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8. Prüfungschaos

---MIRAGE / BRÜCKE

"Ysdi an Brücke...", rief es in die plötzlich wieder erleuchtete Dunkelheit.
"wir haben kurzzeitig Energie, dank der Maybach!! Ich würd sagen: Hälfte für Sie, Hälfte für uns hier unten, machen Sie was Vernünftiges..."

Captain Tommok wendete etwas eigene Körperenergie auf, um seine Augenbraue anzuheben, Ysdis Ausdrucksweise war ziemlich respektlos. Und sein Hinweis am Ende war sicherlich nicht besonders notwendig...

....aber in Anbetracht der Hektik in seiner Stimme vielleicht verständlich.

"Danke Mr. Ysdi, wir werden versuchen, auf der Brücke etwas 'Vernünftiges'
zu tun... Tommok Ende."

Der Vulkanier wandte sich zur Taktik um:

"Wir sollten das näherkommende Schiff der Schatten zunächst an einem direkten Kontakt mit unserem Schiff hindern... wofür haben wir diesbezüglich genug Energie?"

"Wir konnten aussteigen und ein Seil spannen...", meldete sich Hajo tom Broek.

Und auch die anderen Vorschläge der Brückenoffiziere waren nicht sehr hilfreich. Alle sinnvollen Ideen verbrauchten zu viel Energie.

"Gut...", entschied Tommok nach 20 Sekunden. "Dann sollten wir uns für den direkten Kontakt mit den Schattenwesen möglichst vorbereiten. Jeder an Bord soll sich mit Phasern bewaffnen, wir brauchen außerdem möglichst viele mobile Energiezellen und Raumanzüge, falls die Lebenserhaltung ausfällt. Wir sammeln uns auf Deck 1, übrige Lebenserhaltungssysteme abschalten. Und versuchen Sie eine Nachricht Richtung Wurmloch an die Sternenflotte abzusetzen, zur Sicherheit auch eine automatische Sonde... Wenn Sie Phaser und Energiezellen haben, statten Sie sich bitte jeder mit so viel wie möglich mobiler nützlicher Technik aus. Fähnrich Smigel, haben Sie meine Befehle weitergegeben?"

Ein schmieriges, unterwürfiges Grinsen traf Tommok. "Ja, Sir..."

"Auch an die Maybach?"

"Soeben geschehen, wie Sie es wünschten, Sir..."

Tommok tastete kurz unbewusst nach seinem vulkanischen Familiensiegelring.
Aber er war dort.

"Gut, an die Arbeit."

Zwei Minuten später waren die Besatzungen der Maybach und der Mirage bewaffnet, Energiezellen im Gürtel, fieberhaft auf der Suche nach nützlichen und persönlichen Gegenständen, die man bei sich haben wollte, wenn die Dunkelheit über sie hereinbrach.

Die Schattenwesen auf der Maybach schauten all dem hektischen Treiben reglos zu. Obwohl sie mehrmals angeschrien wurden: "Was habt Ihr mit uns vor!!!"

"REDET!!" - bleiben sie stumm. Warteten geduldig...


---MIRAGE / MAYBACH / GÄNGE, QUARTIERE, LABORE, TECHNISCHE RÄUME, BRÜCKE...

Dann plötzlich war es soweit. Mit einem Augenschlag brach die Energieversorgung zusammen. Nur das Atmen der Besatzung war zu hören.

Leises Flüstern. Fragen.

Aber keine Antworten!

Jeder war allein ...

Und dann plötzlich kam das Licht zurück.

---IRGENDWO IM SOSARIA-SYSTEM

Die Prüfung der Enzyklopen hatte begonnen...


---BEI CAPTAIN TOMMOK

In einer kleinen, metallischen Zelle...
Allein, nur ein Schreibpult, ein silbern glänzender Pergamentbogen, ein Infrarotstift.
Ringsum nur Schatten.
Lebendige Schatten.
Sie warteten. Beobachteten, was der "Förderationer" tat.
Eine Stimme stellte die Aufgabe.

"Sie werden sterben. In 30 Sekunden. Nur dieses Papier bleibt von Ihnen.
Was möchten Sie schreiben?"

