[TerribleTales-of- ThetaTeam]
"Hallo?"
" --- "
"Jemand hier?"
" --- "
"Crewman Lionane und Crewman Tilt vom Theta-Team...Wir kommen wegen des Druckabfalls."
" --- "
"Na los, gehen wir rein."
"Ok."
"Eng hier."
"Ja. Hast Du schon was?"
"Nein, der Tricorder zeigt keine festen Daten. Vielleicht sollten wir die Klappe hinter uns..."
"Du hast Recht."
*Klappe schließ*
"Und jetzt?"
"Ja! Ich hab was! Gleich hinter der anderen Klappe!!"
"Sehr gut, das haben wir gleich. Computer, Entr..."
"Warte, darf ich?"
"Klar."
"Computer, Klappe Beta4-C entriegeln."
SUSI: "Seid Ihr sicher?"
"JA, Du unverschämter Computer!!"
SUSI: "Ich frag ja nur."
*KNIRKS**Klappe auf*
*....fffFLUPP*
*KNIRKS**Klappe zu*
SUSI: "Schade eigentlich..."
---USS MIRAGE / BRÜCKE
SUSI: "Captain, zwei Crewmen der Theta-Schicht sind leider tot. Allbestattung."
---KRANKENSTATION
Doktor Basani saß grübelnd vor seiner "Agenda-2410"-Konsole.
"Vielleicht ... wenn wir einfach alle an Bord als chronisch krank...das müsste vielleicht die Praxisgebühr verhindern...", murmelte er - und sein Gesicht hellte sich täuschend echt auf."Das ist es!! Der Captain - notorischer Augenbrauenepileptiker, Mahon - chronische Hautverfärbungen, Belloni - chronische Tränensacküberproduktion, Magnees - chronische Sprachstörungen, Dor - chronischer Paarungszwang, tom Broek - chronische Friesennerzallergie...."
"Doktor!", unterbrachen Ashley Taylor und Leonie Eroheneth seine Überlegungen. "...könnten Sie uns kurz helfen, wir haben da was Seltsames gefunden."
---KS LABOR 2
"Hier. Ein bajoranisches Nachrichtenschiff, vor 8500 Jahren. Flog laut Datenbank ganz dicht am Karmena-System vorbei. Möglicherweise hat es sich auch im System aufgehalten. In den Kursdaten fehlt eine Zeit von drei Stunden. Zwei Wochen später wurde die Pilotin ins 'Heilkloster Aivhal' auf dem zweiten bajoranischen Mond eingeliefert. Laut medizinischen Akten von Bajor erkrankte sie an Überreizung bestimmter Gehirnregionen. Drei Tage nach ihrer Einlieferung ist sie gestorben. Wir haben einen bioenergetischen Scan ihres Gehirns gefunden. Können Sie damit etwas anfangen, Dr.??"
Basani ließ das Bild durch seine Datenbänke laufen. Seine Augen flackerten.
"Nun. Die Hirnzellenströme haben eine 62 %-ige Ähnlichkeit mit der von traumatisierten Patienten. Aber sie sind wie 'verbrannt', bei einem normalen Trauma nimmt die Zelle nur bestimmte energetische Zustände an, wird allerdings nicht zerstört. Vielleicht könnten wir versuchen..."
Basani brach ab - und rechnete seine Idee noch einmal durch. 52 Prozent Erfolgschance. Das war akzeptabel. Allerdings brachte das Ganze nur 1,4 Prozent Wahrscheinlichkeit auf eine "Gute Tat". Schließlich war die Bajoranerin längst tot...da war nicht mehr viel "zum Besseren" zu wenden.
"SIE könnten versuchen", begann Basani mit deutlicher Betonung auf dem 'Sie', "den Inhalt der festgebrannten Hirnzellen herauszulesen. Die Scans der Zellen sind sehr detailliert. Sie müssen sich Hirnscans von Traumatisierten anschauen und sie mit der Bajoranerin vergleichen. Vielleicht können Sie die Zellenzustände bestimmten Bildern zuordnen... Dann könnten wir 'sehen', was diese Frau vor 8500 Jahren im Karmena-System gesehen hat..."
---BRÜCKE
"Captain, die Überprüfung von Mr. Kellers Bericht ist abgeschlossen. Wir haben keine eindeutigen Beweise gefunden, aber was wir haben, spricht nicht gegen seine Angaben."
"Gut, dann sollten wir als Arbeitshypothese annehmen, dass Mr. Keller die Wahrheit berichtet. Wie lange bis zur Ankunft im System, Mr. Paseolati?"
"4 Minuten, Sir!"
"Gut. In drei Minuten und 30 Sekunden unter Warp gehen, wir werden uns aus etwas größerer Entfernung mit Impuls nähern."
"Aye Sir."
"Captain, wir scannen die Trümmer von fünf Quarantänesignal-Bojen. Außerdem Reste von taholischen Energiesignaturen."
"Tommok an Wissenschaft. In etwa 3 Minuten werden einige Trümmer von Signalbojen zu Ihnen gebeamt. Sie wurden im Karmena-System von den Tahol zerstört. Vielleicht können Sie anhand der Strahlenwerte Informationen über das System oder die Tahol gewinnen. Berichten Sie, sobald Sie etwas haben."
"Noch 2 Minuten 45, Sir."
"Mr. Belloni, bitte planen Sie den Einsatz eines Außenteams vor..."
"Captain!", brauste Mahon auf. "Das sollte doch wohl besser ich..."
"Mr. Mahon, bitte begleiten Sie mich in meinen Raum..."
---RAUM DES CAPTAINS
"Commander, Sie sind seit zweieinhalb Monaten 37!"
"Was soll das heißen, Sir?"
"Sie kennen die zweite Dienstrichtlinie für Andorianer im Flottendienst?"
"NEIN!", antwortete der Mahon und es klang irgendwie ... stolz!
" 'Mit dem Beginn des 37. Lebensjahres bis zum Eintritt in das 40. Lebensjahr sind andorianische Offiziere von allen physisch aktiven Aufgaben freizustellen.", zitierte Tommok kühl und glatt wie eine Marmorplatte. "Aufgrund einer häufigen und spontan auftretenden körperlichen Umwandlung - dem Softhegg-Syndrom - muss die physische Diensttauglichkeit von männlichen Andorianern in besagtem Zeitraum als unsicher eingestuft werden. Treten außerhalb des genannten Zeitraumes Symptome wie kurzfristige Schwächeanfälle, übertriebener Gewaltdrang oder extremes Untergebenenmobbing auf, ist der betreffende Offizier ebenfalls sofort von allen körperbetonten Arbeiten freizustellen.' Haben Sie dazu eine Frage, Commander?"
[HtB: Mahon ist seit einigen Jahren 37, hab ich mir sagen lassen.]
---HOLODECK 2
*Klatsch*
"Und das ist fürs 'Ohne-mich-Weitertrainieren...' "
"Hey! Schluss damit! Was soll das?", knurrte Varak und packte Jakkala am Arm.
"Noch nie was vom Kampf der Geschlechter gehört...", antwortete Tobal mit einem angriffslustigen Augenfunkeln und entwand sich seinem Griff.
"Belloni an Ms. Tobal. Counselor, ich hätte Sie gerne im Karmena-Aussenteam, wenn der Captain eines runterschickt. Bitte bereiten Sie sich vor, wir wissen nicht, was uns da unten erwartet..."
Der Widerspruch seines letzten Satzes schien Belloni nicht weiter aufzufallen.
"Aye Sir, ich mache mich bereit.", sagte Jakkala. Sie sah Varak noch einmal an. "Der Kampf wird noch fortgesetzt, nicht wahr?", meinte sie, dann begab sie sich in ihr Quartier. Wenn der Ruf zum Aufbruch ertönte, wollte sie fertig sein.
Varak sah Jakkala noch nach, wie sie das Holodeck verließ. Was erlaubte sich diese Frau eigentlich?! Gut, dass sie nun auf diese Außenmission ging. Dann hatte er seine Ruhe vor ihr...mit einem selbstgefälligen Grinsen macht er sich auf den Weg in den Maschinenraum.
---JAKKALAS QUARTIER
"Crewman Jackson an den Counsellor."
"Äh, ja, hier Tobal, was gibt es denn?"
"Ich wollte fragen, ob sie eine Minute Zeit hätten. Es ist wichtig."
"Also eigentlich... na gut. Kommen Sie in das Büro des Counselors, ich werde gleich da sein. Tobal Ende."
---BÜRO DES COUNSELLORS-
"Also ich mache mir Sorgen."
"Um wen?"
"Um mich natürlich! Ich habe nämlich gerade den Stammbaum meiner Familie durchgelesen, und bin da auf etwas Beängstigendes gestoßen."
"Aha...dann erzählen Sie mal."
"Gut. Ich habe, noch auf der Erde, eine Witwe geheiratet, welche eine zwanzigjährige Tochter hatte, welche dann mein Vater heiratete. Sie kommen noch mit? Mein Vater wurde so zu meinem Schwiegersohn, meine Stieftochter meine Mutter. Als meine Frau dann den Jungen kriegte, war der der Schwager meines Vaters, und gleichzeitig mein Onkel. So, nun hat meine Stieftochter, welche ebenfalls meine Stiefmutter ist, auch einen Sohn bekommen, und dieser ist nun sowohl mein Bruder, als auch mein Enkel! Ich selbst bin der Mann meiner Frau, und ihr Enkel. Meine Frau ist ja meine Großmutter. Und da der Mann meiner Großmutter mein Großvater ist, bin ich nun mein eigener Großvater!!! Was sagen Sie dazu?"
[HtB: Deine Eltern sind Kanister.]
[GB: Gibt übrigens auch Menschen, die sind ihr eigene große Liebe.]
"....."
"Ähm... ja. Das scheint ja wirklich außergewöhnlich zu sein.", meinte Jakkala. "Aber sagen Sie, haben Sie irgendein emotionales Problem?"
"Nein."
"Oder ist das Gegenteil eingetreten, haben Sie die Gefühle für Ihre Familie trotz der Feier verloren?"
"Nein, natürlich nicht!"
"Weshalb kommen Sie denn dann damit zu mir?"
"Nun... kein anderer hat mir dabei helfen können, und da dachte ich..."
"Dass Sie mich mal kurz fragen könnten.", ergänzte Jakkala. "Ich bitte Sie, Jackson, nehmen Sie mir das nicht übel, aber ich werde bald auf eine Außenmission gehen... und habe deshalb gerade so gut wie keine Zeit.", versuchte sich Jakkala aus der Affäre zu ziehen. "Ich verspreche Ihnen aber, ich werde mich so bald wie möglich darum kümmern."
Glücklich darüber, Jackson abgeschüttelt zu haben, wollte Jakkala wieder in ihr Quartier gehen, überlegte es sich aber dann doch anders und ging zur Krankenstation. Natürlich ging es ihr gut, aber ein Checkup vor dem Aufbruch konnte ja nicht schaden, denn ansonsten war sie bereit.
[GB: Never touch a running system...]
---BRÜCKE
"Wir gehen unter Warp, Sir."
"Gelber Alarm!"
[HtB: So schlecht ist die Maschinencrew nun auch wieder nicht]
---MAGNEES QUARTIER
"Eins, zwei, g'suffa!"
Die Gläser flogen, der Schaum spritzte, die Stimmung stieg - und der Gelbe Alarm machte alles kaputt.
"Verdammt. Magnees an Chief Bauer, wir sind unterwegs."
"Na wunderbar.", kam Bauers stark untertonige Antwort: "wir sind schon eine Weile da..."
---MASCHINENRAUM
"Haben wir schon Daten?"
"Kommen gerade von der Brücke und der Wissenschaft rein. Die Scans laufen. Offenbar starke Helikhon-Strahlung im gesamten System. Die stört die Scanner, den Funk, die Transporter und wahrscheinlich auch den Warpantrieb... Bauer berechnet das gerade, Sir."
Alles eilte an die Konsolen, Positionen wurden getauscht, Offiziere abgelöst und man vertiefte sich in die sekündlich hereinkommenden Daten.
"Sagen Sie ihm 40 Prozent.", sagte Magnees plötzlich von seiner Konsole.
"Wem, Sir?"
"Tommok an Maschinenraum, wir messen eine erhöhte Helikhon-Strahlung, die die Transporter beeinträchtigen könnte. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir ein Außenteam sicher auf den Planeten beamen können..."
Magnees erwiderte den Blick des Technikers nicht, er war schon mit einer anderen Information beschäftigt.
Urplötzlich blickte er aufgeregt hoch, dann rief er in den Raum.
"Alle Mal herhören! Diese Konsole ist hiermit gesperrt!! Mr. Ysdi, Mr. Ripley - in mein Büro!! Chief Bauer, transferieren Sie die Daten der Konsole in meinen Computer. Keine Kommentare dabei bitte!!", Magnees sah deutlich ernster als gewöhnlich aus - und seine Sprache war ungewohnt klar...
"Bauer, hinterher ebenfalls in mein Büro!"
---HQ SICHERHEIT
"Was ist denn los?", fragte Ba'Rina die ihr in voller Kampfmontur gegenüber sitzende Kadija Ceram.
"Keine Ahnung. Aber sicher hat dieser Keller etwas damit zu tun."
[HtB: Jeder hat eine Leiche im Keller.]
"Am schlimmsten ist das Warten...", nahm Ba'Rina das "Gespräch" eine Minute später wieder auf.
"Wollen wir nicht ein bisschen Würfeln?", versuchte sie es nach drei Minuten erneut....
"Warum haben Sie eigentlich keine Kinder?", war dann nach 5 Minuten der letzte Versuch.
Kadijas Blick flackerte zu Ba'Rina. Kinder?! Großer Gott, wurde Zeit dass sie hier heraus kam. Grummelig vertiefte sie sich ins Warten. Wehe, sie kam nicht ins Außenteam!
"Vielleicht sollten wir uns mal um die Lage auf Karmena Prime kümmern." Ba'Rina nahm sich ein Pad um sich die Daten von dem Planeten darauf zu laden.
"Hmm...sieht nicht gerade einladend aus, aber man kann dort leben." Sie begann die Daten noch mal von vorne zu lesen.
"Was würden Sie davon halten, wenn wir Keller als Versuchskaninchen hinunterschicken würden und Basani könnte dann die Wirkung des Virus untersuchen." Grinsend sah sie zu Ceram, die sie ganz entsetzt ansah. "Das war doch nur ein Scherz!", meinte Ba'Rina versöhnlich [GB: Deshalb guckt Ceram ja so entsetzt...] und tippte auf ihren Kommunikator.
"Master Chief Balwok an Belloni."
"Belloni hier?"
"Könnten Sie bitte ins Hauptquartier der Sicherheit kommen, für eine Lagebesprechung betreffend Karmena Prime?"
---ARESTZELLE 8 JULIETT
"VALERIA!" Keller wachte mit einem Schrei auf und stellte nur mühsam fest, dass er sich in einer Arrestzelle und nicht auf Karmena Prime befand.
Keller schaute auf das Pad am Boden. Jemand hatte gerade eine schriftliche Botschaft transferiert:
"Mr. Keller, wissen Sie vielleicht etwas über Helikhon-Strahlung im Karmena-System? Für eine ehrliche Antwort wäre ich Ihnen sehr dankbar. Liebe Grüße, Ensign Chenge. Wenn Sie mich anlügen, dreh ich sie auf links. Chenge."
Als er dann das Datenpad neben sich sah, wurde er aber wieder daran erinnert, dass sie dorthin wollten... Ruhig nahm er es auf und ließ es dann wieder fallen. Dass sie die Strahlung entdeckt hatten, bedeutete, dass sie schon im Orbit sein mussten... Er begann zu schreiben.
"Karmena Prime: Zwischenbericht
Thematik: Helikonstrahlen (entdeckt 1493 Erdstandardzeit vom Trillvolk (Gareda Kal))
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Wellenlänge: 10 nm (Was einer Frequenz von mind. Terahertz entspricht... Dennoch keine Auswirkungen auf biologische Organismen) keine Umsetzung in Technik möglich. Die Helikonstrahlen des Planeten, die durch Reaktionen im Planetenkern entstehen, sind zum einen an der Sphärenbildung, zum anderen an Sensorstörungen beteiligt. Die dadurch geschaffenen höheren Atmosphärenschichten erschweren eine Sensorerfassung, so dass nur Transporte mit Verstärkern möglich sind, bei denen häufig nur das "organische" nach oben teleportiert wird. Aus gleichem Grund kann die Oberfläche nur mit atmosphärenfähigen Schiffen erreicht werden. Sensorerfassung von außen ungenau, Tricorder funktionieren eingeschränkt auf der Oberfläche, Personentarnanzüge (so genannte Schattenanzüge) funktionieren eingeschränkt bis gar nicht, natürliche Sinne werden nicht gestört, Androiden nicht ausgetestet, da aber "Quintsliga"- Waffensystem funktioniert, dürften auch Androiden keine Probleme haben. Durch Anomalie keine Helikonstrahlung in Hohlwelt
---------------------------
Nach einer Weile nahm Keller wieder das Pad und tippte:
"Bei einer eventuellen Außenmission auf Karmena Prime könnte ich eine Unterstützung sein, da ich bereits dort war." Hoffentlich klang es logisch genug.
---BÜRO VON MAGNEES
"Also meine Herren und Androiden natürlich. Wir haben drei Probleme."
Magnees schaute erwartungsvoll in die Runde, wie seine Worte gewirkt hatten.
[GB: Fahnen werden geschwenkt, Hoch-Rufe erschallen, weinende Menschen fallen auf die Knie...]
"Erstens, unsere Sensoren haben wahrscheinlich Fehlfunktionen und ähnliches, aber unsere Aufzeichnungen bisher besagen, dass die Atmosphäre nur Edelgase, Argon, Sauerstoff und Stickstoff aufweist. Leben ist also nicht möglich, da diese Atemgifte alle Lungen vergiften würden und jeder zweite an Hautkrebs stirbt. Es sei denn, man ist im Besitz von Druckkuppeln, Schutzanzügen, Sauerstoffreproduktionseinheiten, Temperatur- und Schwerkraftseinheiten, etc. Dennoch gibt es dort unten Reptilien und anderes Viehzeug.
Zweitens, diese Helikhon-Strahlung wirft eigentlich alles auf kurz oder lang aus dem Gleichgewicht. Mr. Ripley, Ysdi, den Flug durch das schwarze Loch wird Hajo tom Broek ausführen können?"
[GB: Bei guter Laune schon...]
Ripley nickte mehr oder weniger.
"Gut", Magnees drehte seinen Computer um, so dass jeder einen Blick erhaschen konnte. Neben zahlreichen geologischen Profilen waren die Daten der Föderation zusammengefasst.
"Nun. Was sagen Sie zu diesen Bildern meine Herren?"
"Schön bunt", antwortete Hajo mit schief gelegtem Kopf.
Erst jetzt erblickte Magnees Hajo tom Broek.
[HtB: Mit Hajo ist's wie mit Jesus Christus: Wo man von ihm spricht, ist er unter uns.]
[GB: Er kann übrigens Wasser in Tee verwandeln...]
"Mr. Broek. Sie sind hier falsch. Das nicht Brücke sondern Maschinenraum! Und solange sie nicht mit einem meiner Offiziere verheiratet sind, tragen Sie auch noch nicht den Namen Bauer, Ripley oder Ysdi(w). Folglich dürften Sie nicht hier sein. Und außerdem, wer fliegt gerade das Schiff? Alle Hologramme sind auf Grund der Helikhon-Strahlung außer Betrieb. Daher sind sie der einzige Steuermann auf'm Schiff?!?!?"
[HY: Wieso "Ysdi(w)"? Verzweifelter Versuch ein weibliches Crewmitglied in den MR einzuführen???]
Die Miene von Magnees wurde immer Besorgnis erregender.
