Farmerrobot X76I meldete eine unnatürliche Verformung eines der Plantagen an die Zentrale. Kamor, der gerade Dienst hatte, las mit mäßiger Neugier diesen Bericht und schloss dann die dazugehörige Datei. Auf dem Bildschirm erschien ein rotierendes blaugraues Omega. Kamor seufzte innerlich. Warum waren die automatischen Sicherungsanlagen nicht überall angebracht worden? Er kannte die Vorschriften und, obwohl er fest davon überzeugt war, dass mal wieder eine Wühlmaus ihren Weg durch eines der Felder gebahnt hatte, ergriff er Atemmaske, Funkgerät und Partikelkanone um sich auf den Weg zu machen.
Natürlich vergaß er nicht sich bei Ed abzumelden, der sich gerade in der Funkzentrale befand.
[GC: "...es bleibt doch beim Grillen nachher?" "Klar, ich bring die Wühlmaus, du die Raupen...]
---UNTERIRDISCHES FELD
Wegen der Atemmaske war es nicht zu sehen, aber Kamor hatte seine Kinnlade weit herunterfallen lassen. Die Verwüstungen des Feldes sahen so aus, als ob hier ein Rudel Xenorio, eine Art Wildschwein, gewühlt hätte. Sie hatten Hunderte Streifen von Latinum einfach vernichtet. Kamor ahnte, dass seine Herren darüber nicht sehr erfreut sein würden, noch konnte er glauben, dass sich derartige Tiere hier aufhalten.
Er beschloss Meldung zu machen: "Kamor an Ed. Hier hat etwas großes das Feld verwüstet. Ich geh der Sache mal nach..."
Überrascht sah er auf. Er hatte ein Geräusch aus Richtung des Tunnels gehört, der zu ihrem Maskottchen führt. Kamor erblickte am Tunneleingang drei schwarze Gestalten. Sie trugen eine Art schwarze Rüstung mit einem Sichtfenster vor ihrem Gesicht. Der Wachmann konnte allerdings nicht von hier aus durch dieses Fenster schauen, da es das künstliche Sonnenlicht reflektierte.
Kamor war für einen Moment völlig sprachlos und verharrte in seiner Bewegung. Sogar die Sprechverbindung des Funkgerätes ließ er bestehen.
---HAUS DER MYRNA
In der Küche, in der Asayama zuvor eine Flasche Wüstenbräu getrunken hatte, saßen Tommok, Mahon, Ysdi und nicht ganz freiwillig an den Stuhl gebunden die alte Myrna. Tommok konnte sich recht zügig von dem Bann der Droge entziehen und verriet mit keiner Miene, dass er sich vor nicht mal einer Stunde ganz anders verhalten hatte.
Ceram, tom Broek, Magnees, Balwok und alle anderen hatte man mühsam leicht betäubt, um sie ruhig zustellen, bis die Wirkung der Droge nachließ. In wenigen Minuten würden sie wieder aufwachen.
Die drei Offiziere wendeten nun aber ihre volle Aufmerksamkeit der alten Dame zu, die wieder ein glückseliges Lächeln auf ihre Lippen gezaubert hatte. Bei jeder Frage fing sie stets wieder mit der Lebensgeschichte ihrer Familie an.
"Miss Myrna, erzählen Sie uns etwas über das Omega?", forderte Tommok und legte dabei seinen Omega-Ring auf den Tisch.
---ASTEROID MT-313
Ein hagerer Humanoid klappte zufrieden den edlen Koffer zu. Gerade noch konnte man den Inhalt durch ein goldenes Glitzern erahnen.
[GtB: Marcellus Wallace’s Seele!]
"Dann läuft ja alles nach Plan!", bemerkte ein zweiter Humanoid. Dieser trug einen sehr teuren Anzug und war offenbar menschlichen Ursprungs.
Schließlich besiegelten sie ihr Geschäft noch mit einem kräftigen Händedruck und lächelten sich mit leuchtenden Augen an.
"Schon bald werden Sie Millionen von Barren verdienen und meine Organisation bekommt endlich das, wonach sie schon seit viel zu langer Zeit trachtet."
Der in eine Robe gekleidete, hagere Humanoid nickte zustimmend. Es sah ein wenig unbeholfen aus. Offenbar imitierte er diese Geste.
"Haben Sie Hunger?", fragte er, "Ich kenne da ein hervorragendes Restaurant in der Sternenbasis."
"Eine vorzügliche Idee...", fing der Mensch an. Dann verließen sie den
Raum.[GC: "Wollen Sie die Maus ganz oder halb durch?"]
---UNTERIRDISCHES FELD
Eine der Gestalten, in deren Inneren sich Halbvulkanier Keller befand, schaute eine Sekunde verdutzt auf seinen Tricorder und dann wieder auf den Humanoiden. Dann sah er zu Asayama und dann wieder zu der Gestalt und kniete sich langsam hin, um sich dann hinzulegen [GC: Liebe auf den vierten Blick.
] und sich diesen Humanoiden genauer anzusehen.
Gleichzeitig löste er seine Waffe und überlegte. Diese Person war offensichtlich nicht beeinflusst! "Crewman Carabello, auf die Tricorder können wir uns nicht verlassen", sprach er so leise wie möglich. "Was ist das hier?"
Crewman Carabello schaute interessiert zu, wie ihr Master Chief sich ein paar Schritte vor ihr auf den Boden legte. 'Interessant.' Langsam ging sie zu Keller hinüber und kniete sich vor die fremde Lebensform.
"Es scheint organischen Ursprungs zu sein. Sehr klein für einen Humanoiden.
Scheinbar eine primitive Lebensform noch nicht aggressiv." 'Erst mal das sagen, was man weiß.’
"Es ist eine Lebensform, der ich noch nicht begegnet bin, Master Chief."
Carabello warf einen Blick auf ihren Tricorder und dann wieder auf die Lebensform.
"Ohne die Tricorderdaten ist es schwer etwas Genaues zu sagen, Pardon."
