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4. Erstkontakt mit den MACO

[So verachtet, dass sie nur einmal in Szene tritt, ist die…]

--- KRANKENSTATION

Als Asayama aufwachte, war es, als ob er aus einem Albtraum aufschreckte. Seine Schulter schmerzte ärgerlich und ächzend verfluchte er Ehrwald. Ein Schatten verdeckte auf einmal das grelle, schmerzende Licht und der Techniker konnte mühsam seine Augen öffnen. Über ihn beugte sich gerade Ysdi und musterte ihn mit aufmerksamen Blicken. Direkt neben ihm erkannte er D'Sulan, die einen Protoplaser und einen Dermalregenerator in ihren Händen hielt.

"Ich fürchte, für Rachegedanken gegenüber Crewman Ehrwald kommen sie ein wenig zu spät.", bemerkte Ysdi ernst, dann fügte er mit einem freundlicheren Tonfall an: "Willkommen zurück, Petty Officer, alles halb so schlimm. Bleiben Sie aber noch ein wenig liegen, bis Mrs. D'Sulan mit Ihnen fertig ist."

Dann verschwand er wieder aus Asayamas Sichtfeld. Zuerst konnte er Ysdis Worte nicht richtig zuordnen, doch dann verstand er: Ehrwald war Tod. Erst jetzt bemerkte, er das rege Treiben auf der Krankenstation. Langsam bewegte er seinen Kopf.

Da war er. Er erkannte ihn sofort: sein Geiselnehmer. Friedlich und bewusstlos lag er auf einem Biobett, über F'Tar konnte Asayama einen chirurgischen Rahmen erkennen. Dr. Bersa war bei ihm. Um das Bett herum konnte er ein matt schimmerndes Energiefeld ausmachen und zwei Sicherheitscrewmen ließen ihn keinen Augenblick aus den Augen.

Ysdi behandelte mittlerweile wieder Mahon. Zwar war der Captain nur an seinem künstlichen Bein getroffen worden, aber dafür hatte es genau den Übergang vom organischen zum anorganischen getroffen. Dennoch war die Behandlung kein Problem.

"Für fünf kam jede Hilfe zu spät", berichtete der Android dabei, "Drei sind leicht bis schwer verletzt. Eine traurige Bilanz für einen Tag, finden Sie nicht auch?"

Mahon folgte kurz Ysdis Blick zu einem nicht einsehbaren Bereich der Krankenstation, in dem so manch einer seine letzte Reise antrat.

--- SICHERHEIT

Ba'Rina Balwok, ihres Zeichens Sicherheitschefin an Bord der Mirage, verursachte eine helle Aufregung im Hauptquartier der Sicherheit. Schließlich war ja gelber Alarm und sie wollte vorsorglich alle Sicherheitscrewmen geschickt auf dem Schiff positionieren. Einen Fehler, der ihr wie einst ein wichtiges Amt kosten konnte, wollte sie auf keinen Fall nochmal begehen.

In diesem Moment betrat die Nummer Zwei der Sicherheit den Raum: Chasey Miller. Ihr gingen noch die Worte Mahons durch den Kopf. Ba'Rinas lautstarke Anweisungen weckte sie wieder aus ihren Gedanken. Gerade rechtzeitig um den Ruf Tommoks zu vernehmen.

"Mrs. Balwok, kommen Sie auf die Brücke. Sofort!"

"Sie haben's gehört, Miller", sagte die Halbklingonin etwas gehetzt, "Übernehmen Sie die Aufteilung hier!"

Nachdem alles auf Deck 6 erledigt war und Chasey so gut es ging geholfen hatte, machte sie sich auf den Weg zur Sicherheit. Immer wieder kreisten die Worte des Captains durch ihren Kopf. Es war wirklich ein verlockendes Angebot und in ihrem Inneren wusste sie auch, dass sie so etwas wie ein Taskforce Team brauchte. Denn irgendwann würde für sie der Alltag in der Sicherheit langweilig werden. Oder vielleicht doch nicht? Weiter kam sie aber in ihren Gedanken nicht, denn Sicherheitschefin Balwok gab schon neue Befehle. Doch nach kurzer Zeit musste sie schon die Sicherheit verlassen. Mit einer eher militärischen Haltung sagte sie noch: "Ja, wird erledigt."

Jetzt brauchte sie erst einmal einen Raktajino, ging zu einem der Replikatoren und ließ sich hinter den Schreibtisch fallen. Vorsichtig nahm sie einen Schluck und stellte dann ihr Getränk zur Seite. Es galt nun wichtigeres zu machen, als einen Raktajino zu trinken. Schnell war sie wieder in ihre Arbeit vertieft und begann mit der Aufteilung. Da sie die Daten von jedem Sicherheitsoffizier studiert hatte, wusste sie, wie sie am besten die Dienstpläne strukturieren konnte. Sie brauchte einige Zeit um eine für sie gute Aufteilung zu erstellen. Sie würde sie später Balwok erläutern oder übergeben. Sie musste auch bald in der Krankenstation nachfragen, wie es um die verschiedenen Sicherheitsleute stand.

--- BRÜCKE

Tommok betrat mit Talya wieder die Brücke. Magnees sprang auf und meldete kurz die letzten Ereignisse.

"Ich habe einen Kurs zur USS Merkel setzen lassen. Aus irgendeinem Grund erhalten wir keine klaren Sensordaten von dem Schiff. Manchmal können wir sie gut anpeilen - aber eben nur anpeilen - und manchmal scheint sie sich gleich einem Sensorecho überall um uns zu befinden. Ich habe schon einiges versucht, allerdings ohne Erfolg. Es ist, als ob sie von einem unsichtbaren Schleier umgeben sind und irgendwo hingezogen werden. Der Notruf allerdings kommt stetig klar über Subraum."

Tommok nickte: "Also gut, Mr. Magnees, wie lange bis zur Ankunft?"

Gerade in diesem Moment stoppte die Mirage.

"Wir sind da. Eigentlich müssten wir gerade mit der USS Merkel zusammengestoßen sein. Denn dies ist der Ursprungsort der Botschaft. Sir, Ihre Befehle?"

[HY: Interessante Form der Beweisführung über die Abwesenheit eines festen Körpers]

Magnees, der immer noch auf neue Anweisungen wartete, während Tommok in Gedanken über die Situation nachdachte, fühlte sich richtig wohl auf dem flauschigen Boden, der erst kürzlich erneuert worden war. Plötzlich meldete sich Paseolati zu Wort:

"Captain, der Ursprungsort des Signals hat sich um 300 m verschoben. Soll ich ihm folgen?"

Magnees funkelte Paseolati etwas böse an, schließlich hat er als erstes nach neuen Befehlen gefragt. Magnees stand daher wieder auf und ließ sich von Susi eine "Nummer 1 und 2" replizieren. Die Zwei gab er dann Paseolati, der ihn ein wenig irritiert anguckte. Plötzlich betrat Balwok, die stellv. Sicherheitschefin die Brücke. Gerade als sie begann: "Sir, ihre...." wurde sie von Magnees unterbrochen:

"Mrs. Balwok ich sehe, sie haben noch keine Nummer." Wieder ging Magnees und replizierte eine 3.

"Nun Ba'Rina erst komm ich mit meiner Frage nach neuen Befehlen an die Reihe dann Paseolati, der die Nummer 2 hat und im Anschluss dann die 3, also Du. Immer schön der Reihe nach oder?" Magnees übergab grinsend die 3 an Balwok und wartete auf Tommok der wie gebannt auf den Schirm guckte

-- WISSENSCHAFT

Lauren hatte mittlerweile seine Selbstbehandlung abgeschlossen und bewegte seinen Fuß in alle Richtungen. 'Erstaunlich', dachte er, 'nicht die geringste Schwellung mehr zu spüren!'

Er hatte Keller in den Raum kommen sehen, wurde aber von ihm nicht beachtet. Stattdessen hatte sich der Wissenschaftschef auf den nächstbesten Sitzplatz gesetzt um angestrengt nachzudenken. Er hatte einen gestressten, ja beinahe gequälten Gesichtsausdruck und seine Uniform hatte auch schon bessere Tage gesehen. Lauren, der von allem sehr wenig mitbekommen hatte, unterbrach den Master Chief in seinen offensichtlich nicht sehr erfreulichen Gedankengängen:

"Und? Haben wir ihn? Wer war er überhaupt?"

"Das genau herauszufinden ist unsere Aufgabe, Lauren.", antwortete Keller ruhig. Kalt redete er weiter: "Hilfscounselor F'Tar, nach eigener Aussage Mitglied der offiziell aufgelösten Sektion 31 und mittlerweile wohl mehrfachen Mörder."

Dann sah er zu Lauren, schien nachzudenken, und sah dann zur Decke: "SUSI, Rangabzeichen Petty Officer".

Die neuen Rangabzeichen auf seinem Kragen ließen ihn kurz durchatmen. "Nicht bei mir, meine Liebe. Bei Petty Officer Lauren. Ich beglückwünsche sie zu ihrer Beförderung." Wieder wartete er eine Weile. "SUSI, alte Rangpins zurück... BEI MIR!" Verwundert stellte er durch betasten fest, dass er die romulanischen Symbole eines Erein hatte.

"SUSI, Masterchiefabzeichen auf meine Uniform!"

Na bitte, genaue Formulierungen und es funktionierte. Vielleicht war das System Mensch noch nicht weit genug entwickelt für SUSI. Ihm war der umgedrehte Gedanke allerdings lieber. Wieder ruhte sein Blick auf Lauren: "Kann ich mich darauf verlassen, dass sie vollkommen eigenständig arbeiten können, wenn es die Situation erfordert?"

"Sicher doch, mein Lieber, was denkst du denn von mir?!?", ertönte die Antwort vom Computer.

Sein neues Rangabzeichen erschien auf seiner Schulter, Keller warf ihm noch einen vielsagenden Blick zu. Er schien Lauren zu mögen. Petty Officier Hirokio Lauren, so musste man ihn nun anreden. Er konnte nun viel mehr Verantwortung übernehmen, er konnte Crewman befehligen und hatte weitere Sicherheitscodes zu lernen. Naja, er fragte sich, wieso manche so heiß darauf sind unbedingt Karriere in der Sternenflotte zu machen.

"Master Chief Keller, habe ich noch etwas aufgrund des gelben Alarms zu tun oder kann ich meinen Experimenten nachgehen?"

Mit Bedenken rieb er nochmal seinen Fuß und legte das Hyperspray weg.

"Bleiben sie in Alarmbereitschaft, aber es spricht absolut nichts dagegen, dass sie an ihren Experimenten weiterarbeiten. Zusätzlich sollten wir uns darauf vorbereiten, dass die Kommandocrew bald unsere Unterstützung braucht. Und nach Dienstschluss würde ich sie gerne auf dem Schießstand treffen, wenn sie nichts dagegen haben."

Kurze Zeit später hatte er eine Konsole in Beschlag genommen und schrieb ein wenig. Sicher, er hätte auch in sein Büro gehen können, aber so war er in Gesellschaft.

"Zu Händen Fleet Captain Tommok:

Empfehle folgende Methoden zum Erkennen des getarnten Schiffes im Unterwarpbereich:
Phaserabtastung: Breitbandfeuer, wie wir es auch zum Kartografieren von schwarzen Löchern und dem Zentrum von Wolken verwenden. Wo wir treffen, kann nun mal keine Leere sein. Ultraschallfeuer: Selbes Prinzip, allerdings nur gegen festen Hintergrund.

Idee wäre, unseren eigenen Schild als Hintergrund zu verwenden, wofür wir seine Ausmaße um ein vielfaches ausweiten müssen. Außerdem sind wir im Falle eines Angriffs der MERKEL ungeschützter.
4. Flotte: Sie ist in Schlagreichweite und kann dazu führen, dass wir uns wieder unserer ursprünglichen Aufgabe widmen können. Alternativ kann sie uns unterstützen, um ein hervorragendes Wachgitter zu erschaffen. (Vgl. Blockade gegen die Romulaner während des klingonischen Nachfolgekrieges)"

Schließlich waren sie keine Crew in Kirk-Tradition, die immer wieder ihre Aufträge ignorierte.

"zu Händen Crewman Miller: Danke für die Zusammenarbeit und Willkommen an Bord."

"Gut, Lauren. Wie weit sind sie mit ihren Personenschilden? Und wie gefährlich ist die Wechselwirkung mit dem humanoiden Organismus? Daran sind die letzten Modelle gescheitert." Es half einem nichts, besseren Schutz vor einem Phaser zu haben, wenn einem dafür das Gehirn gegrillt wurde.
"Elektrosmog" war im Vergleich dazu immer ein Witz gewesen.

"Das Personenschild gibt es zurzeit in 2 Formen Master Chief. Zum einen in Personen-Größe und in der miniaturisierten Form. Die Strahlung der Schilde ist natürlich ein Problem. Ich werde eben einige Berechnung durchführen, wieweit die Strahlung für tierische Zellen schädlich ist."

"Gut, ich werde eben noch einige Sachen erledigen und mich dann mit ihren Forschungen befassen."

Das Problem besteht darin, dass niemand bisher den Personenschild getragen hat. Lauren ging an seine Arbeitsstation und ließ eine Simulation laufen in der verschiedene Humanoide durch den Personenschild geschützt wurden.

Normalerweise wurde die Crew durch die Schiffshülle zusätzlich geschützt. Dort gab es Leiter, die die Strahlung wie einen Blitzableiter abführten.
Aber trotzdem gab es ohne Leiter bei den Simulationen keine erkennbaren Schäden. Dies war sonderbar! Er hatte schon eine Erhitzung des Gewebes erwartet... aber so ein Personenschild hielt auch nicht den Belastungen eines Schiffschildes stand. Er berechnete, ob die Abgleichung proportional war. Der Computer bestätigte seine Theorie. Der Personenschild war nicht nur eine verkleinerte Form des Schiffschildes, sondern zusätzlich sehr abgeschwächt.
Um sich zu vergewissern, ließ er die Leistung auf den Personenschild erhöhen und nach 4 Minuten zeigte die Simulation den Tod der Person an, die durch den Schild geschützt werden sollte. Denkbar wäre aber auch ein Anzug der den Träger vor zusätzlicher Strahlung schützt.

----BRÜCKE

Talya trennte sich kurz von Tommok und nahm die Brücke unter die Lupe. Die kreisförmige Kommandozentrale der Mirage wirkte eine ähnliche Anziehung auf sie aus, wie es bei der Renown der Fall gewesen war.

Dennoch kam sie sich etwas fehl am Platze vor. Es war nicht so, wie sie es sich vorgestellt hatte. Als Talya auf das Schiff kam, hatte sie sich bei Magnees melden müssen, der sie als erstes fragte, warum sie denke, dass gerade sie dafür qualifiziert wäre.

“Weil ich zwangsversetzt wurde.“, murmelte sie.

“Ma’am?“

Talya sah auf. Neben ihr stand ein junger Crewman mit einem Notepad und sah sie an.

“Nichts, Crewman. Gehen sie wieder ihren Aufgaben nach.“

Der Crewman wandte sich wieder von ihr ab. Talya ärgerte sich, dass sie das so offen ausgesprochen hatte, so etwas tat sie ja sonst nicht. Oft ertappte sie sich dabei, wie sie etwas sagen wollte, aber sie war noch nie so unbedacht gewesen. Das brachte die neue Situation.

Talyas Augen wanderten über die Brücke und sie besah sich alles genau. Jeden Crewman, jedes Gerät und die beiden Kommandooffiziere Tommok und Magnees. Unglaubliche Menschen (und Vulkanier natürlich). Talyas Unbehagen erweiterte sich. Sie musste sich in das ‚System’ integrieren und das möglichst ohne eine weitere Affäre.

[HY: Diese Aussage sollte ich später noch mal wiederholen]

Ob ihr das gelingen würde?

Sie bezweifelte es. Oft lag es nicht an ihr, sondern an ihrer Ausstrahlung und der Reaktion der männlichen Crewmitglieder auf sie. Sie hatte bereits gemerkt, dass auf diesem Schiff alle verrückter schienen, als auf den anderen Schiffen der Sternenflotte. Ob sich das negativ oder positiv auswirkte?

Plötzlich spürte Talya wie sich ihr jemand nährte. Als sie sich umblickte, sah sie Magnees. Nur hörbar für Ihre Ohren sagte er:

"Wissen Sie, meine Beine sind nicht mehr die Besten, aber meine Ohren hören noch immer sehr gut. Vielleicht eine Eigenschaft bei Technikern. Machen Sie sich nichts draus, woher sie gekommen sind. Wir alle haben unsere Geheimnisse und vielleicht erzähle ich Ihnen mal meins. Wie ich zur Mirage kam zum Beispiel, aber nur vielleicht!"

Ohne weitere Worte ging Magnees und nahm bei Tommok Platz.

Talya hielt inne. Gerade war schon wieder jemand damit beschäftigt, sie zu betrachten. Besser gesagt: ihren Hintern. Sie spürte es. Hoffentlich musste sie das nicht zu oft durchmachen.

Doch die Rettung kam in Form eines Ausrufes: “Counselor Hayes, kommen sie bitte einmal?“

Talya begab sich zu Tommok und Magnees. “Sir, sie haben mich gerufen?“ Magnees sah sie an und Talya kam sich wieder so fehl am Platze vor. “Nein, offensichtlich nicht.“ Unsicher lächelte sie.

Magnees Miene hellte sich auf. “Sie kriegen auch noch eine Nummer.“

“Nein, danke.“, jetzt wurde sie plötzlich selbstsicher. Sie trat näher an ihn heran und senkte ihre Stimme. “Commander, ich würde gerne mal mit ihnen sprechen… unter vier Augen.“

Magnees schien etwas überrascht. Talya nickte ihm kurz zu und wandte sich dann wieder ab.

Es hatte niemand zugehört, dachte sie sich. Dennoch hatte sie das Gefühl, dass sich Captain Tommoks Ohren noch weiter gespitzt hatten, als sie es sowieso schon waren.

Wenn das mal keinen Ärger gab. Da fiel ihr ein, dass sie noch über die Uniformwahl mit jemandem sprechen musste. Immerhin war sie immer noch Teil der MACOs.

Daher sollte sie Prioritäten setzen, oder?

“Also gut!“, wurde sie in ihren Gedanken unterbrochen. Sie drehte sich um. Magnees stand mit seiner Nummer in der Hand vor ihr und schaute sie an.

“Gut, Counselor. Reden wir unter vier Augen, aber ich muss erst noch warten, bis meine Nummer an der Reihe war. Meistens oder eigentlich immer ist es so, dass wenn meine Nummer dran ist, ich immer grad nicht da bin... Es müsste eigentlich gleich soweit sein..."

<48,3 MINUTEN SPÄTER>

Tommok war mittlerweile aufgestanden und schaute sich das Universum nun noch genauer und gedankenverlorener an. Talya wurde langsam ungeduldig und Magnees musste neben dem 4-Augen-Gespräch noch woanders hin.

"Susi", brach Magnees die Stille auf der Brücke. Mittlerweile hatte Magnees schon 34 Nummern verteilt, die darauf warteten eingelöst zu werden.

"Sobald sich eine Bewegung bei Tommok mit bloßem Auge erkennen lässt, gib mir bitte umgehend ne Info. Ich spendier dir auch ein paar neue Schaltkreise auf Deck 6."

Magnees ging zum Turbolift und stellte sich hinein. Nachdem Talya mit eingedrungen war, gab er den Befehl zum "Stopp".

"Nun Miss, was gibt es?"