Schnell meldete sich Ysdi zu Wort:
"Paseolati - den Sie wohl vergessen haben, Sir - wird schon nichts anrichten. Immerhin soll das Schiff ja einfach nur im Standardorbit bleiben.", Ysdi zeigte auf Magnees Computer, "Unsere Informationen deuten mit Hilfe von Mr. Kellers Bericht auf ein Rechengehirn im Erdinnern hin. Da die Spur der Tahol in diesem System aufgrund der extrem hohen Strahlung endet, könnten die Sensordaten dieser Anlage über den Verbleib der Flotte und über die Koordinaten des ehemaligen Wurmloches Aufschluss geben. Ich denke, wir sollten Nägel mit Köpfen schlagen und umgehend Außenteams auf die Planetenoberfläche schicken, die nach einem Eingang in den unterirdischen Komplex suchen. Es bietet sich an die Tempelanlagen... - Hier... Hier... Und hier deutlich auf dieser Karte zu sehen... - genauer unter die Lupe zu nehmen. Von hier aus können wir nicht viel machen. Wir haben keine Zeit zu verlieren. Es gilt schließlich unser Sonnensystem wieder zurückzuholen."
---KRANKENSTATION
"Dr. Basani? Hallo, ist jemand hier?"
"Bin gleich bei Ihnen.", kam Basanis freundliche Stimme aus dem Nebenlabor.
Jakkala trat auf die Tür zu, doch Basani kam ihr schon entgegen:
"Hallo. Ich vermute, Sie wollen sich noch mal untersuchen lassen, bevor es auf den Planeten geht, nicht wahr? Blass sehen Sie übrigens aus..."
Basani runzelte die Stirn, als keine Antwort kam.
"Was haben Sie? Hey, was ist mit Ihren Augen? Ms. Jakkala, Sie schwitzen ja! Mein Gott, wieso schwanken Sie so...Hoppala, ich fang Sie auf!!"
Basani fasste blitzschnell zu, bevor Jakkala mit dem Kopf auf dem Boden aufschlagen konnte.
"Was ist denn los? Crewman Cure!"
Ein junger Pfleger eilte herbei.
"Sie ist in Ohnmacht gefallen! Könnten Sie sich bitte um sie kümmern, ich muss gerade...HEY!!"
Erneut griff Basani im letzten Moment nach dem Körper des Fallenden, auch Cure war zusammengebrochen.
"Um Himmels willen, was geht hier vor!! Basani an D'Sulan, ich brauche Sie dringend."
Das Büro der vulkanischen Chefärztin öffnete sich und die Gerufene kam herein.
"Sir, die zwei sind ganz plötzlich ohnmächtig geworden, keine Ahnung warum."
Elen D'Sulan schaute Basani kurz prüfend an und trat zu den am Boden liegenden.
"Sicher nur der Schock.", stellte sie fest, ohne einen Tricorder auch nur angeschaut zu haben.
"Verzeihung Sir, aber woher wollen Sie das so schnell..."
"Mr. Basani, Ihr derzeitiger Anblick ist für Nicht-Mediziner etwas ungewohnt. Es war mir im Übrigen nicht bekannt, dass Sie so vielschichtig' programmiert sind. Vielleicht könnten Sie ein Kleidungsstück drüberziehen."
"Bitte was??"
Basani starrte D'Sulan an - und dann an sich herab.
"Oh...", machte er, lächelte verlegen - und fügte dann hinzu: "Das tut mir leid, muss die Helikhon-Strahlung sein. Destabilisiert offenbar die Matrixsignaturen von holographischer Kleidung und holographischer Haut..."
"Ihre Erklärungen sind logisch, aber im Moment überflüssig, Dr.", stellte D'Sulan fest, während sie sich um die gerade wieder zu sich kommenden zwei Offiziere kümmerte.
"Ziehen Sie einfach etwas drüber."
In diesem Moment schlug Jakkala wieder die Augen auf.
---BRÜCKE
Verzweifelt schaute Belloni auf das Schaudiagramm, das er auf seiner Konsole entworfen hatte. Es passte einfach nichts zusammen. Wenn er A mitnahm, würde sich B zurückgesetzt fühlen. Plante er C für das Außenteam ein, würde ihm D Inkompetenz vorwerfen. Und wenn er E nicht berücksichtigte, würden A, B, C und D nie wieder freiwillig auf eine derart ungewisse und deshalb gefährliche Außenmission mitkommen.
Am einfachsten war es wohl noch, wenn er...
"Mr. Belloni, es ist soweit...", rief Commander Mahon und trat aus der Tür zum Raum des Captains heraus, "Der Captain will, dass Sie ein Außenteam aus Freiwilligen zusammenstellen...."
Verdammt, Tommok handelte schneller, als befürchtet...
"Belloni an alle Führungsoffiziere. Wir werden die unterirdischen Komplexe auf Karmena Prime erkunden. Aufgrund der Quarantänerichtlinien und da wir nicht wissen, was uns erwartet, beruht diese Außenmission auf Freiwilligkeit."
Belloni zögerte kurz und schlenderte dabei scheinbar zufällig von der taktischen Konsole weg - in Richtung Turbolift.
"Ich schlage folgende Zusammensetzung für das Außenteam vor ..."
Mahon schaute lauernd auf Belloni und bemerkte, dass dieser mittlerweile fast bis zur Tür "abgedriftet war":
"Es werden fünf Teammitglieder ausgewählt...", sagte Belloni irgendwie gedehnt, dann schrie er plötzlich: "...aus den ersten 8, die im Transporterraum 2 sind!!" und stürzte in den Lift.
Den fassungslosen Blick der Umstehenden sah er nicht mehr, allerdings etwas anderes...
Etwas Blaues.
Etwas mit Fühlern...
Etwas, dass doch nie und nimmer hatte so schnell mit ihm im Lift sein können...
Mahons Grinsen war eine gefährliche Mischung aus Triumph, Bösartigkeit und Mitleid.
--- ARRESTZELLEN
Zwei kurze Sätze erschienen auf Kellers Pad - ein guter und ein schlechter.
"Mr. Keller, Commander Mahon gewährt Ihnen 'Freigang' zur Teilnahme an der Außenmission.", war der gute.
Der andere lautete:
"Sie stehen unter strengster Aufsicht des ranghöchsten Sicherheitsoffiziers."
Sein erster Gedanke war, dass ein Ensign wie Kadija Ceram ja nicht höchster Sicherheitsoffizier an Bord eines Kampfschiffes sein konnte und dieser Gedanke beruhigte ihn... Ruhig stand Keller auf und ließ sich von zwei Sicherheitsleuten zu seinem Quartier bringen, um sich vernünftig auszurüsten.
---TRANSPORTERRAUM II
*Zzzsscchhhh*
Zufrieden sah Kadija sich um. Erste.
---QUARTIER ROLAND KELLER
Dass es noch nicht umgeräumt war, ließ darauf schließen, dass man vorhatte, ihm irgendwann seine alte Heimstatt wieder zu geben. Dass immer noch ein verrückter Klingone in seinem eigenen Energiefeld herumstand und klingonische Opern hörte, sprach für einen merkwürdigen Humor der Führungsetage.
[GB: Ihr einziger Kompetenzvorsprung...]
Nachdem Keller unter der Dusche stand, seine "Gefängnisuniform" gegen vernünftige Kleidung getauscht hatte, suchte er sich ein paar Ausrüstungsgegenstände zusammen, die er brauchen würde. Sein erster Griff galt Stiefeln und Handschuhen, der nächste einem Tricorder und dann suchte er sich noch sein kleines Schraubenzieherset zusammen, um kleinere Modifikationen durchzuführen.
[GB: Hey Temmo, hier hätte ich aber einen Kommentar von Dir erwartet...;o)]
Weitere Outdoorausrüstung neben seiner Kleidung wäre vielleicht hilfreich gewesen, aber die Sicherheitsleute würden ihn wieder in seine Zelle stecken, wenn er auch nur etwas angucken würde, was entfernt nach einer Waffe aussah... Nicht, dass man in seinem Quartier irgendetwas von seinem Besitz gelassen hätte, das man als Waffe verwenden konnte...
---GANG ZUM TRANSPORTERRAUM
Die Kapuze der Robe tief ins Gesicht gezogen, ignorierte er die meisten Besatzungsmitglieder auf seinem Weg und hoffte, es würde ein gutes Außenteam sein, mit dem er loszog. Seine Beine trugen ihn in den Transporterraum 2 und er begann den Kopf zu schütteln.
---TRANSPORTERRAUM II
"Lieutenant Ceram, meinen Glückwunsch zu Beförderung.", die Kapuze hatte er abgenommen und sah sich erst die bereits Angekommene, dann das Transporterfeld eine Weile an, "Wenn die Föderation in den letzten drei Jahren nicht eklatante Fortschritte in der Transportertechnologie gemacht hat, werden wir nackt unten ankommen. Schlage vor, dass wir Shuttles benutzen."
Er wandte sich nicht direkt an jemanden, nicht einmal an die beiden Crewman, die wohl auf ein Zeichen von Ceram warteten, ihn einfach niederzuschießen und liegen zu lassen. Nach außen hin versuchte er Ruhe zu behalten. Es würde sich schon jemand melden, wenn er auf ihn reagieren wollte. Die Zeit bis dahin nutzte er, um sein Körperprofil im Tricorder zu speichern.
---MASCHINENRAUM
Kaum hatte Ysdi zu Ende gesprochen, als auch schon Magnees Computer eine eingehende Nachricht ankündigte. Alle Anwesenden schauten neugierig auf das Display. Ysdi runzelte die Stirn. Ripley las den Text laut vor:
"... Außenmission... Schlage folgende Zusammensetzung für das Außenteam vor... 5 ausgewählt aus den ersten 8... Transporterraum 2.", endete Ripley.
"Das ist doch!", Ysdi ballte empört seine Hand zu einer Faust und schlug diese auf dem Tisch, welcher daraufhin empfindlich vibrierte, "Schauen Sie sich das mal an. Die Nachricht war ja fast schon 5 Minuten alt, als sie uns zugestellt wurde. Das hat doch jemand absichtlich gemacht."
"Sie haben Recht. Da hat doch tatsächlich jemand rumgespielt. Das gibt's doch nicht. So was macht der Captain doch nicht.", bemerkte Bauer mit dem Kopf schüttelnd.
"Susi, wer hat diese Nachricht verfasst?", fragte der Android.
"Na, Belloni, was denkst denn du, rostiger Haufen!"
"So, das reicht.", Magnees wollte sich offensichtlich nicht weiter veräppeln lassen, "Susi, wo befindet sich Belloni gerade?"
"Deck 12, Sektion 7"
"Er ist schon auf dem Gang!", rief Bauer.
"Na warte!", knurrte Magnees und tippte auf seiner Konsole rum, "Susi, die Eingangsschleuse zum Transporterraum 2 umgehend verschließen und versiegeln. Authorisation ThetaMagnees7. Die Schleuse darf nur vom Chefingenieur persönlich wieder geöffnet werden. Grund: Die Benutzung der Tür stellt gegenwärtig ein zu hohes technisches Sicherheitsrisiko dar."
Der Computer piepste bestätigend. Der Chefingenieur rieb sich zufrieden die Hände.
"So, dann lassen Sie uns mal los. Wir gehen natürlich über die Jeffrey-Röhren!"
Allgemeines Murren.
"Mr. Bauer, Sie haben natürlich den Maschinenraum!"
[GB: Manno, nehmt doch Bauer endlich mal mit auf Aussenmission! Ich will mein Wortspiel mit dem "Bauernopfer" loswerden...;o)]
Ein einsames enttäuschtes Seufzen erfüllte den Raum.
Ysdi hatte schon die obligatorischen Waffen, Tricorder und zwei Werkzeugköfferchen geholt.
"Mr. tom Broek, wollen Sie mit?", fragte der Android, während er sich die speziellen Druckanzüge schnappte, "Na ja, Sie wissen ja, wo Sie uns dann finden."
Mit diesen Worten waren die Techniker im Inspektionsschacht verschwunden.
---TRANSPORTERRAUM II
Die seit einigen Minuten etwas unruhige Situation im Raum schien sich nicht entschärfen zu wollen. Das permanente Klopfen von der äußeren Seite der Tür und der verzweifelte Versuch des Transporterchiefs die Tür von innen zu öffnen, trug nicht wesentlich zur Entspannung bei. Ab und zu hörten sie auch Bellonis dumpfe Rufe und Flüche.
Auf einmal schoss auf der anderen Seite des Raumes eine Wandverkleidung auf und schlitterte ein paar Meter über den Boden. Heraus kroch Ysdi, der wenig später aufrecht stand, [GB: Evolution im Schnelldurchgang...] seine Uniform gerade richtete und die ihn treffenden Blicke mit einem freundlichen Lächeln beantwortete.
"Dritter!", sagte er.
In diesem Moment brach eine Deckplatte aus der Wand und hinein stolperte Mahon. Er hatte keine Uniform an, dafür aber eine klassische andorianische Rüstung, die er sowieso bevorzugte.
"Nummer vier." rief er erfreut. "Belloni schlägt immer noch auf die Tür ein. Mal sehen, wann er sein Hirn einsetzt. Ah, Mr. Keller. Schon sehr viel über sie gehört. Mal sehen was dran ist."
---MASCHINENRAUM
Varak hatte den Ruf empfangen, und sich sofort hinter die nächste Konsole geschmissen. "Nottransport, Transporterraum 2!"
,Oh, na toll! Da ist 'ne Sperre drin, du Genie!', dachte er.
Ein Code wurde auf dem Bildschirm angezeigt. Es dauerte etwas, aber nach einer knappen Viertelstunde, und einigen Tritten gegen die Konsole, materialisierte er in Transporterraum 2.
---TRANSPORTERRAUM II
"Ha! Fünfter! ", rief der junge Klingone.
In diesem Moment brach die Tür auf und Sicherheitschef Belloni purzelte als "Sechster" herein. Er brauchte eine Weile, um sich aufzurappeln. Auch weil eine grauumhüllte gebeugte Gestalt rücksichtslos über ihn drüberhumpelte.
"Ah...die jungen Damen und Herren. Sieben war schon immer meine Glückszahl!", krächzte Mrs. Egg. "...dachte mir, Sie könnten unten etwas Hilfe von einer alten Weltraumratte gebrauchen. Es soll da unten Getier geben, hab ich gehört?? Schön, schön...da werden wir ja nicht Hunger leiden..."
[HtB: Bestimmt eine Spezialität der Dame: Gebratenes Getier mit gepelltem Ei.]
Plötzlich erschallten dumpfe Flüche aus der Röhre, aus der Ysdi kurze Zeit zuvor erschienen war.
"Wenn du noch mal eine der Schleusen in diesen dämlichen Röhren mit einer rotierenden Zugangskontrolle versiegelst, zerlege ich deine Finger. Dann kannste dat beim nächsten mal mit den Füßen eingeben." schimpfte Magnees und funkelte Ysdi böse an. "Is dat hier ein Wettrennen oder was?"
Das allgemeine Nicken bestätigte Magnees Befürchtungen.
"Wievielter bin ich?"
"Achter."
"Na immerhin."
Jason Ripley erschien am Eingang und trat gemütlich ein.
'In Ordnung, nicht so spektakulär wie ein Nottransport, aber immerhin bin ich da!', dachte Jason bei sich.
"Zu spät...", flüsterte jemand. "...der Neunte darf nicht mehr mit..."
---KRANKENSTATION
Langsam setzte sich Jakalla auf. "Oh, das war doch wohl nur ein Alptraum...", flüsterte die junge Bajoranerin, erblickte dann aber den ebenfalls auf dem Boden liegenden Cure.
Sie hörte Geräusche aus dem Büro des Arztes kommen, und beschloss diesen
nicht(!) auf den Grund zu gehen. Sie mit einem solchen, beinahe traumatischen Erlebnis auf eine Außenmission zu schicken... hoffentlich ging der Checkup schnell.
Die Tür neben an öffnete sich und Basanis Kopf sah um die Ecke. Besser gesagt ein weißer Turban aus Mullbinden mit Basanis Augen.
"Ich brauch etwas länger...", entschuldigte sich das MHB (Machmud Hammed
Basani...) und warf D'Sulan einen bittenden Blick zu.
Die Vulkanierin war schon halb auf dem Rückweg zu ihrem Büro gewesen, kehrte aber um und wanderte einmal mit dem Medicorder um Jakkala herum.
"Sie können gehen, P.O., aber seien Sie vorsichtig, da unten gibt es vermutlich auch einiges, was Ihnen aufs Gemüt schlagen könnte."
Damit wandte sich die Vulkanierin ab und verschwand, irgendwie auffällig langsam gehend, in ihrem Büro.
Jakkala wollte aufbrechen, doch Basanis Turban-Kopf schaute noch einmal durch den Türspalt.
"Ach, P.O., wenn Sie wollen, nehmen Sie das hier mit, falls jemand aus dem Team gefährlich wird."
Basanis unappetitlich blutige Fleischhand kam hinter der Tür hervor und warf der Bajoranerin ein Datenpad zu.
[HY: Das KS-Tagesgericht heute: Gulasch...]
Es enthielt Namen und kurz gefasste medizinische Berichte von Crewmitgliedern, besonders dick war jeweils der Punkt: "Physische und emotionale Schwachstellen: ... " hervorgehoben.
"Danke.", sagte Jakkala, und machte sich dann schleunigst auf den Weg zu Transporterraum 2. Als sie ankam, sah sie, dass die Tür aufgebrochen worden war.
'Varak!', schoss es ihr durch den Kopf, doch sie beschloss, sich nun nicht weiter darüber aufzuregen.
---TRANSPORTERRAUM II
"Hallo.", sagte sie zu den neun wartenden Personen an der Transporterplattform und ließ das Pad schnell in ihrer übergroßen Tasche verschwinden, die sie über der Schulter trug, "Dann können wir ja bald los. Bin gespannt, wer noch kommt..."
Ysdi sah Magnees närrisch lächelnd und mit einem zwinkernden Auge an, worauf sich dessen Laune wesentlich verbesserte. Dann wandte er sich an Varak und bemerkte trocken: "Mr. Varak, finden Sie nicht, dass ihr gegenwärtiger Kleidungsstil bei einer überwiegend giftigen Flora und Fauna etwas zu freizügig ist? Immerhin ist das kein Nackt-Besuch auf Betazed..."
Varak sah an sich herunter. Nein, er befand sich in voller Bekleidung. Es war eine klingonische Kriegsrüstung, die er trug, wobei allerdings seine gesamten Arme frei waren. Natürlich hatte er das Klima bedacht, allerdings die giftigen Pflanzen... "Ich hab schon an alles gedacht!", knurrte Varak. Was sollten ein paar Pflänzchen ihm denn schon ausmachen?
Ba'Rina betrat als "Elfte" den Raum. Zielstrebig ging sie auf Belloni zu: "Könnte ich Sie einen kurzen Moment sprechen?"
"Ja, was gibt's?"
"Nicht hier bitte", sie ging in Richtung Tür und vergewisserte sich, dass er ihr folgte und auch niemand anders in ihrer Nähe war, der das Gespräch mithören konnte.
Als sie sich sicher war, dass sie ungestört reden konnten, sprach sie: "Bitte teilen sie mich dem Außenteam zu.", sie räusperte sich und schaute sich erneut um, "Ich weiß, dass Keller für diese Mission Freigang aus dem Arrest hat und ich möchte sicher stellen, dass er auf keine Dummheiten kommt, daher möchte ich ihn gerne im Auge behalten. Auch im Hinblick auf diesen mysteriösen Ohnmachtsanfall, den er erst kürzlich hatte."
Belloni zuckte nur kurz mit seinen Schultern und sagte: "Warten Sie es ab, wer in das Außenteam kommt, wie alle anderen auch, Mrs. Balwok"
Dann gesellte sich Belloni wieder zum Rest der Gruppe.
Keller wusste nicht, was ihn mehr irritierte. Das jeder offensichtlich auf einen unter Quarantäne stehenden Planeten runter wollte, oder das Humanoide ihre Kriegsrüstungen trugen. Gut, auch er war mittlerweile in seiner normalen Kleidung, aber die war auf diesem Planeten um einiges praktischer. Und nach mehreren Wochen dauernden verschärften Arrest mit Wasser und Brot war ihm Karmena Prime fast lieber... Aber auch nur fast...
