Zum HauptmenüZum Hauptmenü

9. Konfrontation im Nirgendwo

Tommok zuckte mit seiner imaginären Augenbraue. Die Existenz (oder
Nicht-Existenz?) in einem nur theoretischen Raum war unlogisch.

Aber vielleicht war gerade das der Sinn der Prüfung? Wie würden die Föderationsoffiziere auf eine Situation reagieren, die nicht greifbar war? Die mit ihrer Sprache nicht zu beschreiben war?

Tommok fragte sich, wie wohl die Menschen bei der ersten Prüfung damals bei diesem Teil abgeschnitten hatten. Was erwartete man von ihm? Dass er mit den nicht existenten Beinen strampelte? Oder über die Unendlichkeit des Seins zu sinnieren begänne? Oder dass er die immens wichtige Frage aufwürfe, WARUM, dieser Raum wohl nicht existierte?

Nun, vielleicht war dies auch gar kein Multiple-Choice-Test, sondern eine Art Feldversuch. Wie reagiert man auf diese Situation? Aggressiv?
Meditativ? Grübelnd? Lethargisch? Aktionistisch?

Oder mit Grübeln darüber, was wohl der Zweck der Prüfung ist, so wie Tommok es gerade tat?

[HY: Endlich hat man mal die Möglichkeit wirklich nichts zu tun]

***ZAWUSCH!!!

Der Raum, in dem sich alle Sternenflottenoffiziere nunmehr befanden, existierte wieder. Allerdings stellte Tommok fest, dass er zwei blaue Fühler hatte und ein rotierendes Androidenbein.

Irritiert schaute er auf Kadija Ceram, die eine Teetasse in der Hand hielt.

Magnees verspürte, wie in ihm bisher unbekannte Gefühle aufstiegen.
Welche er in den unendlichen Weiten bisher noch nicht sehr oft gespürt hatte. Als er dann an sich runterblickte, erkannte er, dass er nicht mehr er selbst war. Er steckte in dem Körper einer Frau, was an sich noch nicht sehr beunruhigend war. Doch es war nicht irgendeine Frau. Es war eine Frau aus dem Riegelsystem, welches zur Unterhaltung der männlichen Besatzung extra importiert wurde, und momentan mehr als spärlich bekleidet war. Magnees überkam ein leichter Schwächeanfall.
Sofort war ein freudig dreinblickender Jason Ripley zur Stelle um Magnees zu halten und sich ein Küsschen zur Belohnung abzuholen. Sofort befreite sich Magnees aus der Umklammerung und rannte schreiend durch den Raum in der Hoffnung jemand würde ihn aus dem Albtraum befreien.

Auch Ysdi bemerkte, dass er sich nicht in seiner Hülle befand. Nicht zuletzt durch Streiterreihen in seiner Umgebung. Ausrufe wie "Was machst Du Hund in meinem Körper?" war ein recht hilfreicher Hinweis. Diese Schattenwesen mussten über eine erstaunliche Technologie verfügen, wenn sie sogar
Hologramm- und Androidenmatrizen in einen organischen Körper stopfen konnten.

Ysdi betrachtete seinen neuen Körper. Eigentlich hatte er sich die menschlichen Eigenschaften viel intensiver vorgestellt. Im Grunde verspürte er keinen allzu großen Unterschied zu vorher. Also keine überkochenden Emotionen voller Angst-, Schmerz- und Glücksgefühlen überfluteten ihn. Auch war seine Gedankenstruktur sehr logisch. Er suchte, fast ohne es bewusst zu merken, bereits nach der Ursache dieser Transformation, während er mit seinen Händen sein Gesicht abtastete, bis er an den deutlich spitzen Ohren ankam. Das hätte er sich ja denken können. Ironie des Schicksals, würde wohl ein Mensch nun sagen.

Warum steckte er ausgerechnet in dem Körper eines Vulkaniers? An ihm lief gerade kreischend eine halbnackte Frau vorbei, verfolgt von einer Horde von Männern. "Ysdi", rief diese Frau, allerdings nicht in seine Richtung, "Halten Sie diese Schar von Wildgewordenen von mir fern. Schnell!"

