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10.Borgliebe

---PLANET RISA / ZENTRALBIBLIOTHEK

Ein Zeigefinger glitt gleichmaessig über das staubige Papier, ohne es zu berühren. Die Seite sah aus, als wäre sie dutzende Male durch Seifenlauge geschwenkt worden. Was der Wahrheit ziemlich nahe kam. Immerhin war der verdreckte Foliant seit Jahrhunderten durch die Museen der Galaxie gewandert. Und jetzt endlich durfte ER einen Blick darauf werfen...

Die brüchigen Seiten schienen allein vom Hinschauen zu zerfallen. Doktor Basani wandte sich von der antiken Kostbarkeit ab, um atmen zu können.

Dabei wurde ihm noch einmal das Absurde der Situation bewußt. Er war in die Zukunft gereist, um endlich einen der ältesten medizinischen Schätze der Vergangenheit mit eigenen Augen sehen zu können. Er konnte immer noch nicht glauben, daß er ihn hier und jetzt gefunden hatte. Was für ein ungeheurer Zufall! Natürlich konnte man alles, was am Original nur schwer zu entziffern war, auch als fehlerloses Datenfile bekommen, aber das war natürlich nicht dasselbe.

Zumindest der Titel war deutlich zu lesen. Mit silbernen Fäden hatte ihn der Autor persönlich in den Einband genäht:

"Rash'dak Ukali. Über die Psychologie derer, die wachsen aber nicht Tier sind."

Von irgendwo war ein leises Husten zu hören. Doktor Basani sah sich um, als ihm einfiel, daß er nicht allein hier war. Wo war der Captain, wo war Tommok? Gerade eben noch hatte er hinter ihm den Computerterminal nach allen Daten durchforstet die sich auf die letzten 60 Jahre bezogen. Hatte Tommok etwas gefunden?

Plötzlich erinnerte sich Basani wieder an die Stimme, die er eben nur unbewußt wahrgenommen hatte:

"Mr. Tommok bitte zum Info-Terminal,
Mr. Tommok bitte zum Info-Terminal!"

Basani warf einen letzten begehrlichen Blick auf Ukalis revolutionäres Meisterwerk und begann Richtung Haupteingang zu schlendern. Der Captain würde bestimmt dort sein.

Er kam nicht zwei Schritte weit. Für einen Bruchteil nahm er noch etwas unförmiges, dunkles wahr, dann spürte er einen bohrenden Stich im Rücken, als würde jemand etwas in seinen Körper hineinstopfen. Als Basani zu Boden fiel, bemerkte er noch aus den flatternden Augenwinkeln, wie sich das zerfledderte Buch mitsamt dem zerbrechlichen Glaspodest in eine kupferbraune gummiartige Masse verwandelt hatte, die jetzt mit einem Ende in Basanis Rücken steckte.

Das Zischen eines Phasers durchschnitt die Stille. Während sich die Glibbermasse gerade in Nichts aufloeste, erkannte Basani deutlich die Umrisse zweier spitzer Ohren.

"Tommok an MIRAGE, medizinischer Notfall, eine Person sofort auf die Krankenstation beamen!"

"MIRAGE an Tommok, wir koennen Ihre Muster nicht erfassen, ich wiederhole, wir koennen..."

Die Verbindung brach ab, die beiden waren auf sich alleine gestellt. Tommok zog eine Augenbraue hoch und griff sich den Diagnose-Tricorder aus dem Medi-Kit des Doktors, und nachdem aus unerfindlichen Gruenden ein wenig Salz auf den Ruecken des Doktors gefallen war, stellte der Vulkanier zu seiner Zufriedenheit fest, dass Basani nicht ernsthaft verletzt war.

Mit einer Injektion weckte er ihn. "Nun Doktor, mir scheint, wir haben es hier mit Wechselbaelgern zu tun."

"In der Tat, ich dachte ich haette da ein Buch... doch ploetzlich..."