Mit einem Lächeln bedachte er Jakkala und setzte dazu an, etwas zu sagen, angesichts der vielen Anwesenden schluckte er es aber runter. Die Reste der Tür und die anderen Anwesenden betrachtend, hob er resignierend seine Schultern und erhob nochmals die Stimme: "Empfehle eine Verstärkung der Ausrüstung durch Signalverstärker, Breitbandantidote und Mirbelstein. Letzteres stinkt zwar, aber das wird uns die meisten Störenfriede vom Hals halten." Er versuchte nach außen hin ruhig zu bleiben, aber sein Blick lag immer öfter auf Jakkala, wechselnd zwischen Freude und Besorgnis, dass sie mit ihm runter gehen würde.
Varak sah sich um. Alle warteten auf die Auswahl. Aber was...? Was grinste Keller denn so? Er sah zu Jakkala, die zurücklächelte! Varak spürte Zorn in sich aufkommen, versuchte diesen aber zu unterdrücken.
"Also im Klingonischen Reich hätte man darum gekämpft!", sagte Varak, und warf Keller einen vernichtenden Blick zu.
Roland überlegte eine Weile, was und wie er antworten sollte und worum es dem Klingonen eigentlich ging. Dann begann er zu verstehen.
"Mein junger Freund, seit alters her sucht sich die Beute einen würdigen Jäger und es ist nicht garantiert, ja nicht einmal wahrscheinlich, dass einer von uns zur Jagdgesellschaft gehört."
Er verfluchte für einen Moment seine Arroganz, aber wenigstens hatte er wieder Interaktion und mit einem Klingonen würde er - wenn dieser angriff - zumindest eine Chance haben. Bevor der Klingone aber antworten konnte, wandte er sich an den Andorianer.
"Ich empfehle folgende Kriterien zur Zusammenstellung. Wir brauchen Mitglieder im Außenteam, die keine Skrupel haben, auf Kameraden zu feuern und in der Sichtweite ihres Teams ihren Tätigkeiten nachzugehen, des Weiteren mindestens einen Archäologen, einen Techniker und Sicherheit, vielleicht auch einen Xenobiologen. Außerdem schlage ich benutzen eines Typ-8 Shuttles, sowie Transporterverstärker, weite Kleidung und Waffenausgabe an jedes Mitglied außer mir vor, vielleicht sogar Raumanzüge, um kleine Einstiche und Krallenhiebe hundertprozentig abwehren zu können."
Irgendwo in seinem Hinterkopf formte sich ein Lied, das "Klingönchen, klingelingeling. Klingönchen, kling!" Er war froh, dass er sich weit genug unter Kontrolle halten konnte, es nicht zu singen, aber er musste schmunzeln und stellte für sich fest, das man ihn zu lange in der Arrestzelle gelassen hatte.
Mahon sah genervt auf Belloni. Würde der Sicherheitschef vielleicht HEUTE noch eine Entscheidung treffen? Oder wollte er warten bis noch mehr kämen...Die Wahl war schwer genug... Der Andorianer schnaubte. Wahrscheinlich sollte er gleich hier oben das Kommando übernehmen! Innerlich begann er einen Countdown runterzuzählen...
Ba'Rina zog zwei Würfel aus ihrer Tasche und replizierte an einem nahe gelegen Replikator einen Würfelbecher.
"So und jetzt spielen wir Mäxchen", sie grinste, "Wer als letztes ausfliegt, der ist auf jeden Fall im Außenteam."
Jakkala sah Ba'Rina irritiert an und beschloss den mittlerweile schäumenden Varak ebenfalls zu ignorieren.
"Und was, wenn wir alle gingen?", fragte sie.
Die anderen sahen sie an.
Jakkala räusperte sich, dann fuhr sie fort: "Nun ja... wir könnten uns doch in zwei Gruppen aufteilen. Drei wären vermutlich zu riskant. Jede Gruppe geht in verschiedene Richtungen, jedoch sollten wir darauf achten Funkkontakt zu halten, ein Techniker wäre also schon mal in jeder Gruppe von Nöten. Wie nun die effektivste Aufteilung wäre, das könnte man ja noch festlegen, aber vielleicht wäre diese Möglichkeit effizienter, als eine geschlossene Gruppe."
Gespannt wartete Jakkala auf Meinungsäußerungen.
Stattdessen erhob Belloni seine Stimme, wobei er jeden Blickkontakt mit Mahon vermied.
"Der Captain hat zugestimmt,", ein seltsam spöttischen Blick von Mahon traf Belloni..." hat zugestimmt, dass zwei Außenteams gebildet werden, Team A wird zuerst landen und in die von gescannten Tempelanlagen vordringen. Team B wird den Planeten überfliegen, um detaillierte Informationen aus der Luft zu gewinnen. Sowie Team A erste Daten hat, stößt Team B nötigenfalls hinzu."
Belloni holte tief Luft, er schien Mut ansammeln zu wollen:
"Team A besteht aus... Mahon, Ceram, Ms. Jakalla, Varak und Mr. Keller. Mit Shuttle B fliegen Magnees, Ripley, Ysdi, Mrs. Egg und ich."
Jetzt warf Belloni doch einen Blick auf den Andorianer neben ihm, es wirkte fast wie: "Hab ich alles richtig gemacht?"
Mahon grunzte nur was wie: "Shuttlemission? Sehr effektiver Treffpunkt hier..."
Drei Minuten später waren die zehn Furchtlosen zur Shuttlerampe "umgezogen", eine weitere Minute später verließen die matt silbern glänzenden Schiffe die schützende Mirage und stürzten auf den Planeten Karmena Prime zu.
---SHUTTLE TEAM BRAVO
[HtB: Geht das schon wieder los mit diesen unangemessenen Beifallsbekundungen.]
Kaum war das Shuttle des Teams A auf dem Planeten abgestürzt, bzw. gelandet, da empfing Magnees erneut diese unschlüssigen Daten.
"Mr. Ysdi schwenken Sie auf einem niedrigeren Orbit ein und halten Sie die Position über der Landestelle. Ich möchte gerne die Daten genauer auswerten."
Magnees Daten wurden dadurch zwar genauer, doch nicht aufschlussreicher. Plötzlich schrie Mrs. Egg:
"Ahhhh Hoch! Hoch!"
Sofort stand Ysdi wie eine Eins im Shuttle. Dann sahen es auch die anderen. Es war riesig.
Ein 55 Meter großes und nicht gerade weniger langes Ungeheuer erschien vor dem Shuttle. Um irgendein Flugreptil aus der Luft zu holen und in seinem Magen verschwinden zu lassen.
"Sir", wandte sich Magnees an Belloni "ich glaube, ich kann die Anzeigen nun besser deuten. Die vielen bunten Flecken hier sind Lebensformen. Die paar blauen, direkt da in diesem roten Haufen sind unsere Leute. Und die blitzenden Punkte sind ihre Phaser, die immer wieder aufblitzen. Sir, wir so llten ihnen vielleicht etwas helfen - unsere Bordkanonen sind nützlicher als deren Phaser und ich habe noch eine nette Überraschung einbauen lassen, als ich erfahren habe, wohin es geht."
Magnees drückte kurz auf einen kleinen gelben Knopf auf dem stand: 'ACHTUNG NIE BERÜHREN' und wartete seine Anzeigen ab. Plötzlich war alles in ein tiefes Grau getaucht und Magnees freute sich.
"Alles tot, schön nicht?"
Die Augen von Belloni weiteten sich und nahmen einen sehr schockierten Ausdruck an.
"Na, nicht unser Team, Sir!", beruhigte Magnees schnell. "Denen geht's gut - nur nen bisle neblig da unten. Aber nun auch schön ruhig, glaube ich."
Ysdi runzelte die Stirn, schaute raus, runzelte wieder die Stirn, schaute auf Magnees Monitor und schaute immer noch sehr gedankenvertieft durch die Gegend. Plötzlich gab er dem Bildschirm einen kräftigen Hieb mit seinem Arm, worauf dieser erstmal schwarz wurde. Einen Augenblick später flammten die vielen bunten Punkte wieder auf.
Der Android grunzte zufrieden: "Hättest ja gleich sagen können, dass Du ein paar Nebelbomben mitgenommen hast.", und zeigte aus dem Fenster auf die undurchdringliche Nebelwand, die sie nur knapp überflogen, "Mr. Belloni ist ja richtig bleich vor Schreck geworden."
Auf einmal gab es einen Ruck, als ob sie gegen eine Wand geflogen wären. Plötzlich wurden sie in die Nebelwand gezogen.
"Traktorstrahl?", fragte Ysdi, "Wo sind wir überhaupt? Die Navigation fällt mit der Nebelwand ein wenig ungenau aus."
"So was ähnliches.", sagte Ripley.
Missionsleiter Belloni wurde noch etwas weißer im Gesicht: "T... Tun Sie was!", stammelte er.
---TEAM ALPHA
Sanft setzte das Shuttle auf dem Planeten auf. Varak hatte den von Keller empfohlenen Landeplatz sicher erreicht. Während des kurzen und sehr holprigen Fluges hatten Ceram und Mahon an ihren Phasern gespielt, Keller wieder mal mit sich selbst geredet und Jakalla mit Interesse die bunten Lichtstrahlen auf dem Planeten betrachtet, die so sehr nach Phaserstrahlen aussahen.
Mahon rieb sich die Hände. Es wurde Zeit, das Kommando zu übernehmen. "So, meine Damen und Herren. Leider hatte ich noch nicht das Vergnügen, Mr. Varak und Mrs. Jakalla persönlich kennen zu lernen. Aber ich kenne ihre Akte. Nach Mr. Kellers Berichten..." Mahon nickte Keller kurz zu "...sollte dies hier kein Zuckerschlecken werden. Sofern Ich nicht etwas Gegenteiliges befehle oder Mr. Keller erfahrungsbedingte Einwände hat, schießen Sie auf alles, was sich bewegt. Berühren Sie keine Pflanzen, passen Sie auf, wo Sie hintreten. Schießen Sie nicht, wie Keller es vorgeschlagen hat, auf Ihre Kameraden. Und vergessen Sie nicht unsere Mission: Was wollten die Tahol hier, was gab es hier, was haben sie mitgenommen und wo sind sie hin????"
Ein übergroßes Insekt platschte gegen die Scheibe des Shuttles. Mahon ignorierte dies.
"Noch Fragen oder Bemerkungen?"
"Nein, von meiner Seite aus nicht.", sagte Varak, und holte seinen Tricorder heraus. "Hmm..."
"Hmm...", machte er einige Sekunden später wieder.
"Ich weiß nicht durch was, aber diese Gegend ist ziemlich verstrahlt. Grenzt an ein Wunder, dass die Tricorder funktionieren. Die Tempelanlagen liegen nördlich von hier. Dürfte noch ein kleiner Fußmarsch werden. Eigentlich schade, dass der Traktorstrahl hier 'runter nicht funktioniert...verdammte Turbulenzen!", fügte er hinzu.
Keller blieb relativ ruhig, nach dem er aus dem Shuttle gestiegen war. Dann verglich er seine derzeitigen Tricorderwerte mit dem Bild, das er von sich abgespeichert hatte und glich sie an. Mit seinem Werkzeug modifizierte er den Tricorder ein wenig und überprüfte noch mal die Umgebung. Es war zwar immer noch nicht auf 100 %, aber er würde damit arbeiten können. "Commander Mahon, ich erlaube mir, eine Anmerkung zu machen. [GB: Treffender kann man Keller's Art wohl nicht in einem Satz zusammenfassen...;o))] Mitnichten war mein Gedanke, dass wir uns gegenseitig niederschießen, sobald wir uns sehen. Dennoch kann es nötig sein, wenn einzelne Personen getrennt werden und scheinbar zurückkehren. Wir haben durch Quintsliga 65 % unserer damaligen Einsatzgruppe verloren." Langsam ging er Richtung Norden, immer wieder die Daten auf seinem Tricorder überprüfend "Hier hat übrigens vor einiger Zeit ein Kampf mit Energiewaffen stattgefunden, es sind immer noch hohe Ozonwerte in der Luft..."
[HtB: Dann wird es Zeit für ein Sonntagsfahrverbot.]
Jakkala sah sich um. Noch war nichts Besonderes zu entdecken. Die Gegend wirkte trostlos und verlassen.
"Wir sollten aufbrechen.", meinte Jakkala schließlich, und da es nichts weiter zu überprüfen gab, machten sie sich auf den Weg.
Sie waren knapp eine Stunde gelaufen. Langsam wurde die Gegend grüner, und über ihnen flogen vogelähnliche Reptilien hinweg, die es aber auf keine Konfrontation abgesehen hatten. Ein Stück vor ihnen erhob sich ein kleiner Hügel, hinter dem merkwürdige Geräusche hervordrangen. Die Gruppe blieb stehen, und scannte die Gegend im Umkreis von 200m.
"Merkwürdig...", sagte Jakkala, "Dort ist etwas Organisches."
Mahon, dessen Kommandoführung bedingungslos akzeptiert wurde, kräuselte die Stirn. Er wusste schon, was er an einem Counselor nicht mochte: "Könnten sie das vielleicht etwas konkretisieren?"
Bevor Jakkala antworten konnte, winkte Mahon ab. "Phaser auf volle Energie und vorwärts. Achten Sie darauf, dass wir uns nicht aus den Augen verlieren. Sobald Sie eine Gefahr erkennen, feuern Sie!"
Mahons Kopfschmerzen nahmen wieder zu. Er versuchte, sie zu ignorieren. Jetzt war nicht die Zeit dazu. Jetzt war die Zeit zum Kämpfen.
Nachdem alle ihre Phaser eingestellt hatten, gingen sie langsam ein paar Schritte vorwärts. Das Geräusch verstummte. Varak hielt den Phaser immer noch vor sich, wandte sich aber mit einem fragenden Blick zu Mahon um. Plötzlich begann der Boden leicht zu zittern, und dann schoss aus der Erde, nur einige Meter vor ihnen, ein wie ein gigantischer Wurm aussehendes Geschöpf. Phaser wurden abgefeuert, eine Staubwolke umhüllte sie, dann war es wieder still. Ein Loch klaffte vor ihnen im Boden. Ein Schrei ertönte, dann war die Counselor verschwunden. Ungläubig starrte Varak auf den Fleck, auf dem Tobal noch eben gestanden hatte, als sich etwas um sein Bein wickelte und ihn ebenfalls herabzog. Er spürte noch, wie er durch lockere Erdschicht gezogen wurde, dann schlug er hart mit dem Kopf auf, und um ihn herum wurde es schwarz.
Sofort warf sich Keller hinterher, um wenigstens den Klingonen zu retten, kam aber zu spät. Ein Schrei wie von einem Raubtier durchdrang die Nacht und der Halbvulkanier stützte sich auf den Boden auf. Dann wurde er ruhig... Selbst für ihn zu ruhig... Er zog den Handschuh von der Rechten und legte sie auf den Boden. Kurze Zeit später schloss er die Augen.
"Interessant", konnte man von ihm hören und ein "achtet auf Quintsliga" war das Letzte, bevor er regelrecht vom Boden verschlungen wurde.
---UNTERGRUND VON KARMENA PRIME
Jakkala öffnete die Augen. Sie konnte nichts erkennen, es herrschte Dunkelheit. Vorsichtig stand sie auf, doch ein stechender Schmerz in ihrem rechten Bein ließ sie einknicken. Nach einigen Minuten gewöhnten ihre Augen sich an das Dunkel, und sie konnte schemenhaft die Umrisse ihres Aufenthaltsortes feststellen: Sie befand sich in einer Art unterirdischem Tunnel. Die Decke musste einige Meter hoch sein, denn Jakkala konnte sie nicht entdecken. Ihr war schleierhaft, wie sie überhaupt hierher gekommen war.
"Tobal an die Mirage."
Keine Antwort.
"Tobal an die Mirage! Na schön, Tobal an Außenteam A!"
Immer noch erfolgte keine Antwort. Wodurch wurde die Kommunikation denn nur gestört?
[HtB: Durch Unverstand?]
Als sie sich umwandte, sah sie, dass der Tunnel in diese Richtung weiterlief. Sie hatte ihren Tricorder nicht mehr, und wollte schon losgehen, als ihr Blick auf etwas vor ihr auf dem Boden liegendes fiel.
"Varak?", rief sie überrascht aus. Besorgt betrachtete sie eine Wunde an seinem Kopf.
"Varak! Kommen Sie schon!", Jakkala versuchte ihn aufzusetzen, als er zu sich kam.
---UNWEIT, ABER DOCH ANDERSWO UNTER KARMENA PRIME
Als Keller wieder aufwachte, war er auf einer Dschungellichtung ohne Sonne und dennoch war es hell. Um ihn herum standen viele Raubechsen und da er unbewaffnet war, hätte er nicht den Hauch einer Chance gehabt. Dennoch griffen sie nicht an und nur ein "Erdroland, willkommen zurück..." drang durch seinen Kopf, von einer unbekannten Quelle. Er hoffte nur, dass die anderen mehr Glück hatten.
---USS MIRAGE / BRÜCKE
Nachdem die Shuttleteams die Mirage verlassen hatten, ging Ba'Rina auf die Brücke, um von der Taktikstation aus den Missionsstatus überprüfen zu können. Sie war ganz in Gedanken und summte leise ein altes klingonisches Kinderlied vor sich hin, dass ihr Vater ihr mal beigebracht hatte. Ein plötzliches Piepen riss sie jäh zurück.
Als sie die Ursache erforscht hatte, tippte sie hastig auf ihren
Kommunikator:
"Master Chief Balwok an Magnees und Mahon."
"Ja", erklangen gleichzeitig die Stimmen der beiden, allerdings knisternd...
"Die Schiffsensoren melden, dass ein schwerer Ionensturm heranzieht, dessen Dauer noch nicht bekannt ist. Es gibt einen kleinen Mond bei 134, 07 hinter den Team B fliegen könnte, bis der Sturm vorbei ist."
Die Nachricht mit dem Ionensturm schienen die beiden Außenteams wohl nicht mehr erreicht zu haben. Zu schnell war dieser herangezogen und hat die Kommunikation unterbrochen.
Fieberhaft überlegte Ba'Rina was sie nun machen könnte. Sie ging zur astrometrischen Station auf der Brücke, um dort zu überprüfen, wie lange der Ionensturm noch anhalten würde, aber was sie da sah, gefiel ihr überhaupt nicht. Sie tippte auf ihren Kommunikator:
"Master Chief Balwok an Außenteam A und B"
"krrrrr.kraaaaachhhh"
"Master Chief Balwok an Mahon, können Sie mich hören??"
"Kraxxxxx..rrrrrz..krrrrrrrrchhh"
"Master Chief Balwok an Magnees."
"krxxxxeuhmeuhmeuhmeuhmeuhmrrrrchhheuhmeuhmhuuuuuuuu"
"Verdammt", fluchte Ba'Rina und tippte erneut auf ihren Kommunikator, "Ba'Rina Balwok an Tommok, ein schwerer Ionensturm ist herangezogen und wir haben den Kontakt zu beiden Außenteams verloren."
Tommok antwortete nicht. Wahrscheinlich hatte er genug zu tun.
Kurz fiel Ba'Rina auf, dass der Captain eigentlich schon eine ganze Weile nicht mehr gesehen oder gehört worden war. Aber das war sicher Zufall...
---USS MIRAGE / KRANKENSTATION
Doktor Basani sah stirnrunzelnd auf das Ergebnis seiner Recherchen. Das war doch schwieriger als gedacht!! Etwas aufgehalten durch die Modifizierung seines Emitters (so ganz ohne Haut wäre sein Ansehen wohl noch tiefer
gesunken...) - hatte er seine Suche jetzt endlich abgeschlossen.
77.047.687.212.519.523 Datenbankeinträge hatte er durchsucht, die Erfahrungen von 26.488 Medizinern aus 1.491 Spezies zu Rate gezogen - und offenbar war es nicht möglich, das Image der Krankenstation nur durch kompetente Behandlung zu verbessern. Um als Arzt geachtet oder sogar - Basanis holographische Augen leuchteten in traurig mattem Glanz - GELIEBT zu werden - musste man mehr als nur Medizin beherrschen.
