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11. Mahon und Bes

---HQ DER SICHERHEIT

Mahon sah Urga sehr ernst an. "Wissen sie Urga, ich denke, daß sie ein durchaus fähiger Offizier sind. Aber sie sind mir viel zu ruhig. Viel zu selten ergreifen sie die Initiative und üben den Einfluß auf die Männer aus, den ich von meinem zweiten Sicherheitschef erwarte. Ich bin mir nicht sicher, ob sie der Aufgabe gewachsen sind. Aber ich werde ihnen noch eine letzte Chance geben. Sie führen ein Außenteam auf dem Planeten. Ich teilen ihnen Belloni und Diamond zu. Und ich verlasse mich auf sie. Wegtreten!"

Urga nickte und verließ den Raum.

Mahon dachte ein wenig nach. Dann zog er sich um, kleidete sich etwas unorthodox nach uralter andorianischer Kriegermanier und machte sich ebenfalls auf, Risa zu besuchen.

Er wollte allein bleiben. Seines Erachtens hatte er so eine bessere Chance. Ohne Menschen, die mittlerweile wie bunte Hunde auffallen dürften. Außerdem brauchte er Abstand.



---OBERFLÄCHE RISA

Mahon materialisierte in einer dunklen Gasse, etwas, daß auf Risa vor 60 Jahren noch undenkbar gewesen wäre. Er kontrollierte seine Ausrüstung und wollte sich auf den Weg machen, als er plötzlich der vier Nausikaner gewahr wurde, die ihm den Weg versperrten und offensichtlich unfreundlich erschienen.

"HARRLT, ANDORRRIANERR!" sprach der große Lange vor ihm und zog sein Messer, eine Waffe, die Mahon nur ein müdes Lächeln entlockte. Die Außenmission begann ihm zu gefallen.

Die nun folgende Grausamkeit endete für die Angreifer in einem Disaster. Der Sicherheitschef schlug sich wie der Teufel und keine Minute später zogen sich drei der Nausikaner zurück, für den vierten kam jede Hilfe zu spät. Mahon hatte ihm mit der blossen Faust den Schädel zertrümmert.

Während sich der Andorianer von der kurzen Anstrengung erholte und das blaue Blut zurück in die Armwunde drückte, fiel ihm ein größerer Sack auf, den die Nausikaner liegen gelassen hatten und der sich bewegte! Vorsichtig öffnete ihn Mahon und befreite so eine in seinen Augen nicht unattraktive Frau saurianischer Herkunft. Er hatte zuvor selten einen Angehörigen dieser Rasse gesehen und nicht geahnt, daß ihre Frauen so charismatisch waren. Wahrscheinlich hätte ihm keiner seiner Menschenfreunde zugestimmt, aber das war ihm egal.

Die Saurianerin begegnete seinem Blick.

Mahon: "Mein Name ist Mahon. Ich hoffe ihnen ist nichts passiert. Wie ist ihr Name?"

Dabei reichte er ihr seine Hand und hob sie auf die Beine. "Sie haben nochmal Glück gehabt. Wer waren diese Banausen?"

Mit Ihren grossen Reptilienaugen, die von langen Wimpern gesaeumt wurden, schaute die Saurianerin dem Andorianer ins Gesicht. Sie oeffnete den Mund und begann zu singen.

Aus dem Lied wurde nur beschwerlich eine Sprache ."Mmreinn Namee issst Bes´ sech aikse´se guire tir´ta juota et ´teropes las´tech ro. Und ichh daanke sehrr fuer die unnerhofftee Hilfee."

Mahon hatte vergessen, wie schwierig es war, mit diesen singenden Geschöpfen ein anständiges Gespräch zu führen. Außerdem fand er ihren Namen überaus ineffektiv. "Ich werde sie einfach Bes nennen, Ok?"

Die Saurianerin nickte und er fuhr fort. "Ich habe ihnen gern geholfen. Aber ich bin neu hier und habe nicht viel Zeit. Ich suche etwas, vielleicht können sie mir helfen. Kennen sie sich hier aus?"

Bes musterte Mahon von oben nach unten und antwortete, die Eile Mahons ignorierend, sehr bedaechtig ."Ssie sinnd eiin Andorianer. Viele vo ihrer Art kommen nicht nach Risa. Das war fruehrer wohl anders doch dire Zeiten haben sich geaendert . Sie gehoeren wohl zu den Wenigen die den Angiff der Gruender trotzen konnten ?".

Mahon hätte gern mehr von dem Angriff auf seinen Heimatplaneten erfahren, doch gab es wohl wichtigeres, als diese Informationen. Außerdem hatte er beschlossen, daß dies nicht seine Zeitlinie war. Deshalb antwortete er: "Nun, unser Schiff war verschollen, im Deltaquadrant. Jetzt sind wir wieder da und nun das hier! Was ist eigentlich passiert, in den letzten 60 Jahren? Können sie sagen, wo sich eine solche Datenbank oder ähnliches befindet? Überhaupt, was machen sie hier auf Risa?"

