--- GEFÄNGNISTRAKT
Ba’Rina Balwok: "Eindringlingsalarm, sofort Sicherheitsfelder aufbauen. Wie sind Sie hierher gekommen und was tun Sie hier?"
Spucky: "Jo mei Captain ich glaub sie sind Feind und nicht Freund."
Kork: "Ruhig Spucky die haben ähnliche Outfits... das müssen Frrreunde sein."
Balwok und Hayes standen der Situation mit gemischten Gefühlen gegenüber und wussten nicht so recht, wie man Verfahren sollte.
"Ich dachte Sie sind Telepathin. Lesen Sie doch deren Gedanken." Flüsterte Balwok zu Hayes.
--- SHUTTLE 2
"Sir" begann Asayama, "ich weiß nicht, ob uns der Talarianische Kreuzer entdeckt hat, aber es scheint so, als ob er sich direkt über den Nordpol postieren will. Die anderen beiden Kreuzer haben eine äußerst effiziente Position über der Südhalbkugel eingenommen. Sofern nicht einer der drei Kreuzer seine Position aufgibt können wir nicht unbemerkt den Planeten erreichen."
--- SHUTTLE 1
Talarianische Captain: "Nun, wie immer Sie auch heißen, oder was Ihre Aufgabe ist, mir fehlt die Antwort auf die Frage, wieso Sie angegriffen wurden von einem Föderationsschiff, wenn Sie nur harmlose "Zivilisten" sind. Aber diesen Punkt wird der Planetarische Geheimdienst mit Ihnen besprechen."
Mit diesen Worten lösten sich alle drei in einem schimmernden Licht auf und fanden sich allein in einem dunklen Raum mit zwei Stühlen wieder.
---RAUM VON MAGNEES
"Der Captain der Galen hat uns über Ihren Besuch informiert. Setzen!" sprach eine im dunklen gelegene Stimme zu Magnees.
Ohne ein Wort zu verlieren nahm Magnees platz.
"Wie lautet Ihr Name?"
"Ist irrelevant. Sie wissen noch nicht warum ich hier bin, warum das Shuttle abgeschossen wurde, warum ich in diesem System bin. Was wollen Sie mit meinem Namen? Mein Name ist Gandar. Das Shuttle wurde abgeschossen, weil der Geheimdienst der Föderation erfahren hat, dass mein Name nicht Andrew McGuinnes ist. Der Vulkanier und der Mensch wissen nichts von meiner Tarnung, bzw. dass meine Tarnung aufgeflogen ist. Ein DNA-Test wird im übrigen bestätigen, dass ich Tamarianer bin und in der Datenbank werden sie auch meine Geburtsdaten finden. Der Vulkanier und die menschliche Frau wurde entsandt um das Verhältnis zwischen den Cadassianer und den Talarianer zu überprüfen und die Gerüchte einer Allianz zu bestätigen. Noch Fragen?"
Magnees hoffte inständig, dass dieser Plan funktionieren würde, da die Talarianer anscheinend Spione hatten, die auf die Ankunft von Magnees, Keller und Miller hingewiesen hätten. Doch nach Magnees ausschweifenden Auskünften herrschte Stille...
---RAUM VON KELLER
"Was machen Sie hier und warum wurde Sie abgeschossen von einem Föderationsschiff?"
"Ich protestiere aufs schärfste gegen diese Behandlung!"
"Zur Kenntnis genommen, beantworten sie die Fragen."
"Ich denke nicht daran, die... AAAARGH!"
Ein Blitz durchzuckte Kellers Körper. DAS waren keine Talarianer.
"Unzureichende Antwort. Bei jeder unzureichenden oder falschen Antwort werden sie bestraft."
"Wer sind sie?"
Wieder ein Blitz. "Bei jeder Frage werden sie bestraft."
Er wartete ein paar Sekunden, dann erhob er sich aus seiner gekrümmten Haltung. "Roland Miller, Archäologe der Föderation. Ich bin auf Galen III, um die Kultur und die Nahkampfwaffen der Talarianer zu studieren. Ich weiß nicht, warum wir angegriffen worden sind oder was ein Sternenflottenschiff hier macht. Verdammt, ich weiß ja nicht mal, warum überhaupt jemand aus der Föderation auf mich schießen sollte!"
"Unzureichende Antwort!" Wieder durchzuckte ein Blitz seinen Körper. "Das ist die Wahr... AH!" und noch einer.
"Was wahr ist, entscheiden wir!"
"Was wahr ist, entscheidet die Wahrheit selbst..."
Keine Antwort, kein Blitz.
"Sie haben fünf Minuten Zeit, sich auszuruhen. Dann geht es weiter.
Vielleicht mit dem Weibchen."
---RAUM VON MILLER
"Was machen Sie hier und warum wurden Sie von einem Förderationsschiff abgeschossen?"
"Was soll das?"
Stille! Sie hasste es und besonders hasste sie solche Orte. Sie kannte solche Gegenden zu Genüge und wollte diese nicht kennen lernen. Dann ertönte wieder eine Stimme. Sie konnte nicht genau ihren Ursprung ausmachen, aber das war wohl Absicht.
"Beantworten Sie die Frage."
"Warum sollte ich Ihre Frage beantworten?"
Ein elektrischer Stoß durchströmte kurz ihren Körper und ließ sie durchzucken. Sie wollte aber keine Schwäche zeigen und presste ihren Mund zusammen. Es tat ihr weh und war nicht gerade angenehm.
"Wie ich sehe haben Sie die Argumente auf Ihrer Seite."
