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1. Ruhe

URLAUBSSTORY - GABAN

Der Captain hatte Ausgangserlaubnis erteilt und Summa wollte diese auch nutzen. Denn immerhin waren sie auf einem noch (nicht vollständig) kartographierten Planeten und der Forschergeist von Summa und Gaban war ausgeprägt genug um auf eine Erforschung zu bestehen. Also meldete er sich bei seinen beiden Vorgesetztinnen ab und stellte den Computer auf automatische Suchvorgänge und Überwachung seiner Biosignale, waren sollte er SUSI nicht ausnutzen, wenn er es könnte? Er stellte sie so ein, dass sie ihn benachrichtigt, sobald sie etwas ungewöhnliches gefunden hatte.

Der Transporteroffizier, der ihn herunter beamen sollte, schaute ihn leicht überanstrengt an und beamte ihn ohne große Worte auf ein Bergplateau.

Summa verspürte ein angenehmes Prickeln während des Beamvorganges und als sich seine Augen an die Helligkeit gewöhnt hatten erkannte er die wunderschöne Landschaft und die einmalige Aussicht auf die Berge und Täler.

Nachdem er einige Minuten die Umgebung beschaut hatte und die frische Luft eingeatmet hattet setzte er seinen Rucksack ab und nahm einen Tricorder heraus. Mit diesem scannte er die Umgebung und bemerkte dass auf der anderen Seite hinter einer großen Felsformation 7 Lebenszeichen waren. Interessiert was für Wesen das wohl sein würden stiefelte er mit seinen stabilen Wanderschuhen los und nach ein oder zwei Minuten kam er an dem Ursprung der Biosignale an.

Und was sah er?

Einige andere Crewmitglieder, die ebenfalls die Aussicht genossen. Leicht enttäuscht rief er die Mirage, dass sie ihn an eine andere Stelle beamen solle.
Gesagt, gebeamt.

Er fand sich an einem Strand wieder, der eine wunderschöne Aussicht auf das Meer hatte.
"Wirklich nicht zu glauben, dass diese Welt noch nicht kolonisiert wurde.", murmelte er leise vor sich hin.
"Das ist kein Wunder, Crewman." hörte er eine Stimme hinter sich sagen.

"Auf dieser Welt gibt es etwas unheimliches, das alle Großmächte abschreckt. Man kann es nicht beschreiben, aber es ist da."

"Oh Ms McCourt, ich war mir nicht bewusst, dass ich so laut gesprochen hatte, dass sie mich hören konnten. Aber ich stimme nicht mit ihnen überein, Sir. Ich habe diese Welt gescannt, mehrmals wie ich anmerken möchte, und habe nichts ungewöhnliches bemerkt."

"Sie glauben nicht wohl ans Mystische, oder?"

"Ich bin Wissenschaftler der Trill." Als er sah, dass McCourt leicht enttäuscht geguckt hatte fügte er noch schnell "In meiner rebellischen Phase, vor ungefähr 150 Jahren habe ich es aber." hinzu

"Achso. Eigentlich ist diese Welt noch nicht bewohnt, da sie in einem Grenzgebiet liegt und kein Imperium die Gefahr eines interstellaren Konfliktes eingehen möchte."

"Wenn das so ist, wenn Sie mich jetzt entschuldigen würden, werde ich mich auf die Mirage zurückbeamen lassen und einen Ort suchen, der nicht von so vielen Menschen besucht wird."

"Wir sind doch alleine, aber wenn Sie meine Gesellschaft nicht mögen, dann..."

"Nein, es liegt doch nicht an ihnen," Summa schenkte McCourt seinen nettestes Lächeln, das er konnte, es war wirklich gut, "aber in einer Entfernung von ungefähr 200 Metern ist eine Gruppe von 10 Menschen, die sich schnell nähern. Ich möchte ein bißchen Ruhe haben und 11 andere Personen sind mir ein bißchen zu viel. Ich habe immerhin zwei Bewusstseine die miteinander kommunizieren und Sie können sich sicher vorstellen, dass es in meinem Kopf nie leise ist. Ich suche nur ein bißchen Entspannung." Als McCourt nickte, schließlich wollte Gaban ihn nicht abwürgen, rief er die Mirage und ließ sich an einen dritten Ort transportieren.

Doch schon als er sich  rematerialisierte konnte er die liebreizende Stimme von einem der Dorvana-Schwestern aus der Technikabteilung hören.

