Gerade
wollte der Master Chief sein Quartier betreten, als aus dem Raum ein merkwürdiges
Poltern zu hören war. Neroi bekam große Augen und lauschte vorsichtig an der
Tür.
Sie hörte
ein tiefes Knurren, gepaart mit einem Scharren.
Langsam
nahm sie Deckplatte am Öffnungsmechanismus der Tür ab, um auf manuelle Öffnung
umzustellen. Durch einen kleinen Spalt lukte die Betazoidin ins Innere und
erstarrte vor Schreck. Sie sah ein Monstrum, dass sich gerade über das Kopfkissen ihres Bettes
hermachte.
Die junge
Frau rieb sich die Augen. Sie war
doch wieder vollkommen nüchtern,oder etwa nicht ? Nymphe Neroi erkannte in
dem Biest doch tatsächlich ihre klingonische Hausmaus wieder - nur die Masse
stimmten nicht mehr überein. Dieses Tier mochte etwa vier Meter gross sein.
Ungläubig starrte die Krankenschwester das wildgewordene Tier an,schob dann
nahezu geräuschlos die Tür wieder zu und betätigte ihren Kommunikator.
"Neroi
an Brücke ! Ich habe ein kleines Problem in meinem Quartier. Könnten sie ein
paar Leute von der Sicherheit herschicken ???"
In diesem
Augenblick kam Hajo tom Broek pfeifend den Gang entlang geschlendert. Als
er die leicht verstörte Miss Neroi auf dem Gang stehen sag, hielt er inne.
"Meine Dame, haben Sie ein Problem? Kann ich Ihnen helfen?"
Neroi
deutete auf ihr Quartier. "Meine klingonische Hausmaus macht meine Behausung
unsicher."
Hajo laechelte
in sich hinein. Endlich mal wieder eine Frau, die ihrer traditionellen Rolle
gerecht wurde und Angst vor Maeusen hatte. Hajo packte die Gelegenheit am Schopfe. "Keine
Panik, meine Dame, das Problem haben wir gleich geloest."
Selbstsicher
und bevor die etwas gequaelt guckende Neroi noch etwas sagen konnte, betrat
Hajo das Quartier. "Wo bist Du denn, meine Kleine? Ich habe hier ein
leckeres
Stueckchen
Kaese fuer dich..."
Die Tuer
schloss sich hinter dem Steuermann. Auf einmal war ein Gepolter und Geschrei
zu hoeren.
"Nein!
Nicht!" Es krachte. "Hilfe!"
Knurren
und Geifern. "Bleib mir vom Leib!".
Es klirrte
noch einmal aufs heftigste, dann war Stille. Neroi spuerte eine tiefe Zufriedenheit,
die jemand oder etwas in ihrem Raum empfand.
Zwei eben
eingetroffene Sicherheitsleute oeffneten das Quartier der Krankenschwester.
Der Anblick, der sich ihnen bot, war kurios. Das Zimmer war verwuestet. Hajo
lag geschunden und gepeinigt, aber zufrieden in der Waschecke des Raumes.
Ein etwa vier Meter grosses Ungetuem lag vor ihm, alle Beine von sich gestreckt.
Ein Sicherheitsmann
fragte entgeistert: "Mann, wie haben Sie das denn fertiggebracht?"
Hajo hielt
triumphierend eine Flasche hoch. "Mit Koelnisch Wasser."
---QUARTIER
VON STORRT
Die Aussicht
auf eine Sauftour mit Jason McDuck und Ireen McCourt hatte bei Yvonne Storrt
nur wenig Vorfreude erweckt. Also hatte sie den beiden abgesagt.
McCourt
hatte sie daraufhin wieder so seltsam angesehen. Ja, Storrt vertraute der
ExBorg nicht, aber sie hatte auf der anderen Seite nichts gegen McCourt persoenlich.
Nun, die
Stimmung zwischen den beiden war eisig, und daran hatte auch Storrts Absage
gerade eben nichts geaendert. Entschlossen, diese Differenzen vor eine kurze
Zeit zu vergessen, machte sich Storrt auf in den Urlaub.
---ERDE
/ PARIS
Storrt
sass in einem kleinen Cafe in der Naehe des Tanzstudios, wo sie fuer die Zeit
ihres Landurlaubs ein paar Kurse gebucht hatte. Sie ruehrte gedankenverloren
in ihrer Schokolade herum.
Urspruenglich
wollte sie ja Mahon fragen, ob er Lust auf eine Trekkingtour durch die Anden
hatte. Insgeheim war sie naemlich der Meinung, dass da noch ein paar Differenzen
zwischen ihr und Mahon zu klaeren waren, was waere da passender gewesen, als ein
Abenteuertrip. Dazu war es aber gar nicht gekommen, als Storrt Mahon aufsuchen
wollte, sah sie gerade noch diesen in Gesellschaft von Starling in Richtung
Transporterraum verschwinden. Auch
McDuck und McCourt waren bald plaudernd
und lachend
abgezogen.
Also hatte
sich Storrt auf ein paar Hobbys besonnen und so sass sie nun in Paris. Sie
war noch muede von der Doppelstunde Stepptanz. Der Tanzlehrer zeigte sich
nun im Cafe als charmanter und anregender Begleiter. Die kommende Nacht versprach
viel ....
---BRUECKE
Hajo tom
Broek sass auf seinem Sessel auf der Bruecke. Seit zwei Tagen hatte er kein
Auge zugetan. Auf der Bruecke war es sehr ruhig. Ein Faehnrich hatte Dienst
und sass
gelangweilt
im Chefsessel.