Nach einem Blick auf den Boden entdeckte Angelisa ein paar kleine Steinchen und sammelte sie ein. Sie rollte ein kleines Exemplar zwischen Daumen und Zeigefinger ihrer rechten Hand, um ein Gefühl für das Gewicht zu bekommen.
Leicht schnippte sie den Stein in Richtung des Humanoiden. Der Kiesel prallte an der unteren Hälfte des Rumpfes der fremden Gestalt ab, worauf dieser verärgert zu dem Missetäter schaute.
"Es hat ähnliche Reflexe und Reaktionen wie wir, Master Chief."
[HY: Spätestens hier muss sich die fremde Lebensform komplett veräppelt vorkommen.]
"Crewman, ich hatte die Pflanzen gemeint. Asayama, ich brauche eine Möglichkeit, wie wir die Anderen kontaktieren können. Und überlegen sie, wie wir dieses Blumenfeld am besten ausschalten..."
Pflanzen hatte Keller noch nie wirklich leiden können. Sie waren bunt... Nur wenige erfüllten zusätzliche Funktionen, die ihn einen Sinn gaben und auch das war auch ohne eine Pflanze reproduzierbar... [HY: z.B. Photosynthese] Der Humanoide schien langsam zu erbleichen... Und murmelte etwas in einer Sprache, die sein Kommunikator nicht übersetzen konnte...
Überhaupt schien hier unten kaum Technik zu funktionieren und er hätte jetzt gerne Schwert und Schild bei sich gehabt... [GC: Tut mir leid, aber die sind noch in der Reinigung...] "Außerirdische Lebensform, bis auf Weiteres als Angehöriger der Spezies 8794 geführt, sie sind verhaftet wegen Verschwörung und Hochverrat. Sobald wir Handschellen in Daumenschraubengröße produzieren können, werden sie welche bekommen."
[HY: OK, vielleicht liegt der Zeitpunkt doch eher hier.]
"Ich werde mein bestes versuchen, Sir. Könnten Sie mir kurz ihren Tricorder leihen?" sagte Asayama, noch immer leicht benommen von seiner Exkursion in die lokalen Alkoholgenüsse. Mit einer flinken Handbewegung reichte Keller dem Japaner seinen Tricorder. Asayama fing an auf dem Tricorder zu tippen und ihn abwechselnd auf die Decke des Raumes und den Kommunikator Kellers zu halten.
Nach einigen Sekunden, in denen der Unbekannte unaufhaltsam vor sich hinbrabbelte, hatte der Crewman das Ergebnis seiner Analyse.
"Sir, ich fürchte die Verbindung nach Außen ist mit diesem Tricorder oder dem Kommunikator nicht möglich. Dazu bräuchte ich mindestens..."
Asayama drehte das Gesicht zu dem fremdartigen Humanoiden und schrie: "Mein Gott, können Sie mal die Klappe halten? Warum verdammt nochmal reden auf diesem Planeten denn alle Leute so viel? Und ich dachte, die Ferengi wären schlimm...".
Der Brüller verfehlte seine Wirkung nicht: der Fremde verstummte schlagartig, stand mit offenem Mund da und starrte Asayama mit einem erschrockenen Gesichtsausdruck an. Auch Keller und Carabello starrten den jungen Japaner einige Sekunden etwas verwirrt an, doch dieser fuhr unbeteiligt, mit dem Blick wieder auf dem Tricorder fort:
"Wie gesagt, um bei diesen Wänden eine Verbindung nach Außen zu bekommen, bräuchte ich mindestens ein Shuttle als Energiequelle. Die Decke wird durch ein Kraftfeld geschützt und das Gestein weist hohe Anteile von Metallverbindungen auf. Mehr kann ich nicht dazu sagen. Viele Daten liefert der Tricorder nicht gerade."
Der Blick des Japaners wanderte zu Carabello. "Ich bin ja nicht gerade ein Pflanzenexperte, aber soweit ich weiß fügen Psi-Strahlen pflanzlichen Zellen enormen Schaden zu, oder? Die medizinischen Standardscans dieses Tricorders senden Psi-Strahlung aus, wie hoch allerdings die Dosierung ist, weiß ich jetzt auch nicht genau."
"Jetzt schauen Sie nicht so, ich habe Kopfschmerzen und auch genug gehört heute. Ein Wunder, das meine Ohren nicht bluten nach diesem Tag.", entgegnete Asayama mit einem flüchtigen Blick auf den Unbekannten, auf dessen Gesicht sich immer noch ein verstörter Ausdruck befand.
"Oh nein, jetzt fange ich damit auch noch an. Ich rede mit Leuten, die kein Wort verstehen. Es wird Zeit fürs Bett...", murmelte der kleine Japaner vor sich hin, als sein Blick wieder auf Keller fiel. [GC: Leg dich einfach dazu]
"Crewman Asayama, sie werden sich beherrschen. Sie können ihre Regenerationsphase ausführen, wenn dieser Auftrag beendet ist!", wandte sich Keller an den Japaner, "Bis dahin versuchen sie herauszufinden, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass das hier Metallwände sind, die man nur als Mauer zu tarnen versucht. Ihre Idee mit den Psi-Strahlen gefällt mir...
Crewman Carabello, denken sie über eine Umsetzung nach..."
Ein gutes altes primitives Lagerfeuer hätte ihm besser gefallen, aber warum nicht die Technik nutzen, die man besaß?
"Mitglied der Spezies 8794, Du kommst zu mir!" Offensichtlich verstand der Humanoide zumindest die Handbewegung des wieder aufgestandenen Kellers. Er wollte ihn in seiner Nähe haben... Nur für alle Fälle.
Mürrisch richtete Asayama den Tricorder wieder auf die Decke. Ein paar Sekunden später scannte er die gegenüberliegende Wand, dann sagte er: "Sir, die Wahrscheinlichkeit, dass diese Wände mit holografischen Projektoren getarnt werden, liegt bei 67,39 Prozent. Es gibt allerdings eine Möglichkeit das zu testen."
Keller zog die Augenbrauen hoch: "Und welche wäre das Crewman?"