"SUMMA!!!!!"

"Mirage, Mirage hören Sie mich?"

"Was machst du denn hier?" Diese Stimme durchschlug selbst Panzerglas und Duraniumverbindungen und schon seit Wochen versucht Summa diesen liebreizenden Zwillingen aus dem Weg zu gehen.

"Mirage, Nottransport zurück auf die Mirage. Schnell."

Er schloss die Augen erwartete das Unvermeidliche. Doch gerade als das furchtbare Ungeheuer auch Frau genannt auf ihn einstürzte entmaterialisierte er sich.

Er dankte seinen Göttern und nicht nur denen sondern allen Göttern in der Galaxie.
Als er die Augen aufschlug erkannte er den Transporterraum und den genervten Transporteroffizier.
"Was gibt es denn für einen Notfall? Denken Sie wir sind ein Summa-Vergnügungstransport? Ist der Notfall so schlimm, dass ich den Captain rufen muss?"

Summa, immer noch geschockt hatte sich nun vor Erschöpfung und Schock auf die Transporterplattform gesetzt konnte nicht mehr sprechen, als er sich vorstellte, was SIE hätte alles mit ihm machen!
"Crew(wo)man Dorvana an Transporterraum. Warum haben Sie denn Mr Gaban gerade jetzt hoch gebeamt? Wir haben gerade so schön ... geredet. Hihi."

Der Transporteroffizier schaute Summa Gaban mit entsetzten Augen an.
"Vielleicht sollte ich doch den Captain rufen!"

Summa machte eine flehende Geste und ließ seine Augen imaginäre Tränen heulen.
"Ähh, Mr Gaban wird dringend in der Wissenschaftsstation gebraucht. Es gab einen Notfall!"

"Wenn das so ist, dann haben Sie natürlich richtig gehandelt. Aber was machen SIE denn jetzt?"

"Ich habe Dienst Ma'am und da mein Freund leider auf die Krankenstation musste muss ich auch die nächste Schicht übernehmen."

"Ach Sie, lassen Sie die doch ausfallen und ich werde Sie in die Kunst des Frisbeewerfens einführen."

"Oh ich merke gerade will jemand gebeamt werden. Ich muss Schluss machen. Krraf Ende."

"Aber..." Doch da wurde die Verbindung unterbrochen.

"Sie schulden mir etwas Mr Gaban."

Gaban schaute ihn an. Es war ein stark behaarter Mann, der einer terranischen Katze ähnelte. Ein Caitianer schätzte Summa (Juchuu, ein neuer NPC).

"Ja, da haben Sie recht. Was kann ich für Sie tun?"

"Nehmen Sie mich bei ihrer nächsten Tour mit!"

Summa überlegte. Eigentlich wollte er alleine sein und über seine Shimtar nachdenken, aber ein bißchen Gesellschaft kann ja nicht schaden, außerdem könnte er Krraf immer vorschicken, wenn noch einmal eine dieser liebreizenden Wallküren vorbeikommt.

"Ich weiß nicht, ob es ein nächstes Mal gibt, der Planet scheint ja regelrecht überbevölkert zu sein mit dieser Crew. Und ich hatte immer gedacht diese Crew hat nur knapp 100 Personen (bitte berichtigen, falls das falsch ist)."

"das sind nur bestimmte Gebiete, aber wenn Sie wollen, kann ich ihnen sagen wo keiner bis jetzt hingebeamt ist. Das ist einer der Vorteile, wenn man Transporteroffizier ist."

"Naja ganz überzeugt bin ich nicht, aber eine gewisse Logik hat das ja. Lassen Sie es uns ausprobieren."
Da kam auch schon die Wachablösung von Krraf (was für ein Zufall!) und die Suche nach einem ruhigen Plätzchen fing an...


---2 Stunden später---

Zwei Gestalten  beamten sich zurück. Das erkannte man an den Myriaden von Atomen, die sich in einem blauen Dunst zu zwei festen Gestalten formten.

"Boah, das ist kaum zu glauben. Wo die Menschen überall sind."

"Das ist ein Grund, warum man es sich immer mit den Menschen gut stellen sollte, die sind einfach überall, auch da wo sie eigentlich nicht sein können. Bin ich deprimiert. Nirgends hat man seine Ruhe."

"Sie haben Recht. Wir wär's wenn wir die Mirage in den Neutronenstern im Nachbarsystem fliegen?"

