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11. Mysteriöser Selbstmord

--- STERNENBASIS 12

Eine ungewohnte Geschäftigkeit herrschte auf der Station. Die gesamte Crew der USS Mirage und der Maybach tummelte sich auf den Decks und der Promenade. Einige nutzten die Gelegenheit für einen kleinen Einkauf, da es viele exotische Waren zu erstehen gab. Andere nutzten die Aussichtsplattformen, um die unzähligen an- und abfliegenden Schiffe verschiedenster Welten zu beobachten.

Viele Mirage'ler ertränkten ihre Langeweile jedoch in der örtlichen Gastronomie, so auch Ba'Rina, Keller, tom Broek, Ceram, Magnees und auch Captain Tommok. Auf ihre Schiffe konnten sie nämlich zurzeit nicht. Zu einer routinemäßigen Strahlendekontamination kam nämlich der Umstand, dass die findigsten Mitglieder der Theta-Schicht sich einen besonderen Silvester-Scherz hatten einfallen lassen.

Die Auswirkungen der Stinkbomben, die sie auf beiden Schiffen zündeten, waren bestialisch - und zudem noch weitaus schwerer zu entfernen als Ferengi aus einer Schatzkammer. Lediglich der Holodoc wagte sich hin und wieder auf die Mirage und manche Crewmitglieder behaupteten seitdem, dass selbst das Hologramm gewisse unangenehme Düfte verbreitete.

Kurzum: Eine Rückkehr auf die Schiffe war zurzeit nicht absehbar.

So stand die kleine Gruppe der Mirage'ler einsam in einer schmierigen kleinen Bar und fühlte sich überflüssig. Nur der Captain nicht, er war immer und überall im Dienst und fühlte sich dafür verantwortlich, seine Leute "bei Laune" zu halten, auch wenn er sich nicht sicher war, ob er diesen Terminus korrekt verstanden hatte. Jedenfalls gab er gerade die vierte Runde stilles Mineralwasser aus, als eine Kleinigkeit die Langeweile der Offiziere verscheuchte.

Ein krude aussehender, großer Außerirdischer mit auffälligen Gewändern betrat die Bar. Er hielt wortlos auf den Wirt des Etablissements zu und hielt ihm stumm seine Hand entgegen. Der Wirt, ein Angehöriger des Volkes, um dessen Planeten die Station kreiste, erstarrte zunächst erschrocken, als er etwas in der Hand des Mannes (?) sah. Dann griff er wortlos unter die Theke, zog ein kleines Gerät hervor, dass er offenbar auf sich selber richtete und sich mit einem Lichtblitz desintegrierte.
Seine Kleider und am Körper getragene Gegenstände fielen scheppernd zu Boden.

Die Offiziere der Mirage waren einen Moment geschockt ob dieser plötzlichen Umkehrung der Langeweile. Ceram war als Erstes wieder bei Sinnen und stürzte sich auf den Außerirdischen, doch dieser entschwand in einem lautlosen Transporterstrahl.

Einen Moment war Ruhe. Wenn nicht die Kleider des getöteten Wirts auf dem Boden gelegen hätten, so hätte man glauben können, es sei nichts geschehen. Jetzt erst erholten sich die übrigen Offiziere von ihrem Schrecken und scharrten sich um Kadija, die aus dem Kleiderhaufen einen kleinen Gegenstand gefischt hatte: einen klobigen Ring mit einem Zeichen, das einem Omega ähnelte.

Tommok ergriff das Wort. "Keiner verlässt den Raum!"

Die Panik, die daraufhin einsetzte, ist mit Worten nicht zu beschreiben.
Wenige Sekunden später befanden sich keinerlei Personen außer den Sternenflottenoffizieren in dem Raum. Petty Officer Bauer taumelte aus der benachbarten Bar mit einem leicht gegrunzten "was'n hier los?"
herein, während Tommok sich den Ring näher besah. Ein Omega also, Symbol für das Ende? Oder für etwas ganz anderes? Oder war es überhaupt ein Symbol?

Er reichte den Ring in die Richtung der anderen Offiziere, da sein eigener Tricorder gerade zur Wartung auf der MIRAGE weilte.

Tommok gähnte einmal kräftig, woraufhin der Ring anfing, grün zu glühen.
"Meine Dame, meine Herren, können sie hier irgendwelche ungewöhnliche Strahlung messen?"

[GtB: Ein Langweilomat?]

Ysdi rückte seinen Stuhl. Er, Ripley und Magnees saßen vor wenigen Augenblicken noch an einem Tisch, der im Laufe der Zeit eher die Form einer gigantischen Glaspyramide angenommen hatte. Sie hatten gewettet, dass der Android die Aufnahme unterschiedlichster, verrufender Spirituosen irgendwann nicht mehr so selbstverständlich verkraften würde, wie er vorgab. Also kippte sich die Maschine einen Drink nach dem anderen in den Rachen und Ripley achtete darauf, dass der Zuckergehalt jeweils möglichst hoch war. Er und der Chefingenieur nutzten die Gelegenheit und konsumierten ebenfalls eine stattliche Menge.

[GtB: Ich möchte wohl gerne mal wissen, wie man außerhalb Ostfrieslands eine "stattliche Menge" definiert...]