Wieder bekam sie einen Schlag ab und sie zuckte auf ihren Stuhl erneut zusammen.
"Ich bin Chasey Starling, Bodyguard und ich schütze Roland."
Nach einem kurzen Augenblick fragte die Stimme wieder: "Warum wurden Sie angegriffen?"
"Das weiß ich nicht, aber soviel ich weiß sind Archäologen nicht immer gerne gesehen."
Dann kehrte Stille ein und sie wartete ab, was wohl passieren würde.
--- SHUTTLE 2
Mahon schüttelte den Kopf: "Unser Auftrag lautet nicht, den Planeten aufzusuchen. Ich dachte, mich unmissverständlich ausgedrückt zu haben. Und ich glaube nicht, dass sie drei Kreuzer einsetzen würden, um ein kleines Shuttle zu blockieren. In diesem Kräfteverhältnis würde man, nun, offensiver vorgehen. Ich nehme an, die Kreuzer sollen den Planeten vor einem getarnten Föderationsschiff schützen. Sammeln sie Daten über die Kriegsschiffe. Vielmehr interessiert mich aber die Methode, mit der sie nach getarnten Schiffen suchen. Analysieren sie die und entwickeln sie eine Gegenstrategie. Es muss eine Möglichkeit geben, die MIRAGE sicher ins System zu bringen."
"Lauren, sie vergleichen sämtliche Daten über die nicht-galenspezifischen Sensorensysteme der Schiffe und der planetaren Abwehr mit bekannten Technologien anderer Spezies. Ich will wissen, mit WEM unsere Freunde koalieren. Wer ist der Fadenzieher? Ich habe das Gefühl, dass da noch jemand anderes als die Cardassianer beteiligt sein kann. Beeilen sie sich!" Mahon nickte Broek zu, "Mr. Broek, sie werden dafür sorgen, dass wir NICHT entdeckt werden. Ist mir egal wie. Ich habe sie mitgenommen, damit ich mir DARÜBER keine Gedanken machen muss."
Das ließ sich tom Broek nicht zweimal sagen. Er hatte das Kabel mittlerweile aus dem Felsbrocken ausgeklinkt und nutzte noch die Massenträgheit zum Fortkommen.
Hajo spähte ins All und fand bald, wonach er suchte: Müll. Ob von alten Satelliten, zerstörten Schiffen, abgeworfenen Sonden oder was auch immer - in einem hohen Orbit umkreisten eine menge größere wie kleinere Objekte den Planeten.
Etwas bereitete Hajo Sorgen, nur, dass er nach wie vor nicht viel von dem sagenumwobenen Sicherheitssystem erkennen konnte. Vielleicht nutzten etwaige Satteliten eben den Müllgürtel als Tarnung.
"Sei's drum", dachte sich der Pilot. Er vertraute darauf, dass das kleine Schiff, das nach wie vor nur mit Minimalenergie flog, nicht weiter auffallen würde, bis es sich versteckt hatte.
"Achtung", sagte Hajo. "Wir wagen uns nun auf offenes Gelände." Die elektromagnetische Strahlung einer größeren Sonneneruption nutzend, setzte Hajo das Schiff mit einer kleinen Entladung aus den Manöverdüsen in Bewegung.
Es schien, als würde jeder im Shuttle die Luft anhalten. Es war nahezu totenstill. Hajo tom Broek führte mit der Linken eine Tasse zum Mund und nahm schlürfend in die Stille einen Schluck Tee. Er musste jetzt hochkonzentriert sein.
Weder von den Schlachtkreuzern noch vom Planeten gab es irgendeinen Hinweis darauf, dass sie entdeckt wurden. Es erschien den Sternenflottenoffizieren wie eine kleine Ewigkeit, bis sie den Müllgürtel erreichten.
"Festhalten", warnte Hajo noch einmal. Es wurde etwas ruppiger. Hajo wagte es so nah am Planeten nicht einmal, die Manöverdüsen einzusetzen. Aber er hatte schnell ein geeignetes Objekt für seinen Plan ausgemacht. Im richtigen Moment aktivierte er die Magneten in den "Kufen" des Shuttles und mit einem metallischen Geräusch haftete es sich an einen größeren Schrottbrocken.
"Da sind wir", stellte Hajo zufrieden fest. "Wir sind dem Feind jetzt quasi näher als seine eigene Frau." Er stockte kurz. "Also, die symbolische Frau. Vorausgesetzt, der symbolische Feind ist überhaupt verheiratet. Und streitet sich gerade nicht mit seiner Frau..."
Er unterbrach sich. "Ich wollte sagen: Wir sind da."
--- USS MIRAGE GEFÄNGNISTRAKT
Talya sah Balwok an. "Aber. . . ", erwiderte sie.
"Keine Widerrede! Machen sie endlich.", kam die Antwort.
Talya konzentrierte sich, wie es sonst gar nicht ihre Art war, mal auf die Gedanken der Männer. . . .
In ihren Gedanken sah sie ein Bild. . . . Käsesahne. . . Käsesahne. . . .Waikiki. . . 'Plopp', fiel sie aus den Gedanken der Männer.
Talya fiel auf den Boden. Ihr war übel. Mit einer atemberaubenden Geschwindigkeit verzog sich ihr Gesichtsausdruck. "Oh Mein Gott!", brachte die Betazoidin hervor.
"Was haben sie gesehen?", fragte Balwok.
"Käsesahne. . . .Wie schrecklich!", schilderte Talya die Ergebnisse. . . schmeckt wie ein Urrrgghhhh."