"Nicht aufheiternd genug. Ich glaube, ich gebe es auf. Ich bin in meinem Quartier und nehme einige sehr viele Glückshormone ein. "

"Das heißt sie wollten soviel Schokolade essen, bis sie platzen?"

"Ja, und dabei mag ich Schokolade noch nicht einmal."

"Wollen wir es nicht noch einmal versuchen? Irgendeinen Ort MUSS es doch geben  wo diese Menschen nicht sein können, oder? Das geht physikalisch doch sonst gar nicht!"

"Bei den Menschen gibt es ein Sprichwort: 'Nichts ist unmöglich!'"

"Wollen wir dann mal wenigstens essen gehen?"

"Klar, ich hole Sie ab, bin nur noch einmal alles überprüfen in meiner Station. Bis nachher."
Und da war er auch schon verschwunden.


-Wissenschaftsstation-

Summa betrat die Station und schaute auf SUSIs Display und was er dort sah verbesserte seine Laune schlagartig. Bis dahin hatte er gedacht nichts könnte ihn aufheitern, aber das hier, das hier ist gleichzeitig auch noch faszinierend.

"Summa an Krraf. Kommen Sie sofort in den Transporterraum. Ich habe da etwas gefunden."

"Verstanden."

"Und nehmen Sie ein paar Handtücher mit. Summa Ende. Ist hier jemand?" rief er in den Raum herein, da er keinen sah.
Nach einigen Sekunden kam eine ihm nicht sehr bekannte Offizierin aus dem Nachbarlabor. Ihre Uniform war sehr unordentlich und knautschig, ganz gleich, als ob sie im Nachbarlabor ... und noch nicht einmal die Uniform zurück gezogen hat.

"CREWMAN! Was haben Sie denn gemacht?"
Da kam auch schon ein stämmiger Sicherheitsoffizier aus dem Nachbarlabor. Ein typischer: 'Er ist tot, Jim'-Kandidat (ich hoffe man merkt meine verbitterte Lebenseinstellung nicht). Auch seine Uniform war verrutscht.
"Mrs Tohal hat mich in die Geräte eingwiesen."

"Das sehe ich, habe es mir auch gedacht und will auch gar nicht mehr wissen." Dann schaute er wieder Tohal an. "Wenn Sie Zeit haben checken Sie diese Daten oder, nein noch besser, zeigen Sie Ireen diese Daten wenn Sie wiederkommt, ok?"

Sie nickte und wirkte ganz zufrieden.

"Und jetzt weisen Sie den Petty Officer weiter ein. Und beeilen sie sich nicht die Nachricht Ireen zuzuspielen." 'denn ich möchte einige Stunden diesen Ort selbst untersuchen!' es war schon praktisch, wenn man die leistungsstärksten Sensoren des Schiffes zur Verfügung hatte.

"Viel Spaß."


-Transproterraum 2-

Als er eintraf war Krraf schon anwesend und bediente die Apparaturen des Transporters.
"Die Daten werden ihnen jetzt überspielt. Beamen Sie uns an jenen Ort."

"Aber dieser Ort ist 250,4739 Meter und 2 Nanometer unter der Wasseroberfläche. Wir werden ertrinken."

"Vertrauen Sie mir?"

"Ja."

"Dann kommen Sie und beamen Sie uns. Wo ist eigentlich der eigentliche Transporteroffizier?"

"Der ist auf dem Planeten, wie die meisten anderen auch. Er wurde hier nicht benötigt und jetzt ist er da unten." Er zeigte mit seinem Daumen auf den Boden. Danach kam zu Gaban auf die Transporterplattform und es ging los.
Das letzte was er hörte war von Gaban: "Ich hoffe, Sie haben Handtücher dabei!"
Dann verschwand der Transporterraum und dann auch der Rest.


Kapitel  2

Als Krraf wieder sehen konnte, sah er den schönsten Raum seines Lebens, nicht weil er so schön ausgeschmückt war, sondern weil er dieses wahnsinnige Panoramafenster hatte mit einem Ausblick auf die farbenfrohsten und schönsten fischartigen Tiere, die er je gesehen hat.

"Wao, das ist.." Krraf stotterte.

"Wunderschön," ergänzte Summa, "die Scanner haben das vor wenigen Minuten gefunden, als SUSI einen Tiefenscan durchgeführt hat. Laut Sensoren ist diese Höhle NICHT auf natürlichem Wege entstanden."
"Aber wer hat das dann gebaut?"