Talya funkelte ihn an. "Commander...", begann sie, "...ich mache mir wegen den Nummern Sorgen um sie." Magnees blickte sie verwirrt an. "Ich hege die Vermutung, dass sie die Nummern verteilen, weil sie sonst nicht in der Lage wären, Befehle zu geben und ihren Aufgaben als erster Offizier nachzugehen."
Stille. Magnees brachte keinen Ton heraus.

"Euhm, bitte? Erster Offizier? Wurde ich schon wieder befördert?" fragte Magnees sichtlich irritiert.

Talya konnte seine Verwirrung spüren. Indirekt konnte sie ihn sogar verstehen. Es musste komisch sein, wenn sie ihn auf so etwas ansprach, allerdings war es wichtig.

[HAM: Sollte man annehmen, wenn man befördert wurde und nen Crewman weiß davon nur man selber nicht.]

"Commander, kennen sie das B5-Syndrom?"

"Hat das was mit 3D Schach zu tun? Tut mir Leid, darin war ich noch nie sonderlich gut, aber wenn Sie wollen können Sie es mir beibringen. Ich glaube, dass sollten wir auf unsere Freizeit verschieben. Im Dienst sollten wir nicht über Schachspiele sprechen. Jetzt entschuldigen Sie mich bitte. Ich möchte nicht meine Nummer verpassen. In 3 Stunden können Sie mich gerne vom Maschinenraum abholen, dann können wir uns weiter unterhalten. Auch über C5 oder Züge auf A1, wie es Ihnen beliebt."

Mit diesen Worten gab Magnees den Befehl zum Türenöffnen und verschwand wieder auf die Brücke. Gerade noch rechtzeitig, wie sich herausstellte, denn Tommok schien nun endlich zu einem Entschluss gekommen zu sein.

"Mr. Magnees, Sie haben die Brücke, sobald Sie neue Informationen über die USS Merkel haben, lassen Sie es mich wissen. Solange die Spuren der USS Merkel uns nicht von dem gesetzten Kurs wegführen, bleiben Sie dran und versuchen Sie Verbindung aufzunehmen. Ich bin in meinem Raum und werde mich mit dem Hauptquartier unterhalten."

"Aye Sir, Mr. Paseolati, setzten Sie den Kurs auf den neuen Ursprungsort und beachten Sie bitte die Möglichkeit, dass die USS Merkel auftauchen könnte.

Mr. Asayama, Bericht, wie ist der Schiffsstatus, habe ein wenig den Überblick im Maschinenraum verloren.

Mrs. Balwok wie ist der Sicherheitsstatus? Könnten sich weitere ’Spione’ an Bord aufhalten?

Ysdi, hier Andreas, was macht F'Tar? Hinweise oder ähnliches?"

Nachdem Magnees fertig war wartete er auf die eingehenden Berichte und sah nun eine sichtlich irritierte Talya aus dem Turbolift kommen, die er mit einem Lächeln begrüßte.

Schnell fing sie sich wieder. Magnees war nicht der XO. Mahon war es.

Auch egal.

"Commander", begann sie wieder. Sie begab sich zu ihm: "Das B5-Syndrom hat nichts mit Schach zu tun. Während des Dominion-Krieges hatten wir in meiner Einheit damit zu kämpfen. Es geht dabei um den psychischen Stress einiger Leute, die sich in ein anderes Universum flüchten. So glaubten sie, ihr Name wäre Sheridan und sie müssten die Erde befreien. Wiederum andere hielten die Cardassianer für ein Volk, das sie Minbari nennen. Auch wird Gott mit Namen genannt."

"Und wie heißt er?", fragte Magnees.

"J. Michael Stracynski.", sie hielt inne, "Ist auch egal. Auf jeden Fall habe ich das Gefühl, als wenn sie sich in die Richtung B5-Syndrom bewegen. Wenn sie psychischen Stress haben, dann kann das schnell zum B5 Syndrom überspringen. Versuchen sie nicht das Geheimnis der White Stars mit einem Omega-Kreuzer zu lösen."

"Und, wie sollte man das tun?"

"Fragen sie mich, ich kenne das inzwischen auswendig. Commander, wenn sie Probleme haben, dann suchen sie mich auf. Anweisung des Counselors.", sie grinste ihn selbstsicher an.

"Ich hätte da wirklich ein Problem mit dem plasmatischen Zuständen in 'ner Jeffriesröhre auf dem Holodeck. Eine neue Art der Verzweigung sorgt immer nur für einen metastabilen Zustand. Im Übrigen hatten wir hier schon einen Sternenzerstörer auf dem Schirm, jemand teilte uns mit, dass er über ein "Stargate" zu uns gekommen wäre, und so weiter. Wenn Sie ein wenig in der Datenbank suchen, finden sie bestimmt auch ’Beweise’ für die Existenz von solchen Omega-Kreuzern. Wobei mich eher interessieren würde, wie die mit dem Problem der instabilen plasmatischen Zustände bei Jeffriesröhren umgehen. Aber das können wir ja beim Schach besprechen."

Talya sah Magnees kurze Zeit an, dann lächelte sie. "Nun gut, Commander, sie haben es nicht anders gewollt. Ich möchte sie zur genaueren Untersuchung erst einmal vom Dienst freistellen."

[HY: Ich könnte auch mit nur einem Blick eine Erkältung von Malaria unterscheiden.]

Dann lächelte sie souverän. "Wer versucht die Counselor zu veräppeln, schießt sich ein Eigentor. Ich wünsche einen angenehmen Aufenthalt auf dem Holodeck, Commander." Sie wandte sich wieder ab und wollte gerade die Brücke verlassen als Magnees ihr sagte:

"Dann sollten Sie vielleicht Platz nehmen und das Schiff übernehmen. Denn wenn Sie mich tatsächlich freistellen, wäre kein Offizier mehr auf der Brücke, der das Schiff steuern könnte."

Talya blieb stehen und schaute Magnees verduzt an.

"Sir“, schaltete sich Paseolati ein, “wenn wir dem Signal nun weiter folgen, dann entfernen wir uns immer mehr von unserem eigentlichen Ziel. Die USS Merkel kann ich immer noch nicht orten."

"Counselor, Ihr Befehl. Nun schnell"

Talya stockte und überlegte die Möglichkeiten und Optionen, wägte alles ab.

"Sir’s?" fragte Paseolati nach.

"Nehmen Sie Kurs auf unseren ursprünglichen Kurs und senden Sie weiterhin an die USS Merkel, dass wir das Schiff nicht finden können, und bitten Sie um Übermittlung der Koordinaten, damit dann eine Rettung durchgeführt werden kann. Im Übrigen kann ich mir nicht vorstellen, dass, sollte sich die USS Merkel tatsächlich in solchen Schwierigkeiten befinden, sie sich verstecken würde."

Magnees wandte sich wieder Talya zu: "Und Counselor, wenn Sie ein Problem damit haben, dass ich sie veräppel, sollten Sie vielleicht entweder ein persönliches Gespräch mit mir in meiner Freizeit suchen oder sich beschweren. Wie auch immer sind hier an Bord noch ein paar weitere Crewmitglieder, die sich gegenseitig veräppeln. Wobei ich SUSI mal außer Acht lassen will, die veräppelt eh alles und jeden. In diesem Fall müssten sie also die halbe Crew an Bord vom Dienst stellen und den Bordcomputer die Funktion über das Schiff wegnehmen. Vielleicht machen Sie sich erstmal ein Bild von der USS Mirage, denn wir sind bestimmt kein normales Sternenflottenschiff."

Normalerweise reagierte Magnees nicht so angespannt, doch er musste das Terrain abstecken und hatte bestimmt nicht vor wegen "Veräppelns" vom Dienst freigestellt zu werden. Wenn, dann sollte schon was Ordentliches vorliegen: ein Warpkernbruch oder so was in der Art.

Talya nickte langsam. "Nun gut, Commander, dann kann ja Miss Balwok das Kommando übernehmen. Ich bin sowieso nicht scharf darauf mich in den Vordergrund zu drängen." Sie holte tief Luft. "Sie werden mich aufsuchen, ob auf dem Holodeck oder in meinem Raum."

Es kam Talya der Gedanke, ob ihr nicht Alles entglitt. Sie fasste sich jedoch schnell. Die Mirage war in der Tat ungewöhnlich. So eine Crew hatte sie noch nie erlebt.

Trotzdem würde sie das jetzt durchziehen.

"Commander, dieser Vorgang bestätigt, dass nicht nur sie Ruhe brauchen, sondern diverse andere auch. Ich verlange nur eine Stunde!"

Magnees stand jetzt auf. "Counselor Hayes..."

Sie hob die Hände. "Sie können mich bei Tommok melden. Aber bevor sie das tun, werden sie sich Ruhe gönnen. In ihrem Interesse und zur Sicherheit der Mirage."

Magnees sah sie an. "Seit wann sind Sie für unsere Sicherheit zuständig?"

"Bin ich nicht. Aber sie werden sich jetzt entfernen und meinetwegen eine Rund Schach spielen." Sie warf ihm einen Blick zu, der alles sagte: "Keine Diskussion, Commander!"

"Crewmann, bevor sie die Hälfte der Crew freistellen sollten Sie Erstens erstmal die Daten der Crew einsehen und nicht irgendwelche Dienstränge vertauschen. Zweitens befinden wir uns immer noch im gelben Alarm, was eine Freistellung von leitenden Offizieren nicht möglich macht. Sollten Sie mir nicht glauben, können Sie sich gerne die Arbeitsordnung der USS Mirage durchlesen. Ich bezweifle, dass Sie dies getan haben. Drittens sind Sie als Crewmann gerade erst an Bord gekommen und Sie sollten sich erstmal nicht an Aufgaben wagen, die zum jetzigen Zeitpunkt unangemessen sind. Wir haben ein ernsthaftes Sicherheitsproblem an Bord und wenn Sie mich nicht meine Arbeit machen lassen, können Sie ja Mrs. Balwok versuchen zu überreden das Kommando zu übernehmen..."

Ba'Rina wich sofort einen Schritt zurück und schüttelte leicht den Kopf. Anscheinend wollte sie nur ungern mit in diese Sache hineingezogen werden.

"...oder mich vom Captain suspendieren lassen. Im Moment ist mir jedoch das Wohl des Schiffes wichtiger als Ihr Geplänkel und Wichtigtuerei. Nach Beendigung des gelben Alarms oder dem Ende meiner Schicht können Sie mich gerne in meinem Büro abholen. Sie dürfen sich gerne beim Captain beschweren, mich verhaften lassen - die Sicherheitschefin steht da - oder auch einen Eintrag in meiner Akte vornehmen lassen… und von mir aus können Sie auch den Föderationsrat einschalten. Es ist mir E.G.A.L."

Paseolati saß nun seit mehren Minuten schon so da, als wollte er etwas Wichtiges sagen, traute sich aufgrund der momentanen Stimmung nicht. Magnees lächelte ihn aber wie immer freundlich an und so erstattete er Bericht.

"Sir, wir haben das Signal der USS Merkel verloren, nachdem wir uns von diesem entfernt haben. Soll ich umdrehen?"

"Führt uns dies von unserem ursprünglichen Ziel weg?", fragte Magnees nach

"Ja, Sir!“, antwortete Paseolati.

"Dann bleiben Sie auf Kurs. Wie lange brauchen wir noch bis zu unserem Ziel bei voller Geschwindigkeit?"

"1,75 Stunden, Sir."

Talya sah zu Paseolati, dann zurück zu Magnees und dann zu Miss Balwok. "Sehen sie, Mr. Magnees. Jetzt haben sie eine gute Stunde um sich auszuruhen. Es kann sein, dass es ihnen nicht bewusst ist, aber sie agieren viel zu langsam. Ich bin bei den MACOs gewesen und weiß, wie gefährlich es sein kann, wenn man nicht ausgeruht ist."

Talya sah Magnees in die Augen, als wollte sie ihn beschwören ja dies zu tun, was sie ihm sagte.

[HAM: ...komm mit mir gehorche mir..... du stehst in meinem Bann.....]

"Commander", sagte sie eindringlich. "Entweder sie gehen jetzt FREIWILLIG oder ich zeige ihnen eine von 37 Arten mit denen ich sie hier raus schleifen kann, ohne dass Sie oder jemand anderes etwas dagegen tun können. Als Counselor habe ich sowohl psychologische als auch medizinische Befugnisse und somit sowieso das letzte Wort. Versuchen Sie gar nicht dagegen anzukommen. Ach ja, bevor Sie etwas falsches von mir denken, sollte ich Ihnen noch sagen, dass ich sehr wohl weiß, dass sie Lt. CMDR. sind. Aber falls es ihnen nicht bekannt ist, bei den MACOs lassen wir das Lt. einfach weg."

Magnees schüttelte den Kopf. "Ist mir nicht bekannt." Er machte einige Schritte in Richtung Turbolift als Paseolati auf einmal rief: "Sir, ich habe hier etwas."

Magnees nickte und gab einige Befehle über das Terminal ein, als Talya auch schon verschwand.

---QUARTIER TALYA

Susi: "Na du, musst ja ordentlich was verbrochen haben, dass du von Magnees Stubenarrest bekommst. Sämtliche Berechtigungen der Sternenflotte und Maco's wurden vorrübergehend gesperrt. Eigentlich hast du nur noch ’Besucherstatus’. Die Tür ist verriegelt und durch ein Kraftfeld mit wechselnden Routinen gesichert. Kommunikation deaktiviert. Außerdem darf ich dich im Auge behalten. Magnees wird mit ’nem Schachspiel nach Feierabend vorbeikommen und dich befreien. Im Moment darfst du dich mit dir selbst begnügen und das Pad über die Crew auf dem Bett studieren. Viel Spaß."

---BRÜCKE

Magnees seufzte... "Endlich Ruhe und Frieden. Zeigen Sie mal her, was Sie da haben..."

Magnees rief sich die verschlüsselten Daten auf eine Konsole und winkte Ba'Rina zu sich. Kurz darauf trudelte auch schon eine Meldung von Susi über Talya ein, in der Befreiungsversuche protokolliert wurden.

Zusammen mit Magnees ging auch Ba'Rina zum Turbolift.

---WISSENSCHAFT

Roland Keller hatte sich mittlerweile in sein Büro zurückgezogen und rief die Daten aller Sicherheitsleute auf, die die Reise ins Paradies angetreten hatten. Es hätte nicht sein müssen. Die Tür zum Rest der Wissenschaft war noch offen, sodass Lauren ihn noch ansprechen konnte, aber er musste sich auch an seine "andere" Aufgabe halten und dazu brauchte er ein wenig Privatsphäre. Die neuen Crewmitglieder hatten sehr vielversprechende Akten.

Dr. Bersa hatte den Vorteil, nur aus klassischen biologischen Bauteilen zu bestehen. Säufer, vielleicht. Aber Spezialist für Xenomedizin. Praktisch...
Miller hatte eine schwere Vergangenheit hinter sich und ihre Akte passte gut zusammen. Was ihn störte, war ihr wohl schwelender Hass gegen die Romulaner.

Botschafter Spock bemühte sich um Frieden und das FIS arbeitete ab und zu gut mit dem Tal Shiar zusammen. Er nahm sich vor einen Informationsabgleich mit Ri'or Tanari bezüglich Miller vorzunehmen.
Dann kam noch der neue Counselor...

DIE neue Counselor. Halbbetazoidin, MACO... MACO? Was zur Hölle machte eine Agentin des MACO an Bord? Ah... Ein offensichtlicher Agent, um vom richtigen - F'Tar - abzulenken. Außerdem entsprach ihre Akte der Gapta-Thesis der Unmöglichkeit des Perfekten. "SUSI, überwach mir Counselor Hayes die nächste Zeit und ich brauche alle Bewegungs- und Kommunikationsdaten von ihr, seit sie sich an Bord befindet. Lass den Auftrag von Tommok absegnen, bevor Du ihn ausführst. Begründung: Sicherheit des Schiffes. Ich brauche ebenfalls eine Abhörungsmöglichkeit für ihren Kommunikator. Anfrage an Ensign Balwok"

Dann wartete er wieder eine Weile, bevor er zu Lauren zurückkehrte. Auch neu, aber seine Akte hatte er schon früh überprüfen lassen, da er sein Vorgesetzter war. "SUSI, zwei Ceylon Assam mit Vanille."

--- SICHERHEIT

Eine der wohl unangenehmsten Aufgaben bei der Sicherheit war es, Berichte zu erstellen, wenn andere Crewmitglieder gestorben sind. Dazu gehört auch ein Schreiben an die Angehörigen zu verfassen, aber dies überließ sie Balwok. Sie verfasste nun ihren Bericht, der die Daten beinhaltete, die die Sicherheitschefin brauchte. Sie konnte sich noch genau daran erinnern, als sie in der Spezialeinheit gearbeitet hatte. Es war teilweise grauenvoll gewesen, da die Kampfplätze oft in Kriegsgebieten gewesen waren. Manchmal starben an einem Tag mehrere Leute und oft hatte sie die Schreiben verfassen müssen. Es war eine unangenehme Aufgabe und sie war froh, dass sie dies jetzt nicht machen musste.

Sie legte das Pad zur Seite und blickte sich kurz von ihrem Schreibtisch aus um. Ihr Raktajino dampfte noch leicht und verleitete sie einen Schluck zu nehmen. Es war wirklich angenehm zu spüren, wie das noch warme Getränk langsam seine Wärme in ihrem Körper ausbreitete. Dann wandte sie sich wieder der Aufteilung der Sicherheitsleute zu und überprüfte noch einmal die Daten. Sie hatte alles nach ihrer Meinung gut gegliedert. Dank der Datenbank und Beobachtungen konnte sie die Crewmitglieder in gute Gruppen einteilen. ’Rein Logisch war die Aufteilung perfekt’, dachte sie sich und musste lächeln. Dann nahm sie wieder ein Pad in die Hand und informierte sich weiter über die verschiedenen Crewmitglieder.

---GANG VOR DER WISSENSCHAFT

"Susi, versucht Talya es immer noch?"

"Sicher, Hasi, weiterhin ohne Erfolg."

"Also Ba'Rina, du wartest hier wie besprochen und denk daran, es kommt darauf an, wer zuerst hinauskommt."

---WISSENSCHAFT

Magnees betrat die Wissenschaft und grüßte den neuen Petty Officer.

"Gratulation zur Beförderung PO, wo ist Keller?"

"Danke Sir“, antwortete Lauren, "in seinem Büro."

Magnees nickte und betrat Kellers Büro, schloss die Tür und setzte sich auf eine Arbeitsplatte unweit von Keller und dem Schreibtisch entfernt.

"Keller, ich muss mit Ihnen reden... mich interessiert, was oder besser wer Sie sind!"

Keller schaute Magnees verwundert an. "Sir?"

"Nun Mr. Keller, ich beschränke mich mal nur auf die Vorkommnisse der letzten Tage. Unsere beiden Abteilungen haben ja eigentlich nichts miteinander zu tun, daher sehen wir uns nur bei den Besprechungen auf der Brücke, was ich bedaure. Doch irgendwie kommt mir Ihre Funktion komisch vor. Als Chef der Wissenschaft ist es nicht normal, dass Sie F'Tar enttarnt haben. Dies war ziemlich merkwürdig. Wären Sie in der Sicherheit oder im Geheimdienst tätig, wäre es nicht so eigenartig.

Der Grund meines Hierseins ist der neue Counselor. Sie hat momentan "Stubenarrest" wie Sie sicherlich wissen. Nur würde mich interessieren, warum Sie als Wissenschaftschef Counselor Talya überwachen lassen. Dies wäre doch eher Aufgabe der Sicherheit, oder? Nur in der Sicherheit liegt keine Anfrage für eine Überwachung von Ihnen vor. Warum?"