Als das offensichtliche Attentat geschah, musste sich Magnees gerade erleichtern und Ripley's Kopf lag schwerfällig an der Tischkante und schnarchte laut. Ysdi konnte durch die Glaspyramide nichts erkennen und war damit beschäftigt sich einzubilden, er wäre betrunken.

Mühselig stand er nun auf und torkelte zu Tommok um sich den Ring anzuschauen. Ein wenig lachend und schnaufend schüttelte er den Kopf:
"N..n.nein, Käpt'n!", zielstrebig drehte er den Ring um 180 Grad, "das's doch ein Hufeisen, eindeutig! Schau'n se doch mal genau hin!"

[GtB: Mich deucht, der Android muss mal wieder neu beschlagen werden.]

Ysdi pustete erschöpft. Sein Gestank war bestialisch.

Tommok zog eine Augenbraue hoch. "Ihre Aussage ist unlogisch. Des Weiteren ist Ihr momentaner Zustand unlogisch. Mr. Magnees, offensichtlich gibt es bei Mr. Ysdi die eine oder andere Fehlfunktion?"

"Ähem", hüstelte Kadija, "Mr. Magnees befindet sich im Augenblick nicht hier."

Ripley hob kurz den Kopf und murmelte etwas von: "Konfirmandenblase..."

"Sir, ich schlage vor, dass wir uns aufteilen und die Station nach jemandem absuchen, der uns sagen kann, was das Symbol bedeutet."

Kadija tastete nach ihrem geheimen `Knochenbrecher`. Oh ja, die `Informationsbeschaffung` würde Spaß machen.

Tommok nickte. "Auf dieser Station befinden sich 12 weitere Gastwirtschaften, ein Handelszentrum, sechs Holosuiten-Zentren, zwei Raumwerften, fünf Quartierareale, ein medizinisches Zentrum und die Sternenflotten-Dependence, des Weiteren sind zurzeit 15 Schiffe hier angedockt. Miss Ceram, wie ist der Status der hiesigen Sicherheitseinheiten?"

"Captain, laut Computerauskunft sind von den 10 Sicherheitsoffizieren 4 im Urlaub, 3 schlafen gerade, 2 befinden sich in einer Kneipe in betrunkenem Zustand, der Dienst habende Sicherheitsoffizier ist ein Ferengi namens Heyzor. Er gilt allerdings als bestechlich und schließt gelegentlich Wetten über die Aufklärungsquote der hiesigen Verbrechen ab."

Tommok seufzte. "Ok, wir werden die Sache hier in die Hand nehmen."

Während er kurz grübelte, torkelten Crewman Hm und Crewman Paseolati zur Tür hinein. "Wie schön. Miss Ceram, sie werden mit Hm die ersten sechs Kneipen abklappern, Mr. Ysdi, sie und Mr. Paseolati werden die übrigen Kneipen besuchen, Mr. Keller, sehen sie sich bitte zusammen mit Petty Officer Bauer in den Holosuiten und Quartieren um, Mr. tom Broek, wir werden das Handelszentrum durchforsten."

Tommok ging zum Replikator der menschenleeren Küche der Kneipe, riss die Verkleidung herunter, schraubte und lötete ein wenig an den Drähten herum, legte den Ring auf eine Platte, woraufhin nach kurzer Zeit vier gleich aussehende Ringe materialisierten."

[GtB: Raubkopierer sind Verbrecher]

"Jedes Team bekommt ein Replikat mit. Versuchen sie, alles über diesen Ring und über die Personen, die eben noch hier waren, herauszubekommen.
Verwenden sie dabei jedes Mittel, das ihnen angemessen erscheint", er sah Ceram an, "aber vermeiden sie unnötige Gewalt."

Ceram nickte erfreut, schließlich hatte Tommok nur von "unnötiger"
Gewalt gesprochen.

"Machen sie es so!"

"Sir, aus welchem Grund erhalte ich keine Befehle? Bin ich überflüssig?", fragte Magnees leicht verwundert, als er aus dem übel riechenden Teil des Lokals schluderte.

"Und was ist mit mir", fragte Ba'Rina, die gerade dazugekommen war, "Das ich etwas getrunken habe, heißt ja lange noch nicht, dass ich betrunken bin. Schließlich bin ich Halbklingonin und vertrage daher einiges. Außerdem wozu habe ich schließlich 3 Mägen?"

Tommok blickte Magnees an. "Weil Mr. Ripley und Miss Ceram mir soeben mitteilten, dass sie für unbestimmte Zeit auf der Toilette zu verweilen gedächten. Aber nun, herzlich willkommen zurück. Mr. Magnees, Miss Balwok und Mr. Ripley, im Zentrum der Station befindet sich ein multi-religiöser Tempel, wo sich zurzeit zahlreiche Personen unterschiedlichster Spezies aufhalten. Versuchen sie, dort etwas herauszubekommen!"

"Immerhin habe ich im Gegensatz zu Mr. Ripley noch den Weg zur Toilette gefunden. Mr. Ripley war ja der Meinung sich diesen Weg nicht mehr machen zu müssen", rechtfertigte Magnees noch einmal sein Verschwinden.

Tommok replizierte einen fünften Ring und gab das Aufbruchssignal.