An den Wänden befanden sich kleine Lampen, die den Raum erhellten. Als Krraf sich der Trennscheibe näherte sprangen neue Lampen und verschnörkelte Verzierungen, die einen goldigen Schein hatten, wurden sichtbar. Er nahm seinen Tricorder und scannte sie.

"Laut meinen Anzeigen sind diese Schriften über 2000 Jahre alt. Dieser Raum selbst über 5000."
So standen sie Minuten, die für sie Stunden wurden, vor der Scheibe und schauten sich die merkwürdigen Kreaturen an, die dieser Planet vorgebracht hatte.

Langsam näherte sich die rechte Hand von Summa der Scheibe. Als er sie berührte berührte er ... nichts! Seine Hand ging einfach durch die Trennung von Wasser und Höhle hindurch.

"Es scheint eine Art Kraftfeld zu sein. Aber es fühlt sich noch nicht einmal unangenehm an. Probieren Sie es einmal aus!"

Krraf tat wie ihm geheißen und schnurrte leise als seine Hand das Kraftfeld durchstoß. Als er die Hand wieder zurückzog war sie klatschnass.

Er schaute sich wieder in dem Raum um. Seine Augen flitzten über die Wände und plötzlich bliebe sie stehen. Angestrengt schaute er auf eine Stelle und Summa wurde aufmerksam.

"Was ist los?"

"Wenn ich diese Zeichnungen richtig deute, dann ist hinter dieser Stelle ein Tunnel, der ins Innere dieses Planeten führt."

"Woher wollen Sie das wissen? Ich erkenne nur einige undeutbaren Zeichen."

"Mein Volk hat ein Gespür für Sprachen. Aber trotzdem diese Zeichen scheinen so ausgelegt zu sein, dass Fremde sie deuten sollen!"

"Wenn das so ist. Aber wie sollen wir die Wand öffnen?"

"So!"  Krraf ging auf die Wand zu, hob seinen Arm und machte mit diesem eine halbkreisförmige Bewegung. Die Wand flackerte auf und verschwamm. Nach einigen Momenten war sie vollständig verschwunden und ein Tunnel entstand. Aus dem Nichts entstand ein durchsichtiger Tunnel, der sich selbst zu bauen schien!
Ein lange Strecke, wie Summa beurteilte.

"Wenn wir das laufen sollen, dann viel Spaß!"

"Warum so optimistisch?" fragte Summa

"Wer das hier gebaut hat hat sicher auch an bequeme Fortbewegungsmethoden gedacht. Und wenn nicht, sehen Sie es als Lauftraining an."

"Nein, danke. Da entlade ich doch lieber ein Fitmachhypospray."
Summa lächelte, dann ging er vorsichtig mit dem scannenden Tricorder in der Hand auf eine große rote Fliese, die den Anfang der Röhre markierte. Und prompt bewegte sie sich und Krraf musste springen um noch auf die Fliese zu gelangen, es war nämlich nur eine einzige da.

Sie schienen gerade zu fliegen, so schnell war die 'rasende Fliese' und nach wenigen Augenblicken waren sie am anderen Ende angelangt. Die Fliese wurde langsamer und sie stiegen ab.  Der Raum, in den sie gelangten ähnelte dem, aus dem sie kamen mit nur einem gravierenden Unterschied. Eine riesige goldene Statue stand in der Mitte des Raumes. Krraf scannte sie und stellte mit Erstaunen fest: "Die Statue wiegt fünf Gramm und besteht aus einer einzigartigen uns unbekannten Material. Sie ist massiv und wäre 2 000 000,99 Credits wert. Von dem wissenschaftlichen Wert nicht einmal gesprochen. Ihre Temperatur beträgt 4°Celsius. Sie hat einen Durchmesser von 2 Metern und ihr Alter beträgt  circa 5087 Standardjahre."

Summa war von diesen Werten natürlich auch fasziniert, logisch als Wissenschaftler, aber er schaute sich die Statue selbst genauer an. Er hatte das Gefühl dass die Reise jetzt erst beginnt. Sie zeigte eine junge Person, wahrscheinlich eine Frau, die in einen Umhang eingehüllt war aus dem 3 Arme herausragten. Die Gesichtszüge der Frau zeigten sich derart unschuldig, dass Gaban annahm das der Künstler dieses Meisterwerks übertrieb. Das Gesicht war leicht zur linken Seite gedreht und die Ohren waren unter den langen Haaren nicht zu sehen.