"Nun Sir, setzen sie sich doch.", antwortete Keller.

[HAM: ...sprach Keller zum sitzenden Magnees....]

Sah er eine Spur Misstrauen, als sich Magnees setzte? Er war sich fast sicher, aber das war nun nicht von belang.

"F'Tar zu enttarnen war das Erkennen einer Anomalie im aktiven Sensorgitter und weiteren Nachforschungen, die Überwachung von Counselor Hayes unterstützt eine Studie für aktive Verhaltensforschung."

Er ließ es ein paar Sekunden sacken: "Zumindest wird das die Geschichte für die Crew sein.

Sie haben Recht, Commander, ich BIN ’Agent’, wobei ich es eher als Mitglied eines Nachrichtendienstes bezeichnen würde. Föderationsamt für Innere Sicherheit, insofern für die Überwachung der Einhaltung der Direktiven verantwortlich. Ich dachte, während der Taholianerkrise und den erzwungenen Kontakt mit unseren Freunden von Romulus wäre das offensichtlich geworden - immerhin brachte es mir hier Kerkerhaft ein - aber ich freue mich, dass ein unfähiger Wissenschaftschef eine gute Tarnung ist.
Counselor Hayes ist mir nachrichtendienstlich wie militärisch unterstellt und ihre Counselorfunktion ist glücklicherweise nur ein beratende. Hat sie Ihnen wirklich Befehle erteilt? Erinnert mich an mich, bevor ich Jakkala kennen gelernt..."

Er wirkte von einem Moment auf den anderen niedergeschlagen. Der ehemalige Counselor war... anders... gewesen. Jetzt war sein eigentliches Quartier leer und in seinem Büro stand ein Feldbett.
"Nun gut, Sir. Da es für die Kommandocrew sowieso schon offensichtlich ist, werde ich bei Fleet Captain Tommok beantragen, eine eigene diesbezügliche Abteilung zu erschaffen. Petty Officer Lauren wäre zwar seit langer Zeit der dienstgradniedrigste Wissenschaftschef, aber einen Counselor kann ich sonst nur Ysdi in der Medizin oder eben der Kommandocrew überlassen. Haben Sie ihre Akte gelesen?"
Er schob ihm ein Datenpad hinüber.

"Häufige Dienstwechsel im jungen Alter und ihre Akte entspricht der Gapta-Theorie der Unmöglichkeit des Perfekten. Keine Disziplinarstrafen, Versetzungen nur mit hervorragenden Empfehlungen und ich brauchte meine Sicherheitsfreigabe, um einiges mehr zu lesen. Ich denke, dass sie als Ablenkung hergeschickt wurde. Wahrscheinlich, ohne es zu wissen. F'Tar hätte viel unbeobachteter agieren können, wenn wir einen offiziellen Agenten an Bord gehabt hätten. Aber F'Tar hat in seiner Überheblichkeit Fehler gemacht und sich an die Standardprozeduren gehalten. Sektion 31. Narren... Das wir mittlerweile ein Mitglied der MACO an Bord haben, ist... ungewöhnlich. Sie ist wohl als Unterstützung der Amazonian Task Force von Mahon gedacht - und wirklich als Counselor. Allerdings scheint ihre derzeitige Art dieser Aufgabe abträglich zu sein. Geben wir ihr Zeit, ich habe mich schließlich auch schon gebessert, hm? Ich hoffe, ich konnte ihnen helfen, Commander."

Es war so weit! Lauren schnallte sich den Energiegürtel um. Er übernahm die Konfigurationen, die er heute noch an seiner Station erarbeitet hatte. Nun stellte er sich in die Mitte des Wissenschaftslabors und aktivierte den Schild. Die Gitternetzlinien des Schildes flackerten kurz auf und bildeten eine eiförmige Struktur um Lauren. Er aktivierte seinen Kommunikator.

"Keller! Hier spricht Lauren! Entschuldigung für die Störung, aber sie sollten sich das angucken beziehungsweise für einige Tests herkommen."

"Einen Moment, ich bin gleich fertig mit meiner Besprechung."

Als das Gespräch beendet wurde, ging auf der Mirage plötzlich Alarm für Feuer los.

---QUARTIER TALYA HAYES

Talya schrie wutentbrannt und trommelte hilflos an die Tür.

“Reg dich nicht auf, Süße.“, kam die Stimme des Schiffscomputer aus einer nicht identifizierbaren Richtung.

“Halts Maul!“, gab Talya zurück. Wieder schlug sie gegen die Tür. Verdammt, sie musste hier raus. Immerhin war es wichtig.

Nicht nur für sie.

Sie musste dringend ein Kommunikationsrelais erreichen. Aber wie? Die Tür war zu, der Computer überwachte sie und ihre Codes waren außer Betrieb. Verdammt.

Sie überlegte. Was konnte sie tun? Plötzlich kam ihr eine Idee. Wie wäre es denn mit…

“Computer, ich möchte gerne Alkohol, mindestens 90 %. Dazu Cavat-Kolben und betazoidisches Pflanzenöl. Als letztes eine Weinflasche und einen Lappen.“

Der Computer bestätigte das. “Wofür denn?“

“Ich will mich besaufen und habe Hunger.“

Die Sachen wurden repliziert. Talya wusste, Magnees würde sie überwachen lassen. Sie musste halt schneller sein.

Sie ging zu ihrem Kleiderschrank, suchte ihre MACO-Uniform heraus und zog sich um. Sie ärgerte sich, dass sie so unvorsichtig gewesen war. Verdammt.

Talya zog den MACO-Kampfanzug an - einen pechschwarzen Einteiler, der ihre Sensorsichtbarkeit um 65% reduzierte - und machte sich daran, die Weinflasche zu leeren... natürlich auf den Boden. Dann goss sie den Alkohol in die Flaschen.



Talya grinste den fertigen Molotow/Napalm-Mix, der sich aus dem Alkohol, dem Cavat, einem betazoidischen Mais, der sehr stark qualmt, und dem dickflüssigen betazoidischen Pflanzöl gebildet hatte, an. Der Lappen lag in der Flasche und wurde jetzt mit einer Kerze angezündet.

Sie ließ den Lappen etwas brennen, bevor sie ihn gegen die Tür warf. Wenn sie es richtig berechnet hatte, würde sich die Tür gleich öffnen, um die Feuerbekämpfungsmaßnahmen so effektiv wie möglich zu machen. In den Sekunden, bevor sich das kleine Kraftfeld etablierte, musste sie es schaffen, aus der Tür zu kommen.

Sie zählte bis drei, dann öffnete sich die Tür. Sie sprintete los.

Vor ihr hörte sie bereits das unheimliche Geräusch des Kraftfeldes, das gleich aktiv werden würde.

Talya sprang nach vorne, kam knapp über die Flammen hinweg und landete unsanft auf dem Boden, während sich hinter ihr das Kraftfeld um die Flammen schloss.

Talya kam prustend auf die Beine und sah nach hinten. Jetzt war sie eine Gejagte. Sie musste schnell agieren und kompromisslos sein, nur so hatte sie eine Chance, die Kommanlage zu erreichen.

-----USS RENOWN, AKIRA KLASSE

Captain Sheridan McKnight saß auf der Brücke des Akira-Kreuzers und sah rüber zum Kommoffizier, der sich immer wieder umdrehte und den Kopf schüttelte.

McKnight schüttelte den Kopf. Talya musste sich melden!

Derzeit befanden sich die Renown und ihre Begleitschiffe, die Scimitar und die Tulwar, beides Kreuzer der Sabre-Klasse, mit Warp 8,5 auf die Mirage zu. Sie hatten einen einfachen Auftrag: Die Mirage kapern und die Crew als Verräter zu verhaften.

Er hatte sich dafür eingesetzt, dass Talya auf das Schiff kam, damit sie ihm einen Bericht gab, den er an Admiral McKleers, unter anderem Kommandeur der 4. Flotte, weitergab, damit diese den Geheimdienst informierte, dass die Mirage weiterhin loyal war. Der Geheimdienst der Sternenflotte vermutete in der Mirage-Crew einige Dissidenten, die versuchten, die Mirage als ihre persönliche Basis für einen Rachefeldzug zu nutzen. Ob Talya etwas herausgefunden hatte?

Er hoffte es. Immerhin ging es um ein wichtiges Schiff.

McKnight lehnte sich im Sessel zurück und wartete.

---SICHERHEIT

Chasey schaute sich gerade etwas gelangweilt in der Sicherheit um, als plötzlich zum zweiten Mal etwas in diesem Schiff geschah.

'Ein Feueralarm? Das kann kein Zufall sein, aber man hat auch keine Ruhe hier!'

Manche würden es als Übertrieben bezeichnen, aber Chasey hatte es nicht anders gelernt. Auch eine noch so kleine Störung auf dem Schiff konnte sehr schnell eskalieren und zu großen Schwierigkeiten führen und es musste gehandelt werden.

Sofort war sie wieder auf den Beinen, ihre Langeweile war wie weggeblasen und sie war wieder in ihrer alten Routine. Sie nahm sich einen Handphaser und gab einen der anderen Sicherheitsleute ein Phasergewehr.

"Sie, Sie und Sie kommen mit! Wir schauen uns das Ganze an. Bereiten sie sich schonmal darauf vor, dass es zum Kampf kommen könnte."

[HY: Die Gesichter der Sicherheitsleute in diesem Moment wären einen Schnappschuss wert]

Dann wandte sie sich zu einem anderen
"Sie vertreten mich hier bis ich wieder komme."

Dann rannte sie den Gang entlang, gefolgt von ihrer dreiköpfigen Gruppe. Sehr schnell hatte sie das Gebiet erreicht und betrachtete kurz die Situation. Sie hatte von SUSI erfahren, dass der neue Counselor in ihrem Quartier eingesperrt worden war. Verdammt nochmal! Sie hatte eine Militär Ausbildung. Konnte dieses Schiff sich nicht einfach eine stink normale Counselor leisten?

"Sie beide suchen diese Richtung ab und Sie kommen mit mir."

Sie zeigte auf zwei ihrer Truppe und in die Richtung, die sie durchsuchen sollten. Sie wandte sich in die andere Richtung und rannte los. Heute war hier wirklich viel los.

--- DECK 5

Talya wusste nicht, warum sie das getan hatte.

Sie war verrückt. Verdammt!

Schnell schlich sie sich um die nächste Ecke und hielt sich in Deckung. Wo konnte sie sich hinbegeben? Wo musste sie hin?

Das einzige, das ihr einfiel, war die Wissenschaft. Dort hatte sie Alles, was sie brauchte.

Als sie sich umwandte, hörte sie Stimmen. Sie kamen immer näher.

Die Sicherheitsleute waren schwer bewaffnet und vorsichtig.

Sie durchsuchten jeden Winkel und hielten ihre Phasergewehre im Anschlag. Die Männer durchquerten den Gang und wollten um die nächste Biegung verschwinden.

Jetzt erst kam der Körper von Talya von der Decke herunter. Einer der Beiden drehte sich um. Mit einem gekonnten Tritt, den sie ihm an die Brust setzte, schaltete sie den Sicherheitsmann aus.

[HY: Spätestens hier wollte ich an den für sich genommen guten Vorsatz erinnern!]

'Subject down but not dead', dachte sie.
Dann folgte der Zweite, der es noch schaffte, sich zu wehren und ihr gegen den Arm zu schlagen, woraufhin sie taumelte. Doch Talya fing sich schnell wieder und schlug ein Rad, das in eine kurze Bodendrehung überging, woraufhin auch der zweite Mann zu Boden ging.

Jetzt hatte Talya ein Phasergewehr, einen Phaser... dazu zwei Blendgranaten.

Sie war bereit.

Im gleichen Moment kamen Miller und einige Sicherheitsoffiziere um die Ecke.

“Nein!“, dachte Talya und eröffnete das Feuer. Die Sicherheitsoffiziere gingen in Deckung.

--- WISSENSCHAFT

Magnees stürzte als erstes auf den Flur vor der Wissenschaft. Die Rauchwolken lagen in der Luft. Als ihn auch schon die Meldung von SUSI erreichte, dass sich Talya aus dem Stubenarrest hinausbewegt hatte. Magnees musste unwillkürlich grinsen.

"Balwok an Miller! Wo sind Sie?"

"Miller hier, sind gerade auf Deck 5 Sektion 1."

"Gut, ich bin mit Magnees und Keller ebenfalls Deck 5 Sektion 3. Talya sitzt in der Falle, sie konnte nicht bei mir vorbeikommen, da ich vor der Wissenschaft stand. Wir treffen uns Sektion 2. Susi, alle Türen zu den Mannschaftsquartieren des Decks 5 Sektion 1-3 verriegeln. Kannst du Talya orten?"

"Nur Schatten der Lebensfunktionen. Sie befindet sich auf dem Flur."

Keller, der ebenfalls rausgekommen war schaute Magnees kurz an und reichte ihm einen Phaser. Magnees schaute Keller ein wenig misstrauisch an und justierte ihn.

"Nen Bogenschweißer wäre mir lieber. Jeffriesröhren gehen in diesem Bereich nicht ab und sämtliche Konsolen befinden sich auf dieser Ebene in den Räumen oder beim Turbolift der Sektion 4 liegt. Also muss Sie uns schon alle erschießen um weiter zu kommen."

Keller nickte Magnees kurz zu. Zusammen mit Lauren machten sich alle vier auf den Weg in Richtung Sektion 1.

Hinter einer Biegung sahen sie dann Talya wie sie gerade auf Miller und ihre drei Kollegen feuerte. Keller wollte gerade zu einem gezielten Schuss ansetzen als Talya die andere Gruppe bemerkte.

Keller schmiss sich hinter die nächste Deckung, Lauren suchte auf der anderen Seite des Ganges hinter einer Ecke Schutz. Er hatte einen Phaser in die Hand gedrückt bekommen und stand nun mit dem Gerät in Deckung.
"Am besten Betäubung", dachte Lauren bei sich und versuchte sich zu erinnern wie er auf der Sternenflottenakademie sein Schießtraining absolviert hatte. Eher schlecht als recht, aber dennoch konnte er sich an die grundlegenden Dinge erinnern.

"Wäre Keller doch einen Tag eher mit dem Vorschlag gekommen, eine militärische Auffrischung zu machen"

Talya wirbelte kurz herum und feuerte zwei Schüsse aus ihrem Phasergewehr. Sie traf Keller nicht, aber seinen Phaser.

Talya wusste, sie war so gut wie tot. Entweder würde man sie jetzt erschießen, oder sie käme ins Gefängnis. Auf jeden Fall würde sie nie wieder bei der Sternenflotte arbeiten dürfen.

Aber das war egal, wenn sie Maccy einen Gefallen getan hatte. Und dazu musste sie die Loyalität der Miragecrew beweisen.

Aber wie sollte sie das anstellen?

Im Moment erst mal gar nicht, denn ein Phaserschuss zwang sie wieder in Deckung.

In diesem Augenblick sah Lauren wie Keller der Phaser aus der Hand geschossen wurde.Lauren sprang aus seiner Deckung hervor, um seinem Vorgesetzten seine Waffe zu geben, denn dort war sie auf jeden Fall effektiver.
"Keller, hier fangen sie!", er warf den Phaser über den Gang mitten in die Hände des Wissenschaftschefs.

Doch rechnete Lauren nicht mit der Brisanz seiner Aktion, er stand unbewaffnet mitten im Schussfeld, das war's.

Talya feuerte einen Phaser auf Lauren ab und zog direkt weiter zu den nächsten potenziellen Zielen.
Doch Lauren blieb stehen, guckte verdutzt an sich herunter bis ihm klar wurde, was ihm das Leben gerettet hatte. Er hechtete in Deckung, kassierte zwar einen weiteren Treffer, aber sein Schild hielt.

Keller atmete auf. Ein weiteres Crewmitglied zu verlieren war nicht sein erklärtes Ziel, aber mit dem Schild bot sich ein neuer taktischer Trumpf auf Seiten der Verteidiger.

Talya stellte unterdessen den Phaser auf "Überlastung" und warf ihn in den Gang. Alle gingen in Deckung.

Diese Zeit konnte sie nutzen um... “Commander, ich bin nicht ihr Feind“, sandte sie Magnees telepathisch. “Wenn Sie das Feuer einstellen, erkläre ich es ihnen.“

Sie hoffte, dass er sie hörte.

Schnell hatte Miller Talya eingeholt und sah, dass diese schon zwei der Sicherheitsleute ausgeschaltet hatte. Auf ihrer Liste mit der Überschrift "Dinge, die noch erledig werden müssen" stand nun ganz oben:

Spezialtraining für die Sicherheit

Aber erst, wenn dieser Vorfall vorbei war und besonders für diese Beiden. Immer wieder kam sie aus ihrer Deckung hervor und feuerte stetig auf Talya. Die Schüsse verfehlten sie immer nur knapp, da sie häufig rechtzeitig in Deckung gehen konnte. Sie war geschult, dass merkte man sofort. Denn sie war nicht so wahnsinnig, ihr ein Ziel zu geben. Chasey war aber trotzdem zufrieden, denn sie hatte sogar einen Streifschuss landen können. Den anderen Crewman gab sie einen Befehl sich eine andere Deckung zu suchen, um so Talya besser treffen zu können. So oder so saß sie in der Falle und das schien sie zu wissen. Gerade wollte Chasey einen Schuss auf sie abgeben, als sie den Phaser sah, der ein ihr sehr bekanntes Geräusch von sich gab.

'Nicht doch'

Sie ging in ihre Deckung und musste dabei vor Freude lächeln. Es machte ihr wieder richtig Spaß. Wenn es so jeden Tag auf diesem Schiff zugehen würde, hätte sie immer etwas zu tun. Sie wartete noch einen kurzen Moment ab, dann zielte sie wieder auf Talyas Deckung. Der nächste Schuss würde dann hoffentlich sitzen.

Es gab eine dröhnende Explosion. Der Phaser explodierte und riss tiefe Löcher in die Gangwände, Decke und Boden. Rauch vernebelte den Gang und einige Funken sprühten anfangs aus den entstandenen Löchern.

Plötzlich hörte die neue Counselor vom anderen Ende die Stimme von Magnees:

"Miss Talya, sollten Sie sich ergeben, Ihre Waffen wegschmeißen und mit erhobenen Händen rauskommen, können wir uns gerne in ihrer neuen Arrestzelle über alles unterhalten. Miss Miller und einige andere begleiten Sie bestimmt gerne nach unten."

"Nein!", hauchte Talya. Das durfte nicht geschehen. Sie war öfter in eine Falle getappt und hatte sich daraus befreien können. Was sollte sie tun?

Sie hatte noch das Phasergewehr, die Blendgranaten und ihre telepathischen Fähigkeiten. Vor ihr waren zwei Sicherheitsteams, hinter ihr Magnees, Balwok und ein Mann mit einem Energieschild. Eine der beiden Gruppen musste sie überwinden um an ein Kraftfeld zu gelangen.

Ihre Codes waren außer Betrieb.

"Okay, Talya!", rief sie aus, warf eine Blendgranate in den Gang. Dann setzte sie ihre Fähigkeiten ein, fokussierte sich auf Lauren und sandte ihm 'Schmerz'. Sie hörte einen Schrei und hatte, durch die Verwirrung der anderen, Zeit in die Gedanken eines Sicherheitsoffiziers zu kommen.

Schnell wandte sie sich an die Kraftfeldkonsole und tippte ein: Sempan-Alya- 6-7-5-4-4-4 Das Kraftfeld schaltete sich ab und sie schlüpfte in den nächsten Gang. Hinter ihr zischten die Phaser in die Wand.
Wenn sie jetzt die Kommanlage erreichte, dann hatte sie Glück. Plötzlich standen zwei Sicherheitsmänner vor ihr. "Verdammt."

