*** Storrts Quartier
Mitllweile waren alle Crew-Mitglieder, die
Urlaub bekommen hatten von der
Mirage auf den Planenten gebeamt. Mehrere
Leute hatten bei Storrt
vorbeigeschaut, und gefragt, ob sie nicht mitkommen
wollte zum Wandern, auf
eine beschauliche Insel oder zu andere Orten, die
dieser Planet zu bieten
hatte. Nun lag das Schiff verlassen im Orbit, nur die
Minimalbesatzung tat
ihren Dienst.
Storrt hatte auf diesen Moment
gewartet. Sie verriegelte ihr Quartier und
legte die Datenkassete vor sich
hin. Darauf aufgezeichnet war das
Überwachungsband von der Krankenstation.
Dort war gespeichert, was wirklich
passiert war. Noch einmal überlegte sich
die Offizierin ihre Entscheidung.
Wenn sie sich die Aufzeichnung nicht
ansehen würde, wäre da auf immer die
Frage, was mit ihr geschehen war. Da war
es schon besser Bescheid zu wissen.
Storrt stand auf, und schob das Band
in die Wiedergabeeinheit.
"Susi, Sequenz abspielen"
Storrt sah
nochmals die Bilder, die ihr auch in Erinnerung waren. Ihre
Erinnerung riß
ab, als sie den MHB gerufen hatte. Jetzt sah sie auch den
Grund dafür. Der
Jem`Hadar hatte sie mit einem einzigen Schlag KO gesetzt.
Mit wachsenden
Ensetzen schaute sich Storrt die weitere Handlung an.
"Susi stell den
Ton ab"
Der Lautsprecher verstummte, aber die Bilder liefen weiter. Nach
einigen
Minuten war es vorbei und Storrt saß geschockt auf ihrem Sessel. So
verletzt
sie auch war, es ran keine Träne über ihr Gesicht. Sie war
innerlich
betäubt.
Nach einer halben Stunde was das emotionale Chaos
in ihrem Inneren soweit
abgeklungen, daß sie wieder denken konnte, die
seelischen Wunden brannte
aber weiter in ihr. Wie ferngesteuert packte sie
ein Verpflegungspacket in
eine Tasche und lief Richtung Transporterraum. Sie
wollte das Schiff
verlassen, und nie wieder betreten. Nie wieder wollte sie
etwas mit der
Föderation und damit mit den Jem´Hadar zu tun haben.
***
Transporterraum
Vergeblich versuchte Storrt unbewegt und gleichmütig
dreinzuschauen. Der
diensthabende Offizier sah sofort, das etwas nicht
stimmte, stellte
allerdings keine Fragen. Er beamte Storrt an den gewünschten
Ort und trug
den Transport ins Logbuch ein - so wie alle anderen
auch.
*** Planet Melgomon II, eine Berggrad im Mittelgebirge, 1 Woche
später
Seit über 8 Stunden lief Storrt nun schon im Gebirge herum an
diesem Tag.
Seit einer Woche streifte sie ziellos umher. Sie hatte das
Gefühl, ihren
eigenen Körper bestrafen zu müssen, weil er Opfer eines
Übergriffs geworden
war. Aber es tat gut, völlig allein zu sein und langsam
stellte sich auch
der klare Menschenverstand wieder ein.
Wenn Sie
nicht mehr zum Schiff zurückkehren wollte, dann mußte sie sich hier
auf
diesem Planet eine Existenz aufbauen. In ihrer Offiziersausbildung hatte
sie
ausreichend Survivaltraining abgeleistet. Der Planet war fruchtbar
und
tierreich und das Klima mild. Sie würde hier gut überleben können.
Außerdem
hatte sie kurz nach dem Transport auf die Planentenoberfläche
den
Kommunikator mit einem Stein zerschlagen. Es gab kein Zurück mehr.
*** Planet Melgomon II, ein hübsches Tal, 2 Wochen später
Storrt
hatte sich eine kleine Unterkunft behelfsmäßig zusammengezimmert.
Seit 3
Wochen hatte sie keinen Menschen mehr gesehen. Die seelischen
Wunden
vernarbten bereits, der Schmerz wurde leiser.
Die Exoffizierin
saß gerade beim Feuer und knabberte an ein paar Knochen.
Sie hatte viel Zeit
zum Überlegen, und mittlerweile waren ihr gehörige
Zweifel aufgestiegen, ob
sie wirklich ihr gesamten bisheriges Leben einfach
hinwerfen sollte, um hier
Robinson zu spielen.
*** Planet Melgomon II, ein hübsches Tal, 2 Tage
später
Wieder saß Storrt beim essen. Inzwischen dachte Storrt nicht mehr
darüber
nach, ob es richtig war hier zu bleiben, sondern wie sie mit dem
Schiff
wieder Kontakt aufnehmen konnte. Ihr Kommikator war zerstört und
lag
außerdem in einer Schlucht weit hinter ihr. Auch konnte sie nicht
damit
rechnen, einfach einem anderen Crew-Mitglied zu begegnen. Schließlich
hatte
sie sich bewußt ein abgelegenes Fleckchen ausgesucht.
*** Planet
Melgomon II, ein hübsches Tal, weitere 3 Tage später
Storrts Versuche,
die Mirage zu erreichen waren bisher erfolglos geblieben.
Wie sollte jemand,
dem nur Steine und Knochen zur Verfügung stehen auch mit
einem Raumschiff
kommunizieren. Sie wußte, das ihr nur mehr ca. 1 Tag blieb,
bis die Mirage
ihren Weg nach Betazed aufnahm.
*** Planet Melgomon II, ein hübsches Tal,
noch einen Tag später
Frustriert saß Storrt auf einem Stein und sprach zu
sich - mangels eines
anderen Gesprächspartners
"Scarlett Yvonne, du
hast es so gewollt, und so soll es offenbar auch sein.
Du wirst für den Rest
deines Lebens auf diesem Planeten bleiben. Was solls,
eigentlich ist es ja
auch ein schöner Planet. Ich werde ihn Bob nennen"
Als wollte der Planet
antworten, donnerte es plötzlich, und die Erde bebte.
Storrts Hütte fiel in
sich zusammen wie ein Kartenahaus und die gesammelten
Früchte verschwanden in
einer frischen Erdspalte. Dann beruhigte sich der
Boden wieder und die Sonne
schien, als wäre nichts gewesen. Am Boden liegend
gab sich Storrt endlich
ihrer Verzweiflung hin und weinte und weinte. Nach
langer Zeit lösten sich
all die seelischen Verspannungen Storrt fiel in
einen heilsamen Schlaf. Nun
war sie bereit, ihr kommendes Leben wieder in
Griff zubekommen. Und sei es
auf diesem Planeten.
Ein Webangebot von der Crew der USS Mirage NCC 24866
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