Es ging um soziale Kontakte, Freundschaften, After-Work-Parties, um die Decks ziehen, Blumen gießen, Briefkasten leeren, kurze Gespräche übers Wetter und vor allem - um Interesse für den anderen!!
Basani blickte von seinem Schirm auf. Es half nichts, er musste sich zumindest bemühen. Immerhin wartete Nymphe auf ihn...
Und eigentlich war die Gelegenheit gerade günstig. Fast alle hohen Offiziere - die schweren Fälle also - waren auf Karmena, der Rest hing auf der Brücke fest.
"Computer, welche Crewmitglieder haben im Moment offiziell keinen Dienst und schlafen nicht?"
SUSI: "Ich schlafe nie..."
"Aber Du hast immer Dienst!"
SUSI: "Kein Grund zu arbeiten..."
"Susi, bitte, es ist wichtig für mich."
SUSI: "Crewman Lekal aus der Wissenschaftsstation hat frei...."
"Mehr nicht?"
"Nein."
"Wieso hat ausgerechnet sie nichts zu tun?"
SUSI: "Hatte sie noch nie richtig. Sie ist unsere Quoten-Cardassianerin..."
Basani schaut kurz die Akte der Beschriebenen durch - und tatsächlich: Offiziell hatte Crewman Lekal noch keine einzige Aufgabe an Bord erfüllen müssen. Sie zählte zwar zur Wissenschaft, war aber weder von Wissenschaftschef Archan Dor noch von seiner Stellvertreterin Chenge je für eine Dienstschicht eingeteilt worden.
"Ms. Eroheneth?", sprach Basani in seinen Kommunikator, "wie weit sind Sie mit der Traumhirn-Analyse?"
"Der Computer rechnet grad einiges durch, Doktor, dauert knapp 2 Stunden.", kam die Antwort.
Basani lächelte erleichtert.
"Könnten Sie mir dann vielleicht bei etwas Delikatem behilflich sein?"
---
"...möchte ich die sozialen Kontakte der Mediziner zur übrigen Besatzung intensivieren.", erklärte Basani. "Lekal hat frei, wir könnten mit ihr den Anfang machen, denn ich glaube, sie freut sich über ein wenig Interesse an ihrer Arbeit. Anscheinend wird sie in der Wissenschaft ziemlich gemobbt. Und deshalb dachte ich eben an ein nettes Essen...haben Sie schon was?"
Leonie stand am Replikator: "Ja, das gab's bei uns früher immer."
"Sehr gut. Doktor Basani an Crewman Lekal. Hätten Sie vielleicht Lust, kurz bei uns in der Krankenstation vorbeizukommen, Ms. Eroheneth und ich möchten gern etwas mit Ihnen besprechen."
Zwei Sekunden lang kam keine Antwort.
"Hoffentlich mag sie Fisch!?", flüsterte Basani in die Pause hinein.
---QUARTIER LEKAL
Lekal überlegte. Sollte das ein Scherz sein? Seit sie hier war, war sie noch nie mit etwas wichtigem betraut worden, geschweige denn, dass jemand sonst etwas mit ihr zu tun haben wollte. "Ja.", sagte sie nach einigem Zögern. "Ich bin unterwegs."
Sie ließ das Pad zur Berechnung von Ionenstürmen, welches sie gerade bearbeitet hatte sinken, und machte sich auf den Weg zur Krankenstation. Wenn das ein Scherz war, dann konnte derjenige etwas erleben!
---KRANKENSTATION
Mit einem Zischen schloss sich die Tür hinter Lekal. Es war niemand zu sehen, und Lekal begann sich gerade über ihre eigene Dummheit ärgern zu wollen, als Dr. Basani aus dem hinteren Teil der Krankenstation auf sie zukam. "Hallo Doktor!", rief Lekal. "Worum geht es?"
Der hintere Teil der Krankenstation war nach langem hin und her diskutieren mit Chefärztin D'Sulan nun doch endlich zu einem gemütlichen Sitzeck umgebaut worden. Alles war da: Eine gemütliche Couch, ein paar merkwürdige Topfpflanzen, ein großer Hundeschlafkorb, eine supertolle Kaffeemaschine (wer trinkt schon das Replikatorgesöff...), sowie natürlich ein riesengroßer Tisch, der eigentlich als Schreibtisch von Basani, Leonie und all jenen der KS, denen man ein eigenes Büro aberkannt hatte, genutzt wurde, und dementsprechend voll mit allem möglichen Zeug war.
[HtB: Kaffeemaschine - schon verloren.]
'Eigentlich schon komisch, dass so wenig Leute in Anbetracht dieser gemütlichen Ecke auf die Krankenstation kommen', dachte sich Leonie, während sie dezent versuchte, alles auf dem Tisch liegende unerledigte Zeug in ein Eck zu schieben, um Platz für das Essen - "Lachs nach schwedischer Art" - zu schaffen.
"Kommen Sie rein, Ms Lekal, setzen Sie sich", forderte sie die eben eingetretene Cardassianerin auf und befreite einen der umstehenden Stühle von darauf gestapelten medizinischen Fachzeitschriften.
[GB: Besonders empfehlenswert sind die Pflichtblätter: "R.I.P. - Redehemmung bei Inkontinenten Patienten", "A.D.E. - Aufschub für Demente Erbschaftspotentiale", "Z.A.N.G.E. - Zur allgemeinen Nachbehandlung Gesplitterter Ellenbögen", "B.R.U.C.H. - Beischlafbedingte Rückenschmerzen Und Chirugische Heilmittel" ...- jetzt im Kombi-Abo 2 Wochen kostenlos!!!]
Lekal sah sich um. Der hintere Teil der Krankenstation war wirklich nett eingerichtet worden. Sie setzte sich auf den ihr angebotenen Stuhl und sah Leonie fragend an. Ihr war hier noch nie sehr viel Aufmerksamkeit geschenkt worden, darum reagierte sie auch auf Leonies Freundlichkeit eher kühl.
"Dürfte ich erfahren, was Sie mit mir besprechen wollten?", fragte Lekal.
Leonie lächelte freundlich, allerdings auch etwas unschlüssig...
...glücklicherweise kam Doktor Basani in diesem Augenblick um die Ecke geschlendert. Statt einer blauen Medizineruniform "trug" der Holodoc jetzt legere Freizeitkleidung, es sah aus, als käme er vom Golfspielen...
"Guten Tag, Ms. Lekal, ich bin Doktor Basani!", reichte er der Cardassianerin die Hand, zumindest versuchte er es.
Als sie nicht gleich einschlug, änderte er schnell die Taktik und versuchte es mit einer gut gemeinten kleinen Notlüge.
"Also, ich bin vorhin die Vorbereitungsliste für die nächste medizinische Standarduntersuchung an Bord durchgegangen...", begann Basani und setzte sich gemeinsam mit Leonie zu Lekal an den 'Tisch', "...und dabei ist mir aufgefallen, dass Sie als einzige Person an Bord keine offizielle Dienstfreigabe haben. Und zwar nicht deshalb, weil sie gesundheitliche Probleme haben, sondern weil bisher ihr Vorgesetzter nichts dergleichen beantragt hat."
Basani goss den beiden Damen und sich eine dunkeltrübe Brühe ein, die zwar scheußlich aussah, aber ein ganz faszinierendes Kaffeearoma durch den Raum wehen ließ. Basanis "Nachgemachter" war zwar nicht halb so gut wie Nymphe Nerois legendärer Schlunzkaffee, doch selbst als schlechtes Imitat war dieser Kaffee noch besser als die meisten anderen.
"Wissen Sie...", fuhr Basani fort, "Sie sind nämlich das einzige offizielle Besatzungsmitglied, das noch nicht einmal zum Dienst eingeteilt wurde. Und da dachten wir...dachte ich... ich meine.... ich glaubte, dass Sie eventuelle niemanden haben, um darüber...Sie verstehen schon....also viel Gutes wurde Ihnen wohl bisher nicht....zumindest....vielleicht möchten Sie ja, aber nur wenn Sie wollen, ich meine...", das MHB kam plötzlich arg ins Stottern, "...nun ja, kosten Sie doch erstmal!! Der Fisch ist köstlich..."
Lekal war verwirrt. Was wollte man denn nur von ihr? Sie war so in Gedanken vertieft, dass sie ihre Allergie gegen Fisch völlig vergaß. Sie spießte ein Stück Fisch auf die Gabel, und schob es sich in den Mund. Er schmeckte wirklich gut! Immer noch etwas verunsichert, sagte sie: "Ähm...danke. Der Fisch ist sehr gut, wirklich." Als der Doktor und Leonie noch immer nichts sagten und sich nur einen Blick zuwarfen, wurde Lekal zunehmend ungeduldiger, aber sie beschloss zu warten. Jetzt würde sie erstmal aufessen, ihre letzte Malzeit lag schon einige Stunden zurück.
Basani sah etwas hilflos drein. Vielleicht war es doch eine schlechte Idee gewesen, ausgerechnet mit einer Cardassianerin die neue Kontaktfreudigkeit der Krankenstation zu erproben.
Der Holodoc gab innerlich den Suchbegriff "Peinliches Schweigen" in seine Datenbank ein. Als Antwort "blinkten" etwa 56 Millionen Einträge zum Thema "Smalltalk", die meisten waren verknüpft mit dem Thema "Wetter", "skurrile Bekannte", "Wohnungseinrichtung", "Essen", "Gerüchte" oder "banale Alltagsweisheiten".
Basani legte den Kopf unmerklich schief, vielleicht sollte er wenigstens einen Versuch...
"Ms. Lekal, wussten Sie, dass ich einen vegetarischen Metzger kenne, der bei Gewitter angeblich am liebsten in seinem Schaukelstuhl Grünkohl isst?! Gemüse soll ja sehr gesund sein..."
Der Holodoc lächelte zufrieden. Alles in einem, das MUSSTE funktionieren...
Tat es aber seltsamerweise nicht. Lekal wackelte unruhig auf ihrem Sitz herum, so als wollte sie gleich samt Stuhl nach draußen hüpfen - und Leonie warf dem MHB einen äußerst ärgerlichen Blick zu.
Schnell durchforstete Basani seine Notfallroutinen. Und da, ganz hinten, selten gebraucht, stand die rettende Datei: 'OffenunddirektdieWahrheitsagen.not'
"Ms. Lekal", begann Basani ernst, seine holographischen Finger zitterten leicht nervös... "Ich dachte, vielleicht können wir einander helfen. Wir hier auf der Krankenstation gelten als - sie verzeihen den unpräzisen Ausdruck - 'menschenfeindlich'. Man hält uns für eigenbrötlerisch, sadistisch und unsensibel. Angeblich kümmern wir uns nur um Krankheiten, nicht um die Gefühle unserer Patienten. Ich möchte das gern ändern. Und Sie sind einige der wenigen, die noch keine Vorurteile über uns haben, schließlich waren sie noch nie hier. Gleichzeitig habe ich den Eindruck, dass Sie hier an Bord nicht glücklich sein können. Man hat sie wohl aus politischer Korrektheit an Bord geholt, hält sie aber davon ab, ihr Wissen und Talent als Wissenschaftlerin einzubringen. Vielleicht können wir Ihnen helfen, hier an Bord endlich mitarbeiten zu dürfen. Und Sie könnten dann ja vielleicht...", Basani lächelte unsicher, " nun ja, warum soll nicht auch mal jemand etwas Positives über die Krankenstation herumerzählen... Schließlich wollen wir nur, dass sich die Leute bei uns 100prozentig Wohlfühlen...geht's Ihnen gut?? Stimmt was nicht mit Ihrem Stuhl???"
Lekal hatte aufgehört auf ihrem Stuhl herumzuwackeln. Sie legte ihr Besteck auf den Teller. Ihr war soeben ihre Allergie wieder eingefallen, und sie verfluchte sich innerlich für ihre Dummheit. Spätestens nach zwei Stunden würde sie die Auswirkungen zu spüren bekommen, bzw. sie würde sie zu SEHEN bekommen.
"Äh, was?", fragte Lekal etwas abwesend. "Ach so, ja. Nun... ich habe tatsächlich keine Vorteile gegenüber der Krankenstation, und bin gerne dazu bereit, sie ein bisschen zu loben. Was meine Arbeit angeht, da haben Sie Recht. Ich wusste nicht, dass das noch jemand außer mir bemerkt hat. Ja... ich danke ihnen für die Hilfe, und...und natürlich auch für das gute Essen. Also, wenn Sie nichts dagegen haben, würde ich jetzt gehen. Ich habe noch ein paar Pads zu lesen, und ich bin Ihnen für den Versuch wirklich dankbar, meinen Arbeitsbereich etwas auszuweiten."
Lekal sah noch einmal auf ihren Teller. 'Was soll's. Als ob das jetzt was ändern würde...', dachte sie, und aß noch das letzte Stück Fisch. Sie verabschiedete sich vom Doktor und von Leonie, und machte sich dann auf den Weg in die Wissenschaft. Vielleicht konnte sie ja bereits auf dem Weg dorthin etwas KS-Reklame machen.
---
Basani sah ihr reichlich zerknirscht hinterher. Ein großer Erfolg war das nicht gerade gewesen. Immerhin hatte der Cardassianerin wohl der Fisch geschmeckt. Aber eigentlich hatte Basani wirklich etwas für sie tun wollen...
Vielleicht sollte er es beim nächsten Mal mit seinem Charme-Unterprogramm versuchen. Er hatte diese Subroutine allerdings zeitweilig deaktiviert, nachdem im Arboretum einige Yuccapalmen eingegangen waren...
"Ms. Leonie, hätte Sie kurz Zeit?"
"Ja, eine knappe Stunde, Doktor, der Computer rechnet immer noch an den Trauma-Gehirnen."
"Gut, danke. Vielleicht könnten Sie mir bei der Reform der Krankenstation helfen. Ihre Umdekoration hier kam glaube ich ganz gut an. Haben Sie noch weitere Ideen in dieser Richtung? In Frachtraum 3 liegt übrigens eine ganze Ladung Quartierseinrichtung ungenutzt rum, wir hatten einige Verluste in letzter Zeit. Vielleicht können Sie etwas davon verwenden..."
Leonie war nicht besonders amüsiert über diese Idee, besonders beim Gedanken an die nicht enden wollende Diskussion mit der Chefärztin, die diesem letzten Umbau der KS vorausgegangen war. Doch diesmal würde sie es schlauer
angehen: Gleich gar nicht fragen, sondern einfach nur machen.
In Gedanken war sie schon voll dabei, alles neu zu gestalten und zeichnete auch gleich alles auf: Ein paar Hängematten quer durch den Raum gespannt und noch ein großer Tisch, der als Ablage dienen sollte und auf welchem die Labormäuse endlich ein Zuhause fanden (an die abgeknapperten Ränder der Datenpads würde man sich schon gewöhnen).
Ein kleines Eck als Bar umbauen und schon hatte auch die Kaffeemaschine ihr eigenes kleines Reich. Und in Anbetracht des größten Kritikers der KS zeichnete Leonie, wenn auch etwas widerwillig, ein komplettes Teekochset neben die Kaffeemaschine, natürlich mit etwa hundert verschiedenen Teesorten.
[HtB: Hundert Teesorten??? Eine hätte vollauf genügt. Der Rest ist zur Dekoration da.]
Und jetzt kam eigentlich das, was den Raum in Gesamtheit freundlicher gestalten sollte: Ganz viele Pflanzen. Und damit die nicht einfach nur so sinnlos in der Gegend rumstanden, suchte sie auch gleich ein paar Nutzpflanzen aus: Irgendein fleischfressendes Grünzeug, dessen Namen kein Mensch aussprechen konnte (so konnte man eventuelle medizinische Kunstfehler gleich entsorgen, ohne lästige Fragen beantworten zu müssen), sowie etwa zehn Pflanzen der Familie der Cannabinaceae (zu rein medizinischem Gebrauch
natürlich) [GB: 3-mal täglich...] und sonst noch ein paar nützliche Heilkräuter in allen Farben und Größen.
Mit doch etwas Stolz betrachtete Leonie ihr Werk, sah ja so aufgezeichnet ganz nett und gemütlich aus. Dafür war jetzt kaum noch Platz für Betten, war auch egal, kam ja sowieso keiner freiwillig zur medizinischen Behandlung auf die KS. Wozu also den Platz verschwenden.
Jetzt musste der Plan nur noch in die Tat umgesetzt werden.
"Wollen wir anfangen?" Leonie sah Basani gespannt und voller Enthusiasmus an.
Basani schien zu grübeln. Bis auf die leichenfressende Pflanze kam ihm alles sehr suspekt vor...
"Ok, ich rede mit D'Sulan und sage Ihnen Bescheid."
---WISSENSCHAFT
Am Eingang zur Wissenschaftsstation wurde Lekal Zeuge einer seltsamen Szene. Ein Mann hatte zwei Handwagen im Gang abgestellt. Auf dem einen befand sich ein voll aufgebautes Teegeschirr, frisch gebrühte Tassen dampften, diverse exquisite Teebeigaben standen Drumherum.
Auf dem zweiten Handwagen stapelten sich grellrote Flugblätter. Eins davon nagelte der Mann gerade an die Eingangstür.
"Schönen Dank -
dann lieber krank!!
Basani und Co,
brauchts nirgendwo.
Für eine KS-freie Mirage!
Lieber sich selber heilen.
als in der Hölle zu weilen."
Der Mann bemerkte Lekal und sah nicht im mindesten "ertappt" oder verlegen aus.
"Hallo, ich bin Hajo tom Broek, der Steuermann. Haben Sie schon eins an Ihrem Quartier?"
Er reichte Lekal ein Packen Flugblätter herüber.
Lekal las sich alles noch einmal ungläubig durch. "Was...was tun Sie denn da?!", fragte sie erbost. "Weshalb verteilen Sie solche Schmierblätter?" Hajo sah sie fragend an. Offenbar war er über ihre Reaktion sehr überrascht. "Ja...wissen Sie es denn noch nicht?", fragte Lekal, "Die Krankenstation wurde neu eingerichtet. Ich war gerade da, wirklich gut gelungen. Und es herrscht dort auch ein völlig anderes Arbeitsklima. Also bitte, nehmen Sie ihre Flugblätter wieder mit. Wenn Sie mir nicht glauben, dann schauen Sie doch selbst mal vorbei." Sie hatte ja einiges von Seiten der Crew erwartet, aber so etwas... zudem hatte Lekal es dort tatsächlich nicht als schlimm empfunden. Was hatten denn alle nur?
[GB: Alles nur Projektion.]
Hajo sah Lekal einen Moment abschätzig, aber wohlwollend an. War sie etwa noch nie auf der KS behandelt worden? Nicht unklug, die Dame.
"Hören Sie", sagte er dann in einem väterlichen Tonfall, "Ich möchte nur zu Ihrem eigenen Wohlergehen raten: Wenn Sie mal Zahnschmerzen haben, dann beleidigen Sie lieber Mahon so lange, bis er Ihnen den Zahn ausschlägt, bevor Sie auf die KS gehen."
Dann schenkte er sich seelenruhig ein Tässchen des schwarzen Goldes ein. "Tee?" fragte er Lekal.
Lekal lächelte. War die KS doch nicht völlig unschuldig an ihrem Ruf? Nein, wahrscheinlich nicht, aber sie war auf dem besten Wege zur Besserung. Auch wenn es erstmal nur die Einrichtung war, das Verhalten des Doktors war doch wirklich nicht schlecht gewesen, nur...war sie ja auch nicht seine Patientin gewesen. Lekal merkte bald, dass diese Gedanken zu nichts führten.
"Wissen Sie was?", fragte sie Hajo, und nahm ihm die Flugblätter ab, "schauen Sie doch einmal dort vorbei. Es ist wirklich nett eingerichtet, dort könnte man auch wunderbar eine gute Tasse Tee trinken. Was denken Sie?"