Sie sprang gegen die Wand, stieß sich ab und traf den einen mit ihrem Fuß. Gleichzeitig feuerte sie auf den anderen. Beide gingen zu Boden. Sie landete auf den Füßen und lächelte.

"Keine Bewegung! Und die Waffe weg!", ertönte Millers Stimme hinter ihr.

Plötzlich wurde Talya von vorne von einem Phaser getroffen uns sackte bewusstlos in sich zusammen.

Aus der Unsichtbarkeit manifestierte sich Keller, als er einen Tarnschild deaktivierte und nun auch seinen mentalen fallen ließ. Sicher, bei einem "Tiefenscan" hätte sie ihn bemerkt, aber so war er nur ein Stein gewesen.

"Hammer und Amboss, Miller... Wie es scheint, können wir alle von Captain Mahon lernen." Er nickte ihr zu, dann den anderen. Den Generator für den Tarnschild - eine Abwandlung der Technologie der "Formwandler" - warf er Lauren zu: "Vielleicht hilft es". Dann feuerte er nochmal im Betäubungsmodus
auf den Körper von Hayes, direkt auf den Kopf, um eventuelle Signaturen in der Kleidung zu umgehen. "SUSI, sperre alle Sicherheitscodes bis auf die der Kommandocrew mit Offiziersrang. Autorisation K-318-7, Master Chief Keller. Von Tommok vor Ausführung absegnen lassen."

"Ja Sir, Hammer und Amboss, hat mal wieder funktioniert.“, Chasey hätte wahrscheinlich genauso reagiert, wenn sie davon ausgegangen wäre, dass noch Gefahr bestand. Aber sie selbst konnte keine Gefahrenlage mehr erkennen. Als Keller sie nochmal ansprach. Er musste wohl ihren Blick falsch gedeutet haben oder sie hatte etwas Abscheu in den Augen gehabt. Nein das konnte nicht sein oder etwa doch?

"Es musste sein, Crewman und ich bedaure das sehr. Aber in diesem Fall müssen wir auf Nummer sicher gehen, deswegen auch: SUSI, Fesseln um Hand- und Fußgelenke. Titanverstärkte Durastahl-Karbonverbindungen." Wieder sah er zu Chasey
Miller "Ich bin kein Monster. Aber wenn sie es nicht schaffen, mir den Glauben an das Gute im Menschen wiederzugeben, so werde ich auch in Zukunft so handeln, wenn Wesenheiten unter Verletzung der Direktiven die Sicherheit der Mannschaft und des Schiffes bedrohen."

"Sir, nein, Sir! Ich denke nicht, dass sie ein Monster sind. Ich habe schon einige kennen gelernt, die wirkliche Monster sind und, Sir, Sie sind keines. Das kann ich Ihnen sagen."

Keller nickte nun Lauren zu. "Meinen besten Dank, Crew... Petty Officer. Wie es aussieht braucht es immer noch zwei Leute der Wissenschaft, um einer stellvertretenden Sicherheitschefin dieses Schiffes gleichwertig zu sein."

Dann wartete er eine Weile "Keller an Commander Ysdi: Wir haben einen neuen Fremdkörper an Bord gehabt. Counselor bringen mir kein Glück."

Schließlich grüßte er die anderen noch und ging den Phaser auf dem Weg fallen lassend auf die Wissenschaft zu. Er wollte - musste - allein sein. "Lauren, ich will in einer halben Stunde Daten über die Schutz- und Schadwirkung beider Schilde haben."

Chasey Miller wandte sich zu Talya und vergewisserte sich, dass die Festgenommene gut gefesselt war. Erst dann brachte sie sie in eine Arrestzelle. Auf dem Weg dorthin traf sie auf die anderen Sicherheitsleute. Diese lagen noch immer bewusstlos auf den Boden oder rappelten sich gerade auf. Mittlerweile traf auch Personal aus der Krankenstation ein und versorgte sie.

"Crewman, begleiten sie die anderen in die Krankenstation.", wandte sie sich an den Crewman, der sie die ganze Zeit begleitet hatte.

--- WISSENSCHAFT
"Mr. Keller, ich muss mit Ihnen reden." Magnees folgte Keller, ohne dass dieser etwas sagte. Erst als Keller und Magnees die Wissenschaft betraten schaute dieser auf.

"Mr. Keller, vielleicht bin ich zu gutgläubig, aber wir haben eine Mission zu erfüllen. Wir können daher nicht alle Kommandocodes sperren lassen. Wir werden in ca. 1 Std. nicht freundliches Gebiet erreichen, wenn ich es mal halbwegs positiv ausdrücken darf. Im Übrigen muss die Sicherheit auch unter Mrs. Miller einsatzbereit sein. Ferner könnten Sie mal bitte Ihre Kontakte zu den geheimen Organisationen der Föderation in Bezug auf Mrs Talya checken und zwar umgehend."

Keller nickte und widerrief als erstes seinen Befehl zu Sperrung sämtlicher Kommandofunktionen. Gerade in diesem Moment erreichte Magnees die Mitteilung von Mrs. Miller, dass Talya aufgewacht wäre und sich nun in der Arrestzelle befindet.

---ARRESTBEREICH

In der Arrestzelle befreite sie Talya von ihren Handschellen und Fesseln, aktivierte das Kraftfeld und wartete bis diese zu Bewusstsein kam.

Als Magnees den Arrestbereich betrat wurde er schon von Mrs. Miller erwartet. Diese teilte ihm mit, dass Talya nur mit ihm sprechen wolle. Magnees nickte und schickte alle anderen raus.

Mit einem kurzen “Aye“ verließ Miller den Bereich und wartete bis dieser fertig war.

Talya erzählte ihm das Nötigste aber nicht, was er wissen wollte. Dennoch war dies genug um in Erfahrung zu bringen, dass die Mirage in Gefahr war. Nach nur ein paar Minuten eilte Magnees auf die Brücke um mit dem Captain über die Vorkommnisse zu sprechen, als er auch schon von Keller angefunkt wurde und über weitere Details in Bezug auf Talya unterrichtet wurde.

Miller ging währenddessen wieder in die Arrestzelle.

--- USS RENOWN

McKnight lehnte sich im Stuhl nach vorne und sah zum großen Wandschirm. Begleitet von der Tulwar und der Scimita raste die Renown der Mirage entgegen.

"Gefechtsstationen besetzen! Unterbrechen sie den Warp-Transfer auf meine Anweisungen.", befahl er der Navigation und den beiden Begleitkreuzern. "Zwei...Eins...Jetzt!" Mit voller Impulskraft kehrte die Renown in den Normalraum zurück. Jetzt stand McKnight auf. "Schilde hoch, Phaser- und Photonentorpedos ausrichten." Die Schiffe stellten sich genau in den Weg der Mirage, so dass Paseolati eine Vollbremsung hinlegen musste.

"Rufen sie die Mirage auf einem gesicherten Kanal" McKnight verschränkte die Arme hinter den Rücken.

--- BEREITSCHAFTSRAUM DES CAPTAINS

Gerade als Magnees Tommok alles soweit berichtet hatte und Tommoks Augenbrauen schon dreimal auf und nieder gehüpft waren, kam der Funkspruch von Captain McKnight rein. Auf Wunsch von Tommok entfernte sich Magnees sogleich und harrte auf der Brücke der Dinge, die noch kommen würden. 20 Minuten vergingen, bis Tommok ihn und Mahon hereinrief und über den Inhalt des Gesprächs informierte. Es handelte über Talya, die einige der Führungspersönlichkeiten "genauer unter die Lupe" nehmen sollte. Verdeckt. Anscheinend hatte sie diese Mission ein wenig zu hartnäckig ausgeführt, da es zu Schäden an der Besatzung und am Schiff kam und dies in keinster Weise zweckdienlich war und ist.

Tommok: "Meine Herren, in Bezug auf Talya sollten wir disziplinarische Maßnahmen ergreifen, da ein solches Verhalten auch für eine Mitarbeiterin des Geheimdienstes nicht toleriert werden kann. McKnight bzw. der Flottenkommandeur der 4. Flotte erwartet von uns regelmäßig Berichte. Sie sehen, man schaut uns im Moment sehr genau auf die Finger. Der kleinste Fehltritt könnte als eine Art Niederlage für uns ausgelegt werden.“

“McKleers also wieder!“, brummte Mahon verärgert, “hat er doch tatsächlich versucht uns ein Kuckucksei ins Nest zu legen. Ich sagte doch, dass wir diesem Admiral aus dem Geheimdienstmillieu nicht trauen können. Unser ganzer Auftrag scheint doch nur aus sauber gelegten Fallen zu bestehen. Ich kann dieses intrigante Vorgehen einfach nicht tolerieren. Wer weiß, was uns dieser saubere Admiral noch so für Überraschungen bereiten wird.“

“Mr. Mahon, mir ist durchaus bewusst, dass sich der Admiral nicht genau an die Vorschriften der Sternenflotte und an den Ehrencodex zu halten scheint. Bedenken Sie aber auch, dass Admiral McKleers mit der USS MERKEL verschollen ist. McKnight wird sich dieser Sache annehmen. Sie werden sich unterdessen weiter der Fährtensuche annehmen. Der Sternenflotte ist laut McKnight sehr daran gelegen mehr über die Sektion 31 herauszufinden. Mr. Magnees, Sie bitte ich geeignete Maßnahmen in Bezug auf Talya zu treffen und den späteren Einsatz zum Auffinden unseres Agenten zu koordinieren. Das war's meine Herren. Danke."

---ARRESTBEREICH

Erneut betrat Magnees den Arrestbereich. Wieder wurde er von Mrs. Miller erwartet. Diesmal schickte er sie jedoch nicht weg.

Magnees: "Miss Talya, Ihnen werden folgende Vergehen vorgeworfen: Brandstiftung, Missachtung von Anweisungen eines Vorgesetzten, Missbrauch von Kommandocodes und der Position des Counselors, Missbrauch des in Sie gesetzten Vertrauens, Unterwanderung der USS Mirage zum Zwecke der Spionage, Angriff auf Mitglieder der Crew, Verletzung von Crewmitgliedern, Beschädigung der USS Mirage. Mildernd würde ich gelten lassen, dass Sie auf Anweisung ’Dritter’ gehandelt haben, einen wohlwollenden Bericht über die Situation an Bord abgeben wollten um eine Eskalation zu vermeiden und mir über Ihren Status berichtet haben, zwar spät aber dennoch. In Abstimmung mit dem Captain und der Sternenflotte soll eine entsprechende Maßnahme getroffen werden. Möchten Sie noch etwas hierzu sagen?"

Talya sah Magnees an. "Commander, ich glaube, dass sie etwas falsch verstehen. Ich bin nicht freiwillig hier. Ich musste das tun, um mich vor der Strafkolonie zu bewahren. Außerdem wurde mir gesagt, dass ich mich so weit wie möglich aus dem Fenster lehnen sollte und Unruhe zu stiften hatte, sodass man erkennen konnte, wer hier zur Sektion 31 gehört."

Magnees sah sie an. "Talya, ich glaube, dass sie sich zu weit aus dem Fenster gelehnt haben."

"Ich weiß", antwortete sie ruhig und bestimmt. Aber in ihren Augen stand die Furcht, die Angst vor dem, was mit ihr passieren würde. Sie wusste, dass Magnees es wusste, aber ihr nichts sagte.

"Ich habe versagt. Ich habe Maccy enttäuscht und der Föderation keinen dienlichen Zweck erbracht. Und ich werde mit der Strafe leben müssen."

"Darauf können Sie sich verlassen. Nun denn, da ich geeignete Maßnahmen ergreifen soll und es an Bord nicht üblich ist Leute aus der Luftschleuse zu werfen… Diese ist dafür nebenbei bemerkt auch nicht geeignet …bin ich zu folgendem Entschluss gekommen. Als erstes werden Sie sich bis zur Ankunft auf unserem Zielplaneten bei Asayama melden und die Reparaturen des Schiffes begleiten. Sobald wir das Außenteam abgesetzt haben, melden Sie sich bei Ysdi. Fortan wären sie der medizinischen Abteilung unterstellt. In den medizinischen Abteilungen können sie sich gerne dem Bereich Psychologie widmen oder sie entdecken eine andere Fachrichtung, die Ihnen gefällt. Auf jeden Fall werden ihnen sämtliche Kommandobefehle entzogen. Sollten sie Kontakte zu geheimen Organisationen aufbauen, fortführen oder aufnehmen werde ich die Luftschleuse umbauen und sie hinausbefördern. Bis auf weiteres sind ihnen ferner Außendiensteinsätze, Teilnahmen an Spezialeinheiten der USS Mirage, z.B. Task Force und Kommandofunktionen, wie das stellv. Führen der Krankenstation untersagt. Wenn Sie damit einverstanden sind, wird sie Mr. Asayama einweisen."

Während der ganzen Besprechung und Anhörung sagte Chasey kein Wort sie stand da und beobachtete die Beiden. Mit einem leichten Lächeln musste sie sich erinnern, dass auch sie häufig Leute verhören musste und leider auch selbst sehr, sehr häufig hinter einem Kraftfeld gestanden war. Aber sie musste sagen, dass die Liste der Verstöße ziemlich lang war und wahrscheinlich noch einigen Ärger mit sich bringen würde.

Talya musste das erstmal verdauen. Autsch, das war hart - aber fair. Magnees hatte vollkommen Recht. Bei ihrem Benehmen konnte sie froh sein das zu überleben. 'Wie war das Talya?', dachte sie. 'Du wolltest keine Affäre mehr haben?'

Das war ihr nicht so ganz gelungen. Aber sie musste mit den Folgen leben und durfte sich nicht von diesem Rückschlag einschüchtern lassen. Sie musste noch einen vollständigen Bericht an McKnight schicken und ihn über die Miragecrew in Kenntnis setzen. Sie waren alle etwas verrückt. Aber Talya bewunderte den Zusammenhalt dieser Crew. Schon deswegen musste sie auf diesem Schiff bleiben. So konnte sie beweisen, dass sie noch zu etwas fähig war.

Ihre MACO-Codes waren noch gesperrt, aber MACO-Command konnte sie wieder "online" setzen, da die MACOs nicht der Sternenflotte unterstanden. Allerdings durfte das etwas länger dauern. Damit musste sie sich zufrieden geben.

Aber bei den Reparaturen mithelfen? Okay, wenn es sein musste.

"Einverstanden Commander. Vorher muss ich noch mit McKnight reden!", sagte sie bestimmt. "Danach kann ich mich den Reparaturen des Schiffes befassen."

"Vielleicht habe ich mich nicht klar genug ausgedrückt“, Magnees schien die Gedanken von Talya zu lesen, "Sie werden weder Bericht an McKnight erstatten, noch jemals wieder für IRGENDEINE Organisation arbeiten, die verdeckt ermittelt. Im Übrigen hat mich Keller darüber informiert, dass Sie von ihrem geliebten Maco unschädlich gemacht werden sollten oder, wie er es nannte: ’Talya sollte eine neue Mission übernehmen, die Sie vermutlich weit, weit weg führt’. Deswegen haben wir McKnight darüber in Kenntnis gesetzt, dass Sie während ihres Ausbruchversuches getötet wurden. Es soll ja halbwegs glaubwürdig wirken und wenn sie sich nicht einverstanden erklären, wird Miss Miller dies nachholen."

Magnees zwinkerte gleich darauf lachend mit seinen Augen: “Keine Sorge, Crewman, das wird sie natürlich nicht tun. Aber wir müssten uns in diesem Fall eine ziemlich umständliche Lösung ausdenken.“

Talya schaute Magnees wortlos an. Anscheinend konnte sie nie wieder die Arbeit ausführen, die ihr jahrelang Spaß gemacht hatte. Sie musste einen Augenblick darüber nachdenken und gab dies Magnees zu verstehen.

---WISSENSCHAFT

Mhhh... hatte Keller also seine Forschungen weiterentwickelt, nichtsdestotrotz war er heilfroh noch zu stehen. Lauren hatte zwei Phaser Schüsse abbekommen und trotzdem hielt der Schild wunderbar. Er musste lachen, als er ins Wissenschaftslabor ging. Ein kurzer Blick zurück zeigte verschmorrte Wandverkleidungen und andere Spuren des Kampfes. Er wollte wissenschaftliche Forschungen vorantreiben. Auf diesem Schiff nun war er in Kämpfe gegen Spione verwickelt. Sehr aufregend war das ganze Spektakel.
Die Tür zum Labor glitt auf und schon hörte er aus Kellers Privatbüro- und quartier die wohlbekannten Klingonischen Klänge der Oper.

"SUSI, Musikdatei aus Kellers Büro auch hier abspielen" Unter den Klängen einer Klingonischen Walküre, die die Schlacht gegen Romulaner anführte, begann er die aufgezeichneten Daten der internen Sensoren und die Parameter der Schilde abzugleichen und durch mehrere Analyseprogramme zu schicken.

In diesen schon etwas idyllischen Atmosphären glitt die Mirage nun endlich ihrem eigentlichen Auftrag entgegen.

Wenn Lauren gewusst hätte, dass nur er die Musik hörte, wäre vielleicht seine wissenschaftliche Neugier angesprungen. So wurde der Schall nach außen gerichtet, damit Keller "in Ruhe" reden konnte. Als ob er Opern hören würde, bei denen es um die Vernichtung von Romulanern ginge... Nicht nur, dass sie vergleichsweise jung waren, er hielt sich an Botschafter Spock: Frieden war der bessere Weg zur Wiedervereinigung.

"Was soll das, dass die MACO nicht zur Sternenflotte gehört?", fragte er gerade einen der anderen drei Agenten. Über die aktiven Sensoren sandten sie sich Nachrichten, Datenpakete wurden über Phaser an die Schilde geschickt, deren Intensität im nicht messbaren Bereich blieb.

"Obwohl sie militärisch ist, scheint sie nicht dem Militär der Föderation zugeordnet.", antwortete Stimme 1, der Ranghöchste von ihnen Vieren. "Hört sich nach Sektion 31 an", hörte er Stimme 3 sagen, bevor 1 mit. "Ist es auch." antwortete. Darauf folgte eine lange Stille, dann setzte Keller wieder ein. "Kann ich um eine Erklärung bitten?" "Kennen sie den SVR?" "Die Nachfolgeorganisation des irdischen KGB oder die Seleunische Vasil-Raumwerft?", antwortete Keller fast automatisch." "Ersteres." hörte er Stimme 1 sagen und verstand.

Als der KGB aufgelöst worden war, hatte es keine zwei Tage gedauert, bis sie unter neuem Namen die alten Räumlichkeiten bezogen hatten. "Warum werden sie nicht im Vertrag von Sternenbasis 21 erwähnt?" Das Gespräch schien sich zu einem "Keller fragt, 1 antwortet" zu entwickeln. "100% glaubwürdiges Dementi. Unser Präsident weiß nichts von ihnen." "Warum erfahren wir es?"
"Damit sie sich vorbereiten können. Sie sind viel aktiver geworden als vorher." "Verbindungen mit McKleers?" "Unbekannt."

"Kennt einer von ihnen die letzte Nachricht unseres Agenten auf Galen III?" "Pflaumenbaum", kam die automatische Nachricht der anderen drei. "Oh nein..." "Doch 2. Es tut mir leid, dass sie nicht durch uns informiert worden, aber den Templern des Omnissiah wurde untersagt, es an Außenstehende weiterzugeben und dies ist ihre erste Anfrage, Bruder." Üblicher Geheimdienstcode. Der Mars hieß Jerusalem, die Erde Himmelreich. "Verstehe. Ich brauche so viele Informationen wie möglich über "Counselor" Hayes, "Counselor" F'Tar sowie ihre Verbindungen zum MACO, Sektion 31 und der Sternenflotte." "Werden sie bekommen. Hiermit wird die Kommunikation beendet. Erwarten sie die Nachricht zur Stunde der Viper."

