Die Techniker der Mirage schossen emsig durch die Gänge, Sekt und Selters sprühten umher.
---WS
"Tommok an Wissenschaft, haben Sie schon mehr über die Enzyklopen herausgefunden? Wir müssen damit rechnen, schon bald mit ihren Prüfungen konfrontiert zu werden!! Und bitte geben Sie auch Bescheid, sobald wir wissen, warum die Völker auf der Enzyklopenliste in den letzten Jahrtausenden so viel Glück hatten! Tommok Ende."
---MR
"Brücke an Maschinenraum, bitte geben Sie rechtzeitig VORHER Bescheid, wann die Gravitation an Bord wieder normal funktioniert. Nicht alle Offiziere hier befinden sich zurzeit in ungefährlicher Lage."
---BRÜCKE
"Captain", rief der an der taktischen Konsole angeseilte Taktikoffizier.
"... das kleine Bergungsschiff ruft uns."
"Gut", sagte Tommok in seinem Sessel, der sich leider aus der Verankerung gelöst hatte und jetzt in einer Raumecke hing. Immerhin hatte der Captain hier aber den besten Überblick.
"Warum wissen wir eigentlich, dass es ein Bergungsschiff ist?" fragte Tommok plötzlich und trieb dem Taktikoffizier damit den Schweiß auf die Stirn.
"Äh ... nun ja ... es steht auf der Außenhülle ..."
Tommok zog eine Augenbraue hoch...
"Außerdem haben Sie einen Greifarm...", fügte der Offizier hinzu und setzte hastig fort: "... und sie rufen uns noch immer."
"Auf den Schirm.", kam Tommoks Kommando aus der linken oberen Brückenecke.
"Hallo Förderationsschiff!!", sagte ein verschlagenes, flunderplattes Gesicht, das hinter sich nicht viel Volumen haben konnte ... "Haben Sie Probleme??"
[GB: Sehen WIR so aus...?]
"Vielen Dank für ihre Anteilnahme.", ließ sich Tommok aus dem für die Fremden äußersten Bildschirmrand vernehmen. "Wir haben einige kleinere technische Probleme, können Sie aber selbst beheben."
"Das freut mich für Sie!", grinste die Flunder und warf einen Seitenblick zu einem unsichtbaren Offizier.
Dabei "verschwand" der Kopf des Mannes kurz, er war tatsächlich SEHR platt, fast schon zweidimensional.
[HtB: Der wandelnde Spaten]
"Wir wissen, dass ein Förderationsschiff auf Ylligel Prime erwartet wird ...", drehte sich die Flunder wieder ins Bild.
"Das ist rein logisch gesehen nicht gänzlich unmöglich," formulierte Tommok einfach.
"Sind Sie die Juss Mirahsch?", fragte die Flunder etwas verwirrt weiter.
"Angesichts unserer Hüllenbeschriftung ist auch diese These nicht zweifelsfrei widerlegbar."
Die Flunder war noch mehr platt angesichts dieser Wortkunst.
Und Tommok fiel ein, dass es ja entscheidend war, dass jeder hier sie für die USS Mirage hielt. Denn sie mussten ja offiziell zu spät kommen.
"Ja, wir sind die Juss Mirahsch!", sagte er mit eindeutiger Betonung, während plötzlich irgendwo eine Warnlampe flakcert und eine halbe Sekunde später alle höherliegenden Offiziere inklusive Tommok und seinem Sessel unsanft zu Boden rumpelten.
Die Flunder lächelte jetzt - und sprengte damit das Bildschirmformat.
"Sehr gut. Dann helfen wir Ihnen jetzt. Qrell möchte nämlich, dass Sie so schnell und sicher wie möglich zu ihm kommen. Schicken Sie uns schnell die Koordinaten ihres Transporterraumes und die Daten für die Ankopplung. Wir haben übrigens gehört, dass Sie einen Andorianer und einen Technikandroiden an Bord haben! Die würde ich gern kennen lernen, ich liebe Krieg, wissen Sie! Und ich sammle Roboter!"
[HtB: Ach wirklich? Das geht uns ganz genau so.]
Tommok zuckte mit der Augenbraue und rappelte sich auf. "Wir sind in friedlicher Mission unterwegs." Ein kurzes Nicken zu Hajo tom Broek, und die USS MIRAGE aktivierte ihre Waffensysteme. "Wer genau ist Qrell, und was ist sein Anliegen?"
Die Flunder beulte sich ein wenig. "Qrell ist unser Großmotz, er möchte Sie gerne kennen lernen. Besonders den Andorianer!"
Tommok zuckte mit der Schulter. "Wir haben kein Interesse an einem Kontakt zwischen unserem Andorianer und ihrem Großmotz, und Sie sicherlich auch nicht wirklich. Zudem benötigen wir ihre Hilfe nicht."
Ein kurzes Nicken zu tom Broek, und die Schwerkraft-Generatoren wurden wieder deaktiviert. Die Havarie musste so realistisch wir möglich wirken.
Die Flunder blickte etwas ungläubig auf die erneut herumschwebenden und rotierenden Brückenoffiziere. "Das glaube ich aber doch! Wir werden jetzt an Bord kommen!"
Die Flunder verschwand vom Bildschirm, während Pasoleati die Schwerkraft wieder aktivierte. Tommok zog seine Uniform zurecht, das Poltern herabfallender Offiziere ignorierend. "Mr.tom Broek, wir verstecken uns hinter dem Asteroiden da hinten. Mr.Pasoleati, senden Sie ein Störsignal, das deren Transporter irritiert. Halber Impuls, Schlangenlinien!"
"Aye, Sir." Irgendwie klang Hajo ironisch, beim letzten seiner beiden Worte...
"Tommok an Wissenschaft, Miss Lou, haben Sie noch mehr über die Prüfungen herausgefunden?"
"Ja, Captain ...", meldete sich Lous Stimme. "Ich berichte Ihnen dazu gleich mehr. Bleiben Sie einfach auf der Brücke, Sie hören von mir!! Nicht weggehen ..."
Tommok lächelte etwas irritiert, aber dann doch zufrieden.
[HtB: WAS tut er?]
[GB: Eben! Ziemlich plumpe Fälschung. Siehe unten..]
---WISSENSCHAFTSSTATION
"Meinen Sie, er hat's geschluckt?", fragte der Mann in der Geheimdienstuniform seinen Kollegen.
"Ich hoffe ...", erwiderte der zweite Geheimdienstler.
"Was meinen Sie, Sir?", fragte er dann die dunkelverhüllte Gestalt, die seit Tagen der Besatzung als "Blinder Passagier der Wissenschaft" Rätsel aufgab.
"Die Stimme von Lou0001 wurde durch Ihren Stimmverzerrer sehr gut imitiert!", kam die Antwort.