In diesem Moment flog die Tür zur Wissenschaftsstation auf und ein unrasiertes, stark behaartes Männergesicht erschien. "Hey, Sie!!", schrie es unflätig, "Lekal! Such' Sie schon seit Stunden! Jemand muss die Konsolen putzen!! Zacki, zacki, oder ich reiße Ihnen den cardassianischen Arsch auf!!"
Damit wirbelte der üble Kerl herum und wandte sich wieder zurück in die Raum. An seinem Hinterkopf lächelte Lekal und tom Broek ein bezaubernd blasses Frauengesicht verlegen zu, die für Geschlechtswandler wie Mr./Ms. Chenge typischen roten Punktlinien flimmerten leicht auf...: "Tut mir leid, Ms. Lekal, er hat heute einen schlechten Tag! Eigentlich brauchen wir jemand, der sich die jahrtausende alten iconianischen Sternenkarten anschaut. Vielleicht können wir erkennen, welche Funktion der Planet Karmena Prime für die Iconianer einst hatte..."
"Kriegt die doch nie hin, dämliche Cardassianerfresse!!", pöbelte es noch von Chenges männlicher Seite, dann schloss sich die Tür.
Unbeeindruckt sah Lekal Mr./Ms. Chenge hinterher. Als ob solche Reaktionen etwas Neues wären...gut, so extrem cardassianerfeindlich erlebte man sie selten, aber als ob das nicht die meisten denken würden...
Zu Hajo, der noch immer unschlüssig im Gang stand, sagte sie noch: "Befolgen Sie meinen Ratschlag, Mr. tom Broek. Es ist kein Fehler, sicher nicht.", dann verschwand sie in der WS. Sie holte sich rasch die iconianischen Sternenkarten von einem Tisch, und begab sich in die Astrometrie. Bei dem Geschrei, das Chenge noch immer veranstaltete, konnte sie einfach nicht arbeiten.
---ASTROMETRIE
Lekal sah sich die Karten wohl zum hundertsten Mal an, jedoch diesmal mit einem Unterschied: Sie konnte endlich gezielt nach etwas suchen.
"Computer, Karten 1 und 2 auf den Wandschirm."
Sofort erschienen die Karten, und Lekal hatte es nun um einiges leichter, die Übersicht zu behalten. Und sie hatte etwas entdeckt. Die Besuche der Iconianer auf verschiedenen Planeten hatten ein Muster. Alle tausend bis zweitausend Lichtjahre hatten die Iconianer auf einem dieser Planeten gestoppt. Lekal hatte sich auch Daten der Schiffe angesehen, und war sich sicher, dass sie Material benötigt hatten. Nur welches?
"SUSI, kannst du mir alle besonderen Stoffe und Materiale der folgenden Planeten nennen?"
Sie drückte auf einen Punkt der Karte.
"Hmm...tja, dort gibt es Wasser, Sauerstoff, Natriumidclozide, Dilithium,..."
"Dilithium?" Die Schiffe der Iconianer waren natürlich Warpfähig. Sollten sie etwa... "Gut, was ist hiermit?" Sie tippte auf einen weiteren Planeten, welcher im Muster aufgesucht wurde.
"Dort gibt es Stickstoff, Eisen,...wow! Da is' sogar 'ne Goldader! Ach, Sie wollen ja doch nur wissen, ob es dort Dilithium gibt. Und die Antwort lautete ja. Ansonsten keine verwandten Stoffe."
"Gut, weiter. Was ist hier?"
"Dilithium, einziger sonst verwandter Stoff: Eisen. Is aber ziemlich tief unten."
Und so fragte Lekal auch die restlichen neun Planeten durch, bis sie zu Karmena Prime gelangte.
"Nee. Kein Dilithium. Andere Stoffe halt, unter anderem Sauerstoff, Wasser, Kohlendioxid, noch ein paar Mineralien, aber kein Dilithium."
"Verdammt! Und es erschien so einfach! Bei allen anderen gab es Dilithium, nur hier nicht! Aber irgendetwas muss dort sein. Es gibt etwas dort unten...ganz sicher...", Lekal legte die Karten beiseite, und holte ein weiteres Pad heraus. "Sieht aus, als würde das noch eine lange Nacht werden...", murmelte sie.
Sie griff nach dem Pad, auf dem sie ihren Bericht verfasst hatte, und las ihn noch einmal durch. Ja, anders konnte sie es sich nicht erklären. Die Iconianer hatten dort etwas gesucht, aller Wahrscheinlichkeit nach Dilithium. Und nur, weil die Computersensoren der Mirage es nicht erfassen konnten, bedeutete das ja nicht automatisch, dass es dort unten keines gab. Jemand musste gezielt nach Dilithium scannen, wenn man nicht schon fündig geworden war.
Sie machte sich auf den Weg zur KS. Dort angekommen, legte sie nur ihren Bericht auf einen Schreibtisch, und machte sich dann sofort auf den Weg zu ihrem Quartier. Sie war schrecklich müde.
Als Leonie kurz darauf die KS betrat, um noch ein paar Sachen für ihr Projekt auf dem Holodeck zu holen, sah sie Lekals Bericht auf dem Tisch liegen, überflog ihn kurz, wunderte sich, wieso so ein Bericht auf der KS landete, wollte ihn schon in den Abfalleimer befördern, entsann sich dann doch eines besseren und schickte den Bericht auf die Brücke.
---KARMENA PRIME / TEAM B(RAVO)
"Wir sind gelandet." klang es aus dem Mund von Belloni.
"Atmosphäre enthält deutlich weniger Atemgifte als außerhalb dieses Raums. Wo wir sind kann ich allerdings nicht erkennen. Zu viel Nebel."
Magnees schnappte sich die Kiste mit den Tricordern und Gasmasken.
"Die sind nur zur Sicherheit. Ich schlage vor, wir erforschen erst mal, wo wir sind und wie wir wohl wieder weiter wegkommen [GB: Oha, eine Alliteration!! *mitnachgelesenemFachwissenangeb* Aus Magnees wird wohl noch ein Dichter!! Oder willst Du nur einen Grund haben, nicht so auf die Rechtschreibung achten zu müssen?? "Künstlerische Freiheit..." ;o)] von hier. Du brauchst ja keine Maske, Ysdi?! Mr. Belloni, Sir, möchten Sie das Shuttle bewachen oder lieber mit in unbekannte Räume vorstoßen?"
Bellonis Antwort war zu erwarten. Er brauchte wohl dringend eine psychologische Behandlung. Ysdi war kurz im hinteren Teil verschwunden, kam aber binnen Sekunden wieder und tauchte genau hinter Belloni auf.
*Klack* *Klack*
Ausdruckslos schaute der Android den entgeisterten Sicherheitschef an.
"W... was soll das?", fragte Belloni.
Ysdi hob seine linke Hand und Bellonis rechte schoss unweigerlich mit hoch. Ihre beiden Handgelenke zierten zwei durch eine Titankette verbundene Schellen.
"Mr. Belloni, ich entbinde Sie zum Schutze aller von Ihrem Kommando. Geben Sie mir Ihre Waffe!", forderte Ysdi den Sicherheitschef auf.
"Das...", Belloni überlegte kurz, "Das dürfen Sie nicht!"
"Doch kann ich!", sagte Ysdi kühl, "Nicht wahr, Andreas, Ripley?"
Magnees nickte stumm.
"... Mrs. Egg?"
"Ach, von mir aus, Kleiner!", winkte die alte Dame ab und spuckte auf den Boden, "Hauptsache wir gehen endlich in den Sauhaufen da draußen raus."
"Na also! Niemand bleibt alleine, schon gar nicht freiwillig. Sie hätten beim Briefing besser aufpassen sollen, Mr. Belloni. So! Dann wollen wir mal!"
Der Android rieb sich erwartungsvoll die Hände, nicht darauf achtend, dass ja noch ein anderer Arm an ihm dran hing, und schnappte sich dann zwei Messer, ein Phasergewehr und einen Tricorder. Ripley stülpte Belloni noch die Maske über. Dann konnte es losgehen.
Die Tür öffnete sich und sie traten ins Freie.
Ysdi hatte Belloni ordentlich verschnürt. Ob dem Sicherheitschef wohl seine Position über den Kopf gewachsen war? Magnees musste bei dem Gedanken erschaudern. Wenn Belloni nun vorläufig seinen Posten räumen musste, dann würde erstmal Kadija Ceram Chefin der Sicherheit! Und Magnees konnte sich noch gut an früher erinnern, an all die Pläne, die Ceram entworfen hatte und durchsetzten wollte, wenn die Zeit reif war. Ob es Magnees auch erwischen würde. irgendwann? Einmal hatte er schon solch einen Aussetzer erlebt, wenn auch nur durch Parasiten.
Nur so zum Teil bei der Sache versuchte Magnees eines der Schotts zu öffnen, was ihm jedoch nicht wirklich gelang.
"Wenn hier schon seit Jahrhunderten keine höheren Kulturen gelebt haben, warum empfange ich immer stärker werdende Energiesignaturen hinter der Tür?", fragte Ripley.
"Etwas nähert sich. Alle Luft anhalten und verstecken. So gut es geht.", raunte Magnees der Gruppe zu.
Sofort suchte sich jeder ein Versteck, als sich auch schon die Tür öffnete. Ein munter piepsender, an einen R2D2 aus einer Filmreihe aus dem 20. Jahrhundert erinnernder Roboter erschien, welcher von 2 gut bewaffneten Robotern begleitet wurde. Magnees machte Ysdi mit einer Bewegung deutlich, sich still zu verhalten. Das kam Belloni ganz recht, da er offensichtlich nicht so angetan war, die ganze Zeit von dem Androiden hin und her geschleppt zu werden.
Leise schlichen die 4 Offiziere durch die noch immer offene Tür, während der kleine R2D2 sich an die Arbeit macht die Schleuse des Shuttles zu versiegeln.
Kein Licht leuchtete in den Gang dahinter. Nur die Augen von Ysdi mit der eingebauten Nachtsichtkatzenfunktion gaben ein wenig Licht ab.
---TEAM ALPHA / VARAK, TOBAL
Als Varak versuchte sich aufzurichten, fuhr seine Hand unwillkürlich zu seinem Kopf, der schmerzte, als würde man ihn mit Hämmern bearbeiten. Er sah sich um, als sein Blick auf Tobal fiel. Da erinnerte er sich wieder...der Wurm, der Sturz, nur...
"Wo sind wir hier?", fragte er, und kam schnell auf die Beine.
Tobal erklärte ihm die Situation, zumindest das, worauf man schließen konnte.
"Wir müssen weiter.", sagte Varak bestimmt.
Er holte seinen Tricorder heraus, der vom Sturz schwer beschädigt worden war.
'Den reparier ich später.', dachte er, dann machte er sich auf den Weg.
Als Tobal nur langsam hinter ihm her kam, drehte er sich um.
"Warum...?!", begann er, als sein Blick auf ihr rechtes Bein fiel. Dort war die Hose leicht aufgerissen, etwas Blut tropfte noch aus einem tiefen Kratzer.
"Was...kann ich...können Sie laufen?", fragte Varak, und versuchte möglichst gleichgültig zu klingen.
Jakkala blieb stehen und musterte Varak.
"Ja, natürlich.", sagte sie schließlich, "Allerdings werden wir etwas langsamer gehen müssen."
Varak nickte nur, dann machten sie sich auf den Weg. Stunden vergingen, aber es änderte sich nichts. Plötzlich blieb Varak stehen.
"Was ist?", fragte Jakkala, doch dann bemerkte auch sie es: Eine Abzweigung.
"Und nun?", fragte sie, ohne Varak anzusehen, "Sollen...wir uns trennen?"
[HY: Beziehungsstress.]
[GB: Und was machen sie eigentlich an der nächsten Abzweigung?]
"Nein, wir bleiben zusammen.", meinte Varak, "Das wäre zu gefährlich. Die Frage ist nur, welchen Weg sollen wir nehmen?" Varak überlegte. Schließlich holte er seinen Tricorder heraus. "Ich werde versuchen das Ding zu reparieren. Setzen Sie sich am besten, das könnte ein Weilchen dauern.", sagte er, dann machte er sich an die Arbeit.
Nach einer Stunde war er fertig.
"Die Anzeigen arbeiten wieder völlig normal.", stellte er fest, dann ging er, den Tricorder vor sich haltend, erst ein paar Schritte in den einen Gang, dann in den anderen.
"Hmm...wir müssen nach rechts. Links ist eine Sackgasse.", teilte er Jakkala mit, die aufgestanden war.
Sie machten sich auf den Weg, doch dauerte es nicht lange, als der Gang an Breite und Höhe zunahm. Schließlich standen sie in einer riesigen Höhle. Kristalle hingen von der Decke herab, und gaben singende Töne von sich. Auch die Luft hatte sich verbessert. Ein ganzes Stück weiter konnte man dschungelartiges Gelände erkennen.
"Eigenartig.", meinte Varak, als er auf seinen piepsenden Tricorder sah, "Dieser Boden hat anchphysionomische Werte. Die Strahlung ist ungefährlich, aber überall ausgebreitet und sehr stark."
Er drehte sich zu Jakkala um: "Woher könnte das kommen?"
Jakkala sah sich um. Hier war es im Gegensatz zu dem alten Tunnel einfach wunderschön. Der Gesang der Kristalle hallte in der Höhle wieder. Doch wie entstand er? Durch Luft wahrscheinlich. Die Kristalle mussten mehr als empfindlich sein, der kleinste Luftzug reichte aus, um diese Töne zu erzeugen. Und das wiederum bedeutete, dass sie den Ausgang bald erreichen würden!
Doch was war das? Jakkala ging zu einem Felsvorsprung, hinter dem es schwach leuchtete.
"Das ist es!", rief sie aus, als sie die Pflanzen erblickte, deren Blüten strahlend weiß waren. Schnell ging sie zu Varak und lieh sich seinen Tricorder. Nein, die Pflanzen waren nicht giftig.
"Danke.", sagte Jakkala, und drückte Varak den Tricorder wieder in die Hand. Dann griff sie in ihre Tasche, die den Sturz überlebt hatte, und holte ein großes Probenglas daraus hervor. Sie ging in die Hocke, grub vorsichtig eine der Pflanzen mit der Wurzel aus, und legte sie in das Probenglas.
Varak sah sie fragend an.
"Das", erklärte Jakkala, "ist Ihre Quelle für die anchphysionomischen Werte. Ich bin keine Wissenschaftlerin, aber ich glaube, dass das ein natürliches Produkt dieser Pflanzen ist. Das würde auch erklären, weshalb es überall verbreitet ist, anscheinend nur ein Nebenprodukt, für den Organismus selbst unbrauchbar."
Als Jakkala sich wieder aufrichtete, spürte sie den Schmerz in ihrem Bein he ftig pochen. Sie biss die Zähne zusammen.
"Wir sollten weitergehen.", meinte sie.
---TEAM ALPHA / MAHON, CERAM
Auch Kadija erwachte. Sie spuckte etwas Erde und rappelte sich dann auf; unter der Erde waren sie wenigstens dem Ionensturm entkommen, allerdings stand Mahon vor ihr, das Phasergewehr im Anschlag und mit einem Fühlerrunzeln. [GB: ...?]
"Was waren doch gleich meine Befehle?" fragte er zögerlich.
"Sir?"
"Für den Fall dass wir getrennt werden?"
Kadija lief eine Schweißperle von der Stirn. "Sie meinten, dass AUF KEINEN FALL auf Crewmitglieder geschossen wird!"
"Ha!" rief Mahon. "Der Beweis! Sie sind nicht Ceram! Sonst hätten sie das Gegenteil gesagt! Du willst doch nur dein dreckiges kleines Leben retten!"
`Allerdings`, dachte Kadija.
"Aber wenn ich sagen würde, dass Ihr Befehl lautet, dass geschossen wird, könnte das auch eine Finte eines Aliens sein. - Außerdem sagte Keller dass geschossen werden soll und wir wissen beide, dass wir nicht auf einen verrückten Wissenschaftler hören sollten.", ihr kam ein Gedanke, "Wer sagt mir, dass sie der echte Mahon sind? Immerhin war ich hier die Ohnmächtige."
Schweigend standen sie sich gegenüber. Ein Vöglein zirpte, eine Fliege sirrte vorbei, ein Reptil stampfte schwerfällig in der Nähe herum. Vom Himmel bröckelte ein wenig Dreck. Ganz langsam legte Mahon sein Gewehr weg und zog ein Messer. Kadija schob den Ärmel zurück und zog ihres. Jeweils den anderen beobachtend schnitten sie eine Linie über das Handinnere.
Zwei verschiedene Sorten Blut tropften auf den Dschungelboden. Mahon nickte.
[GB: Sehr nette Szene.]
"Gehen wir die anderen suchen."
Sie waren ein paar Schritte gegangen, als Mahon innehielt und sich noch einmal zu Ceram umdrehte.
"Kadija, es tut mir leid, wegen eben. Ich war ein wenig hart zu Ihnen. Ich musste zwar sichergehen, dass Sie die Ceram sind, die Sie sein sollten, aber trotzdem. Im Moment geht es mir nicht so gut. Ich bin zurzeit nicht sonderlich ...hm... ausgeglichen. Basani hat das zwar anders formuliert, aber egal. Trotzdem werden wir das schaffen. Bloß - sollte ich aus irgendeinem Grund ausfallen, bitte übernehmen Sie hier das Kommando. Belloni ist nicht der Richtige dafür, Sie schon.", dabei klopfte Mahon Ceram brüderlich auf die Schulter. [GB: Eine echte Männerfreundschaft.]
---USS MIRAGE / BRÜCKE
"Captain, Paseolati hier, könnten Sie kurz kommen, das Außenteam bekommt Probleme..."
Sekunden verstrichen, doch die Tür zum Raum des Captains öffnete sich nicht.
"Captain...?"
Die Lautsprecher schwiegen.
"Computer, Aufenthalt des Captains ermitt..."
"NA endlich fragt mal einer!", platzte SUSI rein, sowie Paseolati seine Frage überhaupt fertig gestellt hatte. "Der Captain ist ohnmächtig, jemand hat ihn niedergeschlagen!!! Ein feiger Angriff!! Auf den CAPTAIN!!!! Und das auf MEINEM Schiff...", SUSI klang ernsthaft empört. "...und wenn ihr mir nicht diese Anti-Von-selbst-Rede-Sperre einprogrammiert hättet, läge der Ärmste nicht schon seit Stunden auf dem dreckigen Teppichboden! Nun aber schnell....", begleitete SUSI die losrennenden Sicherheitscrewmen, die zum Raum des Captains hechteten.
"Mein Gott, Sie sehen schlecht aus, Captain!", seufzte SUSI, als ein gerade erwachter, übel zugerichteter Tommok auf die Brücke geführt wurde...
"Wer war's...sagen Sie es mir!!!", schrie SUSI, "ich dreh ihm die Heizung ab!"
"Ms. Balwok!", wandte sich der Captain schwach aber entschlossen zur taktischen Konsole. "Wo ist Mr. Mahon? Schnell!"
Ba'Rina schauderte. Zum einen aus Stress - ihre Finger rasten über die Konsole, die sie noch nicht allzu häufig bedient hatte. Zum anderen angesichts der Worte des Captains. Es hatte eindeutig eine unterdrückte Anspannung in ihnen gelegen. Für Tommok war das, als wenn er einen Tobsuchtsanfall bekommen hätte. Und nannte der Captain den 1. Offizier nicht bisher immer "COMMANDER ... Mahon..."?
"Sir, Mahon befindet sich im Shuttleteam A, dass soeben laut Scanneranzeigen von der Oberfläche Karmenas einige Meter in die Tiefe gestürzt ist. Ihre Lebenszeichen sind relativ stabil. Mahons Werte schwanken allerdings am meisten..."
"Haben wir Kontakt?"
"Momentan nicht, Sir."
"Melden Sie mir sofort, wenn wir zu ihnen durchkommen. Und geben Sie mir die Sternenflotte-Akte von Mr. Mahon auf meinen Sesselscreen..."