Keller ging durch die Wissenschaft, nickte Lauren zu und wartete. "Was halten sie davon, wenn wir, streng wissenschaftlich, die Stärke der Kraftfelder der Sicherheit ausprobieren? Sie sind permanent in der Nähe der Gefangenen, denen nach dem Vertrag von Algernon keine körperlichen und geistigen Schäden zugefügt werden dürfen, halten sie aber dennoch auf.

Vielleicht hilft es ihnen bei ihren Forschungen? Außerdem brauchen sie eh noch eine Führung durch dieses Schiff." 'und ich will die Agenten sehen'

"Außerdem bin ich ihr Vorgesetzter und sie können mir eh nicht widersprechen. Also los!" Und schon war er auf dem Weg, zusammen mit Lauren und einem neuen Phaser aus seinem Schreibtisch.

[HY: … und der Schreibtisch war sehr geräumig.]

Lauren stand auf und folgte Keller aus dem Labor. Er freute sich sichtlich darauf sich das Schiff genauer anzugucken, denn in seinen paar Tagen auf der Mirage ist er nie wirklich aus dem Wissenschaftslabor herausgekommen.

"Wo werden denn die Gefangenen aufbewahrt?

"Es gibt für solche Fälle auf jedem größeren Föderationsraumschiff spezielle Arrestzellen, die zur Sicherheitsbewahrung konstruiert wurden, bis die Gefangen der Sternenflotte übergeben werden oder verurteilt wurden.", sagte Keller und stieg in den sich öffnenden Turbolift.

"Stimmt es das sie mit einem Stufen-10 Kraftfeld gesichert werden? Es wäre interessant inwieweit solche Schilde größeren Belastungen standhielten."

"Genau deshalb sind wir dahin unterwegs, Petty Officer"

"Meinen sie denn die Sicherheit erlaubt es uns, wenn wir ihre Methoden untersuchen beziehungsweise die Schilde und Verwahrungseinheiten?"

"Sicher, Lauren, denn alles was der Mirage zu gute kommt ist erlaubt", sagte Keller mit einem leichten Grinsen und ging nun den Gang zu den Zellen entlang.

--- SICHERHEIT

Sein Grinsen erstarb, als sie die Sicherheit erreichten. Keller hörte unfreiwillig die letzten Sätze, die Magnees zu Hayes sprach, mit. "Warum ziehen sie sich nicht wie ein Roter Hoskopfweitzwirbel von Misa an und schicken eine Breitbandnachricht über das Schiff, um wen es sich bei mir handelt?", raunte er Magnees entgegen, zuckte aber in derselben Sekunde zusammen. "Vergeben sie mir meine Insubordination, Commander." Er salutierte kurz, nickte danach Miller und Hayes zu. "Sir, wir wollen hier eine Testreihe über Kraftfelder machen. Ich hätte dazu gerne ihre oder Miss Balwoks Erlaubnis."

"Hier werden keine Versuche durchgeführt bzw. zusätzliche Männer angefordert, solange Miss Hayes sich nicht entschieden hat. Entscheidet sie sich für mein Angebot können Sie und Mr. Keller oder Frau Balwok, Frau Hayes in den Maschinenraum schicken. Sollte sie mein Angebot ablehnen wird Sie Captain McKnight zur weiteren Verwendung überlassen bei der nächsten Gelegenheit. Wir warten also erst ihre Entscheidung ab. Ist das klar meine Herren und meine Damen?"

Talya sah Magnees an. Sie überlegte, was sollte sie tun? Schließlich entschied sie sich: "Commander, ich kann verstehen, wenn sie kein Vertrauen mehr zu mir haben und es betrübt mich sehr, dass man mich für ein Mitglied der Sektion 31 hält. Da ich hier nicht mehr länger erwünscht bin und den von der Sternenflotte gegebenen Auftrag nicht ausführen kann, bitte ich darum mich bei der nächsten Gelegenheit auf die USS Renown ab zusetzten. Ich werde meine Strafe im Gefängnis absitzen und dann wieder bei der psychologischen Abteilung der Sternenflotte arbeiten. Vielen Dank für ihre Freundlichkeit Lieutenant Commander.“

Magnees Blick schien ein wenig verärgert zu sein. Hatte er ihr nicht gerade eine zweite Chance, einen Neuanfang geboten?

“Nun gut, Miss Hayes, ich werde mich später noch einmal mit Ihnen unterhalten. Vielleicht beeinflusst ihr hoher Adrenalingehalt im Blut ihr Urteilsvermögen.“

“Mr. Keller, Sie können Ihre Versuche machen. Mrs. Miller wird für die ausreichende Sicherheit sorgen!“

Das reichte Keller, der daraufhin Lauren ansah, welcher sofort die Arbeit aufnahm.

Er mochte den "Halbgaijin", wie er noch vor einigen Jahrzehnten bezeichnet worden wäre. Aber über diese Phase war die Föderation hinaus, jetzt gab es andere "Bastarde" wie ihn.
"Sir, vielleicht sollten sie Hayes darauf hinweisen, dass diese Aktionen nur ihrem und dem Schutz ihrer Familie dienen. Sektion 31 war noch nie erfreut über "Versagen". Dies sind die Daten, die wir über sie haben." Ein Datenpad landete in der Hand von Magnees. Die "Stunde des Skorpions" war wie sein Schwanzstich. Blitzschnell. "Ich muss aber dringend davon abraten, sie der Medizin zu unterstellen. Sie ist damit zu sehr in der Nähe von Besatzungsmitgliedern im kritischen und vor allem wehrlosen Zustand."

Er nickte Magnees zu und ging dann zu Lauren hinüber. Der zweite Offizier drehte sich darauf um und verließ den Raum um Ba’Rina aufzusuchen. Der Wissenschaftler arbeite inzwischen ruhig und konsequent, ließ sich von nichts ablenken und vermied Überflüssiges. Es war ein Freude, ihn dabei zu beobachten. "Wenn ich ihnen in irgendeiner Weise helfen kann, sagen sie mir Bescheid, Lauren.", bemerkte Keller.

Miller machte eine kurze militärische Begrüßung, wie sie sie seit Jahren gelernt hatte, und wartete kurz ab. Sie betrachtete langsam wie sich immer mehr der Raum vor der Arrestzelle füllte und schaute etwas irritiert. Es war nie gut, wenn zu viele Leute sich hier aufhielten, aber sie war klug genug zu schweigen. Denn heute hatte es genügend Ärger auf diesen Schiff gegeben. Nach kurzer Zeit wandte sie sich aber an Keller.

"Sir, ich habe eine Frage Sir. Wenn sie eine Testreihe an diesen Kraftfeldern vornehmen, sollten wir Miss Hayes, wieder die Handschellen und die weiteren Fesseln anlegen, Sir?"
Sie deutet kurz zu den Handschellen und den Rest, mit dem Talya gefesselt wurde, und sprach dann weiter: "Aber wenn keine Gefährdung an dem Kraftfeld besteht durch ihre Testreihe, brauche ich dies nicht durchzuführen."

Lauren blickte auf und beantwortete diese Frage, denn es konnte gut sein, dass das Kraftfeld zusammenbrach, und er hatte keine Lust auf noch eine Verfolgungsjagd.

"Ja, bitte! Legen sie allen Gefangenen Handschellen an und sichern sie auch den Korridor am besten mit zusätzlichen Männern."

Er fühlte sich einfach sicherer, wenn er schon in Gegenwart einer Gefangenen arbeitete, dass hinter ihm mehrere Leute mit Phasern standen und ihn beschützten. Lauren blickte wieder zu seinem Tricorder hinunter. Er hatte an einer Stelle der Wand eine Art Saugnapf mit Schwenkarm befestigt. Der Arm zeigte auf das Kraftfeld und kurze Blitze erschienen in verschiedenen Abständen. Der Petty Officier hatte sich in letzter Zeit sehr in Schildtheorie und Verteidigungsmaßnahmen eingelesen um die Schwachstellen eines Kraftfeldes zu kennen.
Er fühlte sich beobachtet und sah Miller wie sie ihm über die Schulter blickte.

"Interessieren Sie sich auch für Schilde, Miller?"

"Nun ja, wissen sie..."

"Ein Kraftfeld wie dieses hier ist an sich unüberwindbar, da die meistens Kräfte auf eine viel zu große Fläche wirken und so leicht kompensiert werden. Wenn nun aber Phaser auf den Schild treffen, muss sehr viel Energie aufgewendet werden um diese Treffer auszugleichen und genau das untersuche ich hier. Wie hoch die Fluktuation ist und wie schnell ein Ausgleich stattfindet.

Aus Langeweile oder weil sie nicht anders konnte, hörte sie dem jungen Wissenschaftler zu, der zu Höchstformen auflief und immer weiter seine Versuche erklärte und die Ergebnisse interpretierte.

Chasey tat, wie es ihr befohlen worden war. Mit einem zufriedenen Lächeln forderte sie weitere Sicherheitsmänner an, die sich auf dem Gang postierten. Auch in dem Sicherheitsbereich befanden sich nun auch zwei weitere Männer. Sie ging herum und erteilte kurz jedem seine Befehle. Schließlich machte sie sich noch einmal daran Talya zu fesseln.

"Machen sie jetzt keinen Aufstand mehr oder meine Leute schießen."

Ohne große Widerstände legte sie ihr die Handschellen und den Rest an. Ihren Phaser hatte sie einen der Sicherheitsmänner gegeben. Sicher ist Sicher. Dann aktivierte sie wieder das Kraftfeld und nahm ihren Phaser an sich. Sie hörte zu, wie der Wissenschaftler immer mehr seine Ergebnisse präsentierte und kommentierte. Dabei lächelte sie leicht. Nach einiger Zeit fragte sie kurz:

"Sir, ich habe selber von Fällen gehört, dass es Menschen, die jahrelang in Gefangenschaft lebten, gelungen sein soll, mit großen körperlichen Anstrengungen solche Felder zu überwinden. Na ja, ich habe gehört, dass dies in einem romulanischen Gefängnis stattgefunden sein soll. Ist dies denn überhaupt möglich, Sir?"

Lauren erhob sich aufmerksam: “Nun, ich kann mir das gegenwärtig nicht vorstellen, dass dies ausgerechnet Menschen gelungen sein soll.“ Er stellte dabei gerade sich bei einem solchen Unterfangen vor. “Aber wir sollten es ausprobieren!“

In diesem Moment steckte Magnees wieder seinen Kopf in den Trakt mit den Arrestzellen:

“Miss Miller, kommen Sie bitte mit mir mit."

--- USS MIRAGE - BRÜCKE

Mittlerweile flog die Mirage Ihrem Ziel getarnt durch das Territorium der Talarianer immer näher. Noch 49 Minuten bis zum Zielplaneten. Jeder an Bord wusste, dass bei solchen Flügen erhöhte Energieausstöße zu vermeiden sind und dass man nicht mehr alles tun und lassen kann, was bei "normalen" Flügen erlaubt ist. Daher ging es an Bord zunehmend ruhiger zu und die Nachtschicht begann den Dienst.

Josh: "Wieso darf ich nicht in den Besprechungsraum das Geschirr und die Padd's abräumen?"

Paseolati: "Weil da die M&M's noch sind."

Josh: "Wie?"

P: "Na, Miller und Magnees - M&M - klar?"

J: "Klar, na vielleicht brauchen die ja noch was an Unterlagen."

--- BESPRECHUNGSRAUM

Josh: "Sirs, Entschuldigung, dass ich störe, brauchen Sie noch was?"

Magnees: "Nein Danke, gehen Sie ruhig. Ich räum nachher auf."

Josh ging ohne weitere Worte zu verlieren in seinen Feierabend, dabei schmunzelnd weiter über die M&M's nachdenkend.

"Mr. Magnees, Sir, warum sind wir hier?"

"Nun es geht um unseren Einsatz. Ich soll das Außenteam zusammenstellen und möchte, dass Sie mit runter gehen. Miss Balwok hat leider nicht das richtige Feingefühl für solche Missionen. Dies mussten wir schonmal feststellen. Daher möchte ich Ihre Meinung wissen. Die von Mahon kenne ich bereits. Wenn Sie das Kommando hätten, wen würden Sie mitnehmen?"

[HY: Gut, dass die Sicherheitschefin DAS Gespräch nicht mithört]

Sie wartete ab, bis Josh den Raum verlassen hatte, nickte dann kurz und schien nachzudenken. Sie ging in ihrem Kopf die Leute durch, die sie mit auf solch eine Außenmission nehmen würde. Sie war zwar noch nicht sehr lange an Bord, aber es gehörte zu ihrer Aufgabe als Stellvertretende Sicherheitschefin zu wissen, welcher aus der Sicherheit für was geeignet war. Durch die Berichte und andere Daten hatte sie ein recht gutes Bild von ihren Leuten.

"Nun Sir, wenn es nach mir ginge, würde ich in den Außentrupp Crewman Anderson und O’Donald mitnehmen. Beide haben schon oft Außenmissionen begleitet und hören auch auf Befehle, was bei solchen Mission von großer Bedeutung ist.

[HY: Mir macht der Umstand, dass das Befolgen von Befehlen etwas Besonderes ist, Angst]

Nun, wir haben auch einen neuen Crewman Jones. Laut seiner Akte auch ein erfahrener Sicherheitsoffizier, der keine Verstöße oder der gleichen aufweißt. Dies, denke ich, wären von Seiten der Sicherheit genügend Leute oder Mitglieder aus der Spezialeinheit. Sie wären noch angebrachter in solch heiklen Situationen

"Ich kann schlecht die Situation vor Ort einschätzen und was uns erwarten wird, aber auch ein Techniker wäre angebracht, man weiß nie, ob man vor Ort auf technische Probleme stößt. Sie wissen bestimmt, was ich meine. Ich denke, sie haben schon bestimmt jemanden aus der Technik, der dafür in Frage kommt. Aber ich denke, dass wissen sie selbst." Man merkte wirklich, dass sie sich sehr mit den Mitgliedern der Sicherheit beschäftigt hatte.

"Sir, wenn ich ehrlich bin wird diese Außenmission keine einfache werden. Mit großer Wahrscheinlichkeit müssen wir uns auf Kämpfe vor Ort und anderen Problemen einstellen. Ich denke von Seiten der Sicherheit können sie sich auf mich verlassen und ich werde mein Bestes geben. Auf jeden Fall sollten die Leute auch einen kühlen Kopf bewahren können und nicht voreilig agieren. Das kann zu großen Schwierigkeiten führen."

Sie hoffte, dass sie wenigstens ihm etwas helfen konnte, aber wartete erst einmal ab, denn sie konnte ihm ja bestimmt noch weiter helfen, so hoffte sie jedenfalls.

"Wie wahr, doch möchte ich unter allen Umständen vermeiden, dass es zu Gefechten kommt. Sie müssen in einer Stadt mit 2,8 Millionen Einwohnern agieren. Unser Vorteil ist, dass man in einer so großen Stadt schnell untertauchen kann. Jedoch wenn man entdeckt wird, haben Sie keine Chance, da dort unten unzählige Militärs und Sicherheitsbeamte rumlaufen. Sie sollten sich auf ein bis zwei Leute beschränken. Counselor Hayes wäre eine gute Wahl gewesen. Doch dies geht leider nicht. Crewman Jones kenne ich noch nicht gut genug um dies beurteilen zu können. Verdeckte Missionen sind sehr heikel. Ich will, dass alles glatt läuft. Sie werden ca. 5 Stunden da unten allein sein und erstmal alles an Informationen beschaffen, was möglich ist. Unnötig zu erwähnen, dass das Einsatzobjekt unseres Agenten gut bewacht wurde. Wichtig ist auch, was es nun genau mit Pflaumenbaum auf sich hat. Klar?"

Miller nickte nur kurz.

"Gut, also wen wollen Sie mitnehmen. Einen Techniker kann ich leider momentan nicht freistellen."

[HAM: Schade eigentlich, wären da doch noch die Experten aus der Delta Schicht]

Sie hörte ihm genau zu und schien jedes Wort genau in sich aufzusaugen und zu verarbeiten. Also eine verdeckte Mission. Solche Missionen waren, wie es schon Magnees ausdrückte, sehr heikel und auf Waffengewalt war in solchen Missionen total zu verzichten. Nun fielen viele aus der Sicherheit weg, aber wen konnte sie denn mitnehmen. Sie sinnierte kurz über die Frage und versuchte eine gute Wahl zu treffen. Leider hatte sie sich bis jetzt noch nicht allen Sektionen widmen können, aber die, die sie kannte, ging sie nun durch.

"Da wir zurzeit keinen Counselor haben, wird die Wahl um einiges schwieriger. Aber ich denke ein reines Sicherheitsteam wäre unangebracht. Sir, was halten sie von Petty Officer Lauren. Leider konnte ich mich noch nicht mit der ganzen Crew beschäftigen, was auch eine große Arbeit ist. Er wurde zuletzt sogar befördert und scheint nicht unüberlegt zu handeln. Ich würde keinen weiteren außer mir aus der Sicherheit mitnehmen, denn je kleiner das Team ist, desto besser."

"Gut, ist soweit genehmigt. Versuchen Sie als erstes uns Informationen über die örtlichen Besonderheiten zu beschaffen. Als nächstes machen Sie den Sitz der Cardassianer ausfindig und danach evt. unseren Agenten bzw. ob dieser nicht schon enttarnt und Tod ist. Wichtig ist auch noch alles über den Pflaumenbaum. Wir beamen Ihr Team in einen Wald, von wo aus Sie eine Stunde bis zur City brauchen. Nach genau 5 Stunden werden Sie wieder hochgebeamt. Keller soll Sie begleiten, er bringt die Erfahrung mit und wird das Kommando haben. Viel Glück Miss."

Sie nickte kurz und schien etwas zu lächeln. "Haben wir irgendwelche Informationen über die Kleidung vor Ort? Denn ich glaube nicht, dass wir mit unserer Uniform dort auftauchen sollten." Sie schaute fragend zu ihm.

"Diese Informationen befinden sich in der Datenbank.... Sie sollten sehr einfache Kleidung wählen, da Menschen nicht so gern gesehen, aber toleriert werden. Vielleicht ein Liebespaar?" Magnees musste bei diesem Gedanken grinsen, "Ist wohl am unauffälligsten."

Ihre Miene änderte sich nur leicht, aber in ihren Gedanken war sie etwas verwirrt. War dies wirklich die beste Tarnung? Sie ließ das lieber Keller entscheiden. Falls Magnees nicht mehr zu sagen hatte, machte sie sich auf den Weg zu der Sicherheit um sich für die Mission zu erkundigen. In der Sicherheit ging es wie fast immer zu, nur dass die Leute heute etwas angespannter waren, als sonst. Denn es konnte ja immer wieder Gefahr drohen. Sie nahm sich ein Pad und holte sich vom Computer die gesuchten Daten und sah sich alle Informationen durch, die sie brauchte für ihre Mission.