Ba'Rina sah sich einen der Ringe genauer an. Irgendetwas kam ihr bekannt vor, doch sie wusste nicht was. Von Schmuck hielt die Halbklingonin nicht viel, und auch wenn sie keine Ahnung davon hatte, kam ihr der Ring irgendwie bekannt vor.

Zumindest ging ein unheimlicher Sog davon aus. Ba'Rina hatte das unglaubliche Verlangen, diesen Ring wenigstens einmal zu besitzen und trat deshalb immer näher an Tommok heran. Als sie schon fast Tommok berührte nahm sie diesem schnell den Ring aus der Hand und betrachtete ihn von allen Seiten.

Tommok schaute Ba'Rina etwas irritiert an, während diese etwas von "Schatzzzzz" zischelte. "Miss Balwok, nehmen sie doch bitte das Replikat und geben sie mir das Original wieder."

Er entwand ihr den Ring. "So, nun geht es aber endlich los. An die Arbeit!"

"Mein Schaaaaaaatz, mein ein und alles", säuselte Ba'Rina leise und sah mit gierigen Augen auf den Ring in Tommoks Hand und überlegte, wie sie ihn wieder an sich reißen konnte. "Na, dann los", sagte sie zu Tommok und fast automatisch wanderte ihre Hand in Richtung des Ringes. Doch Tommok sah dies zu früh und steckte ihn weg.

Magnees gab Ba'Rina den Befehl aufzubrechen. Doch Ba'Rina starrte immer noch Tommok an, wie dieser die Örtlichkeit verließ. Auch ein weiterer Versuch von Ripley und Magnees war nicht von Erfolg gekrönt. Kurzum nahm Magnees das Replikat und hielt es in Ba'Rinas Blickrichtung. Plötzlich weiteten sich Ba'Rinas Pupillen und sie griff nachdem Replikat. Magnees hatte dies jedoch bedacht und war ein paar Sekunden schneller.

"Ba'Rina, wenn du unbedingt so nen Ring haben willst kauf oder replizier dir einen eigenen. Die anderen aber in Grund und Boden zu starren, hilft uns nicht weiter. Abmarsch, nun wollen wir uns doch mal den kulturellen Schatz dieser Station anschauen."

Kaum hatte Magnees das Wort Schatz gesagt, begann Ba'Rina unmerklich zu hecheln und zu schnaufen. Wie ein kleines Hündchen, dass zum erstmals einen Kauknochen bekommen hat.

[GtB: Das wage ich mir gar nicht vorzustellen....]

--- MULTI-KULTI-TEMPEL

Eigentlich hatten sich Ripley, Balwok und Magnees den Multi-religiösen-Tempelkomplex anders vorgestellt. Sicherlich war dieser Bereich auch mal als kulturelle Institution gedacht gewesen, doch die Lebewesen der Station und die Jahre die seit der Fertigstellung vergangen sind änderten an dem Erscheinungsbild einiges. Wenn ein Dieb, Mörder, in Ungnade gefallener Beamter, Schmuggler, Hehler, Schläger, Giftmischer, usw. von jemanden gesucht werden würde, dann würde man ihn hier sicherlich finden. Nur würde sich kein Sicherheitsbeamter hier her wagen um ihn zu suchen.

Das Areal war so angelegt, dass unzählige kleine und große Räume vom großen Platz im Zentrum abgingen. Die kleinen und großen Räume sollten scheinbar jeder Religion die Möglichkeit geben ihre spezifischen Weisheiten zu verbreiten. Doch nur wenige Religionsgemeinschaften hatten von dieser Möglichkeit gebrauch gemacht. Vielmehr kann man nun hier alles erwerben, was illegal ist oder bei einer Einnahme unmittelbar zum Tod führen würde.

"Mr. Ripley, Mrs. Balwok, ich würde vorschlagen, wir bleiben beisammen.
Ansonsten sehen wir die Mirage nie wieder. Anregungen zur weiteren Vorgehensweise?"

Zwei groß gewachsene Menschen mit weißen Hemden, Krawatten und schwarzen Namensschildchen kamen auf Magnees, Ripley und Ba'Rina zu und sprachen sie an. "Friede sei mit Ihnen! Wann hatten Sie ihr letztes spirituelles Erlebnis?"

"Gerade eben, als mir zwei Pinguine mit Krawatte erschienen", antwortete Magnees schnippisch.

"Dann wurdet Ihr auch erleuchtet, wie ich sehe", meinte der etwas größere von den beiden großen Gestalten und Magnees dachte schon 'die sind vollkommen auf Drogen, so ein Zustand ist mit normalen Mitteln und Medikamenten nicht zu erreichen'. Plötzlich viel Magnees jedoch der Ring an seinem Finger ein.

"Sicher, denn das Ende sind wir alle und das Ende wird auch über andere kommen."

"Ich sehe, unsere großen Lehren sind über euch gekommen. Wollen wir zusammen über das Ende philosophieren und an einem Ort in der Nähe die spirituelle Erleuchtung suchen?"

"Sicher, geht nur voran."

--- TEAM TOMMOK/TOM BROEK

Die beiden Offiziere betraten das Einkaufszentrum der Station. Aus irgendwelchen Gründen wimmelte es hier von Ferengi, einige Menschen und Vulkanier waren auch zu sehen und einige Klingonen scharten sich in den Waffenläden. Hier und dort gab es Schlunzkaffee-Stände mit besonders starkem klingonischen Kaffee. Tommok fragte sich, wo das MHB wohl gerade steckte.