"Sie meinen bevor ich von diesen Schurken niedergeschlagen und in einen Sack gesteckt wurde? Nun ich stand in einer Bar und hoerte zu. Es wird schwierig sein, zu erzaehlen was in sechzig Jahren geschehen ist. Fragen sie nach gesellschaftlichen , oder politischen Veraenderungen? Meinen sie Risa ? Oder Andor ? Soviel ist geschehen wo soll ich anfangen zu erzaehlen ? Das beste wird sein, ich begleite sie zu der historischen Datenbank. Dies ist das mindessste wass ich fuer sie tun kann. Allerdings isst das nicht gerade ungefaerhlich."

Bes redete langsam und im Laufe der Zeit verschwand ihr Akzent fast vollstaendig. Sie fand den Andorianer und seine seltsame Geschichte interessant. Mit ihrer schuppigen Hand deutete sie in eine Richtung.

" Hier muessen wir entlanggehen."

Waehrend sie so liefen ueberlegte Bes wer sie wohl hatte enfuehren wollen, kam aber zu keinem schluessigen Ergebnis. Es gab keinen Grund, aber in diesen Zeiten gab es fuer Weniges einen Grund.Es war erstaunlich normal, entfuehrt zu werden und auf dem Sklavenmarkt verkauft zu werden.

Vor einem sehr unauffaelligen Gebaeude blieb Bes stehen ."Hier ist es. Einer der Cardassianer die regelmaessig in die Bar kommen erzaehlte mal im Suff von diesem Ort. Er prahlte damit wie sicher dieser Ort sei weil unauffaellig und bewacht bevor er anfing obzoen zu werden und Tedeon , der Besitzer der Bar ihn rausschmiss. Nun ich hoffe sie wissen was sie tun."

Mahon lächelte Bes an. Es war einfacher gewesen, als er dachte. Hier würde er vielleicht Antworten erhalten. Er nickte seiner Begleiterin freundlich zu. "Ich weis,was ich tue. Gehen wir." Und sie betraten den Komplex.

Hinter der Eingangstür kamen sie in einen Raum. Er war leer, eine Tür. Der Andorianer befragte seinen Tricorder, nicht ohne das besorgte Gesicht von Bes zu bemerken. Aber dafür hatte er jetzt keine Zeit.

"Keine Angst, wir gehen rein und wieder raus. Der Tricorder scannt keine Sicherheitskraftfelder. Nur eine humanoide Person. Sie steht hinter der Tür dort und wartet."

Bes schaute auf den Tricorder. "Solche Geräte sind auf Risa verboten." flüsterte sie.

Mahon zuckte mit den Schultern, zog seinen Phaser und pulverisierte die Tür samt dem Lauernden hinter ihr. "Es tut mir leid, diese Brutalität, aber es steht eine Menge auf dem Spiel und das dort war ein Cardassianer!"

Danach schritten sie durch den folgenden Gang und gelangten in einen Raum, der offensichtlich ein Archiv war. Ein Blick ins Inhaltsverzeichnis offenbahrte, das die tatsächlich nur eine unbedeutende geschichtliche Datenbank war.

"Das erklärt die mangelnden Sicherheitsvorkehrungen. Für jeden anderen dürften die Informationen hier fast wertlos sein." sprach Mahon mehr zu sich, als zu Bes. Dann begann er, zu kopieren, was den Beginn und den Verlauf der Gründerkriege betraf.

Der Andorianer setzte sich auf einen Sessel und schaute Bes an. "Die Übertragung wird ein paar Minuten dauern. Erzählen sie mir etwas über sich!" sprach er und lächelte freundlich. Er war sich der brisanten Situation und Gefahr bewußt, aber es schien ihn erstaunlicher Weise sehr zu entspannen, jetzt ein persönliches Gespräch zu führen. Das war die Abwechslung, die er gesucht hatte.

Bes schaute sich aengstlich um. Sie war erstaunt ueber den Zeitpunkt den Mahon fuer ein Gespraech dieser Art gewaehlt hatte. Trotzdem begann sie zu erzaehlen. " Nicht immer war ich Barfrau, obwohl ich es schon lange und gerne bin. Und nicht immer habe ich hier auf Risa gelebt. Ich wurde auf Sauria geboren und bin dort aufgewachsen. Mein Vater betrieb dort eine kleine Brandy-Fabrik und meine Mutter lebte nicht mehr bei uns, seit sie meinen Vater versucht hatte im Schlaf zu erwuergen. Solch eine Tat passt nicht in eine so poetische Welt wie Sauria. Nun..."