"Gut!", nickten die Geheimdienstler. "Team Voice an Team Brücke, sofortiger ZUGRIFF!!"
---YLLIGEL PRIME / FACHWERKHAUS / NACHRICHTENZENTRALE
[GB: Fieser Cliffhanger...]
Staunend standen die junge holographische Wissenschaftlerin Lou, der Hightechandroid Ysdi, die raumgreifende Schwester Basina, die aufstrebende Medizinerin und anerkannte Schiffsdekorateurin Leonie Eroheneth und Maschinenraumtausendsassa Jason Ripley vor dem Inneren des von außen so unscheinbaren Hauses. In ihren teils hässlichen, teils verwegenen, mal freizügigen, mal einfach nur Furcht erregenden Outfits fielen sie hier zwar äußerlich nicht weiter auf, allerdings wirkten sie mit ihren überraschten Augen durchaus wie Fremde.
"Schnell, mischen wir uns unter sie ...", flüsterte Ysdi deshalb und sie begaben sich zu den Schaltern und Humanoidenschlangen davor.
Auf den Schildern über den - mit für menschliche Augen eher abstoßend aussehenden Wesen besetzten - Schaltern standen Worte wie: "Verkaufen", "Kaufen", "Berichtigen", "Abonnieren" oder "Low Budget / Gerüchte" ...
Hinter den Schaltern, also hinter dem Lärm der herumschreienden und fuchtelnden Menge, erstreckte sich eine riesige Halle, voll mit wuselnden Wesen und technischen Anlagen.
"Äh ... schuldigung,", drängelte sich Basina mit entzückendem Augenaufschlag durch die Menge, teilweise Klapse auf den Po, teilweise wüste Flüche kassierend. Dann stand sie vor dem "Verkaufen"-Schalter: "Entschuldigung!", trällerte Basina, "... was verkaufen Sie denn hier, guter Mann?"
Das grässliche Haut- und Fleischkonglomerat vor ihr dreht sich um und schimpfte los: "Ich bin Machinda, die Angebetete! Und was verkaufen wir hier wohl ...", die 'Angebetete' legte die Hände als Trichter an den Mund:
"I-N-F-O-R-M-A-T-I-O-N-E-N!!!!"
Gröhlendes Gelächter kam von ringsum und Machinda fügte hinzu: "Keine Sorge, für Sie mach ich's billiger, Sie brauchen ja offenbar sehr viel davon!!"
In diesem Moment gab es einen Aufschrei. Ein Yridianer flog über die Menge und landete genau vor dem Außenteam. Der Aufprall schien unangenehm zu sein.
Ysdi glaubte, das Brechen von Knochen vernommen zu haben.
Machinda knurrte: "Die Konkurrenz!" und schloss ihren Schalter.
Einen Moment später öffnete sich die Menge und ein gut gebauter, grimmig dreinschauender Andorianer in traditioneller Rüstung stapfte heran. Die Zuschauer versuchten, die Kampfmaschine nicht zu offensichtlich anzuschauen.
Mahon nickte seinen Kameraden zu und griff sich den Yridianer: "Der ist es nicht!"
[GB: "Ich wette, dass ich 100 potentielle Informanten am Knackgeräusch ihrer Knochen erkennen kann..."]
Wäre der Android ein sensibles, emotional betuchtes Wesen, wäre er womöglich nun auf die Knie gefallen, hätte einen prophetischen Blick gen Raumdecke geworfen und die Hände beschwörend in den Himmel gestreckt. Ysdi hatte aber für Gefühle nicht viel übrig und er war froh, dass er nur ein paar abgestumpfte Emotionen "erleben" durfte.
Doch nachdem der Versuch, sich unauffällig umzuhören, nun endgültig gescheitert war, sprach auch logischerweise nichts mehr dagegen, nach der jetzigen Methode fortzufahren. Machindas Standjalousie rasselte bereits runter, als der Android im letzten Moment seine Hand in den winzigen noch offenen Spalt steckte. Der metallische Vorhang mit seinem scharfen Ende schnellte trotzdem unbeeindruckt runter und versuchte an sein Ziel gekommen.
Mit einer gewissen Wucht schlug er auf Ysdis Hand auf und hätte sicherlich unter normalen Umständen den einen oder anderen Knochen gebrochen.
So aber umfasste der Android den Vorhang und riss ihn ohne sichtbare Schwierigkeiten wieder rauf. Die 'Angebetete' schaute ziemlich erschrocken auf, konnte sich allerdings nicht von dem Schock erholen, denn im gleichen Atemzug packte Ysdi Machinda mit der rechten Hand und zerrte sie ein Stück weit über die Theke.
"So!", knurrte er, "Wir bräuchten da ein paar Informationen! Jetzt! Sofort!
Indiskret!"
Machinda schien ihre Fassung wiedergewonnen zu haben: "Ich sage gar nichts!", zischte sie, "Außer dass ihr bald nicht mehr als tote Fleischklopse sein werdet!"
"Wie Sie meinen!", schien Ysdi nur am Rande zu bemerken und ließ den Rollladen los. Langsam driftete er wieder herab - direkt auf Machindas Hals zu - oder etwas, was so ähnlich aussah. Ysdi inspizierte dabei gemächlich seine linke Hand, während er fröhliche Lieder trällerte.
[GB: Ich möchte betonen, dass wir, das göttliche Götterpentagon erst im Januar von diesen VEREINZELTEN Vorgängen erfahren haben und ihnen natürlich weiter mit aller Entschiedenheit nachgehen werden...]
Die 'Angebetete' bekam einen leichten panischen Ausdruck und merkwürdige Zuckungen. Ysdi jedoch stellte sicher, dass der wichtige Teil ihres Körpers sich nicht vom Fleck rührte. Ihre ständigen Hilfeschreie konnte er allerdings nicht verhindern.
"Und?", fragte er scheinbar gelangweilt, "Schon mal von jemanden gehört, der sich ständig nach der Mirahsch erkundigt? Nun?"
Machinda schien mittlerweile an einem Handel interessiert zu sein. Der Rollladen war auch nur noch wenige Zentimeter über ihr.
"Jaja", presste sie nun heraus, "ein gewisser Qrell... Jetzt tut doch was ..."
Mit zwei Fingern gehalten - nur eine Hand breit über ihrer Haut - blieb dieses Folterinstrument stehen. Sie hatten, was sie wollten. Ysdi zerstörte den Motor des Gerätes. Basina betäubte den Fleischklops. Die 'Angebetete'
musste in dieser unbehaglichen Position noch länger verbringen ... so lange, bis ihr jemand den Rollladen hochzog. Sie nahmen Mahons Informanten auf und verschwanden von der Bildfläche, hatten sie doch ein wenig zu viel Aufsehen erregt.