Die Wände des Raumes waren vollkommen karg und zeigten nur Pfeile, die in eine Richtung zeigten. Summa überlegte, was dieser Raum sollte und kam zu dem Schluss dass diese Statue der Schlüssel sei. Also untersuchte er sie ganz genau. Zuerst mit dem Tricoder und danach per Hand. Aber er konnte nichts finden. Angestrengt dachte er nach. Er hatte nichts gefunden und dennoch konnte ihn sein Abenteurergespür doch nicht täuschen, oder?

Vorsichtig berührte er ihre makellose Wange und stellte überraschend fest, dass sie keine 4° Celsius kalt war. Trills haben zwar kalte Hände, aber nicht so kalt, dass sich 4° Celsius warm anfühlen.
"Sagten Sie nicht etwas von 4°Celsius?"

"Ja."

"Aber das kann nicht stimmen, fühlen Sie doch selbst."

Krraf kam der Aufforderung nach, obwohl er durch den Pelz an seiner Hand kaum etwas spüren konnte.
"Ich glaube Sie haben recht. Aber warum hat dann der Tricorder etwas falsches angegeben?"

"Weil er an mir nicht funktioniert." Die Statue sprach, DIE STATUE SPRACH und dann noch auf Standardföderationsenglisch! Ihre Stimme weich, freundlich und weiblich.

"Wieso nicht?" fragte Summa gelassen. Langsam zog er die Hand zurück. Er wollte seine Aufregung nicht zeigen.
"Weil eure Technologie nicht ausreichend ist. Wenn ihr mir die Frage gestattet, wer seid ihr?"

Jetzt schlug sie auch die Augen auf und zeigte wie wundervoll blau sie waren. Aquamarin-Blau schätzte Summa.

"Wir sind Crewman Krraf und Petty Officer Summa Gaban," sagte Summa und schaute dabei die ganze Zeit die Frau an, "von dem Föderationsschiff USS Mirage. Im Namen der vereinigten Föderation der Planeten freuen wir uns ihre Bekanntschaft zu machen. Wer sind Sie?"

"Mein Name ist K'tara von den P'ktari. Ich begrüße Sie mit der gleichen Freude, wie sie mir. Was wollen Sie?"

"Wir sind Forscher und fanden die unterirdische Höhle da vorne und über eine Brücke gelangten wir dann hierhin."

"Ich bin ihr Begrüßungskomitee. Da ich aktiviert wurde bin ich das letzte Überbleibsel meiner Kultur. Ich werde Ihnen meine Kultur vermitteln indem ich eine Zeitreise mit ihnen mache. Dann wird meine Kultur ewig bei ihnen sicher sein."

"Unsere Kultur hat strenge Richtlinien für Zeitreisen. Das ist uns nicht gestattet."

Das liebevolle Lächeln von K'tara wuchs in die Breite und dadurch wirkte Sie noch verletzlicher.
"Ich werde ihnen einen Ablauf der chronologischen Ereignisse in ihre tragbaren Computer da," sie zeigte auf die Tricorder "und Sie werden alles überwachen können. Einverstanden?"

"Nein, es geht wirklich nicht, tut mir leid."

"Wenn Sie diese Entscheidung für richtig halten, dann wird meine Kultur für immer zerstört bleiben." Sie riss sich los und rannte auf eine Wand zu.
"Sie verletzen sich nur..."

Doch sie rannte einfach durch die Wand hindurch und verschwand aus ihrem Blickfeld. Augenblicklich entstanden an der Wand Zeichen, die der Tricorder übersetzte: 3 1 4 1 5 9 2 6 5. Der Weg von wo sie kamen versperrte sich wieder mit einer soliden Wand.

"Ein Rätsel?" fragte Krraf vorsichtig.

"Die hier erschien, als Sie das Angebot von K'tara ausschlugen, was meiner Meinung nach nicht richtig war. Sie sind doch Wissenschaftler und StarFleetoffizier. Ihr Auftrag ist es zu forschen."

Summa schaute ihn lächelnd an und sagte nur: "Sie sind noch jung und deshalb können Sie noch nicht wissen, das die Zeitlinie um jeden Preis geschützt werden muss. Sie kennen die Gefahren die mit Zeitreisen zu tun haben nur theoretisch und daher können Sie das Risiko einer solchen Gefahr praktisch nicht abschätzen. Was ist das da vorne?"

"Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube es ist etwas mathmatisches."

"Wie kommen Sie darauf?"

"Denken Sie nach: wenn man ein Rätsel für alle Völker gleich machen will, dann muss man eine Sprache finden, die jeder versteht, also die Mathematik. Das muss also eine einfache Formel sein, die jede Rasse hat, die einen gewissen technologischen Standard hat, also auch wir. Aber was für eine Formel ist es?"

Summa schaute sich die Zahlen. Er war ratlos, doch auch der Tricorder wusste keinen Rat, wahrscheinlich wurde diese Zahl aus dem Speicher gelöscht. Er schaute wieder die Zahl an und dachte an seine Mathestunden in seinen Schulzeiten zurück und begann zu sich alles bildlich vorzustellen. Krraf beobachtete ihn und nach einer kurzen Weile erkannte er ein Lächeln auf Summas Gesicht. Dieser hob die Hand und malte an der Wand herum.  Sie ließ sich leicht verformen und dementsprechend gut zu bemalen. Diese Kultur schien über eine weitaus bessere Nanotechnologie zu verfügen als die Föderation. Hinter der letzten Figur zeichnete Gaban die gleiche, die an der dritten Stelle stand und der Tricorder übersetzte das als eine Vier.
Leise öffnete sich die Wand und ein kleines Fach in der Wand.

"Das Pi!".

Krraf schaute ihn mit großen Augen an und meinte nach einigen Sekunden: "Ach so."
Dann untersuchte er das kleine geöffnete Fach und zog etwas heraus, das nicht sehr gut zu erkennen war. Es schien dunkel grün zu sein und es hatte eine kleine, handliche Form.

Summa zog seinen Tricorder hervor und scannte es. Nach einigen Augenblicken lachte er und sagte zu dem hin sichtlich irritiert anguckenden Krraf: "Ein Standardsternenflottenkommunikator. Er hat eine Nachricht gespeichert. Mal sehen, ob wir sie aktivieren können. Zum Glück hat er noch genug Energie."
Eine angestrengte Stimme sprach aus dem Kommunikator, als die Botschaft aktiviert wurde.

"Hier spricht Summa Gaban. Angehöriger der Sternenflotte der Vereinten Föderation der Planeten. Wenn irgendeiner dieser Nachricht findet, wird die Föderation wahrscheinlich schon lange ausgelöscht sein. Bei mir ist Krraaf, ein Caitianer, ebenfalls Angehöriger der Sternenflotte. Wir wurden in eine Falle gelockt und können uns nicht befreien. Unser Schiff, die USS Mirage, kann uns nicht erreichen und langsam wird die Luft knapp." Die Stimme hustete trocken.

"Ich mache die Botschaft in der Hoffnung, dass sie jemand findet. Wenn Sie vor der Entscheidung stehen, durch dieses Zeitportal zu gehen, machen Sie es. Die Verbindungstür, die zur Kammer mit dem Zeitportal führt, ist nur für genau 3 Minuten und zehn Sekunden geöffnet, das entspricht der Dauer der Strecke, die das Licht in 0,00000000021 Metern zurücklegt. Dieser Raum ist fünf Meter lang."

Wieder hustete die Stimme und Krraf zeigt mit zwei Fingern in die Luft. Das bedeutete, dass das Portal noch zwei Minuten geöffnet war. Gaban nickte.

Er kopierte die Nachricht des alten Kommunikators auf seinen und legte ihn in das mit Algen durchsetzte Fach zurück, damit die Zeitschleife komplett sei und ging mit Krraf durch die Tür auf das Portal zu.
"Summa an Mirage."

Kein Antwort, hat er sich schon gedacht.
"Es bleibt uns keine Wahl, oder?"

"Nein," antwortete Summa Gaban. Eigentlich war Summa auch erfreut, weil er nun seine Neugier befriedigen konnte. Aber es ärgerte ihn trotzdem, dass er die Zeitlinie für Krrafs und sein Leben riskierte.


Kapitel 3

Eine Gestalt, die der Figur bis aufs Haar ähnelte nur das sie jetzt eine 'richtige' Hautfarbe hatte, begrüßte sie auf der anderen Seite.

"Schön, dass Sie sich endlich entschieden haben, doch zu kommen. Wollen wir beginnen?"

"Nein, schicken Sie uns zurück. Wir haben doch erklärt, dass wir uns nicht einmischen können."