"Mr. tom Broek, ich denke wir sollten uns möglichst unauffällig verhalten", äußerte Tommok in Anbetracht der Tatsache, dass sich in dem belebten Einkaufszentrum ein 2m breiter Ring von Menschenleere um die beiden herum mit ihnen fortbewegte. "Tun wir am besten so, als wären wir zum Einkaufen hier."

Der Steuermann war ein bisschen unsicher, versuchte unauffällig zu pfeifen und griff sich eine Tragetasche aus Stoff. "Was kauft man denn so, wenn man einkaufen geht?", raunte er seinem Kapitän zu und ließ sich im nächsten Moment aus Verlegenheit eine billige Nippesfigur einer lokalen Gottheit andrehen.

Außer einigen ganz mutigen Händlern näherte sich ihnen jedoch keiner.
Hajo tom Broek wandte sich schließlich mit ein paar Beobachtungen an Tommok. "Zwei Dinge sind mir aufgefallen, Herr Kapitän. Erstens: keiner mag uns. Vielleicht hätten wir uns unserer Uniformen entledigen sollen, wenn wir unauffällig sein wollen. Und zweitens:.Hier ist alles voller Einheimischer, Menschen, Ferengi und anderer Gestalten, aber so jemanden wie der Kerl in den teuren Klamotten vorhin in der Kneipe, so einen sehe ich hier nirgendwo."

Während er wider seinen Willen ein paar für Menschen ungenießbare Früchte erstand, fügte er hinzu: "Der muss also aufgefallen sein, wenn der irgendwo gewesen ist."

Tommok nickte. "Mr. tom Broek, vielleicht sollten wir eine Kleinigkeit zu uns nehmen!"

[GtB: Vulkanischer Gedankensprung]

Vorbei an Gagh-Ständen und Replikator-All-You-Can-Eat-Restaurants zeigte Tommok schließlich in die Richtung einer Lokalität, die etwas edleres Flair auszustrahlen schien.

"Mr. tom Broek, dies ist ein etwas erleseneres Restaurant für terranischen Fisch. Was halten sie davon?"

Tommok gähnte einmal kräftig, während der Steuermann gedankenverloren nickte.

--- IM FISCH-RESTAURANT

"Was haben wir denn hier... bitte einmal Seelachsfilet extra groß für uns beide", orderte Tommok, während tom Broek aus dem Fenster blickte.
Aus dem Augenwinkel konnte Tommok eine ganze Reihe von relativ nobel gekleideten Gästen erkennen, die auch eine ganze Menge Schmuck trugen.

"Mr. tom Broek, dies sind alles Menschen, keine Vulkanier. Insofern ist es besser, wenn SIE sich einmal umhören, ob jemandem der Ring bekannt vorkommt. Legen Sie los, aber verhalten Sie sich möglichst unauffällig!"

"Unauffällig?", dachte sich Hajo etwas ratlos und fragte sich, wie das wohl ginge. Aber selbstverständlich gehorchte er seinem Kapitän und ging zu den High-Society-Menschen, um sich umzuhören.

Unvermittelt trat er an ihren Tisch und lies ein schallendes "Moin"
ertönen. Etwas erschrocken sahen ihn einige Mitglieder der feinen Gesellschaft an, die meisten senkten aber schnell wieder den Blick.

Hajo wunderte sich, hatte ja aber schon viele sonderbare fremde Kulturen kennen gelernt und versuchte das seiner Meinung nach sehr unhöfliche Verhalten zu ignorieren. "Ich habe eine Frage, vielleicht können sie mir..."

Etwas Unruhe kam auf, legte sich aber wieder. Alle blickten nach wie vor auf ihr Essen und taten so, als ob der Steuermann nicht da sei. Doch der probierte es erneut. "Ich will Sie nicht stören, aber..." Erneute Unruhe und ein Räusperkonzert und Hajo meinte zu vernehmen, wie eine überkandidelte, grell geschminkte Mittfünfzigerin ihrem Tischnachbarn mit heruntergezogenen Mundwinkeln zuzischte: "Hubert, schick den Vulkanierfreund weg!"

Der Hubert winkte daraufhin einen einheimischen Kellner zu sich, wisperte ihm etwas zu und deutete dabei auf den Ostfriesen. Der Kellner kam mit demütiger Gestik zu Hajo 'gekrochen'. "Die Herrschaften bitten darum, dass sie gehen. Sie stören eine private Veranstaltung."

Hajo dachte jedoch nicht daran. "Ich will doch nur..."

"Schsch...", machte der Kellner und warf einen ängstlichen Blick zu seinem (menschlichen) Chef und flüsterte Hajo beschwörend zu. "Bitte gehen Sie, sonst verliere ich meinen Job."

Hajo hatte auch einen Job und vor allem einen Ruf zu verlieren und blieb deshalb hart. "Ich gehe nicht, solange ich nicht etwas über diesen Ring herausgefunden habe."

"Schon gut", zischte der Mann ängstlich, "Zeigen Sie her!" Er warf einen Blick auf das Schmuckstück, das tom Broek ihm unter die Nase hielt. Dann machte er große Augen und stieß leise hervor: "Nein. Das geht nicht.
Darüber können wir nicht reden!"