"Oh, das kenn ich!", kam von den Herren wieder, der etwas wie ein Vulkanier aussah. Talya versuchte, sich etwas zu beruhigen und kam strauchelnd auf die Beine.
Gegenüber klatschten die Herren Beifall. "Toll, tanzen wir jetzt Waikiki?", fragte einer. "Wir sind so toll. . . ."
Talya versuchte, sich zu beruhigen. 'Komm schon, Baby, halt dich ganz ruhig.'
In diesem Moment kamen Leute von der Sicherheit herein. "Okay, alle ganz ruhig.", kam der Befehl von einem der Männer.
"Oh, Waffen, das ist aber ganz und gar nicht nett was Spucky?"
Talya wurde plötzlich schlecht. Schreiend lief sie raus. . . ."KEINE KÄSESAHNE MEHR!!!!!"
Sie rannte direkt in eine Menschenmenge von Sicherheitsleuten.
"ÜBERRASCHUNG!", brüllten sie. Talya stockte in ihrer Bewegung. Was hatte das nun wieder zu bedeuten. Hinter ihr öffnete sich die Tür zum Zellentrakt und die Halbklingonin gefolgt von den drei merkwürdigen Gestalten betrat den Raum. Sie schien sich köstlich zu amüsieren und auch die Drei von der Couch machten mittlerweile einen sehr "normalen" Eindruck.
"Was zum...", begann die Counselor.
"Und da sag mir mal einer, man könne Telepathen nicht reinlegen", kringelte Ba'Rina sich. Dann beruhigte sie sich ein wenig.
"Hören Sie, willkommen auf unserem Schiff. Die Sicherheit heißt sie auch herzlich willkommen. Entschuldigen Sie, aber ein Blick in Ihre Akte, ein wenig Recherche und schon haben wir ihre Abneigung zu Käsesahne ermitteln können. Die Crewmen Jones, Gaga und Teethless haben sich freundlicherweise extra für sie mit einer Couch in den Zellentrakt beamen lassen. Ooch, jetzt schauen Sie doch nicht so. Trinken Sie lieber einen Champagner mit uns..."
[HAM: Crewman Gaga....köstlicher Name ;-)]
Irgendwo knallte es und ein Korken flog durch den Raum. Der Lärmpegel stieg gewaltig und Talya wurde mitten in das Treiben geschoben.
Im Zellentrakt saß fast völlig bewegungsunfähig an einem Stuhl gefesselt F'Tar und begann unbeobachtet an seiner Befreiung zu arbeiten.
Talya begann zu grinsen. Sie war auf etwas reingefallen, dass ihr eigentlich hätte bewusst werden müssen.
"Ihr... verdammt." Jetzt begann sie auch zu lachen und ließ sich in die Menschenmenge ziehen. Sie nickte Ba'rina zu und sagte:
"Alle Achtung, Sie haben mich verdammt gut hereingelegt. Wer hatte die Idee? Mahon? Magnees?"
Talya drehte sich um und ließ ihren Geist schweifen. Sie griff nach außen und spürte freundlich gesinnte Crewmen, die sich nur einen Spaß erlaubt hatten.
Doch dann fiel ihr etwas auf.
"Wo ist F’Tar?"
--- ARRESTBEREICH VON GALLEN III
"Haben sie Beweise, dass sie keine Spione sind?"
Keller bäumte sich auf, als ein Blitz ihn dafür bestrafte, dass er zu lange wartete.
"Das bringt nichts. Wir schicken ihn zu dem Weibchen."
Keller dematerialisierte und materialisierte direkt neben Miller, die er sofort in die Arme schloss. Nahezu gleichzeitig tauchte auch Magnees auf und diesmal traf ein Blitz alle drei gleichzeitig.
"Wir wissen, wer sie sind. Nennen sie Namen und Rang und ergeben sie sich!"
Roland sah zu einen Begleitern und beugte sich dann nach vorne, die Finger in seinen Hals schiebend. Nach kurzer Zeit hatte er ein Deja Vu mit seinem Essen und darunter zog er einen Zylinder aus Edelmetall hervor.
"Sagen sie uns, was sie da tun, Agent!"
Roland Keller drückte dreimal auf diesen Zylinder und sah nach oben:
"Ich bin kein Agent, ich bin Archäolog..."
Im gleichen Moment schimmerte die Transporterstrahlen um ihn herum und er sah die Transporterfelder der anderen beiden. Keine Sekunde später waren sie in einem nahezu schwarzen Raum, der nur spärlich von gedämmtem Licht erleuchtet war. Hinter einer Konsole stand eine Frau in einer langen Robe, die Keller ansah.
"Auf den Planeten, vorzugsweise ein Wald in der Nähe der Hauptstadt. Waffen wären auch nicht schlecht, danke."
Ein Transport später waren sie in einem Wald auf Galen III. Keller sah sich zu den anderen beiden um.
"Später. Es gibt später genug Gelegenheit, ihnen das zu erklären..."
Chasey Miller sog die kühle Waldluft ein. Ihr gingen noch einmal die letzten Minuten durch den Kopf:
'Keller wurde zu ihr in den Raum gebeamt und er schloss sie sofort in die Arme. Mit einem leichten Seufzer erwiderte sie seine Umarmung. Keinen Augenblick später tauchte auch Magnees neben ihnen auf und eine bekannte Stimme ertönte wieder, nachdem sie noch einmal Bekanntschaft mit einer elektrischen Entladung machen durften. Dann passierte alles sehr schnell: Keller begann zu erbrechen und fischte aus seinem Hals einen metallenen Gegenstand und auf einmal befanden sie sich in einem Transporterraum. Eine Frau in dunkler Robe bediente die Konsole und nun befanden sie sich wieder auf dem Planeten.'