Tommok zog eine Augenbraue hoch. Sein vulkanischer Instinkt suggerierte ihm in Anbetracht des sicheren Todes einen Hauch von Spontan-Pont Farr, jedoch konnte er nirgends eine geeignete Partnerin erblicken. Der Instinkt war folglich unlogisch, und seine Wallungen verschwanden sofort.

Er überlegte kurz und antwortete dann: "Diese Frage ist unlogisch. Das Schreiben auf Pergament ist hier irrelevant. Wir sind sterblich, daran ändert auch eine eventuelle Nachricht an die Nachwelt nichts."

Noch 10 Sekunden...

Er fügte hinzu: "Menschen, Vulkanier und die meisten anderen Mitglieder der MIRAGE-Crew wünschen nicht zu sterben. Der Wille zu überleben ist Teil unserer Natur."

Die Zeit war abgelaufen.

---BEI CAPTAIN MAHON

In einer kleinen, metallischen Zelle...
Allein, nur ein Schreibpult, ein silbern glänzender Pergamentbogen, ein Infrarotstift.
Ringsum nur Schatten.
Lebendige Schatten.
Sie warteten. Beobachteten, was der "Förderationer" tat.
Eine Stimme stellte die Aufgabe.

"Sie werden sterben. In 30 Sekunden. Nur dieses Papier bleibt von Ihnen.
Was möchten Sie schreiben?"

Mahon sprang wütend auf. "Pah"! Er nahm die Feder vom Tisch und feuerte sie gekonnt in Richtung der Schattenwesen. Befriedigt beobachtete Mahon, wie die Feder durch den Kopf eines der Schatten raste. Dass der Schatten keine Notiz davon zu nehmen schien, war ihm mehr als egal.

Dann erinnerte sich der Andorianer wieder an seinen Rang und verzichtete auf einen Frontalangriff. Diesmal entschied er sich für eine andere Art der
Konfliktlösung: er verschränkte die Arme, lehnte sich an den Tisch, schaute ruhig und gelassen zu den Schatten und meditierte. Seine Muskeln waren gespannt, seine Aufmerksamkeit und die Infrarotsensoren seiner Fühler erlaubten ihm einen Rundum-Blick und sein Kopf war frei von unnötigen Gedanken. Mahon war zum letzten Kampf bereit und wartete - 30 Sekunden.

---BEI KADIJA CERAM

....ringsum nur Schatten.
Lebendige Schatten.
Sie warteten. Beobachteten, was der "Förderationer" tat.
Eine Stimme stellte die Aufgabe.

"Sie werden sterben. In 30 Sekunden. Nur dieses Papier bleibt von Ihnen.
Was möchten Sie schreiben?"

Ceram blieb wie erstarrt stehen, unfähig, auch nur einen Finger zu bewegen.


---BEI MAGNEES
---BEI YSDI

....Schatten. Sie warteten. Beobachteten, was der "Förderationer" tat.
Eine Stimme stellte die Aufgabe.

"Sie werden sterben. In 30 Sekunden. Nur dieses Papier bleibt von Ihnen.
Was möchten Sie schreiben?"

Sowohl Ysdi, als auch Magnees erlitten just in diesem Moment einen Energieabfall. Dies war vor allem bei Magnees ein absolut ernst zu nehmendes Phänomen.


---BEI LOU0001
---BEI DOKTOR BASANI

Eine Stimme stellte die Aufgabe.

"Sie werden sterben. In 30 Sekunden. Nur dieses Papier bleibt von Ihnen.
Was möchten Sie schreiben?"

Das Blatt war 0,04mm dick, 9cm breit und 15cm lang.

Ihr Leben dauerte 6 Jahre und 9 Monate und 11 Tage.

Es blieben ihr nur 26 Sekunden.

Lou0001 fand es ziemlich ungewöhnlich das die Schattenwesen, ein reines weißes Blatt zur Erfüllung des letzten Wunsches, ihnen vorsetzte und zuckte i den Schultern.

24 Sekunden

Einem Hologramm ist es egal, wenn es sterben würde, nahm man an, aber eigentlich war auch sie noch nicht bereit. Nein, selbst wenn Lou Harwky dann
Lou0004 oder Lou0005 aktivieren würde, war sie auf alle Zeit verloren, und ohne die gesammelten Daten von ihr zu kennen, wären sie einfache simple Wissenschaftsassistentinnen. Oh welch Kraus, dachte sich Lou und flackerte, da sie noch unter der Energieabschaltung litt.

