zum Commander, doch der war schon durch einen Schuss niedergestreckt worden, der definitiv nicht mehr auf Betäubung gestellt war. Keller sah rot... Als er wieder aufwachte, hob ihn Sanchez leicht an und verband seinen Arm. Commander De'kol war tot, die Körper von Scott und Miller lagen am Boden und er dachte, ein metallisches Blinken zu sehen. Er war der Ranghöchste der übrig Gebliebenen von Team 2, wie er feststellte. "Verstärker an Commander De'kol befestigen und zur Tobiska beamen lassen. Die Leiche von Scott, oder was auch immer es ist, per Verstärker direkt ins Labor in ein Kraftfeld, der Rest kommt mit mir." Er sah die anderen eine Weile an, sie nickten. Der Commander durfte nicht umsonst gestorben sein...


---ARRESTZELLE 7 BRAVO

[GB: Und bei einem Crewman: "Arrestzelle 7 Immer auf die Kleinen...]

Als er aus seinem Tagtraum aufwachte, fühlte Roland die Wand der Arrestzelle hinter sich und merkte, dass er auf dem Boden saß. Es war vielleicht ganz gut, dass er hier drin war... Ansonsten hätte er sich auf den Planeten gebeamt.


---KRANKENSTATION

"Wo... wo bin ich?", fragte Ba'Rina, als sie auf der Krankenstation wieder erwachte. Ein Pfleger, der in der Nähe stand, trat ans Medibett.

"Sie wurden von einem Crewman bewusstlos vor dem Turbolift gefunden."

[GB: Er hatte gestreifte Socken an...]


---HOLODECK 2

Aus dem Nachbarholodeck vernahm man dumpfe Flüche. Es klang sehr nach Varak.

"In Ordnung... ich lese die Daten ein!", erklärte Ripley an der Holodeckkontrolle.

"Ripley an tom Broek. Können Sie in Holodeck 2 kommen? Wir haben vor, ein paar Testläufe für den Flug in das schwarze Loch zu simulieren."


---HOLODECK 1

Plötzlich erschien Magnees auf dem Holodeck.

"Mr. Varak. Was genau haben Sie von meinem Befehl die Datenbank zu durchforschen nicht verstanden? Habe ich mich irgendwie undeutlich ausgedrückt?"



"Nun, ich erwarte von Ihnen, dass sie meine Befehle ausführen, ansonsten können Sie atomare Teilchen zählen und sortieren. Aber was soll's. Dann bleiben Sie hier, wenn Sie schon da sind."

[GB: Aus der Reihe: Wie revidiere ich meinen Befehl, ohne dass es einer merkt...;o))]

"Magnees an den Counselor. Auf Wunsch unserer Führungsetage richten wir ein holographisches Abbild ihrer Persönlichkeit ein. Ich würde es begrüßen, wenn Sie sich im Holodeck 1 einfinden könnten. Magnees Ende."

"So Mr. Varak dann laden Sie mal das Programm in den Speicher."


--- KAJÜTE TOM BROEK

Hajo schniefte noch einmal, wusste dann aber nicht, ob er sich über die Ablenkung freuen oder über die Störung seines freien Tages ärgern sollte. Das war ihm aber dann egal.

"Ich bin unterwegs", ließ er die Techniker wissen.

"Wir müssen das Scherbengericht hier leider abbrechen", sagte er zu der Counselor mit wieder etwas festerer Stimme und machte sich auf den Weg.

Jakkala besah sich noch einmal die Scherben auf dem Fußboden, als auch sie über das Komm zu einem Holodeck gerufen wurde. Da kam ihr eine Idee. Sie war wirklich mehr als absurd, aber einen Versuch war sie ihr doch wert. Sie kannte immerhin jemanden, der vielleicht in der Lage wäre, die Kanne wieder zu reparieren. Schnell sammelte sie alle Scherben auf (zum Glück nur ein paar größere,) und machte sich dann auf den Weg zu Holodeck 1.

Dort angekommen, erwartete sie bereits Magnees und... Varak! Sie versuchte möglichst gleichgültig zu klingen, als sie beide begrüßte. Die Scherben legte sie schnell in einer Ecke ab, dann fragte sie Magnees: "Darf ich fragen, was sie mit 'Ihre Persönlichkeit' meinten? Es ist doch so... die Eigenschaften eines guten Counselors könnte man doch programmieren, wozu also meine Persönlichkeit?"


---HOLODECK 2

Wenig später betrat der Steuermann das holographische Pendant der Mirage und stand am Rande der Brücke. Ysdi hob gerade seinen Kopf von einer Konsole, auf der hyperdimensionale Matrizen und Vektoren aufgezeichnet und mehrere, auf dem ersten Blick unkomplizierte Differentialgleichungen abgebildet waren.

"Willkommen an Bord, Mr. tom Broek", begann der Android, "Ich hoffe Sie haben gut gefrühstückt und sind bereit, sich einige Male maximal kontrahieren zu lassen. Wie Sie sehen, ist Ihr Platz so, wie Sie ihn am liebsten haben. Mr. Ripley gab mir da einen Tipp."