Ysdi sah seine Hülle. Wer auch immer darin steckte, bewegte sich äußerst plump. Er schaute sich dieses Desaster nicht länger an und setzte sich auf eine Stufe. Sie gehörte zu einer Ruine, von der ein paar Stufen und Fragmente einer Außenmauer übrig waren. Auch sonst sah die Gegend, wo sie waren recht trostlos aus. Überall lagen Trümmer, Schutt und Asche.
Der Himmel war einheitlich grau und dunkel. Eine sehr merkwürdige Gegend war das, aber niemand schien Notiz von ihr zu nehmen, da alle zu sehr mit sich selbst beschäftigt waren.

"Wer sind Sie", ertönte eine erboste Stimme hinter ihm. Ysdi schaute nach hinten und sah dort einen leicht purpurroten Andorianer stehen.

Tommok kochte vor Wut. Da stand er nun vor sich selbst und kannte gar nicht genug Schimpfwörter, um diesen Möchtegern-Vulkanier mit Fleet-Captains-Uniform vor sich zu titulieren.

"Sie wollen wohl ein Vulkanier sein, wie? Was fällt Ihnen ein!?"

[GtB: Schön.]

Diese übersprudelnden Gefühle von Wut und Erregung waren natürlich völlig neu für Tommok. Hatte er auch früher mal in Schulbüchern vage Beschreibungen darüber gelesen, was Emotionen seien, so trafen all diese Worte nur sehr unzureichend auf das zu, was er gerade durchlief.

Irgendwie genoss er es. Er beschloss, sich noch ein wenig in dieses Hochgefühl der Wut hineinzusteigern.

"Wackeln Sie nicht so blöd mit Ihrer Augenbraue!" schnaufte er, "und ihre Uniform sitzt prima, sie brauchen sich nicht dauernd zurechtzuziehen!"

Schwer atmend sah er sein Gegenüber an.

Auch Kadija fühlte sich nicht gerade wohl. Eine Bestandsaufnahme ergab:
Grundaggressivität 12%, Verlangen nach Tee 100%, latente Kinderliebe 99%, Schamgefühl 0%.

Hajo spürte derweil eine sonderbare Freude daran, Dinge und Leute kaputt zu machen. Allerdings hielt er sich zurück, so gut er konnte.

Sie machte sich auf zu den Ruinen, um nach Teepflanzen und einem Wasserkocher zu suchen.

Während Tommok weiterhin schwer atmete, sah er auf tom Broek und Ceram, die offensichtlich die Körper 1:1 getauscht hatten.

Mechanisch hob Ysdi seine rechte Augenbraue an. Unter den gegebenen Umständen erschien es äußerst logisch, dass sein Gegenüber der rechtmäßige Eigentümer der Körperhülle, in der er sich befand, war. Die beschriebenen Charakteristika sprachen eindeutig für Fleet Captain Tommok.

Wieder schweiften seine Gedanken kurz in die faszinierenden Theorien der möglichen Verwirklichung dieses Phänomens ab. Dem Andorianer schien stattdessen fast der Kragen zu platzen.

Ruhig und mit völlig sachlicher Stimme antwortete der temporäre
Vulkanier: "Captain, ich denke, wir haben keine Zeit für ein derartiges Schauspiel der Emotionen. Ich schlage vor, dass Sie versuchen Ihre neuen Gefühle weitestgehend zu unterdrücken. Ich bin Lieutenant j.g. Ysdi..."

Ysdi wurde gestört. Wieder lief die seltsam leicht bekleidete Frau, an die er sich beim besten Willen nicht erinnern konnte, sie auf der Mirage gesehen zu haben, kreischend vorbei und wieder wurde sie von einer Horde Wildgewordener und einem mechanisch hinterher humpelnden Androiden verfolgt.