Im nachhinein vermutete Chasey, dass es sich um eine Vulkanierin handelte oder Gott weiß um wen. Erst einmal war jedoch das hier und jetzt wichtig und so brauchte sie nur kurz um sich zu orientieren und begann schnell den Weg entlang zu gehen.
---SHUTTLE 1
Die beiden PO's fingen heftig an, herumzuwerkeln. Hajo konnte gerade noch der Versuchung widerstehen, die Füße wieder auf die Steuerkonsole zu legen. Stattdessen schenkte er sich Tee nach und überprüfte selber noch einmal die Umgebung. Dabei versuchte er ein wenig Smalltalk mit Mahon anzufangen.
"Sagen Sie mal, Captain, ist Ihnen schon einmal aufgefallen, dass schätzungsweise die Hälfte der Mirage-Besatzung irgendwelche Agenten sind?"
Er wartete die Antwort nicht ab, denn die Sensorenergebnisse gefielen im gar nicht. "Captain, Magnees Shuttle hat offenbar Probleme bekommen. Gut für uns, das hat die Schiffe offenbar abgelenkt. Aber eines der Schlachtschiffe kreuzt noch immer unweit von hier."
Er warf einen Blick über seine Schulter. "Die jungen Kollegen sollten sich besser beeilen, wenn sie das Sicherheitssystem unter die Lupe nehmen wollen. Noch sind wir zwar ganz gut getarnt, aber..." Sein Blick studierte noch einmal die Sensorenwerte. Er begann, sich schon einmal einen Notfallplan im Kopf zurecht zu legen.
Petty Officer Asayma drehte den Kopf und begann die Ergebnisse der Scans wiederzugeben:
"Nun ja, hier bleiben können wir nicht sehr lange. Die Auswertung der gesammelten Informationen dauert sicher auch noch eine ganze Weile. Es ist nur eine Frage der Zeit bis eines der drei Schiffe uns findet. Wir hätten da aber schon einige Möglichkeiten."
Der Japaner warf einen Blick auf seine Konsole und fuhr fort:
"Noch hat das Schiff seine Schilde nicht oben. Phaserbänke, Torpedobänke und die Sensoren habe ich lokalisiert. Die Sensoren lassen sich relativ leicht ausschalten. Wenn wir Glück haben schaffen wir es das Schiff blind zu machen und mit noch etwas mehr Glück sind wir weg, bevor die anderen zwei Schiffe mitbekommen was los ist."
Ein kurzer Augenblick des Schweigens folgte und Asayama begann abermals:
"Eine etwas weniger selbstmörderische Alternative wäre natürlich der spontane Rückzug um die Lage mit dem Fleet Captain zu besprechen und dann bei Bedarf mit Verstärkung wieder anzurücken. Der Nachteil an diesem Plan wäre aber der Kreuzer hier vor uns. Sollte er uns orten, bevor wir auf Warp gehen hätten wir ein ernstes Problem."
Wieder trat Stille ein. Zum ersten Mal in seiner Karriere war Max Asayma froh kein Offizier zu sein, der so wichtige Entscheidungen treffen musste. Eine solche Entscheidung zu treffen war alles andere als einfach. Ein leises Piepsen unterbrach seine Gedanken und einem kurzen Blick auf tom Broeks und Laurens Gesichtszüge nach zu urteilen war er nicht der Einzigste der den Grund für den Piepston kannte.
Mahon eilte sofort an die Konsole: "Ein weiteres Schiff ist ins System eingedrungen. Der Computer kann es nicht klassifizieren. Aber es wird offensichtlich erwartet. Von Galen III wurde ein Leitstrahl aktiviert. Lauren, ich will eine genaue Analyse des Ankömmlings!"
"Und noch etwas:" Mahon grunzte missmutig, "ihre bisherigen Analysen sind nicht das, was ich will, Petty Officer Asayama! Ich will keine Fluchtpläne und auch keine Wahrscheinlichkeiten für unsere Entdeckung. Ich will verdammt noch mal Informationen über das Sicherheitssystem von Galen, insbesondere des dritten Planeten. Ich will, dass sie das blöde Ding anzapfen und ich will wissen wer die Technik dafür geliefert hat. Und ich will diese Informationen, BEVOR wir uns Gedanken über eine Entdeckung machen müssen. An die Arbeit! Lauren, was ist das nun für ein Schiff?"
Die Offiziere machten sich an die Arbeit. Captain Mahon war ziemlich missmutig. `Wenn man nicht alles alleine macht!` dachte er bei sich und setzte sich an eine freie Konsole.
45 Sekunden später räusperte sich der Andorianer:
"Meine Herren, schauen sie mal her!" Mahon zeigte auf die schematische Systemdarstellung auf seinem Schirm, "Die Systemabtastung- und Sicherung des GALLEN-Systems hat ihren Ursprung in erster Linie in diesen 15 Satelliten. Gesichert werden sie von 52 schwer bewaffneten Kampfplattformen, von denen drei sogar bemannt sind."
"Interessanter Weise..." Mahon zoomte in den Raumsektor hinein "kreisen alle 67 Objekte um ein leeres Zentrum mit einem Durchmesser von 320 m. Ich fresse einen Gaulpanischen Gabafrosch, wenn sich hier nicht eine getarnte Basis befindet. Möglicher Weise schlummern hier ein paar Antworten. Die Waffentechnologie der Plattformen ist übrigens nicht talarianischen Ursprungs."