[HY: Diszi wegen Nutzung eines Privilegs des Fleet Captains]
"Naja...es ist etwas gefährlich, Sir. Wenn wir einen Phaserschuss mit genug Energie gegen die Wand feuern, müsste ein vorhandenes Hologramm, zumindest kurzzeitig flackern. Allerdings wenn kein Hologramm da sein sollte, dann haben wir ein kleines Problem. Erwischen wir eine strukturell wichtige Stelle, könnte die Höhle einstürzen. Es wäre so als würde man eine tragende Wand eines Hauses wegsprengen..."
[HY: Unter einer Metropole hätte das sicherlich kaum Auswirkungen]
[GC: Heißt die Stadt nicht Atlantis?]
Kellers Stirn lag nun in Falten und man sah, dass er am Überlegen war.
"Immerhin hätten wir dann so auch die Pflanzen vernichtet.", ergänzte der Japaner grinsend.
Etwas verärgert antwortete Keller: "Mr. Asayama, würden Sie hier alleine unten sein, fände ich das auch komisch. Aber ich hänge etwas an meinem Leben, daher verkneifen Sie sich das Gegrinse!"
Crewman Asayamas Grinsen verebbte und sein Gesicht nahm den üblichen Rot-Ton an, den er immer bekam, wenn ihm etwas peinlich war.
Crewman Carabello erhob sich noch während der Auseinandersetzung ihrer Teamkollegen.
'Ist das eigentlich typisch männlich, alles gleich kaputt zumachen? Me cago en la mano.'
"Ich werde nach den Pflanzen suchen, bitte geben sie mir Zeit Proben davon zu nehmen, bevor ihr alles in Schutt und Asche legt. Wir brauchen schließlich noch ein Gegenmittel."
Sie schnappte sich ihren Tricorder, die synthetisierten Probenbeutel in XXL, und ging zügigen Schrittes tiefer in das Pflanzenfeld.
Unterwegs fragte sie sich, was wohl weniger Energie benötigen würde: eine unterirdische Anlage in den Fels zu hauen, sie mit einem Schutzschild zu versehen, oder eine unterirdische Anlage in den Fels zu hauen, sie mit Stahlwänden zu schützen und diese Wände mit Projektoren als massives Felsgestein zu tarnen. Während sie die Frage in ihrem Kopf formulierte, musste sie lächeln, was aber niemand durch das Helmvisier gesehen hätte.
Bevor sie sich selbst die Frage beantworten konnte, kam sie schon zu dem Platz, wo Kameraden von ihr zuvor eine Schlammschlacht veranstaltet haben.
'Mensch, wer hat hier denn gewütet?', Crewman Carabello schluckte und ging dann zu ein paar Pflanzen, die nicht abgeknickt waren und ihre Frucht noch trugen.
[GC: Es ist was übrig? Ceram wars nicht.]
Als Erstes ließ sie ihren Tricorder Daten sammeln und fischte anschließend ein hilfreiches Werkzeug aus der Seitentasche ihres Schutzanzuges. Ein Abschiedsgeschenk ihres Onkels, als sie zu den Sternen aufbrach. Ihr ganz persönlicher Gardena Starmax 34.009. [GC: Den hab ich neulich auf HOT gesehen, ist jetzt reduziert... sind aber nur noch 2064 Stück da...] Sie schaltete die Leistung der Laserschneide auf kleine Leistung, schnitt sorgsam mehrere Fruchthalme ab und ließ sie in einem der Beutel verschwinden.
Sie trat auf eine weitere Pflanze zu und bückte sich vor ihr. Angelisa betätigte den kleinen Schalter an ihrem Starmax und schaltete die hochfrequente Ultraschallschaufel ein. Langsam führte sie das Gerät um den Fuß der Staude. Nach wenigen Augenblicken konnte Crewman Carabello die Pflanze mit unbeschädigtem Wurzelwerk aus dem aufgelockerten Erdreich ziehen. Vorsichtig steckte sie diese und noch 6 weitere Exemplare in ihren Probenbeutel XXL.
Anschließend trat sie neben eine der etwa 1m hohen Pflanzen. Sie musterte die kleinen, beerenartigen Früchte, die an der Spitze rings um den Halm hingen. Darunter hatten sich sehr schmale lange Blätter gebildet. Eigentlich sahen sie eher wie Haare aus. Als Crewman Carabello darüber strich, verstärkte sich dieser Eindruck. Auf ihrem Handschuhe verblieb ein gelber pollenartiger Rest. 'Blütenstaub? '
Sie pflückte noch ein paar der Früchte und nahm weitere Proben des Blütenstaubes um ihn in einen kleinen Beutel zu versiegeln und mit ihrem Tricorder zu analysieren. Das Ergebnis überraschte sie eigentlich nicht mehr, so packte sie ihre Sachen zusammen und ging zurück zum Master Chief und Crewman Asayama.
"Es geht mir nicht um Holofelder an Metallwänden, Crewman Asayama. Es geht mir darum, dass man Steine an Metallwänden anlegen kann, um den Anschein zu erzeugen, man befinde sich in einer Höhle. Das Letzte, was ich jetzt gebrauchen kann, ist ein unterirdisches Schiff, dass startet, während ich an seiner Außenwand stehe."
Die beiden Crewman sahen irritiert aus.
"V'ger war groß genug, um Planeten zu schlucken. Gomtuu war ebenfalls ein großes Schiff, Borg Megakuben erreichen die Größe von kleinen Monden.
Schiffe oder Anlagen unterirdisch zu bauen ist ein altes Hobby der Menschen.
Selbst die ersten Teilchenbeschleuniger waren unterirdisch - und auch diese brachte man unter Städten an...Kurz: Ich will wissen, was das hier ist, und ich brauche eine schnelle Analyse der Pflanzen und ihrer Wirkungsweise. Und warum sie auf Spezies 8794 keinen Einfluss hat. Asayama, hier wird nicht geschossen, bevor wir angegriffen werden oder ich es befehle. Ich bin weder Captain Mahon noch Lieutenant Ceram!"