Tommok nickte. "Sie glauben nicht, was mir widerfuhr, als ich versuchte, auf einer hier herumliegenden Violine zu spielen." Er schwieg einen Moment. "Offensichtlich sind Wechselbaelger kitzelig."

Plötzlich öffnete sich eine Tuer, dort wo eben noch ein Bücher-Regal zu stehen schien...

Unbewußt ließ Doktor Basani die kleine Schnur los, an der er sich an der Wand hochgezogen hatte. Augenblicklich schoben sich die beiden Bücherregalhaelften wieder kreischend und schabend zusammen.

Noch etwas wacklig auf den Beinen aber mit frischgeweckter Neugier sprang Basani auf die sich schliessende Tuer zu: "Kommen Sie, Tommok, dorthinter MUSS einfach etwas Interessantes sein!"

Zwei spitze Ohren und der ganze logische Rest folgten dem Doktor in einen ganz und gar finsteren Raum. Ganz finstern? Nein. Ein kleines rotes Lämpchen leistete der schweren Dunkelheit flackernd Widerstand.

Basani spazierte voller Tatendrang auf das Licht zu, nicht auf das lautstarke Scheppern und Klirren achtend, das seinen unsichtbaren Weg begleitete. Als er den roten Funken direkt vor Augen hatte, flammte dieser plötzlich auf, Basani starrte in ein blitzendes künstliches Sensorauge, ein metallischer Greifarm packte ihn am Hals, eine kratzend modulierte Stimme, die Basani seltsam bekannt vorkam, dröhnte: "Widerstand ist...äh......ist....hmm...Widerstand ist...unfair...?!"

Eine über 60 Jahre alte Erinnerung arbeitete sich durch Basanis Gehirnwndungen in sein Sprachzentrum vor: "LOCI ???!!!!!!", krächzte seine Stimmbänder zwischen den würgenden Händen des Borgs!

Der Griff lockerte sich etwas, urplötzlich gingen eine Reihe von Lichtern an. Sie erleuchteten eine Art Folterkammer der Jahrhunderte. Es gab wohl keinen Greifarm, keine Stichwaffe und keinen Energiestrahler, der hier nicht seinen wohlbehüteten Platz gefunden hatte. Deutlich war allerdings auch die Schneise zu sehen, die Basani im Dunklen in die penibel sortierten Waffenschränke gerissen hatte. Inmitten des Ganzen stand eine alter rostiger Ritter von riesiger Gestalt, dessen Anblick Basani kurz zweifeln ließ, doch dann fragte er voller Freude: "Mann oh Mann, Loci, kennst Du mich noch?"

Mit skeptischem Stirnrunzeln fügte er hinzu: "Öl ist irrelevant, wie?"

Der rostige Metallmensch sah den Doktor von oben bis unten an, sein blinkendes und kreisendes Auge zeigte keine Reaktion.

Doch dann schaute sich der Borg um und auf einmal wackelten seine Glieder in wilder Aufregung, wobei ein Schulterblatt zu Boden klapperte. "Sie Mensch, Sie haben mein Labor zerstört!", grollte er.

Dann - mit einem Ruck - drehte sich der Borg um und zeigte auf den verlegen lächelnden Doktor: "Doktor Basani!!"

Tommok zog eine Augenbraue hoch. "Mr. Loci, Sie hier zu treffen ist ebenso erstaunlich wie faszinierend."

Der rote Lichtstrahl fiel auf Tommoks spitze Ohren. "Und sie auch hier, Tommok! Nein, wer haette das gedacht!?"

Die Dioden des Borg blinkten und piepsten freudig vor sich hin. Basani fand als erster die Fassung wieder. "Was tun Sie hier, Loci?"

Erstaunlicherweise mußte der Borg ziemlich lange über diese Frage nachdenken. Dann heftete er sich verlegen sein abgefallenes Schulterblatt wieder an und murmelte knarrzend vor sich hin: "Das ist privat..."