"Ohne es auf diesen Frosch ankommen zu lassen", begann Hajo tom Broek vorsichtig, "hätte ich einen aussätzigen Plan, wie wir vielleicht noch näher ans Geschehen heran kommen, ohne entdeckt zu werden."
Er rief auf dem Bildschirm einen Plan des Schlachtschiffes auf, dass sich immer näher an sie heranarbeitete.
"Auch die Technologie der Schiffe ist nicht durchgängig talarianischen Ursprungs", erläuterte der Steuermann. "Ob die Schiffe nun in Eile modifiziert oder einfach mit Unverstand zusammengesetzt worden sind, ist mir dabei relativ egal. Jedenfalls führt dieses Zusammenmixen der Technologien dazu, dass es ein paar 'tote Winkel' bei diesem Schiff gibt."
Da Hajo den Ansatz von Ungeduld in Mahons Gesicht zu erkennen glaubte, verzichtete er auf einen dramatischen Schluck Tee und fasste sich kurz:
"Ich will sagen: Wir sind klein genug, um beim Vorbeifliegen des Schlachtschiffes millimetergenau einen dieser toten Winkel ausnutzen..."
Er vergrößerte einen Ausschnitt des Schlachtschiffs.
"...und genau hier mit dem Shuttle an dem Schlachtschiff andocken können. Wenn wir uns dort erst einmal zwischen diese Aufbauten versteckt haben, sind wir kaum noch zu entdecken."
Mahon zeigte den Ansatz eines Stirnrunzelns.
Hajo fuhr rasch fort: "Zumindest, wenn den Energieausstoß beschränkt halten. Es ist ein wenig risikoreich, aber wenn wir erst einmal huckepack mit dem Kreuzer durch das System fliegen, bekommen wir vielleicht den nötigen Einblick. Zumal wir mit dem Ding sicher auch näher an die getarnte Station herankommen, als im Spießrutenlauf durch die Satelliten... "
Mahon wedelte mit den Fühlern: "Nun gut, Mr. Broek. Ihr Plan klingt gefährlich und risikoreich genug, um getestet zu werden. Meine Herren, bitte bekleiden sie sich für den Notfall mit Raumanzügen. Wir schauen uns das Schiff etwas genauer an. Mr. Broek, bringen sie uns zu dem Vogel."
"Mr. Asayama, bereiten sie eine letzte Botschaft an die MIRAGE mit unseren dürftigen bisherigen Informationen vor. Im Falle einer Entdeckung bleibt ihnen nicht mehr viel Zeit, um sie abzusenden." Der Captain lies sich auf seinen Stuhl fallen und schloss erwartungsvoll seinen Helm.
Rasch hatten sich alle vorbereitet. Auf dem Schirm sahen sie das große Schlachtschiff näher kommen. Als sie schon fürchten mussten, gleich entdeckt zu werden, löste sich das kleine Shuttle von dem Schrottbrocken, an dem es sich verborgen hatte.
Ein kurzes Zischen der Manöverdüsen war das einzige, was in der gespannten Stille zu hören war. Das Shuttle glitt lautlos zwischen den umherschwebenden Objekten auf den Schlachtkreuzer zu, der in unmittelbarer Nähe an ihnen vorbei zog.
Ein kleiner Monitor zeigte Hajo eine schematische Darstellung des Korridors im "Toten Winkel" der feindlichen Sensoren. Hajo wusste, dass der Winkel leider nicht ganz so tot war, wie es klang. Außer kurzen Stößen mit den Manöverdüsen konnte er sich nichts erlauben.
Der Schweiß stand dem Steuermann auf der Stirn, als das Shuttle in den Schatten eines unförmigen großen Aufbaus des Kriegsschiffes eintauchte. Unter ihnen waren weitere Zacken, Aufbauten und undefinierbare Beulen zu erkennen. Mit einem weiteren Zischen der Manöverdüsen brachte Hajo das Shuttle näher an die Außenhülle des Gegners.
Ein hässlichen Kreischen in der Stille und ein paar Funken deuteten an, dass sie einen der Aufbauten gestreift hatten. Unsanft setzte das Shuttle schließlich auf der Außenhülle des Kreuzers auf und schlitterte noch ein Stück an einer sonderbaren Ausbeulung entlang, bis Hajo an einer geschützten Stelle die Magneten aktivierte und das kleine Schiff festsetzte.
Es wurde wieder Still. Einen Moment wagte keiner zu atmen. Hajo wollte schließlich gerade einen erleichterten Seufzer loslassen, als sich vor ihm eine wabernde bräunliche Kugel in die Luft erhob und davon schwebte.
"Mein Tee!" Kreischte diesmal Hajo, löste seinen Sicherheitsgurt und ruderte mit etwas lächerlich wirkenden Bewegungen der sonderbaren Kugel hinterher. Offenbar war bei Aufsetzen die künstliche Schwerkraft des Shuttles ausgefallen.
Die Analyse der Situation überließ Hajo tom Broek allerdings seinen Kameraden. Er schwebte hinter seinem schwerelosen Tee her und versuchte, mit einem Saugrüssel seines Raumanzuges, der normalerweise zum Probensammeln gedacht war, sein Getränk wieder einzufangen
Mahon ignorierte den Steuermann. Er hatte seine Arbeit gut gemacht und der Captain beschloss, ihn seinen ostfriesischen Absonderlichkeiten nachgehen zu lassen.