---LICHTJAHRE ENTFERNT / USS MIRAGE / BRÜCKE
Die Turbolifttür glitt auf, sechs schwarz uniformierte Beamte traten im Synchronschritt ein. Mit Blicken das Gelände sichernd, die Phasergewehre im Anschlag, rückten sie vor, umstellten schließlich Tommok in seinem Sessel.
"Hören Sie ...", sagte einer leise und rücksichtsvoll, so als wollte er einen lauten Skandal vermeiden, "Das Spiel ist aus!! Würden Sie uns bitte begleiten ..."
Tommoks Gestalt erhob sich würdevoll: "Wer sind Sie - und was wollen Sie auf meiner Brücke?"
"Genau das gleich wollte ich Sie auch fragen ...", kam eine Stimme aus dem Turbolift und der unbekannte Humanoide aus der Wissenschaftsstation trat hervor.
Vor den gespannten Blicken der Crew lüftete er seine Robe, zwei spitze Ohren kamen zum Vorschein und plötzlich stand ein zweiter Tommok auf der Brücke.
"Ha!! Ein Doppelgänger!! Ein Spion!!", rief der Tommok in der Mitte der Brücke theatralisch entrüstet auf, doch Captain Tommok schritt ruhig auf ihn
zu:
"Ihre emotionale Erregung und die Leugnung ihrer Tat sind höchst unlogisch!
Ihr Spiel ist aus. Trotz ihrer biologisch meisterhaften Nachbildung meiner Physiognomie haben Sie sich endgültig verraten. Die ganze Crew weiß es mittlerweile!! Ich - der echte Captain dieses Schiffes - hätte niemals Trägheitsdämpfer als kinetische Kompensatoren bezeichnet! Und die Nachfrage nach Lou war fast schon eine Beleidigung der Intelligenz meiner Crew ..."
Ringsum wurde eifrig lächelnd genickt ...
"Lou befindet sich auf Außenmission, das haben Sie übersehen ...!", erklärte der echte Tommok unnötigerweise und sah den entlarvten Doppelgänger dann streng an: "Begleiten Sie diese Männer, Sie werden viele Fragen zu beantworten haben!! Zum Beispiel, warum Sie mich auf der Erde aus dem Verkehr zogen - zumindest dachten, es getan zu haben? Was Sie mit der Mirage vorhatten?? Und was die 13 anderen ersetzten Crewmitglieder damit zu tun haben?"
Der falsche Tommok wurde abgeführt und ringsum brandete Jubel auf, als sich der echte Tommok in seinen Sessel setzte.
[HtB: Das passiert auch regelmäßig auf diesen Schiff.]
[GB: Immer schön wachsam bleiben...:o)]
"Statusbericht!!", kam es, als wäre gerade nichts weiter als die Nachtschicht zu Ende gegangen.
"Ein Schiff will uns beim Reparieren unserer vorgetäuschten Havarie helfen, Captain ...", erklärte der Taktikoffizier, "... der Captain des Schiffes scheint ein Freund des Yridianers zu sein. Er ist etwas misstrauisch, ob wir die echte Mirage sind. Er will um jeden Preis mit einer Reparaturcrew rüberbeamen und nebenbei unseren Andorianer Mahon und den Androiden Ysdi sehen. Vielleicht als Test, ob wir die Richtigen sind ..."
"Gut. Dann rufen Sie ihn."
"Hey, Juss Mirahsch!!", erschien das jetzt sehr argwöhnische Gesicht des Flundercaptains. "Was tun Sie da?? Wieso flüchten Sie vor uns hinter einen Asteroiden?? Ich dachte, Ihr Schiff wäre kaputt ..."
Der einzig echte Tommok nickte Hajo tom Broek zu. "Unsere technischen Probleme haben vorübergehend zur versehentlichen Aktivierung des Autopiloten geführt. Wir verstecken uns selbstverständlich nicht. Sie können gerne herüberkommen, müssen dann allerdings im Raumanzug zu uns rüberschweben, da aufgrund unserer Havarie nicht nur die Transporter nicht funktionieren, sondern außerdem ein Heptrion-Feld aufgrund leckgeschlagener Growian-Module jegliche Transporterstrahlen in tausend Richtungen zerbirst, und das wollen Sie vermutlich nicht. Unsere Shuttlerampen sind ebenfalls defekt, weil herumfliegende Schraubenzieher die Druck-Ausgleichs-Generatoren demoliert haben."
Hajo tom Broek schlürfte etwas Tee.
"Aber unseren Andorianer und unseren Androiden stelle ich Ihnen gerne vor.
Mr. Mahon, Mr. Ysdi!?"
Der Turbolift öffnete sich, und auf die Brücke stolzierten zwei Hologramme, die Tommok höchstpersönlich programmiert hatte. Das MH (Mahon-Hologramm) schlackerte ein wenig mit den Fühlern, während das YH quasi im Stechschritt mit um 360 Grad rotierendem Bein auf die Brücke marschierte.
"Faszinierend!", die Flunder rückte noch etwas näher an dem Schirm heran, "Na, dann bringen Sie mal ihre Growian-Module und ihre Druck-Ausgleichs-Generatoren in Ordnung, wir wollen so schnell wie möglich zu ihnen herüberbeamen!"
Tommok nickte. "Das wird allerdings einige Zeit in Anspruch nehmen. Wir melden uns bei ihnen, wenn wir so weit sind."
Er blickte sich auf der Brücke um und sah einige etwas gesichtslose Offiziere. "Mr. Bojangles, [GB: :o)))] haben Sie etwas über die Prüfungen herausgefunden?"
Der farbige Ferengi schüttelte den Kopf. "Leiderrrr nicht, ich bin kein Wissenschaftler!"
Tommok blickte zu Petty Officer LeFleur, einem langhaarigen Exil-Chinesen, der an der taktischen Station stand. "Mr.LeFleur, geht von dem Schiff Gefahr aus? Sind andere Schiffe auf dem Weg hierher?"
LeFleur schüttelte sein Haar. "Weiß nicht, Captain. Die Konsolen hier wurden kürzlich rekonfiguriert, und ich verstehe kein Wort."
Tommok grunzte leise. "Mr. Keller, bitte kommen Sie auf die Brücke und forschen Sie von hier aus nach den Hintergründen der ganzen Geschichte, ich will immer auf dem Laufenden gehalten werden. Ach ja, und Miss Bawlok, bitte kommen Sie auf die Brücke und übernehmen Sie die taktische Station. Mr.
Magnees, reparieren Sie fleißig an unsere Schäden herum, PO Bauer wird Ihnen gerne behilflich sein. Tommok Ende."
[GB: Die obigen 5 Zeilen könnt Ihr Euch mal ausschneiden und Abheften!!
Perfektes Einbinden aller nur möglichen Mitspieler!! Ihr könnt Euch in Euren kühnsten Träumen nicht vorstellen, wieviele EP's es dafür gibt...]