Doktor Basani riß die Augen auf: "Privat? Was ist los mit Dir, Loci? Du bist Borg, Privatsphäre ist irrelevant. Nebenbeibemerkt..." Fügte der Doktor herausfordernd hinzu, "kommen wir Dir nicht irgendwie komisch vor? Zu jung vielleicht?"

Der Borg schien die Frage nicht zu verstehen: "Sie haben sich in den paar Monaten kaum verändert, Doktor."

Jetzt fielen Basani die Schulterblätter runter: "Paar Monaten...? Sie scheinen nicht nur äußerlich verrostet zu sein. Wir haben uns 60 Jahre nicht gesehen, nach Ihrer Zeit zumindest."

"Das ist unmöglich!", grollte der Borg wütend, die Greifarme kreisten gefährlich um Basanis Kopf.

Wer weiß, was passiert wäre, wenn Tommok die Situation nicht mit einer einfachen Frage geklärt hätte: "Mr. Loci, welches Datum haben wir heute?"

Die kybernetischen Kreiselarme beruhigten sich etwas. "Keine Ahnung. Ich weiß nur, daß ich am 9.8. 2375 meine Systeme in Strandby-Modus versetzte. 1 Monat später, also am 9.9. 2375, sollte ich geweckt werden, drei Tage vor der Hochzeit. Das bedeutet, daß Sie mich zu früh geweckt hab..."

"Welche Hochzeit?" fragte Basani dazwischen.

"Meine Hochzeit, Doktor!"

Während Basani die Kinnlade herunterklappte, fragte Tommok ohne jede Regung weiter:

"Darf man erfahren, warum Sie sich einen Monat deaktiviert haben?"

"Nun wissen Sie...Milauna, meine zukünftige Lebensabschnitts- Assimilierte, mußte für einen Monat zurück auf ihren Heimatplaneten. Es gab da wohl einen Todesfall in der Familie. Die Begräbnisrituale der Sanglianer sind sehr kompliziert. Nachdem ich ihr die Reise und den Grabschmuck bezahlt hatte, schlug Milauna vor, daß ich mich bis zu ihrer Rückkehr dekaktivieren sollte. Sie fürchtete wohl. daß meine kybernetische Männlichkeit inmitten der Damen von Risa in Versuchung geraten könnte. Milauna ist sehr eifersüchtig, muß ich sagen. Und jetzt erwarte ich täglich ihre Rückkehr. Und wenn Sie mich nicht zu früh geweckt hätten, wäre meine Braut jetzt hier."

Basani hatte Tommok während Locis Rede bedeutungsvolle Blicke zugeworfen. Jetzt legte er dem Borg seine Hand auf die Schulter:

"Ich könnte es Ihnen schonend beibringen, aber ich glaube, daß Sie sich auch so an neue Situationen anpassen können. Also so sieht's aus: Es ist 60 Jahre her, daß ihre Braut Sie ich würde mal sagen sitzengelassen hat und samt Reisegeld und Grabschmuck verschwunden ist. Sie sollten uns dankbar sein, daß wir Sie gefunden haben, bevor Sie hier ganz verfallen sind."

Ein herabschwingender Borgarm und blitzartig heransausende Bohrer machten Basani klar, daß der Borg seine Geschichte nicht sehr sympathisch fand. Und glaubwürdig wohl auch nicht:

Im Ducken rief Basani deshalb: "Schauen Sie doch bloß mal in den Spiegel. Jemand den man liebt, den läßt man nicht so lange hier durchrosten!"

Tommok stimmte der Ansicht des Doktors durch ein Nicken bei.

Widerwillig stampfte Loci zu einer glänzenden Metallscheibe an der Wand. Nachdem er sekundenlang regungslos davor gestanden hatte, drehte er sich um und blinzelte Tommok und Basani mit seinem roten Sensorauge an: "60 Jahre...?"

Basani nickte, Tommok zog leicht eine Augenbraue hoch.