"Lauren, sie beobachten das Schiff und die Umgebung. Und zwar passiv. Asayama, wir beide machen einen kleinen Spaziergang und suchen uns einen Hardwarezugang zum Computersystem des Schiffes. Nehmen sie ihr Werkzeug mit."
---ALL, FREMDER STERNENKREUZER
Kurze Zeit später standen Mahon und Asayama auf dem fremden Sternenkreuzer im All. Ihre Raumanzüge mit den schweren Magnetstiefeln ließen nur langsame Bewegungen zu. Mahon hatte ein Phasergewehr schussbereit. Grimmig betrachtete er die Umgebung. Eine Begegnung war hier so gut wie ausgeschlossen. Aber der Captain fühlte sich so besser. Asayama hatte einen Werkzeugkoffer in der Hand und suchte die Hülle nach einer günstigen Stelle ab.
Mahon hatte die Verwendung des Helmfunks verboten, um eine Entdeckung zu verhindern. Er deutete Asayama, sich endlich an die Arbeit zu machen. Dann ergriff der Andorianer ein Datenkabel vom Shuttle, welches er hinter sich her abrollte. Ziel war eine direkte Verbindung zum System. So waren sie am schwersten zu finden. Selbst wenn ihr Zugriff bemerkt würde.
Petty Officer Asayama bemühte sich nach Kräften eine gewisse Lässigkeit auszustrahlen. Aber so ganz gelang es ihm nicht. Er schwankte gefährlich und sein starrer Blick auf den Schiffsrumpf trug auch nicht sonderlich dazu Bei, sein Fehlen bei den Weltraumspaziergängen auf der Akademie zu überspielen. Die Lippen des Japaners formten alle paar Sekunden ein stummes 'Schau auf den Rumpf!'.
Nach kurzer Suche stolperte der Japaner über eine kleine Ausbuchtung auf dem Schiffsrumpf. Als er sein Gleichgewicht wieder gefunden hatte, sah sich Asayma die Stelle etwas genauer und entdeckte einige Anschlussboxen darin. Es sah so aus als hätten sie gefunden was sie gesucht hatten. Mit einem kurzen Handzeichen deutete er Captain Mahon den Fund an. Dieser nickte und so machte sich der Petty Officer an die Arbeit.
Einige Minuten später ertönte ein leises Brummen und die Außenlichter des fremden Schiffes flackerten bedrohlich. Mahon warf einen scharfen Blick auf den Japaner. Asayama entfuhr ein leiser Fluch: "Diese verdammten Ferengi-Importe!". Kurz darauf schwebte ein kleines, verkohltes Padd am Andorianer vorbei.
Asayma kam nun langsam dem Geheimnis der Anschlüsse auf den Grund. Es schien sich um eine etwas veraltete Technik zur Steuerung der Umweltkontrollen zu handeln. Um seine Entdeckung Mahon mitzuteilen stand er auf. Der Petty Officer zeichnete hektisch einen Kreis mit seiner Hand und versuchte Wellenbewegungen anzudeuten.
Mahon sah ihn wütend an. Jeder wusste, dass er vor einem Weltraumspaziergang Blase und andere Exkretionsorgane zu entleeren hatte. Und nun musste Asayama pinkeln. Na wenigstens kannte er noch das Zeichen dafür. Aber darauf konnte Mahon nun keine Rücksicht nehmen. Immerhin hatten sie einen Anschluss gefunden. Sollte Asayama doch in seinen Anzug pinkeln.
Mahon bedeutete Asayama, die Verbindung fertig zu stellen. Er wollte so schnell wie möglich zurück ins Shuttle. In Richtung Shuttle hob er den Daumen, als Zeichen, dass alles bereit war. Dann betrachtete er sehnsüchtig eine Wartungsluke, die nicht weit entfernt in den Kreuzer führte und streichelte sanft sein Phasergewehr.
---TEAM 1 IM WALD VON GALLEN III
Miller ging an der Spitze der kleinen Gruppe, die nun immerhin mit talarianischen Neuralpartikelwaffen ausgestattet ist. Nach einigen Metern blieb Sie stehen und wandte sich zu Keller um und fragte freundlich:
"Nun, Herr Miller, wollen sie uns etwas erklären?"
Keller holte tief Luft um für die Antwort genügend Puste zu haben:
"Nun, bei dem hohen Agentenanteil der Besatzung habe ich gehofft, dass die USS Richelieu, ein Schlachtkreuzer der Phalanxklasse der 4. Flotte, die ja bekanntlich unter der Führung von McKleers steht, sich hier getarnt in der Umlaufbahn befindet. Dieses Schiff verfügt als einziges in der Sternenflotte über die Technologie getarnt feuern und beamen zu können. Da ich nichts konkretes wusste durfte ich keinen Offizier darüber informieren. Habe mich ja kaum selbst mit ihnen in Kontakt gesetzt."
"Wir sollten uns jedoch beeilen. Wer immer uns befragt hat, kann die Energieemissionen, die beim Beamen entstehen, garantiert orten. Und wir sollten nicht länger als nötig..."
Transporterstrahlen brachten Keller, Magnees und Miller dazu ihre Waffen zu ziehen. Keller warf sich selbst hinter einen Baum. Miller hatte schneller als er reagiert und befand sich schon in Feuerposition, als ein paar Cardassianer auftauchten. Bevor die Cardassianer ganz materialisiert waren, wurden die Cadassianer durch die Neuralpartikelwaffen unschädlich gemacht. Immerhin für die nächsten paar Tage. Keller hatte es geahnt... Aber vielleicht wollte auch nur jemand seine Befürchtungen bestätigen. Es war so kompliziert...