[HY: Ich wette, hierzu wird noch was geschrieben ;-)]
[GC: Aber selber mit Schild und Schwert rumrennen wollen]
Er fuhr fort: "Bei der Gelegenheit, Asayama: Stellen sie ihren Phaser auf niedrigsten Wirkungsgrad und höchste Kegelausdehnung. Die Kraft dürfte nicht ausreichen, um irgendetwas zu zerstören, aber wenn sie ihn mit meinem Tricorder verbinden, können sie rausfinden, wie sie die Umgebung kartografieren können. Wir nennen das verändertes Ultraschallsystem."
[HtB: Ist jemand schwanger?]
Eine Weile überlegte er, dann sah er zu Carabello: "Gute Arbeit, Crewman.
Sie werden verstehen, dass wir die Gefahr für die Crew neutralisieren müssen. Wenn sie eine andere und schnellere Möglichkeit als ihre Vernichtung finden, sagen sie es mir... bis dahin gilt: Gewalt ist eine Lösung, das ist empirisch bewiesen worden... Allerdings eine Lösung, die mir nicht sonderlich gefällt..."
Crewman Carabello nickte zustimmend und meinte es sogar sehr ernst. Immerhin war sie auch Wissenschaftler geworden, weil ihr Gewalt nicht zusagte.
"Master Chief, die Pflanzen an sich sind ungefährlich. Aber sie entwickeln einen Blütenstaub, der diesen berauschenden Zustand herbeiführt.
Interessanterweise gibt er seine Wirkstoffe durch die Haut und die Atemwege ab. Somit ist eine komplette Schutzausrüstung ratenswert. Es sei denn, wir wollen eine nette Party veranstalten. Eigentlich eine klasse biologische Waffe. Schnell, lautlos und geruchsneutral. Die Wirkung vergeht mit der Zeit von selber. Man sollte es aber beschleunigen können, indem man den Staub von der Haut entfernt. Wenn sie mir ein wenig Zeit geben, kann ich sicherlich ein entsprechendes Mittel synthetisieren, was der Wirkung entgegenwirkt.
Zurück bleibt nur ein ganz schön dicker Brummschädel. Ich denke nicht, dass es zu keinen Entzugserscheinungen kommen wird. Zumindest keinen ernsten."
Carabello sah den Master Chief an und kniete sich dann vor die Spezies 8794:
"Haben sie schon etwas neues über diese Spezies herausgefunden? Wollen wir nicht einmal testen, wie sie auf die Pflanzen reagiert?" [GC: Wie war das?
...ihr Gewalt nicht zusagte...]
Sie holte einen der kleineren Beutel mit dem Blütenstaub hervor und schwenkte ihn vor dem kleinen hin und her.
"Wir sind keine Cardassianer, unterlassen sie das, Carabello...", sagte Keller mit ruhiger Stimme, die Waffe wieder in Anschlag. "Und wenn sie länger als fünf Minuten brauchen, um das Gegenmittel zu synthetisieren, werden wir das Feld zerstören müssen."
Unruhig sah er sich um und hatte ein ungutes Gefühl. Irgendetwas stimmte hier nicht und Spezies 8794 blieb zu ruhig für jemanden, der drei Waffen sah.
[GC: Wenn ich drei Waffen entgegensehe, bin ich verdammt ruhig. Okay, nicht unbedingt ich, aber der Normalsterbliche] "Asayama, wie weit sind sie?", fragte er und blickte zum Tricorder.
Wenigstens hierfür war er noch geeignet... Direkter Dateneingang von einem angeschlossenen Gerät... Er würde dem Fleet Captain vorschlagen, Phaser zur Standardausrüstung zu machen... Multifunktionell, die Dinger... Und trotzdem erwiesen sich die Felsen bisher als Felsen.
"Finden sie verdammt noch mal raus, wo dieses kleine Wesen herkam. Es gibt immer einen Weg!", raunte er Asayama zu, den ihm als einzigen bekannten Eingang in das Höhlensystem sichernd.
"Noch einen kurzen Moment, Sir", erwiderte der kleine Japaner und hielt den Tricorder mit gerunzelter Stirn an die gegenüberliegende Wand. "Irgendwas stimmt hier nicht...die Hologrammtheorie scheint nicht so falsch zu sein, wie es den Anschein hatte."
Keller warf Asayama einen genervten Blick zu: "Crewman, schaffen Sie es das etwas verständlicher auszudrücken und mir Details zu nennen?"
"Entschuldigung, Sir!", entgegnete Crewman Asayama, dessen Gesicht nun wieder rot anlief, "Es scheint so, als ob da hinten eine Art Tür ist." Der Japaner hob seinen Arm und zeigt auf einen Punkt an der gegenüberliegenden Wand.
"Und diese Tür wird durch ein Tarnfeld verdeckt, allerdings kann ich nicht erkennen, was hinter ihr liegt. Sie ist aus massivem Metall, genauso wie eigentlich alle Wände hier.", Asayamas Arm zeigte nun in Richtung Decke.
"Theoretisch wäre es möglich, dass wir uns in einem riesigen Schiff befinden. Die Energie, die beim Starten so eines Schiffes entsteht, wäre aber auf jeden Fall für die Sensoren der Schiffe, die in der Umlaufbahn dieses Planeten sind, sichtbar."
Keller legte seine Stirn abermals in Falten und sagte: "Sehen Sie Mr.
Asayama, so schwer war das doch jetzt nicht, oder?" Kellers Blick wanderte zu Crewman Carabello: "Wie weit sind Sie mit den Pflanzen?"
Crewman Carabello blickte kurz zu Keller: "Master Chief, ich schaffe es auch in 4 Minuten!"
Sie holte wieder ihr nützliches Helferlein hervor und nahm mit einer kleinen Pipette eine Probe der Blütenpollen. Hinzu gab sie einen winzigen Tropfen eines Lösungsmittels und schüttelte alles gut durch. Die Lösung färbte sich goldgelb.