--- QUARTIER JONES

Matthew Jones strich sein schwarzes Haar zurück und stöhnte leise. Er saß in seinem Quartier und kam einfach nicht weiter. Er wusste zwar wie er anfangen sollte doch fiel es ihm schwer den Brief weiterzuverfassen. Er warf das Datenpad in die Ecke und ging ins Bad. "Komisch", dachte er, “warum will ich Vater überhaupt einen Brief schicken? Nur um ihm zu erzählen, dass ich auf die Mirage versetzt wurde? Um zu hoffen, dass er stolz auf mich ist? Jones tauchte seine Hände ins laufende Wasser und spritze sich etwas von der lauwarmen Flüssigkeit ins Gesicht. Er war jetzt seit drei Tagen auf der USS Mirage und in all der Zeit war er noch nicht zur Ruhe gekommen. Die Mirage befand sich auf einer Mission und da war klar, dass man nur wenig Zeit für sich hatte. Hinzu kam, dass er immer häufiger von Alpträumen geplagt wurde. Diese Träume wurden mit jedem Mal schlimmer. "Ich könnte mich der Crew anvertrauen. Ich bin gut aufgenommen worden.“, dachte er, verwarf den Gedanken aber schnell wieder. Diese Träume beeinträchtigten nicht seinen Dienst, trotzdem fragte er sich langsam, warum sie in letzter Zeit zugenommen hatten. Jones neigte den Kopf leicht nach vorne und betrachtete seine Narbe, an der ein Wassertropfen herunterlief, im Spiegel. "Das passiert, wenn man sich mit einem ausgewachsenen Klingonen anlegt", dachte er und schmunzelte dabei. Der Kampf war kurz gewesen. Doch Jones hatte ein schönes Geschenk bei diesem Geplänkel erhalten. Allerdings war der Klingone im Gegensatz zu ihm nicht so gut weggekommen.

Er warf einen Blick auf das Chronometer. Noch eine halbe Stunde bis Dienstbeginn. "An wen könnte ich mich wenden?“ Matthew, den alle nur Matt nannten, hatte nie viele Freunde gehabt, was wohl damit zusammenhing, dass er wenig sagte. Er ging nicht auf Leute zu, nahm nie den ersten Kontakt auf. Sein Vater hatte mal zu ihm gesagt: " Matt, in der Beziehung bist du einzigartig, ein Unikat" "Ja", dachte er, “damit hattest du Recht, Vater.“

Jones blieb lieber still, dachte sich seinen Teil und tat nur das, was man ihm befahl. In vielen Beziehungen ähnelte er einer Maschine. Er ging wieder in den Wohnbereich, hob das Datenpad vom Boden auf und setzte sich aufs Bett. Alles erschien ihm in letzter Zeit so komisch. Seine Versetzung auf die Mirage war sicherlich ein Anlass zur Freude und weiß Gott, er freute sich wirklich. Allerdings wurde er das Gefühl nicht los, dass etwas nicht mit ihm stimmte.
Genauer gesagt nicht IN ihm stimmte. Er wusste nicht was und das gefiel ihm nicht. Gerade jetzt, da er vielleicht an einer wichtigen Außenmission teilnehmen sollte, war ihm flau ihm Magen.
Man wollte ihn vor Ankunft unterrichten, ob er das Außenteam begleiten durfte oder nicht. Er legte das Pad aufs Bett. Bis jetzt hatte ihm Miller noch kein Bescheid gegeben, ob es klappen würde.

"Ich bin erst drei Tage hier", dachte Miller, " ich sollte nicht zu viel erwarten." Die Crew der Mirage arbeitete zweifellos schon wesentlich länger zusammen und Jones wusste das eine so enge Verbundenheit Leben retten konnte. Mit diesen Gedanken erhob er sich und verließ das Quartier um seinen Dienst anzutreten.

Ganz in Gedanken versunken schritt Matthew Jones durch die Korridore. Er hatte sich kurzfristig entschlossen vor Dienstantritt Crewman Miller aufzusuchen um in Erfahrung zu bringen, ob er das Außenteam begleiten durfte oder nicht.

--- HOLODECK 1

Eigentlich bevorzugte Roland Keller für sein Nahkampftraining eines der Hochplateaus von Vulkan, aber heute stand er in einem lichten Wald. Rapier und Kampffächer mit Dornen waren seine heutige Wahl, wie sonst auch trug er an jeder Stelle seines Körpers schwarz. Die Kapuze der Robe nach hinten geschlagen, wartete er mit der rechten am Fächer auf Angreifer.
Die meisten Nahkampfprogramme ließen die Gegner direkt vor der Nase auftauchen, aber er bevorzugte es so.

Eine Bewegung hinter ihm. Sofort drehte er sich um, sah einen Angreifer mit Florett und klappte den Fächer noch während des Ziehens auf.
Hohe Parade, Umlenken der Klinge, Tritt gegen den Oberschenkel zur Ablenkung, Ziehen des Fächers durch den Hals des Gegners.
Sofort verschwand das Angreiferhologramm und Keller klappte den Fächer wieder zusammen. Auf den nächsten Angreifer gefasst, ging er in den Lotussitz und wartete. Entweder auf einen Gegner oder Lauren, mit dem er Schießen lernen wollte. Oder jemand Anderen der sich aufs Holodeck verirren würde.

Endlich hatte Chasey mal Freizeit. In letzter Zeit war viel auf dem Schiff los gewesen und etwas Ruhe hatte sie sich verdient. Sie wollte eigentlich einen kleinen Mittagsschlaf halten, aber leider hatte sie einen Albtraum gehabt. Es waren wieder Erinnerungen aus ihrer Vergangenheit, als sie ein Kind gewesen war. Mit einem leichten Stöhnen wälzte sie sich auf die Seite. Ein kurzer Blick auf die Uhr sagte ihr, dass sie eine Stunde geschlafen hatte, wenigstens etwas. Jetzt konnte sie eh nicht mehr schlafen, deshalb machte sie sich frisch und zog sich ihre Trainingskleidung an. Sie wollte einfach ein paar Stunden auf den Holodeck trainieren, falls eines frei sein sollte. Denn sie musste am Tag mehre Stunden trainieren. Ihr Körper brauchte einfach dieses Training, denn sie wollte auch nicht die Dinge verlernen, die sie in den ganzen Jahren gelernt hatte. Nach einem kurzen Streifgang gelangte sie zu einem der Holodecks. Leider schien es nicht so, dass es frei war, aber wie es aussah lief ein Trainingsprogramm oder irgendetwas in der Art. Vielleicht ergab sich ja die Möglichkeit mitzutrainieren. Wenn nicht, musste sie ihr Training für heute verschieben. Sie betrat langsam das Holodeck und schaute sich kurz um, bis sie Keller vorfand und in seiner Nähe stehen blieb.

"Entschuldigen Sie, Sir, dass ich sie unterbreche, aber ich suche noch jemanden mit dem ich trainieren kann. Ich hoffe doch nicht, dass ich Sie störe." Sie schaute fragend zu ihm herunter.

Er zupfte noch ein wenig an seiner Uniform herum und stapfte in den Wald. Keller hatte einen komischen Geschmack, wenn es darum ging sich eine Umgebung auszusuchen. Sie wollten Schießtraining machen, vielleicht gehörte diese Umgebung dazu. Er schulterte seine Waffe und stiefelte weiter. Der Computer hatte ihm seine Waffe geladen, da er sich weniger damit auskannte. Lauren erschrak kurz, aber dann erkannte er zwei Personen auf einer kleinen Lichtung.

"Hallo, ich bin zum Training bereit, Keller"

Keller zog in Ysdi-Manier die Augenbraue hoch. Lauren hatte die Uniform eines Konföderierten aus der Prä-Warp Zeit, wahrscheinlich frühe amerikanische Geschichte an. Seine Muskete hing ihm schlapp über der Schulter.

"Amerikanisches Spätmittelalter. Das war in einer Zeit, wo man Feuerwaffen für etwas Wunderbares hielt, nicht? Ich wusste gar nicht, dass sie sich für Geschichte interessieren.", Kellers Gesichtsausdruck war indifferent.

"SUSI, Änderung des Programms. Weite Ebene, Ziele in 200, 400 und 800 Meter Entfernung. Ziele humanoid ausformen - Trefferbild auf mein Pad."
Er nickte Lauren zu. "Sie sollten sich etwas anderes als eine Projektilwaffe wählen, ihre Muskete dürfte auf mehr als 100 Meter sehr unsicher treffen. Ich denke, das Holodeck kann Ihnen jede uns bekannte Waffe replizieren."

Dann sah er zu Crewman Miller. "Natürlich, gerne. Die Frage ist, ob sie Nah- oder Fernwaffen bevorzugen. Meine Präferenz dürfte ersichtlich sein.", sagte er, während er mit der linken auf das Doppelgehänge an seiner Seite tippte.

Sie betrachtete Lauren genau und nickte ihm freundlich zu. Leider kannte sie sich kaum mit der Geschichte der Erde aus oder besser gesagt mit dem amerikanischen Spätmittelalter, aber dafür kannte sie sich gut in der Geschichte von Waffenentwicklung und ähnlichen Dingen aus. Als Keller zu ihr sprach, nickte sie kurz und sagte dann: "Das hängt immer von der Situation ab, Sir. Ich wurde im Umgang mit vielen Nah- und Fernkampfwaffen ausgebildet. Eine Waffe, die mir sehr liegt, sind die Sai, aber ich denke in ihren Fall würde ich auf eine Katana zurückgreifen."

Sie dachte kurz nach und befahl dem Computer aus ihrer Datenbank eine Katana und ein Phasergewehr zu replizieren. Sie legte das Phasergewehr zur Seite und hängte sich die Katana an die Seite.
"Sir, soll ich zuerst mit ihm den Fernkampf üben?"

"Es wäre mir eine Freude, Miss Miller, wenn sie uns Beiden ein wenig dabei helfen könnten unsere Fähigkeiten mit Fernwaffen zu verbessern." Er unterließ es nicht, schelmisch zu grinsen. Mit kurzen Befehlen an SUSI tauschte er das Rapier gegen einen Degen aus und replizierte sich ein Phasergewehr. "Katana gegen Rapier... Es gibt sehr wenige Berichte von Kämpfen dieser Waffen, aber eine etwas langsamere, dafür festere Waffe scheint mir doch geeigneter. Sai sagten sie? Eine sehr interessante Option, aber für meinen Geschmack muss man zu nah an den Feind heran. Nun gut, ich begebe mich in ihre vertrauensvollen Hände. Lauren, ich bitte sie, sich in diesem Punkt bei mir anzuschließen. Miss Miller?" Er verneigte sich angedeutet und stellte sich links von Petty Officer Lauren.

Sie nickte zufrieden und legte dann doch die Katana zur Seite. Sie konnten ja später immer noch den Kampf mit Nahkampfwaffen üben. Dann nahm sie sich das Phasergewehr, wiegte es leicht in ihren Händen und schien kurz zu überprüfen, ob die Waffe in Ordnung war. Obwohl dies eigentlich unnötig war, weil sie gerade vor ein paar Minuten repliziert worden war. Chasey machte dies, seit sie klein war. Immer zuerst die Waffen nach Fehlern untersuchen. Nach kurzer Zeit hörte sie damit auf und lächelt leicht: "Eine alte Gewohnheit... Wie jede Gewohnheit bekommt man sie nicht mehr weg."
Dann schaute sie zu den Beiden und dann zu den Zielen "Na, dann wollen wir mal anfangen mit den Übungen."
Sie nahm das Phasergewehr in die Hände und drehte sich in die Richtung der Ziele. "Ich denke, sie wissen, wie man mit einem Phasergewehr schießt, oder? Aber es gibt mehrere Punkte, die man beachten sollte. Das erste ist die Stellung, man braucht nicht nur ein gutes Auge, sondern auch die Stellung ist wichtig. Durch jede unnötige Bewegung wackelt auch ihr Waffe und macht das zielen um einiges schwerer. Deshalb sollte man sich eine stabile Haltung suchen oder, wenn eine Stütze oder gleichen vorhanden ist, diese nutzen."
Um dies zu zeigen, nahm sie zuerst eine ungeeignete Körperhaltung ein und erklärte anhand dieser die Fehler, die viele machten. Dann nahm sie eine stabile Haltung ein, begann zu zielen und traf mit dem ersten Schuss eines der Ziele in weiter Entfernung.
"Bei dem Zielen sollte man sich nun erstmal etwas Zeit lassen,aber wartete nicht zu lange,wenn einem das Gefühl sagt man sollte schießen dann schießt.Sie können das ja erstmal ausprobieren und ich werde helfen."

In aller Seelenruhe legte Keller an. Er hätte einen Kolben gemocht, aber Phaserwaffen waren eh rückstoßfrei.
Verkantung so gering wie möglich, Auge über Visierung aufs Ziel, einatmen, ausatmen, warten...
Der erste Schuss saß auf 200 Meter, die anderen trafen nicht so genau wie der erste, aber nach den ersten fünf Schuss wartete er wieder. Zielte.
Feuerte. Wartete.
Er achtete darauf, die Stellungshinweise von Miller zu beachten, vertraute aber auch zu einem großen Teil seinem Instinkt. "Ich bin ein Stein", hatte ein Kollege von ihm mal gesagt.
Er beobachtete, wo er getroffen hatte: Herz und Umfeld, Kopf im Dreieck von Nasenwurzel und Augen. Mit Projektilwaffen absolut tödlich, so war er ausgebildet worden. Und er hasste es.
Er unterdrückte die Wut, senkte die Waffe und sah Miller an. "Miss, ich bitte um Verbesserungsvorschläge."

Chasey beobachtete die Beiden genau bei der Übung und schien immer mal wieder etwas zu merken, aber sagte bis jetzt noch kein Wort. Sie wartete ab, bis Keller fertig war, und sich wieder an sie wendete. Den ersten Schuss, den er abgefeuert hatte, war wirklich gut gewesen. Der Rest - na ja - nicht ganz so gut, aber man konnte daraus bestimmt noch etwas machen. Seine Schüsse hatten ja immer die Felder getroffen, die über ein Kampfende bestimmten. Sie wendete sich zu ihm und nahm wieder ihr Phasergewehr in die Hand.

"Sie machen das gut mit den kleinen Pausen zwischen den Schüssen. Wenn man mal in Übung ist, werden diese Pausen immer kürzer und kürzer. Aber sie sind noch etwas verkrampft oder wie sollte man es besser ausdrücken: Sie müssen sich lockern."

Sie dachte kurz nach. Die Stellung hatte er ja berücksichtigt. Wie sollte sie es am Besten erklären: "Bei einem Kampf mit einer Nahkampfwaffe wird man ja sozusagen eins mit der Waffe. Die Waffe ist ein verlängerter Arm. Im entferntesten Sinne gilt dies auch bei einer Phaserwaffe. Natürlich ist das etwas übertrieben ausgedrückt."

Sie ging in die Haltung, die meistens Keller verwendete, und zeigte ihm hieran noch einmal die Fehler. Dann versuchte sie aus dieser Haltung eine Haltung zu finden, die geeignet war.

"Dann will ich es auch mal versuchen."

Sie ging in eine andere Körperhaltung über, zielte kurz und traf ein Ziel genau in 200 Meter Entfernung. Danach folgten in einer schnellen Abfolge mehrere andere Schüsse aufeinander, die eigentlich alle immer ins Ziel trafen. Der letzte war schlechter als die anderen und traf nur den Torso.

"Dann versuchen Sie es nochmal und ich schaue Ihnen zu."

Innerlich lächelte er, denn er freute sich über jede Verbesserung. Es war ihr egal, dass er Ranghöher war und das gefiel ihm. Ihre Hinweise beachtend ging er wieder in Anschlag, diesmal in die Hocke.
Verkantung minimieren, einatmen, ausatmen, warten...
In Abständen von mehreren Sekunden feuerte er auf die Zielscheiben, immer in Herz- oder Kopfbereich.

"Counselor" Hayes hätte auch ein gutes Trefferbild abgegeben, da war er sich sicher. Hayes... Einen Moment Unkonzentriertheit später verfehlte er auf 400 Meter. Verdammt!

So langsam mochte er die Philosophie seiner Mutter und ihres Volkes. Nur ein paar Sekunden später war er wieder kalt und alle Wut verflogen. Er traf wieder und jedes Mal, wenn er neu zielte. Kalte Perfektion, zuletzt auf der vorderen Zielscheibe, die er versuchte, an jeder auch nur ansatzweise wichtigen Stelle zu treffen. Dann sah er zu Miller und blieb still. Ließ wieder Gefühle zu, nur um sie wieder zu verbergen.
Und ging wieder in Stellung, feuerte weiter...

Sie schien zufrieden mit ihm zu sein. Denn er beachtete auch das, was sie gesagt hatte. Nachdem sie auch Lauren einige Tipps und Verbesserungen gezeigt hatte, beschloss sie auch selber kurz zu trainieren.
"Nun, wenn sie die Schritte berücksichtigen, werden sie bald um einige Fehler erleichtert sein. Auch wenn Sie meinen darauf verzichten könnten. Es kann aber irgendwann sehr wichtig sein."

Sie gab kurz dem Computer den Befehl ihr Übungsprogramm zu laden. Es handelte sich um alle möglichen Arten von Phaserwaffen, ob nun von der Förderation oder auch von anderen Rassen. Es waren einige dabei. Bevor sie mit jeder Waffe zu schießen begann, kontrollierte sie nochmal diese und begann mit dem Training. Sie feuerte jede Waffe aus verschiedenen Lagen und Positionen heraus. Bei besonders unhandlichen Waffen übte sie noch dazu diese aus der Bewegung oder aus dem Sprung zielgerecht abzufeuern. Aber sie ließ sich immer wieder Zeit um bei Fragen oder Fehler, die sie bei den beiden sah zu helfen. Nachdem sie mit allen Waffen fertig war, ließ sie sie wieder verschwinden und wendete sich den beiden wieder zu.

"Wollt Ihr auch den Nahkampf üben? Der steht sowieso auf meinem Trainingsplan."

Sie begann sich aufzuwärmen. Sie brauchte einfach ihr Training, denn dies gehörte so fest zu ihrem Leben dazu, wie das tägliche Essen. Wenn man in der Sicherheit einen guten Job machen wollte, musste man einfach absolut fit sein.

Keller hingegen verlegte sich auf Entspannungsübungen und eine kurze Meditation. Er hatte sich aufgewärmt, bevor er ins Holodeck gegangen war und so hielt er sich für den Kampf bereit.

"Ich muss sie warnen, Miss Miller. Ich trainiere bewaffneten Zweikampf seit ich neun bin und Klingenwaffen sind mein erklärtes Forschungsgebiet. Nun verteilen wir die Chancen gleich..."

Kurze Zeit später hatte er eine Katana anstatt des Gehänges an der Seite. Und dann belauerten sich Miller und er eine halbe Ewigkeit. Reaktion vor Aktion war einer der Grundregeln. "Erlaubt mir die Ehre, Euren ersten Schlag parieren zu dürfen..." Sie machte nicht den Fehler, also griff er an. Schlag während des Ziehens, hervorragend von ihr pariert und danach gingen sie in ein schnelles Klingenspiel.
Es war erschöpfend, aber auch überaus anregend. Beide stoppten immer kurz vor dem Treffer und Keller wäre einmal wohl ins Paradies eingegangen, hätte Miller ihren Schlag durchgezogen, aber sonst schenkten sie sich wenig.

Auf einem Knie wieder Kraft schöpfend, lächelte er Miller zu. "Meinen tiefsten Respekt, Walküre." Dann ging er auf beide Knie und schloss die Augen, um zu beten. Ruhe, Entspanntheit, Kontakt zu Gott.

Nachdem sie sich ausgiebig aufgewärmt hatte, reckte sie sich noch einmal kurz und hob dann ihr Katana auf. Sie betrachtete kurz die Klinge eingehend und stellte sich für den Kampf bereit hin.

"Dann habe ich ja heute einen würdigen Trainingspartner."