"Gut, dann frage ich halt wieder die Herrschaften ...", sagte Hajo mit unschuldiger Miene, der Kellner hielt ihn jedoch auf. "Schon gut", zischte dieser, "Gehen Sie zur Alten Myrna in unserer Hauptstadt auf dem Planeten! Mehr kann ich ihnen nicht sagen. Und jetzt verschwinden Sie mit ihrem Vulkanier-Kumpanen! Ich lasse Ihnen Ihr Essen einpacken."

Wenige Augenblicke später fanden sich Captain Tommok und sein Offizier auf der Promenade wieder und der Vulkanier hielt einen großen Lachs in den Händen.

Tommok staunte nicht schlecht über das Tier, was in seiner Hand noch leicht hektisch zappelte. Er sah tom Broek an. "Offensichtlich war ihnen unser Abgang so wichtig, dass sie keine Gelegenheit mehr hatten, dies zuzubereiten."

Tom Broek zuckte mit den Schultern, und Tommok fragte sich, ob roher, zappelnder Seelachs wohl eine ostfriesische Spezialität sei. Doch es gab jetzt wichtigeres zu tun. Er deponierte das Tier in einer nahe gelegenen Mülltonne und blickte sich im Einkaufszentrum um.

[HY: Das arme Tier...]

---TEAM CERAM/HM

Kadija streifte mit Hm im Schlepptau um die Kneipen und überlegte, in welcher ihnen wohl der größte Erfolg beschert sein würde. Die bunten Theken schienen gut besucht, mit allem möglichen Volk in ausgelassener Stimmung, doch Kadija steuerte auf eine dreckige Tür zu, mit einer gelben Neonreklame die "Papa Luigi`s" verkündete. Hinter der Tür erwartete sie in schummrigem Licht ein Perlenvorhang und ein dicker, fetter, nach Knoblauch stinkender ... irgendwas.

Kadija schob Hm zurück vor die Tür. "Ich erledige das."

Sie schob sich den replizierten Ring auf den rechten Zeigefinger und näherte sich dem Türsteher. "Ich will zu Papa Luigi."

Der Türsteher verschränkte sie Arme und brummte höhnisch. "Due nischt seinä Familiä."

Kadija ließ dezent etwas Licht auf den Ring fallen "Ich denke er wird hieran interessiert sein" doch der Türsteher zuckte mit den Achseln als wolle er sagen, dass egal ob Ehe- oder Drogenring, Kadija nicht zu Papa Luigi gelassen würde.

Kadija ballte die Faust, holte kurz aus und schlug zu. Zufrieden betrachtete sie dann den hübschen Abdruck des Ringes auf der speckigen rechten Wange ihres Gegenübers, der zurückgetaumelt war und sich verblüfft über das Mal rieb.

Schon war sie durch den Vorhang gehuscht.

Es empfing sie leise Dudelmusik in einem Raum, vollständig mit Holz ausgekleidet, indem mehrere Tische und ein Tresen standen. Auf den Tischen lagen rotweiß karierte Tischdecken, darauf standen tropfende Kerzen und je eine Plastikblume. Ein Mann saß an einem der Tische und aß grüne Nudeln in roter Soße. Um ihn herum plauderten mehrere andere Leute, brachen ihre Gespräche jedoch ab und sahen zu Kadija rüber.

Ein dunkelhaariger Mensch kam auf Kadija zu, und baute sich vor ihr auf.
"Währ will Paapa Luuidschi sprächen?"

Während Kadija angestrengt nachdachte, trommelte der südländisch anmutende Mann mit den Fingern auf seinem Schlagring herum. "Ich wiederhole meine Frage: WER WILL HIER PAPA LUIGI SPRECHEN?"

"Reden Sie doch gleich deutlich, Mann!", schnappte Kadija zurück und bewegte sich auf den Spaghettifresser zu. Sofort richteten sich verschiedene Waffen mit mehr oder weniger bedrohlichen Gesten auf sie.
Der Papa legte die Gabel beiseite und hob die Hand.

"Bittä, eine Damä lässe man ausrädän", sagte er und tupfte den Mundwinkel ab.

Da kam der Türsteher hinter Kadija hereingestolpert und bot seine leuchtende Wange als neuen dramatischen Höhepunkt dar. Synchron schnappten die Männer nach Luft. Kadija nutzte die Gelegenheit, beugte sich zum Papa und zeigte ihm den Ring.

"Kennen Sie dieses Symbol?"

Papas Stuhl rutschte zurück. "Ich nix kennen! Ich immer pünktlich bezahle!
Ich nix sehe!"

"Wen bezahlen Sie? Wofür?"

"Ich bringen nur Latinum zu Transporterraum!"

"Wohin wird es gebeamt?"

"Ich nix wissen! Ich sagen das Passwort und das Gold sein gebeamt!"

"Wie lautet das Passwort?"

"Ich nix sagen! Ich nix sa - WAS SIE DA TUN??? HILFE!"

--- KNEIPE "ZUM RÖHRENDEN KLINGONEN"

Ysdi sah Paseolati etwas irritiert an, da dieser wild auf seinem Barhocker rotierte. Ein religiöses Ritual, wie Ysdi annahm. Er würde Paseolati bei Gelegenheit darauf ansprechen.