Hajo tom Broek drehte sich nicht um. Er hatte das Gefühl, auf dem besten Weg zu sein, erster Offizier zu werden. Aber das gehörte sich nicht. Königsmörder hatte man im alten Friesland mit Kaffe besprüht.
"Aye, Sir", antworte Ba'Rina, betrachtete einige Sekunden die dicke Beule an Tommoks Kopf, bevor sie sich umdrehte und die entsprechenden Daten aus dem Hauptcomputer suchte. In der ganzen Zeit, während sie nach der Dienstakte von Mahon suchte, überlegte sie, was der Grund für diese Attacke gewesen sein könnte und spielte ein paar Foltermethoden in ihren Gedanken durch, mit denen man Mahon bestrafen könnte.
"Daten werden übermittelt", sagte sie nur kurz und arbeitete danach wieder daran, die Kommunikation zu den Außenteams herzustellen.
"Wie lange wird der Ionensturm noch anhalten, SUSI?"
"Unbekannt."
"Sag mal, wofür bis du eigentlich da?? Wenn du nicht mal so was ausrechnen kannst? Die Techniker sollten mal ein Format C bei dir durchführen, damit dieses Elend endlich ein Ende nimmt."
"Na na", hörte Ba'Rina eine Stimme hinter sich. Es war eindeutig nicht die von Tommok und auch nicht die von Hajo. Außer diesen beiden und ihre Wenigkeit war niemand auf der Brücke. Logischerweise musste es also ein Eindringling sein und so tastete sich ihre rechte Hand langsam in Richtung Phaser. Als ihre Hände diesen umfasst hatten, drehte sie sich dann hastig um, wobei sie gleichzeitig den Phaser zog um ihn auf die Person zu richten, die gerade mit ihr gesprochen hatte.
Doch es war niemand da, außer dem Hauptbildschirm, auf dem Kamera Prime zu sehen war, der Captain der auf seinem Stuhl Mahons Akte studierte und Hajo tom Broek, der an der Navigationskonsole saß und mal wieder an einer Tasse Tee nippte.
"Haben Sie das auch gehört", fragte Ba'Rina die andern beiden, doch die waren so sehr mit anderen Dingen beschäftigt, dass sie die Frage der Halbklingonin gar nicht mitbekamen.
"Ich bin hier", kam erneut die Stimme und als sich Ba'Rina umdrehte saß auf der Brüstung hinter Captain Tommok ein Mann, der etwa Mitte 40 war und eine blaue Uniform trug von der Ba'Rina vermutete, dass sie aus der französischen Revolution stammte.
"Q", knütterte Ba'Rina vor sich her, während sie beobachten konnte, wie sich Tommok und Hajo erschrocken aufrichteten.
Tommok trat ganz dicht an Q heran und streckte ihm seine Hand hin. "Ich FREUE mich, Sie zu sehen. HOFFENTLICH bleiben Sie LÄNGER!! "
*schnipps*
...war der Q verschwunden.
Tommok schien genau das erwartet zu haben. Er zog die Hand zurück, setzte sich zurück auf seinen Stuhl und studierte wieder Mahons Akte.
---TEAM ALPHA / KELLER
[HtB: "Bravo Keller" wäre auch nicht angebracht gewesen.]
Er brauchte eine Weile, bis er sich an die Situation gewöhnt hatte. Um in herum standen Raubechsen in verschiedenen Größen und ein riesiger Landtintenfisch - zumindest sah das Wesen so aus - war hinter ihnen.
"Wer bist Du?", fragte er einfach in den Raum hinein und in seinem Kopf formte sich eine Antwort.
"Du darfst mich Orb nennen..."
"Was bist Du?"
Er bekam keine Antwort.
"Was willst Du?"
"Leben..."
Die Antwort war mehr als zweideutig und er hoffte, dass "es" selbst LEBEN, und nicht die Leben der Fremden wollte.
"Warum bist Du hier?"
"Ich war schon immer hier. Warum bist Du wiedergekommen?"
Roland überlegte. Er redete gerade mit der Luft, wie ihm schien, vielleicht träumte er auch nur, aber er erzählte Orb von allem, was seid dem ersten Kontakt mit dem Tahol passiert war, bis zu seiner erneuten Ankunft auf diesem Planeten. Es war eine Weile still, dann sprach "Orb", das erste Mal, ohne gefragt worden zu sein.
"Ihr seid fremd hier, also geht."
"Wir können nicht gehen, noch nicht... Weißt Du, wonach die Tahol gesucht haben?"
"Andere Fremde besuchen Steinwohnungen, kommen mit weniger wieder raus. Ich fast alle töten... Ich auch neue Fremde töten..."
"Warum?"
"Fremd sein..."
"Tötest Du alles, was fremd ist?"
"Nur, was mir schadet. Und sie schaden mir."
"Hast Du das auch mit Jakkala und dem Klingonen gemacht?"
"Wem?"
"Den Fremden, die vor mir in der Erde verschwanden."
"Sie leben und sind auf dem Weg hierher. Du dürfen wieder gehen, um zu sagen, dass niemand dürfen mich betreten."
Keller weitete seine Augen. Er verstand... Er redete mit keiner Echse oder dem Tintenfisch... Er redete mit dem Planeten.
"Lass sie am Leben und wir gehen alle. Doch erst müssen wir wissen, was die anderen Fremden hier wollten."
"Was ich davon haben?"
"Du willst leben... Das wollen wir auch... Was hast Du von unserem Tod?"
"Nahrung?"
Der Halbvulkanier schloss die Augen und sandte ein stilles Gebet an Gott.
"Du willst uns verwehren, was Du Dir wünschst?"
"Nein..."
"Dann lass uns unsere Aufgabe erfüllen und wir gehen. Kein Mensch mehr wird absichtlich diesen Planeten betreten."
"Und wenn betreten ohne Absicht?"
"Dann werden sie bald von Dir weggeholt."
"Du ein Mensch?"
"Teilweise..."
"Was sein Mensch? Warum Mensch Mensch? Einer von denen, die unten sind, Mensch?"
Er wusste, dass dies noch ein SEHR langes Gespräch werden konnte.
---TEAM ALPHA / MAHON, CERAM
Sie erreichten den Rand einer kleinen Lichtung auf der Keller arg in Bedrängnis war. Zumindest führte er Selbstgespräche. Und flirtete mit Reptilien. Na ja, eigentlich verhielt er sich wie immer. Mahon und Kadija duckten sich hinter einen hübschen Farn und beobachteten das Nicht-Geschehen eine Weile.
"Wir sollten ihn befreien", flüsterte Kadija. "Verdammt."
[HtB: "Lasst ihn mir", wollte sie sagen.]
Beide schwankten einen Moment zwischen den Alternativen ein nettes Gemetzel anzurichten oder Keller in den Händen des Feindes zu lassen. [GB: Bringt doch alle um...]
"Ich denke, er macht sich da ganz gut", kommentierte Mahon. "Vielleicht erfährt er ja was über die Tahol. Wir warten ab."
Nach einer langen Zeit, Keller hatte aufgehört sich Gedanken über diesen Begriff zu machen, hatten sie sich auf Definitionen von Menschen und Menschenähnlichen geeinigt und die Nachricht des Planeten, dass vier "Menschenähnliche" ganz in seiner Nähe waren, überraschte ihn nicht mehr wirklich. Was ihn störte, war, das Orb keine Kontrolle über die Tempelanlagen, die Waffensysteme und die Quintsliga hatte und wohl auch nicht wollte. Dafür konnte er ihm das Tempelgebäude nennen, wo die Tahol eingedrungen waren und hatte ihm auch von einem Tempel erzählt, wo immer Leute ein- und ausgingen, ohne das sich ihre Wesenheiten geglichen hätten. Entweder musste dies ein Platz für Transporter sein oder - weniger wahrscheinlich aber immerhin möglich - eines der Iconianischen Portale.
"Meine Wesen gehen, Du können gehen zu vielen Mensch und Menschartigen, Erdroland"
"Danke", waren die Gedanken, die er an den Planeten sandte und beinahe sofort zogen sich alle Echsen zurück. Keller beschloss zu warten, bis die anderen ihn entdecken würden.
Lange musste er nicht warten.
"Gut, Mr. Keller", Mahon kam langsam aus dem Gebüsch geschritten, mit einem Phasergewehr in seiner Hand, "und jetzt erklären Sie mir bitte, was sie mit diesen Echsen besprochen haben. Sind es zivilisierte, intelligente Bewohner dieses Planeten? Warum sprechen Sie mit ihnen und nicht mit mir, dem Leiter dieser Mission? Berichten Sie!"
Bevor Keller antworten konnte, fuhr Mahon fort: "Oder waren das die letzten Instruktionen? Haben wir hier einen der gefürchteten Quintsliga vor uns? Lassen Sie die Arme schön weit oben. Ceram, haben Sie ihn im Visier?", fragte er nach hinten.
Unwillkürlich musste Keller lächeln und überlegte eine Weile, bevor er
antwortete: "Ich habe nicht mit den Reptilien gesprochen, ich sprach mit dem Planeten... Er will, das wir so schnell wie möglich wieder gehen und hat mir gesagt, wo die Tahol waren. Außerdem denke ich nun, dass ich weiß, wo ein Iconianisches Portal sein könnte..."
Er wusste, dass er unglaubwürdig klang, aber zumindest für ihn war es die Wahrheit.
---TEAM BRAVO
Rotes, unheilvolles Licht. Alle wussten, dass der Rückweg zum Shuttle nun physikalisch versperrt war. Sie schlichen eine Zeit lang in das ungewisse Nichts hinein. Keiner von ihnen schien etwas von sich hören lassen zu wollen, so dass man zeitweise glauben konnte, dass einige vor Vorsicht das Atmen eingestellt hatten. Einzig und allein Mrs. Egg ließ ab und zu ein krächzendes Husten ertönen, was sich in dem schier unendlichen Tunnel wie eine Horde reitender Untoter anhörte. Mittlerweile war auch das letzte Licht vom Ausgangspunkt des Tunnels nicht mehr zu sehen. Sie hatten alle das Gefühl, dass sie abwärts gingen, aber genau sagen konnte dies niemand. Ysdis schwache Licht gab trotzdem einen in gewisser Weise beruhigenden Orientierungspunkt.
Der Android hatte eine starke Vermutung. Er suchte den ganzen Tunnel nach irgendwelchen Sensoren ab. Fallen, in die er die Gruppe nicht laufen lassen wollte. Ysdi vermutete, dass sie in die Abwehrmaschinerie des Planeten gekommen waren. Offenbar gab es ein Zentralgehirn, dass das Shuttle als Bedrohung ansah. Er konnte nur hoffen, dass es sie nicht entdeckt hatte. Aber was wäre, wenn doch? Warum wurden sie dann nicht aufgehalten? Und warum hatte das Rechenwerk als logische Konsequenz nicht einfach das Shuttle zerstört?
Ysdi bemerkte, dass sie bald an das Ende des Tunnels kommen würden. Er sah ein weiteres verschlossenes Schott ein paar hundert Meter weiter. Was auch immer dahinter war, er nahm stark an, dass sie dort nichts Biologisches vorfinden würden.
"Wir sind gleich am Ende des Tunnels!", sagte er [GB: Haben schon viele behauptet...] und seine Stimme ertönte hallend wieder. Die anderen der Gruppe schreckten ein wenig zusammen, als die Stille so plötzlich unterbrochen wurde.
"Dort ist ein Schott! Wir sollten es öffnen, bevor der Wartungsroboter zurückkehrt."
Die Gruppe schaltete ihre Taschenlampen ein. Hastige Schritte eilten zum Schott. Ysdi hob auf einmal seine Hand und hielt den Rest auf. Er nahm ein wenig von dem sehr feinen Sand am Boden und warf ihn nach vorn. Sofort fingen die Sandkörner an zu leuchten und offenbarten die sonst unsichtbare Wand. Keine Lichtschranke war das Gebilde, sondern eher eine Lichtwand.
---TEAM ALPHA / VARAK, TOBAL
Es war nun kein weiter Weg mehr. Schon bald kamen sie zu einer Öffnung im Fels, die nach draußen führte. Varak kletterte als Erster hindurch, um danach Tobal hinaus zu helfen. Nun befanden sie sich mitten in einem Dschungel. 'Wenigstens keine verstaubten Tunnelgänge mehr...', dachte Varak. "Ich gehe vor.", bestimmte er und zog ein langes Messer, mit dem er sich durch das dichte Gestrüpp zu kämpfen begann.
Nach etwa einer Stunde kamen sie an einer kleinen Lichtung an, auf der sich etwas bewegte. Langsam kamen sie näher. Mahon stand dort, ein Gewehr auf Keller gerichtet, der nun versuchte eine Erklärung zu liefern. "Tja, jetzt ist der Ärmste dann komplett durchgeknallt...", bemerkte Varak, nachdem Keller geendet hatte und schaffte es nicht ganz, den amüsierten Unterton aus seiner Stimme zu verbannen.
Mahon sah wütend auf Varak: "Ich bitte Sie, Mr. Varak, bleiben Sie professionell, sonst fliegen Sie aus diesem Team. Wir sind in einer gefährlichen Lage und wenn Sie Zweifel an Mr. Keller haben, äußern Sie sie, wie es sich für einen Sternenflottenoffizier gehört. Ich kann Sie auch Mienen suchen schicken."
Dann wandte er sich wieder halb an Keller: "Ich habe während meiner Zeit unter Captain Wollester und Fleet Captain Tommok weit absonderlichere Dinge erlebt, als intelligente Planeten, die per Telepathie kommunizieren. Und es ist nicht das erste Tor der Iconianer, von dem ich weiss. Also bringen Sie uns dahin, wo sich auch die Tahol herumgetrieben haben. Wir werden herausfinden müssen, was sie dort wollten."
Inzwischen war es Jakkala, deren Gesicht, nur für einen kurzen Augenblick, einen amüsierten Ausdruck angenommen hatte. Sehr "diplomatisch" waren Mahons Vorwürfe gegen Varak nicht gewesen. Sie hatte noch nichts mit Mahon zu tun gehabt, doch ganz langsam kamen ihr erste Ergänzungen seiner Akte in den Sinn... gut, in der jetzigen Situation wohl nebensächlich.
"Aber was ist mit den Tempelanlagen?", überlegte sie laut. "Sie müssten nun nordwestlich von uns liegen. Ich weiß, wenn wir zum letzten Aufenthaltsort der Tahol gehen, wird uns das sicher einiges an Informationen liefern, aber vielleicht würde man auch noch etwas bei den Tempeln finden. Was meinen Sie?", fragte sie an Mahon gewandt.
"Einen Moment", der Andorianer hielt sich - unbewusst? - die Schläfen und sah Keller an:
"Wiederholen Sie noch mal die Sache mit dieser Anomalie, von der ER sprach..."
Der Halbvulkanier sah Mahon irritiert an, begann dann aber von Neuem.
"Orb, so nennt sich dieser... Planet...", Keller musste offensichtlich noch damit fertig werden, "meint, dass sich eine Anomalie auf den Planeten zubewegt und eine andere Gruppe aus einem Quintsliga und mehreren Menschenartigen - ich habe ihm erklärt, dass Ysdi zu uns gehört - bereits fraglichen Tempel betreten hat. Er meint auch, dass ich die Anomalie Ionensturm nennen sollte. Orb schlägt vor, dass wir uns erstmal den Tortempel ansehen, wenn er uns so wichtig ist, zumal wir in dieser ,Hohlerde ' vor Oberflächenstürmen jeder Art sicher sind."
Ruhig richtete sich Roland auf, in eine unbestimmte Richtung blickend.
"Commander Mahon, ich bitte derweil die Anmerkung machen zu dürfen, [GB: Oha!! ... "Ich spüre das Gute in Dir, Vater!!"] dass", er überlegte eine Weile, um sich an den Namen zu erinnern, "Petty Officer Varak durch die Situation mehr als angespannt ist und diese Atmosphäre den Stoffwechsel beschleunigt."
Langsam ging er los.
"Solange wir übrigens ein Schiff im Orbit haben, ist es uns verboten, Jagd auf die Lebewesen dieses Planeten zu machen, Quintsliga ausgeschlossen. Im Gegenzug werden uns weder Pflanzen noch Tiere attackieren... Hoffe ich... Im Falle der Selbstverteidigung dürfen wir ihnen allerdings den Kopf wegschießen und sie dann braten..."
Er ging los, wandte sich während seines Ganges nur noch einmal an Varak: "Sie sollten einen Club mit Lieutenant Ceram aufmachen. Oder mich irgendwann zum Zweikampf herausfordern, wie es sich für einen Klingonen gehört..." Dann ging er weiter, zielsicher seinen Weg durch die Bäume schreitend, als wäre er hier zu Hause
"ER und ein Zweikampf, das ich nicht lache! Mit ihm zu kämpfen... das wäre ja unehrenhaft!", grummelte Varak, folgte dann aber der Gruppe.
Mahon ging an der Spitze neben Keller. An der Flora änderte sich nicht viel, außer, dass sie begann abzunehmen. In der Tat erinnerte es ihn bald mehr an einen gewöhnlichen Wald, als an einen Dschungel. Weitere Kontakte mit Tieren blieben ihnen erspart.
Die Sonne brannte inzwischen heiß auf sie herab, doch sie kamen schnell voran. Varak warf einen Seitenblick auf Tobal, die das Tempo aber gut hielt. Plötzlich blieben Mahon und Keller stehen. Und als Varak ein Stück zu ihnen nach vorne gekommen war, sah auch er ihn. Der Tortempel lag vor ihnen. Doch auf keiner Lichtung, sondern mitten im Wald. Überwuchert von einigen Pflanzen war der Eingang des Komplexes noch nicht zu erkennen.
---TEAM BRAVO
Das letzte was Magnees sah, war, wie der leuchtende Sand sich in der Energie oder Lichtwand auflöste.
"Da kommen wir wohl nicht durch." meinte Magnees mehr zu sich selbst als zu den anderen, als Mrs. Egg rief: "Meine Herrn, schauen Sie, hier! Ein an Schalter zum Umschalten."
Die Greisin grinste. "Ich wusste, dass ich von Nutzen sein würde. Wie damals, auf Tykwys 4, ich habe da die Türklinke als erst gesehen!!!"
Das nächste was Magnees hörte, war ein 'klick' gefolgt von einem kurzen weiblichen 'ahhhhhh'. [GB: Alles nur vorgetäuscht...] Für Sekunden, die wie zu Minuten wurden, hielt Magnees die Luft an, bis das rettende "Ich hab Sie!" von Ysdi erklang.
"Keiner tippt, klickt, schaltet oder tut sonst etwas mit Knöpfen, Schaltern, Geheimtüren und Hebeln. Klar?"
Alle nickten. Während Magnees die Wand und den Boden untersuchte. Magnees drehte sich mehr oder minder gekonnt nach rechts und tippte ein wenig auf seinem Tricorder rum. Dann ging er einen Schritt nach vorn - durch die Wand - und rief:
"Okay, Luft is' rein!"
Sofort machte jeder seine Taschenlampe wieder aus und tastete sich nun weiter durch den nächsten Gang. Ob diese Gänge mit Absicht so angelegt wurden oder nur aufgrund der Orientierungslosigkeit der Architekten - würde wohl ewig ein Rätsel bleiben. Jäh traten die Offiziere in eine große Halle, die von vielen Säulen gesäumt wurde. Am rechten und linken Rand dieser Halle waren kleine Glaskästen zu sehen. Magnees und Ripley schritten die rechte Seite der Kästen ab. Während Ysdi, Belloni und Mrs. Egg die linke Seite unter die Lupe nahmen.
In jedem war so was wie ein kleines nachgebildetes Sonnensystem zu sehen und den Glaskästen war irgendetwas eingebrannt. Wie ein geographisches Kartenwerk in 3D. Plötzlich rief Ysdi nach Magnees:
"Sir, ich habe etwas gefunden."
Als Magnees und Ripley die anderen erreichten sahen sie einen leeren Kasten.