Andere Crewmitglieder kamen offenbar auch nicht mit den Merkmalen des anderen Geschlechts zurecht. Viele kreischten, weinten oder jubelten, andere liefen hysterisch umher und klagten über Migräne. Tatsächlich weinte auch ein Mann, der offenbar einen Holzsplitter in einem seiner Finger gefunden hatte. Ysdi verstand dieses Chaos nicht. Das einzig Logische wäre doch, dieser zugegeben unerwartete Lage mit Disziplin zu begegnen. Wo mögen die Hologramme sein?

"Captain", fuhr der Android fort, "ich schlage vor, wir versuchen, die Führungsoffiziere zu identifizieren und bringen ein bisschen Ordnung in die Crew!"

[GtB: Das klappt schon nicht, wenn die alle in ihren angestammten Körpern sitzen.]

Tommok grunzte kurz und nickte dann. "Alle Führungsoffiziere hier bei mir auf diesem Felsvorsprung melden! Sofort!"

Ungläubig starrte Ba'Rina in eine Pfütze.

'Arrrrhhhh', als sie erkannte, dass sie in dem Körper eines Ferengies steckte, der in der Wissenschaft arbeitete. 'Was für eine Schande', dachte sie sich und begann wie hypnotisiert, den Boden nach irgendwelchen Würmern zu durchsuchen.

Ysdi schaute in ein blankes Chaos. Es wurde gekreischt, gejubelt, gezankt und geheult. Das war ja kaum auszuhalten. Der Android-in-einem-Vulkanier wurde von diesem Pöbel empfindlich in seinen Gedanken gestört. Er konnte sich einfach nicht auf die wesentliche Frage
konzentrieren: Was machten sie hier?

Nach Tommoks Aufforderungen waren allerlei exotische Gestalten an ihren Platz gekommen. Da waren Ceram, tom Broek, die halbnackte Riegelfrau, ein Ferengi, Ba'Rina, Crewman Hmm und Chenge. Nur, wer steckte in den Körpern. Ysdi war sich sicher, dass sich dieses kleine Geheimnis gleich lösen würde.

Und endlich hatte er eine Idee, die logischer nicht hätte sein können.
Er kam zu dem Schluss, dass ein Körpertausch de facto überhaupt nicht möglich war.

"Meine Damen und Herren, ich habe soeben die Lösung für unser Problem gefunden.", Ysdi verstummte. Die Augen waren zweifelsohne auf ihn gerichtet und warteten auf die Auflösung. Ysdi nahm Ceram in aller Seelenruhe den Phaser aus dem Holster.

"Ich werde es ihnen beweisen!", sagte er. Er konnte sich nicht irren.
Völlig unmöglich! Er hatte recht. "Die einzige Möglichkeit, die diese Situation hervorrufen kann, ist eine nicht existente!", die Augen wurden größer.

Offenbar verstand man ihn nicht, er musste diese einfache logische Angelegenheit wohl weiter ausführen: "Verstehen sie? Das hier ist nur eine Simulation. Ich vermute... nein, ich weiß, dass wir wahrscheinlich alle in Wirklichkeit irgendwo liegen oder sitzen und irgendein Gerät verbindet unser kognitives Bewusstsein. Das hier ist alles, sie sagen dazu, glaube ich, Einbildung. Schauen Sie!"

Ysdi stellte den Phaser nun auf eine tödliche Stufe ein und schoss unvermittelt auf irgendein Crewmitglied. Es würde nichts passieren.
Blankes Entsetzen machte sich breit. Sofort bildete sich eine Traube um das Opfer.

Leblos sackte der Körper in sich zusammen. Die Augen erstarrten und blickten ins Leere. Es war der Körper von Crewman Kagerfeld von der Sicherheit. Doch wer war in diesem Körper gefangen?

[GtB: Für diesen Zwischenfall hätte ich von den Beteiligten gerne in der nächsten Zeit noch ne Fortsetzung…]

Immer noch stand Ysdi da und wartete. 'Das ist eine faszinierend gute Simulation.', dachte er nur.