Währenddessen scharten sich allerlei finstere Gestalten um die beiden Sternenflottenoffiziere. Die Einzelnen Bauteile von Ysdi wurden von einem Kafferianer mit großem Interesse beäugt. Das interessierte Schnüffeln eines etwas übereifrigen Ferengi erweckte Ysdi dann aber doch aus seiner inneren Ruhe.

Noch ehe sich Paseolati dazu hinreißen lassen konnte, auf Kosten der Sternenflotte eine Lokalrunde zu bestellen, brüllte der Android bestialisch wie ein breenianischer Mammutlöwe. Es war wohl eines der furchteinflößendsten Wesen, mit dem ein normal Sterblicher möglichst nicht einen Raum teilen möchte. Auch schien allein sein Schrei durchaus nicht seine Wirkung zu verfehlen, als die gerade noch gierigen Finger plötzlich erschrocken zurückwichen.

Ein Ferengi schien aber eher zu der hartgesottenen Sorte zu gehören und versuchte mit einem Laserskalpell hinter Ysdi ein Stück von seiner geheimnisvollen Haut zu ergattern. Das war ein Fehler. Blitzschnell drehte sich der Roboter um, packte den Ferengi und warf ihn ohne zu zögern auf den nächsten Tisch. Der Raum verstummte, die Gäste starrten auf die Szene und stellten offenbar fest, dass nichts Ungewöhnliches geschah. Nur wenige Sekunden später herrschte wieder dieses unübersichtliche treiben, als ob nichts geschehen wäre. Nur die gierigen Ferengi und der Kafferianer hatten sich in düstere Ecken der Kneipe zurückgezogen und beobachteten die Sternenflottenangehörigen argwöhnisch.

Ysdi setzte sich zu Paseolati, der die elektronische Getränkekarte rauf und runter las. "Wirt! Zwei hiesige Absinth!", bestellte er.

"Wirklich?", brummte der Wirt, der die beiden Neuankömmlinge schon die ganze Zeit skeptisch aus den Augenwinkeln beobachtete. "Aber natürlich!", antwortete Ysdi freundlich.

Er wusste, dass es noch andere Substanzen mit berauschender Wirkung gab, als der von der Erde bekannte Alkohol. Diese pinktrübe Flüssigkeit, die ihnen gerade vorgesetzt wurde, könnte in der richtigen Konzentration sogar einen größeren Dinosaurier für längere Zeit außer Gefecht setzen.
Pasoleati schien das nicht zu wissen und stürzte sich die wenigen Zentiliter ohne zu zögern hinunter. Sofort verfärbte sich sein Gesicht und er fasste sich keuchend an den Hals.

Der Android beachtete seinen Begleiter nicht weiter und beobachtete aufmerksam den Wirt. Als er wieder in seiner Reichweite vorbeihuschen wollte, sprach er ihn an: "Schon was von dem Mord gegenüber gehört?"

Der Wirt hielt inne. Er sah ungewaschen und verschwitzt aus, hatte eine typisch humanoide Form und trug eine Schürze, die vor langer Zeit einmal weiß gewesen sein musste. In seinen Händen trug er Reinigungsutensilien, die er nun nachdenklich an seinen Allerwertesten rieb.

"Nun, schon!", murmelte er nach einer Weile, "Aber ich wüsste nicht, warum ich darüber mit der Sternenflotte reden sollte!" Damit sah er das Gespräch als beendet an und wollte sich nun wieder seiner Arbeit widmen.
Ysdi jedoch hatte so eine Ahnung und vor allem keine Zeit bzw. Lust sich mit solchen Problemen auseinander zu setzen. Er stand auf, packte den Wirt und drückte ihn unsanft auf den Tisch. "So, mein Lieber", flüsterte Ysdi zu dem völlig überraschten Menschen, "Jetzt reden wir mal ein bisschen!"

"D...das dürfen Sie nicht!", bemerkte der Wirt, langsam seine Fassung wiedererlangend. "Oh... Nicht?", bemerkte der Android überrascht, "Dann muss ich wohl eine Fehlfunktion haben. Liegt bestimmt in der Software.
Nicht wahr, Paseolati?"

Dieser nickte zustimmend. "Ja, total fehlerhaft das Ding", entgegnete der zweite Steuermann in vollem Ernst. Ysdi drückte etwas fester zu.
Irgendetwas an dem Wirt knackte. Niemand schien sich für ihre Tätigkeiten zu interessieren.

"Also", zischte Ysdi, "da Sie nicht so gesprächig sind, fange ich einfach mal an. Wie man sich so erzählt, standen Sie und der tote Wirt in einem unerbittlichen Konkurrenzkampf. Aber irgendwie gelang es ihrem Gegner sich langsam von ihnen abzusetzen. Er bekam immer mehr Gäste und machte immer mehr Umsatz. Auf einmal wurden Gerüchte laut, er wolle seine Kneipe um mehr als das doppelte vergrößern. Es steht sowieso nicht so gut mit dem finanziellen, oder? Aber diese Maßnahme hätte Sie endgültig in den Ruin getrieben. Welch ein Glück, dass er plötzlich erschossen wurde, nicht wahr?
Also warum plaudern sie nicht mal aus dem Nähkästchen?"