Inzwischen war Loci wieder nähergepoltert:

"Wenn ich mich recht erinnere, war sie...Milauna meine ich... sowieso viel zu widerspenstig. Und was machen Sie zwei hier?"

Tommok schaute den Borg an. "Nun, Mr.Loci, wenn sie so direkt fragen, wir sind hier, um Informationen ueber die vergangenen 60 Jahre zu bekommen. Ziel unsere Mission ist es, in die Vergangenheit zurueckzureisen um die 'Gruenderkriege' zu verhindern."

Beim Wort "Gruenderkriege" wurde der Borg ganz weiss im Gesicht. "Um Gottes Willen! Sie werden doch nicht..."

"Was, Mr.Loci?"

"Nun, es gab da kurz vor meiner Deaktivierung einen Konflikt zwischen Menschen und Wechselbaelgern... ich glaube es ging um irgend einen Zwischenfall auf der Heimatwelt der Wandler..."

"Wissen Sie genaueres?"

"Nur dass irgendwelche Bajoraner beteiligt gewesen sein sollen. Leider wurden damals nicht allzu viele Details bekannt. Man liess damals verlauten, der Geheimdienst der Foederation haette die Sache im Griff."

"Mr.Loci, kennen sie sich hier aus? Gibt es irgendwelche noch intakten historischen Datenbanken?"

Der Borg wälzte in seinen kybernetischen Gehirnwindungen. Dann klapperte an eine gegenüberliegende Wand, räumte etwas Waffenschutt beiseite und legte eine Eingabeterminal frei. Nach einigem herumdrücken und fluchen, richtete sich Locis metallische Gestalt plötzlich auf und er drehte sich pfeifend zu Basani und Tommok um:

: "Nun, gestern...*räusper*...also ich meine vor 60 Jahren gab es hier in der Nähe einen zentralen Bibliothekscomputer. Laut meinem Computerzugriffssensorterminal, (ich wollte immer genau wissen, was so auf der Station passiert) existiert dieser Computer noch. Er enthält allerdings nur alte Schriftdokumente in digitaler Form und wurde seit Jahrhunderten nicht mehr aktualisiert. Heutzutage schreibt eben keiner Bücher mehr...Und an das Computernetz des Planeten ist der Rechner auch noch nie angeschlossen gewesen. Nebenbeibemerkt wurden inzwischen auch alle kriegswichtigen Informationen aus den Netzwerken von Risa entfernt..."

"Und wie hilft uns das jetzt weiter...?", fragte Doktor Basani leicht ungeduldig.

"Nun, mein lieber Doc, der Bibiliothekscomputer selbst nützt uns absolut gar nichts."

Basani verdrehte die Augen, doch der Borg fuhr unbeirrt fort: "Allerdings ist er wie gesagt alt, nutzlos und dennoch eine gute Unterhaltungsmöglichkeit für die Risabesucher. Die Gründer setzen ihn sozusagen als Vergnügungsmaschine gegen aufkommende Proteste ein. Zerstreuung statt Widerstand....wenn Sie verstehen..."

"Mr. Loci...was nützt uns das????" rief Basani unwirsch.

Der Borg asssimilierte den Wutauasbruch ungerührt. "Das, Doc, nützt uns sehr viel. Denn so ein Computerfossil muß geputzt und gepflegt werden. Und wer könnte besser seine Hände damit schmutzig machen, als diejenigen Feinde des Dominions, die die Cardassianer am liebsten erniedrigen - Bajoraner!! Wenn wir diesen antiken Computerraum aufsuchen, dürfte eine bajoranische Putzkolonne nicht weit sein. Und von dort fragen wir uns weiter, bis wir wissen, was die Bajoraner damals mit dem Zwischenfall auf dem Heimatplaneten der Gründer zu tun hatten."

Basani grollte: "Sagen Sie das doch gleich!"

Und während der Doktor seinem Captain folgte, der schon auf dem Weg nach draußen war, hörte er noch Locis Worte:

"Sie haben 60 Jahre verschlafen, Doctor, feilschen Sie doch jetzt nicht um jede Sekunde...."