Sie lächelte kurz, aber konzentrierte sich dann wieder auf das bevorstehende Training. Sie schaute zu, wie Keller sich auch seinerseits bereit machte und wartete dann ab. Keller war wirklich ein hervorragender Klingenkämpfer. Sie musste unbedingt öfters mal mit ihm trainieren.

"Vielen Dank, Sir, aber sie beherrschen ihre Klinge auch sehr gut. Walküre höre ich heute auch zum ersten Mal."

Dann legte sie wieder ihre Waffe zur Seite, ließ sich ein Handtuch replizieren, begann sich langsam wieder etwas auszuruhen und sich den Schweiß wegzuwischen. Eigentlich fehlte jetzt nur noch das Nahkampftraining ohne Waffen, aber sie wartete erstmal ab, was die anderen nun machen wollten.

Aus dem Gebet in die Meditation übergehend, wartete er noch eine Weile, bis er die Augen wieder öffnete. "Wirklich? Schade. Wenn sie ein wenig auf meine Seele achten, trifft es sogar noch mehr zu." Er lächelte sanft und sah Miller eine Weile an, alles andere um sie herum ignorierend. Dann schaltete er seine Gefühle aus und erhob sich langsam und ließ sich auch ein Handtuch replizieren, um sich ein wenig abzutrocknen.

Nachdem er meinte, dass es vorerst reichte, sah er zu Lauren und dann wieder zu Miller. Er beobachtete sie und überlegte, dann traf er eine Entscheidung für sich selbst. Für heute hatten sie genug getan, also war es Zeit für die Entspannung. "SUSI, drei Tee. Schwarz, Ostfriesenmischung. Danke Dir."

"Gerne Süßer."

Er schloss die Augen und schüttelte den Kopf. Als er die Augen wieder öffnete, sah er auf die Tasse vor sich.

"Danke, Lauren. Ihre Fortschritte sind beachtlich. Ich hätte gerne beizeiten eine Aktualisierung der Personenschilde. Wenn wir das nächste Mal einen Eindringling haben, sind sie garantiert praktisch und vielleicht kann man sie ja auch über das Bordenergienetz versorgen."

Es dauerte eine Weile, bis er wieder zu Miller sah. "Danke für ihre Hilfe, Crewman. Der Zweikampf mit Ihnen war seit langer Zeit mal wieder eine Herausforderung und ich danke Ihnen. Außerdem war eine Auffrischung meiner Schussfähigkeiten mal wieder erforderlich. Wäre es anders, hätten wir F'Tar vielleicht vorher erwischt und es hätte nicht so viele..."

Er musste abbrechen, die Augen schließen und nach unten sehen. Es hätte nicht so viele Tote gegeben... Ohne ihn hätte es wirklich VIEL weniger Tote gegeben... Als er merkte, dass sich eine Träne bildete, erstickte er alle Gefühle und sah mit kaltem Gesicht zu beiden. "Ich schlage vor, dass wir dies hier ein bis zwei Mal die Woche wiederholen, vielleicht unter Einbezug anderer Crewmitglieder."

Mittlerweile dürfte sein Tee genug gezogen haben, also trank er langsam und beobachtete die anderen Beiden. Hatten sie etwas gesehen? Vielleicht, aber es war unerheblich. Notfalls konnte er es immer noch eine Schweißperle nennen.

Nun sie musste wohl ihr Training auf den Abend verschieben, aber das war jetzt auch nicht so schlimm. Nachdem sie noch einmal kurz gedehnt und gestreckt hatte, nahm sie sich auch einen Tee und wartete bis dieser etwas kühler war. Sie nippte leicht an ihm. Sie schaute zu Keller, als dieser sprach und er schien doch etwas zu stocken, als er auf das Thema mit F’Tar kam.

"Sir, wie ich die Situation mit F’Tar sehe, trifft keinem die Schuld. Denn dieser F’Tar hatte eine gute Ausbildung genossen und wir hatten das Beste gemacht, was wir in dieser Situation machen konnten. Aber lassen wir dieses Thema jetzt erstmal ruhen."

Dann nahm sie wieder einen kleinen Schluck von ihrem Tee und setzte nach: "Ich denke, ich werde vorschlagen, dass für alle aus der Sicherheit ein Zusatztraining aufgestellt wird. Ich habe selber noch genügend Programme aus meiner Ausbilderzeit. Zwar werden wir nur wenige von diesen brauchen, aber ich kann daraus ein gutes Trainingsprogramm erstellen."

Die meisten Programme waren für Taskforce Einheiten oder für Vorbereitungen schwerer Einsätze gedacht und diese brauchte man hier wirklich nicht.

"Nun denn, danke..."

Roland Keller verließ das Holodeck ruhigen Schrittes und bewegte sich auf die Wissenschaftsstation zu um sich in seinem Büro umzuziehen. Er fragte die Gespräche von Hayes ab, lächelte sanft und ging noch mal die Daten von Galen III durch. Was immer auch passieren sollte, es konnte beginnen!

--- BÜRO DES WISSENSCHAFTSCHEFS

Mittlerweile hatte er damit aufgehört, um sich auf seine neue Aufgabe zu konzentrieren, aber er war immer noch misstrauisch. Als Crewman Miller wieder den Raum betrat, stellte er erfreut fest, dass sie sich schon vorbereitet hatte.

Militärisch angehauchte Kleidung in gedeckten Farben, wie sie von Talarianern bevorzugt wurde und womit sie nicht allzu sehr auffielen. Er wählte derzeit noch zwischen einer vulkanischen schwarzen Robe und auf ihn zugeschnittener Kleidung vom gleichen Stil wie der von Miller aus.

"Liebespaar?" Er stieß sofort alle aufkommenden Gefühle von sich, dann sah er mit einem absolut kalten ausdruckslosen Gesichtsausdruck zu ihr. "Der Gedanke von Magnees ist... nicht schlecht. Annehmbar, aber ich weiß nicht, ob sie fähig sind, Gefühle vorzutäuschen oder im richtigen Moment auszuschalten. Hm..." Er überlegte. Logisch gesehen... "Gut. Wir werden in den nächsten fünf Minuten eine Geschichte brauchen, wann und wie - vor allen Dingen wo - wir uns kennen gelernt haben. Hinzu kommen neue Namen und Geschichten. Im Interesse der Schnelligkeit sollten wir zumindest die Vornamen beibehalten und wir müssen auf dem Planeten immer wieder improvisieren. Außerdem muss ich Magnees noch darum bitten, dass wir mit dem Shuttle fliegen können. Abgesehen davon, dass wir unsere Anwesenheit damit besser erklären können, haben wir ein Nottransportmittel, falls Transporter nicht möglich sind. Als Grund schlage ich eine Kulturreise vor und es kann nicht schaden, die talarianische Kultur mit der klingonischen zu vergleichen und erstere als "besser" zu betrachten. Im Notfall bin ich immer noch registrierter Archäologe und ein talarianisches Schwert fehlt noch in meiner Sammlung."

Mit Miller zusammen stellte er ihre Ausrüstung zusammen, nachdem er eine Anfrage wegen seines Shuttles an Mahon und Magnees geschickt hatte. Die normalen Phaser wichen denen, die von den meisten Waffenerkennungssystemen nicht erkannt werden konnten. Hinzu kamen Nahkampfwaffen, um ihre Geschichte zu stützen und eine "Backup"-Waffe zu haben. Er selbst wählte die irdische Katana, ihr ließ er die Wahl aus seinem Besitz oder dem Replikatorarchiv, wobei er versuchte, die Nachbildung eines romulanischen Zeremonienschwertes unauffällig verschwinden zu lassen. Er sammelte seit seiner Jugend Klingenwaffen, hier würden sie sich als nützlich erweisen. Als Kleidung wählte er die schwarze vulkanische Robe mit einem ärmellosen Umhang darunter. "SUSI, ich brauche ein Bild von Crewman Miller und mir auf Risa. In unserer jetzigen Kleidung und lächelnd. Streng Dich an."

"Klar, Süßer."

ARGH! Er hasste... wieder verdrängte er seine Gefühle und dankte seiner Mutter für ihr Erbe. Er reichte Miller die Hand. "Roland. Und ihr... Du... solltest mich während des Einsatzes duzen. Eventuelles Siezen kann durch die "Kaltschnäuzigkeit" der Vulkanier und ihr Vertrauen in Rituale und Etikette erklärt werden. Wie willst Du genannt werden?"

Undercover... Nicht ganz sein Lieblingsgebiet, aber es musste getan werden. Und obwohl er nie wieder jemandem ganz vertrauen wollte, nahm er sich vor, es zumindest teilweise zu versuchen.

Chasey hatte sich alle Informationen besorgt und sich so gut es ging eingekleidet. Keller schien sehr mit ihrer Wahl zufrieden zu sein, was sie aufatmen ließ. Denn es gab bei einer Undercovermission nichts Schlimmeres als aufzufallen. Sie hörte Keller kurz und nickte dann.

"Ich bin fähig Gefühle vorzutäuschen und ich denke, wenn es die Situation erfordert, kann ich diese auch leicht wieder fallen lassen. Es gehörte nicht nur der Kampf zu meiner Ausbildung, Sir."

Sie lächelte leicht. Es war schon eine merkwürdige Situation, aber sie konnte daran nichts ändern. Sie musste sie nehmen, wie sie war.Sie hatte schon an einigen Undercovermissionen teilgenommen und bis jetzt hatte sie gut alles vortäuschen können.

Sie hörte weiter Kellers Ausführungen zu und nickte zustimmend, dann machte sie sich dran mit Keller die Ausrüstung zusammen zustellen. Sie befestige ihren Phaser so, dass er nicht gesehen werden konnte und überprüfte dann die weitere Ausrüstung. Dann suchte sie sich eine passende Waffe aus und sie musste sagen, dass Keller eine ansehnliche Waffensammlung hatte. Sie suchte sich ein Sais Paar aus.
Sie nahm lächelnd die Hand entgegen und sagte: "Chasey, nun am besten nenne ich mich Starling. Ich denke, ich werde damit klar kommen mit dem per Du. Haben Sie irgendwelche Vorschläge, wo wir uns kennen gelernt haben?"

Sie schaute fragend, aber man merkte ihr an, dass sie es sehr ernst nahm. Trotzdem war es immer etwas komisch, aber sie würde es schon schaffen.

"Hm...", er überlegte eine Weile, "die Kernwelten der Föderation fallen aus, genauso wie die Heimatwelten der Mitgliedsvölker. SUSI: Ich brauche eine Auflistung aller nichtprivaten Szenarien des Holodecks, die auf der Oberfläche eines Planeten spielen. Kernwelten, Mitgliedswelten der Völker der Föderation, sowie Planeten im cardassianischen, romulanischen und klingonischen Territorium ausblenden. Ausführung!"

Mit Miller zusammen ging er an seinem Terminal die Liste durch. "Antares IX! Ich kann mir zwar nicht vorstellen, warum jemand einen Klasse J Wüstenplaneten als Holoprogramm auswählt, aber die Idee ist nicht schlecht. Waren Sie schon mal dort?" Er wartete ihre Antwort nicht einmal ab. "Von einem aus Menschen bestehenden mit der Föderation verbundenen Königshaus namens Ordos regiert, findet man dort Relikte einer alten Zivilisation und die Umgebung ist lebensfeindlich genug, dass Roland Johnson den Schutz einer Chasey Starling gebraucht hätte.

Bei einem Sandsturm hast Du mir das Leben gerettet, wir sind uns näher gekommen und seitdem begleitest Du mich. Spart mir das Gehalt - außerhalb der Föderation gibt es so etwas leider noch - und nach einer kurzen Zeit auf Risa sind wir jetzt hierher unterwegs. Wir brauchen noch eine Fernwaffe, die Du tragen darfst."

Zur Sicherheit ging er nochmal die Waffengesetze der Föderation durch und ließ dann eine alte Phaserpistole replizieren, die einen Trigger eingebaut hatte, damit man nicht auf Sternenflottenuniformen schießen konnte. Außerdem war Betäuben die höchstmögliche Einstellung. "Ich überlasse ihnen die Modifizierung und lasse sie mit ein paar Kratzern zurück."

Er merkte, dass er ihre Hand gestreift hatte und sogar eine Sekunde danach innehielt. "SUSI, Handschuhe mit langem Arm. Kunstleder, Größe 7,5, schwarz." Er durfte sich durch nichts ablenken lassen und so sah er dabei zu, wie sie sich an seinen Händen und Unterarmen materialisierten. "SUSI, repliziere einige Nahrungsmittel in die Coensayr Raven sowie einige Mitbringsel von Risa." Dann sah er wieder zu Miller. "Und da wir eine "Heimat" brauchen, wo wir alles lagern, überlasse ich ihnen die Auswahl davon. Ein Danube-Runabout wäre mir fast lieber, aber auf dem freien Markt außerhalb der Föderation sind sie zu teuer. Ein Typ IX Shuttle wird reichen und ist für ein "Liebespaar" angenehm eng."
Er vermied es noch ihr in die Augen zu sehen, sondern ging lieber die Holosimulation durch, indem er sie in einem Miniformat abspielen ließ.

Sie schaute auf die Liste der Planeten die SUSI zusammengestellt hatte. Ein paar kannte sie, aber nicht alle. Sie arbeitete ja auch nicht in der Astrometrie und so ein Job wäre auch viel zu langweilig. Keller blieb bei Antares IX stehen und erklärte ihr, wie sie sich dort kennen gelernt hätten. Chasey ließ sich nun genauere Informationen über den Planten auflisten und überflog sie, während sie Keller zuhörte.

"Nein, Sir, aber ich war einmal auf einen ähnlichen Klasse J Wüstenplaneten. Nicht gerade das schönste Klima.", aber er redete schon weiter, sodass er kaum ihre Antwort verstand. Sie nickte immer wieder und prägte sich sofort die neuen Informationen ein, nahm dann die Waffe entgegen und hielt sie in den Händen. Ein etwas schweres Modell, aber es lag gut in der Hand. Sie machte sich sofort daran die Modifizierungen vorzunehmen und schaute ihm weiter bei den Ausführungen zu. Sie sprach nicht viel, denn Keller war nun gerade in einen Redefluss gekommen. Es würde nicht viel helfen ihn zu unterbrechen. Sie hörte einfach zu und konnte ja danach immer noch was sagen. Sie ging wieder kurz einige der "Heimaten" durch und fand dann irgendwann das richtige und schlug es Keller vor. Nach kurzer Zeit war sie auch mit der Modifikation der Waffe fertig und steckte sie in den Holster.

"Nun die Phaserpistole ist modifiziert und sie sieht nach jahrelanger Nutzung aus."

Sie holte noch einmal die Waffe hervor und zeigte sie ihm. Sie sah wirklich aus, als wäre sie schon länger in ihrem Besitz.

"Zu mir jetzt einmal kurz. Ich war als Begleitschutz für eine Lieferung zum Königshaus angeheuert worden und hatte zu der Zeit keine Arbeit. Wie Sie sagten, stieß ich dann auf Sie und rettete Roland Johnson das Leben. Weitere Fakten aus meiner Vergangenheit können wir noch weiter überlegen."
Sie schaute sich kurz um und ihr fiel noch etwas ein.
"Wir haben zwar an alles Mögliche gedacht, Sir, aber trotzdem sollen wir nur zur Sicherheit noch ein paar persönliche Dinge replizieren, wie zum Beispiel Kleidung und andere Dinge, die man in dem Shuttle zurücklässt. Es dient nur zur Tarnung."

Kellers Gesicht machte ein sehr deutlichen "Ertappt!"- Gesichtsausdruck.
"Natürlich... persönliche Dinge habe ich nicht sehr viele - sie finden sie alle in diesem Laborquartier. Hm..." Er überlegte und sah sie dann eine Weile nachdenklich an.

"Entschuldigen Sie, dass ich Sie - Dich - unterbrochen habe, Chasey. Deine Wüstenerfahrung wird uns nützlich sein und ich freue mich darüber, dass ich jemanden habe, der meine Fehler ausräumt, bevor sie gefährlich werden." Er lächelte sie an und nickte ruhig, dann wurde sein Gesichtsausdruck wieder vollkommen emotionslos. "Dann los, Chasey Starling. Ich muss sagen, dass ich sehr froh bin mit Dir zusammen zu sein."

Keller bot ihr den Arm an. Sie lächelte leicht und zeigte auf eine kleine Tasche, die sie mitgebracht hatte.
"Ich habe einfach ein paar kleine Dinge mitgebracht, die als meine persönliche Dinge ausgeben werden und na ja etwas Kleidung."
Sie kratzte sich kurz am Kopf, schaute dann zu dem Replikator und sagte noch schnell: "Naja, es muss ja nichts persönliches sein. Sie… ähm… Du kannst ja immer noch etwas replizieren."
Sie nahm seinen Arm an und nickte leicht.

"Nun, dann wollen wir mal Roland Johnson.", sie nahm die Tasche wieder in die Hand und hängte sie sich über die Schulter. Kaum waren sie aus der Tür getreten, kam ihnen schon Crewman Jones entgegen. Sie hatte rasend schnell reagiert und die Phaserpistole gezogen, aber dann sofort wieder weggesteckt, als sie Jones erkannte. Sie hatte ihn auf der Sicherheit eingewiesen und ihm mitgeteilt, dass er sich bereithalten soll, falls heute wieder etwas passieren würde. Noch bevor er in ihre Hörweite kam, sagte sie zu Keller gewandt.

"Das ist unser neuer Crewman in der Sicherheit, er ist erst seit ein paar Tagen hier."

Sicherlich hätte Crewman Jones auch warten können, bis man ihm Bescheid sagte. Doch er brannte darauf sich zu beweisen. Er bog gerade in den Korridor ein, der zum Wissenschaftslabor führte, als er auf zwei Personen stieß, die augenscheinlich wie Talarianer aussahen.

Innerhalb weniger Sekunden hatte er den Phaser gezogen und richtete ihn auf die nächststehende Person, die ebenfalls ihre Waffe gezogen hatte. "Die Phaser runter und zwar sofort!", sagte er und verlieh seinen Worten Nachdruck, indem er den Finger auf den Auslöser legte.

Keller reagierte instinktiv und hatte nur eine Sekunde später den Phaser in der Hand und nach unten gerichtet. Er wusste, dass er langsamer als Miller sein würde, aber vielleicht konnte er sie in irgendeiner Weise unterstützen.

’Wer sind die beiden? Talarianer?’, dachte er.

Jones verwarf den Gedanken sofort wieder, als er die beiden näher betrachtete. Dann schoss es ihm durch den Kopf und er ließ beschämt den Phaser sinken. "Ma`am, Sir, entschuldigen Sie vielmals ich... ich wollte nicht..." Er stockte und blickte verlegen zu Boden. "Ich wusste nicht, dass sie... sie sehen so anders aus!"

’Natürlich’, dachte er, ’sie werden bestimmt nicht in Galauniform auf den Planeten beamen.’ Er scholl sich für seine Dummheit und blickte seine Kollegen an. Er hoffte, sie würden es ihm nicht übel nehmen?

Miller war etwas angespannt, als Jones mit dem Phaser auf Keller zielte, aber dann erkannte er sie doch und sie musste leicht lächeln. Dann aber wurde ihre Miene kurz ernst, schien kurz unsicher zu sein und schließlich war ihr Gesichtsausdruck wieder freundlicher.
"Crewman Jones, sie geben ein gutes Beispiel der Sicherheit ab. Ich hoffe auch weiterhin, dass sie mit solch einem Eifer an die Arbeit gehen."

