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2. Drum prüfe, wer zum Spaß sich bindet

Irgendwo vor den Toren der Stadt...
Vöglein zwitschern...
Es duftet nach Blumem...
Die Sonne scheint...
Frei sitz in einem Ruderboot, auf einem idyllischen See. Die Riemen treiben im Wasser. Er trägt den neuen Centauri-Freizeitanzug mit drei Streifen. Roberto hat sich zurückgelehnt und genießt die Sonne.

Ihm gegenüber sitzt, atemberaubend in einen Bikini - äußerst knapp, wie es die aktuelle centaurische Haute-Couteure fordert - Anasazi, die Diplomatentochter. Auch sie sonnt sich. Und seufzt.

Roberto seufzt ebenfalls, Kommunikation auf allerhöchster Ebene...

"Es ist so herrlich mit Dir, mein Liebster. Noch nie habe ich mich zu einem Wesen so hingezogen gefühlt wie zu Dir." säuselte Anasazi ihm zu.

"Die letzten Stunden waren die glücklichsten die ich je hatte, meine Lakritzschnecke..." antwortete Roberto und schickte noch einen Seufzer hinterher.

"Was wird denn Dein Kommandant sagen, wenn Du nicht mehr zurückkehrst?"

Das Lächeln rutschte Frei aus dem Gesicht und in seinem Hirn schrillten die Alarmglocken. "Wie meinst Du denn das, mein Sahnehäubchen?"

"Nun, nach centaurischer Sitte müssen wir uns - nach den Dingen die wir in der letzten Nacht angestellt haben - innerhalb von 6 Wochen, 6 Tagen und 6 Stunden vermählen."

Frei wurde etwas komisch und er bekam Durst.

Anasazi fuhr begeistert fort: "Hach, es wird ein rauschendes Fest, wie es unsere Welt noch nie gesehen hat! Und Mutter wird sich so freuen, das ihre Erstgeborene sich vermählt! Unsere Ehe wird unser beider Kulturen zusammenschmieden, und Centauri und Menschen werden Handlesbeziehungen aufbauen und Kultur und-"

"Aber ich muß in ein paar Tagen zurück zum Schiff!" fiel Frei ihr ins Wort und bereute es sofort. Anasazis Antlitz verdunkelte sich, die Vögel hörten auf zu zwitschern und die Sonne schob sich hinter eine graue Wolke.

"Was soll das heißen!?" keifte sie ihn an. Irgendwie wurde Frei immer komischer, sie sah jetzt gar nicht mehr so begehrenswert aus. "Du kannst nicht zurück auf Deine Untertasse! Du mußt mich heiraten! War ich etwa nur ein amouröses Abenteuer für Dich, du Lüstling? Das läuft hier bei uns auf Centauri aber nicht..."

Auf Frei prasselte eine Kanonade von Beschimpfungen und Beleidigugen herab. Anasazi, die ihm eben noch die Welt bedeutete, stand nun vor ihm und wünschte ihn zur Hölle. Frei wußte nicht, wie er reagieren sollte und stand erstmal auf.

Das war ein Fehler. Das Boot begann zu wackeln, als Anasazi einen Schritt auf ihn zuging und ihm einen Schwinger verpaßte, der einen klingonischen Ochsen ins Jenseits geschickt hätte.

Frei fiel ins Wasser und ging erstmal unter. Als er nach einiger Zeit wieder zum Vorschein kam, prustete er, hielt sich mit der einen Hand sein Jochbein und mit der anderen am Ruderboot fest.

Anasazi keifte immer noch und kam auf die blendende Idee, Roberto auf die Finger zu treten.

Wieder ging Frei unter, kam wieder zum Vorschein und sah, wie sich die schöne Diplomatentochter rudernd von ihm entfernte.

"Wenn meine Mutter das erfährt, ist aber die Hölle los!" brüllte sie ihm noch völlig undamenhaft zu.

So trieb Frei im Wasser, voll von Schmerzen. Irgendwie schaffte er es, zum Ufer zu gelangen. Wo er sich erstmal hinsetzte und nachdachte, wie es weitergehen sollte...

---

Frei saß immer noch am Ufer des Sees. Er bekam ein blaues Auge, das wußte er genau. Vor einiger Zeit hatte er Anasazi mit dem Gleiter, mit dem sie gekommen waren, abdüsen sehen.

Er rappelte sich auf und ging in die Richtung, in der er die Stadt vermutete.

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Nach ein paar Stunden kam er an eine Art Gleiter-Highway. Ein Hinweis-Schild gab ihm Recht, er war auf dem Weg zur Stadt. Aber bis dahin waren es noch 64 ZTWF. Was immer das sein mochte...

Er setzte sich am Straßenrand hin und verfluchte sich, daß er seinen Kommunikator auf der Daventry gelassen hatte. Aber schließlich war er ja auf Urlaub - naja...

Ein Staubwolke aus der Richtung aus der er kam, erregte seine Aufmerksamkeit. Frei stand auf und hielt den Daumen in die Richtung, in die er wollte - ihm fiel nicht besseres ein.