Es verging eine Weile. Wortlos sah Ysdi den wirkungslosen Wiederbelebungsversuchen seiner Kameraden zu. Tommok hatte einen weiteren Wutanfall und brüllte ihn mit einer beinah unvorstellbaren Lautstärke von der Seite an. "Was haben Sie sich dabei gedacht? Sind Sie wahnsinnig geworden? Ich sage Ihnen eines: Das wird für Sie ernsthafte Konsequenzen haben!"

Der Android schien davon überhaupt nichts mitzubekommen. Die Situation erschien ihm so surreal. Wieso ging seine Theorie nicht auf? Er konnte unmöglich einen Fehler gemacht haben.

"Schauen Sie mich gefälligst an, wenn ich mit Ihnen rede!", forderte Tommok ihn auf.

Ysdi blickte irritiert auf. "Ich... Ich verstehe nicht...", stammelte er nur. Er kam sich merkwürdig vor. Er hatte auf einmal ein Gefühl völlig versagt zu haben und einer Beachtung nicht mehr würdig zu sein. Doch damit war er nicht alleine. Dieses Gefühl schlich sich zunächst leise, dann immer stärker werdend bei allen ein. Eine unglaubliche Depression dehnte sich bei allen aus.

Wohin man sah, blickte man in niedergeschlagene Gesichter. Gleichzeitig überkam ihnen plötzlich eine unglaubliche Müdigkeit. Es wurde auf einmal totenstill. Hier und da ertönte ein derart herzhaftes Gähnen, dass man meinen könnte, sie hätten über Tage nicht mehr geschlafen.

Und so dauerte es nicht lange, bis auch der letzte zu Boden fiel. Es wurde dunkel.

"Es wäre nett, wenn mir jemand meine Ohrläppchen massieren könnte, da ich dann viel besser schlafen kann" sagte Ba'Rina gähnend, aber eigentlich war sie viel zu aufgeregt zum Schlafen.
Ein Crewman hatte ein großes Lagerfeuer angezündet, um das sich alle mehr oder weniger legten. Ba'Rina stocherte mit einem Stock in dem Feuer herum, als sie ein Geräusch aus einem Gebüsch hörte. Sie kroch zu Tommok und rüttelte ihn leicht: "Tommok, sind sie noch wach???"

"Tommooooooooook", brüllte sie fast.

"D...d...daaa hin… hin… hinten ist ein merkwürdiges Geräusch", sie zeigte auf das Gebüsch. Tommok brummte nur verträumt.

[GC: Es hat ganz große Augen und folgt uns schon den ganzen Tag.]

Doch sie kam nicht mehr dazu, nachzusehen, denn alle Crewmitglieder, die noch wach waren, erhielten einen Schlag auf den Kopf, der sie ins Bewusstlose sinken ließ. Die gesamte Crew lag schutzlos darnieder.

Als sie wieder zu sich kamen, stellten sie erleichtert fest, dass sie sich sowohl zurück in ihren eigenen Körpern befanden, als auch auf der Mirage.

---USS MIRAGE – BRÜCKE

"Wir haben wieder Energie!", rief Smigel eifrig. "Alle Systeme online!
Und - es ist ÜBERHAUPT keine Zeit vergangen, ALS OB NICHTS PASSIERT WÄRE!!!"

[HY: Naja, außer das dieser mysteriöse Smigel plötzlich da ist…]

"Danke Fähnrich", erwiderte Tommok kühl und betrachtete den Schirm, auf dem sich die Maybach zeigte, an die gerade die kleine Fähre der Schattenwesen andockte. Kurz darauf erschien die Brücke der Maybach im Vollbild und mehrere Schattenwesen wogten herum.

Plötzlich fing SUSI an zu sprechen.

"Föderation. Ihr habt die Prüfung nicht bestanden.", ein kollektives Seufzen lief durch die Mannschaft.

[GtB: Ab zum Idiotentest.]

"Jeder von euch trägt die Ergebnisse seiner persönlichen Auswertung bei sich. Seht sie euch gut an!"

Um den Hals eines jeden Crewmitglieds erschien ein roter Bindfaden mit einem Umschlag. Zögernd öffneten die ersten Mutigen den ihren und schauten hinein.