---ANTIKER COMPUTERRAUM

Es klapperte und schepperte. Ueberall lagen herausgerissene Prozessoren, virenzerfressene Festplatten und veraltete Grafikkarten herum. Ein einziges großes Computer-Terminal befand sich in dem Raum, keine Lebensform irgend einer Art.

Tommok setzte sich ans Terminal und begann, den Computer hochzufahren. Nach endlosem Pfeifen und Quietschen erschien plötzlich ein Begruessungsbildschirm.

"Doktor, haben sie schon einmal von einem Betriebssystem namens 'Windows 2200' gehoert?"

Bevor Basani antworten konnte, piepste es ploetzlich in seinem Tricoder. "Loci, Tommok, ich scanne hier eine Lebensform!"

Tommok zog eine Augenbraue hoch. "Bajoraner?"

"Definitiv nicht. Ich kann nichts genaueres scannen, aber es kommt aus diesem Schrank hier..."

Als Basani die Schranktuer oeffnete, fiel mit lautem Krachen und Scheppern ein Wesen heraus. Es sah aus wie ein... BORG.

Loci piepste und zwitscherte aufgeregt. "Ein Borg! Doktor, koennen sie etwas tun?"

Basani nickte. "Ich denke ich kann ihn relativ gefahrlos reaktivieren. Es scheint uebrigens eine "Sie" zu sein."

Der Doktor gab der Borg einige Injektionen, drueckte einige Knoepfe und legte einige Hebel um. Das Aufleuchten des roten Augenstrahls signalisierte, dass das Leben in diesen Borg zurueckkehrte.

Tommok ging auf sie zu. "Mein Name ist Tommok. Wer sind sie?"

"Wir sind..." die reichlich metallische Stimme unterbrach fuer einen Moment, "ICH bin Acht von Neun."

Loci war nicht zu bremsen. "Guten Tag, Acht von Neun, ich bin Loci."

Die beiden sahen sich fuer einen Moment stumm in die Laser-Augen.

"Widerstand ist zwecklos" kraechzte schliesslich Acht von Neun. Loci nickte, und die beiden Borg stapften quietschend dem Ausgang zu.

Tommok hielt die beiden auf. "Mr. Loci, Miss Acht von Neun, ich stoere sie nur ungern, aber wir benoetigen dringend Informationen!"

Die beiden Borg ignorierten Tommok. Stattdessen blinkerte Loci seiner frischen Assimi...äh...Bekanntschaft zu: "Zu Dir oder zu mir ?"

"Irrelevant...!" antwortete Acht von Neun mit einem martialisch-verführerischen Lächeln.

Aber bevor sie aus dem Raum verschwinden konnten...rief Basani: "Äh...Acht von Neun...wie lange stehen Sie schon im Schrank... ich meine...was haben Sie eigentlich hier gemacht?"

Die Borgin drehte sich mit funkelnden Okkularen um: "Ich wurde vom Kollektiv getrennt. Deshalb habe ich mich mit diesem Computer da...", sie zeigte auf das Windows2200-System, "...zusammengeschlossen! Aber ich konnte seine Informationen nicht richtig verarbeiten. Schwere Fehler waren keine Ausnahme... Trotzdem wollte ich nicht allein sein. Bei der letzten Verbindung wurde mein Schlafprogramm beschädigt. Ich glaubte, es wäre Zeit, sich ein paar Jahre zu regenerieren...dann kamen Sie!"

Voller Mitleid kratzte Loci der weiblichen Borg mit seinem spitzen Schneidearm über die Metallwange.

Derweil fragte Tommok weiter: "Sie hatten also Zugang zu den Informationen dieses Computers. Bitte, können Sie uns sagen, ob er Daten über die Ereignisse enthielt, die als Gründerkriege bezeichnet werden?"