"Sir, Magnees hier. PO Bauer und der Rest arbeitet bereits seit geraumer Zeit an der Reparatur. Wenn Sie auf der Brücke jedoch die Schwerkraft aus- und anschalten, sagen Sie doch bitte beim nächsten Mal Bescheid. Wenn einige von meinen Leuten unter den Hauptenergieleitungen liegen und Sie die Schwerkraft deaktivieren, dann werden meine Leute zu Grillhähnchen. Apropos, die Grillhähnchen sind ... ich meine, die Hauptenergieleitung und alle verbundenen Systeme haben gleich wieder Saft. Magnees Ende."
Nachdem die Komm ausgeschaltet war, blinkten alle kleinen Lampen wieder auf der Brücke und die gesamten Schadensfälle, welche durch den Energieausfall entstanden waren, wurden der Brücke zugestellt. Plötzlich erschien auf einem der Monitore folgende Nachricht:
"Ihr Account hat die zulässige Größe überschritten. Bitte wenden Sie sich an ihren Systemadministrator Mr. Magnees unter der Hotlinenummer 0180 - 123 123
123 für mehr Informationen oder löschen Sie einige Mitteilungen."
[HY: 3 goldgepresste Streifen Latinium pro Minute]
Sofort öffnete Tommok eine Komm-Verbindung.
"Mr. Magnees, wir stehen hier vor einem schier unlösbaren Problem, was sofort ihre Aufmerksamkeit erfordert."
Magnees: "Aber Sir, ich versuche gerade, die Trägheitsdämpfer zu rekalibrieren. Ansonsten würde uns der nächste Warpsprung zerreißen."
Tommok: "Das Problem auf der Brücke hat Vorrang. Tommok Ende."
3 Minuten später erschien Magnees auf der Brücke und wurde von Ba'Rina zu der Konsole geführt. Magnees schüttelte etwas und löschte alle 3.204.245 älteren Schadensmeldungen aus dem Speicher. Nach zweimal Klicken war diese 'Mission' beendet und Magnees verließ grummelnd die Brücke, während ihn ein lautes 'Schlürf' von Hajo tom Broek begleitete.
[HY: Jau. Das können wir. Alles kaputtmachen.]
Tommok nickte erfreut. "Danke Mr. Magnees. Mr. Keller, wo bleiben Sie? Miss Balwok, herzlich willkommen auf der Brücke. Wie ist die taktische Situation?"
"Wir liegen etwas ungünstig neben dem Fremden Schiff, aber solange sie nicht feuern...keine Gefahr,", kam die Antwort.
Ruhigen Schrittes glitt in diesem Moment Keller durch die aufgehenden Türen und salutierte kurz vor dem Kapitän, bevor er sich hinter die Wissenschaftskonsole setzte und die Dateien von seinem Rechner in der Wissenschaft aufrief.
[HtB: "Glitt durch die aufgehenden Türen"? Wohl eher "ging durch die aufgleitenden Türen".]
[GB: Kam rin.]
Äußerlich hatte sich der Halbvulkanier ein wenig verändert. Nicht nur, dass seine Uniform nun straff saß und nicht eine Verunreinigung aufwies, seine Haare waren militärisch kurz geschnitten und seine Haltung ließ darauf schließen, dass er sich intensiv mit dem Thema auseinander setzte, dass in seinem Bereich lag.
Es mochte an Jakkala und ihrem "Versuch mal ein Sternenflottenunteroffizier zu sein"- Programm liegen, aber er fühlte sich wohl. Nur eins beunruhigte ihn. Die Prüfungen der Enzyklopen sprachen von Rassen, nicht von Vereinigungen ... Und alleine hier an Bord waren mehrere Dutzend Mitgliedsvölker der Föderation vertreten, er selbst vertrat gleich zwei davon, ein Kind an Bord war sogar zu einer Hälfte Vulkanierin und zu jeweils einem Viertel klingonisch und menschlich ... Ein weiteres Mal dachte er daran, "Enterprise" auf die Außenhaut zu schreiben - nur zur Sicherheit.
[GB: Auf den letzten Satz eine Pistazie...]
Tommok nickte Keller zu: "Herzlich willkommen auf der Brücke!"
---GESETZLOSE ZONE / YLLIGEL PRIME / SEITENGASSE
"Und, besser?", ließ Basani seine Gangsterbraut-Gestalt fragen. Ihre großen wülstigen Fingern kneteten weiter Ysdis organische Schulterpartien durch, während Leonie angenehm duftende Öllotion auf Ysdis Außenhülle verteilte ...
"Geht so.", knurrte der Android.
"Jetzt entspannen Sie sich doch endlich!!", polterte Basina und stieß aufbrausend mit ihren Plüschstiefeln gegen die Regentonne, auf die sie Ysdi gesetzt hatte. "Das ist ein medizinischer Befehl!!"
Ysdi murmelte etwas von "hab mehr Kragenpins", "Frechheit" und "bin entspannt" ... doch Basina funkelte ihn böse an.
"Sie sind definitiv NICHT entspannt!!", knetete sie mit Worten und Händen weiter, "sonst würden Sie sich nicht dauernd nur aufregen, dass wir hier nicht mit filigraner Eleganz und raffinierter Heimlichkeit vorgehen. Das funktioniert nun mal nicht!! Und zwar aus mehreren Gründen!"
Basinas Hände zerquetschten einige von Ysdis Hautsensoren, während sie aufzählte.
"Erstens ..."
Sie warf einen Seitenblick auf Mahon.
"Zweitens ...", sie kramte einen Tricorder unter ihrem Spelunken-Kirschgewand hervor, auf dem ein rücklaufender Countdown "38 h 17 min 12 s" anzeigte.
"Und drittens ...", Basinas Wurstfinger ließen Ysdis Schultern los und deuteten auf den schwerstbewachten protzig schmutzigen Gebäudekomplex am Ende der Gasse"... hätten wir das 'Rathaus' nie so schnell gefunden, wenn wir uns unauffällig bewegt hätten."
"Da drin soll dieser Qrell also zuletzt gesehen worden sein.", fasste Mahon zusammen, während erneut Schüsse und Schreie aus dem abgeriegelten Gehäuse zu hören waren.
"Um Verwaltungsangelegenheiten geht es dort wohl nicht ...", vermutete Ripley, "P.O. Lou, können Sie schon was im Inneren scannen?"
"Commander ... ich scanne ein Dutzend humanoide Leben." Im selben Moment rannten auch die ersten Personen aus dem Gebäude. Verzweifelt suchten sie sich Schutz und riefen wild durcheinander um Hilfe.
"Ich habe ein Gespräch mithören können, bei dem es um die dort abgehaltene Versammlung ging. Es wurde gesagt, dass dort ein Bürgerkreis abgehalten wurde. So eine Art Gericht ... oder so."
Lou scannte weiter, aber es war nur schwer etwas zu erkennen durch die Mauern des Gebäudes.