12 Sekunden.

Okay, was lag ihr am Herzen? Was wollte sie hinterlassen?

Ein Update ihrer Datenbank befand sich noch bei Susi. Und wenn sie überlebte, dann auch...

Mmmmh

11 Sekunden

Ihren Berechnungen zur Folge hatte sie alles getan, was nötig war, jedoch eines vergessen, und so schrieb sie.

Dear Mirage.

Es war mir eine Ehre hier an Board gewesen zu sein. Du bist ein tolles Schiff. Deiner gesamten Crew, dem Captain Tommok, ein überaus weiser Mann, Commander Mahon, es gibt kaum Worte, die ihn beschreiben können außer wunderbar, wunderbar, Commander Hajo tom Broek, mit dem man karierte Hüte tragen kann, PO Jakkala, der immer einen guten Rat kennt, Lt.Cmdr. Belloni, es gibt keinen Besseren für die Sicherheit eines Schiffes, Lt.(jg.) Ceram, die ihre Augen überall hat, und wohl das beste Holoprogramm das die Sternenflotte zu bieten hat, Basani, unserem wichtigsten Mann hier, (gesprochen von einem Hologramm) Lt. Magnees, mit seinen geschickten Händen, seinen Kollegen Ensign Ripley und Lt. Ysdi, möchte ich meinen Dank aussprechen, denn es war mir eine große Freude unter ihnen mitzuwirken.
Besonders im wissenschaftlichen Bereich fühlte ich mich pudelwohl.

Mirage, blühte im Universum, bestes Schiff der Sternenflotte, mit der besten Crew, DANKE.

2 Sekunden...

Und alle sollen wissen:

Du siehst die leuchtende Sternschnuppe nur dann, wenn sie vergeht!

Lou0001

Doktor Basani lächelte überrascht.

Alles war gut.

Die Schatten waren zwar die Enzyklopen.

Sie hatten sie getäuscht und beobachtet!

Aber ihr Gegenüber kochte auch nur mit Wasser...

...denn diese Enzyklopen waren nicht allmächtig.

Sonst hätten sie nicht diesen Fehler gemacht.

"Sie irren sich...", sagte Basani leichthin. "Ich kann gar nicht sterben..."

Das Schweigen ringsum drängte den Holodoc zu einer Erklärung.

"Ich bin der böseste Mediziner aller Zeiten und die haben Angst, dass ich in der Hölle Schaden anrichte!"

Basani verzog verlegen den Mund...

Noch 20 Sekunden.

Sollte er einfach abwarten, bis er NICHT starb?

Basani musterte das Papier. Vielleicht hatten die Enzyklopen/Schatten ja noch irgendeinen Fehler gemacht, den er ausnutzen konnte.

"...nur dieses Papier bleibt von Ihnen..."

Die Augen des MHB's blitzten plötzlich auf, seine Hände schnellten nach oben, rissen den Infrarottisch vom Tisch, und steckten ihn in den Mund...

9 Sekunden lang stand das MHb reglos, aber seine Routinen glühten, seine zitternde Haut zeigte die immensen inneren Rechenvorgänge.

Dann riss sich Doktor Basani den Licht-Projektionsstift aus dem Mund und ließen ihn 5 Sekunden lang rasend schnell über das Papier flitzen.

Dann setzte er ihn ab, atmete tief aus und blickte sich um.

Noch eine Sekunde...

Basani lächelte die Schatten triumphierend an.

---BEI LEONIE
---BEI KELLER

"...sterben. In 30 Sekunden. Nur dieses Papier bleibt von Ihnen.
Was möchten Sie schreiben?"