Aber die Frau reagierte gar nicht und fuchtelte mit den Armen wild umher.
"Hier sind wir an dem gleichen Ort, wie vorhin, nur sind wir jetzt Millionen Jahre früher dran. Es gab große Wesen, die sich hauptsächlich vegetarisch lebten. Ich hoffe Sie lassen ihr Aufnahmegerät mitlaufen.
"Tricorder."

Summa fühlte sich unbehaglich. Was wäre, wenn das Zeitportal nun beschädigt wurde und sie für immer in dieser Zeit gefangen waren? Außerdem konnte er auch gegen eine Wand reden nur hätte die wahrscheinlich mehr Rücksicht auf ihn genommen.

"Wie auch immer. Da vorne ist ein so ein Wesen, sehen Sie?"

'Ach was,' dachte sich Gaban, 'was soll's? Ich bin Forscher und dementsprechend werde ich mich auch verhalten. Verändern kann ich eh nichts mehr. Wenigstens hat Krraf kein schlechtes Gewissen. Wahrscheinlich sein erster Außeneinsatz.'

Summa beobachtete Krraf.

Dieser war richtig aus dem Häuschen.

Dann gingen sie weiter.


--So ging es mehrere Tage--

K'tara sorgte für immer genug Nahrung und Erholung. Sie machte ihre Sache sehr gut, fand Summa J.
Sie haben zusammen sehr viel gesehen und Gaban war erstaunt, wieviel Parallelen er zu seiner eigenen Welt ziehen konnte. Selbst die Personen ähnelten sich grob.

Jetzt waren Sie in einem Auto, ein altmodisches Fortbewegungsmittel mit Rädern, und flohen vor einigen sehr gefährlich wirkenden Personen. Das Zeittor konnte erst wenig in einigen Minuten geöffnet werden, da die Energiereserven sich wieder aufladen mussten.
"Da vorne links!"

Krraf riss an dem Holo-Lenker und schlug schnell auf die Bremse um ein Unfallrisiko zu vermeiden. Zum Glück konnte er schnell die Bedienung dieses einfachen Gerätes lernen.
Das quitschgelbe Auto raste um die Ecke.

Die Hinterscheibe zerbrach, als einer der Verfolger sie mit seinem Laser traf.
Die Verfolger waren Zeitpolizisten, die ihre Anwesenheit verhindern wollten, aber nicht, indem sie sie wieder zur ihrem Ursprung zurückschickten, nein, sie wollten sie töten!

"Geben Sie wieder Gas."

Langsam war es Krraf genug.
"Wollen Sie fahren? SIE sind nämlich ein lästiger Beifahrer!"

"Schon gut, ich werde ruhig sein."

K'tara wollte aber nicht einsehen, dass sie die beiden Miragler wieder zurückschicken sollte.
'Nur noch zweihundert Jahre, dann haben wir es geschafft,' sagte zu ihnen, als sie sie fragten.
Krraf schlug auf das Gaspedal und beschleunigte. Summa zog seinen Phaser und feuerte zurück. Auch wenn er so die Zeitlinie gefährdete wollte er nicht wehrlos getötet werden.

"In zehn Sekunden ist es soweit. Dann haben wir genug Energie für die nächsten Fünfzig Jahre."

Für Krraf bedeutete das: Nach der nächsten Abbiegung!
Also spielte er an dem Holo-Lenker herum und das Auto reagierte.
Als es um die Ecke kam, PUFF, verschwanden die Insassen und das Auto bremste von alleine ab.


--Das Ende ist der Anfang--

Doch der letzte Zeitabschnitt erwies sich als der gefährlichste. Die Wesen dieser Welt hatte es nicht gelernt gewissen Technologien ein Ende zu setzen. Dazu waren sie sehr gewalttätig und das führte dazu, dass die Welt an dem Rand einer Selbstvernichtung stand.

Das wiederum führte dazu, dass Summa die größte Kanone in seinem bisherigen Leben halten mußte.
"Was für ein Ding!"

Er legte an, zielte und feuerte nicht.

Er hatte überlegt, ob er K'tara bedrohen sollte, ließ den Gedanken aber wieder fallen. Sie haben zusammen zu viel erlebt in den letzten Tagen. Außerdem wäre das sinnlos gewesen.
Ein schleimiger Mann hinter den Tresen schaute ihm fasziniert zu.

"Diese Waffe ist ein Betäubungsgewehr. Selbstaufladend, hat einen Radius von 2000 Metern."