[GtB: Wo hat er das denn her?]

Paseolati hatte mittlerweile ein anderes Getränk in den Händen und schlürfte voller Erwartung an seinem Strohhalm.

"Nun gut!", brummte der Wirt gereizt, "Ja, das stimmt, was Sie gehört haben. Der Mann hätte fast mein Lebenswerk zerstört, aber ich bin nicht der Einzige, der ein Motiv hat. Wie ich kürzlich von einer zuverlässigen Quelle erfahren habe, gehörte Helgor, das war sein Name, schon seit längerer Zeit einer äußerst konservativen Sekte an. Den Namen weiß ich leider nicht, aber sie soll sogar Vereinigungen wie Hochzeiten nicht gestatten. Nun zog in den letzten Tagen ein Gerücht seine Kreise, dass Helgor vor ein paar Jahren heimlich geheiratet hätte."

Der Wirt schwieg nun. Ysdi verstand, was er meinte, und ließ in wieder los. Erleichtert rieb der Wirt sich seinen Nacken. "Damit sind Sie natürlich nicht raus. Sie brauchen übrigens nicht zu erwähnen, wo Sie zur Tatzeit waren. Ich kann es mir vorstellen. Vielen Dank für die Getränke. Sehr großzügig von Ihnen."

Damit gab er Paseolati einen Wink und sie verließen die Kneipe und den fluchenden Wirt.

--- TRANSPORTERRAUM 4 DER STATION

"Wenn wir die Koordinaten herausfinden wollen", sagte Hm zu Kadija, "woher nehmen wir dann das Latinum?"

"Welches Latinum?", fragte Kadija und stellte sich auf die Transportfläche.

"Kommen Sie her. Wo auch immer das Latinum hingeht, werden auch wir hingehen. Wie war das Passwort noch gleich? Ach ja - stronzo!"

Kadija und Hm dematerialisierten in einem blauen Funkeln.

--- VOR DER WIRTSCHAFT

"Ich verstehe überhaupt nichts!", jammerte Paseolati, "Was wollte er uns jetzt damit sagen?"

"Nun", bemerkte Ysdi und musste unversehens an den Namen Watson denken, als er den zweiten Steuermann sah, "Das ist doch klar. Der Wirt hat uns zwei weitere Motive gegeben um von sein eigenes abzulenken. Entweder könnte Helgors Frau ihn umgebracht haben, weil er sie wegen der Sekte verlassen wollte, oder die Sekte tötete ihn, weil er aus ihr austreten wollte. Leider kennen wir niemanden der beiden Parteien. Ich informiere die anderen."

Ysdi zückte seinen Tricorder. Man hatte sich darauf geeinigt sich über Textnachrichten zu verständigen, um nicht jeden potenziellen Verdächtigen gleich mit über den Sachstand zu informieren. Der Android informierte alle Gruppen ausführlich über den Stand der Dinge und wartete nun auf weitere Anweisungen. Neugierig betrachtete er währenddessen die tiefen Denkerfalten auf Paseolatis Stirn.

Dann holte er das Replikat des Ringes aus seiner Tasche und schaute es nachdenklich an.

"Alpha und Omega!", bemerkte Paseolati scheinbar unbeteiligt. Ysdi erfasste seinen Gedankengang sofort. Vielleicht ist dieser Ring sozusagen das Markenzeichen der Sekte. In den Lokalen zuvor hatte man zumindest sehr viel Erfurcht vor diesem wertlosen Stück Metall gezeigt.
Deshalb verzichtete Ysdi mittlerweile darauf den Ring ins Spiel zu bringen.

"Paseolati, wir müssen Helgors Witwe finden und ich weiß auch schon, wer der Beste für diese Aufgabe ist."

Mit einem leichten Schmunzeln im Gesicht tippte er auf seinen Kommunikator:
"Ysdi an Keller! Haben Sie gerade Zeit? Ich habe einen Auftrag für Sie.
Sicherlich ein Kinderspiel für Ihre Verhältnisse. Ich sende Ihnen aus Sicherheitsgründen eine Textnachricht. Ysdi Ende."

Der Android war sich ziemlich sicher: Wer eine ganze Einkaufspassage in Angst und Schrecken versetzen konnte, der konnte auch ein verschlüsseltes Gespräch abfangen. Textnachrichten waren allerdings viel zu kurz um ausreichend Daten zu erhalten, die eine Entschlüsselung ermöglichten.

Dies war nun also die Botschaft, die Ysdi in seinen Tricorder tippte:
"Der Tote hatte heimlich geheiratet. Vermutlich hat ihn seine Sekte deswegen umgebracht. Wir brauchen den momentanen Aufenthaltsort der Witwe. Gehen Sie mit äußerster Sorgfalt um."

Es war klar, dass die Frau, wenn er mit seiner Vermutung Recht hatte, nicht gefunden werden wollte. Zudem musste sie Angst um ihr Leben haben.
Aber sie wusste möglicherweise Einzelheiten über die Sekte, die sonst niemand wusste. Das machte sie wichtig. Eine ziemlich delikate Situation war das, wie Paseolati treffend bemerkte.