Tommok zog eine Augenbraue hoch.
Mahons Fühler liefen violett an. Wutschnaubend zeriss er seinen Zettel.
Hajo rief: "31? Unverschämtheit!"

Die Schattenwesen wogten weiter und SUSI übersetzte missbilligendes Zungenschnalzen.

"Dennoch seid froh. Wir sind nicht die Enzyklopen. Sie töten diejenigen, die nicht bestehen, wir warnen euch nur. Fliegt nicht weiter! Folgt der Aufforderung der Enzyklopen nicht! Ihr würdet versagen und sterben. Wie ihr euch auch entscheidet, erwähnt unsere Einmischung nicht. Die Enzyklopen hassen uns. Sie beneiden uns und wollen sich alle hochentwickelten Völker einverleiben, um uns zu vernichten. Das werden sie niemals schaffen. Doch ihre Prüfung zu bestehen, bietet viele Vorteile, die wir den Völkern nicht vorenthalten wollen, dennoch sind wir dagegen, die Verlierer zu töten. Wir prüfen ohne das Wissen der Enzyklopen die Auserwählten und geben ihnen Rat. Ihr seid der Prüfung nicht gewachsen. Fliegt nicht in den Tod."

Der Schirm schaltete um und zeigte wieder die Maybach, die in einen Orbit um den Planeten einschwenkte.

Nachdem die Anwesenden den Schock einigermaßen verdaut hatten, ergriff Tommok das Wort. "Captain an die Mannschaft! Wir haben die Prüfung der Schattenwesen nicht bestanden. Laut ihrer Aussage würden wir damit in den sicheren Tod gehen, wenn wir die Prüfung der Enzyklopen auf uns nehmen. Es ist daher nur logisch, festzustellen, woran unser Versagen lag. Jeder gibt seine Ergebnisse auf der Brücke ab damit wir sie untersuchen können..." Ein kauendes Geräusch unterbrach ihn.

Tommok drehte sich um.

"`tschlding capm, hte gnz plötzlch heißhungr," Mahon stopfte sich die letzten Zettelschnipsel in den Mund und schluckte.

Tom Broek tunkte soeben die letzte Ecke seiner Ergebnisse in eine Tasse Tee.

"Maschinenraum an Brücke. Magnees hier, Captain, hier ist ganz unerklärlich ein Feuer ausgebrochen, nichts Schlimmes, aber es hat die Ergebnisse erwischt..."

Tommok faltete seinen Zettel sorgfältig zusammen. "Steuermann, setzen sie einen Kurs auf die Erde. Verbinden Sie mich mit dem Sternenflottenhauptquartier."

"Sir!", meldete Smigel, "Vier romulanische Schiffe enttarnen sich!"

Mahon kam dem Captain zuvor: "Roter Alarm, alle Mann auf Gefechtsstation, Smigel, befindet sich noch jemand von meiner Crew auf der MAYBACH?"

Smigel: "Nein, nur noch böse Orkse!"

Keller: "Sir, mindestens eines der Schiffe operiert unter der Flagge des Tal'Shiar!"

Smigel: "Die Romulaner aktivieren die Waffensysteme!"

Mahon wartete Tommoks Nicken ab, es lies nicht lange auf sich warten:
"Ausweichmanöver, volle Energie auf die Schilde. Maschinenraum, Notstart. Fahren sie den Warpkern wieder hoch, sie haben 20 Sekunden, maximal."

Tommok setzte sich in aller Seelenruhe auf seinen Sessel und betrachtete den Hauptschirm. Seine linke Augenbraune zitterte. Und das verhieß nichts Gutes.

"Keller, was wissen wir über diese Schiffe? Gibt es Modifikationen, die wir für uns nutzen können?" Mahon war in seinem Element.