[HY: Oh oh, falscher Dienstgrad, das kostet einen.]
Mahon bückte sich, hob seinen vierten, heruntergefallenen Kragenpin auf und steckte ihn zu den anderen drein in die Tasche.
Lou wurde unruhig..."Verzeihung, Captain...", flüsterte sie.
Mahon wischte die Nichtigkeit mit einer Handbewegung weg.
"Noch etwas, Ms. Lou?"
"Sir, wenn wir reingehen würden, dann kann ich vielleicht bessere Daten empfangen." Lou sah hinauf zu Mahon.
Der Andorianer spuckte auf die Straße und nickte: "Wenn wir reingehen, bekommen wir auf jeden Fall bessere Daten. Die Zeit drängt. Wir werden uns drinnen in zwei Gruppen aufteilen. Ziel ist es, Qrell zu lokalisieren, ohne dass er uns bemerkt. Hat jemand einen Vorschlag, wie wir den hier am besten entsorgen?" Mahon wies auf den Yridianer, dessen Augen sich bei diesen Worten erschreckt weiteten.
Verwundert von der doch etwas ernsten Wortwahl Mahons, antwortete Lou besänftigend auf seine Frage.
"Laufen lassen?"
Jason sah Mahon wie selbstverständlich an.
"Ja ... das wäre eine Möglichkeit!", antwortete dieser und ließ den Mann los.
Der blieb jedoch mit weit aufgerissenen Augen und stocksteif vor Schreck in der Gruppe stehen.
Der Techniker winkte vor dem Gesicht des Yridianers langsam mit seiner Hand auf und ab, doch der rührte sich nicht.
"Er hat wahrscheinlich einen Schock ... in ein paar Stunden ist er wieder fit und bis dahin schweigt er wie ein Grab!", diagnostizierte Ripley.
Sie ginge alle zusammen rüber zu dem Rathaus und harrten auf die Dinge, die da kommen würden!
Nur Basani alias Basina blieb zurück, nachdem Mahon und er einen vielsagenden Seitenblick gewechselt hatten.
Basina sah dem Außenteam nach und wartete, dass sie außer Hörreichweite waren. Dann neigte sie sich zu dem immer noch bewegungslosen Yridianer herüber und flüsterte:
"Sie müssen das naive Verhalten meiner Gefährten entschuldigen!! Sie sind neu im Gesetzlosenmilieu und haben außerdem eine natürliche Abneigung gegen sinnloses Töten. Ich hoffe, Sie fühlen Ihre Intelligenz nicht zu sehr beleidigt!"
Der Yiridianer blinzelte, die lächerliche Scharade seines Schocks beendend.
"Natürlich werden Sie diese Information nutzen wollen ... sechs Fremde, die einen Yridianer suchen ..."
Das Gesicht des Yridianers grinste ertappt, aber auch etwas ängstlich, angesichts der mächtigen Muskelfrau neben sich.
"Also ...", Basina-Basani blickte den Yridianer direkt an, "entweder ich tue das einzig Rationale in unserer Situation, ", ein giftgelbes Hypospray erschien in Basinas Hand und näherte sich bedrohlich dem Hals des Yridianers, "oder ich kaufe Ihnen ihr Wissen ab und vertraue auf ein kleines bisschen Ehre in Ihnen ..."
Der Yridianer grinste immer noch, sah aber auch neugierig aus.
"Was bieten Sie denn?", fragte er langsam selbstbewusst werdend.
Basina steckte das Hypospray vorerst weg und ließ einen Tricorder erscheinen. "Ich bin Arzt ...", begann er ..." ich meine, ich bin ÄrztIN!!
Und Sie haben einen Lungentumor. Hier ..."
Basina drückte mit zwei Fingern auf eine bestimmte Stelle am Brustkorb des Yridianers, der sofort vor Schmerz aufschrie.
"Es wird Sie töten! Innerhalb von 2 Monaten ... es sei denn, ich behandle Sie gleich hier!"
Der Yridianer schwankte, misstrauisch, gierig, den Preis der Information mit der Gefahr dieser Frau und ihrem gelben Hypospray abwägend. Und schließlich überzeugte ihn der Schmerz in seiner Brust.
"Einverstanden."
Sofort, um keine Zeit mehr zu verlieren, griff Basinas Arm IN den Yridianer hinein (!), dessen Augen weiteten sich entsetzt, der Schmerz setzte sein, doch da war Basinas Hand schon wieder draußen und warf etwas dunkles, blutiges hinter die Regentonne.
[HtB: Das ist ja widerlich. Wenns da man keinen Punkteabzug für gibt.]
[GB: Basani hat ne gute Lobby...:o)]
"Ganz ruhig, der Schmerz vergeht ...Ich wünsche Ihnen ein langes Leben!", lächelte Basina und legte dem Yridianer noch einmal die Finger auf die Brust. Er keuchte, doch es war mehr der Schreck.
"Danke ...", murmelte er.
"Enttäuschen Sie mich nicht ...", lächelte Basina und eilte dann den anderen hinterher.
"Alles in Ordnung?", fragte Mahon leise, als sie die Gruppe vor der Eingangstür erreichte.
"Er ist keine Gefahr mehr. ", antwortete die MHB und lächelte innerlich über Mahons grimmig missverstehenden Blick.
"Sie haben ihn doch nicht ...?", zischte Mahon, halb im Vorwurf, halb aus Furcht vor Entdeckung.
"Im Gegenteil, ich habe ihm geholfen!! Er war todkrank, wissen Sie ...", erklärte Basina und trat mit den anderen ins Gebäude, "... dachte er."
---RATHAUS
Das Außenteam betrat das Gebäude. Unerwarteter Weise empfing sie ein angenehm edles Ambiente. Eine Marmortreppe führte vor ihnen nach oben, gesäumt von verschiedenartigen Pflanzen und geziert mit einem roten Teppich.
Die Wand war ebenfalls mit Marmortafeln verkleidet, in regelmäßigen Abständen hingen Bilder an der Wand, die Catianer in verschiedenen Kampfesposen zeigten.
Von oben hörten sie nun deutlich den Kampfeslärm. Schüsse, Schreie und das Geräusch zerbrechender Einrichtung erreichten ihre Ohren.
Mahon entsicherte seinen Phaser und lockerte sein Messer: "Dann schauen wir mal, was da oben los ist. Sollte es zu einem Kampf kommen, vermeiden Sie es, auf Yridianer zu feuern!"
Vorbei an einigen blutenden Verletzten stieg die Gruppe vorsichtig die Treppe hinauf, Basina, Ysdi und Lou führten sie an. Ihnen würden Schüsse am wenigsten schaden.
Schließlich blickten sie durch eine halb geöffnete Tür in einen Festsaal hinein, Reste einer üppig gedeckten Speisetafel waren quer im Raum verteilt.