Dann tröpfelte sie die Lösung auf die Analysefläche und wartete auf die Werte, die ihr das Gerät schon Sekunden später lieferte. 'Au prima, das Mittel hat Potenzial.'
Crewman Carabello checkte die Werte kurz gegen und gab dann einige Werte in den Synthetisator. Eine kleine Ampulle füllte sich mit einer hellblauen Flüssigkeit. Es zischte leise, als die Ampulle aufgefüllt war, woraufhin Carabello sie in eine Hochdruck-Injektionsspritze steckte.
Als sie zu Master Chief Keller ging, blickte sie auf ihre Uhr. "Drei Minuten und neunundvierzig. Jetzt sollten wir es natürlich noch ausprobieren. Ich stelle mich gerne als Versuchsperson zur Verfügung.", sagte sie mit einem leichten Lächeln um die Mundwinkel.
"Crewman Carabello, sie werden sich dem restlichen Außenteam nähern und eine Person des befallenen Teils retten. Ich schlage Ceram vor, da sie außer Mahon am kampfkräftigsten ist."
'...und die Gefahr besteht, dass ihr Mittel nicht funktioniert oder sogar giftig ist', fügte er gedanklich hinzu.
[HY: Ich sag jetzt lieber nichts…]
"Asayama, gehen sie bei der Tür in Stellung. Wenn das hier ein Schiff ist, haben uns die internen Sensoren bemerkt und zu zweit reinzugehen wäre Selbstmord. Und die Tür machen wir auf eine sehr historische Art auf!", meinte er und fragte Asayama, wo denn die Tür sei.
Nach dessen Antwort überlud er das Disruptorgewehr und warf es in die Richtung, dann zog Keller seinen Phaser und ging mit Asayama in Deckung.
"Ihr erstes Feuergefecht?", fragte er eher nebenbei, als er sich auf den Boden legte. [GC: Diese Kreislaufschwächen geben mir zu denken, ich glaube Keller muss dringend mal auf die KS!]
"Keine Angst, wir können nur gewinnen. Den Kampf oder einen Platz in Gottes Himmelreich..."
[GtB: Oder einen Ehrenplatz über dem Kamin des Gegners.]
'…oder in die Hölle, da ist es wenigstens warm'
Dann wartete er. Spezies 8794 stand hilflos in der Gegend herum, aber zumindest machte sie keine Anstalten anzugreifen. Er zählte die Sekunden, bis der Disruptor explodieren würde und dankte den Romulanern für ihren Erfindungsreichtum.
---HAUS DER MYRNA
Etwas mehr als anderthalb Stunden später wussten sie zwar eine Menge über Myrnas Familienleben, aber auf ihre Fragen hatte ihnen die alte Dame nicht den Hauch einer Antwort zugestanden.
Mahon war so sehr wütend geworden, dass er sich lieber der Sicherung des Hauses und damit der des Fleet Captains widmete, als gewalttätig gegen alte Leute zu werden.
Also hatte der Andorianer Ceram stolz seinen neuen Phaser gezeigt, ein getunter Typ-II-Phaser mit integriertem Disruptor und halbintelligentem Zielerfassungssystem. Dafür demonstrierte Ceram dem Captain ein paar neue Nahkampfkniffe, Mahon tat immer noch die Seite weh und sein Kopf dröhnte höllisch.
Und so langsam wurde Mahon ungeduldig. Er wandte sich an Tommok: "Sir, ich schlage vor, dass wir diesen Ort hier verlassen. Keller dürfte mittlerweile genug Informationen gesammelt haben. Wenn sie glauben, dass diese Person", er deutete auf Myrna, "wichtig für uns ist, nehmen sie sie doch mit."
Und bevor Tommok etwas erwidern konnte: "Des weiteren, Fleet Captain, sehe ich ihre Sicherheit hier nicht mehr gewährleistet. Unser Shuttle kann sie sicher zur ANDORIA bringen!"
[HY: War die Sicherheit Tommoks auf diesem Planeten denn jemals gewährleistet?]
Tommok starrte ihn an. Sonst nichts.
Mahon wurde unruhig. Offensichtlich eine Nebenwirkung dieser pflanzlichen Droge. Er wandte sich an Myrna: "Ich muss sie leider aufgrund der Bestimmungen der Sternenflotte in Gewahrsam nehmen. Sie stehen im Verdacht, Beihilfe zur Etablierung einer potenziell gefährlichen Substanz als Rauschdroge geleistet zu haben. Man wird die Vorwürfe prüfen. Bis dahin werden sie sich auf mein Schiff begeben!"
Dazu fiel Myrna keine Familiengeschichte mehr ein.
"Mahon an ANDORIA: zwei Personen zum Beamen. Fleet Captain Tommok soll medizinisch durchgecheckt werden. Dann übernimmt er das Kommando über das Schiff. Mahon Ende." Das war eigentlich nicht nötig gewesen, denn auf dem Papier unterstand die ANDORIA sowieso dem Oberkommando des Fleet Captains.
Die beiden Personen verschwanden, doch kurz darauf ertönte die aufgeregte Stimme des Transporterchiefs: "ANDORIA an Mahon: Der Transporterstrahl wurde abgelenkt, Sir. Ich weis nicht, wie sie das geschafft haben, aber weder Myrna, noch Tommok sind angekommen. Sie haben den Impuls einfach umgeleitet.
Ich weis nicht wohin, doch irgendwo unter ihrer jetzigen Position, Sir."
Mahon unterbrach wütend die Kommunikation. Er entsicherte eines der Phasergewehre und schulterte es. Dann rief er den Rest des Außenteams
zusammen:
"Wir müssen den Captain wiederfinden. Wir werden zuerst zu Keller stoßen.
Alle werden mitkommen. Ysdi, versuchen sie, unterwegs das Signal von Tommok zu orten. Mrs. Balwok, sie decken uns den Rücken. Ceram, sie führen uns zu dem unterirdischen Feld. Los."
Der Andorianer stürmte in den Keller und dann ins Höhlensystem.