"Solche Daten gibt es. Allerdings nicht in der Hauptdatenbank dieses Computers. Ein paar Bajoraner haben vor Jahren einige geheime Daten in Zwischenspeicherbereiche abgelegt und resistent gemacht. Anscheinend wollten Sie etwas für die Nachwelt festhalten und konnten nur diesen ungenutzten veralteten Computer dafür benutzen."

Doktor Basani warf Tommok einen optimistischen Blick zu: "Und was sind das für Daten?", fragte er Acht von Neun.

"Es sind persönliche Aufzeichnungen. Der Kern der historischen Fakten besagt folgendes: Die Gründerkriege begannen auf der Heimatwelt der Gründer. Der cardassianische Geheimdienst verbreitete erfolgreich das Gerücht, die Gründer hätten die Allianz mit den Cardassianen wegen 'zivilisatorischer Unterschiede' beendet. Angeblich wären sie nun an einem Status Quo-Vertrag interessiert. Die Förderation schickte eine Abordnung der höchsten Admiräle auf den Heimatplaneten der Gründer, gleichzeitig verhandelten Führer der Gründer auf der Erde mit der Förderation. Doch was wie ein echter Vertragsprozeß aussah, war eine kriegsentscheidende Falle für die Förderation..."

Acht von Neun zögerte kurz und fuhr dann fort:

"Die Admiräle wurden dann noch auf dem Weg zum Heimatplaneten der Gruender gefangengenommen und gefoltert. Die Cardassianer verbreiteten, bajoranische Rebellen seien dafuer verantwortlich. Und bei dem Versuch, die Admiräle mit einem Stoß-Trupp des Geheimdienstes unter Leitung von Julian Fox zu befreien, fiel den Cardassianern leider ein Föderations-Shuttle in die Hände, mit allen taktischen Daten der Flotte..."

Acht von Neun seufzte metallisch. "Das war dann das schnelle Ende der Föderation. Dabei hatte diese vorher ziemlich gut dagestanden, viele Stimmen im Dominion waren mittlerweile erklungen, die das Ende des Paktes mit Cardassia forderten. Und die Flotte der Cardassianer und Jem Haddar war durch den Wurmloch-Zwischenfall erheblich geschwächt worden. Hätte jemand damals verhindert, daß die Admiräle von den Cardassianern gefangengenommen wurden...ach ja...zu spät..."

Tommok zog eine Augenbraue hoch.

---SPÄTER, AUF DER MIRAGE, ZEHN VORNE:

Der Vulkanier erhob seine Stimme. "Wenn nun einer von Euch Einwände gegen diese Verbindung hat, so möge er jetzt vortreten oder für immer schweigen."

"Einwände sind irrelevant, machen sie weiter, Tommok!" Loci wirkte ein wenig ungeduldig.

"Und somit frage ich Dich, Loci, willst Du diese Borgin Acht von Neun zu Deiner angetrauten Ehe..."

Ehe Tommok aussprechen konnte fiel der Borg ihm ins Wort. "Wie auch immer die Frage weitergeht, Mr.Tommok, ich beantworte sie positiv."

Tommok zog eine Augenbraue hoch und räusperte sich. "Und du, Acht von Neun, willst Du diesen Loci, Offizier der Sternenflotte, zu Deinem angetrauten Ehemann nehmen, ihm dienen und ihn ehren, bis daß der Rost Euch scheidet?"

Die Borgin piepste und blinkte fröhlich vor sich hin. "Ja."

Die Crew der MIRAGE erhob sich. "Somit erkläre ich sie beide zu Borg und Borgin, Ihre Verbindung wird unbefristet beschlossen und entsprechend im Computer-Logbuch vermerkt. Bitte setzen Sie beide nunmehr Ihre Verheiratet-Bits."

Ein Piepsen und Nicken signalisierte dies.

"Mr. Loci, Miss Acht von Neun, Sie dürfen nunmehr Schmieröl austauschen."

Der Borg und die Borgin taten dies, wie niemand anders erwartet hätte, auf oralem Wege.

---Ende---


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