'Ein Betäubungsgewehr? Was ist dann bitte ein tötliches?'
Doch bevor er das fragen konnte, packte der Mann schon in eine Schublade am Tisch.

"Dies hier ist richtig TÖTLICH!"

Summa erwartete das größte und gefährlichste Modell, das er je gesehen hat. Doch da hatte er sich wohl getäuscht.

Der Mann hatte ein kleines Gerät in der Hand, halb so groß wie ein Standardphaser und gab es Krraf.
Dieser wog es professionell in der Hand und Summa scannte unauffällig die Umgebung. In diesem Gerät steckte genug Kraft um eine Stadt zu vernichten.

'Aber es ist so klein!' dachte Summa. 'Aber meistens steckt in den kleinsten Sachen die größte Wirkung und Energie!' antwortete der kleine Gaban-Symbiont.

"Etwas leistungsfähigeres darf die Industrie nicht produzieren. Zu gefährlich behaupten die. Pah, was wissen die denn schon?" erboste sich der dicke Mann.

Als das Trio wieder aus den Laden trat fragte Krraf K'tara:
"Hat sich die Welt selbst ausgelöscht?"

K'tara senkte den Blick und schüttelte den Kopf, eine Geste die sie sich in den letzten Tagen angewöhnt hatte.
"Nein, plötzlich gab es eine Art Erwachen auf dem Planeten. Sämtliche Waffen wurden vernichtet und die gesamte Waffenindustrie umgerüstet. Die neu entstanden Ressourcen wurden in die Industrie gesteckt."
Summa hörte zu. Der letzte Zeitsprung stand kurz bevor und bald mußten sie sich alle verabschieden. Er schaute K'tara fragend an. 'Was ist dann mit der Welt passiert?' fragte er stumm.

"Nun, die technologischen Zentren wuchsen und ich wurde erschaffen. Doch plötzlich gab es verschiedene Naturphänome, die sich keiner erklären konnte. Das gesamte Klima veränderte sich. Die Welt geriet nämlich aufgrund einiger kleinerer Fehleinschätzung bei einem geheime Schwarzen Loch Experiment aus ihrer Umlaufbahn. Die gesamten Ressourcen wurden eingesetzt um die Welt wieder zurückzubringen. Doch leider wurde die Bevölkerung dabei vernichtet. Die natürlichen Ressourcenvorkommen hatten sich erschöpft und kurz vor Erreichen der Welt in eine neue Umlaufbahn um die Sonne waren die letzten gestorben."

"Summa Gaban an die Mirage. Zwei zum Beamen bereit."

"Hier Mirage, schon wieder zurück? Sie sind doch gerade erst abgereist."

"Auf mein Zeichen."

Krraf schaute Summa sicher an. "Wenn der wüßte."

"Dann heißt es jetzt wohl Abschied nehmen!" sagte K'tara.

"Du kannst mit uns kommen und um Asyl bitten."

Sie lachte mit ihrer lieblichen, verführerischen Stimme.
"Nein, das geht leider nicht. Ich habe eine Aufgabe. Die nächsten ... Forscher," sie lächelte bei dem Wort,  "müssen auch von der Welt erfahren. Das was schon immer meine Aufgabe und das wird es auch ewig sein. So wie es eure Aufgabe ist den Weltraum zu erforschen."

Dann umarmten sie sich alle und verabschiedete sich.

"Energie."

Und damit verschwanden sie von dieser Welt, die für die beiden Miraglern eine neue Heimat geworden ist.
Das letzte was Sie sahen war, wie K'tara sich auf dem Sockel wieder in die goldene, wunderschöne Statue zurückverwandelte.

Eine verblüffende Technologie, fanden Summa UND Gaban.


-Mirage, Turbolift-

Als er in dem Turbolift stand und er sich von Krraf verabschiedet hatte trat Storrt hinein.
"Sie sehen ganz schön erschöpft, Mr. Gaban."

"Ich habe auch viel erlebt. Wie wäre es, wenn ich ihnen morgen bei einem ausgiebigen Frühstück zusammen mit McCourt und Krraf alles erzähle?"

"Krraf, der Transportertechniker? Geht in Ordnung."

Dann öffneten sich die Turbolifttüren und Summa stieg mit einem Lächeln auf seinem fröhlichen Gesicht aus.
Denn die letzten paar Tage, wie viele waren es?, er hatte das Zeitgefühl verloren waren echt anstrengend.


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