Der Gleiter hielt an. In ihm saß eine komplette centaurische Familie mit Haustier - ein sabberndes schleimiges Vieh, das zwitscherte wie ein Kanarienhahn. Die Leute sahen ihn ziemlich groß an. Und Frei die Leute. Er kam sich irgendwie so seltsam vor.

"Was denn mit Ihnen passiert? Hat sie ein moluskanische Wespe gestochen?" erkundigte sich der Mann.

"Nein," erwiderte Frei, "eine... könnten Sie mich eventuell zur Stadt mitnehmen, zu meinem Schiff?"

"Es wäre uns eine Ehre, Menschling, wir haben schon viel von euch gehört!"

Frei mußte auf den Rücksitz, zwischen die beiden fetten Kinder klettern. Das schleimige Ding glibberte auf seinen Schoß und trällerte ihm die Ohren voll. "Du mußt sie hinter der Ohren kraulen, das mag sie." meinte eins der Kinder. "Wo sind denn ihre Ohren?" wollte Frei wissen.

Und so verbrachte Frei muntere eineinhalb Stunden damit, mit anscheinend völlig durchgeknallten Centauri zu plaudern und Schleim zu streicheln.

Allerdings wurde er freundlicherweise direkt am Trockendock abgesetzt. Nach einer großen Abschiedszeremonie bekam er gerade noch das nächste Shuttle zur Daventry.

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Frei betrat die Krankenstation. Er sah ziemlich mitgenommen aus, seine Klamotten waren leicht verdreckt und vor allen Dingen hatte er ein riesiges blaues Auge.

"Ist hier zufällig jemand?" rief er, und fügte murmelnd hinzu: "Oder sind alle im Urlaub?"

"Ja bitte?" sagte Tsock und trat aus einer Ecke der Krankenstation hervor. Als er Frei sah sagte er zu ihm: "Zuerst erzählen sie mir was passiert ist. Dann kümmere ich mich um ihre Verletztungen."

Frei hockte sich auf eine Liege und ließ die Ohren hängen. "Ach, Mr. Tsock, versteh' einer die Frauen..." sagte er und schüttelte selbstvergessen den Kopf. "Befinden sich eigentlich noch viele Besatzungsmitglieder an Bord?"

Tsock: "ICH weiß nicht, aber erzählen sie weiter."

Roberto Frei rutschte auf seiner Liege hin und her und lief rot an.

"Nun... ich hatte ein wundervolles Mädchen getroffen und eine fantastische Zeit mit ihr gehabt... Dann kam es zu einem kleinen... Mißverständnis und sie fand es gut, mich k.o. zu schlagen. Ich fiel vom Ruderboot ins Wasser und mußte per Anhalter bei den centaurischen Simpsons mitfahren und Schleim streicheln. Alles in allem war der Urlaub noch gar nicht so erholsam..."

Frei verstummt und blickte mit einem irren Blick in eine Ecke der KS.

Tsock hörte zu, während es Frei verarztete. Sein Stirnrunzeln wurde immer größer. Schließlich meinte er: "Nun, körperlich sind sie bis auf die Schwellung am Auge völlig OK. Aber die verschwindet auch bald." Er sah sich um und beugte sich etwas zu Frei rüber. "Wenn Sie mit dieser Sache nicht so klarkommen, sollten Sie sich mal mit dem Counselor unterhalten."

Mit diesen Worten drückte er Frei aufmunternd die Schulter.

Frei sah ihn mit großen Augen an, sagte artig "Danke" und verließ die KS.

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Vor der Tür der KS atmetet Frei tief durch und dachte nach. Der Urlaub war bald zu Ende, also sollte er erstmal ausschlafen. Er ging in sein Quartier und knallte sich aufs Bett.

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In seinem Quartier wachte Roberto Frei auf. Er sah auf die Uhr. Der letzte Urlaubstag war angebrochen.

Er hatte sich von seinen Urlaubserlebnisse wieder einigermaßen erholt. Sein Auge war immer noch geschwollen und sehr farbig. Frei ging ins Bad, betrachtete sich im Spiegel und betastete vorsichtig die Schwellung. Dann nahm er erstmal eine Dusche.

Anschließend schlüpfte er in seine Wohlfühlklamotten. Er wollte sich gerade auf den Weg machen, als ihm etwas einfiel. Er ging zu seinem Schrank und zog eine Kiste aus der untersten Ecke. Frei kramte in ihr herum und zog eine Sonnenbrille hervor.

Er setzt sie auf und fühlte sich gut. Zum ersten mal seit den Ereignissen mit Anasazi konnte er wieder grinsen.

SUSI spielte völlig unaufgefordert 'Soul Man' - und Frei wunderte sich noch nicht einmal...

Die Tür schloß sich hinter ihm.

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Frei betrat 10 Vorne und suchte jemanden, mit dem er zusammen früstücken konnte.


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