Magnees rannte durch den Wald in der Hoffnung, nicht zu viele Äste ins Gesicht zu bekommen.
"Mr. Keller, wir sollten uns mal intensiv austauschen und, wer ist diese Frau?"
"Keine Ahnung Sir."
"Und wohin laufen wir jetzt, beziehungsweise was is unser Plan?"
"Zuerst einmal weg von der Position, wo wir bis eben waren. Ich habe keine Lust, noch mehr Cardassianer zu begegnen. Da sie jetzt wissen, dass wir hier sind, dürfte es unsere Hauptaufgabe sein sie abzulenken. Wenn wir Glück haben, können wir noch der Botschaft einen Besuch abstatten und dort nach Informationen suchen. Offen angreifen dürfen wir nicht, da wir sonst einen neuen Krieg zwischen den Talarianer und der Föderation riskieren würden. Vielleicht würde Sie sich sogar mit den Cardassianer verbünden. Ich hasse Politik!"
Die Drei liefen weiter, bis sie die Hauptstadt am Horizont sahen und Keller eine kleine Pause vorschlug.
"Gut. Ich würde sagen, wir gehen hinein. Andere Vorschläge?"
Magnees war sichtlich außer Puste. Mrs. Miller stand auf einer Anhöhe und begutachtete die Umgebung. Magnees und Keller standen ein wenig abseits...
"Vorschläge?" Magnees ging alles zu schnell und kompliziert.
"Sie erklären mir vorher bitte, was hier los ist! Also, um es genau zu sagen, was es mit den Raumschiffen, Cardassianern, Talarianer, Tamarianern, dem Pflaumenbaum und Gallen III auf sich hat. Also was SIE WISSEN! Auch wenn Sie das Kommando über den Trupp haben möchte ich nicht von einer Überraschung in die nächste steuern. Und bevor wir in die Stadt wieder gehen sollten wir vielleicht einen anderen Plan uns überlegen. Man wird bestimmt nach einem Talarianer in Begleitung eines Menschen und eines Vulkaniers suchen. Von mir aus auch Halbvulkaniers. Also, solange wir keinen wasserdichten Plan haben halte ich nichts davon in die Stadt zu gehen. Oder Mrs. Miller? Sehen Sie dies als verantwortliche Sicherheitskraft anders? Vielleicht irre ich mich ja auch!"
Keller antwortete ohne langes überlegen:
"Mr. Mag... Guinnes. Ich weiß genauso wenig wie sie, was genau hier los ist. Was ich weiß, ist das ein "Kollege" von mir im Außeneinsatz hier in der cardassianischen Botschaft gearbeitet hat, die mir zugänglichen Berichte von näheren Verhandlungen zwischen Cardassia und dem Volk der Talarianer sprechen und nachdem er das Notsignal "Pflaumenbaum" - einem Signal für maximale Gefahr für die Föderation - gesendet hat, ist er verschwunden.
Wir wurden von einem talarianischen Kriegsschiff aufgebracht, welches im Orbit patrouillierte, überhaupt sind viele Militärschiffe im geostationären Orbit. Aber anstatt uns als "Gestrandete" auf den Planeten zu lassen und den nächsten Außenposten zu informieren, werden wir in Arrestzellen gesperrt und man wendet Verhörmethoden an, wie sie dem Obsidianischen Orden eigen sind. Außerdem - und das scheint mir das Wichtigste - wurden wir angekündigt. Entweder F'tar oder McKleers..."
Keller bemerkte die Verwunderung. "Ja, ich weiß, welche Anschuldigung ich ausspreche. Also, entweder F'tar, McKleers oder ein anderes Mitglied der 4. Flotte, dass in unsere Pläne eingeweiht war, haben diese Informationen weitergegeben. Daraus folgt für mich, dass 1. unser wahrer Feind in DIESEM Spiel die Cardassianer sind. 2. die Talarianer scheinen ein Bündnis einzugehen, dass für die Föderation nicht förderlich ist und aufgehalten werden könnte und sollte. Ich möchte nicht sehen, dass Galen III in Bajor II umgetauft wird. 3. jemand aus der Föderation wollte, dass wir auf jeden Fall scheitern. 4. unser Leben hängt an einem mehr als seidenen Faden. 5. weiß ich nicht genau, welches Schiff auf meinen Ruf reagiert hat und will es ehrlich gesagt auch noch nicht herausfinden. 6. in der Stadt sind wir genauso sicher wie hier im Wald, mit dem Unterschied, dass sie uns dort nicht mit einem Oberflächenscan herausfiltern können. Dort gibt es verdammt viele 1,80 Meter große Humanoide. Hier im Wald - lassen sie mich zählen - drei. Unsere Hauptaufgabe sollte es sein, die nächste Zeit zu überleben, bis uns die Mirage wieder "hereinholt", wenn wir Glück haben, können wir die Höhle des Löwen erkunden, denn DORT wird man uns jetzt, wo wir auf der Flucht sind, am allerwenigsten erwarten. Vielleicht haben wir von dort aus auch die Möglichkeit, dass, was wir bisher wissen, an die Mirage zu schicken."
Keller sah zu Magnees sowie Miller und wartete. "Kritiken, Drohungen, Meinungen?"
"Ich habe keine Einwände, aber wir sollten nun wirklich aufpassen. Wissen Sie, ob der Wald zu dem Gebiet führt, welches wir uns anschauen wollen?" fragte Mrs. Miller.
Sie nickte zu Magnees gewandt und ergriff noch einmal das Wort.