Es gab etwas, worüber er sich als Archäologe freuen konnte. Er wusste, was dieser komische Stift in seiner Hand für eine Funktion hatte und dass es kein Laserskalpell war. Jakkala hatte in sofern wenig Probleme, weil ihre Religion alte Werte und das Schreiben hochhielt und dementsprechend würde der Text lauten:
"Ich kehre zurück zum Licht der Propheten."
Zumindest dachte er es sich so...
Dann fing er an:
"Schatten Dienerrasse oder gleichzusetzen mit Enzyklopen, Kommando Captur ebenfalls Test, gleichzeitige Bestrafung mit Lohn scheint Falle zu bedingen Fernhalten vom Sektor empfohlen."
Nur eine Sekunde überlegte er, bevor er schrieb, was nicht als Information nach außen gedacht war:
"In a universe of darkness, some stand for the light. Vater, sei bei uns und führe uns in Dein Paradies. Amen"
Er hörte auf zu schreiben - 3 Sekunden vor Ende, wie die Anzeige zeigte - und lächelte. Wenn dies sein Ende war, würde er die wiedersehen, die er verloren hatte. Und die Angst vor dem Tod hatte er schon lange verloren.

---BEI JASON RIPLEY
---BEI BA'RINA BALWOK

"...30 Sekunden. Nur dieses Papier bleibt von Ihnen. Was möchten Sie schreiben?"

'Was nur 30 Sekunden' dachte Ba'Rina und überlegte, ob sie etwas an ihre Tochter schreiben sollte, verwarf diesen Gedanken aber sofort wieder. Sie hatte einen Black-out, alles, was ihr in den Sinn kam, verwarf sie bei dem zweiten Gedanken auch schon wieder, weil sie es dann doch nicht so originell fand.

"..noch 20 Sekunden"



Tick

Tak

ging die Uhr "...Sie haben noch 10 Sekunden"

'Was wollen sie von mir hören als Antwort hören?' fragte Ba'Rina sich, während die Schattenwesen mit dem Countdown anfingen.
Noch

10

9

8

7

6

5

Und da sie nichts gefunden hatte, was ihr 100% zusagte, schrieb sie in großen Buchstaben 'Qapla' oben auf ihr Papier und darunter 'Dies ist ein guter Tag zum Sterben" auf ihr Papier.
Dann wartete sie was nun passieren würde.

---BEI HAJO TOM BROEK

"...Nur dieses Papier bleibt von Ihnen. Was möchten Sie schreiben?"



---MIRAGE / TRANSPORTERRAUM

Doktor Basani öffnete die Augen.

Wobei er gar nicht sicher war, sie geschlossen zu haben...

Auf jeden Fall stand er allein in der Krankenstation der Mirage.
Die Tür zum Gang war offen, das Schiff wirkte wie ausgestorben.

Wie praktisch!

Oder war es das Eingeständnis der Schatten, dass er die Prüfung geschickt gelöst hatte?

Schnell legte Basani das Papier in seiner Hand unter einen Mediscanner, las die von ihm draufprojizierten DNA-Muster ab und leitete die Daten an den Transporter weiter.

Dann ließ er sich selbst in den Transporterraum versetzen, wo bereits die ersten "gestorbenen" Crewmitglieder wohlbehalten rematerialisierten.

"Hallo Ohros! Captain Tommok...Ms. Ceram, Mr. Keller, Mr. Ripley..."

Einer nach dem anderen erschien auf der Transporterplattform und das MHB ließ ganz beiläufig seine Heldentat einfließen ...

"Wie schön, dass es geklappt hat!! Mit den gespeicherten DNA-Daten meine ich... einfach meine Crew-Datenbank mit dem Infrarotstift eingelesen, draufprojiziert aufs Papier... das Papier sollte ja bleiben... naja... keine große Sache..."

In diesem Moment erschien Lou als letzte. Langsam brach neugieriges Geplapper aus, offenbar hatten sie die erste Prüfung überlebt.

"Wo sind die Enzyklopen??", fragte Mahon. Und als keiner antworten konnte, stürmte er zur Tür. Doch als er sie öffnete, flutete grelles Licht herein, alle Augen schlossen sich, und als sie sich wieder öffneten, standen sie in einer kreisrunden...


---...HALLE (HtB: /Saale?)

Der Boden war marmorweiß, die Decke pechschwarz. Die Seitenwände bildeten den farblichen Übergang.

Und dann sahen sie... sich!

Eine gut formierte Gruppe aus Sternenflottenoffizieren stürmte auf die Mirag'ler zu, ein zweiter, zum Schultergriff ansetzender Captain Tommok, eine Bath'let schwingende Ba'Rina Balwok, ein knurrender Mahon, ein Hypospraybewaffneter Basani... von jedem ein exaktes Ebenbild.

Wie sollten Sie diesen Kampf gewinnen???