"Warten sie einen Augenblick." Kellers Finger flogen über die Tastatur und er konzentrierte die wissenschaftlichen Sensoren auf die einzelnen Raumschiffe. "Romulanische Warbirds der D'deridex Klasse, aber es fehlen die Weiterentwicklungen der letzten fünf Jahre... Wir könnten sie entdecken, wenn sie im Tarnmodus sind, aber sonst haben wir kaum Vorteile."

Wieder flogen seine Finger über die Tastatur und er versuchte, die Schilde mit den Sensoren zu durchbrechen. "Die Schiffe stammen noch aus der Zeit vor dem Vertrag von Sternenbasis 22, vor Ri'or Captur. Wenn wir..." Er öffnete einen Kanal zur Krankenstation und zu Lou0001 gleichzeitig. "Wir brauchen jemand mit den Stimmmustern und dem äußeren Aussehen von Ri'or Captur. Ist ihnen dies möglich?"

--- Wissenschaft

"Hmmm im Prinzip könnte ich alles schaffen, wenn ich die nötigen Informationen bekomme." Nachdem Lou wieder Energie hatte, und ihre Matrix sich stabilisierte, hattte sie sich routinemäßig in die Wissenschaftsstation begeben, dort aber niemanden angetroffen.
"Maschinenraum, ich bin gleich bei ihnen. Lou Ende." Mit den Worten sprang sie auch gleich los, um dort zu sein, wo sie gebraucht wurde.
Routine.

---MASCHINENRAUM

Endlich war die verwirrende Zeit vorbei. Nach einem kurzen Systemcheck richtete sich Ysdi von dem recht kreativlos, grauen Fußboden auf. Er blickte in zahlreiche verwirrte Gesichter. Aber die Routine kam sofort wieder, als der Raum in ein tiefes Rot getaucht wurde.

"Also gut! Alle Mann auf Station. Mr. Ripley, sind Sie hier irgendwo?
Bringen Sie die Reaktoren für die Impuls- und Hilfsenergie wieder online! Wo ist denn der Chef?", Ysdi ging direkt forschen Schrittes zur Warpkernkontrolle.

"Mal sehen, ob wir den Kristallen nicht ein wenig Energie entlocken können.", murmelte er und kurz bevor die 20 Sekunden Frist vorbei war, erhellte langsam wieder ein blauer Schimmer den Maschinenraum.

Als Lou im Maschinenraum ankam, traf sie dort Chief Bauer an, der bereits die Datenbanken durchforstete.

"Wollma schaun. Also, wir ham hier das Aussehen von seiner Cousine, weil die ist Metronet-Moderatorin auf Romulus, und... ja, hier seinen Bruder, den hamse mal wegen Steuerhinterziehung gesucht und einen Steckbrief rausgeschickt. Könnse damit was anfangen, Miss Lou?"

---BRÜCKE

Währenddessen stand Tommok von seinem Sessel auf. "Das dauert alles viel zu lange hier! Wir müssen schnellstens..."

"Captain, sie feuern!" Hajo tom Broeks Teetasse zitterte vor Aufregung.

Es krachte. "Ausweichmanöver Delta 3. Maschinenraum, Mr.Magnees, Meldung, wie ist der Zustand der Systeme?"

Er blickte seinen ersten Offizier an. "Mr.Mahon, Vorschläge?"

"Wir sollten den Druck in der Shuttlerampe verringern. Das wird unseren Kurs leicht verändern!" Mahon schluckte. Dann fuhr er fort: "Ich meinte, wir sollten auf Warp gehen, solange wir das noch können. Brücke an Maschinenraum. Wir brauchen einen Schadensbericht. Wann ist der Warpantrieb einsatzbereit?"

"Ysdi hier, wir brauchen noch mindestens 4 Minuten!"

Wieder schlugen die Desruptoren in den angeschlagenen Schild der MIRAGE.
Wieder barsten Plasmaleitungen.

Mahon traf eine Entscheidung: "Ba'Rina, Ysdi und Eroheneth, finden sie sich unverzüglich in Transporterraum 3 ein. Lassen sie alles stehen und liegen.
Beeilen sie sich, sie haben 15 Sekunden." dann eilte der Andorianer zum Turbolift. "Sir, Captain, ...", sprach er kurz bevor er den Lift betrat, "...wir werden der MIRAGE so viel Zeit beschaffen, wie sie braucht. Es war mir eine Ehre, Sir!"