Hinter umherstehenden, teilweise umgekippten Stühlen hatten sich diverse Personen verschanzt und lieferten sich ein Wort- und Waffengefecht.
"Großbürgermeister, geben Sie auf!! Ich zahle Ihrer hinterbliebenen Familie auch 500 Goldene!!", brüllte es hinter einem Stuhl hervor.
"Niemals!!", brüllte eine schwammig schleimige Stimme hinter der am Ende des Raumes umgestürzten Tischplatte und rief dann noch panisch: "Qrell, 600 Goldene, wenn Sie mir diese Attentäter vom Hals halten!!"
Eine kalte, ruhige Stimme antwortete: "Für Ihren Kopf sind 1.000 geboten, Großbürgermeister ..."
"Hey, Qrell!", rief eine neue, weibliche Stimme, "lass uns teilen ... 500 für jeden!"
Es kam keine Antwort, nur hinter einigen anderen Stühlen wurden Probeschüsse auf die Deckung des "Großbürgermeisters" abgefeuert und verschiedenste weitere Angebote gerufen.
"Offenbar haben wir hier ein paar Kopfgeldjäger, die alle gleichzeitig am Ort waren ...", knirschte Mahon amüsiert, "... das könnte noch dauern ..."
"Nur wo genau ist der Yridianer...", sprach Ripley das Problem aus.
Tricorder wurden gezückt und bald hatten sie die Antwort. Alle Augen des Außenteams richteten sich auf einen breiten, unübersichtlichen Fenstervorhang, der sich nur ganz sacht bewegte.
"Dort ... eindeutig yridianisch.", flüsterte Basina. "Das ist Qrell. Wir müssen irgendwie sein Interesse wecken ..."
"Oder ihm helfen ...", schlug Lou vor, "dann vertraut er uns vielleicht ..."
"Nein. Zu durchsichtig. Er ist ein Yridianer...", erklärte Mahon. "... sie sind misstrauischer als romulanische Spione. Wir brauchen seinen Respekt!!"
"Sir ...", meldete sich Ysdi leise, "irgendetwas stimmt da nicht. Ich empfange Niederfrequenzsignale. Hinter dem Tisch, wo der Großbürgermeister sein soll, dort werden Funksignale gesandt ..."
Mahon justierte seinen Tricorder um und blinzelte überrascht, "Sie haben recht, dort ist niemand! Nur eine akustische Sendeeinheit. Offenbar eine Falle für diese Kopfjäger ... Man lässt sie glauben, der Bürgermeister wäre hier ..."
Im selben Moment waren schraubende Fluggeräusche zu hören, so als würden dutzende Militärhubschrauber das Gebäude anfliegen und umkreisen. Irgendwo im Gebäude klirrten Scheiben, aggressive Befehle wurden gerufen und der Lärm kam eindeutig auf die Festhalle zu.
"Ok, wir nehmen doch Ihren Plan, Ms. Lou!", stieß Mahon hervor und stürzte vor in den Raum, das Außenteam folgte ihm.
Warnrufe ausstoßend - "Vorsicht, Kollegen, das ist eine Falle, der Großbürgermeister ist nur ein Funksender!!" - nahmen Mahon und die anderen Deckung, nicht allzu weit vom Vorhang des Yridianers entfernt.
Im selben Moment wurde die Tür aufgestoßen, biologisch absurde Wesen stürzten in martialischen Uniformen herein und schossen auf die Kopfgeldjäger.
Geschickt ließ Mahon seinen Stuhl zertrümmern, so dass er "zufällig" neue Deckung hinter dem Vorhang des Yridianers suchen musste.
Doch plötzlich hörten die anderen seinen Ruf: "Er ist weg ..."
Inmitten von Waffenfeuer, das die etwas weniger vorsichtigen Basina und Lou regelrecht durchsiebte, hasteten schließlich alle Teammitglieder zu Mahon hinter den Vorhang.
"Hier ...", schrie Mahon durch den Lärm und zeigte auf die Tür im Boden. Sie war geschlossen und mit einem Zahlencode gesichert, der allerdings der Rechenleistung eines Förderations-Tricorders nur 10 Sekunden widerstehen konnte.
Gerade als die gedungene Leibwache des Großbürgermeisters den Vorhang zerschoss, war das Team im Boden verschwunden.
[HtB: .gedungene Leibwache. An solchen Kleinigkeiten bemerkt man die Kulturellen Unterschiede zur Erde.]
"Schnell ...", flüsterte Mahon, während er sich umsah, "wir müssen den Yridianer finden ..."
"Ich denke, diese Bedingung hat sich bereits erfüllt!", bemerkte Ysdi und lief mit seiner verrosteten Phaserpistole schnurstracks durch den Raum auf die gegenüberliegende - leicht angelehnte Tür zu. Die anderen folgten ihm, gaben Deckung und Ysdi riss die Tür auf.
Sie standen in einen prunkvollen Raum, der vor Diamanten nur so überhäuft zu sein schien. Ysdi beachtete die liebvoll eingelassenen Edelsteine genauso wenig wie die zahlreichen Wand- und Deckengemälde. Ihn interessierten nur die nächsten Ausgänge aus diesem Raum. Denn der Yridianer war nicht zu sehen. Kurz lauschte er. Oben schoss und schrie es. Aber auch hier im Raum ... Waren das nicht Schritte? Irgendwo in der Richtung? Zielstrebig ging er schnellen Schrittes diesen Fußtritten nach, die in den zumeist hohen und weiten Gemäuern widerhallten.
Kurze Zeit später, der Kampfeslärm in der oberen Etage war nur noch dumpf zu hören, schien der Verfolgte etwas bemerkt zu haben. Er beschleunigte seinen Schritt drastisch. Ysdi irrte derweil durch Räume der verschiedensten Art, Mahon und die anderen folgten ihm nicht sofort, offenbar waren sie weniger sicher als er, dass Qrell hier war. Ysdi lief weiter, durch die staubigen Gänge. Manchmal konnte man sogar den Eindruck gewinnen, dass gewisse Bereiche seit einigen hundert Jahren nicht mehr betreten wurden. Er hatte in der Tat die Größe dieses Komplexes gewaltig unterschätzt.
Dann sah er ihn. Ein langer Gang mit einem matt glänzenden Marmorboden spiegelte das braune Tageslicht wider, dass durch die lang gezogenen Fenster einfiel. Er schien sich endlos zu erstrecken und beinah zeitgleich traten der Schrittverursacher und der Android auf diesen Gang. Einen kurzen Augenblick hielten sie inne und blickten sich an, dass heißt: Ysdi sah nicht mehr als eine in einem schwarzen Mantel und merkwürdiger Kopfbedeckung eingehüllten Humanoiden, der etwa 50 Meter entfernt war.
Im nächsten Moment rannte der Unbekannte los, als ob sein Leben daran abhing. Ysdi nahm die Verfolgung auf.