--- BIBLIOTHEK

"Sechsssss Streifen!" Der Ferengi an der Kasse der elektronischen Bibliothek grinste schelmisch, also Tommok und tom Broek die Bibliothek betraten. Tom Broek gab ihm das Geld, zusammen mit den ungeschälten Kartoffeln, die ihm der Kellner des Restaurants mitgegeben hatte. Die Zitronen würde er sich für spätere Zeiten aufbewahren.

Eine riesige Wand von Displays starrte die beiden Offiziere schelmisch an. Tommok zog eine Augenbraue hoch und begab sich an das erstbeste Terminal.

"Es scheint, als sei die Alte Myrna die oberste Priesterin irgendeines Kultes hier. Hier sind einige Informationen in der Sprache der Tahol!", er sah den Ostfriesen an, "Das müssten Sie verstehen können. Was steht da?"

Hajo wurde nur ungern an die Tatsache erinnert, dass die Sprache der finsteren Tahol mit der friesischen Sprache seiner Vorfahren verwandt oder zumindest ihr ähnlich war. So konnte er jedenfalls ein paar Fetzen dessen entziffern, was dort stand.

"Rum... Nein... Entschuldigung, Käpt'n, ich muss noch immer an den guten Seelachs denken, der uns entgangen ist..." Der Steuermann nuschelte ein paar halbe und zusammenhanglose Sätze vor sich hin, während er sich konzentrierte. Tommok zog gerade in gespielter Ungeduld eine Braue nach oben, als tom Broek etwas unsicher seine mageren Ergebnisse präsentierte.

"Nun", begann er, "’Oberste Priesterin' und 'Kult' scheint es zwar im Prinzip zu treffen, aber es klingt vielleicht schon etwas übertrieben.
Es scheint im Kern um zwei verschiedene Rassen zu gehen, die auf dem Planeten ..." Hajo stockte und sein Gesicht hellte sich auf, als habe er gerade in diesem Moment erst begriffen, was er im Begriff war zu erklären. "...die auf dem Planeten leben. Der Große mit den komischen Klamotten gehört zur einen Sorte. Jener, der sich nach dessen Auftauchen in der Bar umgebracht hat, gehört zur anderen."

Hajo musste Luft holen, da er anfing, unkontrolliert zu plappern. "Die 'Großen' sind nach landläufiger Ansicht das weitaus ältere Volk und es gibt nur noch einige Tausend und sie werden sehr respektiert. Warum genau, kann ich nicht erschließen. Und der Kult der Alten Myrna vertritt wohl eine etwas... strengere Auffassung in dieser Sache... Aber dieses religiöse konfuse Zeug geht über mein Sprachverständnis. Irgendwas mit Seelenwanderung und so..."

Hajo wollte gerade schließen, als sein Blick auf den Ring fiel, den Tommok in der Hand hielt. "Ach ja, dieses 'Omega' taucht immer wieder in Zusammenhang mit der alten Rasse auf und besonders Myrna's Verein hat es sich zum Zeichen erkoren. Allerdings wird es halt gerne bei allen Dingen verwendet, die irgendwie mit der Thematik zu tun haben. Notfalls auch zu
Werbe- und Marketingzwecken, oder ähnliches..."

Er stoppte seinen Redeschwall, hoffte inständig, alles korrekt übersetzt zu haben und betete innerlich darum, dass sie auf den Planeten fliegen würden. Je weiter er von der kontaminierten Mirage fort kam, umso eher würde ihm der Gedanke an den fürchterlichen Gestank aus dem Kopf gehen.

--- GEHEIMER RAUM IM TEMPEL

Magnees und seine Begleiter folgten den beiden bis zu einem Verschlag, vor der eine kleine bucklige Lebensform stand und eifrig eine grüne, brodelnde und blubbernde Masse umrührte. Nachdem die fünf einen durch einen Vorhang verhüllten Eingang passiert hatte kamen sie in einen großen Raum, der einer irdischen Kathedrale glich. Vor dem Altar blieb die Gruppe stehen und der kleinere große legte seine Hand auf ein Buch, welches auf dem Altar ruhte. Sofort öffnete sich eine Tür, durch welche die kleine Gruppe durchging.

Als Magnees, Ripley und Balwok den Raum betraten standen in diesem ein großer runder Tisch, mit einigen Krügen auf selbigen und entsprechend vielen Stühlen. In einer dunklen Ecke befand sich ein Metallkäfig und Magnees glaubte, dass dort Ceram läge. Einer der beiden Begleiter bemerkte Magnees neugierigen Blick und meinte nur abfällig:

"Die wollte doch tatsächlich uns ausspionieren und dachte nicht im entferntesten daran, dass wir unsere Transporter bei jeder Benutzung überprüfen. Egal, Omega wird sich um sie und ihre Begleiter kümmern und ihnen das Ende bescheren. Lasset uns trinken. Erzählt mir von eurem Auftrag"

Ba'Rina interessierte dieses spirituelle Gelaber überhaupt nicht, da sie noch nie religiös gewesen war. Ihre Gedanke kreisten sich eher ständig um den Ring und wie sie es schaffen konnte, sich diesen wiederzubeschaffen. 'Mein Schaaaaaattttzzzzz..mein ein und alles'
"Entschuldigen sie haben sie was gesagt?" fragte einer der Mönche den Ensign.

"Ähm, nein", antwortete diese, "höchstens laut Gedacht"

to be continued...
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