"Wie schon sagte würde ich Vorschlagen uns außerhalb der Stadt zu halten oder die Gebiete außerhalb dieser zu nutzen. Ich meine den Wald können wir auch nutzen, denn die Stadt wird ja von diesem Umringt soviel ich weiß. Denn ein offenes Rein spazieren in die Stadt würde bestimmt bei einigen für Aufsehen regen oder etwa nicht?"
Magnees musste sich beruhigen. Anscheinend waren "Verschwörungstheorien" eine weit verbreitete Krankheit unter Geheimdienstlern. Nachdem er nun kurz verschnauft hatte begann er in einem rein sachlichen Ton auf Kellers "Aufzählung" zu reagieren:
"Die Anschuldigung, dass ein Admiral uns angeblich gemeldet hat habe ich überhört und solange keine Beweise vorliegen werden Sie auch keinerlei Anschuldigungen erheben. Weder gegen Mitglieder unserer Besatz8ung, Admiräle oder die Talarianer. Das für mich zumutbare Maß an Verschwörungstheorien ist, seit Hayes mich suspendieren wollte weil ich angeblich die Sektion 31 unterstütze, mehr als überfüllt. Momentan habe ich das Gefühl, jeder verdächtigt hier jeden irgendeiner Organisation anzugehören, die gegen jeden kämpft. Es muss aufhören. Im übrigen könnte gerade eine Einmischung die Situation verschärfen. Was wäre, wenn die Sensoren die Stadt nach uns absuchen würden, bzw. nach menschlicher und vulkanischer DNA? Wollen Sie ernsthaft ohne Karte eine Millionenmetropole erkunden in der Hoffnung, dass wir irgendwo und irgendwie eine Nachricht abschicken können, die uns nicht enttarnt und die Mirage nicht enttarnt? Ich zweifle dies an. Hier im Wald sind unsere Möglichkeiten uns zu verstecken wesentlich größer als in einer unbekannten Stadt."
Keller: "Schön, haben Sie einen besseren Vorschlag oder sind Sie nur prinzipiell gegen diesen?"
Magnees: "Nun, ich gehe solange es noch halbwegs hell ist in die Stadt. Besorge Ihnen eine Verkleidung und komme dann im dunkeln wieder oder wir treffen uns am Stadtrand. Als einzelner Tamarianer falle ich nicht auf und mit der Verkleidung Sie beide auch nicht. Wir versuchen die Botschaft zu beobachten und Informationen zu sammeln. Dann versuchen wir ein Schiff zu bekommen, dass die Position der Mirage in etwa kreuzt oder kapern gleich eins und verlassen das Schiff dann bei der Position der Mirage in einer Rettungskapsel. Dann schicken wir eine Nachricht los, damit wir aus der Rettungskapsel befreit werden und alles ist schön. Der zweite Teil ist noch ein wenig unausgereift, da ich die Situation in der Stadt nicht beurteilen kann aber den ersten Teil finde ich ganz gut."
Chasey schaute zwischen den Beiden hin und her, aber sie hörte genau ihren Worten zu. Denn nur wenn sie die Meinungen beider gehört hatte, konnte sie sich ein besseres Bild verschaffen und sie musste zugeben, dass der Vorschlag von Magnees sich am vernünftigsten anhörte. Denn er würde nicht auffallen und sie würde es schon schaffen, sich mit Keller die restliche Zeit über in dem Wald zu verstecken.
"Ich denke, dieser Vorschlag hört sich vernünftig an. So können wir uns etwas unauffälliger dort bewegen. Denn ich vermute, dass unsere jetzige Kleidung bekannt sein wird, zumindest bei den Personen, die uns suchen."
Sie schaute zu Keller und deutete zu dem Wald
"Ich denke, wir könnten es schaffen uns ein paar Stunden hier in dem Wald zu verstecken oder es den Leuten schwer machen uns zu finden, bis wir die Kleidung haben. So haben wir ein paar Probleme weniger und wegen dem Rückflug... da werden wir schon was finden."
---VOR DEN ARRESTZELLEN
Vom synthetischen Alkohol berauschten Gesichter lachten sie an und es dauerte eine scheinbar ewige Weile, bis ihre Worte Gehör fanden. Eine junge Crewman verschwand eiligst im Zellentrakt, Talya hatte Schwierigkeiten ihr zu folgen. Die Menschenmenge feierte größtenteils immer noch und versperrte der Counselor den Weg. Wütende Rufe gingen einfach im stetig anwachsenden Lautstärkepegel unter.
Die Frau, die eben zum Zellentrakt lief, kam langsam wieder heraus. Talya konnte nicht hören, was sie sagte, aber sogar ohne telepathische Hilfsmittel verstehen. Es war längst an der Zeit, dass sie die nötigen Maßnahmen ergriff.
---KRANKENSTATION
Ysdi war mit seinem Biomasse-Projekt weitestgehend fertig und verlor auch langsam das Interesse daran, als der Sicherheitsalarm aufheulte. Schon wieder ein interner Alarm. Er konnte sich noch sehr gut an die letzten Beiden erinnern - und an die Verluste. Gerade jetzt konnte ein Gegner im Schiff mit minimalen Einsatz den Tod für die Außenteams und der gesamten Crew herbeiführen.
Dieses mal sollte höchstens ein Verlust zu beklagen sein. Der Androide streifte die Plastikhandschuhe und den Kittel ab. Schnell rüstete er sich mit den Waffen eines Arztes aus und verließ die Station. Gleichzeitig begann er den (Sicherheits-) Funk abzuhören.
Ein Webangebot von der Crew der USS Mirage NCC 24866
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