Hastig betätigte er seinen versteckten Kommunikator am Handgelenk: "Er ist im Westflügel!", zischte er hinein. Wo die anderen gerade waren, wusste er nicht.
Wieder ging es quer durch das Rathaus, draußen heulten immer noch die Hubschrauber. Der Unbekannte lief kreuz und quer, sodass Ysdi nicht gut beschleunigen konnte. Des Öfteren verlor der Android den Sichtkontakt.
Schließlich polterte es kräftig.
"Jetzt hab ich ihn!", dachte Ysdi sich und bog in einen weißen Raum ein. Nur ein kurzer Blick war nötig, um zu erkennen, dass dem nicht so war. Er befand sich in einer großen Küche. Vor ihm lag wohl der Koch fluchend auf dem Boden, sein frisch zubereitetes Essen lag am Boden verteilt. Dahinter lag eine Art Servierwagen umgekippt im Weg. Eine leichte, kühle Brise streichelte Ysdis Haut. Behände sprang er über Koch und Wagen, lief um die Ecke und stand direkt am offenen Hinterausgang des Gebäudeflügels. Hier kreisten keine Hubschrauber. Lauter Lärm drang vom Hauptteil des Gebäudes her. Dieser Hinterausgang war zwar in einer kleinen Seitengasse, mündete jedoch auf eine weitere, gerade viel belebte Straße. Passanten warfen neugierige Blicke auf das umkämpfte Rathaus.
Ysdi blickte sich um, der Yridianer war verschwunden. Der Android verspürte ein wenig Ärger. Nein, er kochte vor Wut und konnte diesen 'Kloß' gerade noch runterschlucken. Hinter sich hörte er die anderen Mitglieder des Teams.
Als Erstes erschien Ripley auf der Bildfläche und sah sich erschrocken das an, was offensichtlich etwas zum Essen sein sollte. Dann kam er zum Hinterausgang. Ysdi hatte sich derweil wieder etwas beruhigt.
Mahon kam hinzu und schob das Team schnell aus dem Seitengebäude heraus unter die neugierige Menge. Der Seitenflügel würde nicht ewig unbeachtet bleiben.
Kurz lächelte Mahon: Der Großbürgermeister und seine Truppen waren taktisch wenig kompetent.
Dann wurde Mahons Gesicht wieder grimmig. Sie hatten den Yridianer verloren!
"Folgen Sie mir ...", raunte er dann Lou, Leonie, Ripley, Ysdi und Basina zu und brachte sie durch die bevölkerten Straßen weg vom Rathaus.
Und plötzlich sahen sie ihn!! Qrell!! Der Yridianer stand im verrauchten Eingang einer Spelunke und nickte ihnen kurz respektvoll zu. Dann verschwand er im Rauch.
"So, so, da ist er ja! Na warte!", murmelte Ysdi grimmig und versuchte dabei symbolisch mit den Händen zu knacken. So langsam bekamen seine Kameraden den Eindruck, dass ihr Android sich seine Rolle zu sehr zu Herzen nahm.
Bevor er allerdings seine Laune in irgendwelche Taten umsetzen konnte, warf Lou beschwichtigend und stets mit guter Laune einen Satz in die Runde: "Wie wär's, wenn wir uns alle etwas zu trinken gönnen. Es ist ja auch eine unheimliche Hitze hier. Ich denke, wir sollte genau da reingehen!"
Dieser Einwand fand sofort die allgemeine Zustimmung aller flüssigkeitsbasierenden Lebewesen der Gruppe. Einzig und allein Mahon zeigte kein Anzeichen von Freude bei dem Gedanken von kühlem Nass und das, obwohl Temperaturen um 40 Grad Celsius im Schatten herrschen mussten. Stattdessen machte er sich Gedanken, wie sie sich weiter Qrell annähern konnten. Grimmig nickte er schließlich zustimmend.
---SPELUNKE
"Nun trink schon! Wir wollen doch hier nicht auffallen.", Ripley grinste Ysdi an, der vor einem vollen Humpen Gerstensaft hockte. Sie saßen schon eine ganz schöne Weile hier und bislang hatten sich nur fliegenartige Geschöpfe von dem Getränk bedient. Zeitgleich fragte sich der Android, wie wohl die Hologramme das hier trinken konnten bzw. wann sie sich davon wieder entledigten. Es war schon verwunderlich, was für Fragen einem zu völlig unpassenden Momenten einfielen, dachte er sich noch.
Etwas ähnliches wie eine Suppe wurde ihnen allen hingestellt, allerdings liessen nur Basina und Lou den Löffel hin und her wandern, wobei komischerweise der Suppenteller immer voller wurde...
Das Gasthaus war gerade wenig gefüllt. Ein paar Gestalten hielten sich im Hintergrund auf und an der Theke lag wohl noch ein Überbleibsel des Vorabends. Sonst war nicht viel zu erkennen, da die Spelunke stark verraucht war. Eigentlich war das völlig untertrieben, denn man hatte manchmal den Eindruck die Hand vor den Augen nicht zu sehen. Genau in so einem Moment setzte sich eine verhüllte Gestalt unaufgefordert an ihren Tisch. Einige Augenblicke später gab er sich zu erkennen. Es war Qrell!
"So!", fing er langsam an und schaute jedem scharf in seine Augen. Besonders Basina, Lou und Ysdi schienen ihn zu interessieren. "Dann wollen wir mal anfangen ...", fuhr er fort.
Mahon nickte dem Yridianer zu: "Sie haben was, was wir haben wollen. Die Frage ist, was Sie dafür wollen?!"
Der Yridianer holte tief Luft und blies durch die Nase, wobei etwas klebriges, schleimiges seinen Körper verlies und auf dem Boden der Spelunke aufschlug. "Ich will den Androiden! Und dieses wunderbare weibliche", die Stimme des Yridianers zitterte vor Erregung, "Hologramm!". Lou schaute ganz erschreckt, bevor sie bemerkte, wie Qrell Basina verliebt anschaute.
[HY: Er ist wohl Holosexuell]
[HtB: Fünf Mark in die Wortspielkasse]
Basanis Routinen rotierten, auf so etwas war sein kleines Gangsterfrauprogramm ganz und gar nicht vorbereitet. Er wollte schon mit umfangreichen Umprogrammierungen anfangen, als plötzlich...
"Das wird nicht möglich sein!" hörte das Außenteam eine feste, vor Logik nur so strotzende Stimme. Ein Humanoider, gehüllt in unauffällige Leinenkleidung, das Gesicht durch eine Kapuze verdeckend, setzte sich zu den Offizieren. Undeutlich sah man zwei spitze Ohren hervorlugen.
Eine Augenbraue wurde in die Höhe gezogen.
Langsam schob der Neuankömmling seine Kapuze zurück und zeigte sein Gesicht.