"Und?", fragte Magnees
"In der Sprache der Tahol würde diese Einätzung 'Tahol' bedeuten. Und sehen Sie nun, was hier steht."
Gleich 3 Kästen weiter war ein Glaskasten auf dem "Erde" stand. In klaren deutlichen Buchstaben.
"Wenn Sie nun ganz genau hingucken würden, dann könnten Sie sogar die Menschen darin erblicken....."
"Die haben ihr Sonnensystem gegen unseres eingetauscht. Daher waren die Tahol hier" rutschte es Ripley raus und Magnees musste erstmal richtig schlucken.
"Ysdi, reicht Deine Kraft aus, um ein Sonnensystem zu tragen?"
[GB: Klar, hat doch neulich beim Armdrücken gegen Atlas gewonnen...]
"Mal schauen.", meinte Ysdi nur und näherte sich dem Kasten. Legte die Arme an und testete, wie schwer es war.
"Federleicht, Sir.", sagte dann Ysdi und hob den Kasten nun ein ganzes Stück hoch. Plötzlich riss eine kleine Schnur die an der Unterseite befestigt war und man hörte nur noch ein zischendes Geräusch.
"Ysdi, piekt dich irgendwas?", fragte Ripley.
"Ne wieso?"
"Ich frag nur, wegen den paar dutzend Bolzen in Deinem Rücken."
"Abmarsch Männer. Es muss hier ne Kontrolleinheit geben. Diesmal Taschenlampen an und ab durch die Halle.", rief Magnees und eilte mit Phaser in der Hand voraus, "Und Ysdi, Du wirst 100%ig in ein paar Milliarden Teile zerlegt, wenn Du den Kasten fallen lässt!"
--- AUSSERHALB DES TEMPELS
Obwohl der Tempel ziemlich mit Pflanzen überwuchert war, konnte man eindeutig erkennen, dass er 'windschief' war. Nicht nur das Gebäude an sich, sondern alles war ungerade, stand aber sicher auf dem Boden. Mahon und die anderen hatten gerade einen der Eingänge erreicht, als ein massiver Felsblock von der Decke fiel und allen Versuchen, sich öffnen zu lassen, trotzte. Auch Keller hatte jeglichen Kontakt zu "Orb" verloren und konnte die anderen nur zu zwei weiteren Eingängen führen, die jedoch ebenfalls auf dieselbe Art verschlossen waren.
"Nun ja...", meinte Jakkala nachdenklich, "wir kommen da schon durch, aber nicht so. Wir müssten von Rechts wegen irgendwie auf die Mirage zurückkehren. Ja, ja, ich weiß, das geht nicht ohne Weiteres. Aber dann könnte man dieses Ding", sie zeigte auf die Pflanze, die sie immer noch im Arm hielt, "zur Wissenschaft geben. Mit ihrer Strahlung könnte man dort vielleicht etwas anfangen, das sagen zumindest die gemessenen Werte. Also entweder das, oder wir bräuchten ein Phasergewehr mit unvorstellbarer Kraft. Wir haben kein Material für so ein Gewehr, es würde uns in den Händen zerspringen."
Mahon schüttelte den Kopf. Dann schaute er sich den Fels genauer an. Oben links war ein winziger Durchbruch, gerade groß genug für eine Ratte. Mahon
seufzte: "Ich glaube, dass sich dieser Eingang von innen öffnen lässt." er griff in die Tasche und holte Kim's mobilen holographischen Emitter heraus. Er hatte ihn während der letzten Zeit in mühsamer Kleinarbeit repariert, allerdings noch nicht gewagt, ihn zu testen.
Mahon seufzte nochmals, drückte den Aktivierungsknopf und warf ihn durch die Felsspalte.
Ruhe.
"Nennen Sie die Art des Verstoßes gegen die Personalbestimmungen der Sternenflotte!", schallte es aus dem Inneren.
Mahon atmete auf und rief freudig: "Mr. Kim, wie schön Sie zu hören. Sie befinden sich auf der anderen Seite eines Steinblocks. Dort muss es einen Mechanismus geben. Bitte öffnen Sie das Tor!"
Kim: "Commander Mahon?! Was ist passiert? Ich kann mich nur dunkel erinnern. Sollte das ein erneuter Verstoß gegen die Vorschriften sein? Hat vielleicht mal einer ein Datenpad?"
"Nein, Mister Kim, ich versichere Ihnen, dies ist kein Verstoß gegen auch nur EINE der Vorschriften. Wir brauchen Ihre Hilfe.", sagte nun Varak.
"Aha...Hilfe...meine...und wer sind Sie? Wo befinde ich mich hier eigentlich?"
"PO Varak. Und in einem Tortempel, vor einem Felsblock, welcher uns den Weg versperrt. Könnten Sie ihn irgendwie beiseite schaffen?"
"Nein."
"Aber... sind Sie sich sicher? Ist dort denn nichts, was..."
"Nein, hier ist nichts. Und übrigens werde ich mich auch nicht noch genauer umsehen, solange ich mir nicht völlig sicher bin, dass dies kein Verstoß gegen die Vorschriften ist! Ende!"
Eine Weile herrschte Schweigen. Varak fragte sich, ob das Programm vielleicht auf dem Weg hierher irgendwie beschädigt worden war. Dann wurde es ihm zu viel. "Sagen Sie mal, ist Ihnen klar, dass man Ihren Emitter in den Boden stampfen, und Ihr Programm löschen kann?! Und das wird man auch tun, wenn Sie uns ihre Hilfe verweigern, Sie..."
"Varak!", rief Jakkala, und packte ihn an der Schulter. "Was...was haben Sie in Ihrem Kurs für Diplomatie an der Akademie getan? Alle Teilnehmer erschlagen?!" Sie konnte es nicht fassen. Hatte dieser Mann denn gar kein Feingefühl? "Warten Sie.", sagte sie, und stellte sich vor den Felsblock. "Mr. Kim?"
"..."
"Mr. Kim, mein Name ist Tobal Jakkala. Sie müssen PO Varak verzeihen, er kennt Ihr Programm nicht."
"..."
"Nun, jeder auf der Mirage kennt doch Ihr Programm, eines der hochentwickeltsten überhaupt. Und da Sie der beste Mann, gerade für solche Situationen sind, haben wir Sie wohl wissend mit auf diese Außenmission genommen. Und als solch wertvolles Teammitglied, können nur Sie uns helfen."
"Also..."
"Ja?"
"Man kann sich ja mal umsehen. Ich meine... wenn das so ist, dann wollen wir doch mal sehen, ob man hier nicht etwas findet... ha! Da ist etwas!"
Jakkala rollte mit den Augen. "Und was?"
"Ein Hebel. Soll ich ihn betätigen?"
Jakkala sah zu Mahon, der nickte. "Ja, tun Sie es."
"Gut...also ich soll jetzt daran ziehen..."
"Ja."
"Am Hebel..."
"Ja doch!"
"Ist ja gut, ich habe das nur noch einmal überprüft!"
Es machte ein leises 'knack!', welchem ein "Oh, oh...", folgte.
"Was ist passiert?", fragte Jakkala, die langsam aber sicher die Geduld verlor.
"Er..."
"Ja?"
"Also der Hebel..."
"Was ist mit den verdammten Ding?!"
"Er ist abgebrochen."
[HtB: Bravo.]
Verzweifelte Minuten lang fluchten alle auf Kim, doch plötzlich mischten sich andere Stimmen in Kims Rechtfertigungsversuche. Jemand diskutierte, es ging um "Klettern..." "Vielleicht komm ich ran!!" "Habs gleich", und "Jetzt!!"
...und dann öffnete sich schlagartig das Schott nach beiden Seiten hin und gab den Durchgang frei.
TEAM ALPHA + BRAVO
Die beiden Außenteams standen sich direkt gegenüber. Magnees, Ripley und Mrs. Egg zielten mit ihren Phasern hinter sich in den schwarzen Tunnel hinein, aus dem ein leises Surren ertönte. Ysdi stand auf einem Kasten, in dem man so etwas wie ein Sonnensystem erkennen konnte. Belloni hing mit schmerzverzerrtem Gesicht durch Handschellen mit dem Androiden verbunden direkt neben ihm.
Ysdi sprang vorsichtig von diesem komischen Kasten, war einen Moment lang mit sich beschäftigt und staubte seine Uniform ab, hob aber schließlich lächelnd sein Gesicht. Gleich darauf verfinsterte sich wieder seine Miene. Er zog seinen Phaser. Belloni, der erleichtert sein Handgelenk massierte, wurde von der plötzlichen Bewegung überrascht.
"Commander Mahon!", sagte der Android vorsichtig, "Schön Sie zu sehen! Sagen Sie mir bitte, dass diese Roboter da hinter Ihnen zu Ihnen gehören!"
Dabei zeigte er auf eine riesige Armee von Maschinen, die sich gerade beinahe lautlos aus dem Gebüsch bewegten. Es waren verschiedene. Einige fuhren mit Ketten und sahen aus wie Mini-Panzer mit einem Kopf, welche hatten dünne Metallbeine und eine Vielzahl von Sensoren, andere tauchten über den Bäumen auf und zogen bedrohlich ihre Kreise über der Gruppe. Da waren noch unzählige andere Typen von Robotern und jeder war wohl für einen bestimmten Zweck konstruiert. Sie waren umzingelt.
Varak sah sich um. Am liebsten hätte er nun sein Bath'leth gehabt und wäre auf die Roboter zugestürmt, doch so etwas durfte er sich jetzt nicht hingeben. Roboter... Breitbandsignale... Feedbackschleife...ihm fiel etwas ein!
Langsam ging er zu Ysdi. "Mein Tricorder ist unbeschädigt. Ich bräuchte noch einen weiteren und einen Phaser. Wenn Sie in der Lage wären, die Breitbandfrequenz der Roboter zu berechnen, dann würde ich auf dieser Welle ein verstärktes Signal aussenden, welches eine Feedbackschleife erzeugen würde und alle Roboter erwischt. Wir hätten insgesamt fast eine Stunde, dann bricht das Signal ab. Soll ich anfangen?" Ysdi nickte unauffällig und ging zu Commander Mahon, um ihn zu informieren.
Varak hatte inzwischen alles zusammen, was er brauchte. Es würde ein Weilchen dauern und er musste sich auf Ysdis technisches Wissen verlassen. Die korrekte Frequenz zu finden, dauerte im Normalfall eine Stunde, ihnen stand noch nicht mal die Hälfte zur Verfügung. "Tobal!", flüsterte Varak. "Können Sie sie irgendwie ablenken? Sie werden uns die benötigte Zeit wohl kaum schenken."
Jakkala sah ihn fragend und leicht wütend an.
"Tun Sie irgendetwas. Sie sind doch hier der Diplomat!", fügte er hinzu, und begann dann mit seiner Arbeit.
'Diplomatie?!', dachte Jakkala verärgert. 'Das sind Roboter, wenn etwas hier unbrauchbar ist, dann ja wohl Diplomatie!' Die Roboter begannen einen engeren Kreis um sie zu ziehen. "Was glaubt er eigentlich, wer er ist?", zischte Jakkala immer noch wütend. Aber vielleicht konnte sie ja doch helfen...
Sie erinnerte sich wieder an ihre Vorbereitungen für die Außenmission. Sie hatte sich einfach nicht entscheiden können und hatte deshalb einfach alle Gegenstände vom Tisch in ihre Tasche gefegt... und wenn sie nun...ja! Tatsächlich! Nach einigem Kramen war sie fündig geworden, und hielt nun ein kleines Gerät in der Hand. Sie hatte es sich aus reiner Neugier repliziert... vor einigen hundert Jahren sollte es auf der Erde eine Manie ausgelöst haben [GB: Ein MMS-Handy?]. Sie konnte das beim besten Willen nicht verstehen, ihr war das Gerät stets nur auf die Nerven gefallen. Sie besah sich noch ein letztes Mal das "Tamagochi", bevor sie es vor die Reihe der Roboter warf.
Die Roboter waren erst zurückgewichen, begutachteten das Tamagochi nun aber genau. Jakkala wusste nicht so recht, was sie von dem Gedanken halten sollte, dass ausgerechnet dieses Ding ihnen jetzt (hoffentlich) genügend Zeit zur Verfügung stellen sollte, um zu entkommen.
Plötzlich erhob sich Ysdi und begab sich zu Varak, der offenbar sehr beeindruckt war. Zusammen stellten sie noch etwas ein, dann stand auch Varak vom Boden auf. Er sah sie alle noch einmal an, dann drückte er einen Knopf. Erst geschah gar nichts und Jakkala befürchtete schon, dass der Versuch gescheitert wäre, als ein Roboter zu Boden fiel und nach ihm der Reihe nach auch alle anderen. Schnell griff Jakkala nach der Pflanze, die sie kurz abgestellt hatte und machte sich bereit, so schnell wie möglich aufzubrechen.
Varak und Ysdi hatten gut 300 der Roboter ausgeschaltet. Plötzlich aber wurde es dunkel.
"Was ist mit der Sonne, Ysdi?" - Mahon ahnte nichts Gutes.
Die Antwort lies nicht lange auf sich warten. Hunderttausende mechanischer Wespen verdunkelten den Himmel, jede so groß wie ein ausgewachsener Kolkrabe. Fast gleichzeitig erschien, diesmal gar nicht lautlos, eine Armee gigantischer Kampfmaschinen. Und damit nicht genug, ein bläuliches Flimmern lies ein Kraftfeld um das Außenteam vermuten.
Mahon schielte auf ihr Sonnensystem, als eine gewaltige Stimme den Raum um sie herum erfüllte: "IHR HABT ENTWENDET EIN OPFER CELTOS'!!! EINER VON EUCH BRINGT ES ZURÜCK. ALLE DIE DEN ALLERHÖCHSTEN TEMPEL ENTWEIHT HABEN, MÜSSEN STERBEN. DIE ANDEREN DÜRFEN GEHEN UND WIEDERKEHREN. BRINGT CELTOS ZWEI DIESER OPFER UND IHR BEKOMMT DAS STERNENSYSTEM, NACH DEM IHR VERLANGT."
Mahons Tricorder piepste wie verrückt. Der Andorianer schaute auf das Display und schluckte: "Meine Herren und Damen, wer auch immer, übermittelt uns gerade den Bauplan dieses Systemminiaturisierers. Ich dachte, diese Bakterienwesen haben ihn entwickelt?! Hat wer irgendwelche Vorschläge?"
"Und wenn wir ihnen Hologramme schicken?", fragte Jakkala. "Wir würden dann eine Person hier lassen, vorzugsweise Mr. Kim und holographische Abbilder von denen erstellen, die im Tempel waren. Sie müssten uns nur zurück zur Mirage lassen. Wäre das eine Möglichkeit?" Jakkala verfügte über so gut wie kein technisches Wissen, aber man konnte es ja Mal versuchen, dachte sie.
Keller atmete tief durch, bevor er der Bajoranerin antwortete. "Da die Hologrammtechnik nichts weiter als ein Nebenprodukt der Replikatortechnik ist und diese Miniaturisierungstechnologie eine Weiterentwicklung der Selben darstellt, ist es absolut unsinnig. Klone per Replikator zu erschaffen, ist gegen die Sternenflottendoktrin und Gottes Gesetz und würde nichts bringen, da der Transport zulange dauert. Ein Nottransport wäre wahrscheinlich ebenfalls sinnlos", er blickte auf seinen Tricorder, "da gerade irgendein Spaßvogel ein Störfeld gebaut hat." Eine Weile wartete er.
"Einen Weg gibt es vielleicht". Dann kniete sich der Vulkanier hin und
wisperte: "Orb, hier ist Erdroland, gibt es eine Möglichkeit, wie Du uns helfen kannst?" Er bekam keine Antwort. Hilflos blickte er zur Bajoranerin, dann zum Andorianer. "Wenn wir alle in den Tempel gehen, können wir diese Insektenwesen aus- und uns einsperren. Es klingt sinnlos, aber vielleicht haben wir dort drin eine Chance und finden etwas..."
Magnees blickte sich kurz um und prüfte den auffrischenden Wind.
"Mr. Keller, dies ist kein Störfeld. Der Sturm zieht bald über uns hinweg. Ich weiß ja nicht, wie es Ihnen geht Mr. Mahon, aber wenn Ihr Team diesen Tempel nicht auch bald entweihen wird, dann werden Sie sich um das Sonnensystem nie wieder Gedanken machen müssen. Mr. Ysdi, Mrs. Egg, Mr. Ripley. Da wir anscheinend früher oder später eh sterben müssen, schlage ich das Später vor und wir gehen wieder in den Tempel. Lassen Sie am besten Belloni bei Mahon, vielleicht kommt er dann wieder zur Vernunft."
Kaum gesagt - war das gesamte Team B ausschließlich Belloni wieder im Tempel verschwunden. Man hörte nur noch ein schabendes Geräusch und als Keller einen Blick in den Gang warf, war von Team B nichts mehr zu sehen.
---TEMPEL / TEAM BRAVO
Ysdi: "Sir, es ist ein wenig zu dunkel für meinen Geschmack und dass sich unser Gang verschoben hat, wird unserer Orientierung nicht sehr zu gute kommen."
Magnees: "Egal wohin wir in diesem Komplex hinlaufen, es wird nur zu unserer Verwirrung beitragen."
[GB: Ein Mann spricht aus Erfahrung...:o)]
Ysdi überlegte, ob es so eine gute Idee gewesen war, Belloni bei Mahon zu lassen. Er machte doch einen sehr instabilen Eindruck. [GB: Wer von beiden?] Vielleicht hätte Ysdi nicht versuchen sollen, sich in skurrilem Humor zu üben. Der Sicherheitschef war doch ganz schön bleich geworden, als er ihm eröffnete hatte, dass er den Codeschlüssel im Shuttle gelassen habe und dass jetzt wohl eine Hand entfernt werden müsse. An dieser Stelle hatte Belloni offensichtlich ein Blackout, so dass der Android ungestört seine eigene Hand kurz vom Körper trennen konnte.
"Wenn Sie mich fragen, Sir,...", begann der Android.
"Sie fragt aber keiner!", wurde er unterbrochen.
Die Stimmung schien offenbar gereizt zu sein, Ysdi jedoch war nur leicht irritiert über diese Bemerkung.
"Ist Ihnen aufgefallen, dass Mr. Keller mit dem Boden gesprochen hat? Man könnte fast meinen, er habe mit dem Planeten zu reden versucht!"
"Ja, und? Archäologen halt!", schüttelte Magnees mit den Schultern.
"Ich glaube, dieser Planet wird von einem Computer beherrscht. Vor sehr langer Zeit hat hier vielleicht eine sehr hoch entwickelte Kultur gelebt, die sich zu Verteidigungszwecken eine Maschine gebaut hat. Von dieser Kultur ist nun nicht viel mehr übrig als dieser Computer, der mit allen Mitteln diesen Planeten verteidigen möchte. Das System wird uns auf jeden Fall nicht von diesem Planeten lassen. Ich denke, unsere Shuttles sind eh schon demontiert worden. Unsere Konterchance ist also, zu versuchen direkt zum Herzen des Systems vorzustoßen, um den Computer zu deaktivieren oder umzuprogrammieren."
Ysdi beendete seinen Monolog und musste feststellen, dass er alleine war. Irgendwo in der Ferne hörte er noch: "Kommen Sie noch mit, Ysdi, oder bleiben Sie hier?"
Ysdi erreichte Magnees, als sich gerade wieder eine Wand zu verschieben drohte.
"*#&?/", rief Magnees noch und schlüpfte mit den anderen beiden hindurch.
[HY: Wegen jugendgefährlichem Fluchen aus einem Tim und Struppi Heft übernommen.]
"Wenn das so weiter geht, dann trennt uns dieser Tempel noch... ist ja wie ein verrücktes Labyrinth."
"Ysdi, wenn Du etwas umbringen wollen würdest, würdest Du warten bis dieses etwas bis zu Deinen innersten Schaltkreisen vordringt??"
"Ich denke bzw. rechne eher nicht damit, dass ich solange warten würde."