Sie schaute sich kurz um und dachte darüber nach, was Keller gesagt hatte, und ihre Stimme klang nun etwas militärisch, aber sie hatte trotzdem einen freundlicheren Ton drauf. Sie konnte es eigentlich nie richtig los bekommen, wenn man einmal im Militär gewesen war. Dann bleibt immer etwas an einem hängen.

"Crewman, ich muss ihnen leider mitteilen, dass sie nicht mit auf die Außenmission gehen können. Aber suchen sie Ensign Balwok auf. Falls sie diese nicht finden sollten, machen sie sich mit den Leuten aus der Sicherheit und dem Schiff bekannt, Crewman."

Sie hatte all dies sehr schnell gesprochen und nickte ihm dann zu. Sie schien mit ihm zufrieden zu sein und das konnte man merken.

Jones nickte ebenfalls und sagte dann an beide gerichtet: "Ich danke ihnen und ich verspreche ihnen, dass ich mein Bestes geben werde."

Dann wandte er sich an Miller: " Ich verstehe, dass sie mich noch nicht dabei haben wollen, Ma`am. Ich werde mich dann bei Ensign Balwok melden. Ohne ein weiteres Wort zu sagen, machte er auf dem Absatz kehrt und ging den Korridor, den er gekommen war, zurück. Nach drei Schritten drehte er sich jedoch um und sagte zu Miller und Keller, während er rückwärts ging: " Ich wünsche Ihnen beiden da unten viel Glück... passen Sie auf... ach und wussten sie, dass sie beide in den Sachen aussehen, wie ein Liebespärchen?"

Mit einem leichten Schmunzeln auf den Lippen bog er um die Ecke um Ensign Balwok zu suchen.

Roland Keller hasste Kommandopositionen, vielleicht hatte ihn Magnees deswegen ausgewählt. Er musste lernen, auch mit unliebsamen Aufgaben klarzukommen und würde beizeiten Magnees für diese Gelegenheit danken - auf seine Weise.

Als Crewman Jones verschwunden war drehte sie sich zu Keller und sagte freundlich.
"Nun, es sieht wohl so aus, als ob wir eine gute Tarnung haben und das ist doch für das erste schonmal ein gutes Zeichen für die Außenmission."

Sie schaute den Gang entlang und blickte dann an sich runter und musste wieder leicht lächeln. Sie hatte alles dabei, was sie für ihre Außenmission und für ihre Tarnung brauchte. Bis jetzt gab es keine Probleme, aber die würden sich erst unten auf dem Planeten zeigen.
"Dann sollten wir mal so langsam den Shuttlehangar aufsuchen, bevor noch mehr von der Sicherheit auftauchen."

Just in diesem Moment klangen gar nicht so begeisterte Töne aus Kellers Kommunikator:

"Magnees an Keller, mir liegt hier ne Anfrage für einen Shuttlestart von Ihnen vor. Könnten Sie sich freundlicherweise mit Ihrem Team im Transporterraum einfinden? Ein Beamvorgang ist in Anbetracht der Situation weniger leicht zu entdecken als ein Shuttle. Magnees Ende."

"Keller an Magnees. Sir, wenn ich dort unten entdeckt werde, wird man mir die Frage stellen, wo ich herkomme. Und die Antwort "Von einem der modernsten Kriegsschiffe der Föderation auf Spionageeinsatz" ist gleichbedeutend mit einer Kriegserklärung der Föderation an die Talarianer.
Ich kann mich nicht gegen jede Methode der Fragestellung wehren. Der Shuttle dient dazu, dass wir entdeckt werden, sodass unsere Tarnung besser funktionieren kann. Im schlimmsten Fall spielen wir Counselor Hayes und lenken den Obsidianischen Orden und die Innere Sicherheit von Galen III von Ihrem Außenteam ab, im zweitschlimmsten Fall übernehmen Sie Miss Hayes Rolle.

Außerdem haben wir als offizielle Besucher viel mehr Grund, mit dem Kulturattaché der cardassianischen Botschaft zu sprechen, dessen Vorgänger immerhin ein Kollege von mir war. Erbitte erneut Bestätigung der Freigabe meines Privatshuttles unter Einbezug der Risiken des Beamens. Keller Ende."

Nachdenklich sah er zu Chasey: "Zumindest reicht unsere Tarnung, um Menschen zu täuschen. Wenn es da unten auch nur einen Betazoiden oder andere Telepathen gibt, haben wir ein Problem. Hm, wie stehst Du zu der Frage, ob wir beamen oder fliegen?"

Hm, der zufällig vorbeikam und kurz stehen blieb, zuckte nur mit den Schultern und ging weiter.

--- ARRESTZELLE VON TALYA HAYES

Das Gespräch zwischen Magnees und Talya verlief nicht sehr zufriedenstellend für Magnees. Er konnte sich noch nicht vorstellen, dass Talya einfach so, für den Rest in ihrem Leben ins Gefängnis wollte. Dafür war diese Frau zu ehrgeizig und Macht betonend. Er musste noch mal mit ihr reden, auch um sein Gewissen zu beruhigen, nicht alles versucht zu haben. Wenn das nächste und letzte Gespräch scheiterte und er nichts Neues erfuhr, dann sollte es wohl so sein.

Magnees betrat den Raum und gab durch ein Nicken Crewman Hm zu verstehen, dass er allein mit Talya sein wollte.

[HAM: “Jetzt wird interessant“]

"Erklären Sie es mir.", forderte Magnees Talya auf und setzte sich auf einen Stuhl.

[HAM: “Schade doch nicht“]

Talya hatte lange Zeit in der Arrestzelle gesessen und über ihre Situation nachgedacht.

Man hatte ihr gesagt, dass, wenn man sie identifizierte, ihr Leben vielleicht zu Ende sein könnte. Doch sie war bereit gewesen dieses Risiko einzugehen, für die Förderation und ihre Alliierten.

Natürlich war ihre Karriere jetzt zu Ende, das wusste sie. Aber vielleicht war es auch gut so. Scheinbar hatte sie es übertrieben und dies alles nur wegen ihrem Wunsch wieder etwas Wichtiges für die Förderation zu tun.

Ob sich ein Kriegsgericht vermeiden ließ? Sie vermutete kaum. Umso erstaunter war sie, als Magnees durch die Tür kam. "Erklären Sie es mir.", war das erste was Magnees sagte, als er die Zelle betrat und bevor er sich auf einen Stuhl setzte.

"Erklären? Was?", fragte sie, während sie aufstand und ihre Uniform zurechtzupfte, die über der Brust zu spannen schien. Dann ging sie einige Schritte auf ihn zu und versuchte telepathisch zu erfassen, was er dachte. Das gelang ihr aber nicht.

So blieb ihr nur die Sprache, also fragte sie ihn wieder: "Was soll ich Ihnen erklären?"

"Ich dachte, Sie wären Telepathin... Nun, alles, warum Sie mich suspendieren wollten, warum Sie das Schiff während einer laufenden Mission in Gefahr gebracht haben, was Sie hier machen, was Sie erreichen wollten, warum Sie mein Angebot abgelehnt haben, warum Sie mir nicht glaubten, als ich sagte, Sie würden gesucht werden und ins Gefängnis gebracht werden,... alles eben."

Talya sah Magnees an. "Das ist eine sehr lange Liste, Commander." Sie setzte sich ihm gegenüber hin und schlug ihr rechtes Bein über ihr linkes. Sie lehnte sich zurück, legte ihren Kopf leicht schief und lächelte. Dann holte sie tief Luft und begann auf seine erste Frage einzugehen.

"Also, warum wollte ich Sie suspendieren? Eigentlich wollte ich sie gar nicht suspendieren, aber ihr Verhalten hatte es nötig gemacht diese Schritte einzuleiten. Ich war lange Zeit bei den MACOs und habe erlebt, was passiert, wenn jemand unter zu viel Stress und Schlafmangel leidet. Die Konzentrationsfähigkeit lässt nach, man wird aggressiv und trifft möglicherweise die falschen Entscheidungen. Und da sie mich nachher ins Quartier gebeamt haben, bin ich auch immer noch dieser Ansicht. Beantwortet das ihre erste Frage?", sie lächelte nochmal.

[HAM: “Ja ja Miss Hayes.... WIR werden aggressiv nicht der Commander ;-)]

"Zu ihrer zweiten Frage, Commander: Es war nicht meine Absicht, das Schiff in irgendeiner Weise in Gefahr zu bringen, doch ihr Verhalten ließ mich annehmen, dass sie etwas planten; Vermutlicherweise gegen die Sternenflotte oder die Förderation. Da wir derzeit sowieso Probleme mit Sektion 31 haben, wollte das Hauptquartier sicher sein, dass wir es nicht mit Sektion 31 zu tun hatten."

Sie lächelte etwas unsicher.

"Ich muss zugeben, ihr Verhalten hat mich auf eine völlig falsche Fährte gelockt. Ich nehme an wir würden uns, glaube ich, nicht mehr unterhalten, wenn ich meine Nachricht abgeschickt hätte."

[HY: Was zu beweisen wäre]

Sie stand auf und ging einige Schritte unruhig umher, bevor sie auf die nächste Frage antwortete:

"Erreichen wollte ich gar nichts, wenn ich ganz ehrlich bin. Ich wollte eigentlich gar nicht hierher. Ich wurde hierher zwangsversetzt. Wissen Sie, Sir, wenn man eine Affäre beginnt...", sie streckte ihre Brust vielsagend vor, "...sollte man sich vorher überlegen, was daraus wird, wenn es jemand herausfindet. Sehen Sie, Sir, dass habe ich nicht gemacht. Und jetzt befinde ich mich hier. Mein Auftrag hier besteht aus zwei Dingen: Zum einen bin ich wirklich Schiffscounselor und zum zweiten soll ich notfalls militärische oder taktische Ratschläge geben, wenn sie benötigt werden."

Sie sah ihm tief in die Augen. "Commander, ich habe wirklich Angst, dass sie mich als Terroristin verurteilen."

Dann kam sie zur nächsten Frage. "Nun Commander, ich lehne ihr Angebot ab, aus drei einfachen Gründen. Erstens, ich kann als Nobody nicht existieren, mir ist es wichtig mich auf Freunde und Kollegen verlassen zu können. Zweitens, Captain McKnight würde nicht ruhen, bis er meine Leiche gefunden hat und dies würde ihre Idee schon mal zunichte machen. Und Drittens, wenn ich so einfach verschwinden würde, mit meinem angeblichen Tod, dann würde das MACO Fragen stellen und man würde Sie wegen Verdachts auf Terrorismus von ihrem Posten abziehen. Ich habe keine Ahnung, wer mich verfolgen sollte, aber ich kann Ihnen versichern, dass die MACOs und McKnight auf mich aufpassen würden und ich bringe ihnen dieses Vertrauen auch entgegen."

Dann blickte sie wieder telepathisch in seine Gedanken. "Um ihrer nächsten Frage vorauszugreifen, zur psychologischen Abteilung der MACOs bin ich gegangen, weil mich der Tod eines guten Freundes dazu gezwungen hat. Soll ich ihnen die ganze Geschichte erzählen, Commander?"

Magnees winkte ab: "Nein Danke, Miss, was war, bevor Sie hierher kamen, interessiert mich nicht. Auch nicht die Umstände, weswegen Sie hier sind, ob nun freiwillig, in Mission oder zwangsversetzt. Fakt ist, McKnight und den MACO passen nicht mehr auf Sie auf. Ich glaube, Sie haben noch nicht verstanden, was mein Angebot für Sie bedeutet. Sie sind momentan ein Nobody. Sie sind noch jung, mein Angebot hätte für Sie wenigstens bedeutet, dass Sie sich wieder durch harte Arbeit und Fleiß eine Position und den Respekt der Crew erarbeiten können. Weder auf McKnight können Sie sich verlassen noch auf den MACO. Vielleicht können Sie sich auch auf niemanden auf dem Schiff verlassen, vorerst jedenfalls. Keller befürwortet im Übrigen Ihre Auslieferung an die Sternenflotte als Terroristin. Ich werde Sie nicht als solche verurteilen, jedoch die Sternenflotte. Ist es Ihnen schon mal in den Sinn gekommen, dass man Sie hierher geschickt hat, um sich zwei Querulanten zu entledigen? Vielleicht wollte man Sie und die Mirage loswerden und zwar mit dem Befehl die oder den Spion der Sektion 31 zu finden. Warum sonst wollte McKnight nach dem Bericht von Tommok Sie sofort verurteilen lassen. Zwei Captains und ein Fleet Captain reichen für einen sofortigen Prozess. Ich will immer noch wissen, was Sie wollen, nicht was andere Ihnen befohlen haben."

Jetzt stellte sie sich ganz stramm hin und antwortete in dem gleichen sturen, wie auch angelernten Ton: "Sir, ich bin bei den MACO. Meine Interessen sind vollkommen unerheblich. Was ich will, ist egal, Sir. Solange ich der Sache diene, ist es egal, was mit mir geschieht."

Magnees schien von ihrem zugegeben, extra übertriebenen Fanatismus etwas überrascht.

"Und mit Verlaub, Sir. Das sind DIE MACOs, nicht DEN." Sie wusste, dass sie etwas Falsches gesagt hatte, aber sie konnte und wollte es nicht rückgängig machen. "Sollte es in Ihrem Interesse sein, eine Kriegsgerichtsverhandlung einzuberufen, dann werde ich dies so akzeptieren. Ich glaube kaum, dass die Sternenflotte mich loswerden will. Aber wie sieht es denn mit der USS Merkel aus? Mit Admiral McKleers? Sind sie sich sicher, dass die Sternenflotte Sie nicht loswerden will? So, wie Sie mit mir reden, denke ich, dass Sie sich nicht eingestehen wollen, dass es so sein könnte. Versuchen sie nicht, sich rauszureden. Erst passieren einige unerklärliche Dinge, dann kommt ein Spion an Bord, der zur Sektion 31 gehört. Etwas später komme ich an Bord und versuche Sie mit allen Mitteln zu testen. Zwar haben sie bestanden, was das Pflichtgefühl angeht, aber die Behandlung ihrer Gefangenen lässt zu wünschen übrig."

Sie straffte sich.

"Sir, ich bin bereit, jede Bestrafung anzunehmen. Denn, wie Sie ganz richtig gesagt haben, es interessiert keinen, ob ich lebe oder tot bin." Es würde McKnight vielleicht interessieren, aber er hatte bestimmt etwas anderes zu tun, als sich um Sie zu kümmern. "Ich gestehe meine Fehler ein und denke, dass ich etwas überreagiert habe. Dennoch halte ich an meinen Motiven fest und würde es begrüßen, wenn man mich an die MACOs zurücküberstellt. Ich habe dort sowieso noch drei Jahre Gefängnis zu erwarten und die anderen Jahre kann man als Aufschlag dranhängen. Dann bekomme ich endlich, was ich verdient habe und meinen Vater wird es auch freuen. . . . . "

Vor wenigen Wochen hatte sie ihre erste Kriegsgerichtsverhandlung gehabt und demnächst würde die Zweite folgen. Es war wunderbar, dachte sie ironisch. So hatte sie sich ihr Leben gewünscht. Das war ihre Bestimmung. Irgendwo auf einer Strafkolonie zu hängen, oder vielleicht nach Darona, einer Kolonie im Betazed-System zu kommen, wo eine wunderbare psychische Heilanstalt war.
Ganz bestimmt das Richtige für sie. Sie hatte in ihrem Leben mehr als nur einen Fehler gemacht. Das hier musste ihr letzter sein. Es sollte ihr letzter Fehler sein. Sie schwor sich, wie so oft, nie wieder einen Fehler zu machen.

"Darf ich Sie etwas anderes Fragen? Was ist mit der USS Merkel passiert?" Vielleicht konnte sie sich so rehabilitieren. "Ich würde gerne in dieser Richtung Untersuchungen anstellen. Ich weiß, dass sie mir nicht mehr vertrauen, aber ich möchte - nach meinem verpatzen Versuch, mal endlich richtige Loyalität zu zeigen - ihr Vertrauen wieder gewinnen, wenn sie nichts dagegen haben."

Sie lehnte den Kopf gegen die Wand. Sie musste sich wieder aus dieser Lage befreien und war bereit, einige Kompromisse einzugehen. Aber nur einige. Sie durfte ihr Leben nicht wegwerfen... und selbst wenn. Wenn man sie jagte, würde man sie auch auf der Mirage finden. So konnte sie nur auf Magnees Antwort hoffen.

Und nach dem Gedankenblitz, den sie gerade gespürt hatte, fiel diese vielleicht negativ aus... sehr negativ.

"Miss Hayes, ich werde Sie nicht bestrafen. Entweder, Sie sehen mein Angebot als Chance an ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen oder Sie lassen es."

Magnees schien auf eine Antwort zu warten und nach einigen Minuten Bedenkzeit nickte Talya.

"Nun gut, wenn Sie nun nicht mehr DEM oder DIE MACO angehören, möchte ich nun Ihre persönlichen Beweggründe, Bedürfnisse und Pläne für die Zukunft wissen."

Talya sah Magnees an. Er war wirklich hartnäckig.

"Hmm, ich habe keine wirklichen Pläne für die Zukunft. Ich würde sie bitten, mich als "Anforderung" für die Mirage von den MACOs wegzuholen, was als intelligente Methode nur meinem Schutz und dem der Mirage dient. Damit ist man dann mich los und sie können mich schützen."

Sie lächelte unsicher. ’Ich spreche in Rätseln’, dachte sie sich.

"Also, ich würde gerne weiterhin für sie als Counselor tätig sein und meine Kenntnisse als MACO zu ihrer Verfügung stellen."

Sanft drückte sie ihren Körper gegen die Wand und lächelte wieder. "Commander, ich bin bereit, ihnen jeden Dienst zu erweisen, den sie benötigen."

Dann nahm Talya wieder Haltung an.

"Hatte ich mich irgendwie unklar ausgedrückt? Keinerlei Kontakte zu Geheimdiensten weder Maco, noch über Keller, über McKnight oder über den Papst. Mein Angebot steht immer noch. Sie werden Asayama für einen Monat unterstützen. In dieser Position helfen Sie mir mehr, als mit der als Counselor oder in irgendwelchen anderen Positionen. Nach dem Dienst im MR können Sie in die psychologische Abteilung unter Ysdi wechseln oder im Maschinenraum bleiben. Wie Sie möchten. Keine Arbeit in der Wissenschaft, keine Arbeit auf der Brücke und vorerst keine Außendiensteinsätze. Sind Sie mit dieser Art der Bewährung Einverstanden?"

Sie nickte.

"Gut“, Magnees deaktivierte das Kraftfeld. "Dann kommen Sie mal mit, den Pad-Kram erledige ich. Freut mich, dass Sie es sich überlegt habe."

Magnees ging ohne weitere Worte mit Hayes zum Maschinenraum. Auch Hayes schien nicht viel erzählen zu wollen und blieb ungewohnt ruhig.

--- MASCHINENRAUM

Kaum hatte Magnees den Maschinenraum erreicht erblickte er auch schon Asayama.

"Mr. Asayama, kommen Sie bitte in meinen Raum wir müssen was besprechen."

--- RAUM VON MAGNEES

"Mr. Asayama, Miss Hayes wird vorübergehend der technischen Abteilung zugeteilt. Da sie Ihre Aufgaben im technischen Bereich erweitern möchte wurde diesem Antrag entsprochen. Haben Sie entsprechende Aufgaben für sie und kann ich mich darauf verlassen, dass sie ordentlich eingesetzt wird?"

Asayama: “Sicher Sir, selbstverständlich.“

Magnees: “Gut, dann lasse ich Sie beide jetzt allein. Falls was ist, ich bin auf der Brücke.“

[HY: Happy End… vorübergehend zumindest…]

to be continued...
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