Zu aller Überraschung saß vor ihnen nicht Tommok, sondern ein anderer sehr alter Vulkanier, der mehr Furchen im Gesicht als Haare auf dem Kopf zu haben schien. Seine Stimme war kalt, eiskalt logisch. Seine Mundwinkel bewegten sich nur im Mindestmaß.
"Ich sehe in ihrem Ausdruck ein wenig Überraschung", fuhr er ruhig fort, "Sie werden verstehen müssen, dass ich nicht zulassen kann, dass ein solcher Handel zustande kommt. Immerhin ist mein Auftraggeber an den gebotenen Informationen sehr interessiert und ...", er zögerte einen Moment und es schien, als ob er ein wenig lächelte, während er die Hologramme und den Androiden anschielte, "... natürlich auch an der Technologie."
Qrell erkannte die Situation und wollte sie auf seine Weise lösen.
Blitzschnell schoss ein Messer aus seinem Ärmel in seine Hand und der Yridianer stach unmittelbar auf den Vulkanier ein, was eine tödliche Verletzung verursachen musste. Der Vulkanier allerdings fing an, laut und boshaft zu lachen. Dabei blickte er in Qrells überraschtes Gesicht. In seiner Hand hielt er nur noch den Griff seines Dolches. Ein letzter Rest von der Klinge tropfte noch von einer flimmernden Wand, die sich hauchdünn über den Vulkanier aufgebaut hatte, auf den Boden.
Plötzlich wich das Lachen wieder einem ernsten Gesicht. Er schnippste mit dem Fingern. Erst jetzt bemerkte das Außenteam, dass sie nicht mehr alleine in der Spelunke waren. Aus dem dichten Rauch traten verhüllte Gestalten.
Ihre schweren Waffen schimmerten schwarz im matten Licht. Mahon stand auf, seine Waffen in den Händen. Es sah nicht gut aus. Ein helles Klimpern näherte sich der Gruppe. Es hörte sich an wie eine ... Handgranate. Ysdi, der ebenfalls in Kampfespose stand, drehte sich um und sah das kleine, fast unscheinbare Ding auf dem Boden liegen.
Lou schrie etwas, dann hüllte sie kurz ein blauer Blitz ein. Ein Moment der Stille folgte bis zwei mobile Emitter ungebremst auf den Boden fielen. Der dumpfe Klang verhieß nichts Gutes. Der Android bewegte sich nicht mehr.
Jetzt waren nur noch Mahon, Eroheneth und Ripley, die einzig organischen übrig. Der Vulkanier stand Qrell im sicheren Griff habend auf und stellte sich siegessicher genau vor dem purpurroten Andorianer.
[HtB: Mit dem Farbspektrum, das der Mann beherrscht, könnte er m Zirkus auftreten. Respekt. Ernsthaft.]
"Wissen Sie, Captain", fing er spöttisch an, "ich wollte mich noch bedanken, dass Sie mich zu diesem kleinen Schatz gebracht haben."
Dabei schüttelte er ein wenig an Qrell.
"Sie werden verstehen, dass ich meiner Dankbarkeit aber nicht allzu sehr Ausdruck verleihen kann. Schließlich kann ich Sie ja jetzt nicht mehr frei rumlaufen lassen. Jetzt, wo sie schon so viel wissen! Bitte legen Sie ihre Waffen ab und folgen Sie mir 'freiwillig' in meinen Gleiter!"
Mit einem Handwink ließ der Vulkanier seiner freundlichen Einladung Nachdruck verleihen, indem verschiedene Waffen hinter Mahon bedrohlich klickten. Als sich dieser jedoch nicht rührte, bemerkte der alte Mann kühn:
"Nun, wie sie wollen. Ich habe natürlich noch andere Möglichkeiten sie abtransportieren zu lassen ..."
---USS MIRAGE - [8 Stunden später]
Pasoleati rotierte auf seinem durch den Schwerkraftverlust wiederum gelockerten Stuhl. "Captain, der Freund des Yridianers ruft uns!"
Tommok zog seine Uniform zurecht. "Kein Problem. Computer, Havarieprogramm Tommok 7b aktivieren"
Plötzlich hörte man auf dem ganzen Schiff ein lautes Knacksen und Brutzeln.
"Tommok an das Bergungsschiff: Wir können ihre Nachricht leider nicht empfangen, weil im Zuge der Reparaturarbeiten das Kommunikationssystem ausgefallen ist. Wir melden uns, wenn es wieder funktioniert."
[16 Stunden später]
"Sir, der Freund des Yridianers ruft uns erneut!"
Tommok nickte. "Auf den Schirm!"
Die platte Flunder erschien erneut auf dem Hauptschirm der MIRAGE. "Captain Tommok, was dauert denn da so lange? Captain Tommok!?!?!?"
Die Flunder wurde um einiges platter, als sie Tommok nicht auf die spitzen Ohren, sondern auf den Helm starrte. "Bitte, warum tragen sie alle Raumanzüge?"
Tommok wies auf Ba'Rinas speziell nach oben hin erweiterten Helm. "Unsere Sicherheitschefin hat angeordnet, dass die komplette Besatzung Schutzanzüge tragen muss, solange das Lebenserhaltungssystem repariert wird. Es kann sich aber nur noch um wenige Stunden handeln."
[10 Stunden später]
"Sir, er versucht es wieder!"
Tommok rieb sich die Hände. "Auf den Schirm!"
"Captain Tommok, langsam reicht es. Wieso kann ich sie so schlecht erkennen?"
Tommok winkte zum Monitor von 10 vorne hin. "Leider wurden beim letzten Ausfall der Schwerkraft einige Jefffriesröhren mit Kluntjes verstopft. Laut Sternenflottenvorschrift 10425.2523 musste daraufhin das komplette Deck mit Wasser geflutet werden. Die Schiffskontrollen wurden notdürftig nach 10 vorne verlegt."
[HtB: Mit Wasser? Ihr wisst doch, dass man Kluntjes nur mit Tee auflösen kann.]
[7 Stunden später]
Tommok zog seine Uniform zurecht. "Mr. Keller, sind wir soweit?"
Der Halbvulkanier nickte.
Tommok tippte Hajo tom Broek auf die Schulter. "Rufen Sie sie!"
Die Flunder auf dem Schirm fuhr herum und presste anschließend ihre 3 Augen auf den Bildschirm. "Wie ich sehe, sind sie wieder auf der Brücke."
Tommok nickte. "Leider haben wir keine Zeit mehr, Sie hier zu empfangen, wir werden schon seit einigen Stunden zu einem wichtigen Auftrag erwartet. Auf Wiedersehen."
Die Verbindung wurde gekappt. "Mr. tom Broek, Kurs auf das Ylligel-System, Warp 7.5 Energie."
Ein Webangebot von der Crew der USS Mirage NCC 24866