Unter dem weißen Boden waren schemenhafte Schattenköpfe zusehen, die das Geschehen von unten zu beobachten schienen.

Die Prüfung ging weiter...

Die Ebenbilder rannten auf die Mirage'ler zu. Ba'Rina hatte keine Zeit darüber nachzudenken, wo ihre Schwächen lagen, um möglichst bald die Oberhand zu gewinnen. Daher wehrte sie die Angriffe ihrer Gegnerin, so gut es ging ab.

'Ruhig Blut', sagte sie zu sich selbst. Die Schattenwesen beobachteten jede Reaktion der Crew und schienen sich Notizen zu machen.

"Grrrrrrrrr", schrie Ba'Rina nachdem das Bathlet ihrer Gegnerin eine große Fleischwunde an ihrem Oberschenkel hinterlies.

'Nicht wild drauf los kämpfen, dies ist nur eine Prüfung, und wenn ich im Kampf sterbe, so ist mir ein Platz im Stovokor sicher.'

Sie schlug mit ihrem Bathlet rechts auf ihre Gegnerin ein, machte eine elegante Drehung, griff dann links an. Kräfte messend hielten sie ihre Waffen gegeneinander, da trat Ba'Rina ihrer Gegnerin so stark sie konnte gegen das Knie die dann zurück taumelte.
Als diese
schmerzverzerrt auf sie zu rannte, duckte sie sich, um dann diese mit ihrem Bathlet zu enthaupten.

Sogleich verschwand die Figur. Das Bathlet fest umschlossen schweifte ihr Blick, ob sie einem anderen Crewmitglied vielleicht hilfreich zur Seite stehen konnte.

Tommok zog eine halbe Augenbraue hoch, während sein Ebenbild auf ihn zustürzte und zu einem Schulterwurf ansetzte. Er erinnerte sich kurz an seine "Vulkaniade"-Teilnahmen um waffenlosen Kampf.

Wenn diese Figuren sie angriffen, waren sie schon mal automatisch im Nachteil. Er rief den anderen zu: "Nicht töten, nur verteidigen und kampfunfähig machen!", während er den anderen Tommok elegant mit einer Ausweichbewegung in die Horizontale beförderte.

Als sein Ebenbild aufsprang und wieder schnellen Schrittes auf ihn zustürmte, brachte er ihn erneut mit einer Tarlok-Täuschung ohne Körperkontakt aus dem Gleichgewicht. Es war ein Leichtes, den schnaubenden Angreifer mit einem vulkanischen Betäubungsgriff außer Gefecht zu setzen, woraufhin dieser augenblicklich verschwand.

Ein Blick zur Seite verriet ihm, dass nicht alle Offiziere diesem Credo folgten. Tom Broek schlug mit einer Teetasse auf den anderen tom Broek ein, während Ba'Rina das Basani-Hologramm mit ihrem Bat'leth durchsäbelte, ohne dabei auf feste Materie zu treffen. Selbiges Hologramm schwenkte Furcht erregend ein Hypospray...

Mahon wiederum war vollkommen in seinem Element! Endlich ein ebenbürtiger Gegner, dazu noch einer, der ebenso wie er mit einem wild und aggressiv in alle Richtungen rotierenden Androiden-Bein ausgerüstet war! Ein Hauch von Adrenalin-Duft erfüllte den Raum.

Tommok zuckte mit der Augenbraue. Während das offensichtlich "unechte"
Basani-Hologramm sich leicht irritiert von Ba'Rinas Schlägen zeigte, bastelte das "echte" MHB an seinem Hypospray herum...

Weder bei Mahon noch bei Hajo tom Broek konnte Tommok ausmachen, welcher von beiden der Echte war. Einzig ein deutlich gefauchtes "Ick wull di wat!"
suggerierte, dass der wahrhaftige Steuermann anscheinend gerade oben lag.

Der Befehl des Captains war so eindeutig wie sinnlos. Wenn er die Waffen.
Töten war erschreckenderweise einfacher als "normales" Ausschalten.

Angestrengt dachte der Halbvulkanier darüber nach, wie die Prüfung der Enzyklopen gedacht war. Kampf gegen das eigene Selbst...