"Also wird wohl dieser Computer auch nicht solange warten. Daher hoffe ich, dass die anderen diesen Ionensturm überlebt haben, der gerade über uns hinweg zieht und die gleiche Idee versuchen. Mal abgesehen davon, dass uns der Tempel belauschen könnte und unseren Plan nun eh vereiteln würde. Mrs. Egg, wie weit sind sie?"
"Nun Jungchen, unsere Fäden gehen uns bald aus, aber sonst klappt es ganz gut. Diese kleinen Salamander schmecken übrigens köstlich."
"Gut, machen Sie weiter und wie gesagt, sagen wir besser nicht zuviel. Wenn jemand nen Vorschlag hat, dann flüstert er mir diesen ins Ohr oder so. Hier, in diesem Gang waren wir noch nicht."
Magnees deutete auf einen sich gerade öffnenden, breiten Gang.
Dieser Gang wurde nicht nur breiter sondern auch deutlich heller. Die Wände schienen von innen heraus zu leuchten und zu pulsieren. Ripley klopfte kurz die Wand ab und sofort gingen tausende kleiner Lichtpunkte von diesem Punkt weg und verteilten sich.
*fachhhh*
"Mrs. Egg, alles okay?" fragte Magnees.
"Hey Junge, ich war das nicht."
*faaaccchhhh*
"Ripley, Ysdi?"
"Nein Sir, erklang es fast zeitgleich?"
Magnees drehte sich ganz langsam und vorsichtig um und lugte über seine Schulter.
"Oh je, ich denke wir haben ein Problem......"
Ysdi drückte den Kasten "Sol" Ripley in die Hand, der den plötzlichen Gewichtsanstieg nicht so richtig vertrug. Dann sprang der Android mit einem Hechtsprung zum fassungslosen Chefingenieur und riss ihn zur Seite. Keine Sekunde zu spät wie sich sofort herausstellte, als ein blinkendes metallisches Etwas an ihnen vorbeisauste und am anderen Ende des Tunnels wieder verschwand.
Ysdi schnüffelte mit der Nase.
"Deuterium-Isotope!", sagte er überrascht, "Das ist ein Stollen, ein Bergwerk! Sir!", flüsterte der Android leise in Magnees Ohr, "Ich glaube nicht, dass das Rechengehirn weiß, dass wir hier sind. Ich denke, es hat uns seit dem Erdrutsch 'verloren'. Ich kann auch keine Sensoren hier entdecken. Vielleicht gelingt es uns doch unbemerkt in den Komplex vorzudringen. Wir müssen nur vorsichtig sein!"
Sogar tief im Inneren des Tempels hörte man, wie der Ionensturm alles was nicht niet- und nagelfest war in tausende kleine Partikel zerschmetterte. Und jegliche Kommunikationen zunichte machte.
"Wollen wir hoffen, dass das andere Team nicht versucht hat, zum Shuttle zu gehen. Ansonsten würden sie in ihrem eigenen Shuttle sterben.", meinte Magnees und lauschte den Erschütterungen, die immer stärker wurden, als wenn ein gewaltiger Riese mit seinen Fäusten versuchte, einen Bunker zu sprengen.
Vorsichtig gingen sie alle weiter. Nach nur einigen Metern erreichten sie wieder eine große Halle. Diesmal war diese nur gefüllt mit kleinen pillenartigen Kapseln. [GB: Sind sie blau???? Bringt sie mit!! Bringt sie mit!!!!] Auch deutete alles darauf hin, dass hier keinerlei Verkehr war.
"Ysdi, ne Idee, um was es sich handeln könne?" fragte Ripley
"Ich bin kein Arzt, aber bezweifle ich auch, dass es sich um Medizin handelt." ]GB: Ooooooooh doch!!]
Wenige Meter später erreichten alle zwei voneinander getrennte Räume. Über und über mit Computerequipment, Schaltpulten und Kabeln voll gestopft. Ysdi und Ripley machten sich an die Arbeit ein paar Informationen aus den Geräten zu zapfen. Als plötzlich wie durch ein Wunder alle Lampen wieder aufleuchteten und die Gänge in einem feinen Rot erstrahlten.
Ysdi und Ripley schauten sich an und zuckten mit den Schultern. Ihre Arbeit war nun wesentlich leichter.
"Andreas, das hier ist ein veralteter Zugangsterminal. Von hier aus kann man anscheinend zwischen zwei Funktionen wählen. Etwas, was so ähnlich wie 'manuell' ist und etwas was 'Tempel' heißt. Wenn wir auf manuell wechseln wollen, werden jedoch unzählige Programme gestartet. Die Folgen kann ich nicht wirklich abschätzen."
"Wenn wir irgendwie unser Sonnensystem und unser Leben retten wollen, dann sollten wir das Risiko eingehen. Also los."
Ysdi und Ripley brauchten nur einen Hebel umlegen und schon begann alles zu vibrieren und zu rumoren. Dann war es kurz völlig still. Bis wieder ein Frauenstimme die Stille zerriss.
"Mrs. Egg?", fragte Magnees mal wieder
"Korrekt, mein Junge, sehr gut. Schau mal...", rief sie ihm fast direkt in Ohr.
Und Magnees sah..... Alle Kapseln im Raum wuchsen und wuchsen. Bis sie auf circa 2 Meter Größe angewachsen waren und aufplatzten. Was Magnees nicht sehen konnte war, dass auch alle Tempelkomplexe auf dem Planeten ihre Größe mehr als verdoppelten.
"Mrs Ripley, Ysdi, dass müssen Sie sehen, der Inhalt der Kapseln lebt und bewegt sich."
[HY: Zweiter Versuch ein weibliches Mitglied in den MR zu kriegen...]
---TEAM ALPHA
Jakkala sah besorgt zu Belloni. Sämtliches Blut war ihm aus dem Gesicht gewichen und er sah sich alle zwei Minuten um, als ob er befürchtete, verfolgt zu werden.
Jakkala ging einige Schritte auf ihn zu. "Mr. Belloni? Ist alles..."
"Nicht abhacken!", rief er, und umklammerte seine Hand.
"Was? Aber... nein! Natürlich nicht! Diese Handschellen kriegen wir schon wieder auf. Vielleicht könnte ein Techniker sie sich einmal anschauen...", meinte Jakkala und warf Varak einen bittenden Blick zu.
Die Roboterreihen waren wieder ein ganzes Stück näher gekommen. "Commander?", fragte sie. "Was sollen wir tun? Wenn wir bleiben, würden wir riskieren, ebenfalls getötet zu werden und dem anderen Team nicht helfen zu können."
"Ich bin da ganz ihrer Meinung", Mahon war nicht so sehr davon überzeugt, dass sie diesen Maschinen entkommen konnten. "...wir werden versuchen, unser Shuttle zu erreichen. Vielleicht blieb es unbemerkt. Varak, gibt es eine Möglichkeit Kontakt zur USS MIRAGE aufzunehmen? Keller, neue Nachrichten vom Planeten?"
Keller sah zu den Anderen und kniete sich wieder auf den Boden, begann zu fühlen und stellte Kontakt her.
"Immer noch hier, Erdroland?"
Wenigstens sprach der Planet wieder mit ihm... "Ich gehe nicht ohne meine Gefährten, Orb..."
Eher nebenbei bemerkte er, dass er seine Gedanken auch in Worte fasste, damit die Anderen ihn verstehen konnten.
"Letztes mal Du auch ohne Gefährten gegangen."
"Sie waren tot..."
"Nicht alle..."
Tief atmete Keller durch und versuchte sich zu erinnern. Natürlich, die Kolonisten waren nach ihm hoch gebeamt worden, da der Platz auf der "Tobiska" nicht ausgereicht hatte...
"Hilfst Du uns, unser Gefährt zu finden? Ein lebloses großes Ding, aus dem wir vorhin kamen."
"Gerät ich Euch zeigen, folgen Laufechse. Echsen aber meinen, schlecht Wetter sein."
Fast wie bestellt gesellte sich eine kleine Echse zur Gruppe. Eigentlich stand sie immer noch etwas abseits, aber Keller wusste, dass sie es war...
"Wenn wir zum Shuttle wollen, sollten wir diesem Tier", er wies auf die Echse, "folgen. Der Planet hat keine Kontrolle über Roboter und Tempel, Team B ist also auf sich allein gestellt. Möge Gott ihnen beistehen."
Keller ging zu der Echse und tätschelte ihren Kopf. Dann wartete er auf Mahon, der das Zeichen zum Losgehen geben würde.
Varak war nach dem Beruhigungsversuch von Tobal erst zu Belloni gegangen und hatte ihn von den Handschellen befreit, was nicht allzu schwer war.
[HY: Ein schwerer Fehler, wie sich noch herausstellt.]
"Kontakt zur Mirage?", wiederholte er Mahons Frage. "Hmm... ja, das wäre möglich, allerdings müssten wir erst zum Shuttle kommen, ich benötige einiges daraus. Aber dann könnte ich Kontakt herstellen, ja."
Mahon nickte.
Varaks Blick fiel auf die Pflanze, die Tobal in eine Probenbox gesteckt hatte. "Wenn wir wieder auf der Mirage sind, muss dieses Ding gleich zur Wissenschaft. Ich weiß, sie produziert Dilithium, [GB: Sehr schöne Vorlage für Lekal. Sowas bringt viele EP's, hab ich gehört...;o)] aber ich meine von den Werten der Strahlung noch in anderem Zusammenhang gehört zu haben.", sagte er.
Mahon winkte nun das Team zu sich und sie folgten der Echse. Das kleine grüne Reptil führte sie tatsächlich genau vor die Tür ihres Shuttles. Das reichte Mahon durchaus, um den seltsamen Worten Kellers wirklich zu vertrauen. "Sie haben das Shuttle bewegt, aber intakt gelassen..." sprach er mehr zu sich selbst "...sie wollen, dass wir gehen und ihnen ein paar neue Sternensysteme holen. Seltsame Maschinen!"
Mahon umfasste seine Tricorder. In ihm waren die Baupläne der mächtigste Waffe gespeichert, die er je gesehen hatte: Einem Systemminiaturisierers!
Gerade wollte Varak das Shuttle betreten, als plötzlich einer der riesigen Kampfdroiden hinter ihnen erschien: "EINER IST BEI EUCH, DER DEN TEMPEL ENTWEIHT HAT. ER MUSS SOFORT STERBEN!"
Mahon sah auf Belloni und dachte für den Bruchteil einer Sekunde über das Angebot nach. Dann seufzte er, gab Keller und Ceram mit den Augen ein Zeichen, stellte die Energieanzeige seines Gewehrs auf Maximum. Als er sah, dass die beiden ihn verstanden hatten zählte er lautlos ab drei rückwärts.
Als er bei eins war, schnellten die drei Offiziere herum. Fast zeitgleich brannten sich drei Phaserstrahlen in den Koloss. Der konnte das Feuer nicht erwidern und zersprang in tausend Teile.
Varak sah entsetzt auf seinen Tricorder: "Es nähern sich weitere tausend von der Sorte. Und leider auch einige tausend dieser geflügelten Droiden. Sie sind in einer Minute hier!"
"In das Shuttle. Notstart. Ich will eine Verbindung mit der MIRAGE. Zuerst Übermittlung der Daten aus meinem Tricorder, dann Sprechverbindung. Verdammt noch mal, wo ist Broek, wenn man ihn braucht!", [GB: In Sicherheit...] bevor Mahon geendet hatte, schloss sich die Shuttletür hinter dem Außenteam. Die Triebwerke heulten auf und das Shuttle startete.
Es dauerte nicht lange, da hatte Varak die Daten transferiert und eine Kommverbindung mit der MIRAGE hergestellt. Da er nun nicht mehr viel tun konnte, setzte er sich auf einen Stuhl neben Belloni und begann die Werte des Shuttles zu überprüfen. "Mr. Varak?", sprach Belloni ihn an, er flüsterte.
"Ja?"
"Was ist, wenn wir diesen Killermaschinen nicht entkommen? Ich meine..."
"Dann werden wir alle einen qualvollen Tod sterben. Gerade Sie."
Belloni war Schweiß auf die Stirn getreten, was Varak nicht bemerkte. Er wollte seine Ruhe haben. "Wieso gerade ich?"
"Na ja, Sie haben doch den Tempel entweiht!"
Das Schaudern, das nun zeitweise durch Belloni ging, interessierte ihn nicht sonderlich, er konzentrierte sich jetzt auf den Bildschirm vor ihm.
Keller brachte das System auf maximalen Schub, die Daten über einen herannahenden Ionensturm so weit wie möglich ignorierend.
"Wenn wir es ins Deflektorschild der Mirage schaffen, sind wir gerettet.", hörte man von dem Halbvulkanier, der eher nebenbei die Subsysteme überprüfte. Das schwächliche Shuttleschild würde nicht viel helfen... Auf der anderen Seite hatte der Planet die Verteidigungsmaßnahmen betreffend um einiges zugelegt. Weder die Heuschreckenroboter noch der Kampfkoloss von eben waren ihm von seinem ersten Besuch in Erinnerung gewesen. Und dabei hatte er extra auf eine Bewusstseinlöschung der fraglichen Daten verzichtet, wie sie sonst nur dem Volk seiner Mutter möglich war.
"Eine Idee: Wir replizieren den Miniaturisierer mit den Ressourcen des Shuttles, reminiaturisieren irgendwas und lassen die freiwerdende Energie einfach zwischen ihnen aufkommen, das müsste ihre Systeme überlasten." Torpedos nach klingonischer Art im Selbstbau... "Empfehle zusätzlich Schwerkraftgeneratoren und Lebenserhaltungssysteme zu deaktivieren, um mehr Energie auf die Triebwerke zu haben."
[HY: Energieerhaltungssatz?]
[GB: Guter Einwand! Man könnte die Verfolger höchstens VERDRÄNGEN, wenn aus etwas Kleinem plötzlich etwas Grosses vor ihnen (wieder)entsteht. Allerdings möchte ich stark bezweifeln, dass wir mal eben schnell in ein paar Minuten einen Sonnensystemminiaturisierer nach unbekannten Bauplänen nachbauen, geschweige denn replizieren können! Replikatoren können keine hochkomplexen Geräte herstellen, nur die Grundbausteine.]
--- KRANKENSTATION
"Wohin damit?"
Leonie sah von ihrem nicht von Erfolg gekröntem Versuch auf, eine Sonnenlichtlampe über dem Kräutergarten zu installieren. Ein Crewman, beladen mit drei Hängematten, hatte eben die KS betreten.
[HtB: Ich sehe schon: Die waren Dramen spielen sich auf der KS ab.]
[GB: Ok, eine zerbrochene Teekanne ist natürlich viel schlimmer...]
"Zwei dort ins Eck legen und eine gleich hier aufhängen, bitte", antwortete sie dem angesichts des neuen Designs der KS etwas verdutzt schauenden Crewman, "Und kennen Sie sich eventuell mit Lichtanlagen aus?"
Zehn Minuten später hing eine Hängmatte quer im Raum und die Lampe war auch erfolgreich installiert, als ein lauer Piepton das Ende der Berechungen der Gehirnwellen ankündigte.
'Dann wollen wir uns mal wieder wichtiger Arbeit zuwenden', dachte sich Leonie und begann die Daten durchzusehen. Doch schon bald war das Ergebnis
erkennbar: Nichts. Kaum Parallelen. Schon gar keine in den Zellzuständen, nichts was die Zuordnung zu Bildern zulassen würde. Da konnte man allerhöchstens auf gut Glück raten. Auch der Vergleich mit heutigen EEGs von Bajoranern hatte nichts gebracht, waren wohl doch 8500 Jahre Evolution dazwischen...
Leonie ließ sich erst mal in die Hängmatte fallen und versuchte nachzudenken. Vielleicht konnte man einfach generell häufig auftretenden Zellmustern häufige Bilder zuordnen, sowie man bei der Entschlüsselung von Geheimschriften die häufigsten Buchstaben des Alphabets nutzte. Aber diese Idee war auch nicht zu gebrauchen, es ging ja darum, was die bajoranische Pilotin gesehen hatte.
'Ich weiß, was fehlt', kam es Leonie plötzlich, "SUSI, Musik an!"
"Und was, bitte?"
"Egal, einfach dort die Playlist fortsetzen, wo wir das letzte Mal aufgehört haben."
Nachdenken war bei guter Musik einfach leichter. Bei dem Lied "Otherside" kam ihr auch tatsächlich die entscheidende Idee. Wieso das Problem nicht mal von der anderen Seite her angehen. Nicht versuchen einzelne Zellmuster zu einer Erinnerung zusammenfügen, sondern gleich alle Zellmuster als Gesamterinnerung jener Frau her nehmen und ein Hologramm erschaffen. Solche Versuche waren ja schon sehr oft in der Vergangenheit erfolgreich durchgeführt worden. Und dieses Hologramm konnte man ja dann auf althergebrachte Art einfach fragen.
"SUSI, alle Daten diesen Fall betreffend, sowie alles, was wir haben, über das Erschaffen von Hologrammen basierend auf einer realen Person, auf Holodeck 1 transferieren! Und dort den Innenraum eines 8500 Jahre alten bajoranischen Raumschiffes kreieren! Und eine holographische Darstellung dieser bajoranischen Pilotin herstellen! Ich glaub, da war ein Photo in der Datenbank. Und der Wissenschaftsstation eine Nachricht zukommen lassen: Ich könnte Hilfe bei diesem Versuch wirklich gut brauchen. Außerdem gib Dr. Taylor im Labor Bescheid, mich auf dem Holodeck zu treffen", befahl Leonie noch bevor sie die KS Richtung Holodeck verließ. [GB: Sehr schön andere SC's eingebunden! Wie aus gewöhnlich gut informierten Kreisen verlautet, gibt auch das viele EP's...]
---MASCHINENRAUM
Es war langweilig. Keine Angriffe, keine Warpgeschwindigkeit, keine Reparaturen, keine Zwischenfälle und keine Herausforderung. Bauer schritt zum tausendsten Mal vom Büro des Chefingenieurs zum Warpkern, umkreiste ihn einmal, machte einen Abstecher zum Replikator, holte sich einen Kaffee und ließ sich dann wieder im Chefsessel nieder. [GB: Oh, oh. Ein gelangweilter Techniker ist eine tickende Zeitbombe...]
An Tagen wie solchen konnte man schon auf andere Gedanken kommen. [GB: 7....6....] Bauer fiel nämlich gerade auf, dass alle Techniker in höherer Leitungsfunktion auf dem Planeten waren. [GB: ...5...]
'Wenn sie nie mehr wiederkämen', dachte er, ' dann wäre er Chefingenieur!'
[GB: ...4...]
Seine Augen bekamen ein seltsames Funkeln. Merkwürdige, boshafte Gedanken machten sich bei ihm breit, die er nie zuvor gehabt hatte. [GB: ...3...]
'Sie kommen nie wieder', dachte er auf einmal, dämonisch betrachtete er die Deflektorkontrolle, 'Jemand müsste sie versehentlich zerstören. Es muss wie ein Unfall aussehen. Jemand, der neu hier und treuherzig ist...'
[GB: ...2...]
Da erinnerte er sich an eine junge Cardassianerin, die er kürzlich in der Bar gesehen und ein wenig belauscht hatte. Er grinste und tippte auf sein Kommunikator.
"Chief Bauer an Lekal! Haben Sie einen Moment Zeit in den Maschinenraum zu kommen? Da gibt es etwas, wobei ich ihre Hilfe gebrauchen könnte."
[GB: ...1...]
Und dann begann er mit seiner kleinen Manipulation.
---LEKALS QUARTIER
Verwundert legte Lekal ihr Pad beiseite. In den Maschinenraum? 'Es wird schon seine Gründe haben.', dachte sie sich dann, und ging nach unten.
---MASCHINENRAUM
Als sie den Maschinenraum betrat, konnte sie erst niemanden entdecken. "Ah, da sind Sie ja!", rief eine Stimme, und Lekal fuhr leicht erschrocken herum.
[GB: Ha, da ist es doch, das Bauernopfer! :o)))]
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