Ploetzlich hielt Bes inne. Ihre Augen wanderten hin und her. Eine lange , gespaltene Zunge schnellte aus ihrem Mund, waehrend sie unruhig aufsprang und Mahon mit sich zog."Ssscscrieeek----wir werden beobachtet" Mahons Blick wanderte an die Wand .Eine Kamera beobachtete sie seit einer Ewigkeit.

Mahon fluchte. Warum hatte er sie nicht bemerkt? Altmodisches Teil. Sein Tricorder konnte sowas nicht entdecken. Wer benutzt nur solche Antiquitäten? Er tippte schnell ein paar Tasten. "Verdammt, unsere Bilder wurden schon weitergeleitet. Wahrscheinlich kennt nun jeder Jem'Hadar, Cardassianer oder Gründer und weis Gott wer noch unsere Gesichter! Wir müssen hier raus! Schnell!"

Mit diesen Worten ergriff Mahon Bes am Handgelenk und rannte was das Zeug hielt. Kaum waren sie ein Stück vom Gebäude entfernt, als sie schon das herannahen der Hovercraftshuttles des Sicherheitsdienstes hörten.

Sie flüchteten in eine kleine Gasse und verschnauften. Mahons Arm tat immer mehr weh und begann seine Konzentration zu stören. Er stöhnte kurz auf, winkte dann aber ab: "Ich hoffe, daß die Daten genügen, die ich überspielt habe. Ich sollte besser nicht hierbleiben, sondern zurück auf mein Schiff beamen. Ich danke ihnen tausendfach für ihre Hilfe. Viel Glück!"

Er schaute sie lieb an und küsste sie flüchtig auf die Wange. Dann machte er sich bereit zum beamen.

Bes Augen erweiterten sich. Panik ergriff sie, wie sie einen friedliebenden, besonnenen Saurianer nur selten ergreift. " Moment !Halt ! Wissen sie, so richtig viel Spass werde ich wohl hier an diesem Ort nicht mehr haben. Ich weiss sehr wohl dass es ein bisschen viel verlangt ist , aber ich bitte sie, helfen sie mir.Nehmen sie mich mit auf ihr Schiff. Hier kann ich unmoeglich bleiben. Man wird mich hier unten als Verraeter toeten. Ich bitte sie! " Sie zitterte am ganzen Koerper.

Mahon sah sie erstaunt an und überlegte kurz. "Sie haben mir sehr geholfen und ich würde sie gerne retten, aber sie wissen nicht, worauf sie sich einlassen. Wissen sie, wir kommen nicht wirklich von hier und wenn sie sich entschließen, uns zu begleiten, werden sie nie wieder zurückkehren können."

Bes sah ihn so an, als ob sie ihn nicht verstehen würde.

Mahon fuhr fort: "Wir reisen nämlich 60 Jahre in die Vergangenheit. Von dort kommen wir und dorthin werden wir zurückkehren!"

Die Saurianerin schaute ihn durchdringend an: "Jeder Ort in diesem Universum wäre mir lieber als dieser hier. Bitte, nehmen sie mich mit!"

Mahon stöhnte. Er würde gegen einige Vorschriften verstoßen. Andrerseits hatte sie ihm geholfen.

"Mahon an Mirage. Zwei Personen hochbeamen."

---BÜRO DES CAPTAINS

Mahon: "Sir, diese Frau hat mir bei meinen Ermittlungen geholfen. Sie hat diese Informationen," er deutete auf das Datenpadd auf dem Tisch, "erst möglich gemacht."

Tommok schüttelte den Kopf. "Ich verstehe sie, Mahon, aber die Sache ist nicht so einfach. Allerdings, wenn sie um Asyl bitten würde."

Bes: "Ich bitte um Asyl."

Tommok: "Das hat die Föderation zu entscheiden!"

Mahon: "Wir sind das einzige Schiff der Föderation, Sir!"

Tommok nickte. "Willkommen an Bord, Miss...?"

Bes: "Bes, Sir, Bes."

Tommok: "Gut, Miss Bess. Bei Gelegenheit nennen sie mir ihren vollständigen Namen. Bis dahin wird Mr. Mahon ihre Daten aufnehmen und ihnen eine nützliche Beschäftigung besorgen. Er ist unser erster Offizier. Wegtreten."



---ZEHN VORNE

Mahon und Bes betraten die Bar.

Es waren nur ein paar Crewmitglieder anwesend.

Mahon wies mit dem Kopf auf den leeren Platz hinter der Bar: "Bes, ich glaube, wir können einen Barkeeper ganz gut gebrauchen. Sehen sie dieses Etablissement als ihr Reich an."

Danach machte er kehrt und lies sie allein.

Bes Augen leuchteten. Sie betrachtete die Bar mit wachsenden Interesse. 'Eine eigene Bar', dachte sie verträumt. Sie freute sich auf ihre Arbeit.

<ENDE>


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