Beider Waffen weglegend, kniete er sich nieder und umfasste das Kreuz mit der Linken, die Rechte geöffnet nach oben zeigend. Er betete für seine Freunde, Jakkala und die Mitglieder der Föderation, danach schwor er Demut und - zumindest für eine Weile - Gehorsam gegenüber seinen Vorgesetzten.
Aus den Augenwinkeln sah er den "falschen" Keller auf sich zustürmen, verharrte aber auf seinem Platz. Jesus hatte damals im Garten auch die Gelegenheit gehabt zu fliehen, hätte damit aber nur das Unvermeidliche hinausgezögert...

Jetzt wartete Keller auf seinen ganz persönlichen Römer und lächelte den Halbvulkanier an, als dieser die Axt zum Schlag erhob. Beim Heruntersausen überdachte Keller seine Theorie und wich im letzten Moment aus, als die andorianische Axt in den Boden krachte, nur um seinen Gegenüber einen Schlag zu versetzen, der die elektrische Spannung in seinem rechten Arm entlud. Von tausend kleinen Blitzen getroffen, taumelten beide Kellers ein wenig nach hinten und blieben dann erstaunt sitzen, um sich anzusehen.

Es kostete den Halbvulkanier Überwindung, wieder zu den alten Tätigkeiten zurück zu finden, aber er tat es, schloss die Augen und redete mit dem einzigen Herrn, den er jemals wirklich akzeptieren würde.

Während Tommok etwas verwirrt dort stand, fragte er sich insgeheim, was Ceram, tom Broek, Lou, das MHB und Mahon wohl als Nächstes tun würden.

Hajo tom Broek hatte die Situation allerdings schnell im Griff. Er kannte sich und damit auch seine Schwachstellen. Zumindest eine.

Hajo (der echte) ließ daher von seinem Gegenüber ab und entzog sich einer Teetassen Attacke ("Unverschämter Lümmel!"). Dann tauchte unter einem Kluntje-Regen ab, den sein Gegenüber eröffnete. Schließlich griff er hinten an seinen Gürtel. Dort hatte er immer einen Notvorrat eines Gegenmittels gegen ALLES!

Besonders gegen sich selbst. "Nimm das!" zischte der Steuermann und spritze aus einer winzigen Wasserpistole eine Ladung grünen Tees (!) auf seinen Gegner.

Dieser schrie: "Ich schmelze, ich schmelze!" Dann kippe er vollkommen geschockt ("Van'd Padd off" in Hajos ureigenster Counselor-Fachsprache) und bewusstlos um.

Hajo pustete einmal zufrieden über den Lauf seiner Pistole und sah sich um.

Ysdi fragte sich ernsthaft, warum er hier war. Immerhin besaß er keine DNA und er selbst hatte nur seine spontan kreierte Autobiografie im binären Code niedergeschrieben. 'Na ja', dachte er, 'wird wohl gereicht haben.'

Indes griff sein Ebenbild schon zum 6. Mal auf die gleiche subtile Art an.
Das war irgendwie erschreckend, Ysdi wusste nicht, dass er sich wirklich so primitiv verhielt. Zum sechsten Mal wehrte er den Angriff ab. Seine kybernetischen Gelenke ächzten unter der Wucht. Die Augen der Ysdi-Kopie waren frecherweise von einer schwarzen Sonnenbrille verdeckt. Auch eine schwarze Lederjacke hatte dieser billige Abklatsch an.

[HtB: Und pomadige Haare? Dann ist das nicht Ysdi sondern Greasedi.]

Ansonsten war das ein absolut gleicher Kampf. Der echte Ysdi wusste wie die Kopie angriff und umgekehrt. Alles in allem war der Kampf sehr monoton, beinahe langweilig. So konnte der echte Ysdi ein wenig nachdenken. Und prompt fiel ihm ein Prinzip ein, dass er mal in einem Schachbuch gelesen
hatte: "Spiel Dein eigenes Spiel und lass Dir nicht das von Deinem Gegner aufdrängen."

So betrat der Android absolutes Neuland. Er beschloss etwas Chaotisches zu tun, etwas, was mit Logik überhaupt nichts zu tun hat. Der falsche Android griff wieder an. Er holte aus um einen kräftigen Schlag zu erteilen. Der Echte jedoch drehte sich einfach um und imitierte ein entrüstetes Verhalten wie er es bei den Menschen schon lange gesehen hat. Insgeheim erwartete er allerdings den Aufprall des kommenden Schlages... Vergebens!