Die Türen schlossen sich.

Keller nutzte die wissenschaftlichen Sensoren weiterhin, um so viele Daten wie möglich zu sammeln und versuchte, einen sinnigen Schluss daraus zu ziehen.

"Captain, bitte um Erlaubnis..." Ein Treffer erschütterte das Schiff und die Schildanzeige lies bedrohliche Werte erkennen.

Kurzentschlossen sandte Keller ein Identifikationssignal, wie es Romulaner vor fünf Jahren verwendet hatten. "Captain, bereiten sie schon einmal darauf vor, einen Romulaner zu spielen... Rang Ri'or, Name sollten sie ändern. Und das Schiff ist der Prometheus nachempfunden und auf Testflug..."
"Beten wir, dass es funktioniert.", sagte er sich noch und überflog schnell die Aufzeichnungen der Enterprise 1701-D zum Schläferschiff- Einsatz. Und irgendwie wurde er das Gefühl nicht los, dass diese Prüfung für Romulaner und Föderation galt.

---TURBOLIFT

Mahon zog seinen Phaser und justierte ihn. Dann vergewisserte er sich, ob sein Messer an Ort uns Stelle war [GC: Igitt] und aktivierte seinen
Kommunikator: "Mahon an Transporterraum 3. Bereiten sie einen Transport auf die MAYBACH vor, wir werden gleich bei ihnen sein. Sie müssen uns durch die Schilde beamen. Programieren sie entsprechende Transportfenster. Sie haben 11 Sekunden!"

---MASCHINENRAUM

Kaum hatte er den Ruf des Captains vernommen, da presste er schon das letzte Kommando auf das Bedienfeld. Eiligst schickte er sich an den Maschinenraum zu verlassen.

"Ripley? Magnees? Sind Sie hier irgendwo?", keine Antwort ist auch eine Antwort, dachte sich der Android, "Bauer, Sie haben den Maschinenraum.
Das EPS-Gitter hat fast das nötige Niveau für Warp erreicht. Ach, und finden Sie Ripley und Magnees.", hallte es nur noch entfernt, ehe er gänzlich verstummte.

---TRANSPORTERRAUM 3

"Immer das Gleiche", murmelte der Android keineswegs böse, als er mit gezielten Schritten auf die Transporterplattform zueilte und sich direkt neben Mahon stellte. "Eigentlich habe ich noch vollen Resturlaub vom letzten Jahr!", meckerte er gekonnt weiter. Kurz nachdem Ba'Rina hastig eintrat, empfing Ysdi mit einem herzlichen: "Willkommen im Club der Entbehrlichen!"

"Jetzt ist aber mal gut, Ysdi!", stupste der Andorianer seinen metallenen Kompagnon an.

"Oh, wir müssen auch nur gegen vier romulanische Schiffe kämpfen und dazu erstmal wieder die Maybach von diesen Wesen zurückerobern. Das wird sicher ein Kinderspiel.", bemerkte Ysdi noch mit einem amüsanten Unterton. Ihm gefiel diese ironische Ausdrucksweise.

Ba'Rina war mittlerweile auch an ihrem Platz angekommen. Ihr schien gar nicht nach Lachen zumute zu sein. Alle hatten ihre Waffen gezogen.

"Energie!", Mahon presste diesen Befehl derart zackig aus seinen Lippen, dass der Transporterchief sich beinah vertippselte. Der Auflösungsprozess begann.

to be continued...
Valid XHTML 1.1! Valid CSS! Level Double-A conformance icon, W3C-WAI Web Content Accessibility Guidelines 1.0

LinksymbolEin Webangebot von der Crew der USS Mirage NCC 24866

Linksymbol Zurück zur Startseite.
lcars-Designelement lcars-Designelement lcars-Designelement
Mail an den Gamemaster, seinen Stellvertreter oder an den Webmaster