Er zeigte auf dem Platz des Steuermanns neben dem ein kleiner Tisch mit allen Teeutilsilien stand. Ripley stand an der taktischen Konsole. Auf dem Hauptschirm wichen die unendlich vielen Sterne einer taktischen, schematischen Ansicht einer dunklen Sonne mit einem immer enger werdenden Trichter.

Ysdi begann zu erklären, während das Bild sich ständig veränderte: "Wie Sie sehen, haben wir hier ein schwarzes Loch gefunden, welches unseren Vorstellungen entspricht. Unsere Testreihen gliedern sich in zwei Phasen. 1. Wie erreichen wir in einem Stück den Ereignishorizont und 2. Wie brechen wir aus dem Tunnel, der zwischen zwei Universen entstanden ist, wieder aus. Sie müssen sich das so vorstellen, dass wir dieses Mal nicht im Subraum reisen, sondern definitionsgemäß im Hyperraum...."


---BRÜCKE

Belloni: "Kann jemand Doppelkopf?"

Mahon: "Gute Idee. Eine Klinge, schnell..."

"Schon gut."

"Captain, ich finde es reicht! Nur noch 30 Minuten bis Karmena, wir brauchen jetzt jeden Mann für die Erforschung der Kolonie..."

"Gut Commander, tun Sie, was nötig ist, um die Sache zu beenden..."


---HOLODECK 2

"Das erste Problem, das sich uns stellte," versuchte Ysdi verzweifelt, Hajo tom Broeks Aufmerksamkeit zu fesseln, "...ist, dass, je näher wir uns dem Ereignishorizont nähern, Entfernungsunterschiede von wenigen Zenti- ja auch Millimetern für extreme Gravitationsunterschiede sorgen. Das hat auch zur Folge, dass die Zeit nicht einheitlich auf dem Schiff vergehen würde. Zudem wird das Schiff auch gleichzeitig durch die umliegende Materie zusammengedrückt. Mr. Ripley und ich haben uns da schon ein paar Gedanken gemacht. Möglicherweise können wir diesem Effekt entgegenwirken, indem wir mit Warpgeschwindigkeit unmittelbar zum Ereignishorizont fliegen und genau dort zum Stillstand kommen. Dafür brauchen wir aber durchgehend ein stabiles Warpfeld. Außerdem wird sich die Mirage bei weitem nicht so 'leicht' fliegen lassen, wie es sonst der Fall ist. Gibt es noch Fragen oder Anmerkungen?", beendete Ysdi seine kurze Schilderung.

Hajo hatte nichts verstanden. "Muss ich was anderes tun, als fliegen?"


---HOLODECK 1

"Stellen Sie sich mal vor, dass man meine Persönlichkeit nimmt und nen Counselor draus macht. Ich kann die Schrauben an Ihrem Pieper reparieren, aber nicht die Tassen eines Menschen flicken. Wir brauchen übrigens ein paar Sitzungen und noch ausführliche schriftliche Aufzeichnungen. Aber fangen wir erstmal an."

Gesagt getan machten sich Varak, Jakkala und Magnees an die Arbeit. Zuerst wurden die äußerlichen Parameter des Counselors genommen und mit denen von berühmten Persönlichkeiten wie Pamela Anderson nach der 2. OP, Gina Wild alias Michaela Schaffrath, Naomi Champell, Angelina Jolie, Nguyen Than, Mi Chan Wei und (mit einer persönlichen Note von Varak) Heghta' Pagh verschmolzen, um für die Patienten eine beruhigende Wirkung zu haben.

Jakkala wurde dann von Magnees und Varak in der Kleiderfrage überstimmt und man entschied sich für etwas Körperbetonendes. Jakkala konnte sich dagegen irgendwie bei der Umsetzung des Intellekts durchsetzten und man entschied sich für Vulkanische Logik, gekreuzt mit menschlichen und klingonischen Emotionen.

Kaum war die erste Version fertig, da läutete auch schon die Feierabendglocke.


---BRÜCKE

"Sehr gut, Mr. Mahon."


---HOLODECK 1

*bimm bamm*

"Magnees an Ysdi, ich nehm Dich beim Wort. Ich warte in meiner Kajüte."

"Mr. Varak, Mrs. Jakkala würden Sie beide mir die Ehre geben und ein Glas echten Neuberliner Wein mit mir und Ysdi zu trinken?"

"Ja, gern." sagte Jakkala und lächelte. Sie war zwar schon etwas müde, aber dafür war immer Zeit.

"Ach... könnte ich mich noch zwei Minuten mit Mr. Varak unterhalten? Ich komme sofort nach, und ich hoffe, Mr. Varak auch.", bei den letzten Worten hatte sie Varak angesehen.

Varak nickte Magnees zu. "Ich werde natürlich auch kommen. Danke." Magnees hatte das Holodeck verlassen. "Was gibt es?" fragte Varak Jakkala etwas forsch.

"Endlich sind wir allein?"

"Wie meinen Sie das..."

"Raten Sie mal."

"Oh..."

*KLATSCH*

"Das ist für die Schnittwunde von gestern! Sie wissen genau, der Angriff war nicht fair..."


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