Der Android tippte gelassen, aber nicht langsam entsprechende Anweisungen in seinen Tricorder. Sie stürmten regelrecht voran. In der Tat waren alle anwesenden Crewmitglieder, wie erwartet wieder ‘nüchtern'. Nur die Denkprozesse schienen bei einigen noch nicht sehr effizient zu sein.
"Sir", begann er zu sprechen, "wie zuvor erhalte ich kaum Daten aus unserer Umgebung. Immerhin erkenne ich die schwachen Signale des Vortrupps... und...
da ist ein schwaches verzehrtes Signal... einen Augenblick, Captain!"
Ysdi verstummte und ließ sich nicht von Mahons drängenden Blicken einschüchtern. Dieser hatte just in diesem Moment sowieso etwas anderes zu tun, als er mit Carabello, die in einer Hand sorgsam eine Ampulle hielt und ihnen geistig abwesend entgegeneilte, zusammenstieß. Beide hatten ihr Gegenüber überhaupt nicht wahrgenommen, sodass sie dementsprechend ungebremst ineinander liefen und umfielen.
[GtB: Clash of cultures]
Schließlich war da noch die Explosion, die den Untergrund leicht vibrieren ließ. Ysdis Ruf, dass er den Fleet Captain vielleicht gefunden habe, ging durch diese Ereigniskette doch ziemlich unter...
---UNTERIRDISCHES FELD
Kamor war vielleicht nicht der intelligenteste unter den Feujak. Aber ein Disruptorgewehr hatte er schon mal gesehen und er beherrschte auch einigermaßen die interstellare Verkehrssprache, die die Fremden nutzten. An seine Partikelwaffe kam er nicht heran, ohne dass der Fremde nicht vor ihm gehandelt hätte. Er beschloss also, die treudoofe Tomate zu spielen.
Dass er den Sendeknopf seines Funkgerätes die ganze Zeit gedrückt halten konnte, empfand er nicht nur als äußerst glücklichen Umstand. Es beruhigte ihn auch auf eine gewisse Art und Weise. Ed würde sicherlich schon entsprechende Maßnahmen ergriffen haben.
Nun aber hatte der Fremde den Disruptor geworfen und Kamor musste man nicht zweimal bitten die Beine unter die Arme zu nehmen und eiligst davonzulaufen.
Trotz der über 400m großen Halle konnte er der Explosion nicht entkommen.
Sie riss ihn derart unsanft zu Boden, dass ihm sofort schwarz vor Augen wurde.
Dies war aber nicht die einzige Auswirkung dieser Aktion. Tatsächlich bestanden die Wände aus einer metallischen Legierung. An der Stelle, auf welcher der Disruptor vorher lag und die nun ein Krater zierte, konnte eindeutig ein metallischer Boden ausgemacht werden. Keller und Asayama hatten allerdings nicht viel Zeit sich darüber Gedanken zu machen.
Neben den für Explosionen in geschlossenen Räumen charakteristischen Pfeifen im Ohr konnten sie sehen, wie zunächst mehrere Tore in der Halle aufglitten und eine ganze Horde Roboter herausströmten. Wie es schien, hatten sie nur ein Ziel.
Zwei Dinge waren nicht passiert: Die Wand war nicht geöffnet worden und es kamen ihm keine Humanoide entgegen. Mühsam versuchte er die Roboter zu identifizieren. X-38-Zurkal- Kampfroboter... Offiziell seit zwanzig Jahren verboten und eigentlich hatte die Föderation alle bisher produzierten Modelle einstampfen lassen. Die hier sahen allerdings neu aus...
"ASAYAMA! FEUER UND GEDECKTER RÜCKZUG!", versuchte er das Pfeifen in seinem Ohren zu übertönen, als er dann erst mal auf die "Dinger" feuerte. Schilde!
Diese verfluchten Dinger waren Upgrades der vorigen... in einem Moment der Verwunderung schlug ein Schuss in Kellers linke Schulter ein.
"ASAYAMA, ZIEHEN SIE SICH ZURÜCK!!!"
Er schaltete den Phaser einige Stufen höher und feuerte wieder, doch gegen die Übermacht würde er nichts ausrichten können.
"GEBEN SIE BERICHT AN MAHON!"
"Sir, aber...", ertönte Asayamas Stimme hinter Kellers Rücken.
Keller unterbrach ihn: "WARNEN SIE MAHON, SOFORT!"
[GC: Ach, aber die arme Ceram darf ins Verderben laufen...tsts...]
Nach einem kurzen Blick, auf die immer näher kommenden Kampfroboter und Kellers Gesicht, auf dem Wut und Anspannung zu sehen waren, entschied sich Crewman Asayama dazu, lieber den Befehlen seines Vorgesetzten zu beugen und nicht den Helden zu spielen.
Er richtete sich auf, zog seinen Phaser, feuerte ziellos auf die Roboter und rannte in Richtung Ausgang. Die X-38-Zurkal-Roboter antworteten mit einem regelrechten Hagel von Phaserschüssen, die zum Teil haarscharf an den Ohren Asayamas vorbei rauschten.
Wenige Meter bevor der Japaner den Ausgang erreichte hörte er eine Explosion gefolgt von einem Schrei. Asayama wusste, dass der Schrei nur von einem kommen konnte: Keller.
Im Bruchteil einer Sekunde drehte der Crewman den Kopf um, um zu sehen, was passiert war. Kellers Arm war schwarz gefärbt und am Boden lagen Bruchteile eines Sternenflotten-Phasers. Ein Roboter musste den Phaser in Kellers Hand getroffen haben und eine Überladung ausgelöst haben. Immerhin feuerten die X-38-Roboter jetzt nicht mehr auf Keller, der hilflos am Boden lag und sich mit dem noch gesunden Arm, die verletzte Hand hielt.
Doch Asayama hatte nicht viel Zeit nachzudenken, er musst hier raus und zwar schnell. Die Roboter schossen zwar nicht mehr auf Keller, aber für den japanischen Crewman war das eher schlecht. Nun war er die lebende Zielscheibe und abermals zischten ihm Phaserschüsse um die Ohren. Mit einem Sprint rettete sich der Japaner aus dem Keller und rannte Richtung Ausgang.