Nach einer Weile drehte sich Ysdi um und sah sein Ebenbild starr in der Landschaft stehen. Offenbar war er mit dieser Reaktion gänzlich überfordert.
Ohne Probleme konnte Ysdi nun an seinem Datenport gelangen und die Drohne umprogrammieren.

Er begriff und rief: "Hey! Sie imitieren alle nur unsere typischen Charaktermerkmale, nicht mehr!"

"Na, wie schön", grunzte Mahon, während er und sein Gegenüber abwechselnd mit den rotierenden Androiden-Beinen aufeinander einschlugen. Das MHB überlegte kurz, warf dann eine Münze, betrachtete das Ergebnis und injizierte dem einen Mahon ein Hypospray, woraufhin dieser zusammensackte und sich in Luft auflöste.

"Woher wussten Sie..." Mahon blickte das MHB irritiert an. "Risiko gehört zum Geschäft", antwortete das MHB souverän. Keller bemerkte, dass das MHB offensichtlich einige Kirk-Zitate in sein Programm integriert hatte, und auch dessen zeitweise unkonventionelle Verhaltensweisen.

Die hinreichend plump angreifenden Gegner waren nach und nach ausgeschaltet worden, als plötzlich eine Stimme erklang, die jedoch nichts sagte.

Im nächsten Moment fanden sich die Offiziere, jeder für sich, in einem Raum wieder, der nicht existierte.

Kadija sah sich mit nichtexistenten Augen um und stellte fest, dass sie keinen Körper hatte, auf nichts stand und als Nichts in etwas nicht schwebte, dass keine Dimensionen aufwies.

Sie fühlte sich wie ein Gehirn im Spiritusglas. [HtB: Wenn man bedenkt, dass ihr Normalzustand mit einem Gehirn im Alkoholglas zu vergleichen ist, dann ist das keine so große Umstellung.]

Okay, dies hier war philosophisch. So was konnte sie nicht. Aber sie hatte keinen Körper, mit dem sie hätte kämpfen können und so fühlte sie sich trotz nicht existierender Synapsen äußerst unwohl.

Hatte sie überhaupt über irgendwas Kontrolle?

Jaja, die Gedanken. So was mochten die Schattenwesen. Aber sosehr Kadija auch an Phaser dachte, es passierte nichts.

Sie beschloss abzuwarten.

Absolutes Nichts... So stellte sich Keller die Hölle vor. Zuerst versuchte er seine Gedanken auf Licht zu konzentrieren und es zu erschaffen. Als dies misslang, tastete er mit seinen Gefühlen nach den Anderen, gab aber auch dies auf, als er nicht mal Jakkala fand. Uns so konzentrierte er sich auf zwei Dinge, die ihn prägten: Gebet und Meditation Erfahrungen von beiden Seiten seiner selbst, vereinigte er das "Abendländische" seines Vaters mit der Kultur seiner Mutter, um zumindest seinen Frieden zu finden.

Ja, da war es wieder. Diesen Zustand kannte Ysdi bereits - damals im Augenblick seiner ersten Aktivierung gab es einen Moment von vielleicht einer zehnten Sekunde, als noch keine seiner Sensoren ihre Arbeit anfingen.

Es gab keinen Input, genau wie jetzt. Viele stellten sich das Nichts schwarz vor. In Wirklichkeit jedoch war das Nichts nicht schwarz, auch nicht weiß.
Das Nichts war farblos, leer, dimensionslos und hatte keine Temperatur und keinen Druck.

Was hatte das zu bedeuten? Im Grunde war es völlig unmöglich dieses Nichts wahrzunehmen und auch noch darin denken zu können. Ysdi durchforstete seine Datenbanken und kam auf zwei Möglichkeiten. Dieser Zustand könnte als genau den Moment der Zeugung eines Lebewesens interpretiert werden. Vielleicht sollte aber auch nur jeder für sich völlig ohne äußere Einflüsse in sich gehen und nachdenken. Worüber? Etwa über begangene Fehler? Es gab so viele, verwirrende Möglichkeiten.

Ysdi tat das Einzigste, was er hier tun konnte: Denken.

to be continued...
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