Der Hauptschirm
zeigte die Erde in voller Pracht. Langsam zog die Mirage ihre Bahnen um den
blauen Planeten. Doch Hajo verspuerte keine Freude mehr bei dem Anblick.
Nur Trauer
und Unverstaendnis. Hajo hatte sich vor einigen Tagen in das Haus seiner Eltern
begeben, um dort auf sie zu warten. Zur traditionellen Feier zum Jahreswechsel
wollten
sie wieder anwesend sein. Doch sie kamen nicht.
Stattdessen
tauchte ueberraschenderweise seine juengere Schwester auf. Die erste Wiedersehensfreude
wich rasch dem Entsetzen, als sie ihm eroeffnete, daß sie vor wenigen Stunden
die Nachricht vom Tod ihrer Eltern erhalten hatte.
Nicht
einmal eine Beerdigung hatte es gegeben.
Hajo konnte
und wollte sich nicht an den Gedanken gewoehnen, dass die Ueberreste seiner
Eltern irgendwo im Raum trieben, in welcher Form auch immer.
Jedenfalls
hatte er sofort seinen Urlaub abgebrochen und war auf das Schiff zurueckgekehrt.
Hier war im Moment der beste Ort um allein zu sein. Kleine Arbeiten mussten
ueberall verrichtet werden und Arbeiten lenkte ab.
Wo ist
ein Councelor, wenn man ihn braucht? In der Muellverwertung. Hajo tom Broek
musste sich auf einmal sehr anstrengen, nicht in Traenen auszubrechen, hatte
sich aber schnell wieder unter Kontrolle.
Der Lift
oeffnete sich und die Morgenschicht betrat die Bruecke. Der diensthabende
Faehnrich verliess gaehnend die Bruecke.
Hajo stand
auf. In sein Quartier traute er sich nicht. Dort wurde er zu viel an zuhause
erinnert. Blieb nur die Schiffsbar und das Warten darauf, dass das Schiff
sich wieder fuellen und auf eine Mission geschickt wuerde.
---KRANKENSTATION
Neroi
war so in ein Infopad vertieft, dass sie beinahe Dr. Basani umgelaufen haette.
Der aergerliche Gesichtsausdruck des Arztes sprach Bände und die Betazoidin
sah sich zu einer Erklarung gezwungen.
"Nun, ja...Ich informiere mich gerade ueber die Genetik der klingonischen
Hausmaus ! Seitdem dieser kleine Zwischenfall passiert ist, versuche ich herauszufinden,
was dieses imense Wachstum ausgelöst hat. Normalerweise sind die Tierchen
mit 30 cm ausgewachsen. Ich koennte auch etwas Hilfe bei meinen Untersuchungen
gebrauchen !", sagte Nymphe und setzte ein entschuldigendes Lächeln auf.
Basani
brummte etwas unverständliches, und deutete auf eine Krankenschwester. Enttäuscht,
daß nicht Basani selbst ihre Untersuchungen unterstuetzte, machte sich Neroi
mit der Schwester und allerlei Messgeraeten auf den Weg zu ihrem Quartier.
Etwa eine
halbe Stunde später meldete sie Basani, sie haette eine unbekannte Strahlung
entdeckt...
Nur Minuten
später erschien Doktor Basani in Nymphe Nerois Quartier. Bevor die Betazoidin
seine Gedanken lesen konnte, gab er zu, wie froh er über eine kleine Abwechslung
während des doch eher eintönigen Urlaubes war.
Zum ersten
Mal nach langer Zeit arbeiteten Basani und Neroi wieder einmal zusammen, wie
in längst vergangenen Zeiten. Irgendetwas in Basani stellte fest, was ihm
entgangen war.
Innerhalb
weniger Stunden hatten sie Nerois Forschungsergebnisse verifiziert, analysiert
und die neuartige Strahlung in allen meßbaren Details erfaßt. Nun schrieben
sie an einem gemeinsamen Bericht und überlegten, welche Auswirkungen dies
alles haben koennte.
Irgendwann
fiel Basani auf, daß Schwester Maylar das Quartier verlassen hatte. Sie hatten
sie ganz vergessen, so vertieft waren sie in ihre Arbeit...
So mancher,
der an diesem Tage an Nerois Quartier vorbeiging, dachte darüber nach, wann
er hinter dieser Tür zuletzt aufgeregte, lebhafte Gespräche und fröhliches
Gelächter gehört hatte.
---IRGENDWO
IM KONTINUUM
Der Q,
den sie X nannten lauschte dem perlenden Lachen, nahm den kühlen Klang jedes
fernen Wortes auf. Ein Welle von Eifersucht und Wut wollte ihn ueberrollen,
er hob die Hand, ein haemisches Grinsen erschien zwischen den Sphären, die
seine Existenz bildeten. Seine Finger schickten sich an, die Gefuehle dieses
Menschen mit einem Schnippsen wieder zu vergiften, nachdem er sie "einfach
zum Spaß" für ein kurze Zeit freigegeben hatte.
Die Finger
glitten blitzartig aneinander vorbei, doch kein Geräusch war zu hören. Für
einen Bruchteil vibrierte der Raum in diesem Teil des Weltalls vor Entsetzen.
Doch dann hatte er den Grund gefunden. SIE liessen es nicht zu. SIE straften
ihn. SIE mischten sich ein. Und ER musste gehorchen. Ohne seine Kräfte war
er NICHTS. Ein entschuldigendes Laecheln wischte seinen Schmerz beiseite.
Sein Geist machte eine halb respektvolle, halb belustigte Verbeugung in IHRE
Richtung. Dann verschwand er.
Ein Webangebot von der Crew der USS Mirage NCC 24866