---GANG
Eilig richtete sich Mahon auf und half Carabello bei dieser Gelegenheit gleich mit aufzustehen.
"Was war das?", fragte Crewman Hmm. [GC: Eine hilfreiche Geste.]
"Das hörte sich sehr nach einem überladenen Disruptorgewehr an!", antwortete ihm Ceram hastig.
[GtB: Normalerweise kann sie am Explosiongeräsuch auch noch Fabrikat und Baujahr heraushören, aber dazu ist gerade keine Zeit.]
Dann setzte der massenhafte Phaserbeschuss ein. Rufe, dann wieder ein Knall und ein lauter Schrei. Mahon konnte nicht länger warten:
"Ceram, Balwok, Ysdi und ich sind der erste Stoß. Die nächsten Vier kommen vier Sekunden später nach, usw. Jeder sucht sich so schnell wie möglich Deckung und bekämpft den Gegner. LOS!"
Dank Mahons vorausschauender Ausrüstungstaktik war jeder mit einem Phasergewehr bewaffnet. Mit Mahon als Speerspitze (niemand konnte ihm diese Position streitig machen) stürmten sie nun voran... Direkt in die Arme von Asayama. Mahon konnte in diesem Moment ein leichtes Fluchen nicht unterdrücken.
"Sir", stammelte der Japaner völlig außer Atem, "Roboter... Schilde...
Keller... verletzt..."
Der Andorianer schaute Ysdi an: "Sehen Sie nach!", dann kümmerte er sich um Asayama um Genaueres zu erfahren.
Der Höhleneingang war nicht sehr weit entfernt und im Moment hatte das Trommeln der Phasereinschläge aufgehört. Ysdi presste sich an die Wand und näherte sich ihm so schnell es möglich war. Zuerst konnte er Keller sehen.
Er zitterte am ganzen Körper. Schockzustand offenbar. Dann sah er die Roboter. Sie gingen direkt auf ihn zu und beantworteten seinen Blick unmittelbar mit einer Phasersalve. Der Android konnte gerade noch zurückweichen.
Er lief eiligst zu Mahon: "Sir, etwa 30-40 Kampfroboter, die ersten in etwa 20 Sekunden am Eingang. Keller schwer verletzt. Vollständige Bekämpfung des Gegners unwahrscheinlich, empfehle Ablenkungsmanöver zur Rettung."
Mahon grimmiges Gesicht begann leicht zu grinsen: "Ich hab da was mitgebracht. Das schenkt uns ein paar Sekunden..."
---UNTERIRDISCHES FELD
Keller nutzte die Zeit für Beobachtungen. Zum einen würde ihm sein rechter Arm auch in nächster Zeit ersetzt werden und er könnte so enden wie Ysdi...
Zum Anderen hielten Hazmat-Anzüge auch nichts mehr aus... Und 36, nein 37 Roboter standen um ihn herum... Und einer feuerte Richtung des Höhleneingangs... Was ihm blieb, war ein linker Arm, Beine, Restkörper und sein Kopf... und die restliche Besatzung der Mirage... Irgendetwas musste es doch geben, was er tun konnte... Wild tippte er Daten in seinen Tricorder, der drei Sekunden später von einem der Roboter zerschossen wurde und seine linke Hand wohl nur dank des Schutzhandschuhs überlebte...
Hilflos... Er hasste dieses Gefühl und das letzte Mal hatte er es auf Karmena Prime... Dann nahm er seine letzte Kraft, um seinen Körper anzuspannen. Die anderen waren hier irgendwo... Carabello und Asayama in Sicherheit oder bei den Anderen... Langsam verstand er, dass die Sternenflotte doch Vorteile vor dem Archäologenleben hatte. Man war nie allein!
---HÖHLENEINGANG
"... Mr. Asayama, Sie bleiben hier am Eingang und weisen jedem eine gute Deckungsposition zu. Sind alle durch, begeben Sie sich ebenfalls aufs Schlachtfeld."
[GtB:...zur Schlachtbank. *Mäh*]
Mahon sprach seine Anweisung klar, leise und schnell. Die Schritte der Maschinen waren bereits gefährlich laut und nah. In der Hand des Captains ruhte eine etwa handgroße Kugel. Sie gehörte eindeutig nicht zum Standard-Sternenflottenmaterial und war gewiss nicht ganz legal erworben worden. Aber darum machte sich nun wirklich niemand Gedanken.
Es war soweit. Mahon drückte einen Knopf und das Ding fing an Rot zu blinken. Dann warf er es raus.
Innerlich zählte jeder die Sekunden, die in diesem Moment wie Jahre dauern zu schienen. Jedem tropfte der Schweiß nur so vom Gesicht, sodass sich im sandigen Boden schon kleine Pfützen formten. Fest umklammerte jeder seine Waffe. Ceram blickte indes gelassen auf den Ausgang. Asayama hatte sich wieder von seinem Schrecken erholt. Seine Lippen zählten stimmlos mit:
"Fünf, Vier,..."
Ba'Rina war ganz in ihrem Element. Am liebsten wäre sie jetzt schon losgestürmt, um schlimmstenfalls ruhmreich zu sterben. Hajo sah man die Anspannung nicht an. Er sah nur so aus, als ob er sich beschweren wolle, dass es lange keinen Tee mehr gab. Und Magnees? Das stets amüsierte Grinsen des Chefingenieurs und seine immer währende gute Laune waren einem mühselig auf die Lippen gepressten Lächeln gewichen. Carabello konnte nicht wirklich glauben, was man nun von ihr verlangte. Nein, sie machte sich ernsthafte Sorgen und Ripley spielte nervös mit seinem persönlichen Phasenjustierer.
Mahon schaute grimmig Ysdi an. Ein leichtes Nicken deutete dem Androiden:
"Viel Glück!"
Ysdi war der Einzige, den man so tief ins Feld schicken konnte.
[GtB: Der einzige Feldjäger im Team.]
Dann ging alles sehr schnell. Es begann damit, als sie alle ins grelle Licht stürmten.
Das grelle Licht blendete einen Moment lang, bis die Automatik den Sichtschutz ihres Helmes anpasste. Dennoch konnte Crewmann Carabello nicht uneingeschränkt sehen. Nicht nur ihre Sehschwäche behinderte sie, auch das feuchte salzige Etwas, das ihr die Stirn hinab in die Augen lief. Der Anzug hatte eine optimale Temperatur eingeregelt, doch Angstschweiß ließ sich nicht wegregulieren.
Ihr erster Einsatz. Ihr erster Außeneinsatz. Ihr erster Kampfeinsatz. Wenn die Geschehnisse in diesem Tempo weiter auf sie einstürmen würden, würde sich dieser Crewman wahrscheinlich in Kürze in einem ausgewachsenen Krieg wiederfinden. 'Hoffentlich nicht'
"Vorwärts, vorwärts, vorwärts..." Crewmann Carabello konnte nicht erkennen, wer das gesagt hatte, noch hätte sie zu bestimmen vermocht aus welcher Richtung. Sie versuchte nicht zu denken, nur noch reagieren. Irgendeinen Sinn musste der militärische Drill ja schließlich gehabt haben. Sie konnte das Denken abstellen. Das Denken verlangsamt die Reaktionen und bei dem Adrenalin, das ihr Körper gerade durch ihre Adern drückte, war sowieso kein vernünftiger Gedanke zu fassen.
Ein Gedanke blieb jedoch: 'Keller liegt da irgendwo. Verletzt.'
Crewmann Carabello stürmte also los, wie sie es in der militärischen Ausbildung gelernt hatte. Eigentlich hatte sie dort auch gelernt ihren Phaser zu entsichern aber immerhin hatte sie ihn ja dabei. Schon mal ein Fortschritt zu ihrer Ausbildungszeit.
Crewmann Carabello arbeitete sich weiter vor oder vielmehr zurück. Zurück zum Feld. Feld? Wo war dieses verfluchte Feld denn hingekommen? Kein Feld da, dafür sehr viel Nebel. Nebel? Carabello kontrollierte kurz ihre Instrumente. Das waren Blütenpollen. Somit hatte sich die Frage erledigt, was sie mit dem Feld anstellen sollten. Ein Problem weniger, ein Problem mehr. War das ausgleichende Gerechtigkeit?
Hoffentlich hatten die anderen Schutzanzüge angezogen. 'Hatten sie? Egal wie schnell das Gegenmittel wirken würde, gegen diese Konzentration würde es kaum etwas ausrichten können.' "Crewman Carabello an alle. Hier unten ist alles kontaminiert. Eine Atemschutzmaske ist dringend erforderlich."
Diese Warnung kam keinen Augenblick zu spät. In der ganzen Hektik ist die besondere Wirkung dieser Pflanze völlig untergegangen. So konnte Carabello beobachten, wie sich ihre Kameraden hastig die Standardschutzmaske überzogen. Sie hatte zwar keine eigene Frischluftversorgung, der Filter hielt aber wenigstens 15 Minuten zuverlässig.
Als die sonderbare Kugel hell klingend in die Halle rollte, produzierte sie plötzlich Licht von einer oder mehreren Sonnenstärken und schien auf allen Frequenzen ein alles übertönendes Geräusch auszugeben. Zudem wurde sie auch merklich wärmer. Die Kampfmaschinen versuchten sich sofort auf die neuen Umweltbedingungen einzustellen. Die optischen Sensoren wurden soweit heruntergeregelt, bis sie wieder ‘normal’ sehen konnten.
Nur wenige Sekunden hielt die Wirkung der Kugel an. Dann verschwanden die Auswirkungen so schnell, wie sie erschienen waren. Zu diesem Zeitpunkt war Ysdi bereits unterwegs. Die Roboter würden gleich zweimal 'blind' sein. Eine Chance, die es zu nutzen galt. Er hatte sich extra vorher einige Algorithmen ausgedacht, nach denen er zu Keller vorstoßen wollte. Noch während die Granate wirkte, wurde das Feuer auf ihn eröffnet. Der Android merkte schnell, dass sie versuchten seine nächste Position zu berechnen. Er änderte seinen Laufalgorithmus gerade zur rechten Zeit, wie er später feststellte.
Dann erlosch das helle Licht und das Phaserfeuer erstarb augenblicklich.
Passender hätte das nicht sein können. Sich förmlich auf den Boden sacken lassend rutschte Ysdi ein, zwei Meter auf den Knien und Unterschenkel direkt zu Keller.
Mit einem kurzen Blick analysierte er seinen Zustand. Trotz Anzug konnte er feststellen, dass er sich in keinem lebensbedrohlichen Zustand befand... von der augenblicklichen, unvorteilhaften Situation mal abgesehen. Es galt keine Zeit zu verlieren. Gezielt drückte er das Hypospray mit dem Schmerzmittel, das er die ganze Zeit in der Hand hielt, auf eine frei erkennbare Körperstelle und ließ es dann achtlos fallen. Nun packte er den Halbvulkanier, indem er seinen Arm unter Kellers Arme um seinen Brustkorb fasste.
"Sie haben wohl geglaubt, sie könnten hier einfach den Helden spielen und einsam auf dem Feld hier sterben, was?", meinte der Android lächelnd zu Keller, "Passen Sie auf! Es wird gleich sehr holprig."
Ruckartig traten sie die Rückreise an. Ysdi konnte sehen, dass der Rest des Außenteams mit aller Gewalt versuchte der Lage Herr zu werden. Die Schilde der Roboter brauchten allerdings viel zu lange, bis sie zusammenbrachen und den Roboter angreifbar machten. Wenigstens hatten Ysdi und Keller nur einer Hand voll Roboter auszuweichen, was sich als nicht allzu einfach rausstellen sollte.
Ein Webangebot von der Crew der USS Mirage NCC 24866
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